DE624967C - Verfahren zur Temperaturregelung beim Blankgluehen geschichteten Gluehgutes unter duennen Schutzhauben - Google Patents
Verfahren zur Temperaturregelung beim Blankgluehen geschichteten Gluehgutes unter duennen SchutzhaubenInfo
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Description
- Verfahren zur Temperaturregelung beim Blankglühen geschichteten Glühgutes unter dünnen Schutzhauben Beim Blankglühen geschichteten Glühgutes,, beispielsweise von Bandeisen - oder -stahl, Drahtringen u. dgl., ergeben sich vielfach Schwierigkeiten, die mit dem vom Walz- oder Ziehvorgang her dem Glühgut noch anhaftenden 01, Fett üsw.- zusammenhängen. Diese Schwierigkeiten machen sich besonders dann bemerkbar, wenn unter ganz dünnen Schutzhauben geglüht wird, wie es beispielsweise beim Blankglühen in elektrischen Ofen vielfach üblich ist, um den Stromverbrauch niedrig zu halten.
- Es wurde nun beobachtet, daß bei höheren Temperaturen des geschichteten Glühgutes an dessen Außenschicht häufig ein festhaftender Belag entsteht, der die Oberfläche des Glühgutes unansehnlich macht. Die Entstehung dieses Belages ist auf die Schwaden zurückzuführen, die bei der fortschreitenden Durchwärmung des Glühgutes sich im Innern des Stapels infolge der Verdampfung der Öl-oder Fettreste bilden, nach außen abziehen und, wenn sie auf Oberflächen zu hoher Temperatur auftreffen, wieder zerfallen.
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens, durch welche diesem Übelstand abgeholfen wird und mit denen es möglich ist, den Temperaturanstieg des Glüheinsatzes während der ganzen Heizzeit, die natürlich an sich so schnell wie möglich erfolgen soll, doch so langsam vor sich gehen zu lassen, daß auch die letzten dem Glühgut anhaftenden Öl- oder Fettreste verdampft und aus der Schutzhaube entwichen sind, bevor die Temperatur des Glühgutes in dessen äußeren Zonen eine Höhe angenommen hat, die zum Zerfall der an den heißesten Glühgutschichten vorbeistreichenden Dämpfe führen könnte.
- Dies. wird gemäß der Erfindung bei einem Blankglühverfahren, bei dem die Erwärmung des geschichteten Glühgutes vom Rande her nach innen fortschreitend erfolgt und bei dem zu Beginn der Heizung bzw. der einzelnen Heizzeiten ein erheblicher Temperaturunterschied zwischen Ofenatmosphäre und geschichtetem Glühgut besteht, "dadurch erreicht, daß das Glühgut stufenweise -auf die Endtemperatur erhitzt und dabei die Heizwärmezufuhr derart geregelt wird, daß die Innentemperatur des geschichteten Glühgutes an jeder Stelle unterhalb derjenigen Temperaturgrenze bleibt, bei welcher Dämpfe, die sich bei der fortschreitenden Erwärmung aus den dem Glühgut anhaftenden Öl- oder Fettresten bilden, zerfallen würden; wobei der Übergang auf die nächst höhere Temperaturstufe jeweils immer erst dann vorgenommen wird,. wenn auch die inneren Schichten des Glühgutstapels die zur Austreibung der erwähnten Dämpfe erforderliche Mindesttemperatur erreicht und die ausgetriebenen Dämefe Zeit gehabt @haberi, aus dem Glühraum zu, ent=_ weichen.
- Die Steuerung der Heizwärmezufuhr kann dabei durch einen Bedienungsmann nach einem 7"eitplan vorgenommen werden. Man kann jedoch auch einen halbautomatischen Temperaturregler, bei dem zwecks- Überganges zu einer neuen Temperaturstufe jeweils ein Kontakt von Hand verstellt w ixd, oder einen. vollautomatischen sogenannten Programmregler verwenden, dessen Kurvenscheibe dem genannten Temperatur erlauf in allen Stufen entspricht.
- Die Einstellung der Temperaturstufen, an dem die Heizwärmezufuhr steuernden Temgeraturzegler -richtet sich natürlich nach dem Verhalten des dem Glühgut anhaftenden Öles oder Fettes. Besonders wichtig ist es, die Temperaturregelung so vorzunehmen, daß eine ausreichende* Dürchwärniung des Glühgutes auf einer Temperaturstufe erfolgt, bei der auch -die letzten Ö1- und Fettreste schön verdampfen, ohne daß jedoch bereits an den äußeren Schichten des Glühgutes ein Zerfall der Dampfschwaden eintritt. Diese Temperaturstufe liegt bei Glühgut, das unter-Verwendung der üblichen Walzöle vorbehandelt ist, etwa zwischen 400 und 50o° C. Sie kann aber j e nach den Umständen auch höher uiid tiefer liegen.-"-In der Zeichnung `ist in Fig. r der zeitliche Verlauf der- Temperatur an der Ofenwänduiig und iin Glühgut in einem Schaubild darge= stellt: Man erkennt aus dieseln Schaubild den allmählichen Anstieg der genannten Teinperaturen (und zwar beim Glühgut sowohl außen als auch innen)-- innerhalb jeder der drei Stufen, die; ih-diesem Falle der-Regeliing Zugründe gel"e#It--snd. Die äusgezögene Kurve bezeichnet den Ternperaturverläuf an # der-Ofenwandung,- die, beiden stri'elipüilktierten Kurvender- Teinperätütveilaüf.-außer=und innen äxn Glühgut: innerhalb-der ersteh Heiz-, stufe ist- ferner- ein.vön etwa Zoo bis -,50a reichender Temperaturbereich _-erigezeichnet, innerhalb dessen -die leichter verdampfenden 61- und Fettreste ausgetrieben werden. Die dabei entstehenden` Dämpfe- haben_ @v ährend der Zeitspanne tl. Gelegenheit., @aizs dem Glühbehälter zu"-entweichen. Die 'dicht oberhalb der - Temperatürstufe# :30a° eingezeichnete waagerechte Linie entspricht der Temperatur, bei- welcher - die erwähnten Dämpfe wieder zerfälten -würden. Der Vorgang wiederholt sich,in''ähnlicher''Weise-iiinerhälb der zweiten Temperaturstufe, Hier `"ist ein von etwa' 35o bis ,4oo° reichender Temperaturbereich eingeieiehnet,- innerhalb dessen= die schwerer siedenden 51e verdampfen. Die oberhalb der Temperaturstufe 5oo° eingetragene waagerechte Temperaturlinie bezeichnet- diejenige Temperatur, bei welcher die zuletzt genannten,.. Dämpfe beginnen würden, zu zerfallen, wenn sie nicht innerhalb der mit t2 bezeichneten Zeitspanne Gelegenheit gehabt hätten, aus dem Glühbehälter zu entweichen. In der dritten Heizstufe werden überhaupt keine Öl- oder Fettdämpfe mehr ausgetrieben, vielmehr findet hier lediglich eineDurchwärmung `des Glühgutes bis hinauf zu der beabsichtigten Endtemperatur (etwa 700°) statt.
