DE615729C - Einrichtung zum Loeschen von Wechselstromunterbrechungslichtboegen, insbesondere in Schaltern und Sicherungen - Google Patents
Einrichtung zum Loeschen von Wechselstromunterbrechungslichtboegen, insbesondere in Schaltern und SicherungenInfo
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- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
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- H01H33/70—Switches with separate means for directing, obtaining, or increasing flow of arc-extinguishing fluid
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Description
Zur Löschung des Unterbrechungslichtbogens in Schaltern, Sicherungen o. dgl. sind
Einrichtungen bekannt, bei welchen in den offen brennenden Lichtbogen ein flüssiges
Löschmittel, ζ. Β. Wasser, eingespritzt wird. Will man den Wirkungsgrad der Lichtbogenlöschung
erhöhen, um große Leistungen auf kurzem Weg unterbrechen zu können, dann muß man eine den Lichtbogen und das Löschmittel
führende Hülle verwenden.
Nach der Erfindung wird die Unterbrechungsleistung einer derartigen mit Führungshüllen
ausgerüsteten Unterbrechungsvorrichtung, der ein flüssiges Löschmittel und
Druckgas zugeführt wird, wesentlich erhöht, wenn man dem Löschraum die Flüssigkeit
erfindungsgemäß in derart begrenzter Menge zuführt, daß bei der Löschung des der maximalen
Abschaltleistung der Einrichtung ent-
ao sprechenden Lichtbogens während des Strommaximums keine Flüssigkeit aus der Hülle
austritt.
Es verdampft dann bei der maximalen Leistung während des Strommaximums die
as ganze, bei allen anderen schweren Abschaltungen
nahezu die ganze zugeführte Flüssigkeit, was den Vorteil hat, daß erstens kein Verlegen der Hülle mit Flüssigkeit und daher
eine freie Expansion der Lichtbogengase und -dämpfe eintritt und zweitens bei Verwendung
nicht isolierender Kühlflüssigkeit, ζ. Β. von Wasser, keine Isolierschwierigkeiten bei
höheren Spannungen über 10 kV, also keine.
Rückzündungen des Lichtbogens, eintreten. Die Flüssigkeit hat an sich infolge ihrer Verdampfung
eine hohe Löschwirkung. Der Gegendruck, welchen der Lichtbogen in einer solchen
Vorrichtung erzeugt, kann verhältnismäßig klein gehalten werden. Es ist wesentlich,
daß auch die Hülle so beschaffen ist, daß dieser Gegendruck klein gehalten wird, was
sich mit kurzer Löschlänge des Lichtbogens und dadurch, daß die Hülle in Expansionsräume mündet, welche die Lichtbogengase und
■'■dämpfe möglichst frei expandieren lassen, +5
erreichen läßt.
Die Flüssigkeit muß sowohl ihrer Gesamtmenge nach als auch ihrer Dichte nach (d. h.
demjenigen Raumanteil nach, den sie während des Ausströmens dauernd vom Löschkanal
ausfüllt) auf das oben angegebene Maß begrenzt sein. Es soll also nicht .der ganze
Löschraum von der Flüssigkeit erfüllt sein, sondern nur ein entsprechender Raumanteil.
Die Flüssigkeitszufuhr zur Löscheinrichtung soll dabei so eingerichtet sein, daß im Augenblick
der Lichtbogenlöschung die Flüssigkeitszufuhr aufhört. Zu diesem Zwecke kann die Zuführungseinrichtung für die Löschflüssigkeit
in Abhängigkeit vom Stromfluß gebracht sein. Die Zuführungseinrichtung kann auch so ausgeführt sein, daß sie sich
etwa durch magnetische Wirkungen selbsttätig der abzuschaltenden Stromstärke anpaßt.
