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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auffinden einer
Mutation oder eines Polymorphismus in einer Nucleinsäuresequenz.
Die vorliegende Erfindung ist besonders geeignet für die Diagnose
von genetischen Krankheiten, die Analyse von Nucleotidpolymorphismen
und Ähnliches.
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Ein
Nucleotidpolymorphismus wie hierin verwendet, bezieht sich auf einen
Unterschied in einer Nucleotidsequenz gegenüber dem Wildtyp. Es ist bekannt,
dass Nucleotidpolymorphismen von Genen eine wichtige Rolle bei der
Metabolisierung von Arzneistoffen spielen, und zwar als ursächliche
Faktoren für
die Streuung unter Personen bezüglich
Nebenwirkungen oder nicht erfolgreicher Therapien. Sie sind auch
bekannt als ursächliche
Faktoren individueller Unterschiede, bekannt als Konstitutionen
wie beispielsweise der Grundstoffwechsel. Zusätzlich dienen Nucleotidpolymorphismen
als genetische Marker für
eine Reihe von Krankheiten. Daher ist es klinisch bedeutend, solche
Mutationen aufzuklären.
Eine routinemäßige phänotypische
Klassifizierung wird in klinischen Studien besonders für Psychiatriepatienten
und Suizidpatienten empfohlen (Gram und Brsen, European Consensus
Conference an Pharmacogenetics. Commission of the European Communities,
Luxembourg, S. 87–96
(1990); Balant et al, Eur. J. Clin. Pharmacol., 36: 551–554 (1989)).
Um nach der Identifizierung eines verantwortlichen Mutantentyp-Gens die Genotypen
nachzuweisen, ist ein Verfahren für die Analyse einer Nucleinsäuresequenz
erwünscht.
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Ein
Verfahren zur Bestimmung einer Nucleinsäuresequenz (ein Sequenzierverfahren)
veranschaulicht beispielhaft eine übliche Nucleinsäuresequenzanalysetechnik.
Ein Sequenzierverfahren kann verwendet werden, um einen Nucleotidpolymorphismus,
der in einer Nucleinsäuresequenz enthalten
ist, nachzuweisen und zu identifizieren. Allerdings erfordert dies
eine Menge Arbeit und Zeit für
die Herstellung einer Matrizen-Nucleinsäure, für eine DNA-Polymerasereaktion, für eine Polyacrylamidgelelektrophorese,
für eine
Analyse einer Nucleinsäuresequenz
und Ähnliches.
Die Arbeit kann erleichtert werden durch die Verwendung eines modernen,
automatisierten Sequenzierers, obwohl die nötige Anlage teuer ist.
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Auf
der anderen Seite ist von verschiedenen genetischen Krankheiten
bekannt, dass sie durch Punktmutationen in Genen verursacht werden.
Für einige
von ihnen sind die Stellen und Arten der Punktmutationen in den
Genen, die die genetische Krankheit verursachen, bekannt.
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Ein
Verfahren für
den Nachweis einer Punktmutation in einem Gen, das ein Genamplifikationsverfahren
wie das Polymerase-Kettenreaktionsverfahren (PCR) verwendet (
JP-B 4-67960 ;
JP-B 4-67957 ),
ist üblicherweise
als Verfahren für
den Nachweis solch einer erwarteten Punktmutation bekannt. Ein Oligonucleotid für einen
Wildtyp, welches vollständig
komplementär
zu einem endständigen
Anteil einer Region ist, die in einem Wildtypen amplifiziert werden
soll, und ein Oligonucleotid für
einen Mutantentyp, das vollständig
komplementär
zu einem endständigen
Anteil einer Region ist, die in einem Mutantentyp-Gen amplifiziert
werden soll, werden als eines von einem Paar an Oligonucleotiden
für die
Genamplifikation in diesem Verfahren verwendet. Das Oligonucleotid
für einen
Mutantentyp weist ein Nucleotid auf, das komplementär zu dem
Nucleotid ist, welches für
die erwartete Punktmutation an seinem 3'-Ende verantwortlich ist. Ein Gen in
einer Probe wird unter Verwendung solcher Oligonucleotide für einen
Wildtyp und einen Mutantentyp unabhängig voneinander einem Genamplifikationsverfahren
unterzogen.
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Wenn
es sich bei einem Gen in einer Probe um einen Wildtyp handelt, erfolgt
die Nucleinsäureamplifikation
unter Verwendung eines Oligonucleotids für einen Wildtyp. Allerdings
findet eine Verlängerungsreaktion
und daher die Nucleinsäureamplifikation
unter Verwendung eines Oligonucleotids für einen Mutantentyp nicht statt,
da das 3'-Ende des
Oligonucleotids nicht komplementär
ist zu (ist fehlgepaart mit) dem entsprechenden Nucleotid in dem
Gen der Probe. Auf der anderen Seite findet, wenn es sich bei einem
in einer Probe befindlichem Gen um ein Mutantentyp handelt, die
Amplifikation unter Verwendung eines Oligonucleotids für einen
Wildtyp nicht statt, wohingegen die Amplifikation unter Verwendung
eines Oligonucleotids für
einen Mutantentyp stattfindet. Daher ist es möglich zu bestimmen, ob es sich
bei einem Gen in einer Probe um einen Wildtyp oder einen Mutantentyp
handelt, und zwar durch die Untersuchung ob eine Amplifikation unter
Verwendung eines der Oligonucleotide stattfindet oder nicht, wobei
eine Punktmutation in dem Gen der Probe identifiziert wird. In diesem
Fall kann, um das Vorkommen der Amplifikation zu untersuchen, die
Anwesenheit einer amplifizierten Nucleinsäure nachgewiesen werden. Dies
erfolgt durch Elektrophorese eines Amplifikationsproduktes auf einem
Agarosegel, Färben
des Agarosegels mit einem fluoreszierenden Reagens, welches spezifisch
an Nucleinsäuren
bindet (z. B. Ethidiumbromid), und UV-Bestrahlung. Alternativ sind
folgende Verfahren entwickelt worden: ein Southern-Blotting-Verfahren
bei dem eine amplifizierte Nucleinsäure auf einer Nylonmembran
immobilisiert wird und der Nachweis unter Verwendung einer markierten
Sonde durchgeführt wird;
ein Sandwich-Hybridisierungsverfahren bei dem eine amplifizierte
Nucleinsäure
durch eine Abfangsonde, die auf einem festen Substrat immobilisiert
wird, eingefangen wird und einer Nachweisesonde dann erlaubt wird,
für den
Nachweis darauf einzuwirken und Ähnliches.
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Gemäß einem
kürzlich
entwickelten Nachweisverfahren wird, anstelle des direkten Nachweises
einer Fluoreszenzintensität,
das Fluoreszenzresonanzenergietransferverfahren (FRET) für den Nachweis
der Hybridisierung mit einer Sonde verwendet. Ein Fluoreszenzresonanzenergietransfer
wird zwischen einer fluoreszierenden Donor-Substanz und einem Quencherfarbstoff
(der eine fluoreszierende Substanz sein kann oder auch nicht) erzeugt.
Er wird erzeugt, wenn das Absorptionsspektrum des einen (ein Quencher)
mit dem Emissionsspektrum des anderen (ein Donor) überlappt
und die beiden Farbstoffe nahe beieinander liegen. Ein Farbstoffpaar,
das solche Eigenschaften aufweist, wird ein Donor/Quencher-Farbstoffpaar
oder ein Energietransfer-Farbstoffpaar genannt.
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Die
Anregungsenergie einer fluoreszierenden Donor-Substanz wird auf
einen benachbarten Quencher auf Grund einer Dipol-Interaktion, die
durch einen Resonanzdipol verursacht wird, übertragen und hat das Löschen der
fluoreszierenden Donor-Substanz zu Folge. In einigen Fällen, wenn
der Quencher auch eine fluoreszierende Substanz ist, kann die Fluoreszenzintensität verstärkt werden.
