DE621631C - Verfahren zur Herstellung elektrischer Hochspannungskabel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung elektrischer Hochspannungskabel

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DE621631C
DE621631C DEC39860D DEC0039860D DE621631C DE 621631 C DE621631 C DE 621631C DE C39860 D DEC39860 D DE C39860D DE C0039860 D DEC0039860 D DE C0039860D DE 621631 C DE621631 C DE 621631C
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cable
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high voltage
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DEC39860D
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Compagnie de Signaux et dEntreprises Electriques SA
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Compagnie de Signaux et dEntreprises Electriques SA
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Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B13/00Apparatus or processes specially adapted for manufacturing conductors or cables
    • H01B13/30Drying; Impregnating

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Gas-Insulated Switchgears (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung elektrischer Hochspannungskabel Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung elektrischer Hochspannungskabel unter Vermeidung schädlicher Lufteinschlüsse, welche durch Bildung sauerstoffhaltiger Verbindungen, insbesondere Ozonbildung, eine zerstörende Wirkung auf die organischen Isoliermittel des Kabels ausüben.
  • Die Erfindung geht im wesentlichen davon aus, daß sich bei der Kabelherstellung Luftreste auch bei Beobachtung größter Sorgfalt und Heranziehung aller Hilfsmittel, soweit sie unter Beobachtung der Wirtschaftlichkeit überhaupt in Frage kommen, nicht vermeiden lassen und solche Luftreste Stellen geringeren Widerstandes im Kabel schaffen.
  • Es wurde gefunden, daß man diesen Nachteilen begegnen kann, wenn man bei der Herstellung elektrischer Hochspannungskabel vor deren Imprägnierung die in diesen eingeschlossene Luft durch Stickoxydul ersetzt.
  • Es ist an sich bekannt, bei der Kabelherstellung bzw. bei der Imprägnierung von Kabeln der Bildung von Ozon entgegenzuwirken und innere Entladungen, welche durch im Kabel eingeschlossene Luftblasen hindurch stattfinden können und Stromverluste veranlassen, dadurch zu vermeiden, daß man entweder die die Stromverluste veranlassende Luft unter hohen Druck versetzt oder auch diese Luft durch inerte Gase ersetzt, welche unter hohen Druck versetzt werden. Als solches inertes Gas soll dabei Stickstoff verwendet werden, der in stark komprimiertem Zustand, z. B. unter etwa 7 Atm., gehalten werden soll. Dieses Verfahren ist infolge der Erfordernis einer Verwendung der inerten Gase in stark komprimiertem Zustande mit dem Nachteil einer wesentlichen Erschwerung des Kabelherstellungsverfahrens behaftet.
  • Man hat auch schon vorgeschlagen, zwecks Entfernung der die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer herabsetzenden Lufteinschlüsse die verwendeten Isoliermischungen vor Imprägnierung mit Acetylen zu versetzen; da dasselbe in denselben lösbar und leicht verdichtbar ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß man unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Verfahren auch bei Verwendung inerter Gase Hochspannungskabel herstellen kann, welche gegen die schädigenden Wirkungen eingeschlossener Luft gesichert sind, wenn man die -eingeschlossene Luft durch ein Gas austreibt, welches eine höhere dielektrische Kohäsion als Luft aufweist, und zwar Stickoxydul.
  • Es hat sich gezeigt, daß bei Ersetzung der im Kabel eingeschlossenen Luftblasen durch Stickoxydül die Entstehung sauerstoffhaltiger, insbesondere ozonhaltiger Verbindungen und damit die Zerstörung der Isoliersubstanz des Kabels vollkommen verhindert werden kann. Die besondere Wirkung des Stickoxyduls beruht dabei auf seiner großen dielektrischen Kohäsion, d. h. es hält sein dielektrisches Vermögen in weiten Grenzen aufrecht, oder besitzt mit anderen Worten ein hohes kritisches Feld.
  • Nach Bouty und Thomson ist unter dem Ausdruck »dielektrische Kohäsion« die Feldstärke im Augenblick zu verstehen, in dem ein Gas leuchtend wird, d. h. den Durchschlag erfolgen läßt. Wie sich aus nachstehendem ergibt, wird durch Ersetzung der Luft mittels eines Gases von hoher dielektrischer Kohäsion im fertig imprägnierten Kabel erreicht, daß eine ungewöhnlich hohe Spannung nur die Voraussetzung dafür sein kann, daß ein Durchschlag möglich ist und daß es daher von besonderem Vorteil sein muß, Luft, deren nachteiliger Einfluß bekannt ist, durch ein Gas zu ersetzen, welches eine höhere dielektrische Kohäsion als diese besitzt.
  • Nach B o u t y (Comptes-rendues de l'Academie de Science T. CXXXI 19oo) ist die dielektrische Kohäsion, d. h. die oben gekennzeichnete Feldstärke, bis zu einem Drücke von 6 cm Hg-Säule durch die Formel F - a -f- bp wiederzugeben.
  • Hierbei ist F die dielektrische Kohäsion, a und b sind Konstanten für ein gegebenes Gas, wobei a bei den verschiedensten Gasen sich nur gering ändert, z. B. für Luft 29o, Kohlensäure 229, Wasserstoff 231 beträgt, dagegen der Wert b für die einzelnen Gase sehr verschieden ist und z. B. für Wasserstoff 2o5, Luft q:19, Stickoxydul 5,37 beträgt.
