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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zum Überwachen der Qualität eines
Kräuterheilmittels
und Verfahren zur Herstellung eines Kräuterheilmittels.
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Hintergrund der Erfindung
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Es
besteht derzeit ein großes
Interesse an der Verwendung von Kräuterheilmittel und es gibt eine
wachsende Akzeptanz von Unternehmen im Bereich der Gesundheitsfürsorge und
den Medizinern, dass die holistische Methode von Kräuterheilmittelprodukten
einen Wert aufweist und eine etablierte Therapie ergänzen kann.
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Die
Wiederbelebung des Interesses wurde insbesondere durch die erfolgreiche
Verwendung standardisierter Kräuterheilmittelprodukte
zur Behandlung chronischer Zustände
stimuliert, für
die erkannt wurde, dass die herkömmliche
Medizin wenig therapeutischen Nutzen bringt. Zum Beispiel werden in
Europa standardisierte Valeriana officinalis Extrakte weithin als
Beruhigungsmittel verwendet, die als natürliche Alternativen zu Benzodiazepinarzneimittel wirken,
während
standardisierte Ginkgo bilboba Blätterextrakte häufig in
Deutschland verschrieben werden und zum Lindern von zerebraler Ischämie genommen
werden. Andere Beispiele von Kräuterheilmittels
umfassen Panax ginseng, Allium sativum (Knoblauch), Ginkgo biloba,
Hypericum perforatum (St Johns Warze), Echinacea angustifolia und
Aloe vera.
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Eine
Folge dieser Tendenz, die Vorteile der „Kräuter"-Produkte durch die medizinische Etablierung
zu umfassen, ist, dass sie zum Nutzen des Verbrauchers wie herkömmliche
Arzneimittel demselben Grad der Regulierung unterworfen werden.
Somit wird ein dokumentierter Beweis der Wirksamkeit und Sicherheit
und der Qualitätskontrolle
für die
Reproduzierbarkeit von Charge zu Charge in Gehalten der wirksamen
Bestandteile unentbehrlich.
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Jedoch
ist eine Qualitätskontrolle
von Kräuterheilmitteln
schwierig aufgrund der komplexen Natur von pflanzlichen Materialien
und der diesen innewohnenden Uneinheitlichkeit. Die in Kräuterheilmitteln
und auf Pflanzen basierenden Heilmitteln verwendeten Materialien
sind normalerweise ganze Pflanzen oder Teile oder Extrak te davon.
Da Pflanzen- und Pilzmaterialien viele verschiedene chemische Bestandteile
enthalten sind diese Materialien komplexe Mischungen. Dies macht
eine Standardisierung und eine Kontrolle der Qualität der Materialien
sehr schwierig. Außerdem
sind viele Kräuterheilmittel
Mischungen aus zwei oder mehreren auf Pflanzen basierende Bestandteilen
und daher Mischungen von Mischungen, wodurch eine weiteres Niveau in
der Komplexität
eingeführt
wird.
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Die
wirksamen Bestandteile der meisten Kräuterprodukte bleiben in der
Diskussion und es werden häufen
unwirksame „Marker" zur Standardisierung
verwendet. Derartige Marker können
in unwirksamen Produkten vorhanden sein oder in wirksamen Produkten
fehlen.
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Weiterhin
sind die Rezepte und Herstellungsverfahren häufig nicht einheitlich und
können nicht
offenbart bleiben. Diese Faktoren machen es sehr schwer sicherzustellen,
dass zwei Proben eines gegebenen Produkts, die aus verschiedenen
Quellen erhalten wurden und scheinbar identisch sind, tatsächlich dieselbe
Mischung an Bestandteilen enthalten. Dieses Problem, das zu Schwierigkeiten
bei der Kontrolle der Qualität
derartiger Materialien führt, schränkte die
Verwendung bestimmter Kräuterheilmittel
sogar unter Ärzten
für Kräutermedizin
ein.
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Andere
Probleme gehen aus der Tatsache hervor, dass die bei der Ausübung der
Kräutermedizin
verwendeten Pflanzen häufig örtlich nicht
verfügbar
sind und daher aus Quellen erhalten werden müssen, die weit entfernt vom
Endverbraucher sind. Jedoch kann die Versorgung mit derartigen Pflanzen von
entlegenen Orten unberechenbar und ungenau sein, insbesondere weil
es keine ausführlichen
Monographien, einschließlich
Identitäts-
und Qualitätsstandards
für viele
solcher Pflanzen gibt. Die komplexe Mischung an Bestandteilen, die
in medizinischen Pflanzen gefunden wird, variiert stark in Art und
Konzentration in Abhängigkeit
von vielen Faktoren, einschließlich
der botanischen Quelle, des Ortes, an dem die Pflanze gezüchtet wird,
der Jahreszeit, zu welcher die Pflanze geerntet wird, der Bedingungen, unter
denen das Material gelagert und verarbeitet wird, und des verwendeten
Extraktionsverfahrens.
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Es
besteht daher ein Bedarf an empfindlichen Verfahren, die Kräuterprodukte
profilieren können
und somit eine Standardspezifikation für ein medizinisches Pflanzenmaterial
aufstellen können,
die mit der therapeutischen Wirksamkeit zusammenhängt, wodurch
eine Qualitätskontrolle
in der Produktion von Kräuterheilmittel
und idealerweise eine quantitative Bestimmung der bekannten und
wahrscheinlich wirksamen Bestandteile erlaubt wird.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Überwachen der
Qualität
eines Kräuterheilmittels
bereitgestellt, umfassend die Schritte des:
- (a)
Bereitstellens einer ersten Probe des Kräuterheilmittels
- (b) Extrahierens der Probe mit einem polaren Lösungsmittel
zum Herstellen; (i) eines Extrakts polarer Phytochemikalien, ausgewählt unter
Pyrrolidin-, Piperidin-, Pyrrolizidin-, Indolizidin-, Tropan- und
Nortropanalkaloiden; und (ii) eines nichtpolaren Rückstands;
- (c) Charakterisierens des Extrakts der polaren Phytochemikalien.
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Das
polare Extrakt wird vor der Charakterisierung vorzugsweise fraktioniert.
Es kann jedes geeignete Fraktionierungsverfahren verwendet werden, aber
in einer bevorzugten Ausführungsform
wird das polare Extrakt fraktioniert durch: (a) Ionenaustauschchromatographie
unter Bildung eines Extrakts, der an ionischen Verbindungen reich
ist, und eines nichtionischen Extrakts; und daraufhin (b) chromatographisches
Fraktionieren des angereicherten Extrakts aus Schritt (a), um eine
oder mehrere polare Fraktionen, umfassend eine oder mehrere ionische
Phytochemikalien, zu ergeben. In derartigen Ausführungsformen umfasst das chromatographische
Fraktionieren vorzugsweise Gas-Flüssig-Chromatographie (GC),
zum Beispiel GC-MS. Bei Verwendung von GC kann das angereicherte
Extrakt vor der Chromatographie derivatisiert werden.
