DE611214C - Schalter mit Lichtbogenloeschung durch Druckgas - Google Patents

Schalter mit Lichtbogenloeschung durch Druckgas

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DE611214C
DE611214C DE1928611214D DE611214DD DE611214C DE 611214 C DE611214 C DE 611214C DE 1928611214 D DE1928611214 D DE 1928611214D DE 611214D D DE611214D D DE 611214DD DE 611214 C DE611214 C DE 611214C
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H33/00High-tension or heavy-current switches with arc-extinguishing or arc-preventing means
    • H01H33/70Switches with separate means for directing, obtaining, or increasing flow of arc-extinguishing fluid
    • H01H33/7015Switches with separate means for directing, obtaining, or increasing flow of arc-extinguishing fluid characterised by flow directing elements associated with contacts

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  • Circuit Breakers (AREA)

Description

Das Hauptpatent betrifft einen Schalter mit Lichtbogenlöschung durch Druckgas, bei dem die die Kontaktflächen umgebenden Teile derart kaminförmig ausgebildet sind, daß die Blaswirkung an der Unterbrechungsstelle ein Maximum wird.
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform eines derartigen Schalters ist Gegenstand der Erfindung. Der neue Schalter besteht erfindungsgemäß aus zwei scheibenförmigen, nach Strömungslinien geformten Hüllen, die bei der Kontakttrennung voneinander fortbewegt werden. Hierbei wird das Druckgas durch die Mitte mindestens der einen Hüllenhälfte zugeführt und durch Ablenkungsvorrichtungen nach außen in den Lichtbogen abgeführt. Hierdurch erhält man eine Druckgasführung, bei welcher alle für eine maximale Blaswirkung und Geschwindigkeitssteigerung auch bei der Expansion des Druckgases sich ergebenden Vorteile ausgenutzt sind und auch bei großen Leistungen eine Lichtbogenlöschung in außerordentlich kurzer Zeit erzielt wird.
Es sind zwar bereits Schalteinrichtungen bekanntgeworden, bei welchen röhrenförmige Kontakte einander gegenüberstehen, oder bei welchen der eine Kontakt röhrenförmig und der andere als Klotzkontakt ausgebildet ist.
Bei diesen bekannten Anordnungen erfolgt jedoch die Beblasüng von dem äußeren Rand eines Rohres nach dem Rohrinnern zu, und die Druckgase, die von außen nach innen getrieben werden sollen, prallen aufeinander und erzeugen Wirbel, so daß die Entwickelung einer nennenswerten' Strömungsgeschwindigkeit nicht möglich ist. Außerdem ist bei den bekannten Anordnungen der Lichtbogen nicht mit dem Druckgasstrahl ge- - ■■ meinsam geführt und kann nicht mit ihm in natürlicher Weise zusammen nach außen wandern, sondern der Lichtbogen soll durch das Druckgas in enge Rohre hineingequetscht werden, ein Vorgang, der bei großen Leistungen unmöglich ist. '45
Demgegenüber stellt es einen erheblichen technischen Fortschritt dar, wenn gemäß der Erfindung die Beblasüng ' von dem · Innern einer Scheibe aus nach außen nach dem Rand der Scheibe zu erfolgt und der Gasstrom durch besondere Ablenker und besondere Formung der Scheiben in einer nach Strömungslinien geformten Bahn geführt ist. Hierbei tritt eine maximale Blas- und Geschwindigkeitswirkung des Druckgases auf, das in Richtung seiner Strömung, nämlich nach dem Rand der Scheiben zu, expandieren kann und. auch den Lichtbogen in gleicher Richtung auseinandertreibt, bis derselbe durch den Gasstrom zerrissen wird. ".