Die Effizienz eines Energietransfers hängt in hohem Maße von dem
Abstand zwischen dem Donor und dem Quencher ab. Eine Gleichung für die Abschätzung dieser
Beziehung wurde von Forster entwickelt (Forster, T., Ann. Phys.,
2: 55–75
(1948)). Ein Abstand zwischen einem Donor- und einem Quencher-Farbstoff,
der eine Energietransfereffizienz von 50% zur Folge hat, wird als
Förster-Radius
(Ro) bezeichnet. Andere Arten der Fluoreszenzlöschung schließen zum
Beispiel die Ladungsübertragungslöschung und
Stoßlöschung ein.
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Energietransfer
und andere auf Löschung
basierende Verfahren, die durch eine Interaktion zwischen zwei benachbarten
Farbstoffen verursacht werden, können
in gleichartiger Weise durchgeführt
werden. Daher ist er ein attraktives Mittel für den Nachweis oder die Identifizierung
einer Nucleotidsequenz. Ein gleichartiges Analysesystem ist einfacher
als ein herkömmliches
Verfahren für
die Analyse einer Hybridisierung mit einer Sonde, die auf dem Nachweis
der Fluoreszenz von einem einzelnen fluoreszierenden Marker beruht.
Dies liegt daran, dass eine verschiedenartige Analyse im Allgemeinen
einen weiteren Schritt erfordert, und zwar die Trennung von hybridisierten
Markern von freien Markern, die nicht hybridisiert sind. Üblicherweise
basieren der FREI und andere, verwandte Verfahren auf der Überwachung
einer Änderung
in einem Fluoreszenzprofil von einem (oder beiden) Farbstoffmarkern
nach dem Bindern durch die Hybridisierung der zwei komplementären Oligonucleotide.
Die Änderung
in einem Fluoreszenzprofil wird als Änderung eines Energietransferwerts
oder Änderung
eines Fluoreszenzlöschwerts
in diesem System gemessen. Üblicherweise
wird er in einer Erhöhung der
Fluoreszenzintensität
eines der Farbstoffe wiedergegeben.
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Eine
Nucleotidsequenz von Interesse kann gemäß diesem Verfahren nachgewiesen
werden ohne die hybridisierten Oligonucleotide von den unhybridisierten
Oligonucleotiden zu trennen. Die Hybridisierung kann unter Verwendung
von zwei getrennten, komplementären
Oligonucleotiden durchgeführt
werden, wobei eines mit einer fluoreszierenden Donor-Substanz und
das andere mit dem Quencher markiert wird.
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Ein
Nucleotidpolymorphismus kann identifiziert werden, indem als eines
der Oligonucleotide ein Oligonucleotid verwendet wird, das eine
Nucleotidpolymorphismus-spezifische Sequenz aufweist, um ein Polymorphismus-spezifisches FRET-Signal
zu liefern. Mehrere Systeme für
Verfahren zur Analyse der FRET-Hybridisierung werden von Kricka,
L. J. (Hrsg.), „Nonisotopic
DNA Probe Techniques",
Academic Press Inc., S. 311–352
(1992) erläutert.
In einer anderen Ausführungsform
kann man einen Donor und einen Quencher an ein einzelnes Oligonucleotid
binden, so dass die Anwesenheit oder Abwesenheit der Hybridisierung
des Oligonucleotids an eine komplementäre Sequenz zu einer nachweisbaren
Abweichung in einem (oder beiden) der Fluoreszenzprofile führt. Wenn
ein Oligonucleotid hybridisiert wird, erhöht sich normalerweise die Donor-Fluoreszenz und der
Energietransfer/die Löschung
wird in diesem System vermindert. Zum Beispiel, wenn ein selbst-komplementäres Oligonucleotid,
das an beiden Enden Markierungen aufweiset, eine Haarnadelstruktur
ausbildet, werden die zwei fluoreszierenden Substanzen am 5'- und 3'-Ende sich stark
annähern,
was zum Energietransfer und der Löschung führt. Wenn das selbst-komplementäre Oligonucleotid
an eine komplementäre
Sequenz in einem zweiten Oligonucleotid hybridisiert, wird die Haarnadelstruktur
zerstört
und der Abstand zwischen den zwei Farbstoffen vergrößert sich.
Dann wird das Löschen
vermindert.
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Die
mit der Haarnadelstruktur verbundenen Nachteile sind folgende: Da
die Stabilität
hoch ist, ist die Umwandlung in eine nicht-löschende Hybridisierungsform
häufig
langsam. Der Durchsatz ist gewöhnlich
gering, mit einer nur geringen Neigung zur nicht-löschenden
Hybridisierungsform. Eine wie vorstehend beschrieben markierte Haarnadelstruktur,
die eine Sequenz für
den Nachweis in einer Schleife zwischen selbst-komplementären Armen
enthält,
und einen Stiel ausbildet, wird in Tyagi, S. und Kramer, F. R.,
Nature Biotechnol., 14: 303–308
(1996) beschrieben. Der Basen-gepaarte Stiel muss für die Hybridisierung
der Sequenz für
den Nachweis mit einem Ziel, das die Abnahme der Löschung verursacht,
geschmolzen werden. Eine „Doppel-Haarnadel"-Sonde und ein Verfahren
für deren
Verwendung werden in B. Bagwell et al. beschrieben (Nucleic Acids
Res., 22: 2424–2425
(1994);
US-Patent-Nr. 5,607,834 ).
Eine Ziel-bindende Sequenz ist in der Haarnadelstruktur enthalten.
Eine konkurrierende Hybridisierung zwischen dem Ziel und einer selbst-komplementären Sequenz
in einer Haarnadelstruktur ist beteiligt. Bagwell et al. lösen das
Problem der ungünstigen Hybridisierungskinetiken,
indem sie die Haarnadelstruktur unter Verwendung einer Fehlpaarung
destabilisieren.
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Durch
Verwendung dieses Verfahrens kann es möglich sein, einen Nucleotidpolymorphismus
aufzufinden, indem eine Nucleotidpolymorphismus-spezifische Sequenz als Ziel-bindende
Sequenz ausgewählt wird.
Im Allgemeinen ist es nötig,
stringente Hybridisierungsbedingungen zu wählen, um einen Unterschied
in einem einzelnen Nucleotid unter Verwendung eines Oligonucleotidhybridisierungsverfahrens
zu erkennen.
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Es
ist von einem gleichartigen Verfahren, in dem Energietransfer oder
ein anderes Fluoreszenzlöschungsverfahren
für den
Nachweis einer Nucleinsäureamplifikation
verwendet wird, berichtet worden. Ein Echtzeit-Nachweisverfahren, in dem eine doppelt
markierte Sonde während
einer PCR in einer Zielamplifikation-spezifischen Art und Weise
gespalten wird, wird in L. G. Lee et al. beschrieben (Nucleic Acids
Res., 21: 3761–3766
(1993)). Wird eine Nachweissonde an einen Teil stromabwärts eines
Amplifikationsprimers hybridisiert, so wird die Nachweissonde durch
eine 5'-3'-Exonucleaseaktivität der Taq-Polymerase gespalten.
Dann werden die zwei Fluoreszenzfarbstoffe, die ein Energietransferpaar
bilden, voneinander getrennt.
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Es
kann auch möglich
sein einen Nucleotidpolymorphismus aufzufinden, indem eine Nucleotidpolymorphismus-spezifischen
Sonde als doppelt-markierte Nachweissonde gemäß diesem Verfahren verwendet wird.
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Es
ist auch ein Verfahren bekannt, bei dem der Nachweis unter Verwendung
von zwei Sonden durchgeführt
wird, d. h. einer markierten, polymorphen, ortsspezifischen Sonde
und einer Sonde, die eine Donor-Markierung aufweist, die benachbart
zu der markierten, polymorphen, ortsspezifischen Sonde ist (Reischl, U.
et al. (Hrsg.), „Rapid
Cycle Real-Time PCR-Methods and Applications, Springer Verlag, S.
