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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Beschichtungszusammensetzung,
die in einem Verfahren zum Beschichten eines Substrats verwendet
werden kann, wobei in einem ersten Schritt eine strahlungshärtbare Beschichtung
auf das Substrat und/oder eine strahlungsdurchlässige Folie aufgetragen wird,
als Nächstes
das Substrat und die Folie so zusammengepresst werden, dass die
Beschichtung dazwischen angeordnet ist, danach die Beschichtung
durch Bestrahlung durch die Folie gehärtet wird, wodurch ein beschichtetes
Substrat erhalten wird, und in einem anschließenden Schritt die Folie vom
beschichteten Substrat entfernt wird.
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Ein
Beispiel für
ein solches Verfahren ist in
US
4,388,137 beschrieben. Diese Patentveröffentlichung offenbart ein
Verfahren, bei dem eine Beschichtungszusammensetzung auf eine Folie
aufgetragen wird, bevor die Folie und ein Substrat zusammengepresst
werden. Als Nächstes
wird die Beschichtungszusammensetzung gehärtet, gefolgt vom Abziehen
der Folie vom beschichteten Substrat. Ein solches Verfahren, bei
dem eine Beschichtungsschicht von einer Folie auf ein Substrat übertragen
wird, wird manchmal als Folientransferverfahren bezeichnet.
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Diese
US-Veröffentlichung
bietet einige allgemeine Informationen hinsichtlich der Auswahl
der im Verfahren zu verwendenden Beschichtungszusammensetzungen.
Beschichtungszusammensetzungen ohne flüchtige organische Verbindungen
oder nur mit einem niedrigen Grad an flüchtigen organischen Verbindungen sind
nicht erwähnt.
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Während des
Trocknens und Härtens
von Beschichtungszusammensetzungen, die flüchtige organische Verbindungen
enthalten, wird der Hauptteil dieser flüchtigen organischen Verbindungen
emittiert. Weiterhin können,
wenn die gesamte Umwandlung der Komponenten nicht erhalten wird,
beispielsweise im Fall einer UV-Härtung, die ungehärteten organischen
Moleküle
mit niedriger Molmasse Umweltprobleme verursachen, wenn das Substrat
gesägt
oder geschliffen wird. Bei den gegenwärtigen Umweltproblemen und
der entsprechenden Gesetzgebung besteht ein Bedarf für Beschichtungszusammensetzungen
ohne flüchtige
organische Verbindungen oder mit einem nur geringen Grad an flüchtigen
organischen Verbindungen.
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In
US 4,113,894 wird ein Verfahren
offenbart, bei dem ein Substrat mit einer strahlungshärtbaren
Beschichtungszusammensetzung beschichtet wird, bevor eine Folie
auf dem Substrat positioniert wird. Das Substrat und die Folie werden
zusammen bestrahlt, um die Beschichtung zu härten, wonach die Folie vom
Substrat abgezogen wird. Bei der gegenwärtigen Anmeldung wird dieser
Typ eines Beschichtungsverfahrens als Gießverfahren bezeichnet.
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Diese
US-Veröffentlichung
erwähnt
auch keine Beschichtungszusammensetzungen mit einem niedrigen Grad
an flüchtigen
organischen Verbindungen oder überhaupt
ohne flüchtige
organische Verbindungen.
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In
WO 80/01472 wird ein Verfahren
offenbart, bei dem eine Folie mit einer strahlungshärtbaren
Beschichtungszusammensetzung beschichtet wird, gegebenenfalls gefolgt
von einem Erwärmen
der beschichteten Folie, um nichtpolymerisierbare Lösungsmittel
von der Beschichtung zu verdampfen. Anschließend wird die beschichtete
Folie auf ein Substrat aufgetragen. Die zwischen der Folie und dem
Substrat angeordnete Beschichtung wird durch UV-Strahlung gehärtet, wonach
die Folie vom beschichteten Substrat entfernt wird. Die bei diesem
Verfahren verwendeten Beschichtungszusammensetzungen umfassen einen
hohen Grad an organischem Lösungsmittel
und/oder einen hohen Grad an reaktivem Verdünnungsmittel, d.h. Monomeren,
die an der Härtungsreaktion
teilnehmen.
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Ein
Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass organische Lösungsmittel
abgedampft werden müssen,
wobei der Grad an VOC durch die gegenwärtige Gesetzgebung eingeschränkt ist.
Es wird erwartet, dass solche Einschränkungen in Zukunft noch verstärkt werden.
Mehrere Recyclingsysteme für
Lösungsmittel sind
vorgeschlagen worden, wobei solche Systeme und ihr Betrieb aber
kapitalintensiv sind.
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Durch
die Verwendung von reaktiven Verdünnungsmitteln wird die Emission
von VOC vermindert oder eliminiert, weil sie in den fertigen Film
eingeschlossen sind. Ihre hautreizenden und sensibilisierenden Eigenschaften
sind jedoch bekannt. Weiterhin haben diese Komponenten oft einen
starken oder unangenehmen Geruch und sind hinsichtlich ihrer toxischen
Eigenschaften verdächtig.
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Ein
weiteres Problem bei Beschichten von porösen Substraten, z.B. Holz,
mit Zusammensetzungen, die reaktive Verdünnungsmittel umfassen, ist
das Eindringen der reaktiven Monomere in die Poren des Substrats.
