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Verfahren zum Ablegen von Bogen auf den Auslegestapel von Druckmaschinen
Um den frischen Druck des zuletzt auf den Auslegestapel abgelegten Bogens nicht
zu verschmieren, muß der nächstfolgende in einer gewissen Höhe über ihm herangeführt
werden. Läßt man den Bogen aus der Höhe, in der er durch Greifer, Klemmgreifer,
Düsen o. dgl. herangebracht worden ist, frei herunterfallen, so entweicht die Luft
an den Rändern zuerst, und es bildet sich bei großen und leichten Bogen in der Mitte
ein Luftkissen, das bei schnellem Gang der Maschine so stark werden kann, daß eine
geordnete Auslage nicht möglich ist. Außerdem hat der Bogen, auch nachdem er geradegeschoben
worden ist, die Neigung, auf dem Luftkissen noch weiter hin und her zu schwimmen,
so daß er immer wieder neu zurechtgerückt werden muß.
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Das wird erst anders, wenn man den Bogen künstlich niederzwingt und
dadurch die Luft herauspreßt.
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Der nächstliegende Gedanke hierfür ist es, die ganze Fläche des Bogens
niederzudrücken.
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Die Mittel, die hierfür in Betracht kommen, wie Tupfer, Rollen o.
dgl., dürfen aber nur mit starken Einschränkungen angewendet werden, weil sie den
frischen Druck verschmieren. Ton oben kommende Blasluft andererseits ist ein ungeordnet
wirkendes Mittel, das weit davon entfernt ist, den Bogen gleichmäßig auf die beabsichtigte
Stelle niederzulegen. Es ist deshalb vorgeschlagen worden, das vordere oder hintere
Bogenende durch geeignete. Hilfseinrichtungen nach unten zu zwingen, was gewiß schon
einen Fortschritt bedeutete. Grundsätzlich ist die Schwierigkeit damit aber nicht
behoben, weil diese Einrichtungen den Bogen nur fahnenartig erfassen und der größte
Teil des Bogens daher nach wie vor nur durch sein eigenes Gewicht die darunter befindliche
Luft verdrängen kann. Die Bildung eines Luftkissens wird also nur mangelhaft verhindert.
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Die vorliegende Erfindung löst die Schwierigkeit dadurch, daß der
Bogen an zwei gegenüberliegenden Kanten angefaßt und niedergezwungen wird. Hierdurch
wird zugleich die ganze Bogenfläche heruntergezogen, ohne daß die bedruckte Fläche
mit irgendwelchen Teilen in Berührung kommt.
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Es bleibt allerdings zunächst noch die Neigung bestehen, daß die Luft
sich in der Mitte des Bogens fängt. Aber einerseits wird sie nicht mehr regelrecht
eingeschlossen, weil der Bogen, anstatt kissenförmige Gestalt anzunehmen, sich zylindrisch
biegt und die Luft daher an den beiden freien Kanten entweichen kann. Andererseits
wird sie, zumal wenn man den Bogen von den beiden erfaßten Kanten her anspannt,
sicher herausgepreßt.
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Das angegebene neue Mittel kann überdies noch in der Richtung vervollkommnet
werden, daß man der Luft gar nicht erst gestattet, sich in der Mitte des Bogens
anzusammeln.
Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß man die
Festhaltemittel an den beiden gegenüberliegenden Kanten nicht überall gleichzeitig
niedergehen läßt, wofür es wieder die verschiedensten Ausführungsformen gibt.
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Zunächst kann man jede der beiden Festhaltungen parallel zu sich selbst,
aber zu verschiedenen Zeiten niedergehen lassen. Dann wird die Luft keilartig zuerst
nach der Seite der später niedergehenden Festhaltung gedrängt und kann von dort
leicht hinausgeschoben werden.
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Ferner kann man die beim Niedergehen geradlinig bleibenden Festhaltungen
am einen Ende schneller niedergehen lassen als am andern. Dann wird, wenn bei beiden
Festhaltungen die gleichliegenden Enden gleichzeitig niedergehen, die Luft nach
der später niedergehenden Seite herausgepreßt. Läßt man dagegen die übereck liegenden
Enden Cr eichzeitig niedergehen, so wird der Bogen windschief verwunden, so daß
eine Diagonale zuerst niedergedrückt wird und die Luft dann nach zwei Ecken herausgedrängt
wird.
