DE3935772C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B61/00—Dyes of natural origin prepared from natural sources, e.g. vegetable sources
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C50/00—Quinones
- C07C50/26—Quinones containing groups having oxygen atoms singly bound to carbon atoms
- C07C50/36—Quinones containing groups having oxygen atoms singly bound to carbon atoms the quinoid structure being part of a condensed ring system having four or more rings
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung
eines mit Hypericin angereicherten Extraktes aus Johanniskraut.
Auszüge des Johanniskrauts werden innerlich bei depressiven
Verstimmungszuständen, psychovegetativen Störungen,
gegen Angst und nervöse Störungen eingesetzt. Darreichungsformen
für diese Anwendungsgebiete sind Kräuterextrakte,
Tinkturen zum Einnehmen, Teezubereitungen
und Säfte. Äußerlich werden Auszüge des Johanniskrauts
auch bei Myalgien und Verbrennungen verwendet. Für die
äußerliche Auftragung werden gewöhnlich der Preßsaft
aus dem frischen Kraut oder die ölige Zubereitung (Rotöl)
eingesetzt.
In vielen Verfahren zur Extraktion von Naturstoffen aus
Pflanzen werden die Pflanzen insgesamt als Ausgangsmaterial
vorgelegt. Dieses Vorgehen hat den Nachteil, daß
aufgrund der unterschiedlichen Verteilung der einzelnen
Inhaltsstoffe in den Pflanzenteilen unnötigerweise auch
Pflanzenteile mit einem geringeren Gehalt an dem gewünschten
Inhaltsstoff extrahiert werden.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, einen an Hypericin
angereicherten Extrakt aus den Teilen des Johanniskrauts
zu gewinnen, die den höchsten Wirkstoffgehalt
aufweisen.
Aus der Patentschrift DT 15 69 849 ist zwar ein Verfahren
zur Gewinnung der im Johanniskraut vorkommenden
wasserlöslichen Hypericine in Form eines angereicherten
Trockenproduktes oder als Reinsubstanz bekannt. Unter
Hypericinen soll hier ein Gemisch aus verwandten Verbindungen
verstanden werden. Dazu gehören neben dem Hypericin
selbst insbesondere des Pseudohypericin, Protohypericin,
Protopseudohypericin, Hypericodehydrodianthron,
Pseudohypericodehydrodianthron und Emodinanthranol.
Diese sollen nicht getrennt werden, sondern zusammen
weiterverarbeitet werden. Seit langem ist nämlich
bekannt, daß Begleitstoffe in vielen Fällen eine wichtige
Wirkung als sogenannte Coeffektoren entfalten. So
zeigt das spezifisch antidepressiv-psychotonisch wirkende
Hypericin erst dann seinen optimalen Effekt, wenn
es im natürlichen Wirkstoffverband eines Gesamtextraktes
belassen wird.
In dem bekannten Verfahren wird getrocknetes Pflanzenmaterial
des Johanniskrauts, vorwiegend Grus oder Blüten,
eingesetzt, und mit Aceton oder Methylethylketon
extrahiert.
Das zitierte Verfahren weist den Nachteil auf, daß bei
Verwendung von Aceton oder Methylethylketon nur ein relativ
geringer Anteil des Hypericins extrahiert wird.
Es kommt hinzu, daß beide Extraktionsmittel für den
menschlichen Organismus auch in kleinen Mengen nicht
unbedenklich sind und daher nach der Extraktion aus dem
Produkt besonders sorgfältig entfernt werden müssen.
Dies erfordert einen zusätzlichen Arbeitsgang.
Außerdem ist festzustellen, daß der wasserlösliche Anteil
der Hypericine relativ gering ist. Dies ergibt
sich schon aus der chemischen Struktur der Hypericine.
Danach kann bei Anwendung des Verfahrens gemäß der
DT 15 69 849 nur ein verhältnismäßig geringer Teil des
Wirkstoffes gewonnen werden.
In M. Pahlow, "Das große Buch der Heilpflanzen", Gräfe
und Unzer, München, 1985, ISBN 3-7742-4231-3, S. 184,
wird eine Mazeration von Johanniskraut mit 70% Alkohol
über 10 Tage bei Raumtemperatur beschrieben.
Bei diesem Johanniskraut liegt der anteilige Blütenbestandteil
bei etwa 5%, d. h. er entspricht etwa dem
Anteil bei der Gesamtpflanze.