- Der Temperaturregler wird am einfachsten nach einem entsprechenden Zeitplan von Hand eingestellt. Verwendet man jedoch einen sogenannten Progranunregler mit auswechselbarer Kurvenscheibe, so, kann in an den, gesamten Temperaturverlauf über alle Stufen in genauer übereinstimmung mit der auf. der Scheibe eingeschnittenen Kurve halten. Ein Schaubild, welches dieser Regelungsweise entspricht- ist durch Fig. a wiedergegeben. Auch hier stellt die ausgezogene Kurve den zeitlichen Verlauf der Temperatur an der. Ofenwandung dar, während die strichpunktierten Kurven den Temperaturverlauf außen und innen am Glühgut wiedergeben. Man hat es bei Verwendung eines derartigen Programmreglers in der Hand, durch Abflachung der einzelnen Stufen eine gleichmäßigere Temperatursteigerung des Glühgutes selbst herbeizuführen, ohne den Temperaturunterschied zwischen den äußeren und inneren Schichten des Glühgutes unzulässig groß werden zu lassen.
Claims (3)
- PATEI-ITANSPRÜCHE: z. "Verfahren zur Temperaturregelung beim - Blankglühen geschichteten Glühgutes unter dünnen Schutzhauben, bei dem' die Erwärmung des geschichteten Gutes vom Rande her nach innen fortschreitend erfolgt und zu Beginn der Heizung bzk. der einzelnen Heizzeit ein erheblicher Temperaturunterschied zwischen Ofenätmosphäre-und Glühgut besteht, dadurch gekennzeichnet, daB (las Glühgut stufenweise auf 'die Endtemperatur erhitzt und dabei die Heizwärrriezufuhr derart geregelt -wird, daß die Innentemperatur des geschichteten Glühgutes an jeder Stelle unterhalb derjenigen Temperaturgrenze bleibt, bei welcher Dämpfer die sich bei der fortschreitenden Erwärmung aus den= dem Glühgut anhaftenden Öl- oder Fettresten bilden, zerfallen würden, wobei der überggng auf ,die nächsthöhere Temperaturstufe jeweils immer erst dann- vorgenommen wird, wenn auch * die inneren Schichten des Glühgutstapels die zur Austreibung der erwähnten Dämpfe erforderliche Mindesttemperatur erreicht und die ausgetriebenen Dämpfe Zeit gehabt haben, aus dem Glühraum zu entweichen. a.
- Verfahren nach Anspruch s, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturregelung von Hand erfolgt.
- 3. Einrichtung zur selbsttätigen Durchführung des Verfahrens nach Anspruch z, gekennzeichnet durch einen mit Kurvenscheibe versehenen Programmregler an sich bekannter Art, dessen Kurve so gestaltet ist, daß der gesamte Temperaturverlauf aller Stufen von iht umfaßt wird.
Priority Applications (1)
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DES103111D DE624967C (de) | 1932-02-05 | 1932-02-05 | Verfahren zur Temperaturregelung beim Blankgluehen geschichteten Gluehgutes unter duennen Schutzhauben |
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DE624967C true DE624967C (de) | 1936-01-31 |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE624967C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0099417A1 (de) * | 1982-07-21 | 1984-02-01 | René Rossier | Verfahren zur Steuerung der Energie-Zu- resp.-Abführung |
EP0639651A1 (de) * | 1993-08-18 | 1995-02-22 | Centre Technique Des Industries De La Fonderie | Interkritischer Wärmebehandlungsverfahren von Gegenständen aus Gusseisen |
-
1932
- 1932-02-05 DE DES103111D patent/DE624967C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0099417A1 (de) * | 1982-07-21 | 1984-02-01 | René Rossier | Verfahren zur Steuerung der Energie-Zu- resp.-Abführung |
EP0639651A1 (de) * | 1993-08-18 | 1995-02-22 | Centre Technique Des Industries De La Fonderie | Interkritischer Wärmebehandlungsverfahren von Gegenständen aus Gusseisen |
FR2709133A1 (fr) * | 1993-08-18 | 1995-02-24 | Tech Ind Fonderie Centre | Procédé de traitement intercritique de charges en fonte. |
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