Bei den Schaltern gemäß der Erfindung können die scheibenförmigen nach Strömungslinien gebildeten Hüllen aus Isolierstoff oder aus Metall bzw. teilweise aus Isolier-5 stoff und teilweise aus Metall bestehen. Die Materialstärken sind hierbei so zu wählen, daß dort, wo die Häuptstöße auftreten, Verstärkungen (Rippen o. dgl.) angebracht werden. Man kann die Scheiben verhältnismäßig ίο leicht bauen, so daß sie bei dem Druckgasstoß schnell bewegt werden, ohne daß große Massenwirkungen auftreten. Wenn die Zuführungsrohre genügend weit gewählt werden und der Durchmesser der Scheiben entsprechend angepaßt ist, so lassen sich starke Schaltstöße und damit große Schaltgeschwindigkeiten erreichen. Um den Schaltstoß und damit die Anfangsgeschwindigkeit zu erhöhen, sind Verriegelungen anzubringen, die ein Trennen der Scheiben erst dann ermöglichen, wenn der volle Druck auf den Scheiben liegt. Die Geschwindigkeit kann auch durch entsprechende Gestaltung der Scheiben verstärkt werden. Die äußere Form der Scheiben kann hierbei so gestaltet werden, daß sie bei ihrer Bewegung in der umgebenden Luft möglichst wenig Widerstand finden. Um günstigste Wirkung zu erreichen, ist gegebenenfalls ein großer Raum zwischen den Scheiben als Druckgasreservoir vorgesehen. Der ganze Schalter kann noch durch parallel liegende Hauptkontakte überbrückt werden, so daß der Scheibenschalter im geschlossenen Zustand keinen oder nur einen geringen Teil des Stromes führt. Ebenso können vor den Schalter Trennschalter gelegt werden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Bei der Ausführungsform nach Abb. 1 besteht der Schalter im wesentlichen aus zwei scheibenförmigen Hüllen 1 und 2, von denen die erstere an einem Führungsstück 3 beweglich angeordnet ist, während die Hülle 2 am Rohr 4 festsitzt oder sich auch auf dem Rohr 4 bewegen kann. Die Kontakte 5 und 6 sitzen an den Stellen des Randes der Hüllenteile ι und 2, die einander berühren. Die Kontakte 5 und 6 können als Kontaktring oder als einzelne Kontaktstücke in der .Hülle sitzen, wenn nicht die ganze Hülle aus Metall hergestellt ist. Sind einzelne Kontaktstücke in eine Isolierhülle eingestetzt, so muß die Führung der Hüllenteile 1 und 2 so erfolgen, daß die einander gegenüberliegenden Punkte festgelegt sind. Die Kontaktgebung kann durch Federung der Hüllenteile 1 und 2 oder direkte Federung der Kontakte erreicht werden. Der öffnung des Rohres 4 gegenüber sitzt ein Ablenker 7, der auch, wenn die Hülle aus Metall besteht, aus Isolierstoff hergestellt sein könnte. In der Einschaltstellung müssen die Kontakte 5 und 6 aufeinander gepreßt und möglichst verriegelt sein. Diese Verriegelung kann vom Druck abhängig gemacht werden (innerhalb der Hüllenteile 1 6g und 2), und zwar zweckmäßig von dem Druck vor den Kontakten 5 und 6, *so daß die Verriegelung erst dann geöffnet werden kann, wenn an der Stelle, wo die Kontakte sitzen, der ausreichende Druck vorhanden ist. Die Verriegelung kann aber auch an der Führung 3 des einen Hüllenteiles sitzen, wenn das Druckgas z. B. aus der Hülle dorthin geleitet wird und die Bewegung erst dann freigegeben wird, wenn der aus der Hülle entnommene Druck (gegebenenfalls in der Xähe der Kontakte) die