DE621744C - Anordnung zur Erzeugung von Dreiphasenstrom aus Einphasenstrom und umgekehrt - Google Patents
Anordnung zur Erzeugung von Dreiphasenstrom aus Einphasenstrom und umgekehrtInfo
- Publication number
- DE621744C DE621744C DEA61840D DEA0061840D DE621744C DE 621744 C DE621744 C DE 621744C DE A61840 D DEA61840 D DE A61840D DE A0061840 D DEA0061840 D DE A0061840D DE 621744 C DE621744 C DE 621744C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- phase
- winding
- pole
- transformer
- windings
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01F—MAGNETS; INDUCTANCES; TRANSFORMERS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR MAGNETIC PROPERTIES
- H01F30/00—Fixed transformers not covered by group H01F19/00
- H01F30/06—Fixed transformers not covered by group H01F19/00 characterised by the structure
- H01F30/12—Two-phase, three-phase or polyphase transformers
- H01F30/14—Two-phase, three-phase or polyphase transformers for changing the number of phases
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Power Engineering (AREA)
- Control Of Ac Motors In General (AREA)
Description
AUSGEGEBEN AM 13. NOVEMBER 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 d2 GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Mai 1931 ab
E1=-j.
In der Praxis wird sehr häufig die Aufgabe gestellt, an ein vorhandenes Einphasennetz
Einphaseninduktionsmotoren kleiner Leistung anzuschließen, welche die unangenehme
Eigenschaft haben, nicht von selbst anzulaufen, es sei denn, daß man irgendwelche
besonderen meist umständlichen Maßnahmen trifft, die dafür sorgen, daß der Motor
in Betrieb kommt. Die Ursache dieses Verhaltens liegt darin, daß das normale Emphasensystem
im Motor nur einen magnetischen Wechselfluß, nicht aber ein umlaufendes Drehfeld zu erzeugen imstande ist. Vielfach
ist in diesen Fällen der Einphaseninduktionsmotor mit einer Hilfswicklung ausgerüstet
worden, welche über einen Kondensator oder einen Widerstand mit dem Netz verbunden wird, so daß die Hilfsphase einen
Strom anderer Phasenlage führt als die Normalphase. Da die Hilfsphase außerdem räumlich
um 900 geschwenkt ist, so entsteht im Motor ein mehr oder weniger vollkommenes
Drehfeld, welches günstig für den Anlauf ist. Die beschriebene Maßnahme erscheint zwar
einfach, erfordert aber große Kondensatoren, wenn die Phasenschwenkung praktisch verwendbare
Größen erreichen soll. Durch den mit der Hilfsphase in Reihe geschalteten Kondensator wird nämlich der Scheinwiderstand
der an sich induktiven Hilfsphase erheblich vermindert, so daß der ohnehin den Normalstrom beträchtlich übersteigende Anfahrstrom
noch erhöht wird, wenn nicht wei-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Richard Tröger in Berlin-Zehlendorf. tere Zusatzeinrichtungen verwendet werden.
Die Blindleistung des Kondensators beträgt demnach ein Vielfaches der Normalleistung
der Phase.
Die Erfindung gestattet nun, durch eine besondere Schaltung eine Phasenänderung des
aus einer Stromquelle entnommenen Stromes herbeizuführen und dabei gleichzeitig den
Strom in den gewünschten Grenzen zu halten. Man geht dabei von der in Abb. ia dargestellten
bekannten Schaltung aus. Für diese Schaltung gelten nachfolgende Beziehungen:
(i)
Ist hierbei Rl = Rc = Ri, so erhält man
durch Addition der Gleichungen (1) und (2)
2 ^i = i · Ri (Jc — Jl) · (3)
Aus dem Amperewindungsgleichgewicht des Transformators ergibt sich
• ι
»j + 7s'Wj=
■ w,
w,
(4)
Eingesetzt in Gleichung (3)
AJl1
1 - H1
7-L
= 4- A. —L . El. = _l A. ii L (e\
w.2
Da R1 ein fester Blindwiderstand ist, besagt
die Gleichung (5), daß der Sekundärstrom/a konstant und um 90° gegen die
Primärspannung phasenverschoben ist. Erfindungsgemäß soll diese Tatsache dazu ausgenutzt werden, um mit Hilfe der in
Abb. ia dargestellten Schaltung aus Einphasenstrom Mehrphasenstrom, z. B. Dreiphasenstrom,
zu gewinnen.
