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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft pharmazeutische Zusammensetzungen,
umfassend die hierin definierten Carbostyril-Derivate, die als Stabilisatoren
des Dopamin-Serotonin-Systems wirken, in Kombination mit den hierin
definierten Serotonin-Wiederaufnahmehemmern in einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger. Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Stimmungserkrankungen,
wie z. B. Depression und Major Depression.
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Stand der Technik
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Die
Zahl der Menschen mit Stimmungserkrankungen, wie z. B. Major Depression,
und verschiedenen Symptomen von Depressionen nimmt aus verschiedenen
Gründen,
wie z. B. sozialer Stress, Arbeitslosigkeit, Krankheit und Armut,
jährlich
zu. Die Depression ist weltweit ein wesentliches soziales Problem.
Zum Beispiel beträgt
die Häufigkeit
von Depressionen, einschließlich
Major Depression, in Japan in der Generation von über 65 Jahren
5% oder mehr. Einige der Depressionen in dieser Bevölkerungsgruppe
sind mit Geistesstörungen verbunden,
die Alterserkrankungen verbunden mit Demenz und Neurose darstellen.
Viele deprimierte Patienten zeigen eine hohe Widerholungsrate, und
schwere depressive Symptome sind die Hauptursachen für Selbstmord
und Drogenmissbrauch (Nishimura Ken, "Nippon Ronen Igakuzasshi", Bd. 33, S. 503–504 (1996)).
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Seit
1950 wurden Antidepressiva (z. B. Imipramin, Desipramin, Amitriptylin,
usw.) entwickelt, die die Monoamin-Wiederaufnahme inhibieren. Sie
werden häufig
zur Behandlung von Patienten verwendet, die unter Stimmungserkrankungen,
wie z. B. Depression und Major Depression, leiden. Allerdings weisen
diese Arzneimittel die folgenden Nebenwirkungen auf: Mundtrockenheit,
trübe Augen,
Dysurie, Verstopfung, Wiedererkennungsstörungen (recognition disturbance)
und dergleichen aufgrund der antichilonergen Wirkung; kardiovaskuläre Nebenwirkungen,
wie z. B. orthostatische Hypotonie, Tachykardie und dergleichen
gravierend auf die antagonistische Wirkung gegenüber dem α1-Adreno-Rezeptor;
Nebenwirkungen, wie z. B. Sedierung, Gewichtszunahme und dergleichen, basierend
auf die antagonistische Wirkung gegenüber dem Hystamin-H1-Rezeptor.
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Seit
1980 wurden Serotonin-Wiederaufnahmehemmer entwickelt, die Fluoxetin,
Duloxetin, Venlafaxin, Milnacipran, Citalopram, Fluvoxamin, Paroxetin
und Sertralin einschließen
jedoch nicht auf diese beschränkt sind,
und diese Hemmer weisen Nebenwirkungen, wie z. B. Widererkennungsstörung (recognition
disturbance), Schlafstörung
und Verschlimmerung von Angstgefühl
und Ruhelosigkeit auf. Zudem weisen diese Hemmer weitere Nebenwirkungen
in den Verdauungsorganen, wie z. B. Brechreiz, Erbrechen und dergleichen,
auf.
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Aufgrund
dessen, dass die Stimmungserkrankungen, wie z. B. depressive Symptome,
Depression und dergleichen, Erkrankungen mit einer äußerst starken
Psychalgie sind, ist das Auftreten von neuen Symptomen basierend
auf diesen Nebenwirkungen ein recht ernsthaftes Problem der Therapie
von Stimmungserkrankungen (Shioe Kunihiko, Kariya Tetsuhiko, "Shinkei Seishin Yakuri", Bd. 11, S. 37–48 (1989);
Yamada Mitsuhiko, Ueshima Kunitoshi, "Rinshou Seishin Yakuri", Bd. 1, S. 355–363 (1998)).
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Obgleich
Stimmungserkrankungen, einschließlich Depression und Major
Depression, verschiedenartige Erkrankungen sind und die Ursachen
für diese
Erkrankungen nicht vollständig
verstanden sind, ist es wahrscheinlich, dass die Abnormalitäten des
monoaminergen zentralen Nervensystems, die durch Serotonin, Norepinephrin
und Dopamin und dergleichen verursacht werden, und die Abnormalität verschiedene
Hormone und Peptide sowie verschiedene Stressoren die Ursachen für Depression
und verschiedenartige Stimmungserkrankungen sind (Kubota Masaharu
et al., "Rinshou
Seishin Igaku",
Bd. 29, S. 891–899
(2000)). Selbst wenn Antidepressiva, wie z. B. tricyklische Antidepressiva
und Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, verwendet werden, sind diese
Arzneimittel aus diesen Gründen
in der Behandlung nicht für
alle deprimierten Patienten immer wirksam. Etwa 30% der deprimierten
Patienten reagieren nicht auf primär ausgewählte Antidepressiva (Nelson,
J. C, et al., J. Clin. Psychiatry, 55, S. 12–19 (1994)). Wenn diesen Patienten
darüber
hinaus ein zweites oder drittes Antidepressivum verabreicht wird
kommt es zu unzureichenden Verbesserungen der Symptome bei etwa
10% dieser Patienten (Inoeu Takeshi, Koyama Tsukasa, "Rinshou Seishin Igaku", Bd. 38, S. 868–870 (1996)).
Diese Patienten werden als Patienten der refraktären Depression bezeichnet.
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In
einigen Fällen
wird die Elektroschock-Therapie zur Behandlung der refraktären Depression
verwendet, und die Wirksamkeit dieser Behandlung wurde berichtet.
Tatsächlich
wird allerdings der Zustand zahlreicher Patienten nicht verbessert
(Inoue Takeshi, Koyama Tsukasa, "Rinshou
Seishin Yakuri",
Bd. 2, S. 979–984 (1999)).
Außerdem
kann die psychologische Qual, die diese Patienten und ihre Familien
aufgrund der Verwendung der Elektroschock-Therapie erfahren, sehr
ernsthaft sein.
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Neue
therapeutische Untersuchungen beziehen vorgeschlagene Kombinationstherapien
unter Verwendung eines atypischen Antipsychotikums, wie z. B. Olanzapin,
das ein Mittel zur Behandlung von Schizophrenie ist (Antipsychotikum),
zusammen mit einem Antidepressivum, wie z. B. einem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
(
EP 0 367 141 ,
WO 98/11897 ,
WO 99/61027 ,
WO 99/62522 ,
US 2002/0123490A1 und
dergleichen) ein. Allerdings weisen kommerziell erhältliche
atypische Antipsychotika signifikante Probleme bezüglich ihrer
Sicherheit auf. Zum Beispiel führen
Clozapin, Olanzapin und Quetiapin zu einer Gewichtszunahme und erhöhen das
Risiko von Diabetis Mellitus (Newcomer, J. W. (geprüfte Übersetzung
von Aoba Anri), "Rinshou Seishin
Yakuri", Bd. 5,
S. 911–925
(2002); Haupt, D. W. und Newcomer, J. W. (übersetzt von Fuji Yasuo und Misawa
Fuminari), "Rinshou
Seishin Yakuri",
Bd. 5, S. 1063–1082
(2002)). Tatsächlich
wurden in Japan dringende Sicherheitswarnungen bezüglich durch
Olanzapin und Quetiapin verursachte Hyperglykämie, diabetische Ketoacidose
und diabetisches Koma erlassen, die zeigen, dass diese Arzneimittel
bei Patienten mit Diabetis Mellitus und Patienten mit einer Vorgeschichte
von Diabetis Mellitus einer Dosierungskontraindikation unterzogen
wurden. Risperidon verursacht Zunahmen der Serum-Prolaktinspiegel
und erzeugt extrapyramidale Nebenwirkungen bei hohen Dosierungen.
Ziprasidon erhöht
das Risiko von schweren Rhythmusstörungen basierend auf einer
Kardio-QTc-Verlängerungswirkung.
Ferner induziert Clozapin Agranulocytose, so dass seine klinische
Verwendung strengstens beschränkt
ist (van Kammen, D. P. (Zusammengefasst unter Aufsicht von Murasaki
Mitsuroh), "Rinshou
Seishin Yakuri",
Bd. 4, S. 483–492
(2001)).
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US 2002/01156067
A1 betrifft eine Zusammensetzung, umfassend (a) einen oder
mehrere Norepinephrin-Wiederaufnahmehemmer und (b) ein oder mehrere
Neuroleptika. Von der Zusammensetzung wird behauptet, dass sie zur
Behandlung von Störungen
und Erkrankungen des zentralen Nervensystems und insbesondere zur
Behandlung von Schizophrenie verwendbar ist.
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C.
P. Lawler et al., Neuropsychopharmacology, 1999, 20 (6), 612–627 berichten
von Wechselwirkungen von Aripiprazol mit Dopamin- und Serotonin-Rezeptorsubtypen.
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K.
D. Burris et al., J. Pharmacol. Exp. Ther., 2002, 302 (1), 381–389 berichten
von Aripiprazol als hoch-affinen partiellen Agonisten von humanen
Dopamin-D2-Rezeptoren.
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Goodman
et al., "The Pharmacological
Basis of Therapeutics",
New York, Pergamon Press, 10. Ausgabe, 451, 468 beschreiben neuere
Antidepressiva als Hemmer der aktiven Wiederaufnahme von Serotonin in
die Nervenenden sowie "atypische" Antidepressiva mit
einer weniger gut definierten Neuropharmakologie.
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Demzufolge
besteht ein Bedarf an neuen Zusammensetzungen, die zur Behandlung
von Stimmungserkrankungen, insbesondere Depression und Major Depression,
verwendbar sind und die wirksam sind und keine schädlichen
Nebenwirkungen verursachen, die mit den Verbindungen des Stands
der Technik verbunden sind.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung löst
das obige Problem durch Bereistellen von neuen Zusammensetzungen zur
Behandlung von Stimmungserkrankungen, insbesondere Depression und
Major Depression.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Lösungen
der oben erwähnten
Probleme bereit und zeigt, dass Stimmungserkrankungen, wie Depression
und Major Depression, wirksam durch Verabreichung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung, umfassend mindestens ein hierin definiertes Carbostyril-Derivat, das ein
Stabilisator des Dopamin-Serotonin-Systems ist, in Kombination mit
mindestens einem hierin definierten Serotonin-Wiederaufnahmehemmers in einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger,
an einem Patienten mit einer solchen Störung.
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Das
erfindungsgemäß verwendete
Carbostyril-Derivat, das ein Stabilisator des Dopamin-Serotonin-Systems
ist, ist Aripiprazol.
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Aripiprazol,
das auch als 7-{4-[4-(2,3-Dichlorphenyl)-1-piperazinyl]butoxy)-3,4-dihydro-2(1H)-chinolinon
bezeichnet wird, ist eine Carbostyril-Verbindung und zur Behandlung
von Schizophrenie verwendbar (
EP 0
367 141 ,
US-Patent Nr.
5,006,528 ). Aripiprazol ist auch als 7-{4-[4-(2,3-Dichlorphenyl)-1-piperazinyl]butoxy-3,4-dihydrocarbostyril,
Abilify, OPC-14597, OPC-31 und BMS-337039 bekannt. Aripiprazol besitzt
eine agonistische Wirkung gegenüber
dem 5-HT1A-Rezeptor und ist als nützliche Verbindung zur Behandlung
von Typen der Depression und refraktären Depressionen, wie z. B.
endogene Depression, Major Depression, Melancholie und dergleichen
bekannt (
WO 02/060423 ,
US-Patentanmeldung 2002/0173513A1). Aripiprazol weist eine Aktivität als Antagonist
an Serotonin-Rezeptoren und Dopamin-Rezeptoren auf und wirkt als
Agonist oder partieller Agonist Serotonin-5HT1A-Rezeptor und als
Agonist oder partieller Agonist Dopamin-D
2-Rezeptor. Aripiprazol
ist ein Stabilisator des Dopamin-Serotonin-Systems.
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Der
mindestens eine erfindungsgemäß verwendete
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
wird aus der Gruppe ausgewählt,
die aus Fluoxetin, Duloxetin, Venlafaxin, Milnacipran, Citalopram,
Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin, Escitalopram und Salzen davon
besteht. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die pharmazeutische
Zusammensetzung Aripiprazol und Citalopram in einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger.
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Die
neuen erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
umfassend mindestens ein hierin definiertes Carbostyril-Derivat
mit einer Wirkung als Stabilisator des Dopamin-Serotonin-Systems
und mindestens einen hierin definierten Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger, kann in einer Einzeldosisform,
z. B. einer Pille, kombiniert werden. Alternativ können das
hierin definierte mindestens eine Carbostyril-Derivat mit einer
Wirkung als Stabilisator des Dopamin-Serotonin-Systems und der hierin definierte
mindestens eine Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
in getrennten Dosierungsformen jeweils in einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger
vorliegen. Diese Zusammensetzungen werden einem Patienten mit einer
Stimmungserkrankung, insbesondere Depression oder Major Depression,
in einer Menge und einem Dosierungsplan verabreicht, die zur Behandlung
der Stimmungserkrankung effektiv sind.
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Demzufolge
ist es ein erfindungsgemäßes Ziel,
eine pharmazeutische Zusammensetzung bereitzustellen, die zur Behandlung
einer Stimmungserkrankung verwendbar ist.
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Es
ist ein erfindungsgemäßes Ziel,
eine Zusammensetzung bereitzustellen, die zur Behandlung einer Stimmungserkrankung
verwendbar ist, wobei die Stimmungserkrankung Depression oder Major
Depression ist.
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Eine
weiteres erfindungsgemäßes Ziel
ist es, eine Zusammensetzung bereitzustellen, die mindestens ein
Carbostyril-Derivat mit einer Wirkung als Stabilisator des Dopamin-Serotonin-Systems
und mindestens einen Serotonin-Wiederaufnahmehemmer in einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger
umfasst, wobei das Carbostyril-Derivat Aripiprazol und der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
Citalopram ist.
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Ein
weiteres erfindungsgemäßes Ziel
ist es, die Verwendung einer Zusammensetzung, die ein Carbostyril-Derivat
mit einer Wirkung als Stabilisator des Dopamin-Serotonin-Systems
und mindestens einen hierin definierten Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger umfasst, zur Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung von Stimmungserkrankungen bereitzustellen,
wobei das Carbostyril-Derivat Aripiprazol ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
das thermogravimetrische/Differential-Thermogramm des in Referenzbeispiel
4 erhaltenen Aripiprazol-Hydrats.
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2 ist
das 1H-NMR-Spektrum (DMSO-d6,
TMS) des in Referenzbeispiel 4 erhaltenen Aripiprazol-Hydrats.
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3 ist
das Pulver-Röntgenbeugungsdiagramm
des in Referenzbeispiel 4 erhaltenen Aripiprazol-Hydrats.
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4 ist
das 1H-NMR-Spektrum (DMSO-d6,
TMS) der in Beispiel 1 erhaltenen wasserfreien Aripiprazol-Kristalle
B.
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5 ist
das Pulver-Röntgenbeugungsdiagramm
der in Beispiel 1 erhaltenen wasserfreien Aripiprazol-Kristalle
B.
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6 ist
das thermographimetrische/Differential-Thermogramm des in Referenzbeispiel
3 erhaltenen Aripiprazol-Hydrats.
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7 ist
das Pulver-Röntgenbeugungsdiagramm
des in Referenzbeispiel 3 erhaltenen Aripiprazol-Hydrats.
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8 ist
eine schematische Darstellung der chemischen Strukturen von Aripiprazol
und seinen Metaboliten. Einige der Metaboliten können über weitere mögliche Wege
gebildet werden; z. B. könnte
DM-1431 durch N-Dealkylierung von DM-1451 und DM-1459 gebildet werden.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung umfasst Aripiprazol und einen zweiten Inhaltsstoff,
umfassend einen hierin definierten Serotonin-Wiederaufnahmehemmer,
in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger. Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen sind zur Behandlung von Stimmungserkrankungen,
einschließlich
Depression und Major Depression, verwendbar.
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Die pharmazeutische Zusammensetzung: Der
erste Inhaltsstoff
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Der
erste Inhaltsstoff umfasst ein Carbostyril-Derivat, das als Stabilisator
des Dopamin-Serotonin-Systems wirksam ist. Ein solches Carbostyril-Derivat
weist eine Wirkung als Agonist oder partieller Agonist an einigen
Serotonin-Rezeptoren und einigen Dopamin-Rezeptoren, vorzugsweise
als Agonist oder partieller Agonist Serotonin-5-HT1A-Rezeptor und
als Agonist oder partieller Agonist Dopamin-D
2-Rezeptor,
auf. Carbostyril-Derivate werden in
US-Patent
5,006,528 und der veröffentlichten
US-Patentanmeldung 2002/0173513A1 beschrieben. Erfindungsgemäß wird das
durch die folgende Formel (1) dargestellte Carbostyril-Derivat verwendet:
worin die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung
zwischen der 3- und 4-Position
in dem Carbostyril-Grundgerüst
eine Einfachbindung ist.
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Das
als erste Komponente in der vorliegenden Erfindung zu verwendende
Carbostyril-Derivat ist Aripiprazol.
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Aripiprazol,
das auch als 7-{4-[4-(2,3-Dichlorphenyl)-1-piperazinyl]butoxy}-3,4-dihydro-2(1H)-chinolinon
bezeichnet wird, ist eine Carbostyril-Verbindung, die als wirksamer
Inhaltsstoff zur Behandlung von Schizophrenie verwendbar ist (
JP-A-2-191256 ,
US-Patent 5,006,528 ). Aripiprazol
ist auch als 7-[4-[4-(2,3-Dichlorphenyl)-1-piperazinyl]butoxy]-3,4-dihydrocarbostyril,
Abilify, OPC-14597, OPC-31 und BMS-337039 bekannt. Aripiprazol besitzt
eine agonistische Wirkung gegenüber
dem 5-HT1A-Rezeptor und ist als nützliche Verbindung zur Behandlung
von Typen der Depression und refraktärer Depression, wie z. B. endogene
Depression, Major Depression, Melancholie und dergleichen bekannt
(
WO 02/060423A2 ;
Jordan et al. US-Patentanmeldung
2002/0173513A1). Aripiprazol weist eine Wirkung als Agonist an Serotonin-Rezeptoren
und Dopamin-Rezeptoren auf und wirkt als Agonist oder partieller
Agonist Serotonin-5-HT1A-Rezeptor und als Agonist oder partieller
Agonist Dopamin-D
2-Rezeptor.
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Aripiprazol
ist ein Antipsychotikum mit einem neuen Wirkmechanismus, der sich
von dem anderer atypischer Antipsychotika unterscheidet (Grunder,
G. et al., Arch Gen Psychiatry, 60(10), S. 974–977, 2003). Die verfügbaren typischen
und atypischen Antipsychotika wirken als Antagonisten am Dopamin-D2-Rezeptoren. Dagegen
wirkt Aripiprazol als partieller Agonist am Dopamin-D2-Rezeptor
(Ishigooka Jyunya und Inada Ken, Rinsho Seishin Yakuri, Bd. 4, S.
1653–1664
(2001)). Zusätzlich
zu der partiellen agonistischen Wirkung an Dopamin-Rezeptoren weist
Aripiprazol eine Wirkung als partieller Agonist an Serotonin-5-HT1A-Rezeptoren
sowie eine antagonistische Wirkung an Serotonin-5-HT2A-Rezeptoren
auf. Demzufolge ist Aripiprazol ein Arzneimittel, das zu einer neuen
Kategorie gehört,
die als Stabilisatoren des Dopamin-Serotonin-Systems definiert wird
(Dopamin-Serotonin-Stabilisator
(Burrie, K. D. et al., J. Pharmacol, Exp. Ther., 302, S. 381–389, 2002;
Jordan, S. et al., Eur. J. Pharmacol. 441, S. 137–140, 2002;
Grunder, G. et al., Arch Gen Psychiatry, 60(10), S. 974–977, 2003)).
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Herstellungsverfahren für Aripiprazol
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Das
erfindungsgemäß zu verwendende
Aripiprazol kann in jeglicher Form vorliegen, z. B. als freie Basen,
Polymorphismen von jedem Kristalltyp, Hydrat, Salzen (Säureadditionssalze,
usw.) und dergleichen. Unter diesen Formen sind die wasserfreien
Aripiprazol-Kristalle B eine bevorzugte Form.
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Was
das Verfahren zur Herstellung der wasserfreien Aripiprazol-Kristalle B betrifft,
so werden sie z. B. durch Erhitzen des Aripiprazol-Hydrats A wie folgt
hergestellt.
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Aripiprazol-Hydrat A
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Das
Aripiprazol-Hydrat A mit den unter den folgenden (1) bis (5) dargestellten
physikochemischen Eigenschaften:
- (1) Es weist
eine endotherme Kurve auf, die im Wesentlichen identisch mit der
durch thermogravimetrische/Differential-Thermoanalyse (Erwärmungsgeschwindigkeit:
5°C/min)
ermittelten endothermen Kurve ist, die in 1 dargestellt
ist. Insbesondere ist es durch das Auftreten eines kleinen Peaks
bei etwa 71°C und
eines graduellen endothermen Peaks um 60°C bis 120°C gekennzeichnet.
- (2) Es weist ein 1H-NMR-Spektrum auf,
das im Wesentlichen identisch mit dem in 2 gezeigten 1H-NMR-Spektrum (DMSO-d6,
TMS) ist.
Insbesondere weist es charakteristische Peaks bei
1,55–1,63
ppm (m, 2H), 1,68–1,78
ppm (m, 2H), 2,35–2,46
ppm (m, 4H), 2,48–2,56
ppm (m, 4H + DMSO), 2,78 ppm (t, J = 7,4 Hz, 2H), 2,97 ppm (brt,
J = 4,6 Hz, 4H), 3,92 ppm (t, J =) 6,3 Hz, 2H), 6,43 ppm (d, J =
2,4 Hz, 1H), 6,49 ppm (dd, J = 8,4 Hz, J = 2,4 Hz, 1H), 7,04 ppm
(d, J = 8,1 Hz, 1H), 7,11–7,17
ppm (m, 1H), 7,28–7,32
ppm (m, 2H) und 10,00 ppm (s, 1H) auf.
- (3) Es weist ein Pulver-Röntgenbeugungsspektrum
auf, das im Wesentlichen identisch mit dem in 3 gezeigten
Pulver-Röntgenbeugungsspektrum
ist. Insbesondere weist es charakteristische Peaks bei 2θ = 12,6°, 15,4°, 17,3°, 18,0°, 18,6°, 22,5° und 24,8° auf.
- (4) Es weist deutliche Infrarot-Absorptionsbanden bei 2951,
2822, 1692, 1577, 1447, 1378, 1187, 963 und 784 cm–1 in
einem IR (KBr)-Spektrum auf.
- (5) Es weist eine mittlere Partikelgröße von 50 μm oder weniger auf.
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Verfahren zur Herstellung von Aripiprazol-Hydrat
A
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Aripiprazol-Hydrat
A wird durch Mahlen von herkömmlichen
Aripiprazol-Hydrat
hergestellt. Herkömmliche
Mahlverfahren können
zum Mahlen von herkömmlichem
Aripiprazol-Hydrat verwendet werden. Zum Beispiel kann herkömmliches
Aripiprazol-Hydrat in einer Mühle
gemahlen werden. Eine weit verbreitet verwendete Mühle, wie
z. B. ein Zerstäuber,
eine Stiftmühle
(pin mill), eine Strahlmühle
oder Kugelmühle
kann verwendet werden. Unter diesen wird der Zerstäuber bevorzugt
verwendet.
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Im
Hinblick auf die spezifischen Mahlbedingungen unter Verwendung eines
Zerstäubers
könnte
eine Rotationsgeschwindigkeit von 5000 bis 15000 U/min für die Hauptachse,
z. B. bei einer Zufuhrrotation von 10–30 U/min und einer Sieböffnungsgröße von 1–5 mm, verwendet
werden.
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Die
mittlere Partikelgröße des durch
Mahlen erhaltenen Aripiprazol-Hydrats
A kann normalerweise 50 μm
oder weniger, vorzugsweise 30 μm
oder weniger, betragen. Die mittlere Partikelgröße kann durch das nachfolgend
beschriebene Partikelgrößenmessverfahren
bestimmt werden.
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Wasserfreie Aripiprazol-Kristalle B
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Die
verwendungsgemäßen "wasserfreien Aripiprazol-Kristalle
B" weisen die unten
angegebenen physikalischen Eigenschaften (6) bis (10) auf.
- (6) Sie weisen ein 1H-NMR-Spektrum
auf, das im Wesentlichen identisch mit dem in 4 dargestellten 1H-NMR-Spektrum (DMSO-d6,
TMS) ist. Insbesondere weisen sie charakteristische Peaks bei 1,55–1,63 ppm
(m, 2H), 1,68–1,78
ppm (m, 2H), 2,35–2,46
ppm (M, 4H), 2,48–2,56
ppm (m, 4H + DMSO), 2,78 ppm (t, J = 7,4 Hz, 2H), 2,97 ppm (brt,
J = 4,6 Hz, 4H), 3,92 ppm (t, J = 6,3 Hz, 2H), 6,43 ppm (d, J =
2,4 Hz, 1H), 6,49 ppm (dd, J = 8,4 Hz, J = 2,4 Hz, 1H), 7,04 ppm
(d, J = 8,1 Hz, 1H), 7,11–7,17
ppm (m, 1H), 7,28–7,32
ppm (m, 2H) und 10,00 ppm (s, 1H) auf.
- (7) Sie weisen ein Pulver-Röntgenbeugungsspektrum
auf, das im Wesentlichen identisch mit dem in 5 gezeigten
Pulver-Röntgenbeugungsspektrum
ist. Insbesondere weisen sie charakteristische Peaks bei 2θ = 11,0°, 16,6°, 19,3°, 20,3° und 22,1° auf.
- (8) Sie weisen deutliche Infrarot-Absorptionsbanden bei 2945,
2812, 1678, 1627, 1448, 1377, 1173, 960 und 779 cm–1 in
einem IR (KBr)-Spektrum auf.
- (9) Sie besitzen einen endothermischen Peak in der Nähe von 141,5°C in der
thermogravimetrischen/Differential-Thermoanalyse (Erwärmungsgeschwindigkeit:
5°C/min).
- (10) Sie besitzen einen endothermen Peak in der Nähe von 140,7°C in der
Differential-Scanning-Kalorimetrie (Erwärmungsgeschwindigkeit: 5°C/min).
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Wenn
eine kleine Partikelgröße für feste
Zubereitungen, wie z. B. Tabletten oder andere feste Dosierungsformen,
einschließlich
z. B. Schnellschmelz-Formulierungen (flash melt formulations), erforderlich
ist, beträgt
die mittlere Partikelgröße vorzugsweise
50 μm oder
weniger.
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Verfahren zur Herstellung
von wasserfreien Aripiprazol-Kristallen B
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Die
erfindungsgemäßen wasserfreien
Aripiprazol-Kristalle B werden z. B. durch Erwärmen des zuvor erwähnten Aripiprazol-Hydrats
A bei 90 bis 125°C
hergestellt. Die Erwärmungszeit
beträgt
im Allgemeinen 3 bis 50 Stunden, kann jedoch nicht bedingungslos
festgelegt werden, da sie sich in Abhängigkeit von der Erwärmungstemperatur ändert. Die
Erwärmungszeit
und die Erwärmungstemperatur
stehen umgekehrt miteinander in Beziehung, so dass z. B., wenn die
Erwärmungszeit
länger
ist, die Erwärmungstemperatur
niedriger ist und wenn die Erwärmungstemperatur
höher ist,
die Erwärmungszeit
kürzer
ist. Insbesondere wenn die Erwärmungstemperatur
des Aripiprazol-Hydrats A 100°C
beträgt,
kann die Erwärmungszeit
18 Stunden oder mehr oder vorzugsweise etwa 24 Stunden betragen.
Wenn die Erwärmungstemperatur
des Aripiprazol-Hydrats andererseits 120°C beträgt, kann die Erwärmungszeit
etwa 3 Stunden betragen. Die erfindungsgemäßen wasserfreien Aripiprazol-Kristalle
B können
mit Gewissheit durch Erwärmen
des Aripiprazol-Hydrats A für
etwa 18 Stunden bei 100°C
und anschließendes
Erwärmen
für etwa
3 Stunden bei 120°C
hergestellt werden. Die erfindungsgemäßen wasserfreien Aripiprazol-Kristalle
B können
ebenso erhalten werden, wenn die Erwärmungszeit weiter ausgedehnt
wird, jedoch ist dieses Verfahren nicht ökonomisch.
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Wenn
eine kleine Partikelgröße für die Formulierung
nicht erforderlich ist, z. B. wenn die Arzneimittelsubstanz für injizierbare
oder orale Lösungsformulierungen
hergestellt wird, können
die wasserfreien Aripiprazol-Kristalle B auch durch das folgende
Verfahren erhalten werden.
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Die
erfindungsgemäßen wasserfreien
Aripiprazol-Kristalle B werden beispielsweise durch Erwärmen von
herkömmlichen
wasserfreien Aripiprazol-Kristallen
bei 90 bis 125°C
hergestellt. Die Erwärmungszeit
beträgt
im Allgemeinen etwa 3 bis 50 Stunden, kann jedoch nicht bedingungslos
festgelegt werden, da sie sich in Abhängigkeit von der Erwärmungstemperatur ändert. Die
Erwärmungszeit
und die Erwärmungstemperatur stehen
umgekehrt miteinander in Beziehung, so dass z. B. wenn die Erwärmungszeit
länger
ist, die Erwärmungstemperatur
niedriger ist, und wenn die Erwärmungszeit
kürzer
ist, die Erwärmungstemperatur
höher ist. Insbesondere
wenn die Erwärmungstemperatur
der wasserfreien Aripiprazol-Kristalle 100°C beträgt, kann die Erwärmungszeit
etwa 4 Stunden betragen, und wenn die Erwärmungstemperatur 120°C beträgt, kann
die Erwärmungszeit
etwa 3 Stunden betragen.
-
Ferner
werden die erfindungsgemäßen wasserfreien
Aripiprazol-Kristalle B z. B. durch Erwärmen von herkömmlichem
Aripiprazol-Hydrat bei 90 bis 125°C
hergestellt. Die Erwärmungszeit
beträgt
im Allgemeinen 3 bis 50 Stunden, kann jedoch nicht bedingungslos
festgelegt werden, da sie sich in Abhängigkeit von der Erwärmungstemperatur ändert. Die
Erwärmungszeit
und die Erwärmungstemperatur
stehen umgekehrt miteinander in Beziehung, so dass z. B. wenn die
Erwärmungszeit
länger
ist, die Erwärmungstemperatur
niedriger ist, und wenn die Erwärmungszeit
kürzer
ist, die Erwärmungstemperatur
höher ist.
Insbesondere wenn die Erwärmungstemperatur
des Aripiprazol-Hydrats 100°C
beträgt,
kann die Erwärmungszeit
etwa 24 Stunden betragen, und wenn die Erwärmungstemperatur 120°C beträgt, kann
die Erwärmungszeit
etwa 3 Stunden betragen.
-
Die
wasserfreien Aripiprazol-Kristalle, die das Rohmaterial zur Herstellung
der erfindungsgemäßen wasserfreien
Aripiprazol-Kristalle B sind, werden z. B. durch das unten angegebenen
Verfahren a oder b hergestellt.
-
"Verfahren
a": Verfahren zur
Herstellung von rohen Kristallen von Aripiprazol
-
Herkömmliche
wasserfreie Aripiprazol-Kristalle werden durch wohl bekannte Verfahren
hergestellt, die in Beispiel 1 der nicht-geprüften
japanischen Patentveröffentlichung Nr. 191256/1990 beschrieben
sind.
-
7-(4-Brombutoxy)-3,4-dihydrocarbostyril
wird mit 1-(2,3-Dichlorphenyl)piperazin umgesetzt und die so erhaltenen
rohen Aripiprazol-Kristalle werden aus Ethanol umkristallisiert.
-
"Verfahren
b": Verfahren zur
Herstellung von konventionellem wasserfreiem Aripiprazol
-
Das
Verfahren b wird in dem Tagungsband des 4. Gemeinsamen Japanisch-Koreanischen Symposium über Trennungstechnologie
(6.–8.
Oktober 1996) beschrieben.
-
Das
Aripiprazol-Hydrat, das das Rohmaterial zur Herstellung der erfindungsgemäßen wasserfreien Aripiprazol-Kristalle
B ist, wird z. B. durch das unten angegebene Verfahren c hergestellt.
-
"Verfahren
c": Verfahren zur
Herstellung von herkömmlichen
Aripiprazol-Hydrat
-
Aripiprazol-Hydrat
wird auf einfache Weise durch Lösen
der durch das Verfahren a erhaltenen wasserfreien Aripiprazol-Kristalle
in einem wässrigen
Lösungsmittel
und Erhitzen und anschließendes
Abkühlen
der resultierenden Lösung
erhalten. Unter Verwendung dieses Verfahrens wird das Aripiprazol-Hydrat
als Kristalle in dem wässrigen
Lösungsmittel
ausgefällt.
-
Ein
organisches Lösungsmittel,
das Wasser enthält,
wird gewöhnlich
als wässriges
Lösungsmittel
verwendet. Das organische Lösungsmittel
kann vorzugsweise eines sein, das mit Wasser mischbar ist, z. B.
ein Alkohol, wie Methanol, Ethanol, Propanol oder Isopropanol, ein
Keton, wie Aceton, ein Ether, wie Tetrahydrofuran, Dimethylformamid
oder eine Mischung davon, wobei Ethanol besonders wünschenswert
ist. Die Wassermenge in dem wässrigen
Lösungsmittel
kann 10 bis 25 Volumen-% des Lösungsmittels
oder vorzugsweise nahezu 20 Volumen-% betragen.
-
Aripiprazol
kann auf einfache Weise aus einem Säureadditionssalz mit einer
pharmazeutisch annehmbaren Säure
gebildet werden. Als Säure
können
z. B. eine anorganische Säure,
wie Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Salzsäure,
Phosphorsäure,
Bromwasserstoffsäure
usw., eine organische Säure,
wie Essigsäure,
p-Toluolsulfonsäure,
Methansulfonsäure,
Oxalsäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Benzoesäure, Bernsteinsäure usw.,
beispielhaft genannt werden. Ähnlich
wie das Aripiprazol in freien Formen können die Säureadditionssalze als Wirkstoff
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
-
Die über einen
der Herstellungsschritte so erhaltene Zielverbindung wird von dem
Reaktionssystem durch ein gewöhnliches
Trennmittel entfernt und kann weiter gereinigt werden. Als Trenn-
und Reinigungsmittel können
z. B. das Destillationsverfahren, das Lösungsmittelextraktionsverfahren,
das Verdünnungsverfahren, das
Umkristallisationsverfahren, Säulenchromatographie,
Ionenaustauschchromatographie, Gelchromatographie, Affinitätschromatographie,
präparative
Dünnschichtchromatographie
und dergleichen genannt werden.
-
Die pharmazeutische Zusammensetzung: Der
zweite Inhaltsstoff
-
In
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
wird ein Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
als zweiter Inhaltsstoff verwendet. Verbindungen, die als Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
fungieren, können
weit verbreitet als Serotonin-Wiederaufnahmehemmer verwendet werden,
und sind dem Fachmann bekannt.
-
Unter
den Serotonin-Wiederaufnahmehemmern, sind solche mit einem IC50-Wert
(Konzentration des Arzneimittels, die die Serotonin-Wiederaufnahme
um etwa 50% inhibiert), gemessen durch das Verfahren von Wong et
al. (Neuropsychopharmacology, 8, S. 337–344 (1993)), das Standardverfahren
für einen
pharmakologischen Essay, von etwa 1000 nM oder geringer bevorzugt.
-
Als
solche Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wird mindestens einer von
Fluvoxamin (5-Methoxy-1-[4-(trifluoromethyl)phenyl]-1-pentanon-O- (2-aminoethyl)oxim),
Fluoetin (N-Mehtyl-3-(p-trifluoromethylphenoxy)-3-phenylpropylamin), Paroxetin (trans-(–)-3-[(1-,3-Benzodioxol-5-yloxy)methyl]-4-(4-fluorophenyl)-piperidin),
Sertralin (1S-cis)-4-(3,4-Dichlorphenyl)-1,2,3,4-tetrahydro-N-methyl-1-naphthylylaminhydrochlorid),
Venlafaxin, Milnacipran (N,N-Diethyl-2-aminomethyl-1-phenylcyclopropancarboxyamid),
Citalopram, Escitalopram und Duloxetin verwendet.
-
Der
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer kann entweder in Form einer freien
Base oder als Salz (Säureadditionssalz
oder dergleichen) vorliegen. Des Weiteren kann der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
entweder in einer racemischen Modifikation oder R- und S-Enantiomeren
vorliegen.
-
Die
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer können
entweder in einer Einzelanwendung eines Serotonin-Wiederaufnahmehemmers
vorliegen, und bei Bedarf können
zwei oder mehrere Serotonin-Wiederaufnahmehemmer in Kombination
verwendet werden. Die Verwendung von einem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
wird bevorzugt.
-
Der
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer kann auf einfache Weise ein Säureadditionssalz
mit einer pharmazeutisch annehmbaren Säure bilden. Als eine solche
Säure kann
beispielsweise eine anorganische Säure, wie Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure, Phosphorsäure, Bromwasserstoffsäure usw.,
eine organische Säure,
wie Essigsäure,
p-Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure, Oxalsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Benzoesäure, Bernsteinsäure, uws.,
genannt werden. Ähnlich
wie der Wiederaufnahmehemmer in freien Formen können diese Säureadditionssalze
als Wirkstoffverbindungen in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden.
-
Unter
den Serotonin-Wiederaufnahmehemmern kann eine Verbindung mit einer
aciden Gruppe auf einfache Weise durch Reagieren mit einer pharmazeutisch
annehmbaren basischen Verbindung ein Salz bilden. Als eine solche
basische Verbindung kann eine Metallhydroxid, z. B. Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid, Lithiumhydroxid, Calciumhydroxid und dergleichen,
ein Alkalimetallcarbonat oder -Bicarbonat, z. B. Natriumcarbonat,
Kaliumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogencarbonat
und dergleichen, ein Metallalkoholat, z. B. Natriummethylat, Kaliumethylat
und dergleichen, genannt werden.
-
Die
so erhaltene Salzform des Serotonin-Wiederaufnahmehemmers wird von
dem Reaktionssystem durch ein gewöhnliches Trennmittel getrennt
und kann weiter gereinigt werden. Als Trenn- und Reinigungsmittel
könne z.
B. das Destillationsverfahren, das Lösungsmittelextraktionsverfahren,
das Verdünnungsverfahren, das
Umkristallisationsverfahren, Säulenchromatographie,
Ionenaustauschchromatographie, Gelchromatographie, Affinitätschromatographie,
präparative
Dünnschichtchromatographie
und dergleichen genannt werden.
-
Kombination des ersten Inhaltsstoffs
mit dem zweiten Inhaltsstoff
-
Wenn
Aripiprazol mit mindestens einem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
kombiniert wird, sind die folgenden Beispiele für solche Kombinationen: Aripiprazol/Fluoxetin,
Aripiprazol/Duloxetin, Aripiprazol/Venlafaxin, Aripiprazol/Milnacipran,
Aripiprazol/Citalopram, Aripiprazol/Fluvoxamin, Aripiprazol/Paroxetin
und Aripiprazol/Sertralin eine bevorzugte Ausführungsform umfasst eine Kombination
von Aripiprazol/Citalopram.
-
In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann Aripiprazol mit mehr als einem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
kombiniert werden.
-
Verfahren zur Behandlung einer Stimmungserkrankung,
insbesondere Major Depression.
-
Patienten
mit Stimmungserkrankungen können
mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
behandelt werden. Eine mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bevorzugt behandelte Erkrankung ist die Depression oder Major Depression.
Die Behandlung umfasst die Verabreichung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
an einem Patienten mit einer Stimmungserkrankung, wie z. B. Depression
oder Major Depression, in einer Menge und einem Dosierungsplan,
die zur Behandlung der Stimmungserrankung wirksam sind.
-
Dosierung
-
Die
Dosierung des erfindungsgemäß verwendeten
Arzneimittels wird unter Berücksichtigung
der Eigenschaften jedes zu kombinierenden Bestandteils Arzneimittels,
der Eigenschaften der Arzneimittel nach ihrer Kombination und der
Symptome des Patienten (Auftreten weiterer Krankheiten neben Stimmungserkrankungen,
wie z. B. Depression oder Major Depression) entschieden. Allgemeine
Leitfäden
für die
Dosierung können
die folgenden Richtlinien anwenden.
- Aripiprazol: Gewöhnlich etwa
0,1 bis 100 mg/einmal täglich
(oder etwa 0,05 bis etwa 50 mg/zweimal täglich), vorzugsweise etwa 1
bis 30 mg/einmal täglich
(oder etwa 0,5 bis etwa 15 mg/zweimal täglich).
-
Das
Aripiprazol kann mit mindestens einem der folgenden SRIs bei den
angegebenen Dosierungsbereichen kombiniert werden:
- Fluoxetin:
Gewöhnlich
etwa 1 bis etwa 80 mg/einmal täglich,
vorzugsweise etwa 10 bis etwa 40 mg/einmal täglich;
- Duloxetin: Gewöhnlich
etwa 1 bis 160 mg/einmal täglich
(oder 80 mg/zweimal täglich),
vorzugsweise 5 bis etwa 20 mg/einmal täglich;
- Venlafaxin: Gewöhnlich
etwa 10 bis 150 mg/ein- bis dreimal täglich (vorzugsweise etwa 25
bis 125 mg/dreimal täglich);
- Milnacipran: Gewöhnlich
etwa 10 bis 100 mg/ein- bis zweimal täglich, vorzugsweise etwa 25
bis etwa 50 mg/zweimal täglich;
- Citalopram: Gewöhnlich
etwa 5 bis etwa 50 mg/einmal täglich,
vorzugsweise etwa 10 bis etwa 30 mg/einmal täglich;
- Escitalopram: Gewöhnlich
etwa 5 bis etwa 30 mg/einmal täglich,
vorzugsweise etwa 10 bis etwa 20 mg/einmal täglich;
- Fluvoxamin: Gewöhnlich
etwa 20 bis 500 mg/einmal täglich,
vorzugsweise 50 bis 300 mg/einmal täglich;
- Paroxetin: Gewöhnlich
etwa 20 bis etwa 50 mg/einmal täglich,
vorzugsweise etwa 20 bis etwa 30 mg/einmal täglich oder
- Sertralin: Gewöhnlich
etwa 20 bis etwa 500 mg/einmal täglich,
vorzugsweise etwa 50 bis etwa 200 mg/einmal täglich.
-
Gewöhnlich wird
das Gewichtsverhältnis
des ersten Inhaltsstoffs zu dem zweiten Inhaltsstoff gemäß der oben
erwähnten
Richtlinie gewählt.
Was das Verhältnis
des ersten Inhaltsstoffs und des zweiten Inhaltsstoffs betrifft,
so wird der zweite Inhaltsstoff zu etwa 0,01 bis etwa 500 Gewichtsanteilen,
vorzugsweise etwa 0,1 bis etwa 100 Gewichtsanteilen verwendet, wenn
der erste Inhaltsstoff etwa ein Gewichtsanteil beträgt.
-
Pharmazeutisch annehmbare Träger
-
Pharmazeutisch
annehmbare Träger
schließen
Verdünnungsmittel
und Hilfsmittel ein, die gewöhnlich in
pharmazeutischen Zubereitungen verwendet werden, wie Füllstoffe,
Extender, Bindemittel, Feuchtigkeitsmittel, Desintegratoren, Tenside
und Schmiermittel.
-
Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung kann als gewöhnliche
Zubereitung, z. B. in Form von Tabletten, Schnellschmelztabletten
(flash melt tablets), Pillen, Pulver, Flüssigkeit, Suspension, Emulsion,
Granalien, Kapseln, Zäpfchen
oder Injektion (Flüssigkeit,
Suspension, usw.), Pastillen, intranasales Spray, perkutanes Pflaster
und dergleichen formuliert werden.
-
Wenn
eine Tablettenformulierung geformt wird kann eine Vielzahl von Trägern, die
auf diesem Gebiet bekannt sind, verwendet werden. Beispiele schließen Lactose,
Saccharose, Natriumchlorid, Glucose, Harnstoff, Stärke, Xylit,
Mannit, Erythritol, Sorbitol, Calciumcarbonat, Kaolin, kristalline
Cellulose, Kieselsäure
und weiter Hilfsstoffe; Wasser, Ethanol, Propanol, einfacher Sirup,
Glucoselösung,
Stärkelösung, Gelatinelösung, Carboxymethylcellulose,
Schellack, Methylcellulose, Kaliumphosphat, Polyvinylpyrrolidon
und weitere Bindemittel; getrocknete Stärke, Natriumalginat, Agarpulver,
Laminaranpulver, Natriumhydrogencarbonat, Calciumcarbonat, Polyoxyethylensorbitan
Fettsäureester,
Natriumlaurylsulfat, Stearinsäuremonoglycerid,
Stärke,
Lactose und weitere Desintegratoren; weißer Zucker, Stearin, Kakaobutter,
hydriertes Öl
und weitere Desintegrationsinhibitoren; quarternäres Ammoniumsalz, Natriumlaurylsulfat
und weitere Absorptionsbeschleuniger; Glycerin, Stärke und
weitere Feuchthaltemittel; Stärke,
Lactose, Kaolin, Bentonit, kolloidale Kieselsäure und weitere Absorbentien
und verfeinerter Talk, Stearat, Borsäurepulver, Polyethylenglycol
und weitere Schmiermittel und dergleichen ein. Tabletten können nötigenfalls
ebenso als Tabletten mit gewöhnlichen
Beschichtungen, wie z. B. zuckerbeschichtete Tabletten, gelatinebeschichtete
Tabletten, magensaftresistente Tabletten und filmbeschichtete Tabletten,
sowie als Doppeltabletten und Mehrschicht-Tabletten formulierte werden.
-
Wenn
Pillen geformt werden, kann eine Vielzahl von Trägern, die auf diesem Gebiet
verwendet werden, verwendet werden. Beispiele schließen Glucose,
Lactose, Stärke,
Kakaobutter, gehärtetes
Pflanzenöl, Kaolin,
Talk und weiter Hilfsmittel, Gummiarabikum-Pulver, Tragantpulver,
Gelatine, Ethanol und weitere Bindemittel und Laminaran, Agar und
weitere Desintegratoren und dergleichen ein.
-
Wenn
eine Zäpfchenformulierung
geformt wird, kann eine Vielzahl von Trägern, die auf diesem Gebiet bekannt
sind, verwendet werden. Beispiele schließen Polyethylenglycol, Kakaobutter,
einen höheren
Alkohol, Ester eines höheren
Alkohols, halbsynthetisches Gelatinglycerid und dergleichen ein.
-
Kapseln
können
gemäß gewöhnlichen
Verfahren durch Mischen der Carbostyril-Derivate, wie z. B. wasserfreie
Aripiprazol-Kristalle als ersten Inhaltsstoff und ein Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
als zweiten Inhaltsstoff, und verschiedenen oben beschriebenen Trägern und
das Packen in harte Gelatinekapseln, weiche Kapseln, Hydroxypropylmethylcellulose-Kapseln (HPMC-Kapseln)
und dergleichen hergestellt.
-
Zusätzlich können Färbemittel,
Konservierungsmittel, Parfüme,
Aromastoffe, Süßungsmittel
und dergleichen sowie weitere Arzneimittel in der pharmazeutischen
Zusammensetzung enthalten sein.
-
Die
Mengen des in der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung enthaltenen ersten Inhaltsstoffs und zweiten Inhaltsstoffs
werden in angemessener Weise aus einem breiten Bereich je nach den zu behandelnden
Krankheiten ausgewählt.
Gewöhnlich
werden etwa 1 bis 70 Gewichtsanteile, vorzugsweise etwa 1 bis 30
Gewichtsanteile des ersten und zweiten Inhaltsstoffs in der Gesamtmenge
basierend auf der pharmazeutischen Zusammensetzung verwendet.
-
Die
Verfahren zur Verabreichung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung
sind nicht besonders beschränkt.
Die Zusammensetzung wird je nach Typ der Zubereitungsformen und
dem Alter, Geschlecht und weiteren Zustand des Patienten (Grad und
Zustände
der Krankheit, usw.) verabreicht. Beispielsweise werden Tabletten,
Pillen, Flüssigkeiten,
Suspensionen, Emulsionen, Granalien und Kapseln oral verabreicht.
Im Falle einer Injektionszubereitung wird intravenös entweder
einzeln oder gemischt mit einer gewöhnlichen Hilfsflüssigkeit,
wie z. B. Lösungen
aus Glucose oder einer Aminosäure,
verabreicht. Ferner wird die Injektionszubereitung nötigenfalls
einzeln intrakutan, subkutan oder intraperitoneal verabreicht. Im
Falle eines Zäpfchens
wird intrarektal verabreicht.
-
Verabreichungsformen
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
können
jene Typen sein, durch die die wirksamen Spiegel sowohl der Carbostyril-Derivate
als auch der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer gleichzeitig in vivo
verabreicht werden können.
In einer Ausführungsform
ist ein Carbostyril-Derivat
zusammen mit einem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer in einer einzigen
pharmazeutischen Zusammensetzung enthalten, und diese Zusammensetzung
kann verabreicht werden. Andererseits sind das Carbostyril-Derivat
und ein Serotonin-Wiederaufnahmehemmer jeweils einzeln in einer
pharmazeutischen Zubereitung enthalten, und jede dieser Zubereitungen
kann gleichzeitig oder in geeigneten Intervallen verabreicht werden.
-
Die
Dosierung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Behandlung und Verbesserung von Depression oder
Major Depression kann in einer relativ kleinen Menge verwendet werden, da
die Zusammensetzung eine ausgezeichnete Wirksamkeit aufweist. Daher
weist die Zusammensetzung weniger Nebenwirkungen und ein ausgezeichnetes
Sicherheitsprofil auf.
-
Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung ist zur Behandlung oder Verbesserung von Stimmungserkrankungen,
wie z. B. depressive Symptomatik, Depression, refraktäre Depression
und Major Depression, ziemlich wirksam.
-
Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung kann in einem weiten Bereich von Neurotransmissionsakommodationsvorgängen manifest
werden. Im Ergebnis etabliert die erfindungsgemäße Zusammensetzung pseudo-homöostatische
dopaminerge und serotoninerge Neurotransmission (als Folge eines
partiellen Agonismus), die in Folge von neuropathophysiologischen
Prozessen aufgehört
hat, normal zu funktionieren.
-
Die
Stimmungserkrankungen, die durch die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung behandelt werden können schließen die Stimmungserkrankungen
ein, die im "Diagnostic
and Statistical Manual of Mental Disorders" 4. Ausgabe (DSM-IV) veröffentlicht
von The American Psychiatric Association, klassifiziert werden.
Diese Stimmungserkrankungen schließen z. B. Major Depression,
alle Stimmungserkrankungen, schizoaffektive Störung, Demenz mit depressiver
Symptomatik und dergleichen ein. Eine bevorzugte erfindungsgemäß zu behandelnde
Erkrankung ist die Major Depression.
-
Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung ist zur Behandlung von Major Depression, endogener
Depression, Melancholie, Depression in Kombination mit psychotischen
Schüben,
bipolarer Störung
mit depressiver Phase, refraktärer
Depression, Demenz vom Alzheimer-Typ mit depressiver Symptomatik,
Parkinson-Krankheit mit depressiver Symptomatik, Altersdemenz, Stimmungserkrankung
verbunden mit zerebralen Blutgefäßen und
Stimmungserkrankung infolge einer Kopfverletzung und dergleichen
verwendbar. Zusätzlich
zu den hierin beschriebenen Behandlungsverfahren wird eine zusätzliche
Offenbarung zum Gestalten klinischer Studien in J. Clin. Psychiatry,
2002, 63(12), S. 1164–1170;
J. Clin. Psychiatry, 2002, 63(8), S. 733–736; und J. Clin. Psychiatry,
2002, 63(5), S. 391–395
bereitgestellt.
-
Beispiele
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun detaillierter erklärt, indem
Referenzbeispiele, Beispiele und Formulierungsprobenbeispiele illustriert
werden. Zunächst
werden die analytischen Verfahren erklärt.
-
Analytische Verfahren
-
- (1) Das 1H-NMR-Spektrum
wurde in DMSO-d6 unter Verwendung von TMS
als Standard gemessen.
- (2) Pulver-Röntgenbeugung
Unter
Verwendung eines RAD-2B Beugungsmessgeräts, hergestellt von Rigaku
Denki, wurde das Pulver-Röntgenbeugungsbild
bei Raumtemperatur unter Verwendung eines Cu-Ka gefüllten Röhrchens
(35 kV, 20 mA) als Röntgenquelle
mit einem Weitwinkelgoniometer, einer Streublende von 1°, einer Lichtunterbrechungsblende
von 0,15 mm, einem sekundären
Graphitmonochromator und einem Szintilationszähler gemessen. Die Datenerfassung
wurde mit einem 2θ-kontinuierlichen
Scan-Modus bei einer Scan-Geschwindigkeit von 5°/min in Scan-Schritten von 0,02° im Bereich
von 3° bis
40° vorgenommen.
- (3) Das IR-Spektrum wurde mit dem KBr-Verfahren gemessen.
- (4) Thermogravimetrische/Differential-Thermoanalyse
Die
gravimetrische/Differential-Thermoanalyse wurde unter Verwendung
eines Kontrollelements SSC 5200 und eines simultanen Differential-Thermo/thermogravimetrischen
Messelements TG/DTA 220, hergestellt von Seiko Corp., gemessen.
Proben (5–10
mg) wurden in eine offene Aluminiumschale gegeben und bei 20°C bis 200°C in einer
trockenen Stickstoffatmosphäre
bei einer Heizrate von 5°C/min
erhitzt. α-Aluminiumoxid
wurde als Standardsubstanz verwendet.
- (5) Differential-Scanning-Kalorimetrie
Die thermogravimetrisch/Differential-Thermoanalyse
wurde unter Verwendung eines Kontrollelements SSC 5200 und eines
Differential-Scanning-Calorimeters
DSC 220C, hergestellt von Seiko Corp., gemessen. Proben (5–10 mg)
wurden in gefalzte Aluminiumschalen gegeben und von 20°C auf 200°C in einer
trockenen Stickstoffatmosphäre
bei einer Heizrate von 5°C/min
erhitzt. α-Aluminiumoxid
wurde als Standardsubstanz verwendet.
- (6) Partikelgrößenmessung
Die
zu messenden Partikel (0,1 g) wurden in 20 ml einer n-Hexan-Lösung von
0,5 g Sojalecithin suspendiert, und die Partikelgröße wurde
unter Verwendung eines Größenverteilungsmessgeräts (Microtrack HRA,
hergestellt von Microtrack Co.) gemessen.
-
Referenzbeispiel 1
-
7-(4-Chlorbutoxy)-3,4-dihydrocarbostyril
(19,4 g) und 16,2 g des Monohydrochlorids von 1-(2,3-Dichlorphenyl)piperadin-1-hydrochlorid
wurden zu einer Lösung
von 8,39 g Kaliumcarbonat, gelöst
in 140 ml Wasser, gegeben und für
3 Stunden unter Rühren
unter Rückfluss
gesetzt. Nachdem die Reaktion vollendet war, wurde die Mischung
abgekühlt
und die ausgefallenen Kristalle mittels Filtration gesammelt. Diese
Kristalle wurden in 350 ml Ethylacetat gelöst, und etwa 210 ml eines Wasser/Ethylacetat-Azeotrops
wurden unter Rückfluss
entfernt. Die verbleibende Lösung
wurde gekühlt,
und die ausgefallenen Kristalle wurden mittels Filtration gesammelt.
Die resultierenden Kristalle wurden bei 60°C für 14 Stunden getrocknet, um
20,4 g (74,2%) eines Rohprodukts von Aripiprazol zu erhalten.
-
Das
oben erhaltene Rohprodukt von Aripiprazol (30 g) wurde aus 450 ml
Ethanol gemäß den in
der nicht-geprüften
japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 191256/1990 beschriebenen Verfahren umkristallisiert, und
die resultierenden Kristalle wurden bei 80°C für 40 Stunden getrocknet, um
wasserfreie Aripiprazol-Kristalle zu erhalten. Die Ausbeute betrug
29,4 g (98,0%).
-
Der
Schmelzpunkt (Schmp.) dieser wasserfreien Aripiprazol-Kristalle
betrug 140°C,
was mit dem Schmelzpunkt der in der nicht-geprüften
japanischen Patentveröffentlichung Nr. 191256/1990 beschriebenen wasserfreien
Aripiprazol-Kristalle identisch ist.
-
Referenzbeispiel 2
-
Das
in Referenzbeispiel 1 erhaltene Rohprodukt von Aripiprazol (6930
g) wurde gemäß dem bei
den 4. Gemeinsamen Japanisch-Koreanischen Symposium über Trennungstechnologie
durch Erhitzen in 138 l wässrigem
Ethanol (Wassergehalt: 20 Vol.-%) in der Hitze gelöst, die
Lösung
wurde allmählich
(2–3 Stunden) auf
Raumtemperatur abgekühlt
und dann auf etwa 0°C
abgekühlt.
Die ausgefallenen Kristalle, etwa 7200 g Aripiprazol-Hydrat (feuchter
Zustand), wurden mittels Filtration gesammelt.
-
Die
oben erhaltenen Aripiprazol-Hydrat-Kristalle im feuchten Zustand
wurden bei 80°C
für 30
Stunden getrocknet, um 6480 g (93,5%) wasserfreie Aripiprazol-Kristalle
zu erhalten. Der Schmelzpunkt (Schmp.) dieser Kristalle betrug 139,5°C.
-
Ferner
war die kristalline Form dieser Kristalle eine farblose Schuppe.
-
Der
Wassergehalt der Kristalle wurde mittels des Karl Fischer-Verfahrens ermittelt,
der Feuchtigkeitswert betrug 0,03%, so dass die Kristalle als wasserfreies
Produkt bestätigt
wurden.
-
Referenzbeispiel 3
-
Das
in Referenzbeispiel 2 erhaltene Aripiprazol-Hydrat in feuchtem Zustand
(820 g) wurde bei 50°C für 2 Stunden
getrocknet um 780 g Aripiprazol-Hydrat-Kristalle zu erhalten. Der
Feuchtigkeitswert der Kristalle betrug 3,82%, gemessen mit dem Karl
Fischer-Verfahren. Wie in 6 dargestellt,
zeigt die thermogravimetrische/Differential-Thermoanalyse endotherme Peaks bei 75,0,
123,5 und 140,5°C.
Da die Dehydratation in der Nähe
von 70°C
begann, wurde kein deutlicher Schmelzpunkt (Schmp.) beobachtet.
-
Wie
in 7 dargestellt, weist das Pulver-Röntgenbeugungsspektrum
des durch dieses Verfahren erhaltenen Aripiprazol-Hydrats charakteristische
Peaks bei 2θ =
12,6°, 15,1°, 17,4°, 18,2°, 18,7°, 24,8° und 27,5° auf.
-
Das
Pulver-Röntgenbeugungsspektrum
diese Aripiprazoe-Hydrates war mit dem Pulver-Röntgenbeugungsspektrum von Aripiprazol-Hydrat
identisch, das bei dem 4. Gemeinsamen Japanisch-Koreanischen Symposium über Isolierungstechnologie
vorgestellt wurde.
-
Referenzbeispiel 4
-
Die
in Referenzbeispiel 3 erhaltenen Aripiprazol-Hydrat-Kristalle (500,3
g) wurden unter Verwendung einer Probenmühle (Kleiner Zerstäuber) gemahlen.
Die Rotationsgeschwindigkeit der Hauptachse wurde auf 12000 U/min
und die Zufuhr-Rotationsgeschwindigkeit auf 17 U/min eingestellt,
und ein 1,0 mm-Fischgrätenmuster-Sieb
wurde verwendet. Das Mahlen wurde nach 3 Minuten beendet, und 474,6
g (94,9%) eines Pulvers von Aripiprazol-Hydrat A wurden erhalten.
-
Das
auf diese Weise erhaltene Aripiprazol-Hydrat A (Pulver) wies eine
mittlere Partikelgröße von 20–25 μm auf. Der
Schmelzpunkt (Schmp.) blieb unbestimmt, da eine in der Nähe von 70°C beginnende
Dehydratation beobachtet wurde.
-
Das
oben erhaltene Aripiprazol-Hydrat A (Pulver) wies ein 1H-NMR-Spektrum (DMSO-d6, TMS) auf, das im Wesentlichen identisch
mit dem in 2 gezeigten 1H-NMR-Spektrum
war. Insbesondere wies es charakteristische Peaks bei 1,55–1,63 ppm
(m, 2H), 1,68–1,78
ppm (m, 2H), 2,35–62,46
ppm (m, 4H), 2,48–2,56 ppm
(m, 4H + DMSO), 2,78 ppm (t, J = 7,4 Hz, 2H), 2,97 ppm (brt, J =
4,6 Hz, 4H), 3,92 ppm (t, J = 6,3 Hz, 2H), 6,43 ppm (d, J = 2,4
Hz, 1H), 6,49 ppm (dd, J = 8,4 Hz, J = 2,4, Hz, 1H), 7,04 ppm (d,
J = 8,1 Hz, 1H), 7,11–7,17
ppm (m, 1H), 7,28–7,32
ppm (m, 2H) und 10,00 ppm (s, 1H) auf.
-
Das
oben erhaltene Aripiprazol-Hydrat A (Pulver) wies ein Pulver-Röntgenbeugungsspektrum auf,
das im Wesentlichen identisch mit dem in 3 gezeigten
Pulver-Röntgenbeugungsspektrum
war. Insbesondere wies es charakteristische Peaks bei 2θ = 12,6°, 15,4°, 17,3°, 18,0°, 18,6°, 22,5° und 24,8° auf. Dieses
Muster unterscheidet sich von dem Pulver-Röntgenspektrum
des in 7 gezeigten nicht-gemahlenen Aripiprazol-Hydrats.
-
Das
oben erhaltene Aripiprazol-Hydrat A (Pulver) wies Infrarot-Absorptionsbanden
bei 2951, 2822, 1692, 1577, 1447, 1378, 1187, 963 und 784 cm–1 in
dem IR (KBr)-Spektrum auf.
-
Wie
in 1 gezeigt, wies das oben erhaltene Aripiprazol-Hydrat
A (Pulver) einen schwachen Peak bei 71,3°C in der thermogravimetrischen/Differential-Thermoanalyse
auf, und einen breiten endothermen Peak (beobachteter Gewichtsverlust
entsprechend einem Wassermolekül)
zwischen 60–120°C, der sich
deutlich von der endothermen Kurve des nicht-gemahlenen Aripiprazol-Hydrats
unterschied (s. 6).
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Beispiele 1
-
Das
in Referenzbeispiel 4 erhaltene Aripiprazol-Hydrat A (Pulver) (44,29
kg) wurde bei 100°C
für 18 Stunden
unter Verwendung eines Heißlufttrockners
getrocknet und weiter bei 120°C
für 3 Stunden
erhitzt, um 42,46 kg (Ausbeute: 99,3%) wasserfreie Aripiprazol-Kristalle
B zu erhalten. Diese wasserfreien Aripiprazol-Kristalle B wiesen
einen Schmelzpunkt (Schmp.) von 139,7°C auf.
-
Die
oben erhaltenen wasserfreien Aripiprazol-Kristalle B wiesen ein 1H-NMR-Spektrum (DMSO-d6, TMS)
auf, das im Wesentlichen mit dem in 4 gezeigten 1H-NMR-Spektrum identisch war. Insbesondere wiesen
sie charakteristische Peaks bei 1,55–1,63 ppm (m, 2H), 1,68–1,78 ppm
(m, 2H), 2,35–2,46
ppm (m, 4H), 2,48–2,56
ppm (m, 4H + DMSO), 2,78 ppm (t, J = 7,4 Hz, 2H), 2,97 ppm (brt,
J = 4,6 Hz, 4H), 3,92 ppm (t, J = 6,3 Hz, 2H), 6,43 ppm (d, J =
2,4 Hz, 1H), 6,49 ppm (dd, J = 8,4 Hz, J = 2,4 Hz, 1H), 7,04 ppm
(d, J = 8,1 Hz, 1H), 7,11–7,17
ppm (m, 1H), 7,28–7,32
ppm (m, 2H) und 10,00 ppm (s, 1H) auf.
-
Die
oben erhaltenen wasserfreien Aripiprazol-Kristalle B wiesen ein
Pulver-Röntgenbeugungsspektrum
auf, das im Wesentlichen identisch mit dem in 5 gezeigten
Pulver-Röntgenbeugungsspektrum
war. Insbesondere wiesen sie charakteristische Peaks bei 2θ = 11,0°, 16,6°, 19,3°, 20,3° und 22,1° auf.
-
Die
oben erhaltenen wasserfreien Aripiprazol-Kristalle B wiesen auffallende
Infrarot-Absorptionsbanden bei 2945, 2812, 1678, 1627, 1448, 1377,
1173, 960 und 779 cm–1 in dem IR (KBr)-Spektrum
auf.
-
Die
oben erhaltenen wasserfreien Aripiprazol-Kristalle B wiesen einen
endothermen Peak in der Nähe von
etwa 141,5°C
in der thermogravimetrischen/Differential-Thermoanalyse auf. Die
oben erhaltenen wasserfreien Aripiprazol-Kristalle B wiesen einen
endothermen Peak in der Nähe
von etwa 140,7°C
in der Differential-Scanning-Kalorimetrie auf.
-
Beispiel 2
-
Rezeptorbindung an dem 5-HT1A-Rezeptor
-
1. Materialien und Verafahren
-
1.1 Testverbindung
-
7-(4-[4-(2,3-Dichlorphenyl)-1-piperazinylbutoxy)-3,4-dihydrocarbostyril
(Aripiprazol) wurde als Testverbindung verwendet.
-
1.2 Referenzverbindungen
-
Serotonin
(5-HT) und WAY-100635 (N-(2-[4(2-Methoxyphenyl)-1-piperazinyl]ethyl]-N-(2-pyridyl)-cyclohexancarboxamid,
ein 5-HT1A-Rezeptor- Antagonist,
hergestellt von RBI (Natick, Mass.) wurden als Referenzverbindungen
verwendet.
-
1.3 Vehikel
-
Dimethylsulfoxid
(DMSO), hergestellt von Sigma Chemical Co. (St. Louis, Mo.), wurde
als Vehikel verwendet.
-
1.4 Herstellung der Test- und Referenzverbindungen
-
Die
Testverbindung wurde in 100% Dimethylsulfoxid (DMSO) glöst um 100 μm-Stammlösungen (Endkonzentration
von DMSO in allen Röhrchen,
die die Testverbindung enthielten, betrug 1%, v/v) zu erhalten.
Alle weiteren Referenzverbindungen wurden mittels desselben Verfahrens
unter Verwendung von doppelt destilliertem Wasser anstelle von DMSO
hergestellt.
-
1.5 Experimentelle Prozedur für den [35S]GTPγS-Bindungsassay
-
Die
Test- und Referenzverbindungen wurden dreifach bei 10 verschiedenen
Konzentrationen (0,01, 0,1, 1, 5, 10, 50, 100, 1000, 10000 und 50000
nM) hinsichtlich ihrer Wirkungen auf die basale [35S]GTPγS-Bindung an h5-HT1A-CHO-Zellmembranen
untersucht. Die Reaktionen wurden in 5 ml-Reagenzgläsern durchgeführt, die
8 μl des
Test-/Referenzarzneimittels, gemischt mit 792 μl eines Puffers (25 mM Tris
HCl, 50 mM NaCl, 5 mM MgCl2, 0,1 mM EGTA, pH = 7,4), der GDP (1 μM), [35S]GTPγS (0,1 nM) und h5-HT1A-CHO-Zellmembrane
(10 μg Protein/Reaktion;
NEN Life Science Products, Boston, Mass.; Katalog-# CRM035, Chargen-# 501-60024,
GenBank # X13556). Die Reaktionen wurden für 60 min bei Raumtemperatur
durchgeführt
und durch schnelle Filtration durch ein Whatman GF/B-Filterpapier
unter Verwendung eines Brendel Harvesters und Waschen mit 4 × 3 ml eiskaltem
Puffer beendet. Die am Filterpapier gebundene 35S-Radioaktivität, wurde unter
Verwendung von flüssiger
Szintillationszählung
(1272 Clinigamma, LKB/Wallach) gemessen.