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Man kann nun aber noch einen letzten Schritt darüber hinausgehen,
indem man die Festhaltemittel nicht fahnenstockartig ausbildet, sondern ihnen erlaubt,
die erfaßte Bogenkante zu biegen. Macht man von diesem Mittel etwa in der Form Gebrauch,
daß der Bogen in eine $-förmige Gestalt gebogen wird, die sich wellenartig über
seine Fläche hinbewegt, so wird die Luft sicher vom einen Bogenende zum andern gedrängt
und entweicht, ohne überhaupt irgendwo ein Kissen gebildet zu haben. Die Einrichtung
arbeitet. dann genau so, als ob man den Bogen von oben auf die Ablagefläche wälzte.
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Wie oben bereits erwähnt wurde, sind verschiedentlich Vorrichtungen
angegeben worden, durch die der an einer oder zwei einander gegenüberliegenden Kanten
während des Förderns und sogar noch oberhalb des Ablegestapels festgehaltene, im
Augenblick des Ablegens auf den Stapel aber sich selbst überlassene Bogen nach unten
gedrückt werden soll.
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Bei einer dieser Vorrichtungen (amerikanisches Patent I 226I68) geschieht
das Niederdrücken des abzulegenden Bogens auf den Stapel z. B. an der Bogenvorderkante
durch schräg nach abwärts führende Gleitbahnen und an der Bogenhinterkante durch
an den Greiferketten sitzende Rollen, die zusammen mit den Greifersystemen über
den ganzen Bogen hinweggeführt werden. Durch diese den Bogen nicht festhaltenden
Niederdrückmittel wird sofort nach dem Loslassen des Bogens ein ausgesprochenes
Luftkissen erzeugt, das durch die Hinwegführung der Rollen über die Bogenoberfläche
zusammengeschoben wird und ein Ausstrecken des Bogens daher in besonders schädlicher
Form verhindert.
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Bei einer anderen Vorrichtung (amerikanisches Patent 73o 857) wird
der Bogen nach Öffnung .der vorne anpackenden Kettengreifer an seiner Hinterkante
durch ein Saugrohr angesaugt und beim Schwenken dieses Saugrohrs auf den Stapel
niedergedrückt. Gleichzeitig pressen ihn über der Mitte des Stapels angebrachte
Bügel abwärts. In der ganzen vorderen, sich selbst überlassenen Hälfte des Bogens
wird also im Gegensatz zu der vorliegenden Erfindung, bei der die ganze Fläche des
Bogens zwangsläufig niedergedrückt wird, nichts für die Vermeidung eines Luftkissens
getan.
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In eineranderenVorrichtung (Patentschrift 263289) soll das
Luftkissen dadurch vermieden werden, daß vor und. hinter den über den Auslegestapel
hinwegbewegten Greifervorrichtungen je eine Bürste angebracht ist. Bei dieser Vorrichtung
streicht die vordere Bürste über den abgelegten, frisch bedruckten Bogen, und die
hintere Bürste zwingt auch den neu ankommenden Bogen, über den frischen Druck des
vorhergehenden Bogens zu schleifen. Diese Vorrichtung läßt also die Notwendigkeit
außer acht, daß der neue Bogen unbedingt unter Belassung eines Zwischenraums bis
über den Stapel gefördert werden muß und ,daß die zwischen dem neu ankommenden Bogen
und dem Stapel befindliche Luft erst nachträglich heräusgepreßt werden darf.
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Schließlich seien zwei bekannte Vorrichtungen (amerikanisches Patent
I 348:246 und französisches Patent 431 799) erwähnt, bei denen der Bogen durch eine
von dem Üblichen abweichende Greifervorrichtung bis über den Auslegestapel gefördert
wird. Bei der ersten dieser Vorrichtungen sind zahlreiche auf Ketten gelagerte Greifer
vorgesehen, die den auszulegenden Bogen in der ganzen Länge der beiden einander
gegenüberliegenden Seitenkanten halten und zur Ablegestelle befördern. Diese Greifer
laufen jedoch in waagerechter Bahn und dienen daher nicht zum Niederdrücken des
Bogens. Nach Öffnung der Greifer ist der Ablegevorgang .nicht anders als bei sonst
bekannten Vorrichtungen, d. h. der Bogen fällt im wesentlichen frei herab und wird
nur in' der Bogenmitte durch Tupfer niedergedrückt. Bei der anderen Vorrichtung
sind zur Bogenförderung waagerecht geführte Greifer an den beiden vorderen Ecken
angebracht, und der freie Fall des Bogens nach der Greiferöffnung wird durch die
Wirkung einer Blaslufteinrichtung unterstützt, wie sie auch bei anderen Auslegevorrichtungen
(z. B. Patent 448 989
und 465 ?5o) angewendet wird; anstatt der
Blasluft kann auch ein mechanischer Tupfer in der Bogenmitte vorgesehen werden,
und die Wirkung dieser in der Bogenmitte wirksamen Hilfsmittel wird noch durch einen
fast nur punktweise wirkenden und den Bogen nicht festhaltenden Niederdrücker in
der Mitte einer Bogenkante unterstützt.
