DE605592C - Vakuumdicht geschlossene Bogenlampe mit Gasgrundfuellung, einem Cadmiumbodenkoerper und aus hochschmelzenden Stoffen bestehenden Elektroden - Google Patents

Description

• Vakuumdicht geschlossene Bogenlampe mit Gasgrundfüllung, einem Cadmiumbodenkörper und aus hochschmelzenden Stoffen bestehenden Elektroden Es sind bereits Bogenlampen mit Cadmium als Bodenkörper bekannt, die entweder luftleer oder mit indifferenten Gasen, wie Stickstoff oder Edelgasen, gefüllt oder auch nur in der Weise abgedichtet sind, daß zwar der Austritt von Cadmiumdämpfen, nicht aber der Zutritt von Luft verhindert wird. Diese Lampen erhalten durch das beim Betrieb der Lampe verdampfende Cadmium eine für viele Zwecke sehr brauchbare Färbung bei gleichzeitiger Erhöhung der Lichtausbeute. Derartige Lampen zeigen aber stets eine erhebliche Elektrodenzerstäubung, so daß, sich selbst bei Verwendung gut ientgaster Elektroden schon nach sehr kurzer Betriebsdauer ein störender, lichtabsorbierender Beschlag am Gefäß der Lampe absetzt.
• Diese unerwünschte Beschlagbildung läßt sich vermeiden, wenn erfindungsgemäß bei einer vakuumdicht geschlossenen Bogenlampe mit Cadmium als Bodenkörper als Gasgrundfüllung Wasserstoff allein oder im Gemisch mit neutralen oder reduzierenden Gasen, wie Stickstoff, Kohlenoxyd, Kohlenwasserstoffen oder Edelgasen, verwendet wird. Die außergewöhnlich große Wärmeleitfähigkeit des Wasserstoffes hat nämlich zur Wirkung, daß die an den Elektroden auftretende Temperatur eine viel geringere Höhe .erreicht als bei Verwendung anderer Gase. Die Herabsetzung der Elektrodentemperatur aber hat naturgemäß eine Zurückdrängung der Elektrodenzerstäubung zur Folge. Begünstigt wird diese Wirkung des anwesenden Wasserstoffes noch durch den Umstand, daß Wasserstoff bei den im Bogen herrschenden Temperaturen unter starkem Wärmeverbrauch weitgehend in Atome dissoziiert. Damit dieser Erfolg auch eintritt, ist es zweckmäßig, den Partialdruck des Wasserstoffes, gleichgültig ob er für- sich allein .oder im Gemisch mit neutralen oder anderen reduzierend wirkenden Gasen verwendet wird, auf mindestens 3 mm Quecksilbersäule, bei Zimmertemperatur gemessen,, festzusetzen.
• Der Druck des angewandten Füllgases richtet sich nach der Länge des herzustellenden Lichtbogens; für die Herstellung von Lichtbögen, deren Länge z o cm und mehr beträgt, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, ein Füllgas zu verwende, das unter einem Kaltdruck von insgesamt 2o mm oder seinem Betriebsdruck von 9o mm Hg steht und z. B. aus 250/0 Wasserstoff und 75010 Stickstoff besteht.
• Der Cadmiumlichtbogen in derartigen Lampen brennt zwar verhältnismäßig ruhig; seine noch größere Stabilität des Bogenansatzes und gleichzeitig ein leichteres Zünden der Lampe sowie seine größere Bogenlänge wird erfmdungsgemäßerreicht , wenn man dem Bodenkörper noch eine geringe, z. B. i bis i z % des Cadmiumbodenkörpers betragende Menge Quecksilber zusetzt. Die sonst bei geschlossenen Bogenlampen mit festen Elektroden durch Quecksilber veranlaßte Zerstäubung der Elektroden ist hierbei durch den anwesenden Wasserstoff nicht zu befürchten. Gleichzeitig wird durch den Quecksilberzusatz zum Cadmiumbodenkörp:er, wie dies an sich bei Cadmiumdampflampen mit dem Cadmium zugesetztem Quecksilber bekannt ist, eine Möglichkeit der Farbänderung in der Richtung der Auffüllung des Spektrums bis zu einem tageslichtähnlichen Kontinuum geschaffen.
• Die Elektroden der Lampe können aus Kohlenstoff in Graphitform bestehen; es können aber auch Elektroden aus hochschmelzenden Carbiden, Boriden, Nitriden oder Siliciden, gegebenenfalls unter Zusatz hochschmelzender und elektronenemittierender Oxyde, wie Thoroxyd, verwendet werden oder auch hochschmelzende Metalle ohne oder mit Zusätzen von derartigen Oxyden. Alle diese Stoffe haben bei den hohen in Betracht kommenden Elektrodentemperaturen ein höheres Elektronenemissionsvermögen .als reine Kohle und leiten auch im kalten Zustande den elektrischen Strom genügend gut.
• Die Anordnung und Form der Elektroden, die Gestalt des Lampengefäßes, die Zündvorrichtungen und sonstigen Betriebseinrichtungen der neuen Lampe können im übrigen beliebig sein, insbesondere kann man für die Lampe alle diejenigen Einrichtungen verwenden, die :entweder von offenen Kohlebogenlampen ,oder von geschlossenen Leuchtröhren her bekannt sind.
• Besondere Vorteile der neuen Lampe sind die hohe Leuchtdichte des eingeschnürten Lichtbogens, ihre in verschiedenen Ausführungsformen dem Tageslicht außerordentlich nahe kommende Färbung, die durch die überlagerung eines fast kontinuierlichen Spektrums mit einem Linienspektrum zustande kommt, sowie ihr Gehalt an aktinischem und ultraviolettem Licht, der die Lampe für viele Sonderzwecke, z. B. auf dem Gebiet des Fernsehens und der Photographie, als Erreger für Fluoreszenzlicht sowie für medizinische Zwecke brauchbar macht.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vakuumdicht geschlossene Bogenlampe mit Gasgrundfüllung, einem Cadmiumbodenkörper und Elektroden, die aus Kohlenstoff oder anderen hochschmelzenden Stoffen oder Metallen, gegebenenfalls unter Zusatz elektronenemittierender Oxyde bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasgrundfüllung aus Wasserstoff oder einem Gemisch von Wasserstoff mit neutralen :oder reduzierenden Gasen, wie Stickstoff, Kohlenoxyd, Kohlenwasserstoff ,oder Edelgasen, besteht. z. Bogenlampe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Wasserstoffatmosphäre befindliche Bodenkörper noch Quecksilber in seiner geringen Menge, etwa von seinigen Prozenten, ent-' hält.