DE60320303T2 - Verfahren und vorrichtung zur behandlung von abgasen aus elektrolysezellen für die herstellung von aluminium - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur behandlung von abgasen aus elektrolysezellen für die herstellung von aluminium Download PDF

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Elisabeth Couzinie
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25CPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25C3/00Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts
    • C25C3/06Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts of aluminium
    • C25C3/22Collecting emitted gases
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D51/00Auxiliary pretreatment of gases or vapours to be cleaned
    • B01D51/10Conditioning the gas to be cleaned
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/68Halogens or halogen compounds
    • B01D53/685Halogens or halogen compounds by treating the gases with solids

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft die Herstellung von Aluminium durch Schmelzflusselektrolyse nach dem Verfahren von Hall und Héroult. Sie betrifft insbesondere die Behandlung der von den Elektrolysezellen produzierten Abgase.
  • Stand der Technik
  • Aluminiummetall wird großtechnisch durch Schmelzflusselektrolyse nach dem gut bekannten Verfahren von Hall und Héroult hergestellt, d. h. durch Elektrolyse von Tonerde, die in geschmolzenem Kryolith – dem Elektrolyten – gelöst ist. Die Elektrolysereaktionen, Sekundärreaktionen und hohen Arbeitstemperaturen führen zur Produktion von Abgasen, die vor allem Kohlendioxid, Fluor und Staub enthalten (Tonerdestaub, Staub aus dem Elektrolytbad, ...).
  • Der Ausstoß dieser Abgase in die Atmosphäre wird streng kontrolliert und geregelt, nicht nur hinsichtlich der Umgebungsatmosphäre in der Elektrolysehalle aus Gründen der Sicherheit des in der Nähe der Elektrolysezellen arbeitenden Personals, sondern auch im Hinblick auf die Luftverschmutzung. Regelungen mehrerer Staaten zur Luftverschmutzung schreiben Grenzwerte für die Abgasmengen vor, die in die Atmosphäre ausgestoßen werden.
  • Es gibt heute Lösungen, die es gestatten, diese Abgase zuverlässig und zufriedenstellend einzuschließen, zu erfassen und zu behandeln. In modernen Hütten werden die Abgase mit Hilfe einer Zellenkapselung eingeschlossen, durch Absaugen erfasst und in einer chemischen Behandlungsanlage behandelt, um die fluorierten Gase durch Reaktion mit "frischem" pulverigen Aluminiumoxid, d. h. Aluminiumoxid, das nur wenig oder überhaupt kein Fluor enthält, abzufangen. Die fluorierten Gase adsorbieren sich dabei an das Aluminiumoxid. Das Oxid und der Staub aus den Elektrolysezellen werden anschließend aus dem Restgas abgeschieden und ganz oder teilweise für die Beschickung der Elektrolysezellen wiederverwendet. Der Oxiddurchfluss in der Behandlungsanlage ist im Allgemeinen kontinuierlich.
  • US 4 065 271 beschreibt ein Verfahren zur Behandlung von Abgasen aus Elektrolysezellen für die Herstellung von Aluminium. Hierbei werden zunächst die Abgase durch Adsorption gereinigt und anschließend die Feststoffe in einem elektrostatischen Abscheider abgetrennt. Dann wird Wasser in den Adsoptionsreaktor eingeleitet, um die Leitfähigkeit des Mediums einzustellen.
  • FR 2 626 192 A1 beschreibt ein Verfahren zum Filtern eines mit Staub beladenen Gasstroms aus einem Adsorptionsschritt. Der Gasstrom kann dabei an verschiedenen Stellen des Verfahrens benetzt werden, um den Adsorptionsvorgang zu begünstigen.
  • Die Anlagen zur Behandlung von Abgasen bestehen typischerweise aus einem oder mehreren Reaktoren, in denen die Abgase mit dem pulverigen Aluminiumoxid zwecks Reaktion miteinander in Kontakt gebracht werden, und aus Filtern, um das Oxid aus dem Restgas abzuscheiden. Ein Teil des aus dem Restgas abgeschiedenen Oxids kann wieder in den Reaktor eingeblasen werden, um die Effizienz der Behandlung zu steigern.
  • Die Behandlungsanlagen weisen typischerweise eine Reihe von parallel geschalteten Behandlungseinheiten auf, wobei jede Einheit aus einem Reaktor und einem Filtrierbehälter mit Filtermitteln (typischerweise Filterpfannen oder – muffen) und einem Wirbeltrichter besteht. Die französische Patentanmeldung FR 2 692 497 (entspricht dem australischen Patent AU 4 007 193 ) im Namen der Firma Procédair beschreibt eine Behandlungseinheit, bei der der Reaktor und die Filter in einem gemeinsamen Behälter integriert sind.
  • Aus Gründen der Rentabilität einer Hütte versuchen die Aluminiumhersteller, unter Beibehaltung und sogar Verbesserung der Einsatzbedingungen der Elektrolysezellen möglichst hohe Elektrolysestromstärken zu erzielen. Eine höhere Stromstärke bewirkt allerdings einen erhöhten Durchsatz der Abgase und eine Erhöhung ihrer Temperatur. Eine erhöhte Temperatur der Abgase kann jedoch zu einer Verschlechterung der Leistungen bei der Behandlung der Abgase und sogar zu einer Beschädigung der Behandlungsanlagen führen, insbesondere der Filtertücher aus Polymerwerkstoff, die normalerweise verwendet werden.
