DE6038C - Neuerungen an Fensterkonstruktionen - Google Patents
Neuerungen an FensterkonstruktionenInfo
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Description
1879.
Klasse 37.
FR. BREIDECKER in MAINZ. Neuerungen an Fenster-Constructionen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom II. Januar 1879 ab.
1. Der luftdichte und diebessichere Metallverschlufs zwischen der Wasserbank
des Fensters und den Wetterschenkeln der beiden grofsen Flügel besteht aus einer 1,20 m
langen, 0,025 m breiten und 0,003 m dicken Schiene von Flacheisen, welche, wie aus Fig. 3,
6, 7, 8 und 19a ersichtlich ist, in den unteren Theil. c, Fig. 19a, des Futterrahmens eingelassen
ist, und in ihrer Längenrichtung, je nachdem sie gesenkt oder in die Höhe gestellt wird, in
die Höhenschenkel dieses Rahmens etwa 0,03 m seitwärts einspielt, Fig. 1 und Fig. 7 unten.
Das Auf- und Niederstellen dieser Verschlufsschiene wird bewirkt mittelst des a,n der Innenseite
der Wasserbank c, Fig. 19a, bei h angebrachten Hebels, dessen Griff in der Form
eines gewöhnlichen Vorreibers auf einem sich in einer gufseisernen Hülse bewegenden Dorn
festgenietet ist, auf welchem am anderen Ende ein mit einem nach der Aufsenseite des Fensters
hin vorstehenden Zäpfchen versehenes Plättchen d, Fig. 6, 7, 8 und 19b, festsitzt. Dieses
Zäpfchen greift in ein in die Eisenschiene gebohrtes Loch (in Fig. 7 und 8 bei d links,
Fig. 19b bei d rechts sichtbar) und hebt und senkt dieselbe, je nachdem der Reiberhebel
aufgestellt oder niedergelegt wird. Aufgezogen dient die Schiene als weiterer Verschlufs beider
Flügel oder des rechten Flügels allein, während bei geöffnetem rechten Flügel dann der linke
von der in die Höhe gezogenen Schiene in dem Rahmen für sich allein festgestellt werden
kann.
In die Höhe gestellt bewirkt die Schiene, welche durch zwei durch die Schlitze an ihren
Enden, Fig. 7, gehende, senkrecht auf ihrer Fläche stehende, in dem Rahmen feste Stifte
Führung erhält, den völligen Abschlufs der Luft, und schliefst gleichzeitig hermetisch die obere
Verfalzung der beiden Flügel, Fig. ioa bei C.
2. Die neue Verdichtung der Verglasung
besteht darin, dafs die Glastafel von aufsen in den Flügel hineingelegt wird. Es
geschieht dies in der Weise, dafs die Glastafel in die mit Glaserkitt eingestrichene Nuth, Fig. 3
bei α und b, Fig. io bei d und Fig. 19a bei/,
des unteren (Wetter-) Schenkels der Flügel eingestellt, herabgedrückt und dann in den
ebenfalls mit etwas Kitt eingestrichenen Falz der seitlichen Höhen- und der oberen Quer-·
schenkel eingedrückt wird. Die Befestigung und Verdichtung der Verglasung wird dann
durch auf der Aufsenseite auf die Glastafel vorgedrückte, mit ihrer Profilirung auf die äufsere
Fläche der drei Flügelrahmschenkel übergreifende Leistchen, welche mit Nadelstiften
befestigt werden, vollendet, Fig. 3, 6, 7 und 10 bei g.
3. Die wasser- und wetterdichte Ver falzung der Flügelschenkel in dem Rahmen
ist aus den Horizontal- und den Vertical-Durchschnitten in Fig. 2, 3, 4, 6, ioa und 19
ersichtlich. Die Ableitung des aufsen anschlagenden Wassers ist in der Fig. ioa zwischen
α und b, in der Fig. 19a bei c angedeutet und
besteht aus in die Wasserbank oberhalb c in Fig. 19a und dem Kämpfer (bei b in Fig. ioa)
der Länge nach ausgehobelten halbkreisförmigen Rinnen, in denen sich das ablaufende Wasser
sammelt und in der Mitte durch ein Röhrchen nach aufsen vollständig abfiiefst, Fig. ioa bei b
und Fig. 19a bei c.