Dies wird an Hand der Abb. 1 erläutert.
Hierin bedeuten 1 und 2 die Leiter des Einphasennetzes. Zwischen den Punkten 8 und 6
ist die an sich bekannte Schaltung angeschlossen. Die Leiter 3 und 4 sind mit der
Sekundärwicklung des nicht näher bezeichneten Transformators verbunden, so daß also
in ihnen der um 90° gegen die Spannung des Einphasennetzes phasenverschobene Strom
fließt. Kombiniert man diesen Strom mit einem aus dem Einphasennetz entnommenen Wirkstrom, so liegen zwei um 90 ° gegeneinander
verschobene Einphasenströme vor, die nach dem Scottschen System in ein Dreiphasensystem
transformiert werden können. In Abb. ι wird diese Transformation dadurch
erreicht, daß der Leiter 5 unmittelbar an den Leiter 1 angeschlossen wird, und daß
der Nullpunkt 7 der Sekundärwicklung des nicht näher bezeichneten Transformators der
Kunstschaltung mit dem Leitern des Einphasensystems
verbunden wird. Der Transformator der Kunstschaltung kann u. U. durch einen "Spartransformator ersetzt werden,
wenn die Spannungsverhältnisse des Einphasen- und des Dreiphasensystems dies gestatten. Die entsprechende Schaltung zeigt
Abb. 2.
Das so erhaltene Dreiphasensystem mit den Leitern 3, 4 und 5 ist allerdings anormal insofern,
als der in den Leitern 3 und 4 fließende Strom unabhängig von der Belastung konstant ist, wobei sich die Spannung entsprechend
ändert, während sich die Spannungen und Ströme zwischen den Leitern 3 und 5 bzw. 4 und 5. mit der Belastung ändern.
Dies ist jedoch von untergeordneter Bedeutung; denn die beschriebene Schaltung soll ermöglichen, aus Einphasenanlagen Induktionsmotoren
nach dem Drehfeldsystem zu betreiben. Dabei ist es ziemlich gleichgültig, wie sich die im Sekundärteil des Motors
erzeugten Spannungen verhalten, so daß die erwähnte Unvollkommenheit des auf diese
Art gewonnenen Dreiphasensystems für dieses Anwendungsgebiet praktisch belanglos ist.
Wichtig ist dagegen, daß man' bei der Wahl der Größe des Kondensators in keiner
Weise durch die Phasenschwenkung festgelegt ist, letztere beträgt vielmehr immer
90 °, wenn nur die allgemeinen Bedingungen der Kunstschaltung erfüllt sind. Man kann
also den Kondensator so bemessen, daß der Anfahrstrom in der Hilfsphase einen vorgeschriebenen
Grenzwert nicht überschreitet.
Neben der Ergänzung der Kunstschaltung zu einem Dreiphasensystem durch Hinzunahme
weiterer Leiter, welche Ströme oder Spannungen geeigneter Phasenlage führen, und der Anwendung dieser Anordnung für
den Antrieb von Drehfeldmotoren aus einem Einphasennetz besteht die Erfindung weiterhin
darin, den für die Herstellung der an sich bekannten Kunstschaltung erforderlichen
Transformator bzw. Spartransformator zu ersparen, indem dessen Aufgaben den Wicklungen
des Motors übertragen werden; denn die Verkettung zwischen verschiedenen Wicklungsteilen
eines Motors ist die gleiche oder eine ähnliche wie in einem Transformator
bzw. Spartransformator. Die naheliegende Schaltung eines derart angeschlossenen Motors
ist in Abb. 3 dargestellt. Hierin ist die vom Einphasensystem "unmittelbar gespeiste
Phase mit I bezeichnet, die über die Kunstschaltung gespeiste Phase, welche gleichzeitig
die Aufgaben des Spartransformators übernimmt, ist mit II bezeichnet. Die Wirkungsweise
dieser Anordnung dürfte nach dem Vorhergehenden ohne weiteres verständlich sein. Das Verhältnis der Windungszahlen
der Wicklungen I und II kann den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werden. Man kann z. B. die Windungszahl der Wicklung
II gleich derjenigen der Wicklung I machen und erhält dann kein gleichseitiges,
sondern ein gleichschenkliges "Dreiphasensystem. Ebensogut können die Windungszahlen dem der Scott-Schaltung entsprechenden
Verhältnis angepaßt werden, um im Läufer des Motors ein normales, gleichseitiges
Dreiphasensystem zu erzielen.