Dies ist insbesondere dann ein Nachteil, wenn die Beschichtung durch
Strahlung gehärtet
wird. Weil die Strahlung diese Bereiche nicht erreicht, ist ungehärtetes Beschichtungsmaterial
in den Poren des Substrats die Folge. Dies kann zu Gesundheits-,
Sicherheits- und Umweltproblemen führen, z.B., wenn das Substrat
gesägt
oder geschliffen wird. Es ist bekannt, dass freie Monomere aus porösen Platten
sogar mehrere Jahre, nachdem der Lack aufgetragen wurde, freigesetzt
werden.
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Wohlbekannte
Acryl-Verdünnungsmittel,
z.B. Tripropylenglycoldiacrylat (TPGDA), Hexandioldiacrylat (HDDA),
acryliertes Pentaerythritethoxylat (PPTTA) und Hydroxyethylmethacrylat
(HEMA) sind hautreizende Mittel und sensibilisierend und reagieren
nie, wenn sie nicht von UV-Licht erreicht werden.
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Die
Verwendung eines Verfahrens zur Beschichtung eines Substrats, bei
dem die Beschichtungszusammensetzung zwischen dem Substrat und einer strahlungshärtbaren
Folie angeordnet ist und anschließend gehärtet wird, hat mehrere Vorteile
gegenüber
Verfahren, bei denen eine solche Folie fehlt. Ein Hauptvorteil besteht
in der Tatsache, dass der gehärteten
Beschichtung die Oberflächenkonfiguration
auf derjenigen Seite der Folie, die der Beschichtungszusammensetzung
gegenüberliegt,
verliehen werden kann. Dies ermöglicht die
Herstellung von beschichteten Substraten prinzipiell mit einer beliebigen
dekorativen Wirkung. Es ist beispielsweise möglich, durch die Verwendung
einer Hochglanzfolie ein hochglanzbeschichtetes Substrat herzustellen.
Substrate mit niedrigem Glanz können
unter Verwendung von Folien mit niedrigem Glanz hergestellt werden,
was den Vorteil hat, dass es nicht nötig ist, ein Mattierungsmittel
zur Beschichtungszusammensetzung zu geben. Es ist auch möglich, texturierte
beschichtete Substrate, zum Beispiel Substrate mit einer leder-
oder holzartigen Strukturoberfläche
herzustellen.
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Weil
die strahlungshärtbare
Zusammensetzung in Abwesenheit von Sauerstoff gehärtet wird,
wird eine haltbarere gehärtete
Beschichtung mit verbesserten (mechanischen) Eigenschaften erhalten.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschichtung eines
Substrats, bei dem in einem ersten Schritt eine strahlungshärtbare Beschichtung
auf das Substrat und/oder eine transparente Folie aufgetragen wird,
als Nächstes
das Substrat und die Folie so zusammengepresst werden, dass die
Beschichtung dazwischen angeordnet ist, danach die Beschichtung
durch Bestrahlen durch die Folie gehärtet wird, wodurch ein beschichtetes
Substrat erhalten wird, und in einem anschließenden Schritt die transparente
Folie vom beschichteten Substrat entfernt wird, wobei beim Verfahren
eine Heißschmelz-Zusammensetzung
verwendet wird, die sehr gute Ergebnisse ergibt, wenn sie bei einem
der oben erwähnten
Verfahren verwendet wird. Beispielsweise weist diese Beschichtung
nach dem Härten
der Beschichtungszusammensetzung eine sehr gute Ablösung der
Folie vom beschichteten Substrat auf. Weiterhin kann die Beschichtungszusammensetzung
auf einer weiten Vielzahl von Substraten und in Kombination mit
einer weiten Vielzahl von Folien verwendet werden.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
ist die auf die Folie und/oder das Substrat aufgetragene Beschichtungszusammensetzung
eine Heißschmelz-Zusammensetzung,
die 20 bis 100 Gew.-% eines strahlungshärtbaren Harzes oder einer Mischung
von strahlungshärtbaren
Harzen mit einer Viskosität
im Bereich von 15 bis 10 000 mPa·s im Temperaturbereich von
40 bis 150°C
umfasst.
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Hinsichtlich
der heutigen Umweltprobleme ist die Verwendung einer Heißschmelz-Zusammensetzung bevorzugt,
weil diese einen niedrigen Grad an flüchtigen organischen Verbindungen
oder überhaupt
keine flüchtigen
organischen Verbindungen umfassen. Darüber hinaus umfasst die Heißschmelz-Zusammensetzung einen
niedrigen Grad eines reaktiven Verdünnungsmittels oder gar kein
reaktives Verdünnungsmittel.
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Bei
einem Folientransferverfahren oder bei einem Gießverfahren bietet die Verwendung
einer Heißschmelz-Zusammensetzung,
die während
des Trocknens, Abkühlens
oder Härtens
im Wesentlichen keine flüchtigen
Stoffe emittiert, den zusätzlichen
Vorteil, dass die Zusammensetzung nach dem Auftragen nicht getrocknet
werden muss. Folglich können
die Folie und das Substrat nach dem Auftragen der Folie und/oder
des Substrats (fast) direkt zusammengepresst werden. Dies ist vorteilhaft,
weil es niedrigere Energiekosten und eine verminderte Verarbeitungszeit
impliziert.