91–96
(2001)). In diesem Fall ist es möglich,
einen Polymorphismus durch den Nachweis von zwei Arten von FRET-Signalen zu
identifizieren und zwar unter Verwendung der Markierung der polymorphen,
ortsspezifischen Sonde zusammen mit der Donor-Markierung. Gemäß diesem
Verfahren ist es auch notwendig, stringente Hybridisierungsbedingungen
zu wählen,
um einen Unterschied in einem einzelnen Nucleotid unter Verwendung
eines Oligonucleotidhybridisierungsverfahrens wie vorstehend beschrieben
zu erkennen. Außerdem
sind vier markierte Sonden für
dieses Verfahren erforderlich. Ein alternatives Verfahren ist bekannt,
bei dem eine einzeln-markierte, polymorphe, ortsspezifische Sonde
mit einer Donor-markierten Sonde hybridisiert wird, dann die Temperatur
angehoben wird und ein Polymorphismus auf Grund der Temperatur bei
der die polymorphe, ortsspezifische Sonde in einen Einzelstrang
aufgespalten wird, identifiziert wird (Bernard, P. S. et al., Anal.
Biochem., 255: 101–107
(1998)). Allerdings erfordert dieses Verfahren die Verwendung von
zwei Sonden, d. h. eine markierte, polymorphe, ortsspezifische Sonde
und eine Donor-markierte Sonde, genauso wie die Kontrolle der Dissoziation
der Donor-Sonde in einen Einzelstrang.
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Ein
Verfahren für
den Nachweis einer Zielnucleinsäure,
basierend auf FREI zwischen einem Interkalator als eine Nucleinsäure-spezifische
Markierung und einer fluoreszierende Markierung einer Sonde, die
mit der Zielnucleinsäure
hybridisiert wird, ist beschrieben worden (Heller, „Rapid
Detection and Identification of Infectious Agents", Academic Press
Inc., S. 245–256
(1985); Cardullo, R. A. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 85:
8790–8794
(1988); Morrison et al., in Kricka, L. J. (Hrsg.), "Nonisotopic DNA Probe
Techniques", Academic Press
Inc., Kapitel 13 (1992)). Allerdings berichten Morrison et al.,
dass das nicht-spezifische Binden eines Interkalators an andere
Teile als die Teile, die an der Hybridisierung mit einer Sonde beteiligten
sind, ein erhöhtes Rauschen
ergibt.
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Ein
Verfahren für
den Nachweis einer Zielnucleinsäure,
basierend auf FREI unter Verwendung eines SYBR Green-Interkalators
und einer Sonde, die mit einer CY5-Fluoureszenzmarkierung markiert
wurde, ist beschrieben worden (
WO
99/28500 ). Allerdings ist berichtet worden, dass die Verwendung
von SYBR Green und einer CY5-markierten Sonde in FREI zu hohem Rauschen
führt und
daher nicht für
den praktischen Gebrauch geeignet ist (Cane, P. A. et al., Antimicrob.
Agents Chemother., 43: 1600–1608
(1999)).
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Man
kann überlegen,
dass ein Polymorphismus leicht, gemäß einem vorstehend beschriebenen
Verfahren, durch den Nachweis einer amplifizierten Nucleinsäure aufgefunden
werden kann. Allerdings weisen die herkömmlichen Verfahren die folgenden
Probleme in der praktischen Anwendung auf: Da die Arbeitsschritte der
Verfahren kompliziert sind, sind Analysen, die zum Erhalt stabiler
Signale für
einen Wildtyp und einen Polymorphismus führen, schwer vorzunehmen, und
eine Menge Arbeit ist erforderlich, um einen Polymorphismus genau
zu identifizieren.
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Zum
Beispiel ist es im Falle einer Elektrophorese nötig, einen Wildtyp und einen
Polymorphismus getrennt nachzuweisen, und es ist schwierig, eine
Menge einer Nucleinsäure
auf Grund eines elektrophoretischen Bildes numerisch exakt auszudrücken. Im
Falle eines Southern-Blotting-Verfahrens oder eines Sandwich-Hybridisierungsverfahrens,
ist es notwendig, die Bedingungen für eine Hybridisierungsreaktion
mit einer Sonde, die bei dem Verfahren erforderlich ist, genau anzugleichen.
Außerdem
erfordert das Verfahren einen Schritt zur Entfernung der Überschusssonde.
Daher ist diese Vorgehensweise sehr kompliziert.
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Ein
Verfahren, das FREI verwendet, ermöglicht eine gleichartige Analyse.
Der Nachweis kann leicht durchgeführt werden, da er nicht die
Entfernung von Überschusssonden
oder Ähnliches
erfordert. Jedoch ist es als zweifelhaft betrachtet worden, ob solch
ein Verfahren wegen der nachstehend aufgeführten Gründe zum Nachweis eines genetischen
Polymorphismus in der Praxis verwendet werden kann: Das Verfahren
erfordert zwei Oligonucleotidsonden, die unterschiedliche Markierungen
aufweisen, oder eine doppelt-markierte Sonde, spezifisch für jeden
Polymorphismus. Des weiteren ist berichtet worden, dass das beschriebene
Verfahren, das SYBR Green und eine CY5-markierte Sonde verwendet,
wegen des hohen Rauschens wie vorstehend beschrieben, nicht geeignet
ist für
die praktische Anwendung.
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Das
technische Problem, das der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegt,
ist daher Mittel bereitzustellen, die die vorstehend angedeuteten
Probleme bewältigen,
indem ein Verfahren, das einen eindeutigen und reproduzierbaren
Nachweis eines Polymorphismus in einer Nucleinsäuresequenz ermöglicht,
genauso wie ein Reagens dafür
zur Verfügung
gestellt wird. Die Lösung
des technischen Problems wird durch Bereitstellen der in den Patentansprüchen dargelegten
Ausführungsformen
erreicht.
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Um
die vorstehend beschriebenen Probleme zu lösen, ist versucht worden, ein
Verfahren zu finden, das den vorstehend bezeichneten, herkömmlichen
Verfahren überlegen
ist und eine einfache und eindeutige Identifizierung eines Polymorphismuses
ermöglicht,
ohne dass ein komplizierter Arbeitsablauf für den Nachweis oder viele teure,
markierte Sonden nötig
sind. Gemäß dem Verfahren
wird ein markiertes Oligonucleotid für einen Wildtyp oder einen
Mutantentyp mit einer Nucleinsäure
hybridisiert, die eine spezifische Nucleotid-Polymorphismus-Stelle
enthält;
einer Nucleinsäure-spezifischen
Markierung wird gestattet, darauf einzuwirken; eine Interaktion
zwischen der Markierung des Oligonucleotids und der Nucleinsäure-spezifischen
Markierung wird nachgewiesen und ein Nucleotidpolymorphismus wird
identifiziert. Ein Unterschied auf Grund des Nucleotidpolymorphismus
unter den Bedingungen, bei denen das hybridisierte Oligonucleotid
in einen Einzelstrang getrennt wird, wird in dem Verfahren bestimmt.