Naturgemäß ist man nicht an die Verwendung des an sich seltener vorkommenden
Zweiphasenmotors gebunden. Die beschriebene Schaltung kann ebensogut bei normalen
Drehstrommotoren angewandt werden. Ein Ausführungsbeispiel zeigt Abb. 4, ein anderes
Abb. 5. In Abb. 4 wird der Wicklungsteil II durch zwei .Phasen verkörpert, während die
Wicklung I unmittelbar vom Einphasensystem gespeist wird. In Abb. 5 sind die beiden Wicklungsgruppen miteinander vertauscht.
Die Vorteile der beschriebenen Schaltungen kommen in erster Linie bei Motoren mit
Kurzschlußläufern zur Geltung, da diese am besten in der Lage sind, auch verzerrte Drehfelder
für die Entwicklung eines Nutzdrehmomentes zu «verarbeiten, insbesondere wenn die Wicklung des Läufers nach dem bekannten
Doppelnutverfahren ausgebildet ist, bei welcher eine Wicklung großen Querschnittes
und geringer Wirkverluste vorhanden ist, die die normale Arbeitswicklung darstellt. Die
außerdem vorhandene Wicklung geringen Querschnittes und hoher Wirkverluste ist vorzugsweise während des Anlaufes wirksam.
Die für die Kunstschaltung erforderliche Kapazität und Induktivität kann man konstruktiv mit dem Motor bequem vereinigen;
als Induktivität läßt sich die Streuinduktivität des Motors mitverwerten, so daß
man im allgemeinen kleinere Induktivitäten für die Kunstschaltung aufzuwenden hat, als
die theoretische Rechnung ergibt. Der Kondensator kann beispielsweise im Fuß des Motors
angeordnet und die Kunstschaltung im Motor selbst ausgeführt werden, so daß nach
außen nur zwei Klemmen für den Anschluß des Einphasensystems nötig sind.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. Anordnung zur Erzeugung von Dreiphasenstrom aus Einphasenstrom und umgekehrt, dadurch gekennzeichnet, daß diea5 Mittelpunkte der Primär- und der Sekundärwicklung oder die Verbindungspunkte je zweier hintereinandergeschalteter gleicher Primär- und Sekundärwicklungen eines Transformators an dem einen Pol des Einphasennetzes unmittelbar angeschlossen sind, während das eine Ende der Primärwicklung bzw. der freien Enden der hintereinandergeschalteten Primärwicklungen über einen Kondensator und das andere Ende über eine zahlenmäßig widerstandsgleiche Drosselspule mit dem gleichzeitig einen Pol des Mehrphasensystems bildenden zweiten Pol des Einphasennetzes und die Enden der Sekundärwicklung bzw. die freien Enden der hintereinandergeschalteten Sekundärwicklungen des Transformators mit dem zweiten und dritten Pol des Mehrphasensystems verbunden sind.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Transformator ein Spartransformator verwendet wird.
- 3. - Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der aus dem Einphasennetz abgeleitete Dreiphasenstrom zur Speisung eines Drehfeldinduktionsmotors verwendet wird.
- 4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklungen des Drehfeldinduktionsmotors selbst als Transformatorwicklungen verwendet werden.