  • Die Temperatur der Abgase kann durch Verdünnung mit Umluft an einer den Behandlungsanlagen vorgeschalteten Stelle abgesenkt werden. Eine solche Lösung führt allerdings zu einer starken Zunahme des Gesamtvolumenstroms der zu behandelnden Gase, so dass die Größe der Behandlungsanlagen, die notwendig ist, um die Behandlungsrate der Abgase aus den Elektrolysezellen, d. h. die Nutzrate der Anlage aufrechtzuerhalten, beträchtlich erhöht werden muss. Diese Vergrößerung der Behandlungsanlagen erhöht die Investitions- und Betriebskosten. Die Kühlung der Abgase durch Verdünnung mit Umluft hat zudem den Nachteil, dass sie empfindlich gegenüber der Umlufttemperatur ist.
  • Die Anmelderin hat deshalb nach industriell akzeptablen und wirtschaftlichen Mitteln zur Behandlung von Abgasen aus Elektrolysezellen gesucht, die hohe Temperaturen aufweisen, d. h. Temperaturen von typischerweise mehr als 120°C.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Abgasen, die von einer Zelle zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflusselektrolyse erzeugt werden, welches Verfahren eine Kühlung der Abgase an einer den Behandlungsanlagen vorgeschalteten Stelle umfasst.
  • Genauer formuliert betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Abgasen, die von einer Zelle zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflusselektrolyse erzeugt werden, bei dem die Abgase über mindestens eine Förderleitung zu Behandlungsmitteln bestehend aus mindestens einem Reaktor und einer Abscheidevorrichtung befördert werden, die Abgase und das pulverige Aluminiumoxid zwecks Reaktion miteinander in den Reaktor eingeblasen werden und das Oxid mittels der Abscheidevorrichtung aus dem Restgas abgeschieden wird, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass Tröpfchen eines Kühlfluids in die oder wenigstens eine der Förderleitungen für die Abgase an einer den Behandlungsmitteln vorgeschalteten Stelle eingespritzt werden.
  • Die Erfindung betrifft auch eine Anlage zur Behandlung von Abgasen, die von einer Zelle zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflusselektrolyse erzeugt werden, welche Anlage mindestens eine Förderleitung für die Abgase, mindestens einen Reaktor und eine Abscheidevorrichtung umfasst und dadurch gekennzeichnet ist, dass sie außerdem eine Vorrichtung zum Einspritzen von Tröpfchen eines Kühlfluids in die oder wenigstens eine der Förderleitungen umfasst.
  • Die Abgase werden durch Verdampfung der Tröpfchen abgekühlt. Die Anmelderin stellte überraschenderweise fest, dass man die Abgase einer Elektrolysezelle auf diese Weise effizient abkühlen kann, ohne den Betrieb der Zelle oder der Behandlungsanlage zu beeinträchtigen.
  • Die Erfindung ermöglicht es, den Mengendurchfluss und damit den Nutzdurchfluss einer Behandlungsanlage zu erhöhen, ohne die Anlage zu vergrößern. Die Stromstärke der Zellen eines Werks kann erhöht werden, ohne die Größe der Abgasbehandlungsanlagen ändern zu müssen.
  • Die Erfindung ermöglicht es auch, die Behandlungsanlagen zu verkleinern, ohne die "wirksame" Absaugleistung an den Elektrolysezellen oder die Effizienz der Behandlung zu reduzieren, d. h. ohne die Ausstöße im Bereich der Gasabzugsöffnungen der Elektrolysehallen zu erhöhen. Dies ist besonders beim Bau einer neuen Behandlungsanlage interessant und vermeidet deren Überdimensionierung im Zusammenhang mit einer Verdünnung der Abgase durch Zumischen von Umluft.
  • Die Erfindung ermöglicht es, die Stromstärke der Elektrolysezellen einer Aluminiumhütte zu erhöhen, ohne die existierenden Anlagen durch größere Anlagen ersetzen zu müssen.
  • Die Kühlung der Abgase bewirkt zudem eine Verminderung ihrer effektiven Durchflussmenge; dadurch kann die Filtergeschwindigkeit und damit die Abnutzung der Filter minimiert und der Stromverbrauch der Saugzuggebläse durch einen geringeren, durch die erhöhte Dichte nicht aufgewogenen Zugverlust reduziert werden.
  • Anhand der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und der beigefügten Figuren wird die Erfindung besser verständlich.
  • 1 ist eine schematische Darstellung einer Elektrolysezelle mit einer typischen Anlage zur Behandlung von Abgasen aus dem Stand der Technik.
  • 2 ist eine schematische Darstellung einer Elektrolysezelle mit einer Anlage zur Behandlung von Abgasen nach einer Ausführungsart der Erfindung.