Vorteilhafterweise wird die Flüssigkeitszufuhr vermittels einer getrennt regelbaren
Zuführungseinrichtung bewirkt, die in eine Zuführungsleitung für .das gasförmige Löschmittel
eingebaut sein kann. Das Gas und die Flüssigkeit können auch getrennt in die das
Löschmittel und den Lichtbogen führende Hülle münden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
In Abb. ι ist io das feststehende Schaltstück
eines Schalters, ii der bewegliche Schaltstift. Durch die Leitung 12 wird dem
Schaltstift Strom zugeführt und durch die Leitung 13 wird der Strom über einen Gleitkontakt
14 vom Schaltstift abgenommen. 15 ist ein Isolierkörper, durch den der Löschkanal
16 hindurchgeht. Der Isolierkörper 15 und das Schaltstück 10 sind in ein Isoliergehäuse
17 eingebaut, welches mit Auspuffstutzen 18, 19 versehen ist. 20 ist die Zuführungsleitung
für das Löschmittel. 21 ist ein Druckgasbehälter, 22 ein Ventil, welches
vom Steuerschalter aus oder vom Auslöser gesteuert wird. 23 ist eine Druckleitung, die
zu dem nicht gezeichneten Antrieb zum Schaltstift 11 führt. In dem Krümmer 24 der
Druckmittelleitung 20 befindet sich Schaltflüssigkeit, deren Spiegel mit 25 bezeichnet
ist. Der Spiegel .der Schaltflüssigkeit liegt um die Entfernung« tiefer als die obere
Wand des Krümmers, so daß das gasförmige Löschmittel, welches gleichzeitig auch zur Zuführung
des flüssigen Löschmediums dient, oberhalb des Spiegels 25 vorbeiströmen kann. Die Länge der Spiegeloberfläche im Krümmer
ist mit P bezeichnet. Durch ein Rohr 26 steht der Krümmer mit dem Behälter 17
in Verbindung. Das Verbindungsrohr 26 ist so eng, daß beim Unterbrechungsvorgang
keine nennenswerte Flüssigkeitsmenge in den Behälter 17 zurückgedrückt werden kann. 28
ist ein Flüssigkeitsnachfüllbehälter, .der für die Regulierung des Flüssigkeitsspiegels 29
im Behälter 17 dient und zu diesem Zweck durch eine Leitung 30 mit ihm verbunden
ist, in der ein Dreiweghahn 31 angeordnet ist. Wird der Dreiweghahn so eingestellt,
daß das Gefäß 28 mit dem Behälter 17 verbunden ist, dann steigt der Flüssigkeitsspiegel
29 und dadurch auch der Flüssigkeitsspiegel 25 im Rohrkrümmer. Hierdurch wird die
Entfernung α kleiner und die Spiegeloberflächei7
größer, so daß das Druckgas mehr Flüssigkeit mitreißt. Wird dagegen der Dreiweghahn 31 so eingestellt, daß Flüssigkeit
aus dem Behälter 17 in einen tiefer liegenden Behälter 32 ausfließen kann, so werden
der Flüssigkeitsspiegel 29 und damit ,der Spiegel 25 gesenkt und der Löschmittelstrom
enthält dann weniger Flüssigkeit. Wenrt der Stromkreis unterbrochen werden
soll, wird das Ventil 22 geöffnet. Hierauf strömt Druckgas durch die Leitung 23 dem
Antrieb des Schaltstiftes 11 zu, so daß dieser nach oben geht, den Kontakt trennt und .den
Lichtbogen durch den Löschkanal 16 hindurchzieht. Gleichzeitig strömt das Druckgas
über den Flüssigkeitsspiegel 25 hinweg in den Löschkänal 16 ein und nimmt dabei
eine bestimmte Menge Flüssigkeit mit, die durch die Einstellung der Vorrichtung gegeben
ist <und der Stromstärke des Kurzschlußlichtbogens entspricht, der unterbrochen
werden soll. Der isolierende Löschkanal 16 stabilisiert den Lichtbogen auf die Achse, so
daß der Lichtbogen ,die kürzeste Länge hat
und kleinen Gegendruck entwickelt. Das Löschmittel dringt in der stromschwachen Pause auf der ganzen Länge in den Lichtbogen
ein und bewirkt auf diese Weise eine starke Volumenkühlung des Lichtbogens, wodurch die Unterbrechungsstrecke sehr
schnell eine hohe Durchschlagsfestigkeit wiedererlangt, so daß die wiedereintreffende
Spannung den Lichtbogen nicht mehr neu zünden kann. Durch die richtige Bemessung
der Flüssigkeit ist erreicht, daß diese bei Maximalstrom vollständig in der Hülle verdampft
wird. Etwaige bei kleinen Strömen unverdampfte Flüssigkeitsreste werden in dem Behälter 17 aufgefangen. Diese können
durch entsprechende Einstellung aber nur so gering sein, daß eine Verlegung der Hülle 16
mit Flüssigkeit oder die Bildung einer zusammenhängenden leitenden Flüssigkeitshaut
nicht stattfindet und somit die Unterbrechungsleistung der Einrichtung den durch
den Flüssigkeitszusatz erzielbaren Höchstwert erreicht.
In Abb. 2 ist ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, wo bei einer
Löschvorrichtung 35 von ähnlicher Anordnung wie gemäß Abb. 1 das Löschmittel durch
eine Leitung 36 zugeleitet wird, in die ein Steigrohr 37 mündet. Dieses endet in den
Flüssigkeitsbehälter 38, der über eine Leitung 39 an den Druckluftbehälter 40 angeschlossen
werden kann. 41 ist das Steuerventil. Das Druckgas drückt nach dem Öffnen des Steuerventils
auf die Flüssigkeit im Behälter 38 mit einem gewissen Überdruck, wodurch dieFlüisigkeit
aus dem Steigrohr 37 hinausgetrieben wird und sich in der Leitung 36 mit dem
Druckgas mischt.
