DE62092C - Vorrichtung zur Entfernung des sog. Speckglanzes von Kammgarnstoffen u. dgl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. W

Die nachstehend beschriebene Vorrichtung hat den Zweck, den sogen. Speckglanz zu entfernen, welcher sich auf aas Kammgarn- und ähnlichen Stoffen gefertigten Kleidungsstücken beim Tragen bildet. Das Verfahren, welches bei dieser Vorrichtung zur Anwendung gelangt, besteht in der Behandlung des speckig gewordenen Stoffes mit rauhen Flächen; aufserdem ist bei der Construction der Vorrichtung hauptsächlich darauf Rücksicht genommen worden, dafs sich die zur Anwendung gelangenden rauhen Flächen möglichst den Unebenheiten des zu renovirenden Kleidungsstückes anpassen, um ein Durchreiben der vorstehenden Nähte u. s. w. zu verhindern.

Beiliegende Zeichnung zeigt die Vorrichtung für Maschinenbetrieb eingerichtet, und zwar in Fig. ι im Durchschnitt, in Fig. 2 in Seitenansicht zu Fig. ι und in Fig. 3 in Vorderansicht, von der Seite des Holzcylinders i aus gesehen.

ab, Fig. i, 2 und 3, ist eine Holzplatte, welche durch die eisernen Klammern c an dem Tisch einer Nähmaschine oder dergleichen befestigt werden kann. Auf dieser Holzplatte ab befindet sich ein Lagerbock d aufgeschraubt, durch welchen die Welle e geht. Auf dieser befindet sich zum Antrieb der Welle eine Riemscheibe f, welche neben dem für den Riemen bestimmten Ausschnitt g noch mit einem Gummiring k versehen ist. Das andere Ende der Welle ist mit Gewinde ausgestattet und trägt, durch dieses befestigt, einen HoIzcylinder i. Auf diesem Holzcylinder sind ein, zwei oder mehrere Streifen Schmirgel, Feuerstein, Sand oder ähnliches Papier aufgewickelt. In der Zeichnung sind zwei Streifen zur Anwendung gebracht. Diese Streifen sind der Länge nach in ca. 1 cm breite Streifen η η gespalten und werden durch zwei dünne Metallstreifen ο ο am Abwickeln verhindert. Es bleiben jedoch von dem Ende ca 10 cm frei, welche beim Arbeiten des Apparates zur Verwendung gelangen (s. Fig. 3). Die Metallstreifen ο werden durch an der Welle e befestigte Spiralfedern h h gegen die Peripherie des Holzcylinders gedrückt und halten die Schmirgelstreifen auf dem Holzcylinder in gewünschter Lage fest. Unter dem Holzcylinder ist eine erhöhte Platte / angebracht, auf welche der zu renovirende Stoff gelegt wird. Die Handhabung der Vorrichtung ist die folgende: Sie wird auf der rechten Seite der Nähmaschine in der Weise angeschraubt, dafs der Gummiring der Scheibe f gegen das obere Schwungrad der Nähmaschine gedrückt wird. Das Triebrad f ist verschiebbar und kann mittelst der Stellschraube m, wenn nöthig, in passender Weise auf der Welle e befestigt werden. Hierauf legt man den zu renovirenden Stoff auf die Platte I und setzt die Nähmaschine in schnelle Bewegung. Durch Berührung des Schwungrades der Nähmaschine mit dem Treibwerk f wird die Welle e und der Holzcylinder i mit dem Schmirgelstreifen in schnelle Umdrehung versetzt, und durch die hierdurch entstehende Centrifugalkraft werden die Enden der Papierstreifen gegen den Stoff

geworfen und bringen dadurch die gewünschte Wirkung hervor. Der durch das Tragen glatt polirte (speckig gewordene) Stoff wird durch die reibende Behandlung mit den Schmirgelstreifen aufgerauht und erhält das dem neuen Stoff eigenthümliche Aussehen. Es wird diese Wirkung dadurch erhöht, dafs durch das gleichsam klopfende Aufschlagen der Papierstreifen der Stoff auch vom Staub befreit wird, so dafs auch der Farbenton ein dunklerer und reinerer wird. Durch das Spalten des Papierstreifens in schmale, ca. ι cm breite Streifen wird bewirkt, dafs sich derselbe allen Unebenheiten, welche durch Nähte u. s. w. entstanden sind, anschmiegt und dadurch die Wirksamkeit der Vorrichtung zu einer vollständig gleichmäfsigen macht. Sind die Enden der Papierstreifen abgenutzt, so werden dieselben abgeschnitten, und durch Verstellen der Metallstreifen ο wird ein entsprechend langes Ende des Papierstreifens freigemacht. Soll der Antrieb der Vorrichtung durch Riemen geschehen, so wird die Holzplatte α b auf einem passenden Gestell befestigt und der Riemen in den dazu bestimmten Einschnitt des Triebrades f gelegt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Vorrichtung zur Entfernung des sogen. Speckglanzes von Kammgarnstoffen u. dergl., bei welcher das für die Beseitigung des Glanzes erforderliche Rauhen des Stoffes durch Streifenaus Schmirgelpapier oder dergleichen erfolgt, welche auf einer Trommel (p) derart aufgespannt sind, dafs bei einer Drehung derselben die freien Enden dieser Streifen auf den Stoff aufschlagen und entlang gleiten.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.