  • 3 ist eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Einspritzen von Kühlmitteltröpfchen nach einer Ausführungsart der Erfindung.
  • 4 ist eine schematische Darstellung einer Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Anlage zur Behandlung von Abgasen.
  • Wie in 1 dargestellt, besteht eine Elektrolysezelle zur Herstellung von Aluminium (1) aus einer Wanne (2), Kohlenstoffanoden (3), die teilweise in das Elektrolytbad (5) eintauchen, und einem Bunker (4) zur Versorgung des Bads mit Aluminiumoxid. Die Wanne (2) ist von einer Kapselung (10) bedeckt, die die von der Zelle (1) produzierten Abgase einschließt. Die Kapselung (10) weist gewöhnlich Hauben auf, die ganz oder zum Teil entfernt werden können.
  • Die Abgase bestehen aus einem gasförmigen Teil (der vor allem Luft, Kohlendioxid und Fluor enthält) und einem festen Teil oder "Staub" (der Aluminiumoxid, Elektrolytbad, ... enthält). Die Abgase werden typischerweise mit einem oder mehreren, der Behandlungsanlage (1219) nachgeschalteten Gebläsen (21) aus der Kapselung (10) abgesaugt und über eine oder mehrere Förderleitungen (11) den Behandlungsmitteln (1219) zugeführt. Die Behandlung gestattet es, das in den Abgasen enthaltene Fluor abzuscheiden und einen Restgasanteil zu belassen, der eine vernachlässigbare Menge Fluor enthält. Der Restgasanteil ist also der Anteil des gasförmigen Teils in den Abgasen, der mit dem Aluminiumoxid nicht reagiert hat.
  • Erfindungsgemäß umfasst das Verfahren zur Behandlung von Abgasen, die von mindestens einer Zelle (1) zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflusselektrolyse erzeugt werden, eine Kühlung der Abgase an einer den Behandlungsmitteln (1219) vorgeschalteten Stelle.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung umfasst das Verfahren zur Behandlung von Abgasen, die von mindestens einer Zelle (1) zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflusselektrolyse erzeugt werden:
    • – das Befördern der Abgase über mindestens eine Förderleitung (11) zu Behandlungsmitteln (1219) bestehend aus mindestens:
    • – einem Reaktor (12), der das in den Abgasen enthaltene Fluor durch Reaktion mit pulverigem Aluminiumoxid (16) auszuscheiden vermag;
    • – einer Abscheidevorrichtung (13), die das Aluminiumoxid aus dem/den Reaktor(en) (12) sowie den Restgasanteil abzuscheiden vermag und Filtermittel (14) aufweist,
    • – das Einblasen der Abgase und des pulverigen Aluminiumoxids in den oder die Reaktoren (12) zwecks Reaktion der Abgase mit dem Aluminiumoxid,
    • – das Abscheiden des Aluminiumoxids und des Restgasanteils mittels der Abscheidevorrichtung (13),
    • – das Befördern des gesamten Aluminiumoxids aus der Abscheidevorrichtung (13), des sog. "fluorierten" Aluminiumoxids, oder eines Teils davon, zu einer oder mehreren Elektrolysezellen (1),
    und ist dadurch gekennzeichnet, dass es außerdem das Einspritzen von Tröpfchen eines Kühlfluids in die oder wenigstens eine der Förderleitungen (11) an mindestens einem, dem oder den Reaktoren (12) vorgeschalteten Punkt (P) umfasst, um die Abgase durch Verdampfung des Fluids vor ihrem Einblasen in den oder die Reaktoren (12) abzukühlen.
  • Das sog. "frische" Aluminiumoxid, das für die Extraktion des Fluors aus den Abgasen benutzt wird, kommt typischerweise aus einem Silo (16).
  • Ein Teil (17) des "fluorierten" Aluminiumoxids (18) aus dem Abscheidevorgang kann wieder in den/die Reaktor(en) (12) eingeblasen werden, um die Effizienz der Behandlung zu erhöhen.
  • Die Beförderung des gesamten fluorierten Aluminiumoxids aus der Abscheidevorrichtung (13) oder eines Teils davon zu den Elektrolysezellen (1) kann direkt oder indirekt erfolgen.
  • Die Lage eines dem/den Reaktor(en) (12) vorgeschalteten Einspitzpunkts (P) ist schematisch in den 2 bis 4 dargestellt. Die Einspritzpunkte (P) liegen typischerweise vor dem Behandlungssystem (19), das den oder die Reaktoren (12) einschließt.
  • Die Lage des bzw. der Punkte (P) zum Einspritzen des Kühlfluids in die Förderleitungen (11) wird vorteilhaft so gewählt, dass die Tröpfchen vollständig verdampfen, bevor sie den oder die Reaktoren (12) erreichen. Dadurch wird verhindert, dass flüssiges Kühlmittel in den Reaktor gelangt, was zu Problemen beim Umgang mit dem Oxid und zu einer Beschädigung der Filtermittel führen könnte. Der Abstand D zwischen dem oder den Einspritzpunkten (P) und jedem Reaktor (12), der es gestattet, eine vollständige Verdampfung der Tröpfchen zu erzielen, beträgt typischerweise mehr als 15 m.