Es ist bekannt, daß dieses Verfahren zu einem Extrakt
mit nur etwa 10% Hypericingehalt des Extraktes nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren der vorliegenden Anmeldung
führt.
Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. neubearbeitete
u. erweiterte Auflage, Bd. 11, Verlag Chemie,
Weinheim/Bergstr., S. 111, Stichwort "Hypericin", beschreibt
die Extraktion von gemahlenen Johanniskraut-Blüten
mit Lösungsmitteln wie Ether und anschließender
Behandlung mit methanolischer Salzsäure.
Die bei diesem Verfahren verwendeten Ausgangsmaterialien
und Extraktionsmittel sind gänzlich unterschiedlich
von denen des erfindungsgemäßen Verfahrens der vorliegenden
Patentanmeldung. Außerdem hat dieses Verfahren
gegenüber dem erfindungsgemäßen Verfahren den Nachteil,
daß es zu einem wesentlich schlechteren Endprodukt mit
einem viel niedrigeren Hypericingehalt führt.
Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein verbessertes
Verfahren zur Gewinnung eines stark mit Hypericin angereicherten
Extraktes aus Johanniskraut zur Verfügung
zu stellen. Das neue Verfahren soll insbesondere die
Verwendung bedenklicher Extraktionsmittel ausschließen
und wirtschaftlicher als die bekannten Verfahren arbeiten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
als Ausgangsprodukt getrocknetes Pflanzenmaterial des
Johanniskrauts vorgelegt wird, welches aus mindestens
50 Gew.-% Blütenanteil besteht, und mit einem Gemisch
aus Ethanol und Wasser bei einer Temperatur von ca.
60°C und einem Druck von ca. 1,5 bar extrahiert wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
ein Blütenanteil von mehr als 75 Gew.-% des Johanniskrauts
eingesetzt.
Vorzugsweise beträgt im erfindungsgemäßen Verfahren das
Verhältnis der Extraktionsmittel Ethanol/Wasser 20 Vol.-%/80 Vol.-%,
bis 80 Vol.-%/20 Vol.-%,
insbesondere
50 Vol.-%/50 Vol.-%.
Aus dem vorgelegten Johanniskraut-Material wird der Extrakt
im Verhältnis 7 : 1 bis 3 : 1 von Johanniskraut
zu Extrakt gewonnen. Das bevorzugte Verhältnis von Johanniskraut
zu Extrakt beträgt 4 : 1.
Die Erfindung wird anhand eines Beispiels näher erläutert.
400 g eines getrockneten Pflanzenmaterials des Johanniskrauts
aus 75 Gew.-% Blüten und 25 Gew.-% Pflanzenanteilen
und Grus wurden zerkleinert. Das Trockenprodukt
wurde sodann im Percolator mit einem Gemisch aus
Ethanol/Wasser im Volumenverhältnis von 50/50 (insgesamt
ca. 800 ml des Gemisches) bis zur Benetzung der
gesamten Droge versetzt. Sodann wurde das System auf
ca. 60°C erwärmt.
Anschließend wurde 16 Stunden diskontinuierlich mit dem
gleichen Gemisch Ethanol/Wasser (50/50) bei einem Druck
von ca. 1,5 bar und einer Temperatur von 60°C extrahiert.
Die Extraktion wurde kontinuierlich für weitere
5 Stunden unter den selben Bedingungen von 60°C/1,5 bar
fortgesetzt. Die gesamte Extraktmenge betrug
ca. 2000 ml.
Das erhaltene Produkt wurde am Rotationsverdampfer bis
zur Trockne eingeengt. Es wurden 80 g Trockenprodukt
erhalten.
Aus dem gewonnenen Trockenmaterial läßt sich mit einfachen
Mitteln ein standardisierter Extrakt herstellen:
4 g Extrakt werden in 100 ml Ethanol/Wasser im Verhältnis von 50/50 (V/V) gelöst. Der Gehalt an gesamten Hypericinen in der Lösung beträgt 0,25 mg/ml. Der Gehalt des reinen Hypericins hingegen ≈0,04 mg/ml.
4 g Extrakt werden in 100 ml Ethanol/Wasser im Verhältnis von 50/50 (V/V) gelöst. Der Gehalt an gesamten Hypericinen in der Lösung beträgt 0,25 mg/ml. Der Gehalt des reinen Hypericins hingegen ≈0,04 mg/ml.