Bewegungsvorrichtung entriegelt. Wird jetzt im Rohr 4 das Druckgas zugeleitet, so wird der Hüllenteil 1 mit großer Kraft vom Hüllenteil 2 fortgeschleudert, besonders dann, wenn die Entriegelung nicht etwa zu früh erfolgt. Bleibt der Hüllenteil 2 stehen, so wird sich die Bewegung je nach der Form der Hülle, d.h. je nachdem das strömende Druckgas den Hüllenteil weitertreibt, noch eine Zeitlang fortsetzen. Wenn sich die eine Stromzuführung bei der Führung 3, in welcher der Zapfen 8 mit losem Kontakt (leicht beweglich) untergebracht ist, befindet, so kann man durch Strombänder 9, die parallel zu der Kontaktvorrichtung 8, 3 liegen, die Stromzuleitung sichern. Im ausgeschalteten Zustande ist dann der Strom zwischen den Kontakten 5 und 6 vollständig unterbrochen und gleichzeitig eine Trennstelle in Luft hergestellt. Soll sich der Hüllenteil 2 längs des Zuleitungsrohres 4 nach der anderen Seite verschieben, so muß das Rohr 4, um genügenden Trennabstand zu schaffen, etwas zurückstehen. Die Kontakte 5 und 6 brauchen nicht am ganzen Umfang der Hüllenteile 1 und 2 zu sitzen; es können auch nur vereinzelt Kontakte angebracht sein und durch radial eingebaute, nach Strömungslinien geformte Scheidewände das Druckgas so gerichtet werden, daß sich die Hauptbeblasung auf diese Kontaktstellen richtet. Die Scheidewände brauchen nicht mit beiden Teilen der Hülle verbunden zu sein; es genügt, wenn sie z. B. bei einer Anordnung nach Abb. 1 mit dem feststehenden Hüllenteil 2 verbunden sind. Die Kontakte 5 und 6 können mit Hilfskontakten aus schwer verdampfendem Material verbunden sein, die bei Hüllenteilen aus Isolierstoff nach außen zu so angebracht sind, daß sie etwas vom Isolierstoff entfernt die Abreißstellen vom Lichtbogen bilden. Parallel zu den Kontakten S und 6 können noch besondere Stromkontakte angeordnet sein, die vor dem Beginn der BIasung auf genügenden Abstand unterbrechen. Diese Kontakte können innerhalb der Hülle
oder "gesondert außerhalb - derselben angebracht und'gemeinsam gesteuert werden.
' In Abb/2 ist eine Anordnung" dargestellt, die symmetrisch ausgebildet ist und bei der fdie'beid'en Hüllenteile beweglich sind. Die •Hüllehteile sind der Einfachheit halber auf "-den Rohren 4 geführt. Das Abweiserstück 7, .'das für beide Einströmuhgsstellen ausgebildet
»-. -sein muß, kann an einem der Rohre oder durch beide Rohre getragen sein. Dabei können die Rohre aus Isolierstoff mit oder ohne Metäilarmierungen' bestehen. Auch hier sind ■Festhaltungen angebracht, die durch das Druckgas oder elektrisch oder sonst irgendwie ausgelöst werden. Um die Unterbrechung im expandierenden Teil des Druckgases mit gro-■ßer Geschwindigkeit vorzunehmen, sind Hilfskontakte' 10 und 11 angebracht, von denen einer oder beide in Federn beweglich sind, so daß sie selbst beim Auseinandergehen der Hülle noch aufeinanderliegen; ihre Bewegung ist also'begrenzt, so daß nach einem bestimmten Trennabstand zwischen 5 und 6, der; abhängig-ist von der Betriebsspannung und dem Druck der Gase, auch an ihnen die Trennung erfolgt'. Diese Kontakte- 10 und 11- bestehen vorzugsweise aus schwer verdampfendem Material. Statt Kontakte 10 und 11 zu verwenden, die einander berühren, könnte man auch funkenstreckenartige