DE621884C

DE621884C - Abdeckvorrichtung fuer Gewaechshaeuser und Mistbeete

Info

Publication number: DE621884C
Application number: DEA72510D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1934-02-16
Filing date: 1934-02-16
Publication date: 1935-11-14

Description

Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der Abdeckvorrichtung für Gewächshäuser und Mistbeete mit dachziegelförmig angeordneten. Abdeckplatten nach Patent 494 9⁶3·

Die Gewächshäuser und Mistbeete müssen nicht nur gegen die Sonne und gegen Hagel geschützt werden, sondern in der Hauptsache gegen Kälte, besonders für die Nacht. Gegen die Kälte werden in der Regel nebeneinandergelegte oder dachziegelförmig angeordnete Bretter verwendet. Auch finden zu diesem Zwecke stärkere Matten aus Stroh o. dgl. Verwendung. Zum Schütze gegen Sonnenstrahlen sind diese Abdeckvorrichtungen in ihrer seither üblichen Anordnung, namentlich bei warmer Witterung, nicht geeignet. Es sind deshalb zu diesem Zwecke besondere Schattierungseinrichtungen vorgeschlagen worden, welche neben der Abdeckeinrichtung für Kälteschutz Anwendung finden. Es werden z. B. zur Schattierung von Gewächshäusern weitmaschige Jutegewebe oder sogenannte leichte Holzrollschatten und leichte Kokosmatten verwendet, welche in einem bestimmten Abstand über der Abdeckfläche oder direkt auf dieselbe aufgelegt werden. Auch ist es üblich, die Glasabdeckungen von Gewächshäusern und Mistbeeten im Sommer als Schutz gegen die Sonnenstrahlen durch Anstriche mit Kalkfarbe zu schützen. Alle diese Maßnahmen sind umständlich und teuer und belasten die Anschaffungs- und Betriebskosten der Gewächshäuser und Mistbeete wesentlich.

Durch _#die Erfindung soll eine Abdeckeinrichtung für Gewächshäuser und Mistbeete geschaffen werden, welche für sämtliche vorkommenden Fälle, also gegen Kälte und gleichzeitig auch gegen Sonnenstrahlen, in zweckmäßiger und einfacher Weise verwendet werden kann.

Die Erfindung besteht nun darin, daß die Abdeckvorrichtung mit dachziegelförmig angeordneten Abdeckplatten, die durch auf Seilrollen aufgewickelte Zugmittel entsprechend dem Patent 494 963 auf und ab bewegt werden, mit einer zusätzlichen Einrichtung versehen sind, nach welcher die Abdeckbretter auf einer Längsseite durch ein an der unteren Dachkantenseite des obersten Brettes angreifendes besonderes Zugmittel hochstellbar und in einem beliebigen Winkel zur Abdeckfläche einstellbar sind, wobei der Zug vom obersten Brett durch gelenkartig ausgebildete Zwischenglieder auf die unten folgenden Abdeckbretter übertragen wird.

Besonders einfach und zweckmäßig ist es, wenn gemäß der Erfindung die Verstelleinrichtung für die S chattierungsvorrichtung mit der übrigen Bedienungseinrichtung direkt oder durch bekannte mechanische Hilfsmittel

verbunden ist, um ein gleichzeitiges Zusammenarbeiten der Abdeckvorrichtung mit der Schattierungsvorrichtung zu ermöglichen.

In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt

Abb. ι einen Querschnitt durch ein Gewächshaus mit doppelseitiger symmetrischer Abdeckvorrichtung, wobei eine Dachseite in to zugedecktem Zustand und die andere ,Dachseite in Schattierungsstellung· gezeichnet ist, Abb. 2 einen teilweisen Abschnitt des Gewächshauses in Seitenansicht, Abb. 3 eine Vorderansicht zweier Abdeckplatten in vergrößertem Maßstab,

Abb. 4 eine Vorderansicht zweier abgelegter Abdeckplatten.

Das Gewächshaus 1 mit Glasabdeckung 2 ist mit einer Abdeckvorrichtung entsprechend dem Patent 494 963 auf beiden Dachseiten gleichmäßig eingerichtet. Das Hochziehen der Abdeckplatten erfolgt in bekannter Weise durch das Zugseil 3, welches mit der die Abdeckbretter 4 verbindenden Kette 5 verbunden ist. Das Zugseil 3 ist an die Trommel 6 auf Welle 7 angeschlossen, die durch ein Rädervorgelege 8, 9 in bekannter Art mit der Handkurbelwelle 10 in Verbindung steht. Das Abziehen der Abdeckplatten 4- erfolgt in ebenfalls bekannter Weise von der gleichen Trommel 6 durch das Zugseil 11. Das Zugseil 3 zum Hochziehen der Abdeckplatten 4 ist über eine Hilfsrolle 12 und eine Stützrolle 13 zur Umlenkrolle 14 geführt, hinter welcher es mit der Kette 5 verbunden ist. Die Umlenkrollen 14 sind auf einer sich über den ganzen Dachfirst erstreckenden Welle 15 gelagert, welche wiederum in besonderen Lagerstützen 6 läuft. Die durchgehende Welle 15 kann aber ebensogut in Wegfall kommen, wenn die Umlenkrollen 14 von besonderen Lagerstützen auf dem Dachfirst getragen werden. Sind die Abdeckbretter nicht im Gebrauch, so werden sie auf einem an der Seitenwand des Gewächshauses 1 angebrachten Gerüst 15 übereinandergelagiert. Das Hochziehen· der Abdeckbretter erfolgt durch Aufwickeln des Zugseiles 3 auf der Trommel 6 mittels der Handkurbelwelle 10. Das Abziehen der Abdeckplatten 4 erfolgt in entgegengesetzter Richtung durch Aufwickeln des Zugseiles 11 auf die Trommel 6.