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Keine dieser oft versuchten Vorrichtungen konnte sich in der Praxis
bewähren, und ihre Wirkung reicht- nicht entfernt an die systematische Niederdrückung
,der ganzen Bogen-Iläche nach vorliegender Erfindung heran.
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l:in Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Abb. i bis 3 dargestellt.
Von diesen ist Fig. i ein senkrechter Längsschnitt durch den abgelegten Stapel und
zugleich Ansicht der an einer Seite des Auslegers angeordneten Teile, von der Mitte
der Maschine aus gesehen. Abb. 2 ist ein Grundriß der an einer Seite des Auslegers
angeordneten Teile und Abb. 3 ein Aufriß, von der Stirnseite des abgelegten Stapels
aus gesehen.
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In Abb. 4 bis 7 ist in schematischen Aufrissen der Ablegevorgang in
vier aufeinanderfolgenden Schritten wiedergegeben. Abb..8 ist ein schematischer
Grundriß zu Abb.7. Abb. g bis 23 zeigen in schematischen Darstellungen weitere Anwendungsmöglichkeiten
der Erfindung.
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In Fig. i bis 3 ist i ein durch Verbindungsstangen 2 versteiftes Seitengestell
des Auslegers, soweit es hier in Betracht kommt, Auf Zapfen 3 sind Leitrollen 4
für die Auslegerketten 5 lose drehbar gelagert. Die Ketten 5 werden zwischen Kettenführungen
6 und .7 auf die Leitrollen 4 zu und über Kettenführungen 8 von diesen Rollen weggeführt.
Zwischen den Ketten sind in geeigneter Entfernung voneinander Greifersysteme angebracht,
deren Konstruktion und Arbeitsweise sich von den üblichen nicht zu unterscheiden
braucht. Diese Svsteme bestehen daher im wesentlichen aus einer durch die feststehende
Kurve io, Rolle il und Hebel 12 drehbaren Greiferstange 13, auf der die Greifer
14 fest oder federnd angeordnet sind. Eine nicht drehbare Stange 15 trägt die Greiferauflagen
j0,-gegen. die der auszulegende Bogen 17 von den Greifern 14 gepreßt wird.
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Über dem hinteren Ende des Stapels 20, der von den bereits auf dem
Ablegetisch 21 niedergelegten Bogen gebildet wird, ist ein Sangrohr 22 angebracht,
das oben Sauglöcher 23 enthält. Über dieses Saugrohr schleift der von den Greifersystemen
nach vorne gezogene Bogen 17 und wird dabei, so lange durch ein nicht dargestelltes
Ventil die Saugluft angestellt ist, gestrafft. Das Saugrohr @@ wird an seinen beiden
Enden von Bolzen 24 getragen, die in Führungsböcken 25 gleiten. Die Böcke 25 können
auf Stangen 26, die durch die Lagerböcke 27 und 28. an den Seitenständern i befestigt
sind, entsprechend der Länge der abzulegenden Bogen verschoben und durch Klemmschrauben
29 festgeklemmt werden. In den Böcken 27, 28 ist außerdem eine Eintourenwelle
30 drehbar, aber nicht längs verschiebbar gelagert, die durch ein Zahnrad
39 in geeigneter Weise angetrieben wird. Auf Welle 30 gleitet eine in Bock
25 drehbare, aber nicht längs verschiebbare Hülse 31, die einen in einer Längsnut
32 gleitenden Keil 33 enthält. Hierdurch erteilt eine auf der Hülse 31 sitzende
Kurve 34 über Rolle 35, Hebel 36, Gabel 37 und Zapfen 38 dem Bolzen 24 und damit
dem Saugrohr 22 eine von der Einstellung des Bocks 25 umabhängige hin und her gehende
Bewegung, deren Zweck unten angegeben ist.
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Auf Stange 26 sind außerdem mehrere, und zwar in dem gezeichneten
Beispiel vier Lagerböcke 40, in geeigneter Entfernung voneinander einstellbar, festgeschraubt.
