DE62543C - Einstellbarer Lehnstuhl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Bei vorliegendem Stuhl sind die Rückenlehne, die Armlehnen und die mit Fufsbrett versehene Beinlehne derart mit dem Sitz durch Hebel und Lenker verbunden, dafs durch das Umlegen der Rückenlehne nach ■ hinten die Beinlehne gehoben wird, und umgekehrt.

Auf beiliegender Zeichnung ist der Stuhl in Seitenansicht in zwei verschiedenen Stellungen dargestellt.

An dem Sitz A des Stuhles, welcher auf Beinen, wie punktirt angedeutet, oder auf Schaukelkufen, Rollen oder Rädern ruht, ist mittelst Scharniers α die Rückenlehne B und mittelst Scharniers c die Beinlehne C beweglich befestigt. Die Beinlehne C trägt an ihrem freien Ende ein Fufsbrett D, dessen Entfernung von A nach Mafsgabe der Gröfse der auf A sitzenden Person vergröfsert oder verkleinert werden kann.

An jeder Seite des Sitzes ist eine Armlehne E vorgesehen, deren hinteres Ende mit der Rückenlehne B und deren vorderes Ende mit dem oberen Arm m eines doppelarmigen Hebels mn beweglich verbunden ist, dessen Drehpunkt ein seitlich am Sitz A fester Zapfen b ist. Der untere Arm η dieses Hebels ist mit einem Lenker f drehbar verbunden, welcher in einer seitwärts an der .Beinlehne C drehbar angebrachten Muffe / verschiebbar lagert und in derselben mittelst einer Stellschraube g festgestellt werden kann. In derselben Weise ist der obere Arm in des Hebels m η durch einen Lenker e mit der seitwärts am hinteren Ende des Sitzes A drehbar befestigten Richtmuffe k verbunden, in welcher der Lenker e mittelst der mit Handhabe k¹ versehenen Schraube A:⁰ in beliebiger Stellung festgestellt wird. Der Hebel m n, die Lenker e und f und die Muffen k und / sind an beiden Seiten des Stuhles vorhanden.

Die Figur zeigt in ausgezogenen Linien die Stellung der Theile, bei welcher die Rückenlehne aufrecht steht und das Fufsbrett herabgelassen ist, und in punktirten Linien die Stellung, bei welcher die Rückenlehne nach hinten, umgelegt und das Fufsbrett gehoben ist.

Will man die beweglichen Theile dieses Stuhles aus der aufrechten in die liegende Lage (oder eine Zwischenlage) bringen, so setzt man sich auf den Sitz A, löst die Stellschrauben k, lehnt den Rücken gegen die Rückenlehne B und stützt die Füfse gegen das Fufsbrett D, worauf durch den Einflufs des Körpergewichtes die Rückenlehne gesenkt und die Beinlehne nebst Fufsbrett gehoben wird. Nachdem man die passende bequeme Lage gefunden, zieht man die Stellschrauben k° wieder an. Zuvor giebt man der Beinlehne durch Einstellen derselben auf den Lenkern f und Anziehen der vorher gelösten Schrauben g die gewünschte Lage.

Wie aus der Figur ersichtlich, geht das Rechteck (ABEm) beim Zurückdrücken der Rückenlehne in ein mehr oder weniger verschobenes Parallelogramm über, wobei der Lenker e sich aus der Muffe k herausschiebt.

An der Rückenlehne, an einer oder beiden Seiten , derselben, kann ein Träger S für

Leuchter u. dergl. derart angebracht werden, dafs er bei jeder beliebigen Stellung der Lehne seine waagrechte Lage beibehält. Zu dem Zweck befestigt, man den Träger an dem einen (oberen) Arm eines an der Rückenlehne drehbar angebrachten Winkelhebels y und verbindet den unteren Arm des letzteren durch einen Lenker \ mit einem vom hinteren Ende des Sitzes vorspringenden Arm χ.

An den Armlehnen E, welche immer eine waagrechte Lage beibehalten, können seitwärts verschiebbare Träger für Bücher, Gläser u. s. w. angebracht werden.

Claims (1)

1. Patent-AnspbUCH:

   Ein mit festem Sitz, beweglicher Rückenlehne und ebenfalls beweglicher Beinlehne versehener einstellbarer Lehnstuhl, bei welchem eine Bewegung der Rückenlehne dadurch eine entsprechende Bewegung der Beinlehne herbeiführt, dafs an jeder Seite des Sitzes A ein doppelarmiger Hebel m η .bei b drehbar befestigt ist, dessen oberer Arm m durch einen als Armlehne dienenden Lenker E mit der Rückenlehne B und dessen unterer Arm η durch einen Lenker f mit der Beinlehne C beweglich verbunden ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.