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Zahnärztlicher Stuhl Die Erfindung betrifft die bekannten zahnärztlichen
Stühle mit hydraulischer Hebevorrichtung und einer Pumpe mit Fuß- oder Handhebelbetrieb.
Sie bezweckt, derartige Stühle so einzurichten, daß später der Anbau einer elektrisch
angetriebenen Pumpe vorgenommen werden kann, so daß der Käufer also zuerst den einfacheren
und deshalb billigeren Stuhl mit der Pumpe mit Hebelbetrieb erwerben und später
vervollkommnen kann. Sie besteht in erster Linie darin, daß von der hydraulischen
Hebevorrichtung und dem Ölbehälter Leitungen nach einer am Stuhlsockel vorgesehenen
Wand führen, die mit Anschlüssen ausgerüstet sind, an die wahlweise entweder mit
entsprechenden Leitungsmündungen unmittelbar eine elektrisch angetriebene Pumpe
oder unter Abdichtung eines oder beider Anschlüsse eine Kappe angesetzt werden kann.
Zwei Druckpumpen, nämlich eine mit Hand- oder Fußhebelbetrieb und eine elektrisch
angetriebene, bei hydraulisch verstellten zahnärztlichen Stühlen zu verwenden, ist
bereits in der Weise bekannt, daß beide Pumpen fest im Stuhl eingebaut sind.
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Im folgenden soll die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
beschrieben werden.
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In den Zeichnungen stellen dar: Abb. z eine Seitenansicht des Stuhlsockels,
zum Teil im Schnitt und mit fertig angebauter Antriebseinheit, Abb.2 eine Vorderansicht
zum Teil im Schnitt und mit Schnitt durch die Pumpeneinheit, Abb.3 die hydraulische
Einrichtung der Erfindung in schematischer Darstellung, Abb. q. den Stuhlsockel
mit der Platte, die für gewöhnlich die Anschlußstelle der Antriebseinheit verdecken
soll, Abb. 5 den Stuhlsockel wie in Abb. q., jedoch mit angebauter Antriebseinheit,
Abb. 6 einen Teil des Stuhlsockels und die aus Motor und Pumpe bestehende Antriebseinheit
in schaubildlicher Darstellung, jedoch beide Teile voneinander getrennt, Abb.7 einen
waagerechten Schnitt durch den Fuß und die angebaute Antriebseinheit in schematischer
Darstellung, Abb. 8 einen senkrechten Schnitt durch die Abdeckplatte.
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Da die Erfindung im Zusammenhang mit der Vorrichtung zur Hoch- und
Tiefstellung des Stuhles und der dazugehörigen hydraulischen Einrichtung steht,
ist der vollständige Stuhl nicht dargestellt worden, denn der Oberteil des Stuhles
kann selbstverständlich von jeder beliebigen Bauart sein und als solcher ohne weiteres
auf den unteren Teil des Stuhles aufgebaut werden.
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Der Sockel enthält einen Ölbehälter ro für Entnahme @ der Druckflüssigkeit
mit Bodenplatte zz und ringsherum laufender Seitenwand 12.
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Ein Gußstück 1q. von im großen und ganzen zylindrischer Form ist mit
einem ringsum laufenden Flansch 15 auf den oberen Rand der Seitenwand 12 gesetzt.
Der Gußteil 1q. ist an einer Stelle mit einer Verdickung 16 versehen, die ein Lager
zur Aufnahme der
Welle 17 eines Fußhebels 18 bildet. Der
Gußteil 14 enthält ferner bei 21 eine Ausnehmung zum Anschluß einer mit Motorantrieb
versehenen Pumpe. Die Ausnehmung 2i ist gegenüber dem genannten Lager in einem Winkel
von ungefähr 9o° und ungefähr in derselben Höhe kurz über dem auf dem Rande des
Ölbehälters sitzenden Flansch i5 vorgesehen. Die Hebevorrichtung kann von beliebiger
Bauart sein und besteht gemäß Abb. 3 im wesentlichen aus einem hohlen Kolben 22,
aus einem Zylinder 23 sowie aus den sonstigen gegebenenfalls noch erforderlichen
Teilen und Führungsmitteln usw.