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Normalerweise
werden Amine wie Triethanolamin oder acrylierte Amine zu UV-härtbaren
Heißschmelz-Beschichtungszusammensetzungen
gegeben. Diese Amine können
als Synergist für
die Härtungsreaktion
dienen. Manchmal werden Amine zugegeben, wenn eine Oberfläche mit
hohem Glanz erhalten werden muss, weil Amine die Oberflächenhärtung verstärken. Ein
Nachteil von Aminen besteht jedoch darin, dass sie ein Gelbwerden
verursachen.
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Jetzt
wurde gefunden, dass ein zusätzlicher
Vorteil des gegenwärtigen
Verfahrens darin besteht, dass eine Hochglanzbeschichtung mit weniger
oder sogar ohne Amine hergestellt werden kann. Vorzugsweise umfasst
die Heißschmelz-Zusammensetzung
weniger als 3 Gew.-%, noch mehr bevorzugt weniger als 2 Gew.-%, sogar
noch mehr bevorzugt weniger als 1 Gew.-% solcher Amine, bezogen
auf das Gesamtgewicht der ungehärteten
Heißschmelz-Zusammensetzung.
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Andere
Vorteile der vorliegenden Erfindung, die unten ausgeführt sind,
bestehen darin, dass das Verfahren sehr geeignet ist, um poröse Substrate
zu beschichten, dass es eine relativ kleine Menge an Photoinitiatoren
benötigt,
eine relativ große
Menge an Pigmenten in der Beschichtungszusammensetzung vorhanden sein
kann, die ungehärtete
Beschichtungszusammensetzung nach dem Auftragen aufgeschmolzen werden kann,
das Verfahren mit hoher Geschwindigkeit durchgeführt werden kann, wenn die Beschichtung
nicht gehärtet
werden muss, und es möglich
ist, zwei gegenüberliegende
Seiten des Substrats gleichzeitig zu beschichten.
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Die
im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendete Heißschmelz-Zusammensetzung ist strahlungshärtbar. Innerhalb
des Rahmens der vorliegenden Erfindung ist eine strahlungshärtbare Beschichtungszusammensetzung
eine Beschichtungszusammensetzung, die mittels elektromagnetischer
Strahlung mit einer Wellenlänge λ ≤ 500 nm oder
Elektronenstrahlung gehärtet
wird. Ein Beispiel für
elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge λ ≤ 500 nm ist UV-Strahlung. Strahlungsquellen,
die eingesetzt werden können,
sind diejenigen, die für
Elektronenstrahlen und UV üblich
sind. Beispielsweise können
UV-Quellen wie Hoch-, Mittel- und Niederdruck-Quecksilberlampen verwendet werden.
Auch Gallium- und andere dotierte Lampen können insbesondere für pigmentierte
Beschichtungen verwendet werden. Es ist auch möglich, die Heißschmelz-Zusammensetzung
mittels kurzer Lichtimpulse zu härten.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, insbesondere, wenn Klarlacke gehärtet werden, wird
die Heißschmelz-Zusammensetzung
mittels UV-Quellen mit niedriger Energie, d.h. mittels eines sogenannten
Tageslichthärtens,
gehärtet.
Die Intensität
solcher Lampen ist niedriger als diejenige der oben erwähnten UV-Quellen.
UV-Quellen mit niedriger Energie emittieren kaum UV-C; sie emittieren
hauptsächlich
UV-A und Strahlung mit einer Wellenlinie am Rande von UV-B und UV-A.
Vorzugsweise wird die Heißschmelz-Zusammensetzung
mittels Strahlung mit einer Wellenlänge von 300 nm ≤ λ ≤ 500 nm, noch
mehr bevorzugt 300 nm ≤ λ ≤ 450 nm, gehärtet. Für einige
Zusammensetzungen können
UV-Quellen mit niedriger Energie bevorzugt werden, die Strahlung
mit einer Wellenlänge
von 3760 nm ≤ λ ≤ 450 nm emittieren.
Kommerziell erhältliche
Tageslicht-Härtungslampen
sind beispielsweise Lampen vom Solariumtyp und spezielle fluoreszierende Lampen
wie TL03-, TL05- oder TL09-Lampen (von Philips) und BLB-UV-Lampen
(von CLE Design).
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Die
Beschichtung, die zwischen dem Substrat und der strahlungsdurchlässigen Folie
angeordnet ist, wird durch Bestrahlung durch die Folie gehärtet. Wenn
die Beschichtung mittels eines Elektronenstrahls gehärtet wird,
ist das Folienmaterial nicht kritisch, weil ein Durchdringen durch
die Elektronen durch die Auswahl einer ausreichend hohen Spannung
gewährleistet
werden kann. Folglich kann die Folie im Fall eines Härtens mittels
eines Elektronenstrahls z.B. Aluminiumfolie oder eine aluminisierte
Schicht, zum Beispiel eine aluminisierte Polyesterfolie, aluminisierten
Kunststoff oder aluminisiertes Papier umfassen. Wenn die Beschichtung mittels
UV-Strahlung gehärtet
wird, muss die Folie gegenüber
UV-Strahlung ausreichend transparent sein, damit die Beschichtung
gehärtet
wird. Folglich kann die Folie im Fall eines Härtens mittels UV-Strahlung
Quarzglas oder eine Glasscheibe oder ein polymeres Material, beispielsweise
Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polyester, ein Acrylpolymer, Polyethylennaphthalat,
Polyethylenterephthalat oder Polycarbonat umfassen. Die Folie kann
starr oder biegsam sein, und sie kann eine beliebige Dicke haben,
sofern sie eine ausreichende Transmission der Strahlung ermöglicht,
die zu einem ausreichenden Härten
der Beschichtungszusammensetzung führt.