  • Besonders bevorzugt sollten die Kühlmitteltröpfchen vollständig verdampft sein, bevor sie auf eine Wand in der Nähe des Einspritzpunktes oder ein erstes Hindernis stoßen. Dadurch wird ein Aufprall von Tropfen auf die Wand der Förderleitungen (11) und/oder eine Kühlmittelansammlung verhindert, was zu einer Korrosion der Leitungen führen könnte. Zu diesem Zweck werden die Kühlmitteltröpfchen vorteilhaft in Strömungsrichtung der Abgase eingespritzt. Zum gleichen Zweck werden die Kühlmitteltröpfchen vorteilhaft in Form eines Verteilungskegels (oder "Sprühkegels") (40) mit kleinem Öffnungswinkel α eingespritzt, typischerweise kleiner als etwa 20° (siehe 3). Dem gleichen Zweck dienend sollten vorzugsweise Tröpfchen gebildet werden, die eine solche Größe aufweisen, dass sie auf ihrem Weg zwischen dem oder den Einspritzpunkten und dem nächstliegenden Hindernis vollständig verdampfen.
  • Die Verdampfungszeit der Tröpfchen hängt von der Temperatur der Abgase und der Größe der Tröpfchen ab. Die zurückgelegte Strecke während der Verdampfung hängt von der Geschwindigkeit der Abgase ab. Die Erfinder schätzen, dass die Tröpfchen bei typischen Industrieanlagen und bei Temperaturen von etwa 150°C vorzugsweise kleiner als 100 μm sein sollten, damit sie vollständig verdampfen können, bevor sie ein Hindernis oder den Reaktor erreichen. Die Größe der Tröpfchen beträgt typischerweise zwischen 1 μm und 100 μm, da sich Tröpfchen von weniger als 1 μm Größe nur schwer produzieren lassen. Sehr feine Tröpfchen kann man mit Düsen gewinnen, die mit einem Gemisch aus Kühlmittel und Druckluft gespeist werden.
  • Das Verfahren umfasst vorteilhaft eine Erwärmung des Kühlfluids vor dessen Einleitung in die Förderleitung(en) (11), um die für die Verdampfung des Fluids notwendige Zeit herabzusetzen. Diese Variante gestattet es auch, die Temperaturschwelle von typischerweise 120°C herabzusetzen, unterhalb derer die Tröpfchen nicht vollständig verdampfen können, bevor sie den Reaktor erreichen. Die Erwärmung kann durch Kontakt einer Kühlfluidzuleitung (35) mit den Abgasförderleitungen (11) erfolgen, oder auch durch direkten Kontakt des Kühlfluids mit den Förderleitungen (11), bevor es in die Abgase eingeleitet wird. Das Kühlfluid wird typischerweise auf eine bestimmte Temperatur erwärmt, die vorteilhaft 10 bis 20° unter der Verdampfungstemperatur des Kühlfluids liegt.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung lässt man die Abgase in einem dem oder den Reaktoren (12) vorgeschalteten Venturi-Rohr zirkulieren, wobei man die gesamten Kühlfluidtröpfchen oder einen Teil davon in das Venturi-Rohr einspritzt. Anders formuliert: Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst vorteilhaft eine Zirkulation der Abgase in einem Venturi-Rohr und mindestens ein Teil der Einspritzung der Kühlfluidtröpfchen erfolgt in dem Venturi-Rohr. Durch die Wirbelbewegung der Abgase in dem Venturi-Rohr kann die Vermischung der Tröpfchen verbessert und ihre Verdampfung beschleunigt werden. Ein Teil der Kühlmitteltröpfchen kann eventuell vor und/oder nach dem Venturi-Rohr eingespritzt werden.
  • Diese verschiedenen Maßnahmen können mit Vorteil kombiniert werden, um eine schnelle Verdampfung der Tröpfchen zu begünstigen (Einspritzung der Tröpfchen in Strömungsrichtung der Abgase, Ausbildung eines Sprühkegels mit kleiner Winkelöffnung, Bildung kleiner Tröpfchen, Erwärmung des Kühlfluids vor Einleitung in den Abgasstrom und/oder Überleitung der Abgase in ein Venturi-Rohr).
  • Die Verdampfungsrate der Tröpfchen kann eventuell mit Detektoren (wie z. B. Optiken oder Hygrometer) in der Nähe des Reaktoreingangs kontrolliert werden.
  • Die notwendige Kühlmitteldurchflussmenge hängt von der Temperatur der Abgase, der angestrebten Temperatursenkung und der Verdampfungswärme des Kühlmittels ab. Handelt es sich bei dem Kühlmittel um Reinwasser, liegt die Durchflussmenge typischerweise zwischen 0,1 und 2 g Wasser/Nm3 Abgase/°C und in besonders typischer Weise zwischen 0,2 und 1 g Wasser/Nm3 Abgase/°C. Soll also beispielsweise die Temperatur einer Abgasdurchflussmenge von 100 Nm3 um 10°C herabgesetzt werden, dann entspricht eine Kühlmitteldurchflussmenge von 0,5 g Wasser/Nm3 Abgase/°C einer Gesamtdurchflussmenge von 500 g/s.