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Ein neues Element der hydraulischen Einrichtung und des Gehäuses der
Stuhlhebevorrichtung ist mit der Wand 35 geschaffen. Dieselbe ist hinter dem Abschnitt
2,1 im Umfange des Gehäuses der Hebevorrichtung vorgesehen, vorzugsweise vertikal
gestellt, auf dem oberen Abschnitt mit kurzen Schraubenbolzen 36 und auf dem unteren
Abschnitt mit längeren Schraubenbolzen 37 versehen. Die Wand 35 besitzt des weiteren
zwei im wesentlichen vertikal übereinanderliegende öffnungen, durch die je ein zur
Bildung einer Leitung ausgebohrter Krümmer bzw. ein Paßstück 38 hindurchgesteckt
ist. Jedes Paßstück liegt mit einer Schulter oder mit einer auf einem Gewindeschaft
42 sitzenden Stellmutter 40 gegen die Innenfläche der Wand 35 an und ist mit einer
ebenfalls auf dem Gewindeschaft 42 sitzenden Klemmutter 41 festgelegt. Das Gewindeende
des Paßstückes ist in der Wand 35 waagerecht verstellbar, um etwaigen Schwankungen
in der Größe oder Stärke der Wand 35 oder der später anzumontierenden Vorrichtungen
genügend Raum geben zu können. Die Gewindeteile 42 enden in Dich= tungen 43, die
nach außen verjüngt und mit der Bohrung 44 der Paßstücke in Verbindung gesetzt sind.
Auf dem inneren Ende des einen Krümmers oder Paßstückes ist ein mit der Bohrung
desselben in Verbindung stehendes Rohr oder eine Leitung 45 befestigt, die als Auslaßleitung
dienen soll und mit dem Pumpenzylinder der Hebevorrichtung. verbunden wird. Diese
Leitung kann auch zu irgendeiner anderen Stelle des hydraulischen Systems geführt
werden. Der andere Krümmer steht in Verbindung mit einem Rohr oder einer Leitung
47, die nach unten in den Ölbehälter bis unter das normale Flüssigkeitsniveau reicht.
Wie in Abb. 8 dargestellt, ist eine Abdeckplatte 48 vorgesehen, die auf ihrer Innenfläche
mit konischen Ausnehmungen 49 versehen ist. Diese Ausnehmungen decken sich mit den
Enden der Paßstücke oder Krümmer, und zwischen die Ausnehmungen und. die etwas konisch
ausgebohrten Enden der Paßstücke können aus weichem Metall hergestellte, an beiden
Enden konische Rohre 50 eingepaßtwerden. Die Außenfläche der Deckplatte ist so ausgebildet,
daß sie mit der Oberfläche der Hebevorrichtung abschneidet. Zum Halten des Deckels
dienen Muttern 52, die mit den Schraubenbolzen 36 und 37 verschraubt werden. Bei
normalem Fußbetrieb der Stuhlhebevorrichtung, also solange der Stuhl mit dem im
folgenden noch.näher beschriebenen elektrischen Antrieb nicht -ausgestattet ist,
bleibt die zu dem Fußpumpenzylinder führende Leitung durch die Abdeckplatte verschlossen.
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Die Wand 35 in dem Ausschnitt?, i ist am unteren Ende mit dem
Hauptkörper des Gehäuses der Hebevorrichtung durch einen schräg ansteigenden Teil
53 verbunden, der im Boden des Ausschnittes 21 eine Nut oder eine Tasche
bildet. Diese ist init dem Inneren des Gehäuses der Hebevorrichtung zum Zwecke des
Ölabflusses durch einen kleinen Kanal 55 verbunden.