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Ideal
wird eine Beschichtung gewählt,
die gute Ablöseeigenschaften
von Übertragungs-
oder Gießfolien
zeigt. Wenn eine gute Folienablösung
vorliegt, kann die Folie vom beschichteten Substrat entfernt werden, wobei
die Beschichtung praktisch unbeschädigt bleibt. Die Heißschmelz-Zusammensetzungen,
die bei einem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, können
mit einem weiten Bereich von Folientypen einschließlich unbehandelter
Folien verwendet werden.
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Um
gute Ablöseeigenschaften
von der Transfer- oder Gießfolie
zu gewährleisten,
kann die Folie behandelt werden. Der Typ der verwendeten Folienbehandlung
sollte auf den Folientyp und den Beschichtungstyp, der beim Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu übertragen
oder zu gießen
ist, eingestellt werden. Die Folie kann beispielsweise mit einer
Trennschicht beschichtet sein. Eine solche Trennschicht kann Silicon
oder ein Fluorpolymer wie Polytetrafluorethylen als Trennmittel
enthalten. In
US 5,037,668 wird
beispielsweise ein siliconfreies Fluorpolymer beschrieben, das eine
Trennschicht vom Acrylattyp umfasst.
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Es
wurde gefunden, dass die im Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendete Heißschmelz-Zusammensetzung
dazu geeignet ist, auf einer weiten Vielzahl von Folien und Substraten
verwendet zu werden. Beispielsweise kann sie auf Glas, Keramik wie
Keramikfliesen und Metalle wie Bleche, Metallspulen und vorbeschichtete
Bleche, beispielsweise mit Polyester vorbeschichtete Bleche, aufgetragen
werden. Insbesondere kann sie auf wärmeempfindlichen Folien und
Substraten verwendet werden, weil sie bei relativ niedrigen Temperaturen
aufgetragen werden kann. Diese Folien umfassen cellulosehaltige
und Kunststofffolien. Beispiele für wärmeempfindliche Substrate sind
Holzplatten, Furnier, Faserplatten, Papier, Kunststoffteile, PVC,
zum Beispiel PVC-Bodenbeläge,
Polyolefin-Bodenbeläge,
Linoleum-Bodenbeläge, Platinen
und Möbelfolien,
die aus Papier, Kunststoff oder anderen, zum Beispiel Linoleum,
bestehen können.
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Weil
die Beschichtungszusammensetzung nur eine kleine Menge an Monomeren
umfasst, die in ein poröses
Substrat eindringen können,
und diese somit ungehärtet
bleiben können,
ist das Verfahren sehr geeignet, um poröse Substrate zu beschichten.
Wenn ein poröses
Substrat beschichtet werden muss, ist es am meisten bevorzugt, ein
Folientransferverfahren zu verwenden. Der Film, der vorzugsweise
nichtporös
ist, wird aufgetragen und gegebenenfalls gekühlt und/oder getrocknet, wonach
die Beschichtung auf das poröse
Substrat aufgetragen wird. Mittels dieses Verfahrens wird die Menge
des zum Beschichten des Substrats erforderlichen Beschichtungsmaterials
vermindert, weil weniger ungehärtetes
Beschichtungsmaterial in die Poren eindringt. Gleichermaßen dient
eine minimale Menge an Beschichtungsmaterial zur Herstellung einer
glatten Beschichtungsoberfläche
auf einem porösen
Substrat, wenn eine Folie mit einer glatten Oberflächenkonfiguration auf
der dem Substrat gegenüberliegenden
Seite verwendet wird.
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Normalerweise
liegt die Auftragstemperatur der in der gegenwärtigen Erfindung verwendeten
Heißschmelz-Zusammensetzung
im Bereich von 40 bis 150°C.
Der bevorzugte Temperaturbereich zum Auftragen der Heißschmelz-Beschichtungszusammensetzung
auf wärmeempfindliche
Substrate oder Folien beträgt
von 40 bis 100°C,
noch mehr bevorzugt von 50 bis 90°C.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren
ist die Verwendung von Heißschmelz-Zusammensetzungen,
die eine Viskosität
im Bereich von 15 bis 10 000 mPa·s bei der Auftragstemperatur
(40 bis 150°C)
haben, bevorzugt. Optimale Beschichtungseigenschaften werden erhalten, wenn
die Viskosität
der Zusammensetzung im Bereich von 15 bis 4000 mPa·s, noch
mehr bevorzugt von 15 bis 3000 mPa·s in den oben aufgeführten Bereichen
von Anwendungstemperaturen liegt.
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Die
Viskosität
der Zusammensetzung bei der Anwendungstemperatur sollte gemäß der Art
ausgewählt
werden, mit der die Zusammensetzung auf die Folie und/oder das Substrat
aufgetragen wird. Beispielsweise sollte die Viskosität bei einem
Auftragen durch Sprühen
niedriger als bei einem Auftragen durch Rollen sein.
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Es
wurde gefunden, dass durch die Verwendung dieser Heißschmelz-Zusammensetzungen
ein hervorragendes Fließen
und Verlaufen des Beschichtungsmaterials erhalten werden kann. Weiterhin
wurde gefunden, dass die Dicke des aufgetragenen Films leicht zu
regeln ist. Ein Beschichtungsfilm mit einer Dicke von 5 μm kann aufgetragen
werden, ohne spezielle Vorsichtsmaßnahmen ergreifen zu müssen. Andererseits
ist es auch möglich,
einen Film mit einer Dicke von 250 μm in einer Schicht ohne ein
Durchsacken und mit optimalen Verlaufeigenschaften aufzutragen.