Dadurch ist die vorliegende Erfindung vollendet worden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend genauer zusammengefasst:
- (1) Ein Verfahren zum Auffinden eines Nucleotidpolymorphismuses,
wobei das Verfahren umfasst:
- • die
Hybridisierung eines markierten Oligonucleotids für einen
Wildtyp oder einen Mutantentyp mit einer Nucleinsäure in einer
Probe, die eine spezifische Nucleotid-Polymorphismus-Stelle enthält;
- • das
Zulassen, dass eine Nucleinsäure-spezifischen
Markierung auf das Gemisch von Oligonucleotid und der Nucleinsäure einwirkt;
- • das
Nachweisen einer Interaktion zwischen der Markierung des Oligonucleotids
und der Nucleinsäure-spezifischen
Markierung und
- • das
Auffinden eines Nucleotidpolymorphismus, wobei das Auffinden einen
Unterschied auf Grund des Nucleotidpolymorphismus bei Bedingungen
benutzt, unter denen das hybridisierte Oligonucleotid in einen Einzelstrang
getrennt wird;
- (2) das Verfahren gemäß (1), wobei
die Nucleinsäure-spezifische
Markierung eine Nucleinsäuredoppelstrang-spezifische
Markierung ist;
- (3) das Verfahren gemäß (1) oder
(2), wobei die Nucleinsäure-spezifische
Markierung ein Fluoreszenzfarbstoff ist;
- (4) das Verfahren gemäß (3), wobei
der Fluoreszenzfarbstoff als Nucleinsäure-spezifische Markierung
eine Wellenlänge
innerhalb eines Bereichs von 500 bis 600 nm aufweist;
- (5) das Verfahren gemäß einem
von (1) bis (4), wobei die Markierung des Oligonucleotids ein Fluoreszenzfarbstoff
ist;
- (6) das Verfahren gemäß (5), wobei
der Fluoreszenzfarbstoff als Markierung des Oligonucleotids eine
Anregungswellenlänge
innerhalb eines Bereichs von 520 bis 580 nm aufweist;
- (7) das Verfahren gemäß (5) oder
(6), wobei der Fluoreszenzfarbstoff als Markierung des Oligonucleotids eine
maximale Fluoreszenzwellenlänge
von 580 nm oder mehr aufweist;
- (8) das Verfahren gemäß einem
von (1) bis (7), wobei die Interaktion Fluoreszenzresonanzenergietransfer ist;
- (9) das Verfahren gemäß einem
von (1) bis (8), wobei die Bedingungen, unter denen das hybridisierte
Oligonucleotid in einen Einzelstrang getrennt wird, die Temperaturbedingungen
sind;
- (10) das Verfahren gemäß einem
von (1) bis (9), wobei die Nucleinsäure in der Probe, die eine
spezifische Nucleotid-Polymorphismus-Stelle enthält, zuvor amplifiziert worden
ist;
- (11) das Verfahren gemäß einem
von (1) bis (9), wobei einem Reaktionsgemisch, das mindestens ein
Oligonucleotid für
die Amplifikation, das markierte Oligonucleotid für einen
Wildtyp oder einen Mutantentyp und die Nucleinsäure-spezifischen Markierung
enthält,
gestattet wird, auf die Nucleinsäure,
die in der Probe eine spezifische Nucleotid-Polymorphismus-Stelle
enthält,
einzuwirken, um eine Amplifikationsreaktion durchzuführen, wobei
der Nucleotidpolymorphismus unter Verwendung des markierten Oligonucleotids
und der Nucleinsäure-spezifischen Markierung,
die in dem Reaktionsgemisch enthalten ist, identifiziert wird;
- (12) das Verfahren gemäß (11),
wobei das Reaktionsgemisch eine DNA-Polymerase enthält;
- (13) das Verfahren gemäß (12),
wobei die DNA-Polymerase in dem Reaktionsgemisch im Wesentlichen keine
5'-3'-Exonucleaseaktivität aufweist;
- (14) ein Verfahren zum Auffinden eines Nucleotidpolymorphismus,
wobei das Verfahren umfasst:
- • das
Hybridisieren eines markierten Oligonucleotids für einen Wildtyp oder einen
Mutantentyp mit einer Nucleinsäure,
die in einer Probe eine spezifische Nucleotid-Polymorphismus-Stelle
enthält;
- • das
Zulassen, dass die Nucleinsäure-spezifische
Markierung auf das Gemisch des Oligonucleotids und der Nucleinsäure einwirkt;
- • das
Nachweisen einer Interaktion zwischen der Markierung des Oligonucleotids
und der Nucleinsäure-spezifischen
Markierung und
- • das
Auffinden eines Nucleotidpolymorphismus, wobei das Auffinden einen
Unterschied auf Grund des Nucleotidpolymorphismus bei einer Temperatur
benutzt, bei der das hybridisierte Oligonucleotid, nach langsamer
Anhebung der Temperatur des Reaktionsgemischs, in einen Einzelstrang
getrennt wird;
- (15) das Verfahren gemäß (14),
wobei die Nucleinsäure-spezifische
Markierung eine Nucleinsäuredoppelstrang-spezifische
Markierung ist;
- (16) das Verfahren gemäß (14) oder
(15), wobei die Nucleinsäure-spezifische Markierung
ein Fluoreszenzfarbstoff ist;
- (17) das Verfahren gemäß (16),
wobei der Fluoreszenzfarbstoff als Nucleinsäure-spezifische Markierung eine
Fluoreszenzwellenlänge
innerhalb eines Bereichs von 500 bis 600 nm aufweist;
- (18) das Verfahren gemäß einem
von (14) bis (17), wobei die Markierung des Oligonucleotids ein
Fluoreszenzfarbstoff ist;
- (19) das Verfahren gemäß (18),
wobei der Fluoreszenzfarbstoff als Markierung des Oligonucleotids
eine Anregungswellenlänge
innerhalb eines Bereichs von 520 bis 580 nm aufweist;
- (20) das Verfahren gemäß (18) oder
(19), wobei der Fluoreszenzfarbstoff als Markierung des Oligonucleotids
eine maximale Fluoreszenzwellenlänge
von 580 nm oder mehr aufweist;
- (21) das Verfahren gemäß einem
von (14) bis (20), wobei die Interaktion Fluoreszenzresonanzenergietransfer
ist;
- (22) das Verfahren gemäß einem
von (14) bis (21), wobei die Nucleinsäure, die in einer Probe eine
spezifische Nucleotid-Polymorphismus-Stelle enthält, zuvor amplifiziert worden
ist;
- (23) das Verfahren gemäß einem
von (14) bis (21), wobei einem Reaktionsgemisch, das mindestens
ein Oligonucleotid für
die Amplifikation, das markierte Oligonucleotid für einen
Wildtyp oder einen Mutantentyp und die Nucleinsäure-spezifischen Markierung
enthält,
gestattet wird, auf die Nucleinsäure
in der Probe, die eine spezifische Nucleotid-Polymorphismus-Stelle
enthält,
einzuwirken, um eine Amplifikationsreaktion durchzuführen, wobei
der Nucleotidpolymorphismus unter Verwendung des markierten Oligonucleotids
und der Nucleinsäure- spezifischen Markierung,
die in dem Reaktionsgemisch enthalten ist, identifiziert wird;
- (24) das Verfahren gemäß (23),
wobei das Reaktionsgemisch eine DNA-Polymerase enthält;
- (25) das Verfahren gemäß (24),
wobei die DNA-Polymerase in dem Reaktionsgemisch im Wesentlichen keine
5'-3'-Exonucleaseaktivität aufweist;
- (26) ein Verfahren zum Auffinden eines Nucleotidpolymorphismus,
wobei das Verfahren umfasst:
- • das
Hybridisieren eines fluoreszenzmarkierten Oligonucleotids für einen
Wildtyp oder einen Mutantentyp mit einer einzelsträngigen Zielnucleinsäure;
- • das
Zulassen, dass ein Fluoreszenzfarbstoff als Nucleinsäuredoppelstrang-spezifische
Markierung auf das Gemisch des Oligonucleotids und der Nucleinsäure einwirkt;
- • das
Messen des Fluoreszenzsignals, das sich aus einer Interaktion zwischen
dem Fluoreszenzfarbstoff und der Fluoreszenzmarkierung des Oligonucleotids
ergibt und
- • das
Bestimmen einer Temperatur, bei der nach langsamem Anheben der Temperatur
des Reaktionsgemischs das Oligonucleotid in einen Einzelstrang getrennt
wird, basierend auf einer Änderung
des gemessenen Fluoreszenzsignals;
- (27) das Verfahren gemäß (26),
wobei der Fluoreszenzfarbstoff als Doppelstrangnucleinsäure-spezifische Markierung
eine Fluoreszenzwellenlänge
innerhalb eines Bereichs von 500 bis 600 nm aufweist;
- (28) das Verfahren gemäß (26) oder
(27), wobei die Fluoreszenzmarkierung des Oligonucleotids eine Anregungswellenlänge innerhalb
eines Bereichs von 520 bis 580 nm aufweist;
- (29) das Verfahren gemäß einem
von (26) oder (28), wobei die Fluoreszenzmarkierung des Oligonucleotids eine
maximale Fluoreszenzwellenlänge
von 580 nm oder mehr aufweist;
- (30) das Verfahren gemäß einem
von (26) bis (29), wobei die Interaktion Fluoreszenzresonanzenergietransfer
ist;
- (31) das Verfahren gemäß einem
von (26) bis (30), wobei die Nucleinsäure in der Probe, die eine
spezifische Nucleotid-Polymorphismus-Stelle enthält, zuvor amplifiziert worden
ist;
- (32) das Verfahren gemäß einem
von (26) bis (30), wobei einem Reaktionsgemisch, das mindestens
ein Oligonucleotid für
die Amplifikation, das markierte Oligonucleotid für einen
Wildtyp oder einen Mutantentyp und die Nucleinsäure-spezifischen Markierung
enthält,
gestattet wird, auf die Nucleinsäure
in der Probe, die eine spezifische Nucleotid-Polymorphismus-Stelle
enthält,
einzuwirken, um eine Amplifikationsreaktion durchzuführen, wobei
der Nucleotidpolymorphismus unter Verwendung des markierten Oligonucleotids
und der Nucleinsäure-spezifischen Markierung,
die in dem Reaktionsgemisch enthalten ist, identifiziert wird;
- (33) das Verfahren gemäß (32),
wobei das Reaktionsgemisch eine DNA-Polymerase enthält;
- (34) das Verfahren gemäß (33),
wobei die DNA-Polymerase in dem Reaktionsgemisch im Wesentlichen keine
5'-3'-Exonucleaseaktivität aufweist.