4. Der Bascule-Verschlufs hat neben der ganz runden Stange (man hatte bis jetzt
nur halbrunde) noch folgende neue Verbesserungen. Die Bewegung der auf der Bewegungslänge
gegenseitig abgeplatteten, mit Einschnitten, Fig. na und iib, versehenen Riegelstangen
in die zum Oeffnen und Schliefsen des Fensters nöthige Stellung wird durch eine kleine
Scheibe von Rothgufs, Fig. 14a bei q und Fig. 15a,
vermittelt, in deren Mitte ein vierkantiger, durch den ganzen Griff durchgehender eiserner
Dorn festgenietet ist. Auf demselben wird der Griff, Fig. 16, aufgesteckt, Fig. 14 bei w, und
aufsen mit einer kleinen versenkten Mutterschraube aufgezogen.
Auf dem äufsersten Rande der Basculescheibe sind senkrecht auf deren, gegen die Riegel zuliegenden
Fläche und in der Richtung des Halbmessers sich gegenüberstehend, zwei runde
Zäpfchen angegossen, deren Dicke den Einschnitten in den beiden Riegelstangen, Fig. 11
bei / und b, und deren Länge der Gesammtdicke der beiden aufeinanderliegenden Riegel
entspricht (s. Fig. 12b, Fig. 14 bei q und Fig. 15a
bei m). Auf der der Riegelseite des Scheibchens entgegengesetzten Fläche befindet sich,
mit dem einen dieser Zäpfchen in gleicher Stellung, ein kleiner Vorsprung angegossen,
Fig. 12a bei x'", Fig. 12b bei x", Fig. 15a bei χ
und x', welcher zur Aufhaltung der in dem '/4
des Umfanges erforderlichen Rotation der Basculescheibe dient, indem sie bei der Umdrehung
in der Stellung der geschlossenen Riegel unten, bei offener Riegelstellung oben,
von zwei auf der vorderen Wandung des Basculegehäuses angegossenen, einwärts vorspringenden
Verstärkungen, Fig. 15b bei r, aufgehalten und dadurch auf jene Viertheilungs-Umdrehung
beschränkt wird.
Zur Feststellung des Riegels dient eine zwischen der inneren Vorderwand des Gehäuses
und der Basculescheibe eingelegte hohle gebogene, in der Mitte gelochte und über den
vierkantigen Dorn geschobene Feder und eine besondere Führung von Messinggufs, welche in
Fig. 12a bei η in vorderer, bei ο in der Seitenansicht,
in den Fig. 13a und 13b in der Ansicht von oben, und in der Fig. 14a in ihrer
Stellung innerhalb des Basculegehäuses (die
Riegel herausgenommen gedacht) dargestellt ist. Dieselbe dient sowohl für die seitliche Führung
der Riegel wie' auch zur Erhaltung der Stetigkeit der Bewegung derselben mittelst der
Scheibe. Sie wird an ihrem oberen Seitenflügel, Fig. 12 bei n, links und an ihrem unteren
Seitenflügel, Fig. 12 unter x'", rechts mittelst von
aufsen eingeführter Schrauben in dem Basculegehäuse festgehalten.
5. Der runde Knopfgriff zum Aufziehen und Zudrücken des Fensters an der
gleichzeitig vorletzten unteren Führung des Basculeriegels dient zur Entlastung des bis jetzt
zu diesen Manipulationen mit verwendeten Basculegriffes. Seine Anordnung ist aus Fig. 18
bei t und f ersichtlich.
6. Die selbsttätige Sperrvorrichtung zum Feststellen der sich öffnenden Flügel
an den Seiten wänden der Fensternische besteht aus zwei Theilen:
1. dem in Fig. 5 und 20 bei b dargestellten Sperrhaken und
2. dem in denselben eingreifenden Sperrknopf, Fig. 20, cc.
Dieser runde Sperrknopf hat einen der Dicke des aus starkem Eisenblech gebogenen Sperrhakens
entsprechenden Einschnitt und läuft in ein flaches Stäbchen aus, welches durch den
in dem Anschlagplättchen befindlichen Schlitz gesteckt ist und an seinem hinteren Ende
durchbohrt und auf ein horizontal an das Anschlagplättchen angenietetes Eisenplättchen, beweglich
um einen Drehpunkt, befestigt ist. Eine davorliegende, auf demselben Plättchen festgenietete Spiralfeder drückt den Sperrknopf
in der Richtung gegen den Haken. Dieses horizontale Plättchen wird, wie in Fig. 7 bei ν
und v', in Fig. 20 für den linken, in Fig. 21b für den rechten Fensterflügel ersichtlich ist, so
eingestemmt, dafs beim Oeffnen und Angehen der Flügel gegen die Wand der Nische die
Knöpfe in die an diese Wand festgeschraubten Haken einschnappen (s. Fig. 21b), indem, sobald
der Einschnitt des Knopfes den Haken erreicht, die zurückgedrückte Spiralfeder wieder
vorwärts, in der Richtung nach aufsen, selbstthätig wirkt und den Flügel festhält.
Sollen die Flügel geschlossen werden, so wird der Sperrknopf in der Richtung nach dem
Zimmer aus dem Haken gelöst.
7. Die neue Vorrichtung zum Offenstellen des Oberflügels, welcher durch
zwei bewegliche Vorreiber, Fig. 9 und 10, z, welche an zwei runde Knöpfe, Fig. 9, y, anschlagen,
zurückgehalten wird, besteht, Fig. 10, S, aus zwei an den Seitenschenkeln des Flügels
angeschraubten Plättchen, an welche nach aufsen hin vortretende Stifte festgegossen sind, Fig. 9,
a" und a'", Fig. 10, a a. Diese"Stifte gleiten
auf jeder der beiden Seiten in einer am unteren Ende geschlossenen Gabel, welche auf einem an
den Höheschenkeln des Futterrahmens vdes Fensters festgeschraubten Kloben beweglich ist.
Wird der Oberflügel geöffnet, so gleiten die beiden an den Seitenflügeln aufgeschraubten
Stifte in den Gabeln abwärts und halten den Oberflügel, Fig. 4 und 10, in etwa einem Dritttheil
seiner ganzen Offenlegung fest. Soll er nicht so weit geöffnet werden, so dient hierzu
die bei b'" in Fig. 4 und 10 dargestellte Ausbiegung der Gabel an deren oberem Schenkel.
Diese Ausbiegung fafst selbsttätig die Stifte, wenn die Gabel nicht aufwärts gehalten wird.
Claims (7)
1. Luftdichter und diebessicherer Metallverschlufs zwischen der Wasserbank und den
Wetterschenkeln der Flügel, und gleichzeitig unabhängig zum Feststellen eines Flügels
dienend, wenn der andere geöffnet ist.
2. Neue Verdichtung der Verglasung mittelst auf der Aufsenseite des Fensters vorgelegten
profilirten Wetterleisten.
3. Wasser- und wetterdichte Verfalzung in dem Rahmen ohne jedes Verdichtungsmaterial
und Ableitung des Wassers nach aufsen.
4. Basculeverschlufs mit runden Stangen und an der Basculescheibe von Rothgufs festem
vierkantigen, durch den aufgesteckten Griff durchgehenden Dorn, auf dem der Griff mittelst
eines versenkten Mutterschräubchens festgezogen wird.
5. Rundem Knopfgriff zum Aufziehen und Zudrücken des Fensters an der gleichzeitig
vorletzten unteren Führung des Basculeriegels.
6. Selbsttätige Sperrvorrichtung zum Feststellen der sich öffnenden oder geöffneten
Flügel an den Seitenwänden der Fensternische.
7. Neue Vorrichtung zum Offenstellen des oberen Flügels.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE6038C true DE6038C (de) |
Family
ID=34715516
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT6038D Active DE6038C (de) | Neuerungen an Fensterkonstruktionen |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE6038C (de) |
Cited By (3)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE1036099B (de) * | 1953-04-14 | 1958-08-07 | Wolf Kurt | Baskueleverschluss fuer Fenster |
| DE1082465B (de) * | 1956-05-29 | 1960-05-25 | Edwards High Vacuum Ltd | Flexible Dichtung fuer bewegliche Teile |
| DE2755079A1 (de) * | 1977-12-10 | 1979-06-13 | Fuhr C Fa | Drehstangenbeschlag, insbesondere drehkipp-beschlag, fuer fenster, tueren oder dergleichen |
-
0
- DE DENDAT6038D patent/DE6038C/de active Active
Cited By (3)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE1036099B (de) * | 1953-04-14 | 1958-08-07 | Wolf Kurt | Baskueleverschluss fuer Fenster |
| DE1082465B (de) * | 1956-05-29 | 1960-05-25 | Edwards High Vacuum Ltd | Flexible Dichtung fuer bewegliche Teile |
| DE2755079A1 (de) * | 1977-12-10 | 1979-06-13 | Fuhr C Fa | Drehstangenbeschlag, insbesondere drehkipp-beschlag, fuer fenster, tueren oder dergleichen |
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