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Beheizungseinrichtung für Gärräume Die Erfindung bezieht sich auf
die Verwendung eines an und für sich bekannten, von einem Wärmespeicher beheizten
geschlossenen Flüssigkeitsumlaufsystems, das mit den üblichen. zusätzlichen Einrichtungen
wie Dampfsamml:er, Ausgleichsbehälter und Kondensator ausgerüstet sein. kann, zur
Beheizung von Gärräumen für Bäckereizwecke. Es sind zwar auch für Gärräume. schon
an und für sich Umlaufheizungen bekannt. Die Schwierigkeiten bestehen bei der Beheizung
von Gärräumen darin, daß ihre Temperatur verhältnismäßig niedrig liegt (etwa 35°C),
so daß also bei einer Heizquelle höherer Temperatur und bei dem zu erstrebenden
geringe Flüssigkeitsinhalt der Umlaufheizung Schwankungen in der Wärmezufuhr zum
Gärraum schwer zu verhindern sind. Gemäß der Erfindung sollen nun derartige Schwankungen
auf ein Mindestmaß unter Verzicht auf jede umständliche Regelung von außen dadurch
verringert werden, daß als Wärmeträger innerhalb des Umlaufsystems eine Flüssigkeit
oder Flüssigkeitsmischung verwendet wird, die bzw. von der mindestens einer ihrer
Bestandteile in. der Nähe der gewünschten Gärraumtemperatur (etwa 35°C) verdampft.
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Durch diese Verdampfungstemperatur läßt sich die Temperatur der im
Gärraum liegenden Heizschlange auch bei Benutzung einer Heizquelle wesentlich höherer
Temperatur entsprechend niedrig halten, so daß die Aufrechterhaltung der niedrigen
Gärraumtemperatur kaum Schwierigkeiten macht. Da bei solchen Umlaufsystemen mit
Rücksicht auf die Abführung des Kondensats der Wärmeträger immer oben eintritt,
bildet sich bei Verdampfung .eines Teils der Flüssigkeitsmenge am höchsten Punkt
des Umlaufsystems, also in der ,Nähe des Flüssigkeitseintritts ein Dampfposter,
das zu einer Verzögerung, wenn nicht sogar zu einer Unterbrechung des Umlaufs durch
die Heizschlangen führt. je nach der Menge des entwickelt-en Dampfes wird also der
Umlauf mehr oder weniger schnell erfolgen. Daraus .ergibt sich' eine gewisse selbsttätige
Regelwirkung auf den Beheizungsgrad der Gärkammer, ohne daß :eine nennenswerte Überschreitung
dergewünschten Gärraumtemperatur zu befürchten wäre, selbst wenn die Temperatur
- der Speichermasse, z. B. des eingefüllten Wassers bzw. einer Salzlösung, ganz
wesentlich die Gärraumtemperatur übersteigt. Die Wahl einer hohen Speichertemperatur
bietet dabei den Vorteil, daß man mit .einer ,geringen Flüssigkeitsmenge für eine
bestimmte beabsichtigte Gärdauer auskommt. Die Verwendung eines bekannten Umlaufsystems
für Gärräume ermöglicht demnach die Beschränkung der Spleicherflüssigkeitsmege auf
ein geringstes Maß, wobei der Temperaturunterschied zwischen der Speicherflüssigkeit
und dem Flüssigkeitsinhalt des Umlaufsystems bei Auswahl des oben gekennzeichneten
Gemisches die auf den Gärraum ausgeübte Heizwirkung überhaupt nicht nennenswert
beeinflußt.
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Zweckmäßigerweise wird als Wärmeträger
in dem geschlossenen"Umlaufsystem
ein Gemisch von Alkohol und Äther benutzt.
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In den Zeichnungen sind zwei Beispiele eines nach der Erfindung mit
einer Umlaufheizung ausgestatteten Gärschrankes dargestellt.
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Abb. i und 2 zeigen eine Ausführungsform im Längs- und Querschnitt.
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Abb.3 zeigt eine andere Ausführungsform im Längsschnitt. .