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Die
Figuren zeigen:
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1 stellt
Schmelzkurven dar, die aus Analysen eines Polymorphismus des endothelialen
Stickoxidsynthasegens aus Beispielproben erhalten wurden.
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Bei 2 handelt
es sich um eine Figur, die Signale von Amplifikationsprodukten veranschaulicht,
die aus Analysen eines Polymorphismus des endothelialen Stickoxidsynthasegens
aus Beispielproben erhalten wurden und eine Echtzeit-Amplifikation
beschreibt.
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3 stellt
Schmelzkurven dar, die aus Analysen eines Polymorphismus des endothelialen
Stickoxidsynthasegens aus Beispielproben erhalten wurden und eine
Echtzeit-Amplifikation beschreibt.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend genauer erklärt. Es besteht
keine besondere Beschränkung
hinsichtlich einer Nucleinsäure
(z. B. ein Chromosom oder ein Fragment davon), die eine spezifische
Nucleotid-Polymorphismus-Stelle enthält in einer Probe, solange
es sich um eine Zielnucleinsäure
handelt, die die Nucleotid-Polymorphismus-Stelle
enthält,
die für
die Information des Gens von Interesse verantwortlich ist. Beispiele
der Zielnucleinsäuren
schließen
Alu-Sequenzen genauso wie Exons, Introns und Promotoren von Protein-codierenden
Genen ein. Besonders Gene, die mit verschiedenen Erkrankungen (einschließlich genetischen
Krankheiten), Arzneistoffmetabolismus und Lebensstil-bedingten Krankheiten
(Bluthochdruck, Diabetes usw.) in Verbindung stehen, veranschaulichen
beispielhaft Zielnucleinsäuren.
Das Gen des Angiotensin I-Converting Enzym (ACE) dient beispielhaft
als Gen, das mit Bluthochdruck in Verbindung steht.
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Eine
Nucleinsäuresequenz
kann hierin einfach als Nucleinsäure
bezeichnet werden. Eine Mutantentyp-Nucleinsäure bedeutet eine Nucleinsäure, in
der mindestens eines der Nucleotide, vorzugsweise ein einzelnes
Nucleotid, in einer Wildtyp-Nucleinsäure als Folge einer Punktmutation
durch ein anderes Nucleotid ersetzt wurde, oder in der ein Teil
einer Wildtyp-Nucleinsäure
eine eingefügte
oder entfernet Sequenz oder Ähnliches
enthält
und von der die Stelle des mutierten Nucleotids aufgeklärt worden
ist. Unterschiede in den Konstitutionen oder Ähnlichem auf Grund solcher
Nucleotidpolymorphismen sind aufgeklärt worden. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist ein Verfahren zur Untersuchung, ob eine Nucleinsäure in einer
Probe solch eine erwartete Mutation aufweist oder nicht.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst eine Reaktion zur Hybridisierung eines Oligonucleotids
für einen
Wildtyp oder einen Mutantentyp im Allgemeinen das Zulassen, dass
das Oligonucleotid auf eine Zielnucleinsäure einwirkt, die, um einen
Doppelstrang auszubilden, in einen Einzelstrang denaturiert worden
ist.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Oligonucleotid für einen Wildtyp ein Oligonucleotid,
das eine Sequenz aufweist, die komplementär zu einem Chromosom oder einem
Fragment davon ist und eine Nucleotid-Polymorphismus-Stelle enthält, die
einen normalen Phänotyp
zeigt. Auf der anderen Seite ist ein Oligonucleotid für einen
Mutantentyp ein Oligonucleotid, das eine Sequenz aufweist, die komplementär zu einem Chromosom
oder einem Fragment davon ist und eine Nucleotid-Polymorphismus-Stelle enthält, die
eine zum Wildtyp unterschiedliche Sequenz besitzt. Die Länge des
Oligonucleotids reicht von 13 bis 35 Basen, vorzugsweise von 16
bis 30 Basen.
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Einem
der Oligonucleotide für
einen Wildtyp und dem Oligonucleotid für einen Mutantentyp wird gestattet,
erfindungsgemäß auf eine
Probe einzuwirken, unter Bedingungen, bei denen jedes Oligonucleotid
sowohl mit einer Wildtyp- als auch einer Mutantentyp-Sequenz hybridisiert.
Wenn zum Beispiel einem Oligonucleotid, dessen 50%-Schmelzpunkt
bei 70°C
liegt, erlaubt wird, bei 50°C
zu agieren, hybridisiert das Oligonucleotid ohne Unterschied sowohl
mit einer Wildtyp- als auch einer Mutantentyp-Sequenz, um Doppelstränge auszubilden.
Das hybridisierte Oligonucleotid wird dann Bedingungen unterworfen,
bei denen das Oligonucleotid von einer Nucleinsäuresequenz in einen Einzelstrang
getrennt wird. Die Bedingungen, unter denen das Oligonucleotid aus
einem Hybrid, das mit einer Wildtyp-Sequenz gebildet wurde, in einen
Einzelstrang getrennt wird, unterscheiden sich von denen für ein Hybrid,
das mit der Mutantentyp-Sequenz gebildet wurde. Ein Nucleotidpolymorphismus
kann durch Bestimmen der Differenz identifiziert werden.
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Bedingungen,
unter denen ein Oligonucleotid erfindungsgemäß in einen Einzelstrang getrennt
wird, umfassen Temperatur, pH-Wert und elektrische Bedingungen,
aber sind nicht darauf beschränkt,
solange die Bedingungen dazu verwendet werden können, einen Nucleinsäure-Doppelstrang
in Einzelstränge
zu trennen. Zum Beispiel wird im Fall der Temperaturbedingungen
ein Oligonucleotid in einen Einzelstrang getrennt durch das langsame
Anheben der Temperatur, nachdem dem Oligonucleotid erlaubt wird,
auf eine Nucleinsäuresequenz
einzuwirken. In diesem Fall wird ein Oligonucleotid für einen
Wildtyp, das mit einer Wildtyp-Sequenz hybridisiert ist, in einen
Einzelstrang getrennt bei einer Temperatur, die höher liegt
als die Temperatur, bei der das Oligonucleotid für einen Wildtyp, das mit einer
Mutantentyp-Sequenz hybridisiert ist, in einen Einzelstrang getrennt
wird. Ein Nucleotidpolymorphismus kann auf Grund der Temperaturdifferenz
identifiziert werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ein Chromosom oder ein Fragment davon, das eine spezifische
Nucleotid-Polymorphismus-Stelle enthält, grundsätzlich unter Verwendung eines
herkömmlichen
Verfahrens amplifiziert werden. Gewöhnlich wird eine Region zwischen
einem Vorwärts-Primer
und einem Rückwärts-Primer
unter Verwendung einer Zielnucleinsäure als Matrize amplifiziert,
indem ein Chromosom oder ein Fragment davon, das eine spezifische
Nucleotid-Polymorphismus-Stelle
enthält
und in einen Einzelstrang denaturiert worden ist, und in Anwesenheit
von vier Arten von Desoxynucleosidtriphosphaten (dNTPs), einer DNA-Polymerase,
dem Vorwärts-Primer
und dem Rückwärts-Primer,
zur Reaktion gebracht wird.
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Zu
den Nucleinsäure-Amplifikationsverfahren
gehören
PCR, NASBA (Nucleic acid Sequence-base amplification method; Compton
J., Nature, 350: 91 (1991)), LCR (
WO
89/12696 ,
JP-A
2-2934 ), SDA (engl.: Strand Displacement Amplification;
Walker, G. T. et al., Nucleic Acids Res., 20: 1691 (1992)), RCR
(
WO 90/1969 ) und TMA
(Transcription mediated amplification method; Abe, C. et al., J.
Clin. Microbiol., 31: 3270 (1993)).
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Unter
diesen ist das PCR-Verfahren ein Verfahren, bei dem eine Region
einer Nucleinsäure
in einer Probe zwischen einem Paar von Oligonucleotiden exponentiell
amplifiziert wird, indem ein Zyklus, der aus drei Schritten besteht
(d. h. Denaturierungs-, Anlagerungs- und Verlängerungsschritt), in Anwesenheit
der Nucleinsäure
in der Probe, vier Arten von Desoxynucleosidtriphosphaten (dNTPs),
dem Oligonucleotidpaar und einer thermostabile DNA-Polymerase, wiederholt
wird. Genauer wird die Nucleinsäure
in der Probe während
des Denaturierungsschrittes denaturiert, während des Anlagerungsschrittes
werden die Oligonucleotide mit den dazu komplementären Regionen
der Einzelstrangnucleinsäure
in der Probe hybridisiert und während
des Verlängerungsschrittes
werden DNA-Stränge,
die komplementär
sind zu den entsprechenden Einzelstrangnucleinsäuren, die in der Probe als
Matrizen dienen, von den Oligonucleotiden aus durch die Wirkung
der DNA-Polymerase verlängert,
um Doppelstrang-DNAs herzustellen. In einem Zyklus wird eine doppelsträngige DNA
zu zwei doppelsträngigen
DNAs amplifiziert. Theoretisch wird die Region der DNA in der Probe
zwischen dem Oligonucleotidpaar durch n-maliges Wiederholen des
Zykluses 2n-fach amplifiziert. Da die amplifizierte DNA-Region
in großer
Menge vorliegt, kann sie leicht unter Verwendung von Elektrophorese
oder Ähnlichem nachgewiesen
werden. Da ein Genamplifikationsverfahren dazu verwendet werden
kann, Spuren einer Nucleinsäure
in einer Probe nachzuweisen, die gemäß herkömmlichen Verfahren nicht nachgewiesen
werden können
(der Nachweis von einem Molekül
ist möglich),
ist es ein in letzter Zeit weit verbreitetes Verfahren.
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Ein
Nucleotidpolymorphismus wird erfindungsgemäß durch Amplifizieren eines
Chromosoms oder eines Fragments davon, das eine spezifische Nucleotid- Polymorphismus-Stelle
enthält,
unter Verwendung des vorstehend aufgeführten Verfahrens identifiziert:
Hybridisieren eines markierten Oligonucleotids für einen Wildtyp oder einen
entsprechenden Mutantentyp dazu, einer Nucleinsäure-spezifischen Markierung gestatten, darauf
einzuwirken und Bestimmen der Bedingungen, unter denen das hybridisierte
Oligonucleotid in einen Einzelstrang getrennt wird. Alle für die Reaktionen
notwendigen Reagenzien können
in dem Reaktionsgemisch enthalten sein. Insbesondere eine Reaktion
zur Amplifikation einer Nucleinsäure,
gefolgt von einer Reaktion zum Nachweis eines Polymorphismus, können durchgeführt werden,
ohne einen Deckel eines Reaktionsgefäßes zu öffnen, nachdem eine Zielnucleinsäure zu einem
Reaktionsgemisch, das einen Primer für die Amplifikation, eine Polymerase,
eine markierte Nachweissonde, ein Nucleinsäure-spezifisches Markierungsreagens und Ähnliches
enthält,
zugegeben wurde. Gemäß diesem
Verfahren ist kein komplizierter Arbeitsablauf für den Nachweis erforderlich
und das Risiko einer Kontamination mit einem Amplifikationsprodukt,
das mit einem Nucleinsäure-Amplifikationsverfahren
verbunden ist, kann größten Teils
reduziert werden.
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Um
erfindungsgemäß reproduzierbare
Ergebnisse mit geringem Rauschen zu erhalten, ist es vorzuziehen,
dass eine Markierung eines Oligonucleotids eine relative Absorptionsintensität von 0,25
oder mehr aufweist, vorzugsweise 0,3 oder mehr, stärker bevorzugt
0,35 oder mehr, am meisten bevorzugt 0,4 oder mehr (wobei die Intensität bei der
maximalen Anregungswellenlänge
als 1 definiert wird) bei einer Wellenlänge, bei der eine Nucleotid-spezifische
Markierung eine relative Fluoreszenzintensität von 0,3 oder mehr aufweist
(wobei die Fluoreszenzintensität
bei der maximalen Fluoreszenzwellenlänge für die Nucleinsäure-spezifische
Markierung als 1 definiert wird).
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Es
ist besonders vorzuziehen, dass die Anregungswellenlänge einer
Oligonucleotidmarkierung innerhalb eines Bereichs von 520 bis 580
nm liegt. Vorzugsweise besitzt die Markierung des Oligonucleotids
bei jeder Wellenlänge
im Bereich von 520 bis 580 nm eine relative Absorptionsintensität von 0,05
oder mehr und weist eine relative Absorptionsintensität von 0,25
oder mehr auf, vorzugsweise 0,3 oder mehr, stärker bevorzugt 0,35 oder mehr,
am meisten bevorzugt 0,4 oder mehr bei einer zwischen 520 und 580
nm gewählten
Wellenlänge,
wobei die Intensität
bei der maximalen Anregungswellenlänge als 1 definiert wird.
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Des
weiteren ist es vorzuziehen, dass eine Nucleinsäure-spezifische Markierung
eine Fluoreszenzwellenlänge
innerhalb eines Bereichs von 500 bis 600 nm aufweist. Vorzugsweise
besitzt die Nucleinsäure-spezifische
Markierung bei einer zwischen 500 und 600 nm gewählten Wellenlänge eine
relative Fluoreszenzintensität
von 0,5 oder mehr, vorzugsweise 0,6 oder mehr, stärker bevorzugt
0,8 oder mehr, wobei die Fluoreszenzintensität bei der maximalen Fluoreszenzwellenlänge als
1 definiert wird. Stärker
bevorzugt weist die Nucleinsäure-spezifische
Markierung eine maximale Fluoreszenzwellenlänge innerhalb eines Bereichs
von 500 bis 600 nm auf.
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Es
ist vorzuziehen, dass die Fluoreszenzwellenlänge für die Nucleinsäure-spezifische Markierung
wenig mit der Fluoreszenzwellenlänge
der Markierung des Oligonucleotids überlappt. Vorzugsweise beträgt die relative
Fluoreszenzintensität
der Nucleinsäure-spezifischen
Markierung bei der zur Messung für
die Markierung des Oligonucleotids verwendeten Fluoreszenzwellenlänge 0,25
oder weniger, vorzugsweise 0,2 oder weniger, stärker bevorzugt 0,15 oder weniger,
wobei die Fluoreszenzintensität
bei der maximalen Fluoreszenzwellenlänge für die Nucleinsäure-spezifische
Markierung als 1 definiert wird.
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Vorzugsweise
wird die Messung der Fluoreszenz der Markierung des Oligonucleotids
durchgeführt
bei einer Wellenlänge,
die eine relative Fluoreszenzintensität von 0,5 oder mehr ergibt,
vorzugsweise 0,6 oder mehr, stärker
bevorzugt 0,7 oder mehr, wobei die Fluoreszenzintensität bei der
maximalen Fluoreszenzwellenlänge
für die
Markierung des Oligonucleotids als 1 definiert wird.
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Des
weiteren liegt die maximale Absorptionswellenlänge für die Markierung des Oligonucleotids
vorzugsweise bei 580 nm oder mehr.
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Die
Eigenschaften, die die Anregungswellenlänge und die Fluoreszenzellenlänge betreffen,
entsprechen denen in Lösungen,
die nach der Amplifikation den praktischen Messungen unterzogen
werden.
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Jede
Markierung kann als eine Markierung eines Oligonucleotids verwendet
werden, so lange sie die vorstehend erwähnten Erfordernisse erfüllt und
mit einer Nucleinsäure-spezifischen
Markierung in Wechselwirkung tritt. Beispiele dazu umfassen ROX,
Texas Red, LightCycler RED 640, LightCycler RED 705, TAMRA und Alexa
Fluor 633. Die Markierung kann an jeder Stelle an ein Oligonucleotid
gebunden sein, solange die Bindung nicht die Hybridisierung des
Oligonucleotids beeinflusst. Die Markierung wird vorzugsweise an
das 5'- oder 3'-Ende angebracht.
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Es
kann auch jede Nucleinsäure-spezifische
Markierung verwendet werden, solange sie die vorstehend-erwähnten Erfordernisse
erfüllt,
insbesondere an eine Nucleinsäure
bindet, die mit einem markierten Oligonucleotid in Reaktion gebracht
worden ist, und mit der Markierung des Oligonucleotids in Wechselwirkdung tritt.
Vorzugsweise handelt es sich um eine Nucleinsäure-Doppelstrang-spezifische
Markierung. Zu den Nucleinsäure-Doppelstrang-spezifischen
Markierungen gehören,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Stoffe, die in Doppelstränge interkalieren wie beispielweise
SYBR Green I, Ethidiumbromid, Acridinorange, Thiazolorange, Oxazolgelb,
Rhodamin und Pico Green, wobei SYBR Green I und Pico Green bevorzugt
werden.
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Eine
Kombination aus Nucleinsäure-spezifischer
Markierung und Markierung des Oligonucleotids kann gemäß den vorstehend
erwähnten
Kriterien ausgewählt
werden. Eine beispielhaft Kombination besteht insbesondere aus:
SYBR Green I und ROX; SYBR Green I und Texas Red; SYBR Green I und
LightCycler RED 640; SYBR Green I und LightCycler RED 705; SYBR
Geen I und TAMRA; SYBR Green I und Alexa Fluor 633; Pico Green und
ROX; Pico Green und Texas Red; Pico Green und LightCycler RED 640;
Pico Green und LightCycler RED 705; Pico Green und TAMRA oder Pico
Green und Alexa Fluor 633. Die Kombination besteht vorzugsweise
aus SYBR Green I und Texas Red; SYBR Green I und LightCycler RED
640 oder SYBR Green I und LightCycler RED 705, wobei die Kombination
aus SYBR Green I und Texas Red stärker bevorzugt wird.
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Kit
-
Die
erfindungsgemäßen Kits
schließen
ein Kit mit den Reagenzien für
den Nachweis eines Nucleotidpolymorphismus ein, das ein markiertes
Oligonucleotid für
einen Wildtyp oder einen Mutantentyp und eine Nucleinsäure-spezifische
Markierung enthält.
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Wird
der Nachweis in Kombination mit der Amplifikation durchgeführt, enthält der Kit
des weiteren einen Vorwärts-Primer,
einen Rückwärts-Primer,
eine DNA-Polymerase
und vier Arten von Desoxyribonucleosidtriphosphaten (dNTPs).
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Jede
DNA-Polymerase kann verwendet werden, solange sie für die Verlängerung
eines Primers und für
die Amplifikationsreaktionen verwendet werden kann. Vorzugsweise
besitzt die DNA-Polymerase keine wesentliche 5'-3'-Exonucleaseaktivität.
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Die
nachstehenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung
genauer, sind aber nicht dahingehend ausgelegt, deren Schutzbereich
einzuschränken.
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Beispiel 1: Nachweis eines Nucleotidpolymorphismus
auf dem endothelialen Stickoxidsynthasegen
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(1) Synthese der Oligonucleotide für den Nachweis
eines Polymorphismus an der 298ten Position im endothelialen Stickoxidsynthasegen
-
Oligonucleotide,
die Nucleotidsequenzen der SEQ ID NOS: 1 bis 3 (hierin als Oligos
1 bis 3 bezeichnet) besitzen, wurden von DNA-Synthesefirmen (Nippon
Bio Service (JBioS), Sawady Technology, Genset KK, Amersham Pharmacia
Biotech, usw.) nach unseren Vorgaben synthetisiert.
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Oligo
1 hat eine Sequenz, die an der polymorphen Stelle, an der zehnten
Position vom 5'-Ende,
ein „G" enthält, und
ist mit Texas Red am 5'-Ende
markiert. Es ist am 3'-Ende
mit Didesoxy modifiziert.
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(2) Analyse eines Polymorphismus des endothelialen
Stickoxidsynthasegens unter Verwendung von Schmelzkurven
-
(i) Amplifikationsreaktionen gemäß dem PCR-Verfahren
-
Nucleinsäurefragmente,
die eine Nucleotid-Polymorphismus-Stelle (Glu298Asp; GAG (Glu) → GAT (Asp))
des menschlichen endothelialen Stickoxidsynthasegens enthalten,
werden amplifiziert. Die Amplifikationsreaktionen wurden unter Verwendung
der nachstehend beschriebenen Bedingungen durchgeführt, wobei als
Proben DNA-Lösungen
verwendet wurden, die aus menschlichen Leukocyten, gemäß einem
Phenol/Chloroform-Verfahren extrahiert wurden, und nachstehende
Reagenzien zugegeben wurden.
-
Reagenzien:
-
Eine
Lösung
von 25 μl,
die die folgenden Reagenzien enthält, wurde hergestellt: Taq-DNA-Polymerasereaktionsgemisch:
Oligo
2 | 4
pmol |
Oligo
3 | 20
pmol |
× 10 Puffer | 2,5 μl |
2 mM
dNTPs | 2,5 μl |
25
mM MgCl2 | 1,5 μl |
Taq-DNA-Polymerase
(Toyobo) | 1
U |
Extrahierte
DNA-Lösung | 20
ng |
-
Amplifikationsbedingungen:
-
- 95°C
für die
Dauer von 5 Minuten;
- 95°C
für die
Dauer von 30 Sekunden; 60°C
für die
Dauer von 30 Sekunden,
- 72°C
für die
Dauer von 30 Sekunden (35 Zyklen);
- 72°C
für die
Dauer von 2 Minuten.
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(ii) Nachweis mittels Schmelzkurven
-
Die
Nachstehenden Reagenzien (5 μl)
wurden zu 25 μl
eines jeden Amplifikationsreaktionsgemisches aus (i) gegeben. Die
Gemische wurden in Kapillarreaktionsgefäße für den LightCycler (Roche) überführt. Die Kapillarreaktionsgemische
wurden in dem LightCycler platziert und die Schmelzkurven wurden
unter den nachstehenden Bedingungen erstellt.
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Reagenzien
-
Eine
Lösung
von 5 μl,
die die folgenden Reagenzien enthält, wurde hergestellt:
1000-fach
verdünntes
SYBR Green I (Molecular Probes) | 1,2 μl |
200
mM EDTA (pH 8,0) | 1 μl |
Oligo
1 | 10
pmol |
-
Reaktionsbedingungen
-
- 95°C
für die
Dauer von 1 Sekunde;
- 50°C
für die
Dauer von 1 Minute;
-
Die
Temperatur wurde mit einer Rate von 0,5°C/Sekunde von 50°C auf 95°C angehoben
und die Fluoreszenz wurde mit STEP gemessen.
-
Die
so erhaltenen Schmelzkurven sind in 1 gezeigt.
