DE1583617C - Verfahren und Gießform zum Gießen von Masseln aus Ferromangan oder ähnlich sprödem, leicht splitterndem Material unter Luftab kühlung - Google Patents
Verfahren und Gießform zum Gießen von Masseln aus Ferromangan oder ähnlich sprödem, leicht splitterndem Material unter Luftab kühlungInfo
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Description
1 2
Die Erfindung beschäftigt sich mit einem Verfahren und somit eine größere Wirtschaftlichkeit der Anlage
und einer zu dessen Ausübung besonders zweck- zu erreichen.
mäßigen Gießform zum Gießen von Masseln aus Davon ausgehend, daß die Abkühlungsverhältnisse
Ferromangan od. ä. sprödem, leicht splitterndem in den bekannterweise aneinandergereihten Hämatit-Material
unter Luftabkühlung. 5 Gießformen sehr ungünstig sind, wodurch mit einiger
Ferromangan enthält bis zu 80 % Mangan und Wahrscheinlichkeit das übersprödete Gefüge des
bestimmt demnach die Merkmale der Legierung nach Randes der Masseln hervorgerufen wird, so daß
seinem Haupbestandteil. Der Hauptbestandteil Man- schon während des Abkühlens bei höheren Tempegan
ist ein sehr hartes und sprödes Metall von grau- raturen (700° C) Risse entstehen, ist mit der Erfinweißer
Farbe. Mangan wird hauptsächlich zur Her- io dung ein neuer Weg beschritten. Nach der Lehre der
Stellung dünnflüssiger Güsse verwendet, ferner wird Erfindung wird ein Verfahren zum Gießen der Mases
zwecks Erhöhung der Seewasserbeständigkeit und sein vorgeschlagen, wonach die Schmelze in Massel-Warmfestigkeit
Kupfer und Kupferlegierungen züge- kokillen, die für Masseln mit einem Mindestquersetzt.
Bei Eisen- und Stahllegierungen kommt es als schnitt von 1500 cm2 und einem Mindestgewicht von
Ferromangan zum Einsatz, wobei meist kleinere oder 15 1500 kg ausgelegt sind, gegossen wird, wobei die
größere Brocken erstarrten Ferromangans in die Masselkokille in an sich bekannter Weise einzeln
Schmelzen eingeführt werden. Aus Transportgründen drehbar an der Peripherie eines umlaufenden Gießist
jedoch die Größe der Bruchstücke beschränkt, so rades angeordnet sind. Die Erkenntnis, aus einem
daß Bruchstücke kleiner als 1A/' unerwünscht sind. größeren pro Massel gebildeten Volumen Wärme
Bei ungünstigen Abkühlungsverhältnissen sowie wei- 20 allmählich aus dem Innern abzuführen, erbringt ein
teren Einflüssen beim Abgießen von Ferromangan langsameres, weniger schroffes Erstarren der Randkommt
es immer wieder zur Bildung von derartig zonen, weil diese von innen nach außen fortschreitend
schroff erstarrten Masselrändern, daß diese beim immer noch mit Wärme versorgt werden. Das
Brechen stark zersplittern, so daß ein wesentlicher Wärmevolumen einer einzelnen großen Massel trägt
Rest bereits als mehlartig zu bezeichnen ist. Dieser 35 daher zu einem veränderten Abkühlungsverhalten bei.
feinkörnige Rest beträgt bis zu 10%, so daß den Andererseits wird durch die Herstellung der Masseln
Ferromangan-Gießereien beträchtliche Verluste ent- in einzeln drehbar an der Peripherie eines umlaufenstehen.
Diese Verluste sind nicht nur hinsichtlich der den Gießrades aufgehängten Masselkokillen die
Menge und des damit bedingten Zweitkreislaufes un- Wärmeabstrahlung insgesamt verbessert. Der Gragünstig,
sondern insbesondere auch wegen der korn- 30 dient für die Senkung des Wärmeniveaus ist so geplizierten
Art, die Gießformen herzustellen, womit wählt, daß zwar eine ausreichend schnelle Abkühlung
beträchtliche Rüstzeiten verknüpft sind. der einzelnen Massel stattfindet, jedoch innerhalb der
Der Stand der Technik sieht nach einer im Be- Massel die Gleichmäßigkeit der Abkühlung besser
trieb befindlichen Anlage und dem vorausgesetzten eingehalten werden kann. Das somit erhaltene Ge-Verfahren
vor, daß das Abgießen von Ferromangan 35 füge ist zwar im erkalteten Zustand ebenfalls spröde,
in ein Gießbett erfolgt, das aus mehreren Reihen jedoch stellt sich beim Zerschlagen, d. h. Brechen
miteinander in Verbindung stehender Hämatitpfan- der Masseln zu den handelsüblichen Brocken, heraus,
nen gebildet ist. Davon abgesehen, daß zum Herrich- daß weniger kleine Bestandteile, d. h. Splitter oder
ten des Gießbettes eine beträchtliche Kolonne von Gries entstehen, die unter 1Iz" Größe liegen. Folglich
Arbeitskräften notwendig ist, läuft das Abgießen eini- 40 ergibt sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
germaßen kompliziert ab. Zu den Querreihen der weniger Ausschuß, weil mehr Bruchstücke zur
aneinandergeschobenen Hämatitpfannen führt eine brauchbaren Menge kommen. Nach dem erfindungs-Gießrinne,
die zunächst an einer Abzweigung ver- gemäßen Verfahren kann die Abkühlzeit innerhalb
schlossen wird, so daß die Reihe der Hämatitpfannen der Masselkokille ausreichend an die Drehgeschwinerst
abgegossen wird, wobei zwischen den einzelnen 45 digkeit des Gießrades bzw. die Abgießgeschwindig-Pfannen
Wehre errichtet sind. Erst wenn eine Quer- keit angepaßt werden. Während des Abkühlens entreihe
voll gefüllt ist, wird an der nächsten Querreihe stehen daher keine Risse innerhalb der sich noch in
abgegossen. Es hat sich nunmehr gezeigt, daß weder der Kokille befindenden Massel.
