DE61602C - Vorrichtung zum Wechseln der : Platten in photographischeri Cameras - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 57: Photographs.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. August 1891 ab.

Den Gegenstand der hier vorliegenden Erfindung bildet eine neue Vorrichtung zum Wechseln der Platten in solchen photographischen Cameras, in welche eine gröfsere Anzahl Platten eingelegt werden, die nach einander zur Belichtung gelangen.

Diese in der beiliegenden Zeichnung dargestellte Vorrichtung ist wie folgt eingerichtet:

Das Plattenmagazin a^l ist gegenüber dem Cameraraum begrenzt durch einen oberen und unteren Anschlag d bezw. d^l. Am Boden, sowie an der Decke des Magazins a^l sind Leisten e bezw. e^l befestigt, zwischen welchen die Platten ρ aufrecht stehen. Während die oberen Leisten e¹ bis dicht an den Anschlag d vortreten, findet sich zwischen den vorderen Enden der unteren Leisten e und dem unteren Anschlag d¹ ein Abstand vor, welcher der Dicke einer Platte ρ nebst der dieselbe umfassenden Blechcassette entspricht. Zur Seite jeder der beiden unteren Leisten e ist je eine Blattfeder f angebracht. Die freien vorderen Enden dieser Federn reichen bis nahe an den Anschlag d¹ und stehen mit den Oberflächen der Leisten e in gleicher Höhe. Daher wird auch die vorderste zur Belichtung anstehende, nicht mehr auf den Leisten e ruhende Platte ρ von den Federn f in gleicher Höhe erhalten, wie die dahinter auf den Leisten e stehenden.

Eine am Verschlufsdeckel a¹ des Magazins a^l angebrachte Feder g wirkt von rückwärts auf die im Magazin stehenden Platten, so dafs die vorderste derselben an den Anschlägen d d^l anliegt und demnach von den Federn f getragen wird.

Inmitten der vordersten Platte ist über derselben ein Schieber h angebracht, der von einer Feder so hoch gehalten wird, dafs seine Unterkante nicht über die Leisten e¹ vortritt. Dieser Schieber läuft in einen auf der Aufsenseite der Camera liegenden Knopf i aus.

Der die Räume α und b von einander scheidende verschiebbare Boden c endigt vorn aufserhalb der Camera in einen Griff c¹ und wird in seiner Bewegung nach aufsen entsprechend begrenzt.

Die Handhabung dieser Vorrichtung für das Wechseln der Platte ist folgende:

Ist die vorderste Platte belichtet, so wird durch Drücken auf den Knopf i der Schieber h niederbewegt. Dabei drängt derselbe die von den Federn f getragene vorderste Platte so weit nach unten, dafs sie, dabei mit ihrer unteren Kante in den Raum zwischen den Leistenenden e und dem Anschlag d^l eintretend, die Anlage am oberen Anschlag d verliert. Indem dann, von der Feder g getrieben, die zweite Platte sich mit ihrem oberen Rand gegen den Anschlag d lehnt, neigen alle Platten nach vorn über. Diese Stellung vermag die vorderste, also zu wechselnde Platte infolge ihrer eigenen Schwere nicht zu behaupten, sondern fällt, sich hierbei um den Rand des Anschlages d^l als Achse drehend, nach vorn auf den beweglichen Boden c und liegt dann auf diesem, wie in der Zeichnung punktirt angedeutet. Wird der Boden c dann

um die Länge bezw. Höhe der Platte ausgezogen, so verliert letztere ihre Unterstützung und fällt in den zu ihrer Aufnahme bestimmten Raum b.

Ein Paar an der unteren Fläche des beweglichen Bodens angebrachte Federn k halten die in den Raum b gelangten Platten behufs Verhütung des Klapperns nach unten.

Sobald die vordere Platte auf den Boden c niedergefallen ist, drängt die Feder g alle im Magazin verbleibenden Platten auch unten so weit nach vorn, dafs deren nunmehr zuerst stehende dann auch unten am Anschlag d^l anliegt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Vorrichtung zum Wechseln der Platten in photographischen Cameras, bei welcher die vorderste, an Anschlägen (d d^l) anliegende, von unten durch Federn (f) getragene Platte, durch Niederbewegen eines von oben auf sie wirkenden Schiebers (h) mittelst eines Knopfes (i) niederwärts geschoben, die obere Anlage verliert, dadurch nach vorn neigt und, vorn überfallend, auf einen verschiebbaren Boden (c) zu liegen kommt, bei dessen Wegziehen sie in den darunter liegenden, zur Aufnahme für bereits belichtete Platten dienenden Raum (b) gelangt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.