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Im Gehäuse der Hebevorrichtung sind Hilfsleitungen geschaffen, die
zur Umstellung des Stuhles auf Motorantrieb herangezogen werden können, jedoch von
außen nicht wahrnehmbar sind und den Betrieb in keiner Weise beeinträchtigen.
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Die Antriebseinheit umfäßt eine Pumpe mit Gußgehäuse 56 und einen
Motor 57, der vorzugsweise nur vom Gußgehäuse 56 der Pumpe getragen wird. Durch
das Gußgehäuse der Pumpe wird die Flüssigkeit der hydraulischen Einrichtung des
Stuhles in einer noch weiter unten beschriebenen Weise zugeführt, so daß die Leitungen
für die Übertragung der Kraft und die einzige Stütze des Motors gewissermaßen durch
ein und denselben Teil verkörpert sind.
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Das Gußgehäuse 56 besitzt einen Ansatz 64 zur Aufnahme einer Pumpe
71. Eine Einlaßbohrung 73 ist in einem Befestigungsarm 63 -vorgesehen und
erstreckt sich zwischen einem Pumpenkanal 74 und einer sich allmählich erweiternden,
in der Anschlußfläche oder Platte 58 des Gußgehäuses vorgesehenen Auslaßöffnung,
die so angeordnet ist, daß sie sich mit dem entsprechenden Paßstück, welches sich
in der Ausnehmung 21 der Stuhlhebevorrichtung, und zwar in der Wand 3 5, befindet,
genau deckt. Ein Auslaßkanal 76 ist in ähnlicher Weise zwischen einem Pumpenkanal
77
und einer in Platte 58 geschaffenen, sich allmählich erweiternden Auslaßöffnung
78 vorgesehen. Die Auslaßöffnung 78 ist so angeordnet, daß sie sich mit dem anderen
in der Wand 35 sitzenden Paßstück genau deckt. Zwischen den sich gegenüberstehenden,
sich allmählich-erweiternden Öffnungen der Paßstücke und dem Pumpengehäuse sind
Weichmetalldichtungen 79 vorgesehen, die, wenn das
Pumpengehäuse
in der Ausnehmung2i mit Hilfe der auf die Schraubenbolzen 36, 37 gesetzten Muttern
5z fest angezogen wird, flüssigkeitsdicht abschließen bzw. eine flüssigkeitsdichte
Verbindung herstellen.
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Die Rotationspumpe kann von beliebiger Bauart sein, sollte jedoch,
wie die hier dargestellte Pumpe, so konstruiert werden, daß sie hohe Drücke liefert,
dabei aber eine geringe Größe aufweist, um einen direkten Antrieb durch den Elektromotor
57 zu ermöglichen.
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Innerhalb des Ansatzes 64 des. Armes 63 ist die Pumpenwelle 77' (Abb.
7) in einer Bohrung untergebracht, die in eine Tasche 74 mündet, die mit einer Ölabzugsrinne
75 verbunden ist. Diese führt von der Tasche durch den Arm 63 und mündet auf der
Innenseite der Platte 58. Beim Betrieb der Pumpe kann u. U. etwas Flüssigkeit aus
dem Pumpenraum entweichen und einen Ausweg über die Pumpenwelle suchen, zumal wenn
nach längerer Betriebszeit der Pumpe die Teile etwas abgenutzt sind. Die erwähnte
Ölrinne leitet etwaige Leckflüssigkeit ohne weiteres ab, d. h. führt sie einer Ölablaufnut
54 im Ausschnitt 21 zu, damit das Öl dann von hier aus durch den Kanal 55 wieder
in das Innere der Stuhlhebevorrichtung, d. h. zum Ölbehälter, gelangt. Um etwa durchsickerndes
Öl in der Tasche 74 abzufangen, könnte auf der Pumpenwelle ein Ölring vorgesehen
werden, der das Öl von der Pumpenwelle durch die Zentrifugalkraft tangential gegen
die Innenfläche der Tasche schleudert.