die bekannten Hämatitpfannen den vom Ferro- Die Erfindung bricht mit dem bisherigen Vorurteil,
die bekannten Hämatitpfannen den vom Ferro- Die Erfindung bricht mit dem bisherigen Vorurteil,
mangan geforderten Voraussetzungen entsprechen, 50 die Eigenschaft günstig splitternder Ferromangannoch
der Anlagenaufbau geeignet ist, eine größere Masseln durch eine enge Aneinanderordnung von
wirtschaftlichere Anzahl von. Masseln herzustellen kleinen Masselkokillen, sei es im Sand oder in einer
und damit gleichzeitig ein Ausschuß hingenommen Gießvorrichtung erzielen zu müssen. Demgegenüber
werden muß, der als Verlust beträchtliche Kosten wird von einer größeren Einheit des Masselkökillenverursacht.
■.'■·;■■·■' 55 Volumens und einer weniger abschreckenden Abküh-
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, Ferro- lung ausgegangen.,
mangän-Masseln derart herzustellen, daß die flüssige Das im Verfahren mitbenutzte umlaufende Gieß-
Schmelze auf getrennte Formen verteilt wird, wobei rad mit einzelnen im Radrahnien einhängbaren großdie
so erzeugten Masseln nach dem Erstarren aus volumigen . Gießformen gestattet außerdem, eine
der Form entnommen und weiter abgekühlt werden. 60 größere Metallmenge zu erschmelzen und auf einmal
Kleine Ferromangan-Barren der so erhaltenen Form zu vergießen. Es ist somit der Vorteil eines größeren
werden bei erhöhter Temperatur ausgehoben und Ausbringens erzielt, so daß entsprechend der Anzahl
während des Abkühlvorganges noch durch Aufstoßen der vorhandenen Gießformen eine bereitgestellte
auf harten Unterlagen gebrochen. Auch dabei ent- Metallmenge schneller abgegossen werden kann,
steht der feinkörnige Rest, der einen Verlust im Her- 65 Eine vorteilhafte Ausbildung der Masselgießform stellungsverfahren darstellt. besteht darin, daß diese aus einer Mulde mit trapez-
steht der feinkörnige Rest, der einen Verlust im Her- 65 Eine vorteilhafte Ausbildung der Masselgießform stellungsverfahren darstellt. besteht darin, daß diese aus einer Mulde mit trapez-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu- förmigem Querschnitt und steilen Seitenwänden gegrunde,
einen verminderten Ausschuß anzustreben bildet ist. Dünne Querschnittszonen an den Masseln
werden durch die steilen Seitenwände vermieden. Trotz des höheren Masselgewichtes gelingt es mit
der angenäherten Blockform, die Wärmeabfuhr so günstig zu bewerkstelligen, daß kaum Zonen geringeren
Querschnittes vorhanden sind, wie dies von üblichen Masselgießformen her bekannt ist, die nicht
mit Ferromangan gefüllt werden. Gegenüber den z. B. für Hämatitpfannen einkalkulierten Verhältnissen
und dem dafür bestimmten Gießmaterial Hämatit sind nunmehr treffende Voraussetzungen zum Abgießen
von Ferromangen geschaffen, die bisher nicht bestanden.
Insbesondere das Verhältnis von Masselhöhe zur Aushebeschräge führt beim Abgießen von Ferromangan
zu einem bestimmten Abkühlungsverhalten.
Weiterhin ist zusätzlich vorgesehen, daß die Masselform Rippen zur Erzeugung von Längs- und/oder
Querkerben in der Massel aufweist. Zum einen wird hierdurch das Zerschlagen in bestimmte Brockengrößen
im voraus erleichtert, zum anderen löst sich die Massel auch leichter aus der verhältnismäßig
großen Form. Außerdem wird die Wärmeabfuhr durch eine Vergrößerung der eitenden Oberfläche der
Gießformwandung begünstigt. Es ist jedoch ein besonderer Vorteil, daß das verhältnismäßig beim Vergießen
dünnflüssige Ferromangan in schnellbewegten Gießrädern leichter am Schaukeln gehindert werden
kann. Bei diesem Vorgang entstehen üblicherweise scharfe, dünne Randkanten, die jedoch im vorliegenden
Fall ebenfalls vermieden werden können.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt, an der
sich auch noch das Verfahren gemäß der Erfindung erläutern läßt:
F i g. 1 stellt einen senkrechten Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung dar, wobei
F i g. 2 die zugehörige Draufsicht bildet;
Fig. 3, 4 und 5 zeigen die Einzelheit der erfindungsgemäßen Gießform, wie sie in den F i g. 1 und 2
in großer Stückzahl erkennbar ist.