Auch in diesen Böcken läuft eine durch Keil- und Längsnut 32 drehbare Hülse, die
an jedem Ende eine Kurvenscheibe41 und 42 trägt. Quer zu der Welle 30 enthalten
die Böcke 4o eine weitere Bohrung, in der eine Hülse 43 drehbar und längs verschiebbar
gelagert ist. Am einen Ende dieser Hülse 43 sind zwei Stellringe 44, 45 festgeklemmt,
zwischen denen Steine 46, 47 gleiten. Diese Steine sind an einem Gabelhebel 48 gelagert,
der sich um einen ebenfalls in dem Lagerbock 4o drehbaren Zapfen 49 dreht und mittels
Rolle 5o durch die Kurve 42 hin und her bewegt wird. wobei eine Feder 51 für dauernde
Anlage sorgt. Auf Hülse 43 sitzt verschiebbar, aber nicht drehbar ein Hebel 54,
der zwischen zwei Augen in, dem Lagerbock 4o .drehbar, aber nicht verschiebbar gelagert
ist. An diesem Hebel 54 ist eine Laufrolle 55 drehbar gelagert, die auf Kurve 41
läuft, wobei eine Feder 56 für dauernde Anlage sorgt. In der Hülse 43 ist längs
einstellbar eine Stange 6o befestigt, die an ihrem- vorderen Ende einen Arm 61 trägt.
An dem äußeren Ende des Arms 61 ist eine Saugdüse 63 angebracht, deren Saugöffnung
64 nach oben weist.
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Die Arbeitsweise der dargestellten Einrichtung läßt sich am besten
an Hand von Abb. 4 bis 8 erklären. ' In Abb.4 sind die arbeitenden Teile in derselben
Lage angenommen, in der sie in Abb. i eingezeichnet sind. Es ist dabei angenommen,
daß das vordere Bogenende noch von den Greifern 14 eines Greifersystems gehalten
wird und daß das hintere Bogenende durch das Saugrohr 22 angesaugt und dabei durch
die Bewegung der Greifer 14 gestrafft wird. Die vier seitlichen Sauger 63 auf einer
Seite
der Maschine sind durch die Buchstaben a bis d voneinander unterschieden.
Wie in Abb. 8 zu sehen ist, sind vier gleiche Sauger in der gleichen Stellung an
der anderen Seitenkante des Bogens angeordnet.
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Die vier Sauger 63a bis 63" stehen in der Stellung nach Abb.
4 dicht unter dem gestrafften Bogen 17. Unmittelbar, ehe die Greifer 14 aufgehen,
wird in den Düsen 63a bis 63d die Saugluft angestellt, so da.ß der Bogen 17 in dem
Augenblick, in dem sich die Greifer 14 bei voller Kettengeschwindigkeit öffnen,
durch die Saugwirkung der stillstehenden Sauger 63a bis 63" und des Saugrohrs
22 plötzlich angehalten wird. Infolge seiner geringen Masse läßt sich der an drei
Kanten erfaßte Bogen das ohne weiteres gefallen, ohne daß schädliche Differenzen
in der Lage ,des Bogens eintreten.
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Sobald die Düsen 63a bis 63d den Bogen aufgefangen haben, wird in
dem Saugrohr 22 die Luft abgestellt und das Saugrohr durch die Einrichtung 24 bis
38 nach hinten aus dem Bereich des Stapels herausgezogen: Infolge der Biegsamkeit
des Bogens kann schon, ehe das nach Abb. 5 in vollem Maß geschehen ist, die Düse
63a unter ,der Wirkung von Kurve 41 ihre Senkbewegung beginnen.
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Sobald nach Abb. 6 die Düse 63a ihre tiefste Stellung unmittelbar
über dem Stapel abgelegter Bogen erreicht hat, kann sich das , Saugrohr 22 wieder
nach vorne bewegen. Inzwischen ist auch das nächste Greifersystem mit den folgenden
Bogen so weit vorgelaufen, daß der Bogen wieder über dem Saugrohr 22 schleift. Es
kann daher auch hier die Saugluft sofort wieder angestellt werden, wenn man nicht
vorzieht, die straffende Wirkung erst im letzten Augenblick eintreten zu lassen.
In Abb.6 ist angenommen, daß nunmehr auch die Düse 63b bereits einen größeren Teil
ihrer Abwärtsbewegung ausgeführt hat.
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In Abb.7 ist das Saugrohr 22 wieder in seiner vordersten Stellung
angekommen, die Düsen 63a und 63h haben ihre Abwärtsbewegung vollendet, und .die
Düse 63c ist in Senkung begriffen.
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In derselben Weise wird die schrittweise Senkung des Bogens 17 vollendet,
bis alle Düsen 63a bis 63d sich -in ihrer tiefsten. Stellung befinden. Hierbei ist
es nicht notwendig, daß eine Düse vollständig unten angekommen ist, ehe sich die
nächste abwärts in Bewegung setzt, sondern die Bewegungen können sich für zwei oder
mehr Düsen zeitlich überdecken. Wichtig ist es dagegen, daß die Düsen in der Reihenfolge
ihrer Anordnung unten ankommen, damit die Luft infolge :der sich über den Bogen
hin bewegenden $-förmigen Welle sicher nach einer Seite herausgeschoben wird. Sobald
alle Düsen unten angekommen sind, wird die Saugluft abgestellt und die Düsen mittels
Kurven 42 seitlich vollkommen unter dem Bogen herausgezogen, so daß sie, ohne den
Bogen zu berühren, sich wieder heben können. Dann bewegen sie sich wieder in den
freien Raum, der zwischen dem folgenden Bogen und dem Stapel entstanden ist, hinein,
wobei sie infolge der Straffung des Bogens nur wenig tiefer zu stehen brauchen,
als in Abb. 4 gezeichnet. Bis die Greifer jnit dem folgenden Bogen in der Stellung
der Abb.4 angekommen sind, sind auch die Düsen 63a bis 63d wieder unmittelbar unter
diesem Bogen angelangt.