  • Die Größe p wird in cm Hg ausgedrückt. Unter diesen Umständen bezeichnet man als kritisches Feld oder als kritische dielektrische Kohäsion eines Gases dasjenige, bei welchem es leitend wird, d. h. wenn man annimmt, daß man zwischen zwei parallelen Metallplatten eines Kondensators einen mit Gas unter dem Druck p (cm Hg) gefüllten Glas-oder Quarzballon anordnet und die Potentialdifferenz zwischen den Platten bis zum' Eintreten eines Überschlages unter Lichterscheinung wachsen läßt, so erreicht man das Auftreten des kritischen Feldes. Dieses Feld entspricht in Volt pro Zentimeter der obigen Formel F - a + bp. -. Hierbei ist a der bereits erwähnte, für die einzelnen Gase wenig verschiedene Koeffizient, z. B. 29o für Luft und 231 für Wasserstoff, während b die zweite obengenannte Konstante des Gases ist und p den Druck in Zentimeter bezeichnet.
  • Bei Annahme der kritischen Felder unter einem Druck von 70 cm Hg-Säule ergeben sich folgende Werte für
    Wasserstoff F==23-1+143'50,=1458I
    Luft F = 29o + 29 330 = 29 62o
    Stickstoff F =:23:2 -f- 32 550 = 32 78z
    Stickoxydul F = 376 + 3:7 590 = 37 966
    Aus diesen Angaben erhellt, daß, da es praktisch unmöglich ist, bei der Imprägnierung von Kabeln die Bildung bzw. das Verbleiben von Gasblasen zu -vermeiden, die Wahl von solchen Gasen an Stelle von Luftblasen, die nach der obengenannten Reihenfolge sich hinter Luft ordnen, zu gegen dunkle Entladungen und damit Schädigungen der Isoliermassen und ihrer gesamten Brauchbarkeit praktisch vollkommen gesicherten Kabeln führen muß, da bei Stickstoff das kritische Feld um io,6°/0 höher liegt als Luft, Stickoxydul das kritische Feld um 2,8,o0/() höher liegt als Luft.
  • Die Gleichungen, die das kritische Feld angeben, haben, wie bereits erwähnt, die Form F - a -f- pb, wobei a für die einzelnen Gase sehr wenig verschieden ist, dagegen die Werte für b für die verschiedenen Gase sich sehr unterscheiden und deren dielektrische Kohäsion charakterisieren und zeigen, .daß die Ersetzung der in einem Kabel eingeschlossenen Luft durch Stickoxydul zu gegenüber bekannten, wesentlich überlegenen Produkten führen muß, bei denen die Entstehung von sauerstoff-, insbesondere ozonhaltigen Verbindungen und damit die Zerstörung der Isoliersubstanz des Kabels durch elektrische Entladungen praktisch ausgeschlossen ist.
  • In Ausübung des Verfahrens nach der Erfindung verfährt man etwa derart, daß man das unter Vakuum gehaltene Kabel auf geeignete Temperaturen erwärmt; eingeschlossene Luft austreten.läßt und unter Aufhebung des Vakuums Stickoxydul für die ausgetretene Luft einführt, worauf man wartet, bis die Diffusion genügend fortgeschritten ist. Zweckmäßigerweise wird Evakuieren und Einführen von Stickoxydul mehrfach wiederholt, um gewissermaßen eine Spülung des Kabels mit inertem Gas zu erreichen. Schließlich wird nach nochmaligem Evakuieren in- üblicher Weise die heiße Imprägnierflüssigkeit eingeführt und ein Vakuum so lange aufrechterhalten, bis sich das Kabel vollkommen mit dem Imprägnierungsmittel überdeckt hat. Hierauf wird das Kabel -3n -der heißen Imprägnierflüssigkeit belassen, bis die Durchdringung durch Kapillarität vollkommen ist, wobei man gegebenenfalls auch die Imprägnierungsflüssigkeit noch unter Druck setzen kann, um eine schnellere und vollkommenere Durchdringung zu erreichen, während eine Erhaltung oder Versetzung eingeführter, inerter Gase in stark komprimiertem Zustand, wie nach bekannten Verfahren, gemäß Erfindung nichterforderlich ist.
  • Das verwendete Stickoxydul kann gegebenenfalls wiederholt zur Durchspülung verwendet werden, soweit es nicht in feinsten Resten im Kabel als Ersatz für Luft zurückbleibt und nicht seine Verdünnung durch Luft es ungeeignet macht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCFI Verfahren zur Herstellung elektrischer Hochspannungskabel, bei welchem vor Imprägnierung derselben die in diesen eingeschlossene Luft durch ein inertes Gas ersetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß hierfür Stickoxydul Verwendung findet.
DEC39860D 1927-03-16 1927-05-15 Verfahren zur Herstellung elektrischer Hochspannungskabel Expired DE621631C (de)

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FR621631X 1927-03-16

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DE621631C true DE621631C (de) 1935-11-11

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ID=8985240

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DEC39860D Expired DE621631C (de) 1927-03-16 1927-05-15 Verfahren zur Herstellung elektrischer Hochspannungskabel

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DE (1) DE621631C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE765142C (de) * 1938-01-18 1953-12-21 Siemens Schuckertwerke A G Verfahren zur Herstellung von elektrischen Kabeln mit mit Masse getraenkter Papierisolierung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE765142C (de) * 1938-01-18 1953-12-21 Siemens Schuckertwerke A G Verfahren zur Herstellung von elektrischen Kabeln mit mit Masse getraenkter Papierisolierung

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