Anordnungen vorsehen, z. B. derart, daß die Überschlagspunkte 10 und 11 gegeneinander versetzt sind,'so'daß sie auch in der Bewegung, nachdem'5'und 6 auf größere Entfernung getrennt 'sind, einen bestimmten kleinen Abstand gegeneinander besitzen und so an ihnen der Lichtbogen Fuß fassen und zum Erlöschen gebracht werden kann. Die Zahl der Hilfskontakte bzw. Funkenstreckenpunkte kann beliebig sein. Auch hier' läßt sich die Anordnung. so treffen, daß die Stellen, bei • denen die ' Endunterbrechuhg bzw. Haftunterbrechung erfolgt, besonders beblasen werden.,
In Abb.'3'ist ein durchgehendes Rohr 4 vorgesehen, auf dem sich die Hüllenteile'1 und 2 bewegen. In dem Rohr befinden sich Längsschlitze 12, durch die das Druckgas austreten kann. Diese Längsschlitzte können .50- noch Ansatzstücke besitzen, so daß .der austretende Druckgasstrahl in bestimmter Weise gelenkt7 wird. Diese Ansatzstücke können nach Strömtfngslinien geformt sein; ' Das Rohr 4 kann an der einen Seite geschlossen sein, so daß nur von einer Seite geblasen wird; es kann aber auch in der Mitte- einen Abweiser 7 besitzen und von beiden Seiten gegeneitiander geblasen werden. 'Die Abschaltung kann durch Bewegung der.Hüllenteile J,und 2 erfolgen, die durch· das Druckgas oder Bewegungsmechanismen bzw. tieides voneinander fortbewegt .werden;, .Das Rohr 4 kann aus · Isolierstoff oder 'teilweise.' aus Isolierstoffbestehen. " '...·' ■ '..
In den "Abb. 4a und 4b. ist angedeutet, wie die Fläche der Hülle mit den'Kontakten nicht glatt, 'sondern wellenförmigr ausgebildet ist. Dabei können an bestimmten: Punkten 13 die eigentlichen Berührungsstellen·· isüzen, bei denen die Kontaktstücke durch' Federn o. dgl. aufeinander gepreßt werden,' so. daiß'dort auch bei Bewegung die Endkontaktgetang erfolgt, also' auch die Unterbrechung. .- Attf ' diese Punkte kann durch entsprechehd.-jangebrächte Wände u.dgl. die Hauptbeblasung· gerichtet sein. Bei dieser Anordnung" kann auch statt einer geradlinigen Bewegung der Hüllenteile ein Auseinanderklappen vorgesehen werden (Abb. 4b). ' Die Drehpunkte Hegen dann' am zweckmäßigsten in der. Nähe, der Einströr mungsstelle-des Druckgases, so däß'-sich,der · über dem Druckgaseintritt Hegende Teil aus1: einander bewegt. Damit während des-Bewer gens der Hüllenteile bzw. während'der Unterbrechung des Lichtbogens die Luft' nicht seit-Hch entweichen kann, wird man.· einen übergreifenden Rand vorsehen, der die Hüllen zunächst seitlich noch abschließt, so daß' erst nach Löschung' des 'Lichtbogens die,Hüllen auch seitlich geöffnet werden. - ■
In Abb. 5 ist eine Anordnung gezeigt, bei welcher ein Zwischenstück' 14· zwischen 'den Kontakten 5 und 6 liegt, so'daß Doppelunterbrechung stattfindet. Dieses Zwischenstück, das ganz oder teilweise aus Metall bestehen kann, gibt auch gleichzeitig'dem' Druckgas- strahl die richtige Strömungsrichtung. Das Stück 14 kann entweder für .sich oder durch die" isolierenden- Rohre 4 gehalten sein. Die Hüllenteile. ι und 2 können durch das Druck- 1°° gas allein oder durch. Bewegungsyorrichturi- ■ gen von dem Mittelstück 14 fortbewegt werden. . Auch hier können Hilfskontakte' oder Hilfsfunkenstrecken aus schwer verdampfendem Material angebracht werden. '■ Der Rauni zwi sehenden Hüllen kann so groß gehalten sein* daß in ihm eine gewisse Aufspeicherung von Druckgas erfolgt, so daß das Blasen nicht alleiii durch das Nachströmen aus denRonren erfolgt, sondern auch besonders beim ersten'Blasstoß 11Q durchdie in den Hüllen aufgespeicherten Druckr gasmengen. Diese Druckgasmeng'en kann man noch dadurch vergrößern, daß man die Hüllen teilweise harmonikaartig oder sonst/wie ausdehnbar macht, 'so daß zunächst, bevor eine Unterbrechung erfolgen' kann, _.' dieser ausdehnbare Raum vollständig mit Druckgas, gefüllt -wird -und bei abnehmendem .'Druck' nach öffnug der Verriegelung bzw. der HuI-: len durch kräftige an den Hüllen'angebrächte Federn o: dglv ein Nachdrücken'er folgt". iSoll die Oberfläche im Innern.größer" werden; .-so
kann man die Hüllenteile mit einer gewellten Oberfläche versehen. Die Wellung kann radial angelegt sein, so daß hierdurch auch die Beblasung an bestimmten Stellen unterstützt werden kann. Wenn in die Wellen oder im Innern radiale Wände o. dgl. zum Richten der Druckgasstrahlen eingebaut werden, so kann man deren Wirkung noch dadurch verstärken, daß man vor den Kontakte ten in der Richtung des Umfanges noch Wände bzw. übergreifende Ränder mit entsprechenden Ausschnitten zum Durchblasen vorsieht. Durch das Anbringen solcher Ränder evtl. mit eingesetzten Düsen kann man die von *5 innen ausgehenden Druckgasstrahlen konzentriert auf bestimmte Punkte hinlenken.
In Abb. 6 wird gezeigt, wie man eine Mehrfachunterbrechung auch dadurch herbeiführen kann, daß man z. B. zwei Hüllen hinterein- *o ander schaltet. Diese Anordnung könnte in gerader Linie erfolgen, so daß, wie in Abb. 7 schematisch angedeutet, z. B. die beiden Hüllenteile 2 beweglich angeordnet sind. Bei einer an beiden Hüllenteilen 1 eingeleiteten »5 Beblasung werden die Teile 2 fortgeschleudert und so gleichzeitig an zwei Stellen unterbrochen. Der Ausschaltvorgang wird dadurch eingeleitet, daß ein oder zwei Ventile für die Rohre 4 geöffnet werden. Zum Wiedereinschalten sind nur Verriegelungen einer Feder zu lösen bzw. die Entriegelung der Hüllenteile 2 in der Ausschaltstellung vorzunehmen.
Statt der geradlinigen Bewegung könnte auch die in Abb. 6 dargestellte Kreisbewegung stattfinden. Das durch die Rohre 4 eintretende Druckgas wirft die Hüllenhälften 2, die um die Arme 15 drehbar angeordnet sind, auf einem Kreisbogen herum. Die Kräfte der beiden Schaltstellen wirken gemeinsam in gleichem Sinne. Um eine möglichst große Schaltgeschwindigkeit zu erhalten und die Unterbrechung nicht durch die Reibung der Ruhe zu behindern, ist die Anordnung so getroffen, daß zunächst die Hüllen 1 und 2 zusammengehalten werden und sich unter Wirkung des Druckgasstoßes bewegen ohne zu entriegeln, daß aber dann durch die Nasen 16 der Hüllenteil 1 am Bund 17 festgehalten wird. In diesem Augenblick hat der Hüllenteil 2, der abgerissen wird, schon eine größere Geschwindigkeit, so daß sich die Hüllenhälften ι und 2 genügend schnell trennen. Derartige Anordnungen lassen sich leicht so ausbilden, daß sie an die Stelle von Trennschaltern eingesetzt werden, aber trotzdem Energien unterbrechen können. Auch ein Arm, der noch federangetrieben ist, kann verwendet werden.