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Prinzipiell
kann ein beliebiges strahlungshärtbares
Harz oder können
beliebige Mischungen von Harzen in der Heißschmelz-Zusammensetzung verwendet
werden, die beim Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
eingesetzt wird, sofern die Viskosität der Heißschmelz-Zusammensetzung auf
einen Bereich von 15 bis 10 000 mPa·s im Temperaturbereich von
40 bis 150°C
liegt oder darauf eingestellt werden kann. Diese Harze sind in einer
Menge von 20 bis 100 Gew.-% der Zusammensetzung vorhanden. Vorzugsweise
ist das Harz in einer Menge von 30 bis 90 Gew.-%, noch mehr bevorzugt
in einer Menge von 40 bis 90 Gew.-% vorhanden.
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Es
wurde gefunden, dass Polyesteracrylat-Harze zur Verwendung in der
Heißschmelz-Beschichtungszusammensetzung
im Verfahren der vorliegenden Erfindung sehr geeignet sind. Beispiele
für geeignete,
kommerziell erhältliche
Polyesteracrylat-Harze sind: Craynor® UVP-215,
Craynor® UVP-220
(beide von Cray Valley), Genomer® 3302,
Genomer® 3316
(beide von Rahn), Laromer® PE 44F (von BASF), Ebecryl® 800,
Ebecryl® 810
(beide von UCB), Viaktin® 5979, Viaktin® VTE
5969 und Viaktin® 6164 (100 %) (alle von
Vianova). Sehr vielversprechende Ergebnisse wurden gefunden, wenn
die Zusammensetzung wenigstens 40 Gew.-% eines Polyesteracrylatharzes
umfasst.
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Epoxyacrylatharze
können
auch in der Heißschmelz-Beschichtungszusammensetzung
im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Beispiele für kommerziell geeignete Epoxyacrylat-Harze
sind: Craynor® UVE-107 (100 %), Craynor® UVE-130,
Craynor® UVE-151,
CN® 104
(alle von Cray Valley), Photocryl® 201
(von PC Resins), Genomer® 2254, Genomer® 2258, Genomer® 2260,
Genomer® 2263
(alle von Rahn), UVP® 6000 (von Polymer Technologies)
und Ebecryl® 3500
(von UCB).
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Polyetheracrylat-Harze
können
auch in der Heißschmelz-Beschichtungszusammensetzung
im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Beispiele für kommerziell erhältliche
Polyetheracrylat-Harze sind: Genomer® 3456
(von Rahn), Laromer® PO33F (von BASF), Viaktin® 5968,
Viaktin® 5978 und
Viaktin® VTE
6154 (alle von Vianova).
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Urethanacrylat-Harze
können
auch in der Heißschmelz-Beschichtungszusammensetzung
im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Beispiele für kommerziell erhältliche
Urethanacrylat-Harze sind: CN® 934, CN® 981
(alle von Cray Valley), Ebecryl® 210,
Ebecryl® 2000,
Ebecryl® 8800
(alle von UCB), Genomer® 4258, Genomer® 4652
und Genomer® 4675
(alle von Rahn).
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Andere
Beispiele für
strahlungshärtbare
Harze, die in der Heißschmelz-Zusammensetzung im
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
sind kationische, UV-härtbare
Harze, zum Beispiel cycloaliphatische Epoxidharze wie Uvacure® 1500,
Uvacure® 1501,
Uvacure® 1502,
Uvacure® 1530, Uvacure® 1531,
Uvacure® 1532,
Uvacure® 1533
und Uvacure® 1534
(alle von UCB Chemicals), Cyracure® UVR-6100,
Cyracure® UVR-6105,
Cyracure® UVR-6110
und Cyracure® UVR-6128
(alle von Union Carbide) oder SarCat® K126
(von Sartomer), acrylatmodifizierte cycloaliphatische Epoxide, Harze
auf der Grundlage von Caprolactam, wie SR® 495
(= Caprolactonacrylat, von Sartomer), Tone® 0201,
Tone® 0301,
Tone® 0305, Tone® 0310 (alle
Caprolacontriole, von Union Carbide), aliphatischer Urethandivinylether,
aromatisches Vinylether-Oligomer, Bismaleimid, Diglycidylether von
Bisphenol A oder anderen Glycolen, hydroxyfunktionelles Acrylmonomer,
hydroxyfunktionelles Epoxidharz, epoxidiertes Leinsamenöl, epoxidiertes
Polybutadien, Glycidylester oder partiell acryliertes Bisphenol-A-Epoxyharz oder Trimethylolpropanoxetan
(UVR® 6000,
von Union Carbide).
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Andere
strahlungshärtbare
Verbindungen, die zur Verwendung als heißschmelzhaltige Zusammensetzung
im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, sind z.B. Vinylether enthaltende Verbindungen,
ungesättigte
Polyesterharze, acrylierte Polyetherpolyol-Verbindungen, (meth)acrylierte,
epoxidierte Öle,
(meth)acrylierte hyperverzweigte Polyester, Siliciumacrylate, maleimidfunktionelle
Verbindungen, ungesättigte
Imidharze, zur Verwendung beim photoinduzierten kationischen Härten geeignete
Verbindungen oder Mischungen davon.