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In
einer optischen Variante des Verfahrens der Erfindung umfasst das
Verfahren weiterhin die Schritte des: (i) auffangenden Durchsuchens
des nichtionischen Rückstands
nach nichtionischen Spezies durch Unterwerfen des nichtionischen
Rück stands
einer hydrophoben Wechselwirkung oder Umkehrphasenchromatographie,
um einen aufgefangenen nichtionischen Extrakt, der an Zuckern verarmt ist,
zu erzeugen; und (ii) Charakterisierens des nichtpolaren Extrakts.
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Der
aufgefangene Extrakt kann vor der Charakterisierung zum Beispiel
durch chromatographische Fraktionierung fraktioniert werden, um
eine oder mehrere aufgefangene Fraktionen zu ergeben, die eine oder
mehrere nichtionische Phytochemikalien umfasst. Besonders bevorzugt
ist die Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC), zum Beispiel HPLC-MS oder HPLC-UVvis.
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Das
Verfahren kann weiterhin optional umfassen: (i) das Extrahieren
einer zweiten Probe des Kräuterheilmittels
oder das sequentielle Extrahieren des nichtpolaren Rückstands
der ersten Probe mit einem nichtpolaren Lösungsmittel unter Bildung eines nichtpolaren
Extrakts; und (ii) das Charakterisieren des nichtpolaren Extrakts.
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Das
nichtpolare Extrakt kann vor der Charakterisierung fraktioniert
werden, zum Beispiel durch: (i) Unterwerfen des nichtpolaren Extrakts
einer hydrophoben Wechselwirkung oder Umkehrphasenchromatographie,
um einen Extrakt zu erzeugen, der an Fetten und Chlorophyll verarmt
ist; und (ii) chromatographisches Fraktionieren des verarmten Extrakts, um
eine oder mehrere nichtpolare Fraktionen, die eine oder mehrere
Phytochemikalien umfassen, zu ergeben. Das chromatographische Fraktionieren kann
die Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC)
und/oder Gas-Flüssig-Chromatographie (GC),
zum Beispiel HPLC-MS/UVvis und/oder GC-MS umfassen.
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Es
kann jede geeignete Form der Charakterisierung der polaren und/oder
nichtpolaren Extrakte verwendet werden, einschließlich keiner
Beschränkung
der funktionellen und/oder physikalischen und/oder chemischen Charakterisierung.
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Werden
die Extrakte funktional charakterisiert kann die Charakterisierung
einen biologischen Assay, ausgewählt
zum Beispiel unter in vivo- oder in vitro-Assays, Enzymhemmungsassays
(zum Beispiel Glykosidase- und/oder Lipasehemmung), Rezeptorbindungsassays,
Zellassays (zum Beispiel Zellreplikations-, Zellkrankheitserreger-,
Zell-Zell-Wechselwirkungs- und Zellabsonderungsassays), Immunassays, Assays
bezüglich
antimikrobieller Aktivität, (zum
Beispiel Bakterien- und Viruszellbindungs- und/oder replikationsassays),
Toxizitätsassays
(zum Beispiel LD50-Assays) oder jede Kombination
davon umfassen.
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Werden
die Extrakte physikalisch charakterisiert, kann die Charakterisierung
ausgewählt
werden unter: (a) der Quantifizierung der phytochemischen Komponente(n);
und/oder (b) dem Messen der Reinheit der Bestandteile; und/oder
(c) dem Bestimmen des Molekulargewichts (oder der Molekulargewichtsverteilung
oder verschiedener statistischer Funktionen derselben im Falle von
Fraktionen, die eine Vielzahl verschiedener phytochemischer Bestandteile umfassen;
und/oder (d) dem Bestimmen der molekularen Formel(n) (zum Beispiel
durch Kernmagnetresonanz); und/oder (e) Spektralanalyse.
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Eine
Spektralanalyse ist besonders bevorzugt und kann jedes oder alle
der folgenden Spektren erzeugen:
- (a) Massenspektren
(zum Beispiel der Wert von Masse zu Ladung (m/z) gegen Häufigkeit) und/oder
- (b) chromatographische Daten (zum Beispiel Spektren, Säulenretentionszeiten,
Elutionsprofile usw.), und/oder
- (c) Photodiodenarray-(PDA) Spektren (zum Beispiel in sowohl
UV- als auch sichtbaren Bereichen), und/oder
- (d) Kernmagnetresonanz-(NMR) Spektren (zum Beispiel spektrale
Datensätze,
die über 1H und/oder 13C NMR
erhalten wurden).
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Bei
erfindungsgemäßer Verwendung
kann die Spektralanalyse mit der Fraktionierung des Extrakts, zum
Beispiel durch Verwendung von GC-MS und/oder HPLC-PDA-MS gekoppelt
werden.
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Werden
die Extrakte chemisch charakterisiert, kann die Charakterisierung
unter Messungen der chemischen Reaktivität des phytochemischen Bestandteils
bzw. der phytochemischen Bestandteile, der Beständigkeit und des Schmelzpunkts
des phytochemischen Bestandteils bzw. der phytochemischen Bestandteile
oder jeder Kombination davon ausgewählt werden.
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Bei
erfindungsgemäßer Verwendung
kann die Fraktionierung des Extrakts unter Bedingungen ausgeführt werden,
die eine definierte Fraktion oder eine isolierte (zum Beispiel im
Wesentlichen reine) Phytochemikalie ergeben.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ergibt die Charakterisierung ein phytochemisches Profil,
das analysiert werden kann, (a) um zu bestimmen, ob ein oder mehrere
bioaktive Wirkstoff(e) in der bzw. den Proben vorliegen; und/oder (b)
um zu bestimmen, ob ein oder mehrere bioaktive Marker in der bzw.
den Proben vorliegen; und/oder (c) um zu bestimmen, ob es einer
Standardspezifikation entspricht.
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Die
Erfindung kann in einem Verfahren zur Identifizierung eines bioaktiven
Wirkstoffs in einem Kräutermedikament
angewandt werden. Die Probe ist in diesem Fall vorzugsweise eine
Blutprobe, die durch Verabreichen einer Probe des Kräuterheilmittels
an eine Person und anschließendem
Extrahieren einer Blutprobe von der Person erhalten wird.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Kräuterheilmittels
bereit, umfassend den Schritt des Überwachens der Qualität des Kräuterheilmittels
gemäß den Verfahren
der Erfindung, wie vorstehend beschrieben ist.
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Die
Qualitätskontrolle
der Alkaloide umfassenden Kräuterheilmittel
ist zum Beispiel aus der russischen Patentbeschreibung
SU 1108354 bekannt, jedoch betrifft
dieses Dokument nur die Bestimmung von Glaucin durch Zugabe eines
Markers, das Papaverin, und betrifft nicht die spezifischen Alkaloide
der vorliegenden Erfindung.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Definitionen
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Die
folgenden Begriffe sollen, wenn sie hierin verwendet werden, die
folgenden Bedeutungen zusätzlich
zu jeglichen weiter (oder enger) gefassten Bedeutungen, die die
Begriffe in dem Fachgebiet aufweisen können, haben, sofern nicht anders
spezifisch darauf hingewiesen wird:
Der Begriff Pflanze wird
hierin in einem weiten Sinne verwendet, so dass er nicht nur Pflanzen
sensu stricto sondern auch Pilze und Bakterien umfasst.