  • Die Tröpfchen werden vorteilhaft durch Zerstäubung des Kühlfluids erzeugt, typischerweise aus der flüssigen Phase. Diese Zerstäubung kann unter Verwendung mindestens einer Düse erfolgen.
  • Die Tröpfchen können dabei kontinuierlich oder diskontinuierlich erzeugt werden.
  • Das Kühlfluid ist vorteilhaft Wasser oder eine Wasser enthaltende Flüssigkeit, da Wasser eine sehr hohe Verdampfungswärme besitzt. Die Wasser enthaltende Flüssigkeit kann eine wässrige Lösung sein. Das Kühlfluid kann eventuell einen Zusatz enthalten, der Korrosion verhindert und/oder die Behandlung der Abgase verbessert.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsart der Erfindung wird die Tröpfchenerzeugungsrate oder Kühlmitteldurchflussmenge in Abhängigkeit von Messwerten und/oder bestimmten Kriterien eingestellt. Die Fluiddurchflussmenge kann zum Beispiel rückwirkend eingestellt werden, in Abhängigkeit von der Temperatur der Abgase, die unmittelbar vor dem Einleiten der Abgase in den Reaktor und genauer gesagt an einem Punkt T gemessen wird, der in einem bestimmten Abstand Dm davon liegt (siehe 4). Anders formuliert: Das erfindungsgemäße Behandlungsverfahren umfasst vorteilhaft eine Messung der Temperatur der Abgase an mindestens einem Punkt T, der in einem bestimmten Abstand Dm von dem oder den Reaktoren (12) liegt, und eine Einstellung der Fluiddurchflussmenge in Abhängigkeit von der gemessenen Temperatur. Gemäß einer Variante dieser Ausführungsart kann die Fluiddurchflussmenge rückwirkend eingestellt werden, in Abhängigkeit von Messungen der Temperatur der Abgase, die unmittelbar vor dem Einleiten der Abgase in den oder die Reaktoren (12) durchgeführt werden, und von Messungen der Durchflussmenge der Abgase, die typischerweise vor oder nach der Einspritzvorrichtung (30) durchgeführt werden. Messungen der Temperatur der Abgase vor der Einspritzvorrichtung (30) können eventuell zur Bestimmung der Verdampfungsrate des Kühlfluids vorgenommen werden.
  • Erfindungsgemäß umfasst die Anlage zur Behandlung von Abgasen, die von mindestens einer Zelle (1) zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflusselektrolyse produziert werden, Behandlungsmittel (1219) und eine den Behandlungsmitteln vorgeschaltete Kühlvorrichtung (29).
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung umfasst die Kühlvorrichtung (29) mindestens eine Einspritzvorrichtung (30) zum Einspritzen von Tröpfchen eines Kühlfluids an einer den Behandlungsmitteln (1219) vorgeschalteten Stelle.
  • Genauer formuliert umfasst die Anlage zur Behandlung von Abgasen, die von mindestens einer Zelle (1) zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflusselektrolyse erzeugt werden:
    • – Behandlungsmittel (1219) bestehend aus mindestens:
    • – einem Reaktor (12), der das in den Abgasen enthaltene Fluor durch Reaktion mit pulverigem Aluminiumoxid (16) auszuscheiden vermag;
    • – einer Abscheidevorrichtung (13), die das Aluminiumoxid aus dem/den Reaktor(en) (12) sowie den Restgasanteil abzuscheiden vermag und Filtermittel (14) aufweist,
    • – mindestens eine Förderleitung (11) zum Befördern der Abgase zu den Behandlungsmitteln (1219),
    • – Mittel (23, 24, 25) zum Befördern des gesamten Aluminiumoxids aus der Abscheidevorrichtung (13), des sog. "fluorierten Aluminiumoxids", oder eines Teils davon, zu einer oder mehreren Elektrolysezellen (1),
    und ist dadurch gekennzeichnet, dass sie außerdem eine Vorrichtung (30) zum Einspritzen von Tröpfchen eines Kühlfluids in die oder wenigstens eine der Förderleitungen (11) an mindestens einem, dem/den Reaktor(en) (12) vorgeschalteten Punkt (P) umfasst.
  • Der oder die Reaktoren (12) und die Abscheidevorrichtung(en) (13) können in einem einzigen Behandlungssystem (19) vereinigt sein.
  • Jeder Reaktor (12) weist typischerweise Mittel auf, um pulveriges Aluminiumoxid aufzuschlämmen. Durch diese Variante kann das Oxid wirksam mit den über die Leitung(en) (11) zugeführten Abgasen reagieren.
  • Die Filtermittel (14) der Abscheidevorrichtung (13) sind typischerweise in einem Schutzbehälter (15) integriert.
  • Ein Teil des "fluorierten" Aluminiumoxids, das durch die Austrittsleitung(en) (18) aus der Abscheidevorrichtung (13) austritt, kann über eine Abzweigleitung (17) wieder in den/die Reaktor(en) (12) eingeblasen werden.
  • Die Fördermittel (23, 24, 25) bestehen typischerweise aus Lagermitteln (24) sowie Transport- (23) und Versorgungsleitungen (25).
  • Der aus der Abscheidevorrichtung (13) kommende Restgasanteil (d. h. der aus dem Fluor herausgefällte, gasförmige Teil der Abgase) wird gewöhnlich mit Ableitungsmitteln (20, 21, 22) abgeleitet. Er kann eventuell mit zusätzlichen Mitteln behandelt werden.
  • Wie in 3 dargestellt, umfasst die Einspritzvorrichtung (30) zum Einspritzen eines Kühlfluids in die Förderleitung(en) (11) typischerweise mindestens ein Einspritzmittel (31) und eine Kühlfluid-Quelle 39. Die Einspritzvorrichtung (30) kann eine Pumpe (38) aufweisen. Bei einer Ausführungsart der Erfindung ist das Einspritzmittel (31) ein Zerstäubungsmittel, wie z. B. eine Düse oder mehrere Düsen. Mit den Zerstäubungsmitteln kann mindestens ein Verteilungskegel (oder "Sprühkegel") (40) der Kühlmitteltröpfchen gebildet werden, der orientiert werden kann. Die Einspritzvorrichtung (30) kann auch ein Filter (36) zum Abfangen der Partikel aufweisen, die das Zerstäubungsmittel (31) verstopfen könnten. Das oder die Einspritzmittel (31) bestehen vorteilhaft aus einem korrosionsbeständigen Werkstoff oder sind mit einem korrosionsbeständigen Werkstoff beschichtet.
  • Gemäß einer Variante der Erfindung weist die Einspritzvorrichtung (30) auch eine Druckluft-Quelle (34) auf.
  • Die Einspritzvorrichtung (30) kann zudem Regelungsmittel (33, 37) aufweisen, wie z. B. einen Regler (37) zur Regelung von Druck und/oder Durchflussmenge des Kühlfluids. Bei der Ausführungsvariante der Erfindung, bei der die Einspritzvorrichtung (30) eine Druckluft-Quelle (34) umfasst, umfasst die Einspritzvorrichtung (30) vorteilhaft einen Regler (33) zur Regelung des Druckluftdrucks. Die Einspritzvorrichtung (30) kann auch Mittel zur Messung des Drucks und/oder der Kühlmittel- und/oder Luftdurchflussmenge aufweisen. Mit diesen Mitteln kann die Einspritzvorrichtung (30) kontrolliert bzw. gesteuert werden. Die Kontrolle bzw. Steuerung kann von einer Bedienperson, einem Automaten oder einem Regelungssystem durchgeführt werden.
  • Die Förderleitungen(en) (11) können auf ihrer gesamten Innenwand oder einem Teil davon eine Korrosionsschutzbeschichtung aufweisen, insbesondere in der Nähe des oder der Punkte (P), wo die Tröpfchen eingespritzt werden.
  • Gemäß einer vorteilhaften Variante der Erfindung weist die Behandlungsanlage ein dem oder den Reaktoren (12) vorgeschaltetes Venturi-Rohr auf, wobei sich mindestens ein Punkt (P) zum Einspritzen der Kühlfluidtröpfchen in dem Venturi-Rohr befindet. Ein oder mehrere Einspritzpunkte können eventuell vor und/oder nach dem Venturi-Rohr angeordnet sein.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Variante der Erfindung weist die Behandlungsanlage ein Regelungssystem (50) auf, bestehend aus mindestens einer Messsonde (51) zum Messen der Temperatur der Abgase vor dem oder den Reaktor(en) (12) (und genauer formuliert an einem Punkt T, der in einem bestimmten Abstand Dm davon liegt) und einer Steuerungszentrale (52) für die Einspritzvorrichtung (30) (siehe 4). Die Steuerungszentrale (52) wirkt in Abhängigkeit von den gemessenen Temperaturwerten typischerweise auf den Regler (37) zur Regelung von Druck und/oder Durchflussmenge des Kühlfluids und/oder den Regler (33) zur Regelung des Druckluftdrucks zurück. Die Steuerung wird typischerweise so durchgeführt, dass die Temperatur der Abgase einen bestimmten Grenzwert Tm nicht übersteigt.
  • Versuche
  • An Zellen zur elektrolytischen Herstellung von Aluminium wurde ein Kühlversuch mit einem Verfahren und einer Vorrichtung nach der Erfindung durchgeführt.
  • Die Behandlungsanlage war mit der aus 2 vergleichbar und wies zusätzlich ein dem Einspritzpunkt der Wassertröpfchen nachgeschaltetes Venuri-Rohr auf. Die Einspritzvorrichtung bestand aus einer mit Druckluft aktivierten Düse.
  • Bei dem Kühlmittel handelte es sich um Wasser mit Raumtemperatur. Die Kühlwassereinspritzung erfolgte kontinuierlich und dauerte 3 Wochen.