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Bei
der strahlungshärtbaren
Beschichtungszusammensetzung kann auch eine strahlungshärtbare Mischung
aus (a) photoinduziert radikalisch härtendem (härtenden) Harz(en) und (b) photoinduziert
kationisch härtendem
(härtenden)
Harz(en) verwendet werden. Solche Systeme werden manchmal als Hybridsysteme bezeichnet
und können
beispielsweise acrylische Oligomere als photoinduziert radikalisch
härtende
Harze, Vinylether als photoinduziert kationisch härtende Harze
und radikalische und kationische Photoinitiatoren umfassen. Im Prinzip
können
in solchen Hybridsystemen alle möglichen
Kombinationen von photoinduziert radikalisch härtenden Harzen und photoinduziert
kationisch härtenden
Harzen verwendet werden.
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Auch
nicht strahlungshärtbare
Polymere können
in die Heißschmelz-Zusammensetzung eingeschlossen
werden. Diese Polymere können
zur Modifizierung der Viskosität,
der Klebrigkeit, der Haftung oder der Filmbildungseigenschaften
der Heißschmelzformulierung
und/oder zur Regelung der allgemeinen Filmeigenschaften der gehärteten Zusammensetzung,
wie der Beständigkeit
gegenüber
Verfärbungen,
der Biegsamkeit oder der Haftung, verwendet werden. Beispiele sind
Celluloseacetatbutyrat (verschiedene Qualitäten, von Eastman), Laropal-Materialien
(von BASF), Paraloid-Materialien
(von Rohm und Haas) und Ucar-Materialien (von Union Carbide). Im
Allgemeinen umfasst die Heißschmelz-Beschichtungszusammensetzung,
die im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, 0 bis 50 Gew.-% nicht strahlungshärtbare Polymere,
vorzugsweise 0 bis 35 Gew.-%, am meisten bevorzugt 10 bis 20 Gew.-%
nicht strahlungshärtbare
Polymere.
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Weiterhin
kann die Zusammensetzung einen Photoinitiator oder eine Mischung
von Photoinitiatoren umfassen. Beispiele für geeignete Photoinitiatoren,
die in der strahlungshärtbaren
Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
sind Benzoin, Benzoinether, Benzilketale, α,α-Dialkoxyacetophenone, α-Hydroxyalkylphenone, α-Aminoalkylphenone,
Acylphosphinoxide, Benzophenon, Thioxanthone, 1,2-Diketone und Mischungen
davon. Es ist auch möglich,
copolymerisierbare, bimolekulare Photoinitiatoren oder maleimidfunktionelle
Verbindungen zu verwenden. Coinitiatoren wie Coinitiatoren auf der Grundlage
von Amin können
in der strahlungshärtbaren
Beschichtungszusammensetzung auch vorhanden sein. Beispiele für geeignete
kommerziell erhältliche
Photoinitiatoren sind: Esacure® KIP 100F und Esacure® KIP
150 (beide von Lamberti), Genocure® BDK,
Genocure® CQ,
Genocure® CQ
SE, Genocure® EHA,
Velsicure® BTF,
Quantacure® BMS,
Quantacure® EPD
(alle von Rahn), Speedcure® EDB, Speedcure® ITX, Speedcure® BKL,
Speedcure® EMDS,
Speedcure® PBZ,
Speedcure® BEDB,
Speedcure® DETX
(alle von Lambson), Cyracure® UVI-6990, Cyracure® UVI-6974,
Cyracure® UVI-6976,
Cyracure® UVI-6992
(alle von Union Carbide), CGI-901, Irgacure® 184,
Irgacure® 369,
Irgacure® 500,
Irgacure® 819,
Darocur® 1000,
Darocur® 1173
(alle von Ciba Chemicals) und Lucirin® TPO
(von BASF).
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Das
Vorhandensein eines Photoinitiators ist aber nicht erforderlich.
Im Allgemeinen, wenn Elektronenstrahl-Strahlung zum Härten der
Zusammensetzung verwendet wird, ist es nicht erforderlich, einen
Photoinitiator zuzugeben. Wenn UV-Strahlung verwendet wird, wird
ein Photoinitiator im Allgemeinen zugegeben.
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Obwohl
die Gesamtmenge des Photoinitiators in der Zusammensetzung nicht
kritisch ist, sollte sie ausreichend sein, um ein annehmbares Härten der
Beschichtung zu erreichen, wenn diese bestrahlt wird. Die Menge
sollte jedoch nicht so groß sein,
dass sie die Eigenschaften der gehärteten Zusammensetzung negativ beeinflusst.
Im Allgemeinen sollte die Zusammensetzung zwischen 0 und 10 Gew.-%
Photoinitiator, berechnet auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
umfassen. Als Regel kann im Vergleich zur Menge, die erforderlich
ist, wenn die Beschichtung auf ein Substrat aufgetragen und anschließend gehärtet wird,
beim Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung eine kleinere Menge an Photoinitiator verwendet werden,
um ein annehmbares Härten
zu erreichen. Diese Wirkung könnte
darauf zurückzuführen sein,
dass der Film auf der Beschichtung verhindert, dass die initiierten
Radikale von Sauerstoff in der Luft abgefangen werden.
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Die
Zusammensetzung kann auch ein oder mehrere Füllstoffe oder Additive enthalten.