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Der
Begriff phytochemisch wird hierin in einem weiten Sinne verwendet,
so dass er jeden chemischen Bestandteil einer Pflanze, einschließlich Makromolekülen und
kleinen Molekülen
umfasst. Wichtige Beispiele umfassen Alkaloide (zum Beispiel Pyrrolidine,
Piperidine, Pyrrolizidin, Indolizidine, Tropane und Nortropane),
Kohlenwasserstoffanaloga, Phenolverbindungen, Terpenoide, Enzymhemmstoffe,
Glycoside, Nukleotide, Aminosäuren,
Lipide und Zucker. Die Phytochemikalien können unter anderem als Arzneimittel,
Agrochemikalien, Template für
die kombinatorische Chemie, Antioxidantien, Marker botanischen Ursprungs
oder Qualität,
Tiergifte, Pestizide, Kosmetika und Nahrungszusatzstoffe wirken.
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Der
Begriff Kräuterheilmittel
wird hierin zum Definieren einer pharmazeutischen Zusammensetzung
verwendet, in der wenigstens ein aktiver Wirkstoff nicht chemisch
synthetisiert ist und ein phytochemischer Bestandteil einer Pflanze
ist. In den meisten Fällen
ist dieser nicht synthetischer aktiver Wirkstoff nicht gereinigt,
aber zusammen mit anderen Phytochemikalien vorhanden, mit denen
er in der Ausgangspflanze assoziiert ist. In manchen Fällen kann
jedoch der von der Pflanze stammende bioaktive Wirkstoff bzw. die
von der Pflanze stammenden bioaktiven Wirkstoffe in einer konzentrierten
Fraktion oder isoliert (manchmal in hohen Reinheitsgraden) vorliegen.
In vielen Fällen
umfasst jedoch das Kräuterheilmittel
ein mehr oder weniger rohes Extrakt, Aufguss oder Fraktion einer
Pflanze oder sogar eine nicht verarbeitete ganze Pflanze (oder Teil
davon), obwohl in solchen Fällen
die Pflanze (oder der Pflanzenteil) normalerweise wenigstens getrocknet und/oder
gemahlen ist.
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Der
Begriff bioaktiver Wirkstoff wird hierein zum Definieren einer Phytochemikalie
verwendet, die für
die pharmazeutische Wirksamkeit des Kräutermedikaments, das diese
umfasst, notwendig oder ausreichend ist.
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Der
Begriff charakteristisch, wie er hierin verwendet wird, soll Daten
definieren, die einen oder mehrere Aspekte eines phytochemischen
Bestandteils eines Kräuterheilmittels,
wie zum Beispiel seine spektralen Eigenschaften, Konzentration,
chemische Struktur oder funktionale Eigenschaften charakterisieren.
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Der
Begriff phytochemisches Profil wird hierein verwendet, um einen
Satz von Charakteristika zu definieren, die verschiedene phytochemische
Bestandteile betreffen. Ein derartiger Satz von Eigenschaften oder
Merkmalen kann ebenfalls als chemischer Fingerabdruck bezeichnet
werden. Die Eigenschaften können
irgendeine oder alle der hierin diskutierten Eigenschaften umfassen
(siehe zum Beispiel den Abschnitt mit dem Titel „Charakterisierung einer Fraktion"), und umfassen typischerweise
spektrale Daten, wie zum Beispiel Massenspektren und/oder PDA-Spektren.
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Das
phytochemische Profil kann aus der Analyse einer einzelnen Pflanzenspezies
zum Nachweis des Vorhandenseins eines definierten Satzes von Chemikalien
abgeleitet werden. Derartige Profilierungstechniken können ebenfalls
auf Pflanzenextrakte (und Fraktionen davon) angewandt werden, wobei
in diesem Falle das Profil spektrale Daten umfassen kann, die eine
Sammlung phytochemischer Bestandteile (typischerweise mehr als 5,
vorzugsweise mehr als 10, häufig
mehr als 20) betreffen. Pflanzenextrakte und Fraktionen, die auf
diese Weise profiliert worden sind, werden hierein als definierte
Extrakte beziehungsweise definierte Fraktionen bezeichnet.
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Der
Begriff bioaktiver Marker wird hierin zum Definieren eines charakteristischen
Merkmals (oder eines phytochemischen Profils) verwendet, das mit einem
annehmbaren Grad an pharmazeutischer Aktivität korreliert ist.
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Der
Begriff Standardspezifikation wird hierein zum Definieren eines
charakteristischen Merkmals oder eines phytochemischen Profils verwendet, das
mit einer annehmbaren Qualität
des Kräuterheilmittels
korreliert ist. In diesem Zusammenhang wird der Begriff Qualität zum Definieren
der gesamten Fähigkeit
des Kräutermedikaments
für seine
beabsichtigte Verwendung verwendet und kann zum Beispiel das Vorhandensein
von einem oder mehreren bioaktiven Wirkstoffen (bei einer geeigneten
Konzentration), das Vorhandensein von einem oder mehreren bioaktiven
Markern, ein phytochemisches Profil, das auf die Verwendung einer
speziellen Quelle hinweist, Reinheit und ein annehmbarer oder nicht
annehmbarer Grad der Verunreinigung mit unerwünschten Ergänzungsstoffen und/oder Verunreinigungen
umfassen.
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Der
Begriff isoliert wird hierein verwendet, um darauf hinzuweisen,
dass das isolierte Material (zum Beispiel die Phytochemikalie) in
einem physikalischen Milieu vorkommt, das von demjenigen verschieden
ist, in dem sie in der Natur vorkommt. Das isolierte Material kann
zum Beispiel in Bezug auf das komplexe Zellmilieu, in dem es natürlich vorkommt, insbesondere
im Zusammenhang mit der Sammlung von Veröffentlichungen der Erfindung,
im wesentlichen isoliert (zum Beispiel gereinigt) sein.
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Wird
gereinigtes Material der Erfindung hierin beschrieben, ist der absolute
Reinheitsgehalt nicht entscheidend und der Fachmann kann ohne weiteres geeignete
Reinheitsgehalte gemäß der Verwendung bestimmen,
der das Material zugeführt
werden soll. Jedoch sind Reinheitsgehalte von 90% w/w, 99% w/w oder
höher bevorzugt.
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Unter
manchen Umständen
bildet die isolierte Phytochemikalie einen Teil einer Zusammensetzung
(zum Beispiel ein mehr oder weniger rohes Extrakt, das viele andere
Substanzen enthält)
oder eines Puffersystems, das zum Beispiel andere Bestandteile enthalten
kann. Unter anderen Umständen kann
die isolierte Phytochemikalie im Wesentlichen bis zur Homogenität gereinigt
werden, wie zum Beispiel spektrophotometrisch, durch NMR oder durch Säulenchromatographie
(zum Beispiel HPLC) nachgewiesen wird.
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Der
Begriff Index der biologischen Aktivität, wie er hierein verwendet
wird, soll ein charakteristisches Merkmal oder Eigenschaft, die
mit einer biologischen Aktivität
korreliert ist, definieren. Zum Beispiel kann eine spezielle Konstellation
reaktiver Gruppen auf einer Phytochemikalie als Toxizitätsmarker
verwendet werden, während
die Fähigkeit
zur Wechselwirkung mit einem speziellen Rezeptor in vitro ein Index
der pharmazeutischen Aktivität
sein kann.