In den Abb. 8 und 9 ist eine Anordnung dargestellt, bei welcher auf jeder der beiden Scheiben mehrere Kontakte, nämlich je drei Kontakte, in Hintereinanderschaltung angeordnet sind. Abb. 9 stellt eine Ansicht der Scheibe 2, auf die Innenseite gesehen, dar, während Abb. 8 einen Vertikalschnitt durch die Anordnung zeigt. Die beiden Scheiben sind an den Teilen 18 flach ausgebildet, wie dies im unteren Teil der Abb. 8 ersichtlich ist, während an den Stellen, wo die Kontakte 5 und 6 sitzen, Ausbauchungen 19 vorgesehen sind, die im oberen Teil der Abb. 8 dargestellt sind. Die Kontakte 5 und 6 sind je paarweise in nicht gezeichneter Weise hintereinander geschaltet. Die Umgrenzungslinien 20 der düsenförmigen Ausbauchungen 19 sind mit Wänden versehen, die senkrecht zur Scheibenebene gerichtet sind und in die entsprechende Gegenscheibe eingreifen, derart, daß das Druckgas beim Auseinanderbewegen der Scheiben nicht seitlich abströmen kann. Statt die beiden Scheiben flach auszubilden und mit Ausbauchungen zu versehen, können dieselben auch ähnlich wie bei den oben beschriebenen Anordnungen über ihren ganzen Umfang gewölbt sein, wobei dann nur die Wände 20 die düsenförmigen Ausblaseöffnungen des Druckgases bilden bzw. begrenzen. Die Kontakte 5 und 6, die sich zweckmäßig federnd gegeneinander legen, sind so geformt, z. B. tropfenförmig, daß an ihnen keine Luftschatten entstehen können. Sie können auch so ausgebildet sein, daß sie sich der Begrenzungslinie der Scheibe nahezu vollständig anschmiegen. Auch können sie ahnlieh wie in Abb. 2 mit Hilfskontakten versehen sein. An Stelle der Dreifachunterbrechung kann durch entsprechend öftere Unterteilung des Scheibenumfanges eine entsprechend größere Anzahl von Unterbrechungssteilen, z. B. eine Sechsfachunterbrechung, vorgesehen werden. Um den Oberflächenwiderstand möglichst groß zu gestalten, können auf den Scheiben radiale Riefen angebracht werden. Auch können die Scheiben mit keramischem Material belegt oder ganz oder teilweise aus solchem Material hergestellt werden.
Bei sämtlichen beschriebenen Ausführungsformen kann die Stromzuführung zu den Scheiben mit Hilfe von Schleifkontakten erfolgen, die vorzugsweise ringförmig den Scheibenrand umgeben. Diese Schleifkontakte können dann gleichzeitig als Trennschalter dienen. Wenn sich nämlich nach der Kontakttrennung ein Scheibenteil über einen gewissen Weg hinaus von der anderen Scheibe entfernt, so verläßt auch der Scheibenrand den zugehörigen Schleifkontakt, so daß auch an dieser Stelle die Zuleitungen nochmals unterbrochen und hiermit eine weitere Trennstelle in Luft geschaffen wird.
Um gleich bei Beginn der Kontakttrennung , eine große Schaltgeschwindigkeit zu erzielen, trifft man zweckmäßig die Anordnung so, daß der Lenker 7, z: B. bei Abb. 1, im Einschaltzustand einen Verschluß des Druckgaszuführungsrohres 4 bildet. In diesem Falle muß das Druckgas erst einen bestimmten Druck besitzen, bevor die Öffnung des Rohres 4 freigegeben wird, so daß bei Erreichen dieses Druckes die Blasung und Kontaktbewegung sofort mit großer Kraft einsetzt.
Statt den Druck auf die Scheibe 1 durch einen Verschluß des Rohres 4 zu steigern, kann man auch sonstige entsprechende Festhaltevorrichtungen vorsehen, welche eine Kontaktbewegung erst dann zulassen, wenn die zur Kontaktbeschleunigung erforderliche Kraftwirkung vorhanden ist.
Die beschriebenen Anordnungen sind nicht
ao nur als reine Schaltvorrichtungen brauchbar, sondern sie können auch als Parallelfunkenstrecken zu Schaltern bzw. als Funkenstrekken, für Überspannungsschutz ο. dgl. verwendet werden. In diesem Falle sind die Elektroden 5 und 6 auf den Überschlagsabstand einzustellen, so daß bei Beginn des Überschlages der für die betreffende Spannung vorgesehene Abstand gewahrt ist.

Claims (10)

Patentansprüche:
1. Schalter mit Lichtbogenlöschung durch Druckgas nach Patent 607 703, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter aus zwei scheibenförmigen, nach Strömungslinien geformten Hüllen besteht, die bei der Kontakttrennung voneinander fortbewegt werden, und daß das Druckgas durch die Mitte mindestens der einen Hüllenhälfte zugeführt und durch Ablenr kungsvorrichtungen nach außen in den Lichtbogen abgeführt ist.
2. Druckgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte am Rande der Scheiben angeordnet sind.
3. Druckgasschalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktflächen rillenförmig ausgebildet sind (Abb. 4a).
4. Druckgasschalter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die scheibenförmigen Hüllen auseinanderklappbar ausgebildet sind, wobei übergreifende Ränder ein seitliches Entweichen des Druckgases beim Auseinanderklappen verhindern.
5. Druckgasschalter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennung der scheibenförmigen Hüllen durch das strömende Druckgas erfolgt.
6. Druckgasschalter nach Anspruch 1 bis 5 mit Hilfskontakten aus schwerverdampfendem Material, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfskontakte (10, 11) am Rande der Hülle federnd angeordnet sind (Abb. 2).
7. Druckgasschalter nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß, um ein gleichmäßiges Fließen des Druckgases mit Sicherheit zu erreichen, die beiden Hüllen derart ausgebildet sind, daß der Raum, den sie im geschlossenen Schaltzustand miteinander einschließen, so groß bemessen ist, daß er ein Druckgasreservoir bildet.
8. Druckgasschalter nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hüllen aus Isolierstoff bestehen und nur an den kontaktgebenden Stellen und an den Führungsstellen für den Lichtbogen mit Metall ausgekleidet sind. .
9. Druckgasschalter nach Anspruch 1 bis 8 mit Mehrfachunterbrechung, dadurch gekennzeichnet, daß eine mittlere mit Ablenkern versehene, feststehende Scheibe (14) einen Mittelkontakt bildet, gegen den sich von beiden Seiten die bewegten scheibenförmigen Hüllen (1, 2) mit den Kontakten (5, 6) legen (Abb. 5).
10. Druckgasschalter nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Hüllenteile (1 und 2) auf einem gemeinsamen durchgehenden Rohr (4) gleitend angeordnet sind, das gleichzeitig zur Druckgaszuführung dient, wobei das Druckgas durch Schlitze (12) aus dem Rohr allseitig austritt (Abb. 3).
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
DE1928611214D 1928-08-29 1928-08-29 Schalter mit Lichtbogenloeschung durch Druckgas Expired DE611214C (de)

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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1011497B (de) * 1953-01-12 1957-07-04 Licentia Gmbh Druckgasschalter mit mehreren in Reihe und in freier Luft liegenden Leistungskontaktstellen
DE1027283B (de) * 1953-05-18 1958-04-03 Licentia Gmbh Druckgasschalter mit freier Lufttrennstrecke
DE1058601B (de) * 1955-04-15 1959-06-04 Westinghouse Electric Corp Elektrischer Schalter
DE1218042B (de) * 1961-07-12 1966-06-02 Hubert S Hayes Elektrischer Schalter mit durch ein rotierendes Antriebssystem betaetigten Kontakten
FR2396402A1 (fr) * 1977-06-24 1979-01-26 Inst Cercetari Modernizari Chambre de coupure pour les disjoncteurs electriques haute tension a grande puissance de coupure

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