Die erhaltene Trockensubstanz wurde auf ihre Reinheit
untersucht, indem ausgehend von der Trockensubstanz
oder vom Standard Verdünnungen hergestellt und einer
UV-Spektroskopie und einer Hochdruckflüssigkeitschromatographie
unterzogen wurden.
Bei der UV-Spektroskopie zur Bestimmung der Hypericine
wird das Trockenextrakt in Methanol vollständig gelöst
und das Absorptionsmaximum spektralphotometrisch bei
588 nm bestimmt. Bei der Messung der Probe werden neben
Hypericin auch Pseudohypericin sowie alle strukturähnlichen
Substanzen erfaßt. Die UV-Spektroskopie führte
zu folgenden Ergebnissen:
gesamt Hypericine: 5 mg/g
Zur Untersuchung mittels Hochdruckflüssigkeitschromatographie
wurde das Trockenprodukt gelöst und an einer
RP 18-Säule einerseits mit Methanol/Pyridin/H₂O (Volumenverhältnis
70/10/20) zur Bestimmung von Hypericin,
andererseits mit linearem Gradienten von 95% B auf
0% B (B: CH₃COOH, pH 3,0 A: Methanol) zur Bestimmung
von Rutin und Hyperosid getrennt.
Die HPLC-Chromatographie zeigt neben Hypericin, Rutin,
Hyperosid, Pseudohypericin und Quercitin noch eine Reihe
anderer Verbindungen, die nicht alle identifiziert
werden konnten. Die prozentualen Anteile für die einzelnen
Verbindungen wurden wie folgt berechnet:
Hypericin | |
ca. 1 mg/g | |
Hyperosid | ca. 40 mg/g |
Rutin | ca. 60 mg/g |
Claims (6)
1. Verfahren zur Gewinnung eines mit Hypericin angereicherten
Extraktes aus Johanniskraut, dadurch gekennzeichnet,
daß als Ausgangsprodukt getrocknetes
Pflanzenmaterial des Johanniskrauts mit mindestens
50 Gew.-% Blütenanteil vorgelegt wird, welches mit
einem Gemisch aus Ethanol und Wasser bei einer Temperatur
von ca. 60°C und einem Druck von ca.
1,5 bar extrahiert wird.
2. Verfahren zur Gewinnung eines mit Hypericin angereicherten
Extraktes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Blütenanteil des Johanniskrauts
mehr als 75 Gew.-% beträgt.
3. Verfahren zur Gewinnung eines mit Hypericin angereicherten
Extraktes nach mindestens einem der Ansprüche
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verhältnis der Extraktionsmittel Ethanol/Wasser
20 Vol.-%/80 Vol.-% bis 80 Vol.-%/20 Vol.-% beträgt.
4. Verfahren zur Gewinnung eines mit Hypericin angereicherten
Extraktes nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit
Ethanol/Wasser im Verhältnis von 50 Vol.-%/50 Vol.-%
extrahiert wird.
5. Verfahren zur Gewinnung eines mit Hypericin angereicherten
Extraktes nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis
von angesetztem Johanniskraut zum
Extrakt 7 : 1 bis 3 : 1 beträgt.
6. Verfahren zur Gewinnung eines mit Hypericin angereicherten
Extraktes nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis
von eingesetztem Johanniskraut zum
Extrakt 4 : 1 beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893935772 DE3935772A1 (de) | 1989-10-24 | 1989-10-24 | Verfahren zur gewinnung eines mit hypericin angereicherten extraktes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893935772 DE3935772A1 (de) | 1989-10-24 | 1989-10-24 | Verfahren zur gewinnung eines mit hypericin angereicherten extraktes |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3935772A1 DE3935772A1 (de) | 1991-04-25 |
DE3935772C2 true DE3935772C2 (de) | 1993-08-05 |
Family
ID=6392326
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893935772 Granted DE3935772A1 (de) | 1989-10-24 | 1989-10-24 | Verfahren zur gewinnung eines mit hypericin angereicherten extraktes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3935772A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001066121A1 (es) * | 2000-03-06 | 2001-09-13 | Asac Compañia De Biotecnologia E Investigacion, S.A. | OLEORRESINA DE HYPERICUM PERFORATUM L., PROCEDIMIENTO DE OBTENCION Y_Usos |
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-
1989
- 1989-10-24 DE DE19893935772 patent/DE3935772A1/de active Granted
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Also Published As
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DE3935772A1 (de) | 1991-04-25 |
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