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Die
Begriffe polar und nicht polar, wie sie hierein verwendet werden,
werden als relative Begriffe für
Lösungsmittel
verwendet, um den Grad anzuzeigen, in welchem sie ein elektrisches
Dipolmoment aufweisen und somit Hydrophilie (polar) oder Hydro phobie
(nicht polar) zeigen. Sie werden zum Extrahieren polarer beziehungsweise
nicht polarer Phytochemikalien verwendet.
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Medikamentproben
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Die
in den Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendeten Medikamentproben
können
getrocknetes Pflanzenmaterial, nicht behandelte Aliquoten des Kräuterheilmittels
in der Form sein, in der es verabreicht oder zum Verkauf angeboten
wird. Alternativ dazu können
die Proben vor der Charakterisierung auf irgendeine einer großen Vielfalt
von Arten vorverarbeitet sein. Eine Vorverarbeitung kann mit einer
physikalischen oder chemischen Vorverarbeitung verbunden sein, zum
Beispiel mit einer Pulverisierung, Mahlen, Gefrieren, Eindampfung,
Filtration, Pressen, Sprühtrocknung,
Extrusion, superkritischen Lösungsmittelextraktion
und Tinkturproduktion.
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In
den Fällen,
in denen das Kräuterheilmittel in
Form einer ganzen Pflanze (oder eines Teils davon) verabreicht oder
verkauft wird, kann das Pflanzenmaterial vor Verwendung getrocknet
sein. Jede praktische Form des Trocknens, einschließlich des Gefriertrocknens
oder Lufttrocknens, kann verwendet werden.
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Lösungsmittelextraktionen
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Geeignete
polare Lösungsmittel
zur Verwendung in dem Verfahren der Erfindung umfassen ohne Beschränkung organische
Lösungsmittel,
wie zum Beispiel organische Alkohole. Bevorzugt sind Ethanol und
Methanol, sowie auch Ethanol/Wasser- oder Methanol/Wasser-Mischungen.
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Das
polare Lösungsmittel
wird vorzugsweise unter 51 bis 80% Ethanol/Wasser, 31 bis 50% Ethanol/Wasser
und bis zu 30% Ethanol/Wasser ausgewählt. Besonders bevorzugt ist
ein polares Lösungsmittel,
das näherungsweise
50% Ethanol/Wasser ist.
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Geeignete
nicht polare Lösungsmittels
zur Verwendung in dem Verfahren der Erfindung umfassen ohne Beschränkung organische
Lösungsmittel, wie
zum Beispiel He xan und Dichlormethan (DCM) oder Chloroform. Besonders
bevorzugt ist Dichlormethan.
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Die
Bedingungen (Zeit, Temperatur, Grad der Rührbewegung usw.), unter denen
die Extraktion(en) durchgeführt
wird, können
ohne weiteres empirisch bestimmt werden und variieren gemäß der Art der
Probe, der Art jeglicher Vorverarbeitung und des ausgewählten Lösungssystems.
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Chromatographische Fraktionierung
des angereichten Extrakts
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Die
chromatographische Fraktionierung kann die Gas-Flüssig-Chromatographie
umfassen. Die Gas-Flüssig-Chromatographie
ist ein Verfahren, bei dem eine komplexe Mischung flüchtiger
Substanzen in ihre Bestandteile durch Aufteilen der Probe zwischen
einem inerten Gas unter Druck und einer dünnen Schicht einer auf einem
inerten Träger
aufgetragenen nicht flüchtigen
Flüssigkeit
innerhalb einer erhitzten Säule
getrennt wird. Zum Erreichen einer guten Trennung spezifischer Verbindungen
in einer Mischung ist es entscheidend, eine Säule mit den richtigen charakteristischen
Merkmalen zu verwenden. Die Art des festen Trägers, Art und Menge der flüssigen Phase,
das Verfahren des Packens, die gesamte Länge und Säulentemperatur sind wichtige Faktoren.
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Der
Fachmann wird durch routinemäßiges Ausprobieren
und unter Verwendung von gewöhnlichem
Allgemeinwissen ohne weiteres in der Lage sein, die geeigneten Säulencharakteristika
gemäß den Umständen, einschließlich des
Extrakts, das untersucht wird, und der Art des in der Extraktion
verwendeten Lösungsmittels,
zu bestimmen. Besonders bevorzugt und in vielen Fällen nützlich sind
Kapillarsäuren,
die mit einer nicht polaren flüssigen
Phase beschichtet sind (25 m × 0,22
mm id × 0,25 μm BPX stationäre Phase,
hergestellt von SGE Ltd., oder dazu gleichwertige).
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Viele
Verbindungen sind aufgrund ihrer hohen Polarität, niedrigen Flüchtigkeit
oder thermischen Instabilität
zur direkten Einspritzung in einen Gaschromatographen ungeeignet.
Verbindungen, die hoch hydroxyliert sind, sind aufgrund der intermolekularen
Wasserstoffbindung schwierig zu verdampfen. Jedoch können sie
durch Erset zen der Hydroxylwasserstoffatome durch andere chemische
Gruppen für
die GC-Analyse ausreichend
flüchtig
gemacht werden.
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Die
zwei beliebtesten Mittel zur Derivatisierung von Hydroxylgruppen
sind die Acetylierung und Silylierung, wobei Acetylate [CH3CO-O-R] oder Silylether, zum Beispiel Trimethylsilyl(TMS)-Ether [(CH3)3Si-O-R] gebildet
werden.
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Somit
werden in Ausführungsformen,
in denen das angereicherte Extrakt auf einer analytischen Skala
chromatographisch fraktioniert wird, die phytochemischen Bestandteile
des angereicherten Extrakts zum Beispiel durch Acylierung oder Silylierung vorzugsweise
derivatisiert. Besonders bevorzugt ist die Trimethylsilyl(TMS)-Derivatisierung.
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Die
chromatographische Fraktionierung kann ebenfalls die Ionenaustauschchromatographie umfassen.
Die Ionenaustauschchromatographie reinigt teilweise ionische Spezies,
um sie zu konzentrieren und verunreinigende Substanzen zu entfernen. Der
Fachmann wird durch routinemäßiges Ausprobieren
und unter Verwendung von gewöhnlichem
Allgemeinwissen ohne weiteres in der Lage sein, geeignete Packungsmaterialien
und eine mobile Phase bzw. mobile Phasen für Säulen zu identifizieren, die unter
anderem von den zu fraktionierenden Mengen, den Extrakten, die untersucht
werden, und der Art des in der Extraktion verwendeten Lösungsmittels abhängen.
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Besonders
bevorzugt in den Verfahren der vorliegenden Erfindung sind stark
saure Kationenaustauschharze, die entweder in der Form der freien Säure oder
Wasserstoff (H+)-Form oder in Form des Ammoniumsalzes
(NH4 +)-Form verwendet
werden können.
Diese Formen absorbieren Kationen aus der Lösung und setzen in die Lösung zurück eine
gleiche Anzahl von Gegenionen frei (entweder H+-
oder NH4 +-Ionen
in Abhängigkeit
von der verwendeten Form).
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Bei
Verwendung auf einer präparativen
Skala kann ebenfalls die Anionenaustauschchromatographie und/oder
Adsorptionschromatographie verwendet werden.