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Läßt man die Düsen 63a bis 63d sofort, nachdem sie den Bogen erfaßt
haben, um ein kleines Stückchen nach auswärts gehen, was mit Hilfe der Kurven 42
leiht durchführbar ist, so wird der Bogen, der durch die Greifer 14 und das Saugrohr
22 in der Längsrichtung bereits gespannt war und in diesem Zustand ,durch das Ansaugen
der Düsen 63a bis 63d erhalten wind, auch noch in der Querrichtung angespannt, so
daß er den in Äbb. 4 bis 7 eingezeichneten Stellungen mit fast geometrischer Genauigkeit
folgen kann, ohne daß sich an irgendeiner Stelle ein Bausch oder Luftkisssen bildet.
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Anstatt die Abwärtsbewegung am einen Ende, sei es nun das vordere
oder das hintere, beginnen und am anderen Ende endigen zu lassen, kann man auch,
wie Abb. 17 bis If) zeigen, die mittelste Düse oder die mittelsten Düsen zuerst
heruntergehen und die durch das schrittweise Nachfolgen der nächststehenden Düsen
entstehende Wälzbewegung nach beiden Enden hin gleichzeitig erfolgen lassen. Auch
hierdurch wird die Luft mit voller Sicherheit gegen die Enden zu herausgepreßt,
die dazu notwendige Zeit aber etwa um die Hälfte verkürzt.
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Die Zahl der Düsen 6311 bis 63d kann der Größe des abzulegenden Bogens
entsprechend größer oder kleiner sein als die in dem Ausführungsbeispiel angenommenen
2 X 4.
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Wenn der Ausleger für einen größten zu verarbeitenden Bogen. mit einer
gewissen Zahl von seitlichen Düsen in einer gewissen Entfernung voneinander ausgerüstet
worden ist, kann man bei der Verarbeitung kleinerer Bogen in demselben Ausleger
zunächst die Düsen etwas zusammenrücken, und wenn dem durch die baulichen Maße eine
Grenze gesetzt ist, für nöch kleinere Bogen die eine oder andere Enddüse über das
Bogenende hinausschieben, so daß sie dort wirkungslos wird.
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Karton oder Pappe läßt sich infolge mangelnder Schmiegsamkeit nicht
durch das Saugrohr 22 ansaugen und infolgedessen auch
nicht straffen.
Derartige Bogen werden daher zwischen den Greifern 14 und dem Saugrohr 22 durchhängen,
und die mittleren Düsen-63b und 63c könnten bei ihrem Wiedereintritt seitlich an
die Bogenkante anstoßen. Es ist deshalb zweckmäßig, in diesem Fall auf die mittleren
Düsen vollständig zu verzichten und nur die Düsen 63d und 63d zu benutzen, die an
Stellen angebracht sind, die auch bei einem durchhängenden Bogen eine eindeutige
Höhe über dem Stapel einnehmen, so daß die Düsen mit Sicherheit unter ihn eintreten
können. Die Düsen, die bei Papier mit Rücksicht auf die seitliche Bewegung für die
Querspannung zweckmäßig eine metallische Saugfläche erhalten, werden dann zweckmäßig
mit Saugmundstücken aus Gummi versehen; der Wechsel erfolgt am einfachsten durch
Austausch der ganzen Düsen. Wird beim Ablegen dieselbe Reihenfolge der Bewegungen
eingehalten wie bei Benutzung der mittleren Düsen, so wird die Luft wieder sicher
nach einem Bogenende herausgepreßt, weil der Karton auch bei Anfassen nur an den
vier Ecken weniger zur Aufbauschung neigt als Papier.
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Wenn in diesem Falle oder bei dem vorher erwähnten der kleineren Bogen
ein Teil der Düsen außer Betrieb gesetzt wird, wird man die Luftzuleitung zweckmäßig
einzeln absperrbar machen, um Saugluftverlust zu vermeiden. Außerdem können in solchem
Fall die Düsen seitwärts -aus dem Bereich . des Bogens gebracht werden, indem man
die Stangen 6o innerhalb der Hülsen 43 bis zum äußerst möglichen Punkt herauszieht,
oder die Düsen können, gegebenenfalls samt den Armen 61 oder gar den Stangen 6o,
vollständig weggenommen werden.