Die Füllstoffe können beliebige,
den Fachleuten bekannte Füllstoffe,
z.B. Bariumsulfat, Calciumsulfat, Calciumcarbonat, Siliciumdioxide
oder Silicate (wie Talk, Feldspat und Kaolin) sein. Additive wie
Aluminiumoxid, Siliciumcarbid, beispielsweise Carborund, Keramikteilchen,
Glasteilchen, Stabilisatoren, Antioxidantien, Verlaufmittel, absetzverhindernde
Mittel, Antistatika, Mattierungsmittel, Rheologieregler, oberflächenaktive
Mittel, Amin-Synergisten, Wachse oder Haftungsvermittler können auch
zugegeben werden. Im Allgemeinen umfasst die im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendete Heißschmelz-Beschichtungszusammensetzung
0 bis 50 Gew.-% Füllstoffe
und/oder Additive, bezogen auf das Gesamtgewicht der Beschichtungszusammensetzung.
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Die
im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendete strahlungshärtbare
Heißschmelz-Zusammensetzung
kann auch ein oder mehrere Pigmente enthalten. Im Prinzip können alle
Pigmente verwendet werden, die den Fachleuten bekannt sind. Es sollte
aber darauf geachtet werden, dass das Pigment keine zu hohe Absorption
der zum Härten
der Zusammensetzung verwendeten Strahlung aufweist. Im Allgemeinen
umfasst die Heißschmelz-Zusammensetzung 0
bis 50 Gew.-% Pigment, vorzugsweise 10-30 Gew.-% Pigment, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Beschichtungszusammensetzung.
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Weil
die Folie auf der Beschichtung ein Abfangen der initiierten Radikale
durch Sauerstoff in der Luft vermindert, kann ein annehmbares Härten einer
pigmentierten Beschichtung sogar dann erreicht werden, wenn die
Beschichtung eine relative große
Menge an Pigmenten umfasst.
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Zusätzlich zu
den oben erwähnten
Verbindungen kann die im Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendete strahlungshärtbare
Heißschmelz-Zusammensetzung
auch flüchtige
organische Verbindungen oder reaktive Verdünnungsmittel umfassen, um beispielsweise
die Viskosität
der Zusammensetzung zu senken. Die Menge solcher Verbindungen sollte
aber so niedrig wie möglich
sein. Die Zusammensetzung kann auch bis zu 5 Gew.-% Wasser, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Beschichtungszusammensetzung, enthalten.
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Die
Menge der flüchtigen
organischen Verbindungen in der Heißschmelz-Zusammensetzung ist normalerweise niedriger
als 450 g/l und kann beispielsweise zwischen 0 und 40 Gew.-% liegen.
Vorzugsweise umfasst die Heißschmelz-Zusammensetzung
weniger als 15 %, noch mehr bevorzugt weniger als 10 %, am meisten
bevorzugt weniger als 5 % flüchtige
organische Verbindungen, bezogen auf das Gesamtgewicht der Beschichtungszusammensetzung.
Hochgradig bevorzugt ist eine Heißschmelz-Zusammensetzung, die
keine flüchtigen
organischen Verbindungen enthält.
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Die
Heißschmelze
kann reaktive Verdünnungsmittel,
zum Beispiel in einer Menge von 0-50 Gew.-% und typischerweise 5-30
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Beschichtungszusammensetzung,
enthalten. Vorzugsweise umfasst die Heißschmelz-Zusammensetzung weniger
als 15 %, noch mehr bevorzugt weniger als 10 % reaktives Verdünnungsmittel.
Am meisten bevorzugt werden weniger als 5 % reaktives Verdünnungsmittel
verwendet. Am meisten bevorzugt ist eine Heißschmelz-Zusammensetzung, die
keine reaktiven Verdünnungsmittel
enthält.
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Das
Verfahren zur Herstellung der strahlungshärtbaren Heißschmelz-Zusammensetzung ist nicht kritisch.
Die Komponenten können
im Allgemeinen in jeder beliebigen Reihenfolge zugegeben werden.
Normalerweise werden die Komponenten vermischt, bis eine homogene
Mischung erhalten wird. Das Mischen kann an Luft erfolgen. Es sollte
darauf geachtet werden, dass während
des Mischens der Komponenten die Temperatur nicht so hoch wird,
dass eine Zersetzung einer beliebigen der Komponenten bewirkt wird.
Selbstverständlich
sollte das Mischen in Abwesenheit einer Strahlung erfolgen, die
ein Härten
der Beschichtung initiieren könnte.
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Den
Fachleuten bekannte Vorrichtungen, z.B. eine Walzenstreichmaschine,
eine Spritzpistole oder eine Vorhang-Beschichtungsvorrichtung können zum
Auftragen der heißen
Schmelzbeschichtung verwendet werden. Auch geeignete Kontakt- und
kontaktfreie Drucktechniken sowie Abscheidungs-Beschichtungstechniken können zum
Auftragen dieser Zusammensetzungen verwendet werden.
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Vor
oder während
des Auftragens der Heißschmelz-Zusammensetzung
auf das Substrat und/oder auf die Folie wird die Beschichtung auf
die Auftragungstemperatur erwärmt.