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Chromatographische Fraktionierung
des aufgefangenen Extrakts
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Das
optionale Auffangverfahren der Erfindung erzeugt einen aufgefangenen
an Zuckern verarmten nichtionischen Extrakt, der chromatographisch
fraktioniert wird, um eine oder mehrere aufgefangene Fraktionen,
umfassend eine oder mehrere nichtionische Phytochemikalien, zu ergeben.
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Die
chromatographische Fraktionierung umfasst vorzugsweise die Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC). Mit dieser Technik werden Proben in einem geeigneten Lösungsmittel
gelöst
und auf einer Säule
unter Verwendung einer Lösungsmittelmischung,
die unter Druck durch die Säule
gepumpt wird, getrennt. Der Fachmann wird durch routinemäßiges Ausprobieren
und unter Verwendung von gewöhnlichem
Allgemeinwissen ohne weiteres in der Lage sein, geeignete Packungsmaterialien
für Säulen, Pumpdrucke,
Durchflussraten und eine mobile Phase bzw. mobile Phasen zu identifizieren,
die unter anderem von den zu fraktionierenden Mengen, dem Pflanzenmaterial,
das untersucht wird, und der Art des in der Extraktion verwendeten
Lösungsmittel abhängen werden.
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Die
chromatographische Fraktionierung auf einer präparativen Skala umfasst vorzugsweise
die Flash-Fraktionierung (zum Beispiel die Normalphasen-Flash-Fraktionierung) in
Verbindung mit (zum Beispiel gefolgt von der) Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC) (zum Beispiel Umkehrphasen-HPLC). Die Flash-Fraktionierung ist
eine Form der präparativen
Säulenchromatographie,
die mit der Anwendung von Druck zum Beschleunigen des Lösungsmitteldurchflusses
verbunden ist, und sie kann mit einer breiten Vielfalt an Trägern ausgeführt werden
Die Fraktionierung kann ebenfalls die Glas-Flüssig-Chromatographie umfassen
(wie vorstehend in dem die Fraktionierung des angereicherten Extrakts betreffenden
Abschnitt beschrieben ist).
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Chromatographische Fraktionierung
des verarmten Extrakts
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Die
optionale nicht polare Fraktionierung der Erfindung umfasst das
Unterwerfen eines nicht polaren Extrakts einer hydrophoben Wechselwirkung oder
Umkehrphasen chromatographie zur Erzeugung eines an Fetten und Chlorophyll
verarmten Extrakts und das chromatographische Fraktionieren des
verarmten Extrakts, um eine oder mehrere nicht polare Fraktionen
zu ergeben, die eine oder mehrere nicht polare Phytochemikalien
umfassen.
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Die
Analyse des verarmten Extrakts umfasst vorzugsweise die Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC), obwohl die Gas-Flüssig-Chromatographie
ebenfalls als eine Alternative dazu oder in Verbindung mit der HPLC
verwendet werden kann.
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Physikalischer Zustand der
Fraktionen
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Der
physikalische Zustand der polaren Fraktion (und optional der aufgefangenen
und/oder nicht polaren Fraktionen) hängt von den zu ihrer Herstellung
verwendeten Fraktionierungstechniken ab und wird in Abhängigkeit
von der Anwendung variieren.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist eine isolierte Phytochemikalie im Wesentlichen die einzige Phytochemikalie
in einer beliebigen gegebenen Fraktion. Jedoch enthalten in manchen
Fällen
die isolierten Fraktionen eine Vielzahl verschiedener Phytochemikalien,
zum Beispiel weniger als ungefähr
100, vorzugsweise weniger als ungefähr 15 aber besonders bevorzugt
nicht mehr als ungefähr
5 verschiedene Phytochemikalien.
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Besonders
bevorzugt sind Fraktionen, die isolierte oder gereinigte Phytochemikalien,
zum Beispiel gereinigt auf eine Reinheit von ungefähr 90% (zum
Beispiel bis über
90% oder bis über
99% Reinheit) enthalten.
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Charakterisierung der Fraktion
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Die
Form, die die Charakterisierung annimmt, hängt von der Art des zu untersuchenden
Medikaments und den verwendeten Charakterisierungstechniken ab.
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Im
Allgemeinen kann jede oder alle der folgenden Methoden verwendet
werden:
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(a) Funktionelle Charakterisierung
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Die
funktionelle Charakterisierung kann einen biologischen Assay umfassen.
Biologische Assays können
in vivo oder in vitro ausgeführt
werden und können
Enzymhemmungsassays (zum Beispiel Glykosidase- und/oder Lipasehemmung)
umfassen. Andere biologische Assays umfassen Rezeptorbindungsassays,
Zellassays (einschließlich
Zellreplikations-, Zellkrankheitserreger- und Zell-Zell-Wechselwirkungs- und Zellabsonderungsassays),
Immunassays, Assays bezüglich
antimikrobieller Aktivität (zum
Beispiel Bakterien- und Viruszellbindungs- und/oder -replikationsassays
und Toxizitätsassays (zum
Beispiel LD50-Assays).
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Eine
funktionelle Charakterisierung kann ebenfalls indirekt durch eine
Form der Charakterisierung ausgeführt werden, die die Identifikation
einer oder mehrerer Indices biologischer Aktivität erlaubt.
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(b) Physikalische Charakterisierung
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Diese
kann die Form einer Quantifizierung der phytochemischen Komponente(n),
die in einer beliebigen gegebenen Fraktion oder in einem beliebigen
anderen Stadium des Verfahrens vorhanden ist (sind), einem Messen
der Reinheit der Bestandteile, eines Bestimmen des Molekulargewichts
(oder der Molekulargewichtsverteilung oder verschiedener statistischer
Funktionen derselben im Falle von Fraktionen, die eine Vielzahl
verschiedener phytochemischer Bestandteile umfassen), eines Bestimmens der
molekularen Formel(n) (zum Beispiel durch Kernmagnetresonanz) und
verschiedener Spektralanalysen annehmen.
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Besonders
nützliche
spektrale Charakteristika umfassen:
- • Massenspektren
(zum Beispiel die Werte von Masse zu Ladung (m/z) gegen Häufigkeit), und/oder
- • Chromatographische
Daten (zum Beispiel Spektren, Säulenretentionszeiten,
Elutionsprofile usw.), und/oder
- • Photodiodenarray(PDA)-Spektren
(zum Beispiel in sowohl UV- als auch sichtbaren Bereichen), und/oder
- • Kernmagnetresonanz(NMR)-Spektren
(einschließlich
spektraler Datensätze,
die über 1H und/oder 13C NMR
erhalten werden).
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Die
spektrale Charakterisierung kann mit dem Fraktionierungsschritt
gekoppelt sein. Zum Beispiel kann GC-MS und HPLC-PDA-MS verwendet werden
(wie hierin beschrieben ist), um die Fraktionierung mit dem Erhalten
der Massenspektren-, UV-sichtbaren
Spektral- und chromatographischen Spektraldaten zu koppeln.
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Ein
beliebiges oder alle der vorstehenden charakteristischen Merkmale
können
zum Definieren eines „chemischen
Fingerabdrucks" für eine gegebene
Probe (oder eine beliebige Fraktion eines phytochemischen Bestandteils
davon) verwendet werden.