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Der eigentliche Gärraum i . ist durch eine Klappe 2 zum Einsetzen
der Teige zugänglich, und ist innen in bekannter Weise rriit Tragrl:eisten 3 für
Backbleche ausgestattet (Abb. 2). Unterhalb dieses Schrankes i, mit diesem zu einem
baulichen Ganzen verbunden, legt ein Raum 4, der den Wärmesp,eicher enthält.
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. Der Wärmespeicher besteht aus einem gegen Wärmefluß in den Raum
i gut iso#ierten Behälter 5. Selbstverständlich kann auch der Schrank i zur Vermeidung
von Wärm-ever).usten isoliert werden. Der den Wärmespeicher badende Behälter 5 ist
im Beispiel durch. ein gegebenenfalls mit einer verstellbarer: Klappe versehenes
Rohr 6 mit dem Schrankraum i verbunden, damit eine gewisse Menge Feuchtigkeit von
dem Inhalt des Behälters 5 in den Schrank eintreten kann. Der Belegter 5 ist mit
geeigneten Auffüll- und Ab@aßvorrichtungen für die Speicherflüssigkeit versehen,
zu diesem Zweck genügt beispielsweise eine Schlauchleitung 7 mit :einem von der
Schrankwand abnehmbaren Trichter B.
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Bei einem für den Haushalt bestimmten Gärschrank wird der Inhalt des
Speicherbiehälters 5 für siedendes Wasser oder eine Salzlösung etwa 5 bis 81 betragen.
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Das Un-#laufsystem besteht in seinem unteren Teil aus Rohrschlangen
9, die sich innerhalb des Speicherbehälters 5 befinden. Vom höchsten. TeZl dieser
Schlangen führt ein Steigrohr i o zu einer KAlschlange i i, die in ein dicht verschließbares
Auffüllgefäß i? endet. Unterhalb der Kühlschlange i i gehen von dem Steigrohr i
o die in dem zu beheizenden Raum i liegenden Hreizschlangen 13 ab, deren
untere Enden durch. ein außenliegendes Rü:cklaufrohr i 4 zu der beheizten Schlange
9 im Heizraum zurückführen, so daß das System völlig geschlossen ist. Das Rohrsystem
wird mit der Zirkulationsflüssigkeit etwa bis zur Höhe a,a des auch als Ausgleichsbehälter
wirkenden Gefäßes 12 angefüllt, .so daß das Rohrsystem ganz gefüllt ist und sich
oberhalb im Gefäß 12, ein Luftpolster befindet. Zur Erleichterung des A'uffüllens
dient ein absperrbares Rohrstück I ia. Zum Ablassen der Flüssigkeit ist am unteren
Punkt des Rohrsystems ein Hahn 14a vorgesehen.
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Als Wärmeträger und Füllflüssigkeit für das Umlaufsystem wird entweder
eine Flüssigkeit (z. B. Äther) mit niedrigem in der Nähe der gewünschten Gärraumtemperatur,
liegenden Siedepunkt. (35° C) oder eines Gemisches .einer solchen leicht verdampfenden
Flüssigkeit (z. B. Äther) mit einer höher siedenden Flüssigkeit, z. B. Alkohol (Siedepunkt
78° C), verwendet.
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Nach Abb. 3 ist das Umlaufsystem ein mit Dampfdom 15 versehener und
von der Speicherflüssigkeit beheizter Kessel i9 sowie ein Rückkühler 16 eingebaut,
der gleichzeitig zum Auffüllen des Umlaufsystems (bis etwa zur Höhe b-b) dient.
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Die Speicherflüssigkeit kann nach Abb.3 durch eine elektrische Heizvorrichtung
17 mit thermostatischer Regelung 18 aufgeheizt werden.
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Die in Abb.3 beschriebene Ausführungsform gestattet außerdem, _ bei
- vorsichtiger selbsttätiger Regelung der Heizwirkung eine leichtflüchtige Flüssigkeit,
wie Äther, allein in dem Umlaufsystem zu verwenden, wobei die Regelung in Abhängigkeit
von einer mit Rücksicht auf die schnelle Druckerhöhung leichtflüssiger Gase aus
Sicherheitsgründen nicht zu überschreitenden verhältnismäßig niedrig liegenden Höchsttemperatur
erfolgen und zuverlässig sein muß.