DE605969C - Verfahren zur Herstellung weitgehend traegheitsfreier Zinksulfid-Leuchtschirme - Google Patents

Description

• Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m. b. H. in Berlin`) Verfahren zur Herstellung weitgehend trägheitsfreier Zinksulficl@Leuchtschirme Es ist bekannt, daß richtig präpariertes bzw. kristallisiertes Zinksulfid die Eigenschaft besitzt, elektrische bzw. elektromagnetische Energie, z. B. ultraviolettes Licht, Röntgen-oder Kathodenstrahlen, in sichtbares Licht umzuwandeln. Es ist weiter bekannt, daß bei den bisher meist benutzten Präparaten die Farbe des Leuchtens von irgendwelchen in das Kristallgitter eingefügten Fnemdmietallbeimengungen, z. B. Kupfer oder Mangan, abhängig ist.
• Es ist bereits vorgeschlagen worden, für gewisse Zwecke, z. B. photographische Aufzeichnung elektrischer Vorgänge, mit völlig reinem Zinksulfid präparierte Leuchtschirme zu benutzen. Dieses 'hat gegenüber den handelsüblichen Zinksulfidpräparatdn, ,die grünes Licht aussenden und nachleuchten, d. h. also Phosphoreszenz zeigen, die Eigenschaft, daß es nachleuchtfrei ist und somit die trägheitsfreie Wiedergabe schneller Vorgänge gestattet. Es hat außerdem die Eigenschaft, nicht mehr grün, sondern. hellblau zu leuthten und ist daher für photographische Aufnahmen sehr geeignet. , Das zur Herstellung von Leuchtschirmen benötigte reine Zinksulfid wurde bisher auf chemischem Wege gewonnen. Dieses Verfahren ist umständlich und erfordert mit Rücksicht darauf, daß es auf die Entfernung selbst kleiner Spuren von Verunreinigungen ankommt, größte Sorgfalt und Sauberkeit. Die vorliegende Erfindung eröffnet einen Weg, ein reines Zinksulfi@denthaltende Leuchtschirme auf :einfachere Weise herzustellen. Hierbei wird von der Beobachtung Gebrauch gemacht, daß das allgemein bekannte grün leuchtende Zinksulfid unter der Einwirkung von Kathodenstrahlen nachleuchtfrei wird und, wenn es richtig vorbehandelt ist, nunmehr photographisch aktives hellblaues Licht ausstrahlt. Man erklärt diese Erscheinung damit, daß die in das Kristallgitter eingebauter, Fremdmetallatome, z. B. Kupfer ioder '1VUngan, welche das Nachleuchten verursachen und die Leuchtfarbe verändern, durch den Aufprall der Kathodenstrahlen aus dem Kristallgefüge herausgearbeitet werden.
• Erfindungsgemäß wird zur Herstellung eines praktisch trägheitsfreien Leuchtschirmes von dem handelsüblichen, nicht blau, sondern. grün oder sonstwie leuchtenden Zinksulfid ausgegangen; diese Luminophorkristalle werden entweder vor ioder nach dem Auftragen derselben auf die Schirmfläche seinem Elektronenbombardement ausgesetzt, dessen Intensität und Einwirkungsdauer so gewählt wird, daß die Fremdkörper aus dem Kristallgefüge @entfernt werden lind die Leuchtfarbe in Bein helles Blau übergeht. Es sind zwar die in Kathodenstrahlröhren verwendeten Leuchtschirme auch während des normalen Betriebes einem Aufprall von Elektronen ausgesetzt, welcher im gleichen Sinne wie das vorstehend beschriebene Verfahren wirkt; infolge der geringen und noch dazu u;nglleich über die Schirmfläche verteilten Elektronenbestrahlung würde die Umsetzung des Luminophors während des normalen Betriebes eine so langte Zeit in Anspruch nehmen und nur allmählich vor sich gehen, daß von einer technischen Verwertbar-' keit dieses Vorganges nicht mehr die Rede sein kann. Daher bildet dieser Prozeß erfindungsgemäß einen gewissermaßen als Formierung aufzufassenden Arbeitsgang bei der Herstellung von Leuchtschirmen, welcher vor der Fertigstellung bzw. erstmaligen Inbetriebnahrne desselben vorzunehmen ist.

Claims (1)

1. PATZNTANSPRÜCIIE: i. Verfahren zur Herstellung weitgehend trägheitsfreler Zinksulfid - Leuchtschirme, dadurch ,gekennzeichnet, da.ß das handelsübliche, chemisch unreine Zinksulfid vor Fertigstellung bzw. erstmaliger Inbetriebnahme des Leuchtschirmes seinem Elektronenbombardement ausgesetzt wird, bis die Farbe des Leuchtens in Blau übergegangen ist. a. Verfahren mach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das grün leuchtende, mit Nachleuchten behaftete, z. B. Kupferzusätze enthaltende Zinksulfid als Ausgangsmaterial dient. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch :gekennzeichnet, daß so hergestellte Leuchtschirme zur- Umwandlung elektromagnetischer Energie in Form von ultraviolettem Licht, Röntgenstrahlen, Kathodenstrahlen, Alphastrählen to. dgl. in sichtbares und/od& photochemisch aktini.-sehes Licht verwendet werden. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die so dargestellten Leuchtschirme in Braunschen Röhren verwendet werden.