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(c) Chemische Charakterisierung
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Diese
kann die Form von Messungen von unter anderem der chemischen Reaktivität des phytochemischen
Bestandteils bzw. der phytochemischen Bestandteile, ihrer Löslichkeit,
Stabilität
und des Schmelzpunkts annehmen.
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf spezifische Beispiele beschrieben.
Diese dienen nur erläuternden
Zwecken und beabsichtigen nicht auf irgendeine Weise den Rahmen
des beanspruchten Monopols oder der beschriebenen Erfindung zu beschränken.
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Erläuterung durch Beispiele
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Binden ionischer Spezies
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10
g getrocknetes Pflanzenmaterial wird in einen konischen 250 ml Kolben
gegeben und dann wird genug 50% Ethanol/Wasser zugegeben, um das Pflanzenmaterial
zu durchtränken,
wobei zusätzlich darauf
2 cm Lösungsmittel
gestattet sind. Dies wird zum Extrahieren während 15 Stunden über Nacht stehen
gelassen.
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Das
Extrakt wird unter Verwendung eines Büchner-Trichters filtriert.
Das Pflanzenmaterial wird entweder verworfen oder für eine sequentielle
Extraktion mit Dichlormethan (DCM) aufbewahrt. Für den DCM-Schritt wird vorzugsweise
frisches Material verwendet, wenn es jedoch nicht ausreichend verfügbar ist,
kann eine sequentielle Extraktion durchgeführt werden oder es kann zur
weiteren Charakterisierung der Bestandteile verwendet werden.
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Dowex
50 Harz (50–100
mesh) wird durch Zugeben von 2N HCl im Überschuss und Durchtränken während minimal
15 Minuten hergestellt. Dann wird das Harz mit entionisiertem Wasser
im Überschuss
auf einen pH-Wert von 7 gewaschen. Das hergestellte Harz wird in
10 × 1
cm Säulen
geschüttet und
Vorratsgefäße werden
angebracht. Die Säulen werden
mit 25 ml 50% wässrigem
Ethanol zum Äquilibrieren
des Harzes mit demselben Lösungsmittel gewaschen,
wie es zur Herstellung der Pflanzenproben verwendet wird.
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Für jede Säule wird
das Vorratsgefäß mit dem
Extrakt gefüllt,
das man langsam durch das Harz hindurch laufen lässt.
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Fraktionen
von näherungsweise
30 ml der ungebundenen Probe werden in einem großen Glasfläschchen gesammelt, beschriftet
und für
das HP-20 Auffangen aufbewahrt. Der pH-Wert des Eluents wird überwacht,
wobei er ungefähr
1 oder 2 betragen sollte. Falls er auf 6 oder 7 ansteigt, ist das
Harz erschöpft.
Falls dies der Fall sein sollte wird ein wenig mehr Harz oben auf
die Säule
zugegeben und falls notwendig wird die gesamte Probe wieder auf
die Säule
aufgebracht, um ein Binden aller ionischen Bestandteile sicherzustellen.
Nachdem die gesamte Probe auf die Säule aufgebracht worden ist,
wird sie mit 75 ml 50% wässrigem
Ethanol gefolgt von 75 ml Wasser gewaschen. Diese Spülungen werden
verworfen. Das Wasser wird verwendet, um den Alkohol vor dem Eluieren
der gebundenen Bestandteile zu entfernen.
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Die
Säule wird
mit 100 ml 2 N Ammoniumhydroxid eluiert und dieses wird in einem
250 ml Rundkolben gesammelt. Dieser wird auf 3–5 ml an einem Rotationsverdampfer
bei weniger als 40°C
eingedampft und in ein gewogenes 7 ml Glasfläschchen überführt. Das Trocken wird durch
Einblasen von Stickstoff und/oder Gefriertrocken beendet. Die Proben
werden sorgfältig
am gleichen Tag getrocknet und sie werden nicht länger in
der Ammoniaklösung als
notwendig (typischerweise weniger als 15 Minuten) stehengelassen,
da ansonsten eine Verbindungszersetzung auftreten könnte. 1–3 mg von
jeder getrockneten Probe werden in GC-Glasfläschchen gegeben und wieder
vor der Analyse gefriergetrocknet.
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Auffangen nichtionischer Spezies
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Dieses
Verfahren verwendet das ungebundene Material von den vorstehend
beschriebenen Dowex 50 Säulen.
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30
ml des ungebundenen Extrakts von einer Dowex 50 Säule werden
in einem großen
Glasfläschchen
gesammelt. Ein Sep-pak-Vakuumverteilerstück wird mit einer Sep-pak-Patrone
(diese enthält
HP-20 Harz) verwendet. Die Sep-pak-Patronen können unter Verwendung einer
5 ml Pipettenspitze zur Herstellung einer größeren Säule modifiziert werden.
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Ein
großes
Glasfläschchen
oder kleiner Becher wird unter die Patrone zum Sammeln des Abfalls
gestellt. 5 ml der Probe werden auf die Sep-pak-Patrone aufgebracht.
Ein mildes Vakuum wird angewandt, um die Probe durch die Patrone
bei gleichmäßig tropfender
Flüssigkeit
zu ziehen. Sobald die Probe auf das HP-20 Harz in der Patronen aufgebracht
ist, wird die Säule
mit 3 ml 25% Methanol in Wasser gewaschen. Dieses wird in demselben
Becher/Glasfläschchen
gesammelt und die Inhalte werden dann verworfen. Der Zweck dieses
Waschens besteht in dem Entfernen des größten Teils der Zucker aus dem
Harz vor der Elution. Diese sind ungewollte gewöhnliche Metaboliten, die im
Allgemeinen in großer
Menge in den wässrigen
Ethanolpflanzenextrakten vorhanden sind und, falls sie nicht entfernt werden
würden,
würden
sie die Analyse der Proben stören.
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Die
Säule wird
mit 5 ml 10% Aceton in Methanol eluiert und diese Probe wird in
einem gewogenen 7 ml Glasfläschchen
gesammelt. Diese Probe wird unter Vakuum getrocknet und dann falls
notwendig gefriergetrocknet. Das Glasfläschchen wird wieder gewogen
und die Probe wird auf 10 mg/ml in Methanol aufgefüllt. 150 μl der Probe
werden in ein beschriftetes HPLC- und GC-Glasfläschchen zur Analyse überführt.
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Extraktion der nicht polaren
Bestandteile
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Eine
Filterpapierhülse
wird konstruiert und 10 g getrocknetes und zermahlenes Pflanzenmaterial
wird zugegeben oder Pflanzenmaterial wird nach der Entfernung ionischer
Chemikalien getrocknet. Ein paar Glasperlen werden in einen 500
ml Rundkolben gelegt, den dann in einen Heizmantel gestellt wird
und 200 ml Dichlormethan (DCM) werden zugegeben. Die Probenhülse wird
in ein Soxhletrohr gestellt und dieses wird an den Rundkolben angebracht.
150 ml DCM werden zu der Probe in dem Soxhletrohr gegeben. Ein Kondensator
wird oben auf den Soxhletapparat gesetzt und das Kühlwasser
wird aufgedreht. Der Heizmantel wird angeschaltet, wobei sicher
gestellt wird, dass eine gleichmäßige Rückflussgeschwindigkeit
eingestellt ist. Am Ende der Extraktion wird der Heizmantel ausgeschaltet.