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Wie aus Abb.6 deutlich zu ersehen ist, müßte sich ein Bogen, der in
der Stellung nach Abb. 4 in gespanntem Zustand von den Düsen (13a bis
63d angesaugt worden ist, solange sich die $-förmige Welle über ihn fortpflanzt,
dehnen, oder die Düsen 63 müßten an ihm entlang gleiten, wenn die beiden Bogenenden
senkrecht abwärts geführt würden. Dieser Erscheinung kann dadurch entgegengewirkt
werden,. daß die einzelnen Düsen sich auf kreisbogenförmigen Bahnen bewegen, deren
Mittelpunkt etwa da liegt, wo die jeweils demnächst niedergehende Düse sich befindet.
Ist es, wie z. B. in dem Ausführungsbeispiel, nicht angängig, den Mittelpunkt hoch
genug zu legen, so wird man zweckmäßig zunächst alle Düsen etwa gleichzeitig herabgehen
lassen, bis sieden äußersten Punkt des Kreisbogens erreicht haben, und dann erst
die schrittweise Weitersenkung vornehmen. Dadurch bewegen sich die Düsen auf parallelen
Kreisbögen, d. h. ohne Verzerrung des Bogens, bis der Bogen auf der Höhe der Achsen
6o liegt und damit die angegebene Bedingung für die verzerrungsfreie Niederlegung
in Wellenform erfüllt ist. Der Schutz erstreckt sich auch auf angenäherte Anwendung
des Beschriebenen.
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Obwohl der Bogen durch die dargestellte Einrichtung mit sehr kleinen
Differenzen auf den Stapel abgelegt wird, empfiehlt es sich trotzdem, die üblichen
Geradestoßer anzubringen. Für deren Wirkung ist es günstig, daß der Bogen nicht
ganz auf den Stapel niedergepreßt wird, sondern daß eine Luftschicht von der Stärke
der Düsen 63a bis 63d vorhanden bleibt. Diese geringe Luftmenge genügt nicht, um
ein Luftkissen zu bilden, das störend wirken könnte, sie genügt aber, um dem Bogen
die notwendige Beweglichkeit zu lassen, damit er der Wirkung der Geradestoßer folgen
kann.
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Die seitlichen Geradestoßer, die zwischen den Düsen 63a bis 63d wirksam
werden müssen, werden zweckmäßig in schmale Streifen aufgelöst und in ihrer Entfernung
voneinander einstellbar gemacht.
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Anstatt den Bogen durch stillstehende Düsen 63a bis 63d plötzlich
anzuhalten, können die Düsen außer ihrer Auf- und Abwärtsbewegung auch noch eine
Längsbewegung erhalten, damit sie den Bogen ohne Relativbewegung ansaugen können.
In diesem Fall kann das Saugrohr 2a stillstehend (und nur entsprechend der Bogenlänge
einstellbar) gemacht werden, da die Düsen 63 zweckmäßig den Bogen erfassen, solange
er noch von dem Saugrohr 22 angesaugt und gespannt gehalten wird, ihre Abwärtsbewegung
nach Öffnen der Greifer 14 aber erst beginnen, nachdem das hintere Bogenende das
Saugrohr 22 verlassen hat.
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Stellt man die Saugluft in den Düsen 63 und im Saugrohr 22 ab, so
wird der Bogen bei der Greiferöffnung nach vorne herausgeschleudert. Das ergibt
eine besonders einfache Einrichtung zur Aussonderung einzelner Prüfbogen. Denn da
die Greifer sich unmittelbar über= den vorderen Bogenanschlägen (oder bei der zuletzt
erwähnten Ausführungsform sehr kurz vor diesen Anschlägen) öffnen und da die Anschläge
niedriger als sonst ausgeführt werden können, wird es überflüssig, die Anschläge
zu diesem Zweck wegzuklappen. Es genügt also; höchstens noch einen etwa vorhandenen
Fühler für die Stapeltischbewegung hochzuhalten, was dann zweckmäßig mit der Luftabstellung
durch denselben Handhebel geschieht.
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Die am Eingang der Beschreibung mitgeteilten zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten
des geschützten Grundprinzips, das sich ganz allgemein auf Festhaltevorrichtungen
bezieht,
die den Bogen an zwei gegenüberliegenden Bogenkanten erfassen
und niederdrücken, erstrecken sich vor allen-Dingen darauf, daß die beiden festgehaltenen
Bogenkanten entweder die beiden Seitenkanten oder aber die Vorder-und Hinterkante
des Bogens sein können.