- 5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wicklungsgruppe des Motors unmittelbar an dem Einphasennetz angeschlossen ist, während die Mitte der anderen die Aufgaben des Transformators übernehmenden Wicklungsgruppe mit dem einen Pol des Einphasennetzes verbunden ist, und daß das eine Wicklungsende dieser Wicklungsgruppe über einen Kondensator und das andere Wicklungsende über eine unter Berücksichtigung der Streuinduktivität des Motors zahlenmäßig annähernd widerstandsgleiche Drosselspule mit dem anderen Pol des Einphasensystems verbunden ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA61840D DE621744C (de) | 1931-05-06 | 1931-05-06 | Anordnung zur Erzeugung von Dreiphasenstrom aus Einphasenstrom und umgekehrt |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA61840D DE621744C (de) | 1931-05-06 | 1931-05-06 | Anordnung zur Erzeugung von Dreiphasenstrom aus Einphasenstrom und umgekehrt |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE621744C true DE621744C (de) | 1935-11-13 |
Family
ID=6942704
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA61840D Expired DE621744C (de) | 1931-05-06 | 1931-05-06 | Anordnung zur Erzeugung von Dreiphasenstrom aus Einphasenstrom und umgekehrt |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE621744C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1074741B (de) * | 1960-02-04 | LICENTIA Patent-Verwaltungs-G.m.b.H., Frankfurt/M | Schaltung zum Anschluß von Drehstrommotoren an Einphasennetze |
-
1931
- 1931-05-06 DE DEA61840D patent/DE621744C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1074741B (de) * | 1960-02-04 | LICENTIA Patent-Verwaltungs-G.m.b.H., Frankfurt/M | Schaltung zum Anschluß von Drehstrommotoren an Einphasennetze |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2205076C3 (de) | Mehrphasige Hochspannungsleitung | |
DE3107654C2 (de) | Teilwicklungsschaltung zum Anfahren eines Drehstrommotors | |
DE621744C (de) | Anordnung zur Erzeugung von Dreiphasenstrom aus Einphasenstrom und umgekehrt | |
DE968624C (de) | Schutzeinrichtung in Mehrphasennetzen mit Kurzschlussfortschaltung | |
DE942703C (de) | Polumschaltbarer Einphasenmotor | |
DE1021945B (de) | Verfahren zum Anlassen von Asynchron- oder asynchron anlaufenden Synchronmotoren | |
DE280052C (de) | ||
DE2057518C3 (de) | Mehrphasentransformator-Anordnung mit unter Last umschaltbaren Anzapfungen | |
DE631172C (de) | Ventilgesteuerter Mehrphasenmotor | |
DE294629C (de) | ||
DE436142C (de) | Rotorwicklung fuer asynchron anlaufende, als gleichstromerregte Synchronmotoren betriebene Asynchronmotoren | |
DE893528C (de) | Kondensatormotor | |
DE157883C (de) | ||
DE672501C (de) | Stufentransformatoranordnung zur Speisung eines oder mehrerer Motoren | |
DE587211C (de) | Anordnung zur Speisung kommutatorloser Maschinen mittels gittergesteuerter Entladungsgefaesse aus einem Wechselstromnetz | |
DE612968C (de) | Von Spannung und Strom abhaengiges Schutzzeitrelais | |
DE687868C (de) | n denen eines konstante Spannung, das andere konstanten Strom fuehrt, ueber eine Wechselrichter-Gleichrichter-Anordnung | |
DE587881C (de) | Laeufer fuer Asynchronmotoren mit zwei in sich kurzgeschlossenen Wicklungssystemen | |
DE263896C (de) | ||
DE96970C (de) | ||
DE748114C (de) | Selbstanlaufender Einphaseninduktionsmotor | |
DE102499C (de) | ||
DE696880C (de) | Mehrfachparallelschaltung von Wechselstromwellenwicklungen | |
DE455158C (de) | Dynamoelektrische Maschine des Einzelmaschinen-Kaskadentyps | |
DE584241C (de) | Einrichtung zum selbsttaetigen Anlassen von Induktionsmaschinen |