Man lässt
das System während
weiteren 30 Minuten abkühlen,
bevor das Wasser abgedreht wird.
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Nachdem
man das Extrakt auf Umgebungstemperatur abkühlen ließ, wird die Soxhletapparatur abgebaut,
wobei gestattet wird, dass jegliches in dem Soxhlet selbst verbliebenes
DCM in den Kolben siphoniert. Der Kolben wird aus dem Mantel entfernt. 10
ml HP-20 Harz wird in einen beschrifteten 1000 ml Rundkolben gegeben
und das DCM-Extrakt wird dann zugegeben. Das HP-20/Extrakt wird
unter Vakuum auf einem Rotationsverdampfer, der auf weniger als
40°C eingestellt
ist, bis zur Trockene eingedampft. Das getrocknete Harz wird in
ein konisches 250 ml Glasfläschchen überführt und
mit 3 × 100
ml 10% Aceton in Methanol eluiert. Die Lösung wird durch ein Filter
in einen vorher gewogenen 500 ml Rundkobeln dekantiert und bis zur
Trockene am Rotationsverdampfer eingedampft. Der Rundkolben wird
wieder gewogen, um das Gewicht des Extrakts zu bestimmen, und das
Material wird dann bis auf 100 mg/ml in Methanol aufgefüllt und
in ein beschriftetes Glasfläschchen überführt. Das
Extrakt wird vor der Analyse durch HPLC-PDA/MS und GC-MS filtriert.
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Anmerkungen
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(a) HP-20 Harz
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Diaion
HP-20 (hergestellt von Sumitomo Ltd) ist ein Styrol-Divinylbenzolpolymerharz.
Es ist hydrophob und adsorbiert lipophile Verbindungen und schwache
Säuren.
Die synthetischen Adsorptionsmittel der HP- und SP-Serien sind unlösliche dreidimensionale
vernetzte Polymere mit Makroporen. Sie besitzen keine Ionenaustausch- oder funktionelle Gruppen,
sie weisen jedoch eine große
Oberfläche auf
und sind in der Lage, eine Vielfalt organischer Substanzen mittels
van der Waals-Kräfte
zu absorbieren. Die Polymermatrix kann entweder als aromatischer
(Styrol-Divinylbenzol)-Typ
oder als Acryl-(Methacryl)-Typ klassifiziert werden.
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Sobald
die Verbindungen adsorbiert sind können sie durch Anwendung eines
geeigneten Lösungsmittels
aus dem Harz gewaschen werden. HP-20 wird auf folgende Weise zum
Entfernen überschüssiger Mengen
an Fetten und Chlorophyll aus Dichlormethan(DCM)-Extrakten von Pflanzen
verwendet.
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Das
solubilisierte Extrakt wird auf dem Harz unter Vakuum getrocknet.
Das Harz wird mit Methanol, das zunehmende Mengen an Aceton (bis
zu 30% Aceton) enthält,
eluiert. Dies ist ausreichend, um alle interessierenden Verbindungen
heraus zu waschen, während
Fette und Chlorophylle auf dem HP-20 Harz adsorbiert bleiben. Das
HP-20 Harz wird zur Wiederverwendung durch Waschen mit Aceton und
Hexan gereinigt. Dies wäscht
alle ungewollten Verbindungen heraus und das Harz kann nach einem
letzten Waschen mit Methanol noch einmal verwendet werden.
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Für das Auffangen
nichtionischer Verbindungen sind die Bestandteile der Extrakte polarer
(wasserlöslich)
als diejenigen in den Dichlormethanextrakten. Daher wird das HP-20
Harz auf eine etwas unterschiedliche Art zum Trennen von Zuckern
von den interessierenden Verbindungen verwendet, indem diese zuerst
unter Verwendung von 25% Methanol in Wasser vor der Elution des
restlichen gebundenen Materials unter Verwendung von 10% Aceton
in Methanol ausgewaschen werden. Der Schlüssel zu den verschiedenen Verwendungen
des HP-20 Harzes liegt in der Polarität der Lösungsmittelsysteme, die zum
Eluieren des darauf adsorbierten Material verwendet werden.
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(b) Ionenaustauschchromatographie
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Der
Ionenaustauschschritt erlaubt die Konzentrierung ionischer Spezies,
um sie einzuengen und entfernt verunreinigende Substanzen, die ihre Analyse
stören
könnten.
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Proben
werden am Anfang durch Extraktion unter Verwendung von näherungsweise
50% wässrigem
Alkohol verarbeitet, die die polaren Bestandteile von den mehr nicht
polaren Bestandteilen jeder Pflanze trennt und jegliche Proteine,
die in dem Extrakt vorhanden sein können, denaturiert. Dann werden
die Extrakte durch Ionenaustauschchromatographie verarbeitet, die
die ionischen Verbindungen in jedem Extrakt (überwiegend Alkaloide, Aminosäuren und
kleine Amine) von den nicht ionischen Verbindungen, die in den Extrakten
ebenfalls vorhanden sein können
(hauptsächlich
Zucker, Fette und die meisten Phenolverbindungen) trennt und konzentriert.
Dann werden die Proben in Enzymassays durch GC-MS oder HPLC analysiert.
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Die
filtrierten Extrakte werden auf Dowex 50W-X8-Harz aufgebracht, das
ein mit Divinylbenzol vernetztes Polystyrolharz ist. Es ist ein
stark saurer Kationenaustauscher, der entweder in der Form der freien
Säure oder
Wasserstoff (H+)-Form oder in Form des Ammoniumsalzes
(NH4 +)-Form verwendet werden
kann. Beide Formen des Harzes adsorbieren Kationen aus der Lösung und
setzen in die Lösung zurück eine
gleiche Anzahl von Gegenionen frei (entweder H+ oder
NH4 +-Ionen in Abhängigkeit
von der Form des verwendeten Harzes). In der H+-Form
adsorbiert das Dowex 50W-X8-Harz alle ionischen Verbindungen ohne
Rücksicht
auf ihre Ladung aus der Lösung
(abgesehen von sehr starken Säuren)
und dies ist die bevorzugte Form.
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Bei
der Adsorption von Kationen aus dem Extrakt werden die Protonen
aus dem Harz ersetzt, wodurch der pH-Wert des Eluats auf einen pH-Wert von
6,0 (der pH-Wert
des destillierten Wassers, das zum Spülen des Harzes vor der Verwendung
verwendet wurde) bis näherungsweise
2,0 in Abhängigkeit von
der Konzentration der Probe fällt.
Je mehr die Probe verdünnt
ist, um so kleiner ist das Absinken des pH-Werts. Sobald jedoch die Leistungsfähigkeit des
Harzes erreicht worden ist, bewirkt fortgesetztes Beladen mit der
Probe einen Anstieg des pH-Werts zu demjenigen des Rohextrakts selbst.