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Erstreckt sich die Festhaltung auf die Vorder- und Hinterkante des
Bogens, so kann das Prinzip z. B. in der in Abb, 14 bis 16 gezeigten Weise verwirklicht
werden. Man läßt die seitlichen Düsen63a bis 63d weg und führt die Greiferketten
5 schräg von oben nach unten, so daß die Greifer 14, wenn sie am vorderen Stapelende
angelangt sind, dicht über dem Stapel stehen. Vor dem Stapel sind auf einer durchgehenden
schwenkbaren Welle 7o Niederhalter 71 befestigt, .die aus einer durchgehenden Leiste,
einzelnen Tupfern o. dgl. bestehen und die vordere Bogenkante nach der Greiferöffnung
auf den Stapel pressen. Das Saugrohr 22 bildet man so niedrig aus, wie etwa die
Düsen 63 sind, und gibt ihm außer seiner hin und her gehenden Bewegung auch noch
eine auf- und abwärts gehende Bewegung. Dann spielt sich der Ablegevorgang in folgender
Weise ab. Das vordere Bogenende ist bereits durch .die Greifer 14 niedergesenkt,
wenn es mit der Stapelbegrenzung zusammenfällt (Abb. 14). Der Bogen ist gleichzeitig
mit seinem hinteren Ende durch das Saugrohr 22 hochgehalten und gestrafft. Öffnen
sich nunmehr die Greifer 14, so bleibt der Bogen unmittelbar und plötzlich stehen
und wird durch die Niederhalter 71 auf den Stapel gedrückt (Abb. 15). Läßt man nun
das Saugrohr 22 sich niedersenken, so wird die Luft keilförmig nach hinten herausgeschoben,
oder es bildet sich höchstens eine zylindrisch gebogene Form des Bogens aus, bei
der es leicht ist, die Luft seitwärts herauszupressen, weil der Bogen dabei an dem
vorderen und hinteren Ende gleichzeitig gehalten ist und die pressende Wirkung sich
,daher über den ganzen Bogen hin erstreckt. Nachdem das Saugrohr 22 unten angelangt
ist, bewegt es sich hinten aus dem Bereich des Stapels heraus, wobei zur Erhöhung
der Wirkung die Saugluft zunächst noch angestellt bleiben kann (Abb.16). Dann hebt
es sich wieder und geht in die in Abb. 14 gezeigte Anfangsstellung über dem Stapel
zurück. Gleichzeitig heben sich die Niederhalter 71 von dem Stapel 2o ab, um dem
folgenden Bogen Platz zu machen.
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Läßt man überdies das hintere Saugrohr auf der einen Seite früher
niedergehen als auf der anderen, so wird die Bildung eines Luftkissens noch sicherer
vermieden, weil zuletzt nur noch eine Ecke niederzudrücken ist.
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Irgendwelche anderen Einrichtungen, die sowohl das vordere als auch
das hintere Ende des Bogens erfassen und nach den verschiedensten Variationen gleichzeitig
oder zu verschiedenen Zeiten herunterpressen, fallen ebenfalls unter die Erfindung.
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Wendet man dagegen das geschützte Prinzip auf die Seitenkanten an,
so kann man etwa die Düsen 63a bis 63d auf jeder Seite für sich oder auf beiden
Seiten gleichzeitig niedergehen lassen, oder man kann ihre Bewegung so einrichten,
daß sie sich jederzeit auf einer geraden Linie befinden, die sich parallel zu sich
selbst oder nach den verschiedensten Variationen geneigt herabsenkt.
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Diese Anwendungsmöglichkeit der Erfindung ist in den Abb, 9 bis 13
gezeigt. Nach den Abb. 9 bis i i liegen die Düsen auf beiden Bogenseiten jederzeit
in einer geraden Linie, deren zeitweilige Neigung auf beiden Seiten gleich ist.
In Abb. 9 haben sich gleichzeitig auf beiden Seiten des Bogens die Düsen 63a beispielsweise
um 12 mm, die Düsen 63v um 8 mm, die Düsen 63c um 4mmgesenkt; die Düsen 63d befinden
sich noch in ihrer Anfangslage. In Abb. io haben sich sämtliche Düsen um je weitere
i2 mm gesenkt. Die Düsen 63a haben den Stapel erreicht. In Abb. ii sind schließlich
die Düsen 63a stehengeblieben. Die Düsen 63L haben sich um 4 mm, die Düsen 63a um
8 mm, die Düsen 63d um 12 mm gesrenkt, und zwar wiederum auf beiden Seiten gleichzeitig,
so daß sämtliche Düsen jetzt auf dem Stapel ruhen.
