DE611302C - Kohleringstopfbuchskammerpackung fuer wechselnde Druckrichtung des Mediums - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
26. MÄRZ 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47 f GRUPPE"24o4

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. November 1933 ab

Es sind Kohleringstopfbuchskammerpakkungen bekannt, bei denen sich in jeder Kammer ein einziger aus mehreren Teilstücken bestehender Kohlering befindet, der auf seiner Außenfläche dachförmig abgeschrägt ist, wobei auf dieser Dachfläche zwei ebenfalls aus mehreren Teilstücken bestehende Dichtungsringe gelagert sind, die unter der Wirkung eines federnden Spannringes stehen. Hierbei werden die den Kohlering umfassenden beiden Dichtungsringe unter der Einwirkung der Federspannringe nach beiden axialen Richtungen auseinandergedrückt und kommen so an den seitlichen Kammerwänden zur Anlage. Beim Zusammenbau der einzelnen Kammerpackungen wird der Kohlering durch seine ihn zentrierenden Dachflächen genau in die Mitte zwischen die beiden Dichtungsringe gerückt. Wenn dann nach Einbau der ganzen

ao Stopfbuchse und Inbetriebsetzung der Maschine der Dampf von einer Seite auf die Kohleringe trifft, die mit etwas axialem Spiel in den Kammern angeordnet sind, schiebt er sie gegen die gegenüberliegende Kammerwand. Infolgedessen schiebt sich der eine Dichtungsring weiter auf der Dachfläche nach oben und der andere nach unten. Damit verändern sich auch die Federspannungen, die vorher aufs genaueste eingestellt sein müssen und dann nicht mehr richtig sind. Es hat auch keinen Zweck, dem schon vor dem Einbau durch verschiedene Einstellung der beiden Federringe Rechnung zu tragen, da bei entgegengesetzter Druckrichtung die Kohleringe an der anderen Kammerwand anliegen und dann die Federeinstellung erst recht nicht stimmt. Bei ungleicher Federspannung tritt aber leicht ein Kanten und Schleifen der Kohlesegmente und damit eine vorzeitige Abnutzung ein.

Die Erfindung bezweckt, diese Schwierigkeiten zu beseitigen und eine Packung zu schaffen, deren Spannfedern vor dem Einbau genau eingestellt werden können und deren Kohleringe bei wechselnder Druckrichtung leicht von der einen an die andere" Kammerwand gleiten. Die Erfindung besteht demgemäß darin, daß der mit zylindrischen Außenflächen ausgebildete Kohlering von einem ebenfalls in Teilstücke unterteilten Dichtungsring umfaßt wird, der aus zwei keilförmigen Teilringen besteht und durch eine Ringfeder zusammengehalten wird.

In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 die Kohlestopfbuchskammerpackung in einem Längsschnitt und Abb. 2 in einem Querschnitt nach der Linie 2-2 der Abb. 1.

& stellen die Kammerringe der Packung dar. In den Kammern befinden sich je ein aus mehreren Teilstücken bestehender Kohle-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Hermann Wendt in Kiel-Gaarden.

ring c, der zylindrische Außenflächen besitzt. Gegen diese legt sich ein ebenfalls aus mehreren Teilstücken bestehender Dichtungsring, der aus zwei keilringförmigen Teilringen d, e besteht. Diese sind in geeigneter Weise, beispielsweise durch eine durch ein Langlo.ch / des unteren Teilringes d hindurchgehende und außen vernietete Schraube g, gegen Auseinanderfallen gesichert. Eine Spannfeder h umfaßt die Teilringed,e und hält die Ringec,d,e der Packung zusammen.

Da die Verbindungsschraube g den unteren Dichtungsteilring mit Spiel durchdringt, sind die beiden Dichtungsringe d, e gegeneinander genügend beweglich, um an den seitlichen Kammerwänden gut anliegen und abdichten zu können. Besondere Vorteile der Packung bestehen weiterhin in der leichten Verschiebbarkeit des Kohlerings c gegenüber den Dichtungsringen d bei wechselnder Druckrichtung. Infolge ihrer zylindrischen Außenfläche gleiten die Kohleringe leicht an die jeweils der Druckseite entgegengesetzte Kammerwand, ohne die vor dem Einbau genau eingestellte Federspannung irgendwie zu verändern. Eine leichte und sichere Beweglichkeit der Kohleringe ist schon deshalb erforderlich, weil die Dichtungsringe d, e infolge der Fugen zwischen ihren Teilstücken die völlige Abdichtung an den seitlichen Kammerwänden nicht allein übernehmen können, die Kohleringteilstücke aber ohne jeden Zwischenraum aneinanderliegen. Dazu kommt als weiterer Vorteil, daß, von der Unterteilung der Ringe abgesehen, die Kammerpackung in der Hauptsache nur aus drei Teilen besteht, nämlich dem Kohlering, dem Dichtungsring und der Spannfeder. Dadurch wird auch der Zusammenbau wesentlich erleichtert, während bisher jedes einzelne Teilstück der beiden Dichtungsringe auf den schrägen Außenflächen der Kohleringe so lange festgehalten werden mußte, bis der aus Blechen und Federn bestehende Spannring die ganze Packung zusammenhielt.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   ι. Kohleringstopfbuchskammerpackung für wechselnde Druckrichtung des Mediums mit nur einem aus mehreren Teilstücken bestehenden Kohlering in jeder Kammer, der von weiteren Dichtungsringen und Spannringen umfaßt und zusammengehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß der mit zylindrischen Außenflächen ausgebildete Kohlering (c) von einem ebenfalls aus mehreren Teilstücken bestehenden Dichtungsring umfaßt wird, der aus zwei keilringförmigen Teilringen {d, e) besteht und durch eine Ringfeder (h) zusammengehalten wird.
2. 2. Kohleringstopfbuchskammerpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die keilringförmigen Dichtungsteilringe (d, e) in axialer Richtung gegeneinander beweglich zusammengehalten sind, z. B. durch eine in einem Langloch (/) des inneren Dichtungsteilringes (d) geführte und außen vernietete Schraube (g).

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen