-
Vorrichtung zum Gießen von hochprozentigen Ferrolegierungen Es ist
bekannt, zum Gießen von Metallblöcken das Schmelzgut in eine schwenkbare Gießpfanne
einzugießen und in eine Barüberliegende Gießform durch Umdrehung einzubringen.
-
Eine solche Einrichtung ist insbesondere zum Gießen von Aluminium
und Aluminiumlegierungen vorgeschlagen worden, weil hierbei besonderer Wert darauf
gelegt wird, das Gießgut ganz allmählich von der Gießpfanne in die Gießform überzuführen
und dabei jede Gasaufnahme zu vermeiden.
-
Demgegenüber betrifft vorliegende Erfindung das Gießerz von hochprozentigen
Ferrolegierungen, wie beispielsweise Ferrochrom, Ferromangan, Ferrosüizium. Beim
Vergießen, jener Legierungen treten leicht Aus saigierungen oder Entmischungen ein,
und bei ungleichmäßiger Abkühlung entstehen fehlerhafte Güsse, indem beispielsweise
die oberen Teile des Gußstückes eine andere Zusammensetzung haben als die unteren.
-
Zur Erzielung eines gleichmäßigen Gefüges, gleicher Körnung und zur
Vermeidung von Schlackeneinschlüssen beim Gießen jener hochprozentigen Ferrolegierungen
wird gemäß vorliegender Erfindung die drehbare Gießvorrichtung als halbzylindrische,
muldenförmige drehbare Pfanne, welche von einer Anzahl nebeneinandergelagerter eiserner
Masselformen überdeckt ist, ausgebildet. Infolge dieser Ausbildung ist ein sofortiges
Umschütten der ganzen Gießmasse in, die flache Gießform möglich, und durch das gleichzeitige
Durchmischen und sofortige Erstarren der ganzen flächenartig ausgebreiteten Masse
der Gießkörper bleibt die Zusammensetzung durchaus einheitlich und gleichmäßig erhalten.
-
Mit einer solchen Einrichtung lassen sich beispielsweise Legierungen
von Eisen -mit 8o % Silizium in vollkommen gleichmäßigen Blöcken, herstellen.
-
Die Einrichtung ist auch weiter geeignet, bei einem Schmelzgut mit
sehr viel Schlacke letztere leicht zu entfernen, um rasch das Umgießen gemäß dem
Vorschlag der Erfindung bewerkstelligen zu können oder auch die flüssige Legierung
in der Pfanne rasch auf die nötige, Gießtemperatur zu bringen, falls aus irgendwelchen
Gründen das Gießmaterial nicht die nötige Temperatur für das rasche Umgießen besitzt.
-In der Zeichnung ist die Einrichtung dargestellt, und zwar zeigen Abb. r einen
Querschnitt durch die Gießpfanne und Gießform, kippbar auf einemWagen angebracht,
Abb. 2 den gleichen Schnitt nach Ausgießen der Gießmasse in die Gießform, Abb. 3
einen Schnitt nach Linie III-III der Abb. z, Abb. q. einen Schnitt gemäß Abb. z
bei Ersatz der Gießform durch einen Schlackenfangring,
Abb. 5 einen
Schnitt gemäß Abb. i bei Ersatz der Gießform durch einen Beheizungsdeckel.
-
Die halbzylindrische, im Zapfen 3 drehbare Gießpfanne i ruht auf einem
Wagengestell a. Mit einer Kurbel q. und Übersetzungsgetriebe 5 kann man das Umkippen
der Gießform mit der Gießpfanne in sehr rascher Weise bewirken.
-
Ist die flüssige hochprozentige Ferrolegierung in die Pfanne i eingebracht,
so wird die flache Gießform 7 rasch darübergedeckt und durch Bolzen befestigt. Durch
rasches Drehen an der Kurbel q., wobei durch ein geeignetes Übersetzungsgetriebe
die Geschwindigkeit der Umdrehung geregelt werden kann, wird der ganze Pfanneninhalt
augenblicklich in die Gießform umgeschüttet, die eine mindestens fünfmal höhere
:Masse hat als der Gießpfanneninhalt. Durch diese Art des Umschüttens wird jede
vorzeitige Erstarrung, jede Aussaigerung usw. vermieden und der Strahl nicht zerrissen,
weil ja die ganze Schmelze auf einmal umgegossen wird.
-
Eine solche Einrichtung zum Gießen der schwer zu behandelnden hochprozentigen
Ferxolegierungen ist auch dann in einfacher Weise durchführbar, wenn das Gußmaterial
sehr große Schlackenbildungen aufweist oder wenn aus irgendwelchen Umständen die
Temperatur vor dem Gießen zu sehr gesunken ist. Im ersten Falle wird auf die Gießpfanne,
wie aus Abb. 4 ersichtlich, vor dem Aufsetzen der Gießform ein Ring g aufgebracht,
dessen Innenwandungen eine schief einwärts springende Form zeigen. Mit Hilfe eines
solchen Ringes läßt sich die Gießform vollständig füllen, indem die rasch erstarrende
Schlacke io vom Ring g über dem Rand der Gießpfanne i zusammengehaltenwird. Der
Ring g hängt zweckmäßig an der Kette eines Kranes, so daß sofort nach Erstarren
der Schlacke diese mit dem Ring entfernt wird.
-
Ist aus irgendeinem Grunde die Schmelze abgekühlt worden, so läßt
sich, wie aus Abb. 5 ersichtlich, die erforderliche Gießtemperatur durch das Aufsetzen
eines Deckels ii erzielen, der mit den eingesetzten Elektroden 1z in schnellster
Weise die Gießtemperatur erzielt, worauf nach Abnehmen des Deckels ii die Gießform
7 aufgesetzt und das Umgießen rasch durchgeführt wird.