  • Die Abgase kamen aus 3 Elektrolysezellen, die mit 495 kA gefahren wurden. Der Abgasstrom lag bei 9 Nm3/s. Ohne Einleiten von Kühlmittel betrug die Temperatur der Abgase am Eintritt des Reaktors etwa 150°C. Durch Einspritzen von Wasser konnte die Temperatur der Zellenabgase um mindestens 8°C herabgesetzt werden. Es wurde sogar ein Temperaturrückgang von 20°C erreicht.
  • Die Anmelderin stellte dabei fest, dass ein Kühlwasserdurchsatz, der ausreicht, um die Temperatur der Abgase deutlich abzusenken, den Wassergehalt der Abgase nur sehr wenig erhöhte. Genauer gesagt: ein Wasserdurchsatz von etwa 2,1 l/min, der ausreicht, um die Temperatur der Abgase um ca. 8°C zu senken, führte dazu, dass ca. 0,3 Gew.-% Wasser in den Abgasstrom gelangte, während der Wassergehalt der Abgase ohne Kühlmitteleinspritzung zwischen 0,9 und 1,1 Gew.-% lag (die beobachteten Werte liegen typischerweise zwischen 0,1 und 2 Gew.-% je nach Feuchtigkeitsgehalt der Umluft).
  • Die Anmelderin stellte überraschenderweise weiterhin fest, dass sich das eingespritzte Wasser bei der Behandlung nur sehr wenig am Aluminiumoxid anlagerte und die Fluoremissionen der Elektrolysezelle beim Kühlen der Abgase durch Einspritzen von Wasser nicht anstiegen. Fast das ganze in die Abgase eingespritzte Wasser befand sich im Schornstein und der Wassergehalt des Aluminiumoxids wurde nicht wesentlich verändert.
  • Die Leistungen der Behandlungsanlage werden durch die Anwesenheit von Wasser in den Abgasen nicht verschlechtert. Sie haben sich sogar während der Dauer der Versuche im Durchschnitt verbessert, was die Erfinder auf ein Sinken der durchschnittlichen Temperatur der Abgase zurückführen.
  • Die Versuche zeigten auch, dass der Abnutzungsgrad des Aluminiumoxids (d. h. die Bildung von Feinoxid durch Reibung) geringer ist als bei Nichteinspritzung von Kühlwasser. Ausgehend von einem durchschnittlichen Wert von etwa 10% sank der Abnutzungsgrad während der 3-wöchigen Kühlung auf etwa 5% ab.
  • 1
    Elektrolysezelle
    2
    Wanne
    3
    Anoden
    4
    Aluminiumoxidbunker
    5
    Elektrolytbad
    10
    Zellenkapselung
    11
    Förderleitung
    12
    Reaktor
    13
    Abscheidevorrichtung
    14
    Filter
    15
    Schutzbehälter
    16
    Aluminiumoxid-Quelle
    17
    Abzweigleitung für fluoriertes Aluminiumoxid
    18
    Austrittsleitung für fluoriertes Aluminiumoxid
    19
    Behandlungssystem
    20
    Ableitungsrohr
    21
    Gebläse
    22
    Schornstein
    23
    Transportleitung für fluoriertes Aluminiumoxid
    24
    Lagermittel für fluoriertes Aluminiumoxid
    25
    Versorgungsleitung für fluoriertes Aluminiumoxid
    29
    Kühlvorrichtung
    30
    Einspritzvorrichtung
    31
    Einspritzmittel
    32
    Drucklufteintritt
    33
    Regler zur Regelung des Druckluftdrucks
    34
    Druckluft-Quelle
    35
    Kühlfluidzuleitung
    36
    Filter
    37
    Regler zur Regelung von Druck und Durchflussmenge des Kühlfluids
    38
    Pumpe
    39
    Kühlfluid-Quelle
    40
    Streukegel der Kühlfluidtröpfchen
    50
    Regelungssysem
    51
    Messsonde zum Messen der Temperatur der Abgase
    52
    Steuerungszentrale

Claims (20)

  1. Verfahren zur Behandlung von Abgasen, die von mindestens einer Schmelzflusselektrolysezelle (1) zur Herstellung von Aluminium erzeugt werden, umfassend: – das Befördern der Abgase über mindestens eine Förderleitung (11) zu Behandlungsmitteln (1219) bestehend aus mindestens: – einem Reaktor (12), der die in den Abgasen enthaltenen Fluoride durch Reaktion mit pulverförmigem Aluminiumoxid (16) auszuscheiden vermag; – einer Abscheidevorrichtung (13), die das Aluminiumoxid aus dem bzw. den Reaktoren (12) sowie den Restgasanteil abzuscheiden vermag und Filtermittel (14) aufweist, einschließlich Filtertücher aus Polymerwerkstoff; – das Einblasen der Abgase und des Aluminiumoxids in den bzw. die Reaktoren (12) zwecks Reaktion der Abgase mit dem Aluminiumoxid, – das Abscheiden des Aluminiumoxids und des Restgasanteils mittels der Abscheidevorrichtung (13), – das Befördern des gesamten Aluminiumoxids aus der Abscheidevorrichtung (13) oder eines Teils davon zu einer oder mehreren Elektrolysezellen (1), und dadurch gekennzeichnet, dass es außerdem das Einspritzen von Tröpfchen eines Kühlfluids in die bzw. wenigstens eine der Förderleitungen (11) an mindestens einem, dem bzw. den Reaktoren (12) vorgeschalteten Punkt (P) umfasst, um die Abgase durch Verdampfung des Fluids vor ihrem Einblasen in den bzw. die Reaktoren (12) abzukühlen.