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Nach Abb. z2 und 13 sind die zeitweiligen Neigungen der beiden von
den Düsen gebildeten Geraden auf beiden Seiten verschieden, und zwar beginnen zwei
diagonal gegenüberliegende Düsen mit dem Niedergehen, so daß zunächst eine Diagonale
des Bogens niedergedrückt und die Luft dadurch nach zwei Ecken herausgedrängt wird.
In Abb. i2 hat sich an der einen Bogenseite die Düse 63,2 beispielsweise um 12 min,
die Düse 63L um 8min, die Düse 63c um 4 mm xiiedergesenkt; die Düse 63d hat zunächst
ihre Anfangsstellung beibehalten, während an der anderen Bogenkante die Düse 63d
um i2 mm, die Düse 63c um 8 mm, die Düse 63L um 4 mm niedergegangen und die Düse
63a stehengeblieben ist. Abb. 13 zeigt das Ende des zweiten Schritts. Sämtliche
Düsen haben sich um ' weitere 12 mm gesenkt, zwei diagonal gegenüberliegende Düsen
liegen bereits auf dem Stapel auf. Den nach dem dritten Schritt erreichten Zustand
zeigt wiederum Abb. i i.
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In den Abb. 9 bis 13 greifen die Düsen, im Gegensatz zu dem in Abb.
i bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiel, an der oberen Bogenfläche an, was unter Umständen
wünschenswert ist.
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Wenn, wie in den beiden eben geschilderten Fällen, die Düsen jederzeit
in einer geraden Linie liegen, können die einzelnen Düsen
<lur#-li
ein durchgehendes, unbiegsames Sangrohr 75 ersetzt werden (Abb. 2o bis
a2).
Hierfür ergeben sich dann die bereits in der Einleitung der Beschreibung
aufgeführten Möglichkeiten.
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Nach Abb. 20 führen die beiden Saugrohre "letchzeitige Bewegungen
aus, und zwar gehen sie an zwei gleichliegenden Enden schneller nieder als an den
anderen. Die Luft wird dadurch in der Richtung des später niedergehenden Endes der
Saugrohre herausgepreßt.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.2i senken sich die beiden Saugrohre
ohne Neigung. aber zu verschiedenen Zeiten auf den Stapel nieder. Die Luft wird
keilartig zuerst nach der Seite der später niedergehenden Festhaltung gedrängt und
kann von dort leicht hinausgeschoben werden.
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In Abb. 22 gehen die übereck liegenden Enden der Saugrohre 75 gleichzeitig
nieder. Dadurch wird der Bogen windschief verwunden, so daß eine Diagonale zuerst
niedergedrückt wird und die Luft dann nach zwei Ecken herausgedrängt wird.
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Wenn dagegen, so wie ausführlich beschrieben, die Düsen bei ihrem
Niedergang nicht rlauerrid in einer geraden Linie bleiben, so f;önnen sie durch
ein biegsames Rohr 76 mit Saugöffnungen (Abb.23), einen Schlauch o. dgl.
ersetzt werden, der durch geeignete Einrichtungen in der beabsichtigten Form gebogen
wird.
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Anstatt der Düsen können Greifer oder sonshvie geartete Festhaltevorrichtungen
verwendet werden.
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Die eindeutige Lage, die der Bogen einnehmen muß, wenn die Festhaltemittel
ihn ergreifen, muß nicht gerade durch Anspannen der Kante herbeigeführt werden.
Wenn das hintere Saugrohr als das eine der beiden Festhaltemittel dient, wird die
Geradlinigkeit der Kante vielmehr durch Ziehen des Bogens über seine Oberfläche
erzeugt. Es kann aber auch ferner der von dem Saugrohr in gerader Linie angesaugte
Bogen von besonderen Festhaltemitteln erfaßt werden, die ihn anstatt des Saugrohrs
niederpressen. Die Geradlinigkeit ist hierbei nicht das Wesentliche, sondern die
eindeutige Bestimmtheit der Lage der zu erfassenden Kante.
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Es ist nicht notwendig, daß die beiden gegenüberliegenden Kanten erst
unmittelbar vor dem Ablegen erfaßt werden, sondern das kann schon früher während
des Laufs des Bogens durch die Maschine geschehen. So kann man etwa ein Saugrohr
in einer der Bogenlänge entsprechenden Entfernung von den Greifern an den Ketten
befestigen, oder es können mit den Ketten laufende Festhaltemittel in an sich bekannter
Weise die seitliehen Bogenkanten gleich bei der Bogenübernahme ergreifen, so daß
der Bogen, wie an sich bekannt, schon an zwei gegenüberliegenden Kanten gehalten
über dem Stapel ankommt.