DE6238C - Verbesserungen an rotirenden Druckerpressen - Google Patents
Verbesserungen an rotirenden DruckerpressenInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B41—PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
- B41F—PRINTING MACHINES OR PRESSES
- B41F27/00—Devices for attaching printing elements or formes to supports
- B41F27/10—Devices for attaching printing elements or formes to supports for attaching non-deformable curved printing formes to forme cylinders
Landscapes
- Rotary Presses (AREA)
Description
1879.
PATENTSCHRIFT
Klasse 15.
PIERRE ALAUZET & CO. in PARIS. Verbesserungen an rotirenden Druckerpressen.
Zusatz-Patent zu No. 4885 vom 3. November 1878.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 1. Februar 1879 ab.
Längste Dauer: 2. November 1893.
Die in beiliegenden Zeichnungen dargestellten Anordnungen lassen leicht erkennen, wie die
wesentlichen Theile dieser Maschine zusammengesetzt sind, dafs sie möglichst wenig Raum
einnimmt und nebst grofser Stabilität möglichst bequeme Handhabung ermöglicht.
Man sieht, dafs die Prefswalzen ihr Vordertheil
vollkommen frei haben, um das Ingangsetzen zu erleichtern, und dafs der obere Druckcylinder
anstatt unmittelbar über der oberen mit Stoff überzogenen Prefswalze nach rechts
zu liegen kommt, was deren Senkung ermöglicht, die Höhe der Maschine verringert und
gleichzeitig die obere Prefswalze freiläfst.
Aufser den Mitteln, welche angewendet sind, um den verschiedenen Bestandtheilen dieser
Maschine eine zweckentsprechende Anordnung zu geben, und ferner, aufser den Punkten, welche
in der Haupt-Patent-Beschreibung erläutert sind, wurden hier noch Verbesserungen angebracht,
welche erlauben, die Druckcylinder mit besonderen Cliches zu versehen, die durch neue
Mittel hergestellt werden und eine Arbeit von grofser Genauigkeit und Feinheit liefern.
Um mit rotirenden Maschinen zu drucken,
bedient man sich bekanntlich Cliches, welche die Druckcylinder umgeben. Diese Cliches'
fertigt man entweder aus dem Material, woraus man gewöhnlich die Drucktypen macht, oder
auf galvanoplastischem Wege.
Die Cliches aus gewöhnlichen Drucktypen müssen mindestens 14 bis 15 mm dick sein,
damit sie dem Drucke einen sicheren Widerstand leisten können. Dagegen können die
auf galvanoplastischem Wege erzeugten Cliches, welche viel widerstandsfähiger sind, bedeutend
schwächer gehalten werden und liefern auch den Vortheil, dafs sie die Formveränderung der
Typen oder Vignetten abschwächen, wenn nicht ganz verhindern.
Die Vortheile der galvanoplastischen Cliches gegenüber denjenigen aus gewöhnlichem Druckmaterial
sind nicht zu bestreiten. Um sorgfältigen und dauerhaften Druck zu erzeugen,
verwendet der Erfinder die auf galvanoplastischem Wege hergestellten Cliches statt derjenigen
aus gewöhnlichem Material, indem er hierbei den Unterschied der Dicke, welcher zwischen diesen beiden Clichesarten besteht,
durch eine den Druckcylinder umgebende Metallumhüllung ersetzt. Es ist selbstverständlich,
dafs die Dicke der Umhüllung genau dem Unterschiede der Dicke dieser beiden Clichdsarten
gleichkommen mufs. Der äufsere Durchmesser des Druckcylinders mufs in beiden
Fällen genau der nämliche sein. Man kann demnach mit ein und demselben Cylinder die
eine oder andere Cliche'sart benutzen, was erreicht werden soll.
Im nachfolgenden sollen die Mittel, deren sich der Erfinder bei Herstellung der auf galvanoplastischem
Wege erzeugten Cliches bedient, ausführlich erläutert werden.
An die Platte, welche zur Herstellung der Cliches dienen soll und welche in Tafel 1 im
Grundrifs und Querschnitt dargestellt ist, werden überall, wo dies möglich, Stäbchen von quadratischem
oder sonstigem Querschnitt in entsprechenden Entfernungen von einander aufgelegt. Diese
Stäbchen reichen mit ihren oberen Flächen oder Kanten in das gleiche Niveau mit den obersten
Theilen der in den Partien BB beispielsr weise angebrachten Typen und stehen senkrecht
zu der Erzeugungslinie jener Cylinderfiäche, welche aus dieser Platte nachher gebildet wird.
Zu beiden Seiten der Platte, bei m und n, wird gewöhnlich ein Rand von 10 bis 12 cm frei
gelassen, damit auch der Rand des Satzes, der also um soviel vom Rande der Platte absteht,
ebenso regelmäfsig wie dessen Mitte gebogen wird.