Gemäß Fig. 1 bildet ein Königszapfen 1 die
Achsenlagerung für einen Gießrad-Rahmen 2, der auf einer kreisförmigen Rollenlaufbahn 3 abgestützt wird.
Der Antrieb des Rahmens 2 erfolgt über einen Motor 4 mit Getriebe 5 und einem Zahnkranz 6. An
den Rahmen 2 sind radial nach außen weisend Tragarme 7 angesetzt, wobei jeder Tragarm eine Lagerstelle
8 besitzt, die paarweise jeweils die Aufnahme für eine Gießform 9 bilden. Die Gießform 9 ist mittels
seitlichen Zapfen 10 in die Lagerstelle 8 einhängbar.
In F i g. 2 ist gezeigt, daß sich an einer Umfangsstelle des Gießrad-Rahmens 2 die Gießstelle 11 befindet.
Diese wird gebildet durch eine Pfanne 12 mit einer Kippeinrichtung 13, wobei eine Gießrinne 14
als Zulauf zu den einzelnen Gießformen 9 dient. Etwa gegenüberliegend am Umfang des Gießrad-Rahmens 2
zur Gießstelle 11 liegt die Abhebevorrichtung 15, mittels deren jede einzelne Gießform 9 um das
Achsenpaar 10 schwenkbar ist. Die Abhebevorrichtung 15 kann auch je nach den erwünschten Abkühlungswegen
verstellbar am Umfang des Gießrad-Rahmens 2 angeordnet sein. An sie schließt sich ein
weiter nicht gezeigtes Abförderband für die gegossenen Ferromangan-Masseln an. Die Gießform 9, wie
sie in den F i g. 3, 4 und 5 genauer abgebildet ist, besitzt einen verhältnismäßig dicken Boden 16 und
etwas dünnere Seitenwände 17. Die Seitenwände 17 formen einen besonders tiefen Behälter, so daß die
Gießformen 9 entscheidend von den bekannten Hämatitpfannen abweichen.
Unter Umständen ist es angebracht, Längsrippen
ίο 18 und Querrippen 19 vorzusehen, wie dies aus den
F i g. 3 bis 5 ersichtlich ist.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung bzw. der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens sind im folgenden
wiedergegeben:
Das Ferromangan wird mittels der Gießpfanne 12 zur Gießstelle 11 vom nicht gezeigten Ofen her gebracht,
wobei die in der Gießpfanne 12 enthaltene Menge genauestens festliegt. Nach Abgießen über die
Gießrinne des flüssigen Metalls in die Gießformen 9 und fortwährendem Weiterschalten des Gießrad-Rahmens
2 erstarrt das Ferromangan nur ganz allmählich, ohne Risse zu bilden, auf dem Weg bis zur
Aushebevorrichtung 15. An dieser Stelle werden die einzelnen Gießformen 9 einfach um ihre Achsen 10
gekippt und die nur noch wenig warmen Masseln abgefördert. Diese können später durch Aufstoßen
auf einen harten Untergrund ohne weiteres zerschlagen werden, wobei nur größere Brocken von Ferromangan
entstehen, wie dies eingangs dieser Beschreibung geschildert ist. Das Zerschlagen der Masseln zu
Brocken, d. h. stückigem Gut läßt sich auch dadurch ausführen, daß die einzelnen Masseln mittels Kran
hochgehoben werden und beim Fallenlassen zerspringen.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die Vorrichtung zeigen vorteilhafterweise einen Weg zur
Verringerung des griesartigen, bis jetzt als Verlust gewerteten Staubes, der beim Zerschlagen der Ferromangan-Masseln
entstand.
Claims (3)
1. Verfahren zum Gießen von Masseln aus Ferromangan oder ähnlich sprödem, leicht splitterndem
Material unter Luftabkühlung, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze
in Masselkokillen, die für Masseln mit einem Mindestquerschnitt von 1500 cm2 und einem
Mindestgewicht von 1500 kg ausgelegt sind, gegossen wird, wobei die Masselkokillen in an
sich bekannter Weise einzeln drehbar an der Peripherie eines umlaufenden Gießrades angeordnet
sind.
2. Masselgießform für ein Verfahren nach An-Spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Masselform (9) aus einer Mulde (16, 17) mit trapezförmigem Querschnitt und steilen Seitenwänden
besteht.
3. Masselgießform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Masselform (9) Rippen
(18, 19) zur Erzeugung von Längs- und/oder Querkerben in der Massel aufweist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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