In der Figur stellen die offenen Kreise die Ergebnisse eines homozygoten
Wildtyps (G/G) dar, die Quadrate stellen die Ergebnisse eines Heterozygoten (G/T)
dar, die offenen Dreiecke stellen die Ergebnisse eines polymorphen
Homozygoten (T/T) dar und „x" stellt die Ergebnisse
der Leerprobe dar. Wie aus der Figur zu ersehen, wurde im Fall einer
Sequenz, die vollständig komplementär zu Oligo
1 ist, eine Schmelzkurve erhalten, die bei etwa 70°C einen Peak
aufweist; im Fall einer homozygoten, polymorphen Sequenz wurde eine
Schmelzkurve erhalten, die einen Peak bei etwa 65°C aufweist
und im Fall einer heterozygoten Sequenz wurden zwei Peaks bei etwa
65 und 70°C
erhalten.
-
Die
erforderliche Gesamtzeit betrug mehrere Minuten.
-
Wie
vorstehend beschrieben kann ein genetischer Polymorphismus in einer
Zielnucleinsäure
leicht und schnell, ohne einen komplizierten Arbeitsablauf, eindeutig
bestimmt werden durch die Amplifikation eines Nucleinsäurefragments,
das eine Sequenz der polymorphen Stelle enthält; das Hybridisieren eines
markierten Oligonucleotids, das die polymorphe Stelle enthält; dem
Zulassen, dass eine Nucleinsäure-spezifische
Markierung darauf einwirkt, und dem Messen der Temperatur bei der
das markierte Oligonucleotid in einen Einzelstrang dissoziiert.
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(iii) Analysen eines Polymorphismus im
endothelialen Stickoxidsynthasegen unter Verwendung einer Echtzeit-Amplifikation
zuzüglich
Schmelzkurven
-
DNA-Lösungen,
die gemäß einem
Phenol/Chlorform-Verfahren aus menschlichen Leukocyten extrahiert
wurden, wurden als Proben verwendet. Die nachstehenden Reagenzien
wurden zugegeben. Die Gemische wurden in Kapillarreaktionsgefäße für den LightCycler
(Roche) überführt. Die
Kapillarreaktionsgemische wurden in den LightCycler platziert. Nucleinsäurefragmente,
die eine Nucleotid-Polymorphismus-Stelle (Glu298Asp) des endothelialen
Stickoxidsynthasegens enthalten, wurden unter den nachstehenden
Bedingungen amplifiziert. Dann wurden, ohne die Deckel der Reaktionsgefäße zu öffnen, Schmelzkurven
erstellt, wobei eine markierte Oligonucleotidsonde, die in den Reaktionsgemischen
enthalten war, verwendet wurde.
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Reagenzien
-
Eine
Lösung
von 25 μl,
die die folgenden Reagenzien enthält, wurde hergestellt:
Oligo
1 | 10
pmol |
Oligo
2 | 4
pmol |
Oligo
3 | 20
pmol |
× 10 Puffer | 2,5 μl |
2 mM
dNTPs | 2,5 μl |
25
mM MgCl2 | 1,25 μl |
KOD
plus-DNA-Polymerase (Toyobo) | 1
U |
3000-fach
verdünntes
SYBR Green I (Molecular Probes) | 2,5 μl |
2,5
mg/ml BSA | 2,5 μl |
Extrahierte
DNA-Lösung | 20
ng |
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Amplifikations-/Nachweisbedingungen:
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Amplifikationszyklus:
-
- 95°C
für die
Dauer von 1 Minute;
- 95°C
für die
Dauer von 1 Sekunde; 60°C
für die
Dauer von 10 Sekunden,
- 72°C
für die
Dauer von 3 Sekunden (40 Zyklen);
-
Schmelzkurvenzyklus:
-
- 95°C
für die
Dauer von 1 Sekunde;
- 50°C
für die
Dauer von 1 Minute;
-
Die
Temperatur wurde mit einer Rate von 0,5°C/Sekunde von 50°C auf 95°C angehoben
und die Fluoreszenz wurde mit STEP gemessen.
-
Die
so erhaltenen Signale von SYBR Green I für die Amplifikationsprodukte
sind in 2 und die Schmelzkurven in 3 gezeigt.
In den Figuren stellen die offenen Kreise die Ergebnisse eines homozygoten Wildtyps
(G/G) dar, die offenen Quadrate stellen die Ergebnisse eines Heterozygoten
(G/T) dar, die offenen Dreiecke stellen die Ergebnisse eines polymorphen
Homozygoten (T/T) dar und „x" stellt die Ergebnisse
der Leerprobe dar. Wie aus 2 zu ersehen,
konnte die Amplifikation, basierend auf den Signalen von SYBR Green
I, eindeutig in einer Echtzeit-Art und Weise beobachtet werden.
Wie bei den Schmelzkurven, die nach den Messungen der Signale erstellt
wurden, wurde im Fall einer Sequenz, die vollständig komplementär zu Oligo
1 ist, eine Schmelzkurve erhalten, die bei etwa 70°C einen Peak
aufweist; im Fall einer homozygoten, polymorphen Sequenz wurde eine
Schmelzkurve erhalten, die einen Peak bei etwa 65°C aufweist,
und im Fall einer heterozygoten Sequenz wurden zwei Peaks bei etwa
65 und 70°C
erhalten.
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Die
erforderliche Gesamtzeit betrug etwa 30 Minuten.
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Die
relativen Absorptionsintensitäten
bei 520 nm, 550 nm und 580 nm für
Texas Red waren 0,07, 0,31 beziehungsweise 0,63, wobei die Absorptionsintensität bei der
maximalen Absorptionswellenlänge
als 1 definiert wird. Die relativen Fluoreszenzintensitäten bei
520 nm, 550 nm und 580 nm für
SYBR Green I waren 1,00, 0,62 beziehungsweise 0,29, wobei die Absorptionsintensität bei der
maximalen Fluoreszenzwellenlänge
als 1 definiert wird.
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SYBR
Green I wurde mit 495 nm angeregt und die Messung der Fluoreszenz
von Texas Red wurde mit einem 620 nm-Filter durchgeführt. In
diesem Fall war die relative Fluoreszenzintensität für Texas Red 1 und die relative
Fluoreszenzintensität
für SYBR
Green war 0,13, wobei jeweils die Absorptionsintensität bei der
maximalen Fluoreszenzwellenlänge
als 1 definiert wird.
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Die
maximale Absorptionswellenlänge
für Texas
Red liegt bei etwa 590 nm.
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Die
Messungen konnten unter Verwendung von ROX, LightCycler RED 640
oder LightCycler RED 705 als Markierung eines Oligonucleotids an
Stelle von Texas Red in ähnlicher
Weise durchgeführt
werden (für
die Messung unter Verwendung von LightCycler RED 705 wurde ein 700
nm-Filter verwendet).
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Wie
vorstehend beschrieben, konnte ein genetischer Polymorphismus in
einer Zielnucleinsäure
leicht und schnell, ohne komplizierten Arbeitsablauf und ohne das
Zufügen
eines Reaktionsgemisches oder dem Öffnen/Schließen eines
Reaktionsgefäßes, eindeutig
bestimmt werden. Die Bestimmung wurde durchgeführt, indem ein Nucleinsäurefragment,
das eine Sequenz einer polymorphen Stelle enthält, amplifiziert wurde; ein markiertes
Oligonucleotid, das die polymorphe Stelle enthält, hybridisiert wurde; einer
Nucleinsäure-spezifische
Markierung gestattet wurde, darauf einzuwirken und die Temperatur,
bei der das markierte Oligonucleotid in einen Einzelstrang dissoziiert,
gemessen wurde.
- SEQ ID NO: 1: Eine synthetische DNA mit
einer Sequenz, die eine Nucleotid-Polymorphismus-Stelle (Glu298Asp) des
menschlichen endothelialen Stickoxidsynthasegens aufweist.
- SEQ ID NO: 2: Eine synthetische DNA, die eine Sequenz des menschlichen
endothelialen Stickoxidsynthasegens aufweist.
- SEQ ID NO: 3: Eine synthetische DNA mit einer Sequenz, die komplementär zum menschlichen
endothelialen Stickoxidsynthasegen ist.
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