  2. Behandlungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage des bzw. der Punkte (P) für das Einspritzen des Kühlmittels in die Förderleitungen (11) so gewählt wird, dass die Tröpfchen vollständig verdampfen, bevor sie den bzw. die Reaktoren (12) erreichen.
  3. Behandlungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tröpfchen in Strömungsrichtung der Abgase eingespritzt werden.
  4. Behandlungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlfluidtröpfchen in Form eines Verteilungskegels (40) eingespritzt werden, der einen Öffnungswinkel α kleiner als etwa 20° hat.
  5. Behandlungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe der Tröpfchen zwischen 1 μm und 100 μm beträgt.
  6. Behandlungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tröpfchen durch Zerstäubung des Fluids erzeugt werden.
  7. Behandlungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlfluid Wasser oder eine Wasser enthaltende Flüssigkeit ist.
  8. Behandlungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Temperaturmessung der Abgase an mindestens einem, in einer bestimmten Entfernung von dem bzw. den Reaktoren (12) gelegenen Punkt T und eine Einstellung der Fluiddurchflussmenge in Abhängigkeit von der gemessenen Temperatur umfasst.
  9. Behandlungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es zudem eine Erwärmung des Kühlfluids vor dessen Einleitung in die Förderleitung(en) (11) umfasst.
  10. Behandlungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es zudem die Zirkulation der Abgase in einem dem bzw. den Reaktoren (12) vorgeschalteten Venturi-Rohr umfasst und dass mindestens ein Teil der Einspritzung der Kühlfluidtröpfchen in dem Venturi-Rohr erfolgt.
  11. Anlage zur Behandlung von Abgasen, welche von mindestens einer Schmelzflusselektrolysezelle (1) zur Herstellung von Aluminium erzeugt werden, umfassend: – Behandlungsmittel (1219) bestehend aus mindestens: – einem Reaktor (12), der die in den Abgasen enthaltenen Fluoride durch Reaktion mit pulverförmigem Aluminiumoxid (16) auszuscheiden vermag; – einer Abscheidevorrichtung (13), die das Aluminiumoxid aus dem bzw. den Reaktoren (12) sowie den Restgasanteil abzuscheiden vermag und Filtermittel (14) aufweist, einschließlich Filtertücher aus Polymerwerkstoff; – mindestens eine Förderleitung (11) zum Befördern der Abgase zu den Behandlungsmitteln (1219), – Mittel (23, 24, 25) zum Befördern des gesamten Aluminiumoxids aus der Abscheidevorrichtung (13) oder eines Teils davon zu einer oder mehreren Elektrolysezellen (1), und dadurch gekennzeichnet, dass sie außerdem eine Vorrichtung (30) zum Einspritzen von Tröpfchen eines Kühlfluids in die bzw. wenigstens eine der Förderleitungen (11) an mindestens einem, dem bzw. den Reaktoren (12) vorgeschalteten Punkt (P) umfasst.
  12. Behandlungsanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Reaktor (12) Mittel aufweist, um Aluminiumoxid (16) aufzuschlämmen.
  13. Behandlungsanlage nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage des bzw. der Punkte (P) für das Einspritzen des Kühlfluids in die Förderleitungen (11) so gewählt ist, dass die Tröpfchen vollständig verdampfen, bevor sie den bzw. die Reaktoren (12) erreichen.
  14. Behandlungsanlage nach irgendeinem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspritzvorrichtung (30) zum Einspritzen eines Kühlfluids in die Förderleitung(en) (11) mindestens ein Einspritzmittel (31) gewählt unter den Zerstäubungsmitteln aufweist.
  15. Behandlungsanlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Zerstäubungsmittel mindestens eine Düse aufweist.
  16. Behandlungsanlage nach irgendeinem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsanlage ein dem bzw. den Reaktoren (12) vorgeschaltetes Venturi-Rohr aufweist und dass sich mindestens ein Punkt (P) für das Einspritzen der Kühlfluidtröpfchen in dem Venturi-Rohr befindet.
  17. Behandlungsanlage nach irgendeinem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderleitungen(en) (11) auf ihrer gesamten Innenwand oder einem Teil davon eine Korrosionsschutzbeschichtung aufweisen.
  18. Behandlungsanlage nach irgendeinem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspritzvorrichtung (30) außerdem Regelungsmittel (33, 37) aufweist.
  19. Behandlungsanlage nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelungsmittel (33, 37) einen Regler (37) zur Regelung von Druck und/oder Durchflussmenge des Kühlfluids aufweisen.
  20. Behandlungsanlage nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsanlage ein Regelungssystem (50) mit mindestens einer Sonde (51) zum Messen der Temperatur der Abgase vor dem bzw. den Reaktoren (12) und eine Steuerungszentrale (52) für die Einspritzvorrichtung (30) aufweist.
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