In Tafel I, Fig. 1 und 2, sind die Anordnungen, welche der Platte gegeben sind, damit
das gewünschte Resultat erreicht werde, deutlich dargestellt. Diese Anordnungen sind selbstverständlich
je nach der Art und Bildung des Satzes oder des Cliche"s veränderlich. Nachdem
die Platte in der Art hergestellt ist, ersieht man, dafs die das gleiche Niveau herstellenden
Rippen A dicht an die Clichds reichen und, wenn alsdann an der Platte die Operation der
Krümmung vorgenommen wird, die feinen
Theilcheri des typographischen' Satzes nicht im mindesten leiden, weil die Rippen dein bei
dieser Operation vorkommenden Drucke einen sicheren Halt bieten und dadurch den Satz vor
Eindrücken und Beschädigungen schützen.
Die Platte mit den Clichds wird hiernach gebogen. Dies wird durch zwei Biegemaschinen
(Centrirmaschinen) bewerkstelligt, von welchen die eine vorarbeitet und die andere beendet.
Die erste, auf Blatt II gezeigte Centrirmaschine besteht zunächst aus zwei parallel laufenden
und in gleicher Höhe liegenden Cylindern AB, auf welche das Cliche" gelegt wird. Oberhalb
und in der Mittellinie zwischen diesen beiden befindet sich ein zu denselben parallel liegender
Cylinder C, welcher oberhalb der Clichdplatte zu liegen kommt und parallel zu sich selbst
auf- und abbewegt werden, d. h. den unteren Cylindern mehr oder weniger genähert oder
von denselben entfernt werden kann. Damit lassen sich die dazwischen befindlichen Cliches
successive biegen, indem man nach einer gegebenen Lehre die Clichdplatte zwischen den
oberen und den unteren Cylindern mehrmals hin- und herbewegt. Die unteren Cylinder
drehen sich dabei in gleichem Sinne.
Um beim Biegen Beschädigungen der Typen zu vermeiden, werden Blätter aus Zink oder
Carton zwischen die unteren Cylinder und das zu biegende Cliche auf dessen Typenseite
gelegt.
Sobald die beabsichtigte Biegung erreicht ist, macht man, um dieselbe zu vervollständigen,
von der zweiten Biege- oder Centrirmaschine, Blatt III, Fig. 5 und 6, Gebrauch. Dieselbe besteht
hauptsächlich aus einem mit äufserlich glatter Krümmungsfläche versehenen Bogen A, welcher
auf der unteren Walze B ruht. Dieser Bogen trägt auf einer Seite ein äufserlich gezahntes
Segment C, welches in ein an der Axe der Unteren Walze B angebrachtes Zahnrad D eingreift.
Dieses Rad ist mit einem Kranze E versehen, welcher den Bogen hält und führt.
Der Bogen A ist beiderseits durch je eine kleine, entsprechend breite Rolle F und G unterstützt,
ütn dessen rollende Hin- und Herbewegung zu sichern und zu erleichtern.
Die innere Krümmung dieses Bogens ist ebenfalls glatt, und entspricht deren Krümmungshalbmesser
so genau als möglich dem äüfseren, von Cliches umhüllten Druckcylinderhalbmesser.
Man legt auf diese innere Krümmung zuerst ein Blatt Papier und hierauf die
bereits durch die erste Maschine gebogene Clichdplatte, deren Typen selbstverständlich
nach der Seite des Papiers zu liegen kommen, welches sie schützt. Hiernach lafst man die
obere Walze H, welche in ihren Führungen / parallel zu ihrer Längenrichtung auf- und abbewegt
werden kann, gegen das Cliche herab und setzt durch das Getriebe JK die gezahnten
Segmente C und infolge dessen den Bogen A und die Cliches von rechts nach links und
umgekehrt unter der Biegewalze H in Bewegung. Durch dieses Mittel werden alle Unvollkommenheiten
ausgeglichen und die Cliches in die möglichst genaue Krümmung gebracht. Man überträgt alsdann die Clichds in eine
dem Bogen ähnliche und demselben entsprechende Vertiefung am Druckcylinder und schneidet hier alles Ueberstehende an ihnen
weg. Hernach beseitigt man ringsherum die Stäbchen, Rippen etc., welche als Stütze während
der Biegung gedient haben.
Eine andere Verbesserung, welche angebracht ist, damit die Wirkung des Druckcylinders constant
bleibt, besteht in der Verwendung von Gurten in den flachen Pressen und bei rotirenden
Maschinen. Diese Gurte haben den Zweck, das Biegen der Cylinderaxen und das Nachgeben
der Cylinder beim Aus- und Eingehen der Schriftseiten zu verhindern.
Um diesen Zweck bei unseren rotirenden Maschinen zu erreichen, tragen die Druckcylinder
auf jeder Seite auswendig einen Ring in der Breite von 4 bis 5 cm, welcher um deren
Umfang gewunden ist. Die Gurte sind auf den mit Stoff überzogenen Prefscylindern gegenüber
den Ringen angebracht.
Weitere Verbesserungen betreffen die Schwärzung der Berührungswalzen R R und die Art
der Handhabung derselben, wobei die ursprünglichen Anordnungen der Schwärzung, welche
darin bestehen, die Druckcylinder vermittelst zweier Farbegefäfse zu speisen, beibehalten
sind.