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Der Motor trägt an passender Stelle elektrische Anschlüsse für die
für den Motor und für den Schalter erforderlichen Stromzuleitungen, die hier beispielsweise
bei 85 dargestellt und in einem Schlauch 8q. untergebracht sind. Die Anschlüsse
können, wie dargestellt, permanent oder in an sich bekannter Weise lösbar ausgeführt
werden. Die elektrischen Anschlüsse werden zweckmäßig, wie dargestellt, fern von
der Hebevorrichtung des Stühles untergebracht, so daß es ausgeschlossen ist, daß
durch Berührung der Stromleiter mit der Flüssigkeit der hydraulischen Hebevorrichtung
sich Kurzschlüsse und andere Gefahren oder Schwierigkeiten ergeben.
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Der Motor kann von beliebigen Stellen aus angelassen werden. Es wird
indes vorgezogen, den hier dargestellten Schalter zu verwenden und ihn mit Rücksicht
auf Einfachheit der Konstruktion und möglichst gedrängte Bauart des Ganzen unmittelbar
am Pumpengehäuse anzubringen.
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Der Fußhebel 18 ist mit dem Schalter der Antriebseinheit verkuppelt.
Beim Herunterdrücken des Fußhebels oder Fußtrittes 18 wird der Motor eingeschaltet.
Ein fortgesetzter Druck auf den Fußtritt hat keine nachteilige Wirkung, da das Pumpen
durch Bewegung des Fußtrittes bei laufendem Motor cder bei Störung des Motorstromkreises
genau so wie bei einem Stuhl mit nicht angebauter Antriebseinheit geschehen kann.
Beim Zurücklassen des Fußtrittes wird der Stromkreis wieder geöffnet.
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Zur Anbringung des motorischen Antriebes wird die Platte 48 entfernt,
um die Paßstücke in der Wand 35 mit ihren offenen Enden zunächst vollkommen frei
zu legen. Dann wird in das Ende eines -jeden Paßstückes eine Weichmetalldichtung
79 eingeführt und das Pumpengehäuse in die Ausnehmung 2i so eingesetzt, daß
die sich allmählich erweiternden Auslässe auf die eben erwähnten Dichtungen zu sitzen
kommen. Danach werden die Muttern 52 auf die Bolzen 36 und 37 geschraubt und fest
angezogen, um die Platte 58 fest anzudrücken und .durch die erwähnten Dichtungen
eine flüssigkeitsdichte Verbindung der betreffenden Leitungen herzustellen. Nachdem
auch die Verbindung des elektrischen Schalters mit der Fußhebelwelle 17 und die
elektrischen Anschlüsse hergestellt sind, ist die Montage vollständig.
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Im Betrieb drückt der Zahnarzt den Fußtritt 18 herunter, wodurch der
Motor 57 unter Strom gesetzt wird, die mit dem Motor unmittelbar gekuppelte Pumpe
Flüssigkeif über die eine Leitung ansaugt und sie dann über die andere Leitung in
den Fußpumpenzylinder hineindrückt. Der Druck im Zylinder ist ein stetiger, d. h.
ein nicht pulsierender, und bewirkt durch die hydraulische Hebevorrichtung die gewünschte
Hebung des Stuhles. Die Hebung des Stuhles vollzieht sich, solange der Schalter
geschlossen bleibt und das Maximum erreicht ist, worauf die Hebevorrichtung in üblicher
Weise ganz automatisch ein Entlastungsventil öffnet, die Druckflüssigkeit also entlastet
wird. Zur Senkung wird das Entlastungsventil in der üblichen Weise geöffnet, worauf
der Stuhl unter dem eigenen Gewicht heruntergeht.
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Die Bewegung der Stuhlhebevorrichtung erfolgt gleichmäßig, ruhig und
stoßfrei. Der Motor kehrt nicht um, sondern läuft immer nur in ein und derselben
Richtung, so daß eine ruhig arbeitende, wirtschaftliche und wirksame Antriebseinheit
geschaffen ist.