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Das
Dowex 50W-X8-Harz (50–100
Meshgröße) wird
zur Verwendung durch Waschen mit 2N HCl hergestellt, um eine vollständige Umwandlung
zu der H+-Form sicher zu stellen. Die überschüssige Säure wird
durch gründliches
Spülen
mit destilliertem Wasser entfernt. Nachdem das Rohextrakt auf das
Harz aufgebracht worden ist wird die Säule mit destilliertem Wasser
zum Entfernen jeglichen ungebundenen Materials gewaschen bis der
pH-Wert des Eluats auf denjenigen des Wassers selbst steigt. Die
gebundenen Verbindungen werden mit einer 2 N Lösung Ammoniumhydroxid (NH4 +OH–)
eluiert. Die Säule
wird bis auf einen pH-Wert von 6,0 mit Wasser gewaschen und der
Ammoniak wird aus der Probe durch Verdampfen unter verringertem
Druck bei 40°C
unter Verwendung eines Rotationsverdampfers entfernt.
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Das
Volumen des nicht durch das Ionenaustauscherharz gebundenen Materials
wird durch Eindampfen unter verringertem Druck für das HP-20 Auffangen von Chemikalien
verringert.
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(c) Gaschromatographie–Massenspektrometrie (GC-MS)
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Diese
Technik wird zum Nachweisen und quantitativen Bestimmen der Bestandteile
der angereicherten, aufgefangenen und verarmten Extrakte verwendet.
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Die
Gas-Flüssig-Chromatographie
ist ein Verfahren, bei dem eine komplexe Mischung flüchtiger
Substanzen in ihre Bestandteile durch Aufteilen der Probe zwischen
einem inerten Gas unter Druck und einer dünnen Schicht einer nicht flüchtigen
Flüssigkeit,
die auf einen inerten Träger
innerhalb einer erhitzten Säule
aufgetragen ist, getrennt wird. Zum Erreichen einer guten Trennung
spezifischer Verbindungen in einer Mischung ist es entscheidend,
eine Säule
mit den richtigen charakteristischen Merkmalen zu verwenden. Die
Art des festen Trägers,
Art und Menge der flüssigen
Phase, Verfahren des Packens, gesamte Länge und Säulentemperatur sind wichtige Faktoren.
Vorzugsweise werden Kapillarsäulen,
die mit einer nicht polaren flüssigen
Phase (25 m × 0,22 mm
id 0,25 μm
BPX5 stationäre
Phase, hergestellt von SGE Ltd) beschichtet sind, oder dazu gleichwertige
verwendet.
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Viele
Verbindungen sind entweder aufgrund ihrer hohen Polarität, niedrigen
Flüchtigkeit
oder thermischen Instabilität
für eine
direkte Einspritzung in einen Gaschromatographen ungeeignet. Verbindungen,
die hoch hydroxyliert sind, sind aufgrund der intermolekularen Wasserstoffbindung
schwierig zu verdampfen. Jedoch können sie durch Ersetzen der
Hydroxylwasserstoffatome durch andere chemische Gruppen für die GC-Analyse
ausreichend flüchtig
gemacht werden. Die zwei beliebtesten Mittel zur Derivatisierung
von Hydroxylgruppen sind die Acetylierung und Silylierung, wobei Acetylate
[CH3CO-O-R] oder Silylether, zum Beispiel
Trimethylsilyl(TMS)-Ether [(CH3)3Si-O-R] gebildet werden. Bevorzugt ist die
Silylierung von Proben vor der Analyse unter Verwendung von Sigma
Sil (eine Mischung aus Trimethylchlorsilan, Hexamethyldisilazan
und Pyridin 1:3:9) hergestellt von dem Sigma Chemieunternehmen.
Eine Derivatisierung wird durch die Zugabe von 100 μl Sigma Sil
A zu jedem mg getrocknetem Material in einem verschlossenen Glasfläschchen
(das Reagenz zerfällt
in Gegenwart von Wasser) erreicht und die Reaktion wird durch Erhitzen
der Proben bei 60°C
während
15 Minuten beendet.
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Die
Trimethylsilylether in jeder derivatisierten Probe werden auf der
Säule unter
Verwendung eines Temperaturprogramms getrennt. Ein Temperaturprogramm
wird verwendet, weil dieses die schnelle Trennung von Verbindungen über einen
sehr großen Siedebereich
erlaubt.
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Bei
der Elektronenstoßmassenspektrometrie wird
das aus dem Gaschromatograph ausströmende Medium, das die getrennten
und verdampften Verbindungen enthält, in die Ionenkammer des
Massenspektrometers geleitet, in der Hochvakuum herrscht. Die Moleküle werden
mit einem Strahl von ausgehend von einer Fadenkathode beschleunigten
Elektronen beschossen, der sie ionisiert und fragmentiert. Am Anfang
wird von jedem Molekül
ein Elektron entfernt, um ein positiv geladenes Molekülion (M+), das heißt ein Radikalkation) zu bilden.
Der Bruch von Bindungen findet im Vergleich zur Bindungsstärke in dem
Molekülion
schnell statt, um fragmentierte Ionen zu erzeugen. Die Art, auf
welche die Moleküle
fragmentieren ist hoch charakteristisch und kann als eine Form der „Fingerabdruck" Identifikation verwendet werden.
Die verschiedenen Ionen werden in den Analysatorteil des Massenspektrometers
hinein beschleunigt, in dem sie gemäß ihrer Masse zu Ladungsverhältnisse)
m/z-Werte sortiert werden, die zu den Molekülgewichten der Fragmente äquivalent sind.
Das Ionensignal wird durch einen Elektronenverstärker verstärkt und das Massenspektrum
wird von niedriger bis hoher Masse aufgetragen. Die m/z-Werte werden
gegen die relative Häufigkeit
der Ionen aufgetragen, um den sichtbaren „Fingerabdruck" zu ergeben.
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(d) HPLC-PDA/MS/ELS (Verdampfungslichtstreuungsnachweis)
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Diese
Technik wird zum Nachweisen und quantitativen Bestimmen der Bestandteile
der aufgefangenen und verarmten Extrakte verwendet. Mit dieser Technik
werden Proben in einem geeigneten Lösungsmittel aufgelöst und auf
einer Säule
unter Verwendung einer Lösungsmittelmischung,
die unter Druck durch die Säule
gepumpt wird, getrennt. Drei Detektoren werden verwendet; ein Massenspektrometer,
wie es vorstehend beschrieben ist und ein Potodiodenarraysystem,
das misst, ob die Verbindungen Licht bei Wellenlängen in sowohl UV- als auch sichtbaren
Bereichen absorbieren.
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In
den vorstehend beschriebenen Beispielen wurde ein Waters IntegrityTM HPLC-PDA/MS-System, ausgestattet
mit einer Umkehrphase-C8 HPLC-Säule (50
mm × 2,1
mm id × 3,5 μm, Waters)
verwendet. Die Durchflussrate des Lösungsmittels durch die Säule betrug
0,35 ml/min und ein linearer Gradient wurde verwendet, der von 90%
Wasser und 10% Acetonitril (das 0,01% Trifluoressigsäure enthielt) ausging
und auf 100% Acetonitril während
6 Minuten anstieg und weitere 6,5 Minuten dort beibehalten wurde.
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Extinktions-(Photodiodenarray – PDA)Daten wurden
von 200–600
nm gesammelt und Massenspektrendaten wurden zwischen 71 und 600
m/z gesammelt.