DE623711C

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Publication number: DE623711C
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Description

AUSGEGEBEN AM
2. JANUAR 1936

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE-42 b GRUPPE 12

©r.~3ng. Karl Schmidt in Berlin-Lichtenrade*) Verfahren zur Kontrolle des Ölfilms von umlauf enden Wellen

Patentiert im Deutschen Reiche vorn 14. Juli 1933 ab

Es ist bekannt, die Dicke eines Körpers aus nicht magnetischem Stoff in der Weise zu messen, daß der Abstand zwischen dem Eisenkern einer Drosselspule und seinem Eisen-Schluß entsprechend der Dicke eingestellt und die dabei auftretende Änderung der Selbstinduktion der Drossel gemessen wird. Die Erfindung bezweckt, diese bekannte Meßmethode für die Dickenmessung des beim

to Umlauf einer Welle zwischen dieser und ihrer Lagerschale entstehenden Ölfilms verwendbar zu machen. Erfindungsgemäß wird die Meßdrosselspule derart am Achslager befestigt, daß die Pole dem rotierenden Wellenzapfen gegenüberstehen und somit der magnetische Schluß über den Wellenzapfen gebildet wird. Im Ruhezustand ist kein Ölfilm vorhanden; die Drosselspule hat, wenn sie z. B. oberhalb der Welle angeordnet ist, den größten Luftspalt und damit den geringsten Selbstinduktionswert. Sobald der Wellenzapfen sichdreht, bildet sich der Ölfilm zwischen Zapfen und Lagerschale, und es verkleinert sich hierdurch der Luftspalt tun die Dicke des Ölfilms, bzw. der Selbstinduktionswert der Drosselspule vergrößert sich.

Da es sich hier um die bekannte Veränderung einer Selbstinduktionsgröße handelt, so kann zu dieser Messung irgendeine der allgemein bekannten Meßmethoden verwendet werden.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung bezweckt, die Dicke des Ölfilms direkt ablesbar zu machen, ohne die Veränderung der Selbstinduktion zu messen. Man hat nur nötig, dieselbe Drosselspule, die am Achslager befestigt ist, für die Messung nachzubilden, wobei auch der Anker in genau denselben Dimensionen auszuführen ist. Dieser Anker wird durch eine Mikrometer schraube verstellbar angeordnet und diese so lange verstellt, bis die Brücke wieder im Gleichgewicht ist, also das Meßinstrument auf den Nullwert zurückgekehrt ist. Das an der Mikrorneterschraube abgelesene Maß gibt dann die Änderung des Luftspalts an der Achslagerdrosselspule und somit die Dicke des Ölfilms.

Diese Methode ist für alle umlaufenden Wellen anwendbar und kann als dauernde Lagerkontrolleinrichtung allgemein Anwendung finden.

In den Abb. 1, 2 und 3 ist das Verfahren schematisch -dargestellt. Abb. 1 und 2 zeigen die Anordnung der Meßdrosselspule Dm an der Lagerstelle, wobei der Zapfenbund Z den magnetischen. Schluß derselben herstellt. Abb. 3 zeigt ein beispielsweises Schaltschema. Es ist T ein Transformator, der Wechselstromspannung des Netzes Uy in die Meßspannung· gegebenenfalls umformt. Das Schema zeigt eine bekannte Meßbrückenanordnung, bei der zwei Selbstinduktionen miteinander verglichen werden. W¹ und W² sind die festen Widerstände. Dm ist die Meßdrossel

*) Von dem Patentsticher sind als die Erfinder angegeben worden: -

Philipp Haas in Berlin-Friedenau und Dr.-Ing. Lutteroth in Opladen, RhId.

UiLd Dv die Vergleichsdrossel. Zwischen den Widerständen W¹ und W^ und den Drosseln liegt als Brücke das Meßinstrument. Man hat zuerst die Brückenanordnung mit Gleichstrom abzugleichen, darauf mit Wechselstrom, und zwar derart, daß zuerst im Ruhezustande, also wenn die Welle nicht läuft, die Brücke auf Null gebracht wird; dann wird bei Lauf der Welle wiederum der Nullwert eingestellt ίο und die Verstellung zwischen den zwei Nullwerten an der Mikrometerschraube abgelesen. Dieser Betrag ergibt direkt die Dicke des Ölfilms.

Claims

Patentansprüche:

i. Anwendung des für Dickemessungen von Materialien bekannten Meßverfahrens, bei dem die Änderung der Induktivität von Drosselspulen infolge Luftspaltänderungen bestimmt wird, für die Kontrolle des Ölfilms von umlaufenden Wellen, dadurch gekennzeichnet, daß an der Lagerschale eine Drosselspule befestigt wird, deren magnetischer Schluß über den WeI-lenzapfen stattfindet.
2. Meßvorrichtung zum Ausüben des Verfahrens nach Anspruch 1 mit zwei an eine Meßbrücke angeschalteten Drosselspulen, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (A) der Vergleichsdrosselspule (Dy) mittels Mikrometerschraube einstellbar ist, so daß durch den Unterschied der Selbstinduktionswerte der Meßdrosselspule (Dm) in der Ruhe und beim Umlauf die- Dicke der beim Umlauf einer Welle diese umhüllenden Ölschicht gemessen wird.-

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen