DE612970C - Einrichtung zur Ermittlung des Bewegungszustandes des Kurzschlusslaeufers eines Induktionsmotors, insbesondere einer drehbaren Roentgenanode - Google Patents
Einrichtung zur Ermittlung des Bewegungszustandes des Kurzschlusslaeufers eines Induktionsmotors, insbesondere einer drehbaren RoentgenanodeInfo
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Description
Bekanntlich können mit Hilfe des Ständers eines Induktionsmotors Körper in Drehungen
versetzt werden, die infolge ihrer Leitfähigkeit im Felde des Ständers gewissermaßen
Kurzschlußwindungen bilden, in denen die die Drehungen verursachenden Spannungen
induziert werden. Diese Erzeugung einer Drehbewegung ist besonders zweckmäßig, wenn der in Drehungen zu versetzende Körper
selbst im Innern eines Hohlkörpers angeordnet und einem direkten Zugriff nicht zugänglich
ist.
Mit besonderem Vorteil ist dieses Prinzip auf die Anode von Röntgenröhren angewandt
worden, die mit Hilfe eines um den Röhrenkörper angeordneten Motorständers zur Erhöhung
ihrer thermischen Belastbarkeit in schnelle Drehungen versetzt wird.
Bei derartigen nicht unmittelbar zugängliehen umlaufenden Körpern ist es häufig
schwer, festzustellen, ob sie bei Einschalten des Stromes tatsächlich in Umdrehung geraten
oder nicht, kurz, es läßt sich infolge der guten Beschaffenheit der Lager kaum feststellen,
ob ein solcher Läufer sich in Umdrehung befindet oder nicht.
Die Ständer solcher Induktionsmotoren sind gewöhnlich für den Anschluß an ein Einphasennetz
eingerichtet. Die dritte Wicklung des in Stern geschalteten Ständers ist durch einen Kondensator mit dem Anfang einer der
beiden anderen Wicklungen verbunden, dessen Kapazität so bemessen ist, daß eine gleichmäßige
Verteilung der zwischen den drei Wicklungen herrschenden Phasenverschiebungen erzielt wird.
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zur bequemen Ermittlung des Bewegungszustandes
eines solchen unter dem Einfluß eines Ständerfeldes stehenden, aber selbst
völlig eingeschlossenen Kurzschlußläufers.
Erfindungsgemäß wird parallel zu dem Kondensator ein Spannungsanzeiger geschaltet,
welcher die mit Beginn der Drehung des Kurzschlußläufers ansteigende Spannung am
Kondensator anzeigt. Es macht sich nämlich an einem solchen zwischen zwei Wicklungen
des Ständers eines Induktionsmotors geschalteten Kondensator ein Spannungsanstieg bemerkbar,
der erfindungsgemäß zum Nachweis verwandt wird, ob der Läufer sich in Drehung befindet oder nicht. Als Spannungsanzeiger
kann besonders zweckmäßig eine Glimmlampe benutzt werden, deren Durchbruchspannung
gerade oberhalb der während des Ruhezu-Standes des Läufers am Kondensator herrschenden
Spannung liegt.
Um die Durchbruchspannung der Glimmlampe auf das Einsetzen der Drehung und der
hierbei am Kondensator auftretenden Spannung genau einstellen zu können, wird nach
einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform parallel zu dem Kondensator ein Spannungsteiler
geschaltet, zwischen dessen be-
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weglichen Kontakten die Glimmlampe liegt. Es ist natürlich denkbar, daß an Stelle der
Glimmlampe ein Meßinstrument oder ein anderer Spannungsanzeiger verwandt wird. Durch die Beobachtung des Spannungsanstieges
an dem zwischen zwei Ständerwicklungen liegenden Kondensator wird es erstmalig auf einfache und zuverlässige Weise
möglich, festzustellen, daß ein solcher eingekapselter Kurzschlußläufer, beispielsweise die
drehbare Anode einer Röntgenröhre, nach Einschalten des Ständers tatsächlich in Drehung
versetzt wird, da die Lager eine solche Vollkommenheit erreicht haben, daß ein Geräusch
bei der Drehung sowie Erschütterungen nicht mehr bemerkbar sind. Andere Möglichkeiten,
den Bewegungszustand der Anode einer Röntgenröhre festzustellen, entfallen dann insbesondere,
wenn, wie neuerdings fast allgemein üblich, die Röntgenröhre in ein sie völlig umschließendes Hochspannungsschutzgehäuse
eingebaut ist.
Für den Betrieb von Geräten mit solchen
Läufern ist es aber von größter Bedeutung, daß man feststellen kann, ob der Läufer in
Drehung ist oder nicht. Beispielsweise bei einer Röntgenröhre würde die Belastung der
für einen umlaufenden Betrieb bemessenen Anode im Ruhezustand zu ihrer sofortigen
Zerstörung führen.
Eine besonders zweckmäßige Anordnung eines solchen Glimmlampenanzeigers erhält
man, wenn um den die Glimmlampe teilweise umschließenden Isoliersockel der parallel zu
dem Kondensator zu schaltende Widerstandsdraht herumgewickelt ist, und eine diesen
Sockel überdeckende Überwurfmutter mit einem Federkontakt ausgestattet ist, der auf
dem aufgewickelten Widerstandsdraht schleift. Es kann so durch einfache Drehung dieser
Überwurfmutter die zum Ansprechen der Glimmlampe erforderliche Spannung auf einfachste
Weise genau eingestellt werden.
Die Glimmlampe kann mit Sockel und Überwurfmutter an dem Stator unmittelbar
oder an einem benachbarten Teil des Röhrengehäuses oder auch am Schalttisch angeordnet
werden.
Abb. ι stellt eine Schaltskizze der Einrichtung nach der Erfindung dar.
Abb. 2 gibt eine besondere Schaltung zur Einregelung der Glimmlampe wieder.
Abb. 3 stellt eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Glimmlampe in Verbindung
mit dem Regelwiderstand dar.
In Abb. ι ist schematisch der in Stern geschaltete
Ständer 1 dargestellt, dessen Pole 2 und 3 an eine Wechselspannungsquelle angeschlossen
sind. Zwischen die Pole 2 und 4 ist zur Aufrechterhaltung der gewünschten Phasenverschiebung der Kondensator 5 geschaltet
und parallel zu diesem Kondensator erfindungsgemäß ein Spannungsindikator, wie
die Glimmlampe 6.
Der unter der Wirkung des Ständers in Drehung versetzte Kurzschlußläufer, beispielsweise
die sich drehende Anode einer Röntgenröhre, ist schematisch mit 7 dargestellt. Beginnt dieser Läufer 7 sich zu drehen,
so steigt am Kondensator 5 die Spannung. Dieser Spannungsanstieg wird durch
das Aufleuchten der Glimmlampe 6 bemerkbar gemacht.
Abb. 2 zeigt eine Abart der Schaltung der Glimmlampe, indem diese nicht unmittelbar
parallel zum Kondensator 5 geschaltet ist, sondern der Kondensator durch einen Spannungsteiler
8 überbrückt ist, zwischen dessen festem und beweglichem Pol die Glimmlampe 6 liegt. Die Einstellung des Span- 8Ό
nungsteilers erfolgt so, daß die Glimmlampe aufleuchtet, wenn der Läufer 7 in Umdrehung
gerät.
Abb. 3 zeigt eine zweckmäßige Ausführungsform des Spannungsanzeigers. Die
Glimmlampe 9 ist in einen Sockel 10 eingesetzt, der sie teilweise umschließen kann. Um
diesen Sockel 10 ist ein Wi der stands draht 11
schraubenlinienförmig herumgewickelt, dessen beide Enden zu beiden Seiten des Kondensators
angeschlossen werden und auf dem ein mit der drehbaren Überwurfmutter 12 befestigter
Schleifkontakt schleift. Das eine Ende des Widerstandsdrahtes und der Schleifkontakt
sind mit zwei Anschlußmitteln verbunden, die, beispielsweise in Form von zwei Stecker stiften 13 und 14, zum Anschluß der
Glimmlampe, beispielsweise am Ständer, am Gehäuse der Röntgenröhre oder am Schalttisch
dienen.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. Einrichtung zur Ermittlung des Bewegungszustandes des Kurzschlußläufers eines Induktionsmotors mit drei in Stern geschalteten Ständerphasen wicklungen, von denen zwei unmittelbar und eine dritte über einen Kondensator mit einem Einphasennetz verbunden sind, insbesondere der drehbaren Anode einer Röntgenröhre, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zum Kondensator ein Spannungsanzeiger geschaltet ist.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Spannungsanzeiger eine Glimmlampe dient, deren Durchbruchspannung unmittelbar oberhalb der Kondensatorspannung im Ruhezustand des Kurzschlußläufers liegt.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Glimmlampe liegende Spannung voneinem parallel zum Kondensator liegenden verstellbaren Spannungsteiler abgegriffen wird.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der parallel zum Kondensator liegende Widerstandsdraht um den die Glimmlampe teilweise umschließenden isolierenden Sockel herumgewunden ist und mit einem an einer um den Sockel drehbaren Überwurfmutter befestigten Schleifkontakt in Verbindung steht.
- 5. Einrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit ihrem Sockel und der Überwurfmutter eine bauliche Einheit bildende Glimmlampe am Ständer oder an dem Schalttisch befestigt ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM125486D DE612970C (de) | 1933-11-04 | 1933-11-04 | Einrichtung zur Ermittlung des Bewegungszustandes des Kurzschlusslaeufers eines Induktionsmotors, insbesondere einer drehbaren Roentgenanode |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM125486D DE612970C (de) | 1933-11-04 | 1933-11-04 | Einrichtung zur Ermittlung des Bewegungszustandes des Kurzschlusslaeufers eines Induktionsmotors, insbesondere einer drehbaren Roentgenanode |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE612970C true DE612970C (de) | 1935-05-09 |
Family
ID=7330752
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM125486D Expired DE612970C (de) | 1933-11-04 | 1933-11-04 | Einrichtung zur Ermittlung des Bewegungszustandes des Kurzschlusslaeufers eines Induktionsmotors, insbesondere einer drehbaren Roentgenanode |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE612970C (de) |
-
1933
- 1933-11-04 DE DEM125486D patent/DE612970C/de not_active Expired
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