Die zu schwärzenden Tafeln TT, Blatt III, Fig. 7, werden durch die Farbebehälter B E und
die Tafeln T T' von den gleichen Farbebehältern, jedoch vermittelst der Walzen PP, ähnlich denjenigen,
welche bei den gewöhnlichen Druckermaschinen verwendet werden und sich vermittelst
der Excenter A A beliebig reguliren lassen, gleichmäfsig gespeist. Diese neue Anordnung
gestattet das Weglassen eines Farbebehälters an jedem Druckcylinder, unter Beibehaltung
der gleichen Anzahl zu speisender Berührungswalzen R R und vereinfacht infolge dessen den
Organismus der Maschine.
Zufolge dieser Schwärzungsmethode ist es unerläfslich, dafs die Berührungswalzen RR
zum Aufheben und Entfernen von den Druckcylindern eingerichtet sind, sei es, um erforderlichen
Falles zu verhindern, dafs die besagten Berührungswalzen auf die Druckcylinder Farben
abgeben, sei es, um beim Aufhalten der Maschine durch Aufdrücken derselben auf die
Schwärzetafeln und Druckcylinder nicht etwa einen Schaden herbeizuführen.
Das Vorgehen, die Berührungswalzen auf gewöhnliche Art auszuheben, ist ein langwieriges
Und schwieriges; hauptsächlich, weil man stets von neuem den Contact der Berührungswalzen RR
mit den Druckcylindern reguliren mufs. Um diesem Uebelstande vorzubeugen, trennt man
durch irgend eine mechanische Vorrichtung die Berührungswalzen RR, indem man sie zugleich
von der Tafel und dem Druckcylinder entfernt
und ebenso in die ursprüngliche Lage versetzt, ohne sie anzutasten.
Um dieses Resultat zu erreichen, kann man einen beliebigen, entweder einfachen oder aus
z\vei unabhängigen Bewegungen combinirten Bewegungsapparat, welcher jede Berührungswalze separat oder beide zugleich bewegt, verwenden.
Blatt IV stellt eine solche Vorrichtung dar. Zwei kleine Hebel L L greifen mit ihrem unteren
zahnförmigen Ende in die Nuth der Backen nn\ in welchen die Berührungswalzen R R gelagert
sind. Die oberen Enden dieser Hebel LL sind mit den Schraubenstangen 11, von denen die
eine mit rechts-, die andere mit linksgehendem Gewinde versehen ist, scharnierartig verbunden
und können durch die gemeinschaftliche Schraubenmutter M, welche mit Griffen versehen
ist, durch Drehen von Hand genähert oder entfernt werden.
Auf Blatt IV sind die Berührungswalzen in Berührung mit der Farbetafel T und dem
Druckcylinder B dargestellt. In dieser Stellung berühren sich die beiden Backen η ·«', welche
dadurch die Annäherung der Berührungswalzen RR an die Druckwalzen regeln. Wenn
man die Schraubenmutter M derart umdreht, dafs sie sich auf die Gewindestangen 11 aufschraubt,
so entfernen sich die unteren Enden der Hebel L L, welche in die Nuth der
Backen η η' eingreifen, und nehmen die Berührungswalzen
mit, welche alsdann die in der Zeichnung punktirt angegebene Lage einnehmen. Die entgegengesetzte Bewegung der Schraubenmutter
M nähert die Backen einander wieder und bringt die Berührungswalzen mit dem Druckcylinder
und den Farbetafeln in Berührung.
Claims (6)
1. In einer rotirenden Druckerpresse die gesammte Anordnung der wesentlichen Bestandtheile,
namentlich der Walzen und Cylinder, wie beschrieben und gezeigt.
2. Die Art der Herstellung der galvanoplastischen Clichds in flacher Form mit Stützen.
3. Die Vorrichtungen, welche zur Biegung (Centrirung) der auf galvanoplastischem Wege
hergestellten Cliches in der durch Zeichnung und Beschreibung erläuterten Art verwendet
werden.
4. Das Anbringen von Gurten in den rotirenden Maschinen und bei flachen Pressen,
um die Walzen gleichmäfsig zu unterstützen und deren Deformirung zu vermeiden.
5. Das Anbringen einer Metallumhüllung an die Druckcylinder, welche sich nach Belieben
wegnehmen läfst und welche die Differenz in der Dicke zwischen den gegossenen
Clichds und denjenigen auf galvanoplastischem Wege hergestellten auszugleichen
hat, in der beschriebenen und gezeigten Art.
6. Nebst der Anbringung der beiden Walzen PP, um jede der Tafeln TT und TT' zu
schwärzen, auch die Vorrichtung, welche dazu dient, die Entfernung der Berührungswalzen von den Druckcylindern und den
Tafeln T und T zu bewirken.
Alles zu dem erwähnten Zwecke und im wesentlichen so, wie beschrieben und in den
beiliegenden Zeichnungen gezeigt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE6238C (de) |
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