In dem Steigrohr 37 befindet sich ein Regulierventil
42, welches je nach Bedarf eingestellt und auch vollkommen abgesperrt werden
kann. Die Steuerung des Ventils kann durch einen Elektromagneten mit der Spule
erfolgen. Der Elektromagnet 43 kann beispielsweise in Abhängigkeit von der abzuschaltenden
Stromstärke erregt sein und je nach deren Größe das Ventil 42 mehr oder
weniger öffnen, wodurch bei größeren Stromstärken ein großer Raumteil Flüssigkeit dem
Druckgasstrom zugeführt wird. Im Augenblick der Lichtbogenlöschung kann die Absperrung
des Ventils 42 bewirkt werden, so daß dann keine Flüssigkeit mehr dem Löschkanal
zugeführt wird.
Bei der Ausführung nach Abb. 3 münden in die das Löschmittel und den Lichtbogen
gemeinsam führende Isolierhülle 50 einerseits die Zuführungsleitung 51 für das gasförmige
Löschmittel, andererseits getrennt davon die Zuführungsleitung 52 für das flüssige Löschmittel.
Die Leitung 51 ist über .das Hauptsteuerventil an den Druckgasbehälter 54 angeschlossen,
während die Leitung 52 in einen Differentialzylinder 55 führt, in dem sich ein Differentialkolben 56 bewegt. Die größere
Zylinderhälfte ist durch die Leitung 57 an den Druckgasbehälter hinter dem Ventil 53 angeschlossen.
58 ist ein Flüssigkeitsbehälter, der mit Öffnungen 59 mit dem Differentialzylinder
in Verbindung steht. 60 ist ein Rückschlagventil, 61 ist ein in die Leitung 52 eingebautes
Regelventil, mit dem sich die Flüssigkeitszufuhr verändern und auch vollkommen absperren läßt. Dieses Ventil kann wieder
elektromagnetisch durch die Spule 62 gesteuert werden.
Diese Einrichtung wirkt folgendermaßen: Wird das Steuerventil 53 geöffnet, dann
strömt das Druckgas nicht nur durch die Leitung 51 der Hülle 50 zu, sondern auch
durch die Leitung 57 dem Differentialzylinder mit größerem Querschnitt. Hierdurch wird
der Differentialkolben abwärts gedruckt und der Druck stark übersetzt auf die Flüssigkeit
in der Leitung 52 übertragen. Je nach der Stellung des Regelventils 61 wird mehr oder
weniger Flüssigkeit in die Hülle 50 hineingedrückt. In die Hülle tritt somit sowohl
flüssiges wie auch gasförmiges Löschmittel in einem bestimmten Raumverhältnis ein und
löscht den Lichtbogen.
Als Druckgas kann z. B. gewöhnliche Luft und als Löschflüssigkeit irgendeine nicht
brennbare Flüssigkeit verwendet werden. Mit \"orteil kann man eine wasserstoffabspaltende
Flüssigkeit, ζ. Β. Wasser, verwenden.
Claims (5)
1. Einrichtung zum Löschen von Wechselstromunterbrechungslichtbögen,
insbesondere in Schaltern und Sicherungen, mit Hilfe eines beim Unterbrechungsvorgang
gleichzeitig mit Druckgas zugeführten flüssigen Löschmittels in eine den Lichtbogen
und das Löschmittel gemeinsam führende enge Hülle, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit nur in so beschränkter
Menge zugeführt wird, daß bei der Löschung des der maximalen Abschaltleistung der Einrichtung entsprechenden
Lichtbogens während des Strommaximums die ganze Löschflüssigkeit verdampft
wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitszufuhr
zur Löscheinrichtung im Augenblick der Lichtbogenlöschung aufhört.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Einrichtung,
welche eine Regelung der in der Zeiteinheit zufließenden Flüssigkeitsmenge gestattet.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung
der Flüssigkeitszufuhr selbsttätig in Abhängigkeit von der abzuschaltenden Stromstärke bewirkt wird.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß außer der
Zuführungsleitung für das gasförmige Löschmittel eine getrennt regelbare Zuführungseinrichtung
für die Flüssigkeit vorgesehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen '
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES110809D DE615729C (de) | 1933-08-31 | 1933-08-31 | Einrichtung zum Loeschen von Wechselstromunterbrechungslichtboegen, insbesondere in Schaltern und Sicherungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES110809D DE615729C (de) | 1933-08-31 | 1933-08-31 | Einrichtung zum Loeschen von Wechselstromunterbrechungslichtboegen, insbesondere in Schaltern und Sicherungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE615729C true DE615729C (de) | 1935-07-11 |
Family
ID=7530504
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES110809D Expired DE615729C (de) | 1933-08-31 | 1933-08-31 | Einrichtung zum Loeschen von Wechselstromunterbrechungslichtboegen, insbesondere in Schaltern und Sicherungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE615729C (de) |
-
1933
- 1933-08-31 DE DES110809D patent/DE615729C/de not_active Expired
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