Mit der Trommel 6 ist gleichachsig auf Achse 7 mittels einer Konusreibungskupplung 16 eine Seilrolle 17 verbunden, welche durch eine axial angeordnete und gegenüber der Achse 7 abgestützte Feder 18 ihren Reibungsdruck erhält.. Die Trommel 17 ist ferner mit Griffen 19 besetzt, mittels welchen die Trotnmel 17 unter Überwindung der Reibung von Konus 16 auf der Achse 7 gedreht werden kann. Die Welle 7 besitzt ein Sperrad 20, in welches die am Gerüst 15 angebrachte Sperrf alle 21 in Eingriff zum Festlegen der Welle 7 gebracht werden kann. Auf ,der Trommel 17 ist das Zugseil 22 untergebracht. Es führt über eine Hilfsrolle 12 und über eine Stützrolle 23 zur Umlenkrolle 24, welche lose auf einer auf dem Dachfirst durch Träger 25 abgestützten Achse 26 gelagert ist. Das Ende des Zugseiles 22 ist an der unteren Dachkantenseite 2Ö_O der oberen Abdeckplatte befestigt. ' Die unteren Dachkantenseiten der Abdeckplatten 4 sind durch- gelenkartig ausgebildete Zwischenglieder 27, 28 an den Plattenenden miteinander verbunden.

Beim Hochziehen der Abdeckplatten 4 aus ihrer Ruhestellung durch das Zugseil 3 wird gleichzeitig das'Zugseil 22 durch Mitnahme der Trommel 17 abgewickelt. Nach erfolgter Abdeckung wird nun die Welle 7 durch das Sperrad 20 und die Sperrklinke 21 festgehalten. Durch Drehen an den Griffen 19 kann nun unter Überwindung der Reibung von Konus 16 das Seil 22 auf der Trommel 17 aufgewickelt werden. Damit werden die Abdeckplatten 4 an ihren unteren Längsseiten hochgestellt. Diese Bewegung wird von der obersten Abdeckplatte durch die gelenkartig ausgebildeten Zwischenglieder 27, 28 auf sämtliche Abdeckplatten übertragen. Auf diese Weise können die Abdeckplatten 4 in jede beliebige Winkelstellung zur Dachfläche 2 gebracht werden (s. Abb. 1), um eine beliebige Schattierung des Gewächshauses zu ermöglichen. Die Einrichtung kann ebensogut auch an Mistbeeten angebracht werden. Die Aufwickelvorrichtung für das Zugseil 22 muß ebenso wie die anderen Aufwickelvorrichtungen für die Zugseile 3 und 11 an beiden Enden der Abdeckplatten angebracht sein, um ein gleichmäßiges Arbeiten zu ermöglichen.

Zur Bewegungsübertragung für die weitere Rolle 17 am anderen Ende der Abdeckplatte4 wird zweckmäßig eine zweite Vorlegewelle29 angebaut, welche durch Zahnradantrieb 30,31 vom Gr iff rad 19 der Rolle 17 angetrieben wird.

Die Einrichtung des Antriebes ist nicht an das Zeichnungsbeispiel gebunden, es können ebensogut andere mechanische Mittel in anderer Anordnung verwendet werden. Ebensogut können die gleichen Antriebswellen 7 und sowie das Getriebe für mehrere Abdeckplattenreihen gemeinsam verwendet werden.

Claims

Patentansprüche:

i. Abdeckvorrichtung für Gewächshäuser und Mistbeete mit dachziegelförmig angeordneten Abdeckplatten, die

durch auf Seilrollen aufgewickelte Zugmittel auf und ab bewegt werden, nach Patent 494 963, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatten (4) durch ein an der unteren Längskante (26_a) der obersten Platte (4) angreifendes Zugmittel (22) und durch gelenkig ausgebildete, zwischen den unteren Längskanten der benachbarten Platten (4) vorgesehene Zwischenglieder (27, 28) in jedem beliebigen Winkel zum Zwecke der Schattierung hochgestellt werden können.
2. Abdeckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Schattieren dienende Verstelleinrichtung (16, 17, 18, 19) gleichachsig mit der zum Abdecken vorgesehenen Bedienungseinriehtung (6, 8, 10) direkt oder durch bekannte mechanische Hilfsmittel verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen