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TECHNISCHES GEBIET
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer stabilen Lösung, die
Anatasetitanoxid enthält und
auf ein Substrat, insbesondere ein wärmeempfindliches Substrat aufgebracht
werden soll, um transparente photokatalytische Beschichtungen herzustellen.
Das Anatasetitanoxid ist für
seine hohe photokatalytische Aktivität gut bekannt. Wenn es auf
einem Material beschichtet ist, stellt Anatase diesem Material selbstreinigende
Eigenschaften bereit. Außerdem
kann diese photokatalytische Beschichtung zur Entfernung schädlicher
Materialien, zur Desodorierung/Zersetzung von Geruchssubstanzen,
zur Fäulnisverhütung, Bakterizidaktivität, Sterilisation
usw. benutzt werden.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Lösung,
die durch ein Verfahren zum Herstellen einer stabilen Lösung gemäß der Erfindung
erhalten wird, ein Verfahren zum Beschichten eines Substrats mit
Hilfe der Lösung,
die gemäß der Erfindung
erhalten wird, und das beschichtete Substrat, das durch solch ein
Verfahren erhalten wird.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Es
ist gut bekannt, dass photokatalytische Beschichtungen mit einer
optischen Qualität
durch die Wärmekristallisation
amorpher TiO2-Sol-Gel-Filme ohne weiteres
erhalten werden. Solch eine Kristallisation erfordert nach der Aufbringung
gewöhnlich
eine Wärmebehandlung
bei relativ hohen Temperaturen. Dies schränkt photokatalytische Anwendungen
auf Träger
mit einer relativ guten Wärmestabilität wie Kieselgut
oder Mineralglas ein. Photokatalytische Eigenschaften von TiO2-Filmen, die auf Polymer aufgebracht werden,
sind in der Sol-Gel-Literatur selten untersucht worden. Um die photokatalytischen
Eigenschaften von Sol-Gel-TiO2-Filmen auf
wärmeempfindlichen
Substraten wie Polymerträgern
auszunutzen, sind Kristallisationsansätze bei niedrigen Temperaturen
notwendig.
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Die
Patentanmeldung
EP 1 167 296 schlägt solch
einen Ansatz vor. In diesem Dokument werden drei Erfindungen vorgestellt,
die unterschiedliche Ziele und Wirkungen aufweisen. Die zwei ersten
Erfindungen schlagen den Erhalt von Anatase titanoxid durch eine
Wärmebehandlung
in einem geschlossenen Behälter
vor. Diese zwei ersten Erfindungen zielen hauptsächlich auf den Erhalt eines
kristallisierten Pulvers ab. Eine Beschichtung wird dennoch mit
dem erhaltenen Brei hergestellt, um die photokatalytische Aktivität zu beweisen, jedoch
sind diese Beschichtungen dick und ermöglichen nicht den Erhalt der
optischen Eigenschaften des beschichteten Substrats. Solche Erfindungen
sind eher für
keramische Anwendungen gedacht, wobei das kristalline Pulver durch
Zentrifugierung nach der Wärmebehandlung
der Lösung
wiederhergestellt wird. In diesen beiden ersten Erfindungen wurden
keine Angaben über
die Sol-Gel-Herstellung stabiler Lösungen gemacht, die mit der
Aufbringung von photokatalytischen TiO
2-Filmen
mit optischer Qualität
kompatibel sind.
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Die
dritte Erfindung schlägt
zum Erhalt einer beschichtbaren Lösung die Anwendung einer Ozonbehandlung
vor. Diese beschichtbare Lösung
ermöglicht
den Erhalt von Beschichtungen mit optischer Qualität. Dennoch
scheint die photokatalytische Aktivität schwach zu sein. Die Zugabe
eines Breis, der gemäß einer
der ersten zwei Erfindungen erhalten wird, wird zu ihrer Verbesserung
vorgeschlagen. Darüber
hinaus muss betont werden, dass Ozon vor Ort hergestellt werden
muss, was einschränkend
ist, da es ein reizendes Oxidationsmittel ist, das Probleme hinsichtlich
der Sicherheit des industriellen Verfahrens verursacht.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung schlägt
die Aufbringung photokatalytischer Filme bei niedrigen Temperaturen
vor. Sie setzt auf die Möglichkeit
der Herstellung flüssiger
Suspensionen kristallisierter TiO2-Teilchen,
die dann mit Hilfe herkömmlicher
Flüssigphasen-Aufbringungstechniken
wie der Rotations-Tauch- oder Sprühbeschichtung aufgebracht werden
können.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum
Erhalt einer Lösung
bereitzustellen, die direkt auf ein Substrat aufgebracht werden
kann, ohne das Erwärmen
der Beschichtung zu erfordern, um eine photokatalytische Wirkung
zu erhalten, oder die nur eine Wärmebehandlung
bei niedrigen Temperaturen erfordert. Die Erfindung benutzt kein
Ozon oder anderes Material, das für industrielle Bedingungen
nicht gut angepasst ist. Darüber
hinaus schlägt
die Erfindung ein kurzes Verfahren vor, das flexible experimentelle
Bedingungen ermöglicht.
Die Erfindung ermöglicht
dann die Beschichtung eines wärmeempfindlichen
Materials mit einem photokatalytischen Film und erhält gleichzeitig
die optischen und mechanischen Qualitäten des Materials.
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Gemäß der Erfindung
umfasst ein Verfahren zur Herstellung einer Lösung, die zum Erhalt einer
transparenten photokatalytischen Beschichtung auf ein Substrat aufgebracht
werden soll, die Schritte des Herstellens einer stabilisierten peptisierten
Anfangslösung,
die ein Titanvorläufermaterial,
ein organisches Lösungsmittel
und ein Säuremittel
enthält,
das Vermischen der Anfangslösung
mit Wasser, so dass das Molverhältnis von
Wasser zu Titan der erhaltenen Zwischenlösung größer als 0,8 ist, wobei die
Menge des Säuremittels
in der Anfangslösung
derart ist, dass der pH der Zwischenlösung geringer als 3 ist, das
Aussetzen der Zwischenlösung
einer Wärmebehandlung
bei einer Temperatur zwischen 80°C
und 270°C,
die Dispergierung der wärmebehandelten
Zwischenlösung,
das Austauschen von Wasser durch ein organisches Lösungsmittel
mit einer geringen Oberflächenspannung
zum Erhalt der Endlösung
und die Dispergierung der Endlösung.
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Folglich
schlägt
die Erfindung die Sol-Gel-Herstellung von of TiO2-Suspensionen durch
Reaktionen von Hydrolyse und Polykondensation der Titanspezies vor.
Die Steuerung des pHs, des Wasser-zu-Titan-Molverhältnisses
(im Folgenden als rw-Verhältnis
bezeichnet) und des Verdünnungsgrads
des Titanvorläufermaterials
in der Anfangs-, Zwischen- und Endlösung sind für die Erfindung wesentlich.
Diese TiO2-Suspensionen, die Anatasetitanoxid enthalten,
sollen auf ein Substrat aufgebracht werden, um eine transparente
photokatalytische Beschichtung zu erhalten.
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In
vorteilhaften Ausführungsformen
der Erfindung wird die peptisierte Anfangslösung durch die Gegenwart von
Wasser, um ein Molverhältnis
von Wasser zu Titan von kleiner als 1 in der Anfangslösung zu
erhalten, oder durch das Altern der Anfangslösung bei Raumtemperatur deutlich
stabilisiert. Diese Mittel zur Stabilisierung der Anfangslösung betreffen
kein Erwärmen
der Anfangslösung,
wobei das Erwärmen
die Fällungs-
oder Gelbildungsreaktionen wirksam auslösen könnte.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Menge des Säuremittels
in der Anfangslösung
derart, dass der pH der Zwischenlösung zwischen 1 und 2 ist.
Unter solchen Bedingungen ist das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen,
in der Lösung
stattfindenden Reaktion für
die Ziele der Erfindung optimal.
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In
bevorzugten Ausführungen
des Wärmebehandlungsschritts
wird dieser Schritt durch eine Rückfluss-
oder Autklavierungsbehandlung in einem geschlossenen Behälter ausgeführt. Vorteilhaft
wird die Wärmebehandlung
bei einer niedrigen Temperatur von weniger als 140°C ausgeführt. Solch
eine Eigenschaft eines Verfahrens gemäß der Erfindung ermöglicht eine
optimale mechanische Qualität
einer Beschichtung, die mit der erhaltenen Endlösung auf einem Substrat hergestellt
wird. Darüber
hinaus ist das Molverhältnis
von Wasser zu Titan der erhaltenen Zwischenlösung vorteilhaft größer als
30, um optimale photokatalytische Eigenschaften für eine Beschichtung
zu erhalten, die mit der erhaltenen Endlösung auf einem Substrat hergestellt
wird. Es ist vorteilhaft, dass mindestens einer der Dispergierungsschritte
durch Ultraschallbehandlung der Lösung ausgeführt wird. Ultraschallfrequenzen
sind zum Aufbrechen der Verbindungen zwischen agglomerierten Ti-Spezies
besonders wirksam. Um die photokatalytische Aktivität einer
Beschichtung zu erhöhen,
die durch Aufbringung einer Lösung
gemäß dem oben
erwähnten
Verfahren erhalten wird, wird nach dem Austauschschritt ein erneuter
Konzentrationsschritt ausgeführt,
um eine konzentriertere Endlösung
zu erhalten.
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Ferner
betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Beschichtung eines
Substrats mit einer photokatalytischen und transparenten Schicht,
bei dem eine dispergierte Endlösung
benutzt wird, die aus dem oben beschriebenen Verfahren erhalten
wird, um eine stabile Lösung
herzustellen, die Anatasetitanoxid enthält. Gemäß solch einem Verfahren werden
Dünnfilme
bei Raumtemperatur aus der Endlösung
aufgebracht. Wenn die erhaltene Beschichtung auf ein Substrat beschichtet
wird, weist sie eine wirksame photokatalytische Wirkung auf, ohne
mit Wärme
vorbehandelt werden zu müssen.
Darüber
hinaus ist die Beschichtung transparent und weist gute mechanische
Eigenschaften auf. Der Schritt des Beschichtens kann wiederholt
werden, um eine dickere Schicht aus photokatalytischem Material
zu erhalten, wie eine dicke Schicht mit stärkeren photokatalytischen Eigenschaften.
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Die
Erfindung betrifft auch ein beschichtetes Substrat, das gemäß dem Verfahren
zur Beschichtung eines Substrats gemäß der Erfindung erhalten wird.
Dieses Substrat kann aus jeder beliebigen wärmeempfindlichen Materialart
bestehen und insbesondere aus Polymermaterialien.
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Folglich
findet die Erfindung ihre Hauptanwendung in der Beschichtung von
Substraten mit einer geringen Wärmebeständigkeit.
Da solche Beschichtungen transparent sind und den Erhalt der optischen
Eigenschaften des Substrats ermöglichen,
auf dem die Beschichtung hergestellt wird, ist die Erfindung auch
für transparente
Substrate von besonderem Interesse. Transparente und wärmeempfindliche
Materialien ziehen den größten Nutzen
aus der Erfindung.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird nun mit Bezug auf die Diagrammfiguren beschrieben.
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Die
Figuren zeigen:
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1 ein
Diagramm, das die unterschiedlichen Schritte eines Verfahrens zur
Herstellung einer Lösung
enthaltend Anatasetitanoxid gemäß der Erfindung
erläutert.
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2 ein
Diagramm der Dicke eines Mehrschichtfilms, der gemäß der Erfindung
aufgebracht wird, gegenüber
der Einschichtanzahl;
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3 die
photokatalytische Zersetzungsgeschwindigkeit von Äpfelsäure gegenüber der
Filmdicke.
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4 FTIR-Spektren
von Filmen, die aus Lösungen
aufgebracht werden, die durch ein Verfahren zur Herstellung einer
Lösung
gemäß der Erfindung
erhalten werden.
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5a, 5b, 5c die
UV- und Transmissionsspektren im sichtbaren Bereich für Mehrschichtfilme
mit unterschiedlicher Dicke, die aus drei Lösungen aufgebracht werden,
die durch ein Verfahren zur Herstellung einer Lösung gemäß der Erfindung erhalten werden.
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BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer stabilen Lösung, die
Anatasetitanoxid enthält und
auf ein Substrat aufgebracht werden soll, um transparente photokatalytische
Beschichtungen zu erhalten. Solche ein Verfahren umfasst die Herstellung
einer stabilisierten peptisierten Anfangslösung, die ein Titanvorläufermaterial,
ein organisches Lösungsmittel
und ein Säuremittel
enthält,
das Vermischen der Anfangslösung mit
einer großen
Wassermenge, wobei der pH der erhaltenen Zwischenlösung geringer
als 3 ist, das Aussetzen der Zwischenlösung und die Dispergierung
für eine
Wärmebehandlung,
den Austausch von Wasser durch ein organisches Lösungsmittel mit einer niedrigen
Oberflächenspannung,
um eine Endlösung
zu erhalten, die schließlich
dispergiert wird. Die Erfindung ermöglicht insbesondere die photokatalytische
Beschichtung von wärmeempfindlichen
und/oder transparenten Substraten.
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Mit
Bezug auf 1 werden die Lösungen aus
einer Anfangslösung
ISOL hergestellt, die ein Titanvorläufermaterial, reines Ethanol
und ein Säuremittel
enthält.
Die Peptisierungswirkungen stabilisieren die Anfangslösung, da
diese Peptisierungswirkungen das Vorläufermaterial unter sauren Bedingungen
stabilisieren. Peptisierungswirkungen werden durch saure Bedingungen
bewirkt, das heißt,
durch einen elektrostatischen Abstoßungsmechanismus zwischen protonierten
hydrolysierten Spezies, welcher den natür lichen van-der-Waals-Anziehungskräften zwischen
Teilen entgegenwirkt und die Polykondensationsreaktion hemmt. In
der Tat sind nicht stabilisierte Ti-Spezies zur Hydrolyse fähig, kondensieren
mehrfach und unterlaufen schnell eine Fällung oder Gelbildung, sobald
sie mit einer großen
Wassermenge in Kontakt gebracht werden. Dies läuft der Herstellung einer Lösung, die
zum Erhalt einer transparenten Schicht beschichtet werden kann, zuwider.
Um eine wirksame Peptisierung zu erreichen, welche eine schnelle
Polykondensation verhindert, wird das Alter der Anfangslösung bei
Raumtemperatur gemäß der Erfindung
vorgeschlagen, um die Titanspezies zu protonieren. Dieser Alterungsprozess
kann zum Beispiel 60 Stunden dauern. Diese Zeitdauer ermöglicht die
Verhinderung von Gelbildung oder Fällung, die nach dem Vermischen
mit einer großen
Wassermenge schnell eintreten würde,
wenn die Fällung
nicht angemessen erreicht wird.
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In
einer vorteilhaften Ausführung
des Herstellungsschritts der Anfangslösung wird die peptisierte Anfangslösung durch
die Gegenwart von Wasser merklich stabilisiert, um ein Molverhältnis von
Wasser zu Titan von weniger als 1 in der Anfangslösung bereitzustellen.
Gemäß dieser
Ausführung
weist die Anfangslösung eine
geringe Wassermenge auf, wobei diese geringe Wassermenge eine gute
Peptisierung ermöglicht.
Wenn die Anfangslösung
kein Wasser enthält,
kann die Gelbildung oder Fällung
auch nach dem nachfolgenden Vermischen mit einer großen Wassermenge
auftreten, sogar nach dem nachfolgenden Alter der Lösung. Wenn
im Gegensatz dazu im Vorfeld eine kleine Wassermenge in der Anfangslösung verdünnt wird,
vorzugsweise mit einem Molverhältnis
von Wasser zu Titan von 0,8, wird nach der geeigneten Alterung und
der nachfolgenden Zugabe einer großen Wassermenge keine Fällung beobachtet.
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Vorteilhaft
ist der Titanvorläufer
Tetraisopropylorthotitanat (TIPI), jedoch kann das titanhaltige
Vorläufermaterial
in nicht erschöpfender
Weise jede beliebige der folgenden organischen Metallverbindungen
und anorganischen Verbindungen sein: Metallalkoxide (Titantetramethoxid,
Titantetraethoxid, Titantetrabutoxid ...), Titanoxalat, Titannitrat
und Titantetrachlorid.
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Vorteilhaft
ist das Säuremittel
Chlorwasserstoffsäure,
die zu der Anfangslösung
hinzugegeben wird. Dennoch kann jedes beliebige Säuremittel
in einem Verfahren zur Herstellung einer Lösung gemäß der Erfindung benutzt werden,
einschließlich
zum Beispiel Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Metatitansäure
usw.
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Ein
Vermischungsschritt MIX mit entionisiertem Wasser WTR ermöglicht den
Erhalt einer wässrigen Säurezwischenlösung ASOL.
Die Menge des Säuremittels
in der Anfangslösung
ISOL ist derart, dass der pH der Zwischensäurelösung ASOL geringer als 3 ist
und vorzugsweise im Bereich zwischen 1 und 2 liegt. Diese sauren
Bedingungen katalysieren die Hydrolysereaktion durch einen nukleophilen
Angriffsmechanismus. Sie verzögern
auch die Polykondensationsreaktion durch Peptisierungswirkungen.
Beide Wirkungen sind zur Bildung kristalliner TiO2-Teilchen
erforderlich. In der Tat finden während der Sol-Gel-Transformation
von Titanalkoxiden die Hydrolyse und Polykondensation gewöhnlich gleichzeitig
statt, was zu unvollständig
hydrolysierten Ti-TiOx(OH)y(OR)z-Spezies in der ASOL-Lösung führt (worin OR für nicht
hydrolysierte Gruppen steht). Nicht hydrolysierte Alkoxygruppen
wirken als strukturelle Defekte. Diese Defekte hemmen die nachfolgende
Kristallisation während
des Wärmebehandlungsschritts
HTR, der zu amorphen Oxidteilchen führt. Es ist bekannt, dass amorphe
TiO2-Teilchen keine photokatalytische Aktivität aufweisen.
Um eine Kristallisation zu erreichen, ist es deshalb wichtig, dass
die Hydrolyse vollendet wird, bevor die Polykondensation bedeutend
fortschreitet. Mit anderen Worten wird eine ausgeglichene Hydrolyse/Polykondensations-Reaktionskinetik
benötigt.
Diese Anforderung macht notwenig, dass die Sol-Gel-Transformation
mit einer ausreichenden Wassermenge erreicht wird, um die Hydrolysereaktion
zu aktivieren, und unter geeigneten sauren pH-Bedingungen, welche
die Hydrolysereaktion katalysieren und die Polykondensationsreaktion
verzögern.
Unter solchen Bedingungen werden alkoxyfreie TiOx(OH)y-Hydroxylspezies in der ASOL-Lösung wirksam
gebildet.
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Diese
Mechanismen werden durch die Peptisierungsbedingungen stark beeinflusst.
Weniger polykondensierte und folglich weniger saure Hydroxylspezies
werden vorzugsweise unter sauren Bedingungen protoniert. Folglich
begünstigen
geeignete saure Bedingungen die Stabilisierung von kurzen vernetzten
Ti-O-Ti-Ketten. Im Gegensatz dazu wird aufgrund der starken Sol-Gel-Reaktionsfähigkeit
von Titanalkoxiden unter nahezu neutralen pH-Bedingungen beobachtet,
dass dichte dreidimensionale Teilchen erhalten werden, sobald der
pH einen Wert von 3 überschreitet.
Ti-O-Ti-Ketten werden insbesondere bei einem pH von unter 2 erhalten.
Folglich werden gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ausgeglichene Hydrolyse- und Peptisierungseffekte
vorzugsweise für
einen pH zwischen 1 und 2 erhalten. Unter Bedingungen, bei denen
der pH geringer als 3 ist, bleibt die ASOL-Lösung für ein rw-Verhältnis von
90 oder mehr vollkommen transparent. Nur eine geringe Zunahme der
Viskosität
wird aufgrund einer begrenzten Sol-Gel-Reaktion gemessen, was zu
kurzen und alkoxyfreien TiOx(OH)y-Ketten führt.
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Die
sauren Lösungen
werden dann in einem Wärmebehandlungsschritt
HTR mehrere Stunden oder Tage lang in einem Wärmebereich von [80°C bis 270°C] zum Beispiel
durch Rückfließen oder
Autoklavieren wärmebehandelt.
Dies bringt TiO2-Kristallite hervor. Während des
Rückfließens oder
Autoklavierens kondensieren alkoxyfreie TiOx(OH)y-Hydroxylspezies mehrfach und vernetzen
sich, um reine Oxidbündel
zu bilden. Diese Bündel
wirken als Keimbildungsorte für
das nachfolgende Wachstum von Nanokristallen. In der Tat begünstigen
die kurzen TiOx(OH)y–Spezies,
die durch Vermischen mit Wasser unter sauren Peptisierungsbedingungen
induziert werden, die Keimbildung homodispergierter, kleiner Kristallite
und nicht das Wachstum großer
Teilchen. Die Verfahren des Autoklavierens und Rückfließens werden unter natürlichem
Dampfdruck oder natürlicher
Atmosphäre
ohne die Verwendung eines zusätzlichen
Mittels wie Ozon ausgeführt.
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In
einer ersten Ausführung
des Wärmebehandlungsschritts
wird die Wärmebehandlung
durch Rückfließen ausgeführt. Lösungen scheinen
nach 6stündigem
Rückfluss
schnell zu sedimentieren und sie können nur nach einem langen
Dispergierungsschritt durch starke Dispergierungsmittel wie zum
Beispiel Ultraschallrühren
erneut dispergiert werden.
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In
einer zweiten Ausführung
des Wärmebehandlungsschritts
wird die Wärmebehandlung
durch Autoklavieren ausgeführt.
Zum Autoklavieren wird die Lösung
ASOL zum Beispiel in einem verschlossenen Edelstahlbehälter wärmebehandelt,
der in einem röhrenförmigen Ofen
angeordnet und wärmereguliert
wird. Nach 6stündigem
Autoklavieren wird eine dicke Paste erzeugt, die in einem Dispergierungsschritt
DSP1 durch Ultraschallrühren
oder jedes beliebige andere Rührmittel
ohne weiteres dispergiert werden kann. Die Dispergierung kann auch
während
der Wärmebehandlung
ausgelöst
werden, so dass der Dispergierungsschritt DSP1 bedeutend verkürzt werden
kann. Nach der Dispergierung wird eine stabile Lösung erzeugt, die eine große Anzahl
kleiner Teilchen in Suspension enthält und keiner oder einer sehr
langsamen Sedimentation unterzogen wird. Aufgrund der guten Stabilisierungsmerkmale
kann diese Lösung
mit hohen TIPT-Konzentrationen hergestellt
werden und wird dann in einem breiten Spektrum von Versuchsbedingungen
flexibel verarbeitet. Es ist zu beachten, dass geringe pH-Variationen,
die mit der Verdünnung
der Anfangslösung
in Wasser in Verbindung stehen, die Peptisierungswirkungen und folglich
das Lösungsverhalten
nicht beeinflussen.
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In
Gegenwart eines großen
stöchiometrischen
Wasserüberschusses
ist die Kristallisation von Sol-Gel-TiO2-Teilchen
von der Kinetik und nicht von der Thermodynamik beherrscht, wobei
Autoklavierungsbedingungen die Größe und den Kristallisationsgrad
von aus Sol-Gel abgeleiteten Anataseteilchen nicht bedeutend beeinflussen,
vorausgesetzt, dass die Wärmebehandlung
mit einer ausreichenden Wassermenge und einem geeignet sauren pH
ausgeführt
wird.
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Dennoch
zeigen Autoklavierungsversuche, dass eine Deagglomeration während des
Autoklavierens bei einer höheren
Temperatur und einem größeren rw-Verhältnis
oder einem niedrigeren pH effizienter vonstatten geht. Diese Merkmale
stehen mit effizienteren Hydrolyse- und Peptisierungsbedingungen
in Beziehung. Unter sauren Bedingungen ist die Kristallisation,
die durch ausgeglichene Hydrolyse-/Peptisierungsbedingungen bewirkt wird,
mit der Bildung eines amorphen TiO2-Netzwerks
vollendet, das aus unvollständig
hydrolysierten Ti-O-Ti-Ketten gebildet ist. Diese Ketten neigen
dazu, die Kristallite stärker
zu verbinden, und benötigen zur
Zersetzung mehr Energie oder eine längere Deagglomerationsbehandlung.
Bei einem geringeren rw-Verhältnis
oder höheren
pH wird der konkurrierende Mechanismus im Hinblick auf die Kettenbildung
beeinflusst, was eine stärkere
Kristallitbindung fördert.
Im Gegensatz dazu werden die Hydrolyse und Peptisierung durch Wärme aktiviert
und durch ein größeres rw-Verhältnis
und einen niedrigeren pH begünstigt,
was die Sol-Gel-Reaktion hinsichtlich der Bildung von leicht dispergierbaren
Kristalliten beeinflusst. Eine längere
Wärmebehandlung
der Lösung
ermöglicht
auch eine bessere Deagglomeration. Eine schnelle Sol-Gel-Reaktion tritt
während
der ersten Stufen der Wärmebehandlung
ein, was eine granulöse
Agglomeration fördert.
Während
die Behandlung weitergeht, findet unter der Wirkung von Flüssigkeitsrühren, das
durch die Wärmebehandlung
bewirkt wird, teilweise eine Deagglomeration statt. Eine Deagglomeration
wird wahrscheinlich auch durch wärmeaktivierte
Peptisierungswirkungen gefördert.
Im Vergleich zum Rückfließen fördert das
Autoklavieren eine wirksamere Deagglomeration aufgrund kombinierter
Konvektions- und Druckeffekte, was zu stabileren Lösungen führt, die
nicht schnell sedimentieren und durch Ultraschallbehandlung oder
jedes beliebige andere Rührverfahren
leicht stabilisiert werden. Dispergierungseffekte der Wärmebehandlung
können
dann zum Erreichen dieser Stabilisierung beitragen.
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Wasser
ist eine Flüssigkeit
mit einer hohen Oberflächenspannung,
die sich aufgrund von Entnetzungseffekten nicht für die Aufbringung
homogener Filme eignet. Aus diesem Grund wird nach dem Wärmebehandlungsschritt
der Lösung
ein Austauschschritt EXC mit einem Lösungsmittel mit geringer Oberflächenspannung SOL
ausgeführt,
um Wasser WTR zu entfernen, das anfangs in der Lösung vorhanden ist. Der Austauschschritt
EXC besteht gewöhnlich
aus einem Unterschritt der erneuten thermischen Konzentration REC,
während dessen
das erste Lösungsmittel
(hier Wasser) verdampft wird, und aus einem Unterschritt der Verdünnung DIL, während dessen
die neu konzentrierte Lösung
in dem zweiten Lösungsmittel
SOL (hier zum Beispiel Ethanol) verdünnt wird. Der Austauschschritt
ECX kann mit einer Flüssigkeit
mit niedriger Oberflächenspannung,
insbesondere mit Alkoholen ausgeführt werden. Wenn zum Beispiel
Ethanol als das Verdünnungslösungsmittel SOL
benutzt wird, kann die Lösung
in einem Unterschritt der erneuten Konzentration REC, der in 1 durch eine
gepunktete Linie gekennzeichnet ist, wahlweise noch einmal neu konzentriert
werden, um die Beseitigung von Restwasser durch Verdampfung des
Wasser-Ethanol-Azeotrops zu vollenden.
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Nach
dem Austauschverfahren EXC neigen Teilchen, die in der Lösung gebildet
werden, zur Sedimentation, was einen erneuten Dispergierungsschritt
DSP2 erforderlich macht. Diese Teilchen bestehen wieder aus agglomerierten
Nanokristalliten, die durch einige Ti-O-Ti-Restketten teilweise
verbunden sind. Diese Ketten können
durch Ultraschallbehandlung oder jedes andere Dispergierungsverfahren
aufgebrochen werden. Ein mehr oder weniger langer Dispergierungsendschritt
DSP2 ist hinsichtlich der Autoklavierungstemperatur und -dauer,
des pHs und des rw-Verhältnisses notwenig, um eine
effiziente Korndispergierung zu erzeugen und eine gute optische
Filmqualität
zu fördern.
Danach werden die TiO2-Teilchen wirksam
dispergiert, wodurch Filme mit einer hohen optischen Qualität aufgebracht
werden können.
Als ein Beispiel ist für
Lösungen,
die mit einem pH von weniger als 1,5 und einem rw-Verhaltnis
von 30 oder mehr hergestellt und bei 200°C 6 h lang autoklaviert und
durch Ethanol ausgetauscht werden, eine kurze Ultraschallbehandlung
von etwa einer Stunde ausreichend.
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Nach
der Deagglomeration werden die protonierten TiO2-Nanokristallite
in der Lösung
durch elektrostatische Abstoßungseffekte
stabilisiert. Solche Bedingungen begünstigen das Nichtvorhandensein
von Sedimentation, wobei die reproduzierbare Aufbringung von Filmen
mit hoher optischer Qualität über einen
Zeitraum von mehreren Monaten mit Hilfe der gleichen Lösung möglich ist.
Die Endlösung
wird vor der Aufbringung vorteilhaft gerührt.
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Gemäß einem
Beschichtungsverfahren der Erfindung wird die erhaltene Endlösung FSOL
dann in dünnen
Filmen bei Raumtemperatur durch Rotationsbeschichtung aufgebracht,
was bedeutet, dass ein gegebenes Volumen der Lösung radial auf ein rotierendes
Substrat verteilt wird. Der Beschichtungsvorgang kann mittels beliebiger
bekannter Sol-Gel-Aufbringungsverfahren ausgeführt werden. Zum Beispiel durch
Tauchbeschichtung, Rotationsbeschichtung, Sprühbeschichtung usw.
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Für die Rotationsbeschichtung
werden das Flüssigkeitsvolumen
und die Drehgeschwindigkeit zum Beispiel jeweils auf 2 bis 20 μl und 2500
bis 6000 rpm eingestellt, je nach der Größe oder Natur des Substrats und
je nach der Lösungsviskosität. Nach
der Aufbringung verdampft das Verdünnungslösungsmittel schnell, was zu
einem kristallinen TiO2-Film führt. Die
Aufbringung kann auf Siliziumhalbleiterscheiben für Routinecharakterisierungen
ausgeführt
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung findet die Aufbringung auf Polycarbonat (PC) oder
Polymethylmethacrylat (PMMA)-Substraten statt. Dies ermöglicht die Überprüfung der
optischen Eigenschaften der Beschichtung durch UV-/Transmissionsmessungen
im sichtbaren Bereich sowie die Kompatibilität des beschichteten Films mit
wärmeempfindlichen
Substraten. Auch von Interesse sind die photokatalytischen Charakterisierungen
dieser Substratarten, die für
die Erfindung relevanter sind. Filme mit unterschiedlichen Dicken
werden mittels eines Mehrschicht-Aufbringungsverfahrens
aufgebracht. In solch einem Verfahren wird jede einzelne Schicht
zum Beispiel bei Raumtemperatur 30 s lang trocknen gelassen oder
an der Luft bei 100°C
10 s lang vor der Aufbringung der nächsten Schicht wärmebehandelt.
Fakultativ kann ein zusätzlicher
Schritt ausgeführt
werden, bei dem die Schicht einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur
von weniger als 140°C
ausgesetzt wird, um die mechanische Qualität des Films zu erhöhen. Durch
Erhöhen
der Dicke der Schicht ist es möglich,
die photokatalytische Aktivität
dieser Schicht zu erhöhen.
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Gemäß dem Verfahren
zur Herstellung einer Lösung
der Erfindung können
Sedimentationseffekte durch Verwenden kleiner und homodispergierter
Kristallite ausgeschlossen werden. Folglich könnten säurehaltige Lösungen in
einem breiten Spektrum an Versuchsbedingungen verarbeitet werden,
die mit der Aufbringung von photokatalytischen Filmen mit hoher
optischer Qualität
kompatibel sind. Vergleichbare photokatalytische Aktivitäten werden
für die
Beschichtungen erhalten, die aus unterschiedlichen Lösungen hergestellt
werden, die gemäß der Erfindung
erhalten werden. Geringe Variationen, die im Hinblick auf die Filmporosität, Kristallitgröße und Mikrokornmenge
beobachtet werden, beeinflussen die photokatalytischen Eigenschaften,
die im Wesentlichen durch ähnliche
Kristallisationsgrade der Filme gesteuert werden, nicht bedeutend.
Schließlich zeigen
die nachstehend beschriebenen Beispiele, dass Filme mit einer angemessen
guten mechanischen Beständigkeit
erhalten werden.
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BEISPIELE
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Nachstehend
werden einige Beispiele mit den Charakterisierungen ihrer Eigenschaften
gegeben. Die mikrostrukturellen, morphologischen, optischen und
photokatalytischen Eigenschaften der Filme werden im Hinblick auf
die Verarbeitungsparameter der Lösung
untersucht. Die Filme sind unmittelbar nach der Aufbringung oder
nach der nachfolgenden Wärmebehandlung
in Luft 2 h lang bei Temperaturen von bis zu 140°C charakterisiert worden.
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Für diese
Charakterisierungen werden TEM-Untersuchungen auf kleinen Fragmenten
ausgeführt,
die durch Abkratzen von dünnen
Filmproben erhalten werden und auf Kupfergitter aufgebracht werden,
die mit einem Kohlenstofffilm beschichtet sind. Ein JEOL-200CX-Mikroskop
wird in einer Konfiguration benutzt, welche große Kippwinkel des Prüflings (± 45°) und eine
Gitterrandauflösung
von 3,2 Å ermöglicht.
Ein Rasterelektronenmikroskop des Typs Philips XL 30 wird benutzt,
um die Oberflächenmorphologie
des Films zu untersuchen. Die Oberflächenqualität des Films wird mit Hilfe
von Dunkelfeldbildern eines optischen Mikroskops (Leica DMLM) analysiert.
Die FTIR-Transmissionsspekren
werden mit Hilfe eines Spektrometers des Typs Bio-Rad FTS-165 in
einem spektralen Bereich von [4000–250 cm–1]
mit einer Auflösung
von 4 cm–1 aufgezeichnet.
Die Spektren wurden in Raumatmosphäre ohne Reinigen aufgezeichnet
und bestanden aus 300 Abtastungen. Die Spektren werden nach der
Subtraktion des bloßen
Substratspektrums von dem Probenspektrum (Film auf Si-Halbleiterscheibe)
analysiert, um den Si-Beitrag zu beseitigen. Die Dicke und der Brechungsindex
der Filme, die auf Silizium aufgebracht werden, werden mittels eines
Ellipsometers des Typs Gaertner L116B bei einer Wellenlänge von
632 nm gemessen. Sichtbare Transmissionsspektren der Filme, die
auf PC aufgebracht worden sind, werden in einem Bereich von [200–1100 nm]
mittels eines Spektrophotometers des Typs Jasco V-530 gemessen.
Die mechanische Qualität
der Filme wird mit der Taber-Prüfung
unter Verwendung verschiedener Lasten komparativ geprüft.
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Für Messungen
der photokatalytischen Aktivität
werden Filme auf Si oder PC in eine wässrige Äpfel(-butanoldi-)säurelösung eingetaucht
und für
unterschiedliche Zeiträume
bei Raumtemperatur einer UV-Strahlung ausgesetzt, die von einer
UV-Lampe des Typs Philips HPK 125mittels eines Corning-Filters von 0,25
(λ > 340 nm) bereitgestellt
wird. Ein geringes Volumen der Lösung
wird periodisch entnommen, um die Konzentration von Äpfelsäure als
eine Funktion von Zeit zu messen. Die Äpfelsäureanalyse wird durch eine Flüssigchromatographie
(HPLC) mit Hilfe eines "Waters
600"-Chromatographen
durchgeführt,
der mit einer SARASEP CAR-H-Säule
(Elutionsmittel: H2SO4, 5 10-2 M; Strömungsgeschwindigkeit: 0,7 ml/m;
Erkennung bei λ =
210 nm) ausgestattet ist. Die photokatalytische Aktivität wird als
die Geschwindigkeit des Verschwindens der Äpfelsäure gekennzeichnet. Äpfelsäure wird
als ein Modellmolekül
von Carbonsäuren
ausgewählt, welche
die besten Repräsentanten
für die
Hauptbestandteile von Zwischenprodukten in oxidativen Abbauverfahren
sind.
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Gemäß den dargestellten
Beispielen wird TIPI zuerst in Ethanol (CTPT =
0,4 M) verdünnt
und unter sauren Bedingungen (pH = 1,27) unter Verwendung von Chlorwasserstoffsäure peptisiert.
Zum Beispiel wird zum Erhalt solch einer Konzentration und solch
eines pHs eine Lösung
enthaltend 59,6 ml TPT und 190,5 reines Ethanol unter Rühren mit
einer Lösung
vermischt, die 246,5 ml reines Ethanol, 2,3 ml HCl 36 % und 1,2
ml H2O enthält. Ein Volumen von 500 ml
wird erhalten. Zum Erhalt optimaler Stabilisierungseffekte ist eine
geringe Wassermenge in der Anfangslösung MSOL gegenwärtig, wobei
die vorgestellten Beispiele die Herstellung von 500 ml einer Lösung mit
CTPT = 0,4 M, pH = 1,27 und einem Molverhältnis von
Wasser zu TIPI rw = 0,8 ermöglichen.
In den vorgestellten Beispielen wird die Anfangslösung etwa
60 Stunden lang bei Raumtemperatur gealtert, bevor sie mit Wasser
vermischt wird.
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Diese
Anfangslösung
(zum Beispiel 150 ml) wird dann zum Beispiel tropfenweise bei Raumtemperatur einem
gegebenen Wasservolumen (zum Beispiel 31,5 ml zum Erhalt eines r
w-Verhältnisses
von 30 und C
TPT = 0,33 Mol/l) unter Magnetrühren zugegeben.
In den Versuchen wird der Vermischungsschritt ausgeführt, um das
r
w-Endverhältnis von 0,8 (ohne zusätzliches
Wasser) auf 90 zu ändern.
Alle resultierenden Lösungen
blieben nach dem Vermischen transparent. Die erneute Teilverdünnung in
Wasser bewirkte leichte Zunahmen (oder Abnahmen) des pHs der Lösung (oder
der TIPI-Konzentration). Die Endzusammensetzungen der verschiedenen
geprüften
Lösungen
in dieser Studie sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Lösung | rw | pH | CTPT |
B1 | 0,8 | 1,27 | 0,4
M |
B2 | 15 | 1,31 | 0,36
M |
B3 | 30 | von
1,35 bis 2,00 | 0,33
M |
B4 | 90 | 1,48 | 0,24
M |
B5 | 90 | 1,48 | 0,24
=> 0,48 M |
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Diese
Lösungen
mit unterschiedlichen rw-Verhältnissen
werden dann bei 100°C
einem Rückfluss
ausgesetzt oder bei Temperaturen im Bereich von 100 bis 200°C 6 Stunden
lang autoklaviert. In dem zitierten Ziffernbeispiel werden nach
der Wärmebehandlung
etwa 180 ml Paste erhalten. Nach dem Autoklavieren konnte diese
Paste durch Ultraschallbehandlung oder Magnetrühren für wenige Minuten ohne weiteres
neu dispergiert werden, wohingegen die Dispergierung nach dem Rückfließen schwieriger
war. Nachstehend werden Beispiele bezüglich autoklavierter Lösungen bereitgestellt.
Nach der Wärmebehandlung
werden die Lösungen
mit Ethanol ausgetauscht. Dieser Schritt besteht zunächst aus
10maligem erneutem thermischem Konzentrieren der Lösung, was
18 ml konzentrierte Lösung
ergab. Danach wird die Lösung
10 Mal in Ethanol verdünnt.
In dem Ziffernbeispiel werden 162 ml Ethanol zu 18 ml konzentrierter
Lösung
hinzugegeben, was zu 180 ml verdünnter
Lösung
fuhrt, die eine Titankonzentration von 0,33 Mol/l in Ethanol aufweist.
Nach dem Austausch wird die Ethanollösung wieder 1 Stunde lang einer
Ultraschallbehandlung unterzogen. Die Lösung mit einem rw-Verhältnis von
0,8 schien transparent und über
einen langen Zeitraum stabil zu sein. Alle anderen Lösungen wurden
nach dem Autoklavieren, Austausch und der nachfolgenden Ultraschallbehandlung
milchig. Lösungen
mit einem rw-Verhältnis von 30, die bei 200°C autoklaviert
wurden, schienen deutlich stabiler zu sein, da über einen Zeitraum von mehreren
Monaten keine Sedimentation zu beobachten war. Die anderen Lösungen sedimentierten
sehr langsam. In jedem Fall ermöglichte
ein kurzer magnetischer Rührvorgang
vor der Aufbringung, dass Filme mit einer guten optischen Erscheinung über einen
Lösungsalterungszeitraum
von mehreren Monaten reproduzierbar aufgebracht wurden. Die Viskosität der Lösungen nimmt
mit Magnet- oder Ultraschallrühren sichtbar
ab und gealterte viskose Lösungen
erlangen ihre Anfangsviskosität
nach Rühren
für wenige
Minuten wieder. Nanokristallite werden in dem gesamten Bereich von
hier geprüften
Versuchsbedingungen hergestellt, sofern die Lösung mit einer ausreichenden
Wassermenge hergestellt wurde.
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4 zeigt
die FTIR-Spektren von Filmen, die aus Lösungen aufgebracht werden,
die mit verschiedenen rw-Verhältnissen
hergestellt und 6 Stunden lang bei 100 oder 200°C autoklaviert wurden. Für eine Lösung B1
(rw-Verhältnis
von 0,8 und Autoklavieren bei 100°C)
zeigte das Spektrum ein breites Band, das um 470 cm–1 zentriert
war, mit mehreren zusätzlichen
schmalen Bändern,
die zwischen 1000 und 500 cm–1 angeordnet waren.
Dies ist das typische Spektrum eines TiO2-Oxopolymers,
das heißt,
eines amorphen TiO2–Netzwerks mit Alkoxy- oder
Hydroxylgruppen auf den Kettenenden, was anzeigt, dass die Autoklavierung
bei einem niedrigen rw-Verhältniswert
keine Kristallisation hervorbringt. Für ein rw-Verhältnis von
15 oder mehr zeigen intensive und gut aufgelöste Bänder um 440 und 330 cm–1 gute
und ähnliche
Kristallisationsgrade an. Diese Kristallisationen scheinen nicht
von der Autoklavierungstemperatur abzuhängen. Spuren von Wasser, jedoch
nicht von Alkoxygruppen, konnten durch FTIR erkannt werden.
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Das
SAED-Muster, TEM-Dunkelfeld- und Hellfeldbilder und ein TEM-BILD mit einer hohen
Auflösung bestätigen für einen
Film, der aus Lösung
B3 aufgebracht wird, die mit einem rw-erhältnis von
30 und einem pH von 1,35 hergestellt und bei 200°C autoklaviert wird, dass sich
gut kristallisierte Anataseteilchen gebildet haben. Anatasekristallite
scheinen eine Größe von 10
nm oder kleiner und isotrope Formen aufzuweisen. Neben einem guten
Kristallisationsgrad, der die Erzeugung von photoinduzierten Ladungsträgern in
TiO2–Körnern bestimmt,
ist eine kleine Kristallitgröße ein anderer
Faktor, der die photokatalytische Aktivität des Films durch Fördern eine
größeren spezifischen
Oberfläche
und somit einer größeren Kontaktfläche mit
photokatalytisch zu zersetzender Materie vorteilhaft beeinflusst.
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5a, 5b, 5c zeigen
UV- und Transmissionsspektren im sichtbaren Bereich für Filme,
die aus verschiedenen Lösungen
aufgebracht werden. Optische mikroskopische Dunkelfeldbilder sind
ebenfalls erhalten worden, jedoch in den Figuren nicht dargestellt.
Wie oben erwähnt,
werden die Lösungen
mit verschiedenen rw-Verhältnissen
hergestellt, bei 200°C
autoklaviert und mit Ethanol ausgetauscht und nachfolgend 1 h lang
einer Ultraschallbehandlung unterzogen. In 5 zeigen
die Filme bei einem rw-Verhältnis
von 90 (Lösung
B4) eine ausgezeichnete optische Qualität. In dem spektralen Bereich
von [500–1100
nm] passen sich die Transmissionsmaxima genau an das Transmissionsspektrum
des unbeschichteten Substrats an, was unbedeutende optische Absorptions-
und Streuungsverluste anzeigt. Unter 500 nm betragen die Transmissionsverluste
etwa 1 %. Eine geringere optische Qualität wird beobachtet, wenn die
Endultraschallbe handlung für weniger
als 1 h ausgeführt
wird. Nach einer 1 stündigen
Ultraschallbehandlung können
einige Mikrokörner
in der optischen Mikroaufnahme beobachtet werden, sie scheinen jedoch
in einer sehr geringen Menge vorzuliegen und einen unbedeutenden
Einfluss auf optische Streuungs- oder Absorptionsverluste zu haben.
Neben der sehr geringen Menge von Mikrokörnern zeigen SEM-Beobachtungen,
dass das Substrat mit Körnern
von einer Größe von etwa
100 nm, die aus kleinen Aggregaten von Nanokristalliten bestanden,
homogen beschichtet wurden. Wieder ist es wichtig zu beachten, dass
die optische Filmqualität
mit Hilfe der gleichen Lösung über einen
Zeitraum von mehreren Monaten reproduziert werden kann. Eine ähnliche
optische Qualität
wird auch erhalten, wenn eine Lösung
mit einem rw-Verhältnis von 90 zusätzlich zweimal
neu konzentriert wird (Lösung B5).
In diesem Fall beträgt
der End-CTPT 0,48 M statt 0,24 M. Solch
eine konzentrierte Lösung
ermöglicht
die Aufbringung dickerer Filme und vereinfacht gleichzeitig das
Verfahren zur Aufbringung mehrerer Schichten.
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Es
wird beobachtet, dass die Mikrokornmenge mit abnehmendem rw-Verhältnis zunimmt.
In 5b scheint diese Tendenz bei einem rw-Verhältnis von
30 (Lösung
B3 mit pH von 1,35) eingeschränkt
zu sein, wobei die optische Filmqualität mit derjenigen, die bei einem
rw-Verhältnis
= 90 (Lösung
B4) erhalten wird, vergleichbar bleibt. In 5c weist
der Film bei einem rw = 15 (Lösung B2)
mehr und größere Körner auf,
die eine schwächere
optische Qualität
hervorbringen. Es ist zu beachten, dass eine optische Qualitätsveränderung auch
in dem Falle einer Autoklavierung während eines kürzeren Zeitraums
und bei niedrigeren Temperaturen oder für Lösungen mit einem höheren pH
beobachtet wird. Jedoch kann der Film in jedem der hier untersuchten
Fälle eine
optische Qualität
erreichen, die derjenigen ähnlich
ist, die für
Lösung
B3 und B4 erhalten wird, sofern die Endultraschallbehandlung während eines
ausreichenden Zeitraums ausgeführt
wird. Es wird darauf hingewiesen, dass die optische Qualität bei einem
rw-Verhältnis von
0,8 sehr gut zu sein scheint, dass jedoch in diesem Fall keine Kristallisation
auftritt.
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In
den dicken Mehrschichtfilmen, die aus Lösung B4 mit einem rw-Verhältnis
von 90 aufgebracht werden, sind möglicherweise Risse zu beobachten.
Bei diesem rw-Verhältniswert
wird Wasser während
des Austauschschritts nicht vollständig aus der Lösung entfernt.
Während
die Verdampfung für
Wasser langsamer als für
Ethanol abläuft,
ist es wahrscheinlich, dass Wasser während des Mehrschicht-Aufbringungsverfahrens
von den zuerst aufgebrachten Schichten nach der Aufbringung der
nachfolgenden Schichten weiter verdampft, was Risse erzeugt, sobald
der Mehrschichtfilm eine gegebene Dicke überschreitet. Diese Annahme
wurde durch die Tatsache bestätigt,
dass die Lösung
mit der Zeit eine langsame Flüssigphasentrennung
durchmachte, was eine Trennung zwischen wasserreichen und wasserarmen
Phasen anzeigte. Andererseits wird keine Flüssigphasentrennung für eine Lösung beobachtet,
die mit einem rw-Verhältnis von 30, einem pH von
1,35 hergestellt und nachfolgend bei 200°C autoklaviert wird. Entsprechende
Filme weisen keine Risse auf. Risse können auch in Mehrschichtfilmen
beobachtet werden, die aus Lösungen
aufgebracht werden, die bei niedrigeren Temperaturen wärmebehandelt
oder mit einem höheren
pH oder einem niedrigeren r Verhältnis
hergestellt werden. Solche Bindungen fördern eine weniger effiziente
Hydrolyse und folglich bleibt mehr Wasser in der Lösung zurück. Dieses
Problem ist durch eine kurze Wärmebehandlung
nach der Aufbringung jeder einzelnen Schicht leicht zu lösen, die
ermöglicht,
dass Wasser vor der Aufbringung der nachfolgenden Schicht verdampft.
Zum Beispiel wird eine Wärmebehandlung
bei 110°C
10 Sekunden lang nach der Aufbringung jeder einzelnen Schicht ausgeführt, wodurch
Mehrschichtbeschichtungen mit einer Dicke von 500 nm oder mehr ohne
Risse hervorgebracht wurden.
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Zusammenfassend
weisen Lösungen,
die unter sauren Bedingungen peptisiert und nachfolgend bei 100
bis 200°C
autoklaviert werden, eine gute Stabilität auf und bringen Filme mit
einer guten optischen Qualität und
einem guten Kristallisationsgrad für ein breites Spektrum an Versuchsbedingungen
hervor. Es kann dennoch notwenig sein, während des Mehrschichtverfahrens
nach der Herstellung der Lösung
eine angemessen lange Ultraschallbehandlungsdauer und/oder eine
kurze Wärmebehandlung
bei niedrigen Temperaturen bereitzustellen, In 2 wird
die Dicke der Mehrschichtfilme für
Lösung
B3 gemessen, die mit einem rw-Verhältnis von
30 und einem pH von 1,35 hergestellt und bei 200°C autoklaviert wird. Ellipsometrische
Messungen zeigen, dass die Filmdicke unter Anwendung eines Mehrschicht-Aufbringungsverfahrens
reproduzierbar gesteuert werden konnte. Die Filmporosität wird mittels
der Lorentz-Lorentz-Beziehung aus den ellipsometrischen Messungen
des Brechungsindexes abgeleitet. Der Brechungsindex bei 623 nm ergibt
eine Messung von 1,70 +/- 0,05 und 1,85 +/- 0,05, was eine Volumenporosität von etwa
40 % und 30 % für
Lösungen
hervorbringt, die bei 200°C
autoklaviert werden und ein rw-Verhältnis von
jeweils 30 und 90 aufweisen. Die Brechungsindexwerte von 1,95 +/-
0,05 (Porosität
von 25 Vol.-%) und 2,00 +/- 0,05 (Porosität von 20 Vol.-%) werden für Lösungen gemessen,
die bei 130°C
autoklaviert werden und ein rw-Verhältnis von
jeweils 30 und 90 aufweisen. Diese Daten zeigen and, dass Lösungen,
die mittels einer größeren Wassermenge
oder einer niedrigeren Wärmebehandlungstemperatur
kristallisiert werden, dichtere Filme hervorbringen. Dementsprechend weisen
dichtere Filme eine größere Kratzbeständigkeit
und gute Haftungseigenschaften auf. Die Kratzbeständigkeit
solcher Filme ist vergleichbar mit oder besser als die Kratzbeständigkeit
von Polymersubstraten, für welche
die Filme, die gemäß der Erfindung
aufgebracht werden, besonders geeignet sind. Es ist zu beachten, dass
eine bessere Kratzbeständigkeit
erreicht wird, wenn die TiO2-Kristallite in einer
SiO2-Matrix eingebettet sind. Zu diesem
Zweck wird die TiO2-Lösung, die gemäß der Erfindung
hergestellt wird, mit einer SiO2-Lösung vermischt,
die gemäß dem Stand
der Technik für
Sol-Gel hergestellt wird. Die so gebildete gemischte Lösung wird
dann aufgebracht und bringt einen gemischten TiO2-SiO2-Verbundfilm hervor. Zur Verbesserung der
mechanischen Festigkeit kann der Verbundfilm dann wahlweise bei
einer Temperatur von etwa 110°C
wärmebehandelt
werden, die mit der Wärmestabilität von Polymermaterialien
kompatibel ist. Jede beliebige andere bekannte Härtebehandlung bei niedrigen
Temperaturen, zum Beispiel das Härten
unter Ammoniakdämpfen
kann ebenfalls angewendet werden.
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3 zeigt
die photokatalytische Aktivität
einer Lösung,
die mit einem rw-Verhältnis
von 30, einem pH von 1,35 hergestellt und bei 200°C autoklaviert
wird. Hier schien die Photozersetzungsgeschwindigkeit von Äpfelsäure von
einer kinetischen Ordnung von null zu sein. 3 zeigt,
dass die photokatalytische Aktivität mit der Filmdicke, das heißt, der
Anzahl einzelner Schichten, kontinuierlich zunimmt. Ähnliche
photokatalytische Aktivitäten
wurden auf kristallinen Filmen von vergleichbarer Dicke gemessen,
die aus Lösungen
aufgebracht wurden, die unter unterschiedlichen Bedingungen peptisiert,
in der obigen Tabelle beschrieben und in einem Wärmebereich von [100 bis 200°C] autoklaviert
wurden. Neben einem guten Kristallisationsgrad und einer kleinen
Kristallitgröße ist die
Filmporosität
ein anderer Faktor, der die Photoaktivität der Filme beeinflussen kann. Einerseits
können
flüssige
oder gasförmige
Reaktionspartner, die zerstört
werden sollen und an der Filmoberfläche adsorbiert werden, durch
die Poren diffundieren, wodurch eine größere Menge von TiO2-Teilchen
bewirkt wird, die an der photokatalytischen Reaktion beteiligt sind.
Andererseits kann die Porosität
auch ein einschränkender
Faktor sein. TiO2-Teilchen, die nicht direkt mit Reaktionspartnern
in Kontakt stehen, können
dazu in der Lage sein, an dem photokatalytischen Verfahren teilzunehmen,
sofern ein effizienter Transfer von Ladungsträgern zwischen Teilchen eintritt.
Eine zu hohe Porosität
kann den Transfer zwischen Körnern
verringern, wodurch die photokatalytische Aktivität des Films
eingeschränkt
wird. Die Porosität
von erhaltenen Filmen liegt im Bereich zwischen 20 und 40 Vol.-%,
was ein ausgezeichneter Kompromiss für die photokatalytische Aktivität zu sein
scheint. Ausführungen
der Erfindung zeigen, dass die photokatalytische Aktivität für die unterschiedlichen
Filme von vergleichbarer Dicke ähnlich
ist und dass diese Aktivität
mit der Filmdicke zunimmt, mit anderen Worten, dass der innere Teil
der Filme zu der Photozersetzung von Äpfelsäure beiträgt. Diese Beobachtung impliziert,
dass für
dickere Filme stärkere
katalytische Aktivitäten
erreicht werden können.
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Die
Bestimmung der Filmdicke und -porosität aus Ellipsometriemessungen
ermöglicht
die Bestimmung der spezifischen Aktivität der Filme (der Aktivität, die hinsichtlich
der TiO2-Teilchenmenge normalisiert ist).
Die spezifische Aktivität
von Filmen, die auf PC aufgebracht werden, ist etwas schwächer als
die von Filmen, die auf Siliziumdioxid aufgebracht werden, und nimmt
ab, wenn der Film, bei Temperaturen von mehr als 110°C wärmebehandelt
wird. Im Gegensatz dazu bleibt sie unverändert, wenn der Film bei 110°C oder weniger wärmebehandelt
wird. Dieses Ergebnis zeigt an, dass eine Wärmebehandlung des Films bei
solch einer Temperatur benutzt werden kann, um die mechanische Beständigkeit
ohne Verlust der photokatalytischen Aktivität des Films zu verbessern.
Die Aufbringung einer Pufferzwischenschicht ist auch möglich, um
Verunreinigungen der photokatalytischen Schicht von dem Substrat
zu vermeiden. Solche Verunreinigungen könnten erklären, warum die spezifische
Aktivität
von Filmen, die auf Polymer aufgebracht werden, schwächer ist
als die von Filmen, die auf Siliziumdioxid aufgebracht werden. In
der Tat kann das Polymer, das der UV-Strahlung ausgesetzt wird,
an der Grenzfläche
von Film zu Substrat teilweise durch einen direkten Photolyse- oder
Photokatalysemechanismus teilweise zersetzt werden, was wiederum
den Film verunreinigen und seine photokatalytische Aktivität verringern
kann. Ferner ist die spezifische Aktivität von Filmen, die durch ein
Beschichtungsverfahren gemäß der Erfindung
auf Siliziumsubstrate aufgebracht werden, mit derjenigen vergleichbar,
die auf einem Sol-Gel-TiO2-Film gemessen wird, der bei 500°C kristallisiert
wird. Dieses Merkmal zeigt, dass der Kristallisationsgrad, der durch
Verarbeiten der Lösung
erreicht wird, mit demjenigen vergleichbar ist, der nach einer Filmbehandlung
mit hohen Temperaturen erreicht wird. Zusammenfassend können Filme,
die mit einer guten optischen und mechanischen Qualität und guten
photokatalytischen Eigenschaften ausgestattet sind, auf Polymersubstrate
oder jede Art von wärmeempfindlichen
Trägern
aufgebracht werden. Der gute Kristallisations grad und die kleine
Teilchengröße, die
aus säurehaltigen
Lösungen
in einem breiten Spektrum von Versuchsbedingungen erreicht wird,
begünstigen
die Aufbringung bei Raumtemperatur von Filmen mit hoher photokatalytischer
Effizienz und guter optischer Transparenz. Die Dicke der Beschichtung
kann dann durch Erhöhen der
Konzentration von Nanokristalliten der aufgebrachten Lösung oder
durch Ausführen
eines Mehrschicht-Aufbringungsverfahrens
ohne Verschlechterung der optischen Eigenschaften eines Substrats
erhöht werden.
Solch eine Erhöhung
der Dicke erhöht
die photokatalytische Aktivität.
Die Aufbringung konzentrierter Lösungen
ermöglicht
die Verminderung der Dauer des Aufbringungsverfahrens. Daneben kann
die mechanische Beständigkeit
der Filme durch die Einstellung der Lösungsverarbeitungsparameter
oder durch Einbetten der TiO2-Kristallite
in eine transparente Siliziumdioxidmatrix, wahlweise gefolgt von
einer Wärmebehandlung bei
niedrigen Temperaturen oder durch eine beliebige andere bekannte
Härtungsbehandlung
bei niedrigen Temperaturen verbessert werden. Diese Ergebnisse eröffnet Möglichkeiten
für neue
Anwendungen, welche die Benutzung eines selbstreinigenden Polymers
oder von wärmeempfindlichen
Objekten betreffen.
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Figurenübersetzung:
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2:
-
- Thickness (nm) = Dicke (nm)
- Single-layer number = Einschichtanzahl
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3:
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- Malic acid decomposition rate (a.u.) = Zersetzungsgeschwindigkeit
von Äpfelsäure (a.u.)
Thickness (nm) = Dicke (nm)
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4:
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- Absorbance (a.u.) = Absorptionsvermögen (a.u.)
- Wavenumber (cm-1) = Wellenanzahl (cm-1)
-
5a:
-
- Bare PC substrate = unbedecktes PC-Substrat
- 4 layers = 4 Schichten
- 5 layers = 5 Schichten
- 6 layers = 6 Schichten
- Transmission (%) = Transmission (%)
- Wavelength (nm) = Wellenlänge
(nm)
-
5b:
-
- Bare PC substrate = unbedecktes PC-Substrat
- 4 layers = 4 Schichten
- 5 layers = 5 Schichten
- 6 layers = 6 Schichten
- Transmission (%) = Transmission (%)
- Wavelength (nm) = Wellenlänge
(nm)
-
5c:
-
- Bare PC substrate = unbedecktes PC-Substrat
- 4 layers = 4 Schichten
- 5 layers = 5 Schichten
- 6 layers = 6 Schichten
- Transmission (%) = Transmission (%)
- Wavelength (nm) = Wellenlänge
(nm)