-
1.6 Experimentelle Prozedur zur Bestimmung
der Bindungsaffinität
der Testverbindung (Aripiprazol) an den h5-HT1A-Rezeptor
-
Die
Testverbindung wurde dreifach bei 10 verschiedenen Konzentrationen
(0,01, 0,1, 1, 10, 50, 100, 500, 1000, 5000 und 10000 nM) zur Bestimmung
ihrer Verdrängung
der [3H]8-OH-DPAT (1 nM; NEN Life Sciences;
Katalog-# NET 929, Chargen-# 3406035, spezifische Aktivität = 124,9
Ci/mmol)-Bindung an h5-HT1A-Rezeptoren in CHO-Zellmembranen (15–20 μg Protein;
NEN Life Science Products, Katalog-# CRM035, Chargen-# 501-60024)
untersucht. Die Membranen (396 μl)
wurden in 5 ml-Reagenzgläsern,
die [3H]8-OH-DPAT (396 μl), die Testverbindung oder
ein Vehikel (8 μl)
und den Puffer A (50 mM Tris.HCl, 10 mM MgSO4,
0,5 mM EDTA, 0,1% (w/v) Ascorbinsäure, pH = 7,4) enthielten,
inkubiert. Alle Assays wurden für
60 min bei Raumtemperatur durchgeführt und durch schnelle Filtration
durch ein Whatman-GF/B-Filterpapier
(vorher mit dem Puffer B vollgesaugt: 50 mM Tris.HCl, pH = 7,4)
unter Verwendung eines Brandel Harvesters und Waschen mit 4 × 1 ml eiskaltem
Puffer B beendet. Die nicht-spezifische Bindung wurde in Gegenwart
von 10 μM
(+)8-OH-DPAT bestimmt.
-
1.7 Bestimmte Parameter
-
Serotonin
(5-HT) ist ein vollständiger
5-HT1A-Rezeptor-Agonist, der die Zunahme der basalen [35S]GTPγS-Bindung
an h5-HT1A-Rezeptoren in rekombinanten CHO-Zellmembranen stimuliert.
Die Testverbindung wurde bei 10 Konzentrationen zur Bestimmung der
Wirkungen auf die basale [35S]GTPγS-Bindung bezogen auf
die durch 10 μM
5-HT erzeugte untersucht. Die relative Wirksamkeit (EC50,
95% Konfidenzintervall) und die agonistische Grenzaktivität (% von
Emax für
10 μM 5-Hat)
wurde für
jede Verbindung durch nicht lineare Computer-Regressionsanalyse
der kompletten Konzentrations-Wirkungs-Daten
berechnet. Die Bindungsaktivität
der Testverbindung an dem h5-HT1A-Rezeptor wurde durch ihre Fähigkeit,
die [3H]8-OH-DPAT-Bindung an CHO-Zellmembranen
zu verhindern, die diesen Rezeptor exprimieren, bestimmt. Die nicht-lineare
Regressionsanalyse der Verdrängungsdaten
wurde zur Berechnung einer Inhibierungskonstante (IC50,
95% Konfidenzintervall) verwendet, die die Konzentration der Testverbindung
ist, die Hälfte
der spezifisch an [3H]8-OH-DPAT gebundenen
h5-HT1A-Bindungsstellen besetzt. Die Affinität der h5-HT1A-Rezeptoren zur
Testverbindung (Ki, 95% Konfidenzintervall) wurde durch die Gleichung
Ki = (IC50)/(1 + ([[3H]8-OH-DPAT]/Kd) bestimmt,
worin Kd für
[3H]8-OH-DPAT an h5-HT1A = 0 nM ist (NEN
Life Science). Alle Schätzungen
der Wirkstoffbindungsaffinität, Wirksamkeit
und Grenzwirkung an dem h5-HT1A-Rezeptor wurden unter Verwendung
von GraphPad Prism, Version 3.00 für Windows (GraphPad Sofware,
San Diego, Calif.) berechnet.
-
2. Ergebnisse
-
Die
Testverbindung und 5-HT erzeugten konzentrationsabhängige Zunahmen
der basalen [35S]GTPγS-Bindung.
1% DMSO, allein getestet, wies keine Wirkung auf die basale oder
Wirkstoff-induzierte [35S]GTPγS-Bindung
auf.
-
Die
Testverbindung (EC50 = 2,12 nM), 5-HT (EC50 = 3,67 nM) stimulierten die basale [35S]GTPγS-Bindung wirksam. Die
Abschätzungen
der Wirksamkeit und agonistischen Grenzwirkung wurden mittels nicht-linearer
Regressionsanalyse mit Korrelationskoeffizienten (r2) > 0,98 in jedem der
Fälle hergeleitet
(Tabelle 1). Die Testverbindung übte
partielle agonistische Wirkungen im Bereich von 65 bis 70% auf.
WAY-100635 erzeugte keine signifikante Änderung (ungepaarter t-Test
eines Studenten) der basalen [35S]GTPγS-Bindung
bei allen getesteten Konzentrationen auf (Tabelle 1). WAY-100635
inhibierte allerdings vollständig
die Wirkungen von 5-HT und der Testverbindung auf die [35S]GTPγS-Bindung
an h5-HT1A-Rezeptoren in CHO-Zellmembranen (Tabelle 2). Die Tabellen
1 und 2 werden unten dargestellt.
-
Die
Testverbindung zeigte eine hohe Affinitätsbindung an h5-HT1A-Rezeptoren in CHO-Zellmembranen
(EC
50 = 4,03 nM, 95% Konfidenzintervall
= 2,67 bis 6,08 nM; Ki = 1,65 nM, 95% Konfidenzinvervall = 1,09 bis
2,48 nM). Tabelle 1 Wirksamkeit (EC
50)
und agonistische Grenzwirkung (E
max) der
Testverbindung und der Referenzwirkstoffe in einem h5-HT1A [
35S]GTP
γS CHO-Zellmembran-Bindunsassa.
Arzneimittel | EC50, nM (95% Konfidenzintervall) | Emax (% ± SEM) | Anpassungsgüte (r2) |
Testverbindung | 2,12
(0,87
bis 5,16) | 68,13 ± 3,16 | 0,986 |
5-HT | 3,67
(1,56
bis 0,63) | 98,35 ± 4,47 | 0,986 |
WAY-100635 | - | - | - |
Tabelle 2 Inhibierungswirksamkeit (IC
50) von WAY-100635 gegenüber einer Konzentration von
1 μM von
5-HT und der Testverbindung in einem [
35S]GTP
γS-CHO-Zellmembran-Bindungsassa.
Arzneimittelkombination | WAY-100635
Inhibierungswirksamkeit, IC50, nM (95% Konfidenzintervall) | Anpassungsgüte (r2) |
5-HT
+ WAY-100635 | 217,1
(127,4
bis 369,7) | 0,988 |
Testverbindung
+ WAY-100635 | 392,2
(224,1
bis 686,2) | 0,989 |
-
Beispiel 3
-
Pharmakoligischer Test
-
Der
von Porsolt et al. vorgeschlagene Forced Swimming Test (Porsolt,
R. D. et al.: Arch. Int. Pharmacodyn., 229, 327–336, 1977) wird weit verbreitet
als experimentelles Tiermodell zur Vorhersage der antidepressiven
Aktivität
unter klinischen Bedingungen verwendet. In diesem Versuchsmodell
wird eine Testmaus in einen Zylinder gesetzt, in dem eine geeignete
Menge an Wasser enthalten ist, und die antidepressive Wirkung eines
Testarzneimittels wird durch Messen der von der Maus gezeigten Immobilitätszeit als
Indikation nachgewiesen. Es wurde berichtet, dass die Verkürzungswirkung
der Immobilitätszeit
mit der klinisch beobachteten antidepressiven Wirkung korreliert
(Willner, P.: Psychopharmacology, 83: 1–16, 1984). Die Depressionskrise ist
eng mit der Erniedrigung der Serotonin-5-HT1A-Rezeptor-Neurtransmissionswirkung
verbunden, und die hiesigen Erfinder haben Fakten gefunden, dass
die antidepressive Wirkung von Antidepressiva, die das Serotonin-System
beeinflusst, bei einer Verlängerung
der Immobilitätszeit,
durchgeführt
mit WAY-100635, welches ein selektiver Serotonin-5-HT1A-Rezeptor-Antagonist
ist, präziser
nachgewiesen werden kann. Die Verlängerung der Immobilitätszeit,
durchgeführt
mit WAY-100635,
wird als Nachweis definiert. Auf diese Weise wurde die antidepressive
Wirkung von Test-Antidepressiva bestimmt, indem die durch WAY-100635
herbeigeführte Verlängerung
der Immobilitätszeit
in dem Forced Swimming Test als Nachweis genommen wurde.
-
In
einem Zylinder (Durchmesser: 9 cm, Höhe: 20 cm) wurde Wasser bis
zu einer Höhe
von 9,5 cm vom Boden aus gegossen, dann wurde eine ICR-Maus in den
Zylinder gesetzt. Nachdem die Maus in den Zylinder gesetzt wurde,
wurde die Immobilitätszeit
von 6 min gemessen. Während
des Tests wurde die Wassertemperatur bei 23 bis 24°C gehalten.
Ein Test-Arzneimittel wurde der Maus 1 oder 2 Stunden, bevor die
Maus in das Wasser gesetzt wurde, oral verabreicht. WAY-100635 wurde
der Maus 30 min, bevor sie in das Wasser gesetzt wurde, subkutan
verabreicht.
-
Während dieses
Tests wird Aripiprazol in Kombination zusammen mit Citalopram, Escitalopram,
Fluoxetin, Venlafaxin oder Milnacipran verwendet. Als Folge einer
solchen Kombinationsverabreichung wurde eine Abnahme der Immobilitätszeit (antidepressive
Aktivität)
im Vergleich mit dem Fall einer Einzelverwendung von Aripiprazol,
Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Venlafaxin, bzw. Milnacipran
beobachtet.
-
Wenn
Aripiprazol in Kombination mit Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin,
Venlafaxin oder Milnacipran verwendet wird, wird ferner eine Abnahme
der Immobilitätszeit
(antidepressive Aktivität)
im Vergleich zur Verabreichung von verfügbaren atypischen Antipsychotika,
wie z. B. Olanzapin, Quetiapin, Risperidon, in Kombination mit Citalopram,
Fluoxetin, Venlafaxin oder Milnacipran beobachtet.
-
Beispiel 4
-
Formulierungsbeispiele
-
Verschiedene
Formulierungsbeispiele von Aripiprazol mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmern
werden unten dargestellt. Formulierungsprobenbeispiel 1
wasserfreie
Aripiprazol-Kristalle B | 5
mg |
Fluoxetin | 20
mg |
Stärke | 131
mg |
Magnesiumstearat | 4
mg |
Lactose | 60
mg |
Gesamt | 220
mg |
-
Gemäß einem
Herstellungsverfahren, das dem Durchschnittsfachmann wohlbekannt
ist, wurde eine Tablette hergestellt, die die oben erwähnte Formulierung
enthielt. Formulierungsprobenbeispiel 2
wasserfreie
Aripiprazol-Kristalle B | 5
mg |
Duloxetin | 20
mg |
Stärke | 131
mg |
Magnesiumstearat | 4
mg |
Lactose | 60
mg |
Gesamt | 220
mg |
-
Gemäß einem
gewöhnlichen
Verfahren wurde die Tablette hergestellt, die die oben erwähnte Formulierung
enthielt. Formulierungsprobenbeispiel 3
wasserfreie
Aripiprazol-Kristalle B | 5
mg |
Venlafaxin | 75
mg |
Stärke | 131
mg |
Magnesiumstearat | 4
mg |
Lactose | 60
mg |
Gesamt | 275
mg |
-
Gemäß einem
gewöhnlichen
Verfahren wurde die Tablette hergestellt, die die oben erwähnte Formulierung
enthielt. Formulierungsprobenbeispiel 4
wasserfreie
Aripiprazol-Kristalle B | 5
mg |
Milnacipran | 50
mg |
Stärke | 131
mg |
Magnesiumstearat | 4
mg |
Lactose | 60
mg |
Gesamt | 250
mg |
-
Gemäß einem
gewöhnlichen
Verfahren wurde die Tablette hergestellt, die die oben erwähnte Formulierung
enthielt. Formulierungsprobenbeispiel 5
wasserfreie
Aripiprazol-Kristalle B | 5
mg |
Citalopram | 20
mg |
Stärke | 131
mg |
Magnesiumstearat | 4
mg |
Lactose | 60
mg |
Gesamt | 220
mg |
-
Gemäß einem
gewöhnlichen
Verfahren wurde die Tablette hergestellt, die die oben erwähnte Formulierung
enthielt. Formulierungsprobenbeispiel 6
wasserfreie
Aripiprazol-Kristalle B | 5
mg |
Fluvoxamin | 50
mg |
Stärke | 131
mg |
Magnesiumstearat | 4
mg |
Lactose | 60
mg |
Gesamt | 250
mg |
-
Gemäß einem
gewöhnlichen
Verfahren wurde die Tablette hergestellt, die die oben erwähnte Formulierung
enthielt. Formulierungsprobenbeispiel 7
wasserfreie
Aripiprazol-Kristalle B | 5
mg |
Paroxetin | 20
mg |
Stärke | 131
mg |
Magnesiumstearat | 4
mg |
Lactose | 60
mg |
Gesamt | 220
mg |
-
Gemäß einem
gewöhnlichen
Verfahren wurde die Tablette hergestellt, die die oben erwähnte Formulierung
enthielt. Formulierungsprobenbeispiel 8
wasserfreie
Aripiprazol-Kristalle B | 5
mg |
Sertralin | 50
mg |
Stärke | 131
mg |
Magnesiumstearat | 4
mg |
Lactose | 60
mg |
Gesamt | 250
mg |
-
Gemäß einem
gewöhnlichen
Verfahren wurde die Tablette hergestellt, die die oben erwähnte Formulierung
enthielt. Formulierungsprobenbeispiel 9
wasserfreie
Aripiprazol-Kristalle B | 5
mg |
Escitalopram | 10
mg |
Stärke | 131
mg |
Magnesiumstearat | 4
mg |
Lactose | 60
mg |
Gesamt | 210
mg |
-
Gemäß einem
gewöhnlichen
Verfahren wurde die Tablette hergestellt, die die oben erwähnte Formulierung
enthielt.
-
Beispiel 5
-
Behandlungsverfahren für Patienten, bei denen Major
Depression diagnostiziert wurde und, die auf eine antidepressive
Medikation zunächst
nicht oder partiell ansprachen
-
Aripiprazol
wurde als Steigerungstherapie bei depressiven Patienten mit Major
Depression bewertet, die auf eine antidepressive Medikation, umfassend
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, zunächst nicht ansprachen oder
partiell ansprachen. Diese Patienten bekommen nun eine Therapie über die
Verabreichung von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern.
-
Patienten
in einem Alter von 18 bis 65 Jahren, bei denen Major Depression
diagnostiziert wurde und die eine Therapie mit einem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
bekommen, werden bewertet, um sicher zu stellen, dass sie eine Hamilton-Grundwert
für Depression
(Punkt 17) von 14 oder höher
aufweisen. Lediglich Patienten mit solchen Hamilton-Werten bekommen
eine Behandlung. Diese Patienten werden befragt, um eine vollständige medizinische
und psychiatrische Vorgeschichte zu erhalten. Aripiprazol wird zunächst bei
einer Dosis von 10 mg/Tag verabreicht und bei Bedarf auf 30 mg/Tag
nach Meinung des beobachtenden Psychiaters erhöht. Aripiprazol wird diesen
Patienten bei einer Dosis von 10 mg/Tag bis 30 mg/Tag für eine Dauer
von mindestens 4 Wochen verabreicht, und bis zu 8 Wochen für Patienten,
die auf diese Behandlung während
der ersten 4 Wochen gut ansprachen.
-
Eine
Verbesserung der Linderung der Symptome für Depression wird bei diesen
Patienten als Folge der Verabreichung von Aripiprazol beobachtet,
wie durch die Ergebnisse des Versuchs gezeigt wird, der während und
nach der Verabreichung von Aripiprazol durchgeführt wurde. Der Hamilton-Test
für Depression
und weitere Messgrößen, wie
z. B. Clinical Global Impression (CGI), Abnormal Involuntary Movement
Scale (AIMS), Simpson Angus-Skala (SAS) und Garnes-Akathesie-Skala
(Barnes), die dem Durchschnittsfachmann wohlbekannt sind werden
an diesen Patienten durchgeführt.
-
Beispiel 6
-
Behandlungsverfahren für Patienten mit einer neuerlichen
Diagnose von Major Depression
-
Eine
Kombination von Aripiprazol und mindestens einem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
wird als eine Therapie für
Depression bei Patienten bewertet, bei denen Major Depression neuerlich
diagnostiziert wird. Patienten im Alter von 18 bis 65 Jahren, bei
denen Major Depression diagnostiziert wurde, werden bewertet, um
sicherzustellen, dass sie einen Hamilton-Grundwert für Depression
(Punkt 17) von 14 oder höher
aufweisen. Lediglich Patienten mit diesem Hamilton-Wert bekommen
eine Behandlung.
-
Diese
Patienten werden befragt, um eine vollständige medizinische und psychiatrische
Vorgeschichte zu erhalten. Aripiprazol wird zunächst bei einer Dosis von 10
mg/Tag verabreicht und auf 30 mg/Tag bei Bedarf nach Meinung des
beobachtenden Psychiaters erhöht.
Aripiprazol wird diesen Patienten bei einer Dosis von 10 mg/Tag
bis 30 mg/Tag für
eine Dauer von mindestens 4 Wochen verabreicht, und bis zu 8 Wochen
für Patienten,
die auf diese Behandlung während
der ersten 4 Wochen gut ansprechen. Das Aripiprazol wird zusammen
mit mindestens einem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
verabreicht, wobei der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Fluoxetin,
Duloxetin, Venlafaxin, Milnacipran, Citalopram, Fluxoxamin, Paroxetin
oder Sertralin ist. Die zu verwendenden Dosierungen für diese
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer werden an anderer Stelle dieser Patentanmeldung
angegeben.
-
Das
Aripiprazol kann in einer Dosierungsform, z. B. einer Tablette,
verabreicht werden, und der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer kann
in einer getrennten Dosierungsform, z. B. einer Tablette, verabreicht
werden. Die Verabreichung kann gleichzeitig oder zu verschiedenen
Zeiten während
des Tages vorgenommen werden.
-
Alternativ
kann eine Dosierungsform verabreicht werden, die Aripiprazol in
Kombination mit mindestens einem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer enthält. Solche
Kombinationen schließen
ohne Einschränkung
die folgenden ein: Aripiprazol/Fluoxetin, Aripiprazol/Duloxetin,
Aripiprazol/Venlafaxin, Aripiprazol/Milnacipran, Aripiprazol/Citalopram,
Aripiprazol/Fluvoxamin, Aripiprazol/Paroxetin, und Aripiprazol/Sertralin.
Eine bevorzugte Ausführungsform
umfasst eine Kombination von Aripiprazol und Citalopram.
-
Eine
Verbesserung der Linderung der Symptome von Depression wird bei
diesen Patienten infolge einer Verabreichung von Aripiprazol und
einem oder mehreren Serotonin-Wiederaufnahmehemmern beobachtet,
wie durch die Ergebnisse des Versuchs gezeigt wird, der während und
nach der Verabreichung von Aripiprazol und dem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
durchgeführt
wird. Der Hamilton-Test für
Depression und andere Messgrößen, wie
z. B. CGI, AIMS, SAS, Simpson and Angus und Barnes, die dem Durchschnittsfachmann
wohlbekannt sind, werden bei diesen Patienten durchgeführt. Die
Ergebnisse zeigen eine Linderung der Symptome von Depression.
-
Beispiel 7
-
Pharmakologischer Test
-
Der
Tail-Suspensions-Test (TST) wurde ursprünglich von Steru et al. (1985)
beschrieben. eine an ihrem Schwanz aufgehängte Maus
zeigte Phasen von Ruhelosigkeit und Immobilität. Die antidepressive Aktivität eines
Test-Arzneimittels
konnte als Index der Verkürzung
der Immobilitätszeit
nachgewiesen werden. Dieser Test wird als experimentelles Tiermodell
zur Vorhersage der antidepressiven Aktivität eines Test-Arzneimittels
unter klinischen Bedingungen weit verbreitet verwendet. Eine automatisierte
Vorrichtung zur Durchführung
des TST wurde durch die Autoren des TST entwickelt (1989). Wir haben diese Vorrichtung
verbessert und unsere eigene Vorrichtung entwickelt, die eine elektrische
Waage, einen A/D-Wandler,
eine Testbox (30 × 25 × 25 cm)
und einen Personalcomputer enthält.
Die Maus wurde an einem Haken, der von der Decke der Testbox hing,
mit einem Klebeband aufgehängt,
das 20 mm von der Spitze des Schwanzes entfernt angebracht war.
Die Dauer der Immobilität
wurde mit dem Computer für
eine Dauer von 15 min nach dem Start der Hängelage gemessen. Die Immobilitätszeit für eine Dauer
von 10 min (5–15
min) wurde bewertet. Das Experiment wurde in einem schalldichten Raum
durchgeführt.
-
Aripiprazol
wurde in einer 0,5%-igen Gummiarabikum/0,9%-igen Kochsalz-Lösung suspendiert, und Citalopram
wurde in einer 0,9%-igen Kochsalzlösung gelöst. Aripiprazol (3 mg/kg) und
Citalopram (3 mg/kg) wurden den Mäusen 60 min vor Beginn der
Hängelage
verabreicht. In diesem Test war die Abnahme der Immobilitätszeit bei
der Kombination von Aripiprazol mit Citalopram eine statistisch
signifikante synergistische Wirkung im Vergleich mit den Wirkungen
der mit Aripiprazol und der mit Citalopram behandelten Gruppe (Tabelle
3). Tabelle 3 Wirkungen von Aripiprazol und
Citalopram auf die Dauer der Immobilität in dem Tail-Suspensions-Test
bei Mäusen
Arzneimittel | Dosis
(mg/kg, p. o.) | Immobilitätszeit (Sek, Durchschnitt ± SE) | %
der Verkürzung
der Immobilitätszeit |
Vehikel | - | 499,2 ± 13,6 | - |
Aripiprazol
(Aripi.) | 3 | 486,4 ± 12,3 | 3 |
Citalopram
(Citalo.) | 3 | 468,7 ± 24,2 | 6 |
Arip.
+ Citalo. | 3
+ 3 | 380,6 ± 19,2
**##$ | 24 |
- N = 7–9,
**p < 0,01 vs.
Vehikelgruppe (Two-Tailed-t-Test),
- ##p < 0,01
vs. Aripiprazol allein (Two-Tailed-t-Test),
- $p < 0,05 vs.
Citalopram allein (Two-Tailed-t-Test).
-
Die
Abnahme der Immobilitätszeit
bei der Kombination von Aripiprazol mit Citalopram war im Vergleich mit
den Effekten der mit Aripiprazol und der mit Citalopram behandelten
Gruppe (p < 0,05,
einweg ANOVA) ein statistisch signifikanter synergistischer Effekt.