Zum Erwärmen
und Auftragen der Beschichtung können
den Fachleuten bekannte Vorrichtungen, z.B. Heizwalzen, eine beheizte
Spritzpistole oder eine beheizte Vorhang-Beschichtungsvorrichtung,
verwendet werden. Es ist auch möglich,
die Zusammensetzung in einem Vorratstank oder Behälter zu
erwärmen
und/oder die Zusammensetzung im Schlauch, der sie zu einer Auftragungsvorrichtung
fördert,
oder in der Auftragungsvorrichtung selbst zu erwärmen. Die Erzeugung von überhitzten
Stellen sollte durch die Anwendung eines geeigneten Rührens vermieden
werden. Das Erwärmen
kann mittels eines direkten oder indirekten Erwärmens, z.B. unter Verwendung
von Infrarot-Strahlung, erfolgen.
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Nachdem
die Heißschmelz-Beschichtungszusammensetzung
auf das Substrat und/oder die Folie aufgetragen ist, wird sie gegebenenfalls
entweder natürlich oder
erzwungen gekühlt
und/oder getrocknet. Dieses Verfahren kann auch zur Herstellung
einer vorbeschichteten Folie verwendet werden.
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Als
Nächstes
werden das Substrat und die Folie so zusammengepresst, dass die
Beschichtung dazwischen angeordnet ist. Alternativ beginnt das gesamte
Verfahren mit dem Zusammenpressen einer vorbeschichteten Folie und
eines Substrats so, dass die Beschichtung dazwischen angeordnet
ist. Die Oberfläche der
zwischen dem Substrat und der Folie angeordneten Beschichtung kann
sich an die Oberflächenkonfiguration
auf derjenigen Seite der Folie anpassen, die der Beschichtungsschicht
gegenüberliegt.
Es ist auch möglich,
eine biegsame Folie zu prägen,
um der Beschichtung ein Muster zu verleihen. In einem anschließenden Schritt
wird die zwischen dem Substrat und dem Film angeordnete Beschichtung
durch Strahlung durch die Folie gehärtet, gefolgt vom Entfernen
der Folie vom beschichteten Substrat.
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Ein
Vorteil einer Heißschmelz-Zusammensetzung
besteht darin, dass sie so formuliert werden kann, dass sie während des
Trocknens oder Härtens
im Wesentlichen keine flüchtigen
Stoffe emittiert. In diesem Fall kann der Trocknungsschritt entfallen.
Folglich sind die Heißschmelz-Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung auch sehr zweckmäßig bei einem mit hoher Geschwindigkeit
betriebenen Verfahren einsetzbar.
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In
einer Ausführungsform
wird die Heißschmelzbeschichtung
bei erhöhter
Temperatur aufgetragen und warm gehalten, um ein Verlaufen der Beschichtungszusammensetzung
zu ermöglichen.
Zusätzlich
oder alternativ kann die Beschichtungszusammensetzung bei erhöhten Temperaturen
gehalten werden, um die Übertragung
der Oberflächenkonfiguration
der Folie auf die Beschichtung zu regeln.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird die Heißschmelz-Zusammensetzung
nach dem Auftragen abkühlen
gelassen, oder die zwischen dem Substrat und der Folie angeordnete
Beschichtung wird abkühlen
gelassen. In einem anschließenden
Schritt werden die Folie und/oder das Substrat erwärmt, um die
Beschichtung zu erweichen, bis sie wieder fließt. Auf diese Weise kann die
Beschichtung verlaufen. Vorzugsweise wird Druck ausgeübt, um ein
Fließen
der erweichten Beschichtung zu erzwingen.
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Weil
eine solche Aufschmelzstufe durchführbar ist, ist das Auftragen
der Beschichtung auf die Folie und/oder das Substrat nicht kritisch.
Beispielsweise kann eine Heißschmelz-Zusammensetzung
so auf ein Substrat aufgetragen werden, dass die resultierende Beschichtungsschicht
eine raue Oberfläche
hat. Als Nächstes
kann eine Folie auf die Beschichtung gelegt werden, gefolgt vom
Zusammenpressen des Substrats und der Folie mittels herkömmlicher
Heißpressvorrichtungen
wie einem Paar von erwärmten
Kalandrierwalzen. Auf diese Weise wird die Beschichtungsschicht
aufgeschmolzen, und eine gleichmäßigere Beschichtungsdicke
wird erhalten.
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Wenn
die Heißschmelz-Zusammensetzung
bei einem Folientransferverfahren auf ein Substrat aufgetragen wird,
ist es möglich,
zwei gegenüberliegende
Seiten des Substrats gleichzeitig zu beschichten. Zwei Folien werden
beschichtet, gegebenenfalls getrocknet und anschließend auf
zwei Seiten des Substrats gepresst. Nach dem Härten der beiden Beschichtungsschichten
mittels Bestrahlen durch beide Folien werden die Folien vom doppelt
beschichteten Substrat entfernt.
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Wenn
die Heißschmelz-Zusammensetzung
in einem Gießverfahren
auf eine Seite eines Substrats aufgetragen wird, ist es möglich, die
gegenüberliegende
Seite des Substrats mittels eines Folientransferverfahrens gleichzeitig
zu beschichten.
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Vorzugsweise
ist die beim Folientransferverfahren verwendete Folie biegsam. Die
biegsame Folie kann eine Endlos- und nahtlose Schleife oder eine
Folienspule darstellen, die verwendet und wiederbehandelt werden
kann. Bei einem Verfahren mit einer Endlosschleife oder einem Rollenverfahren
wird ein Teil der Folie beschichtet, und der Beschichtung wird Zeit
gegeben, um wieder in ihre feste Form zurückzukehren, wobei bei Bedarf
Kühleinrichtungen
wie Kaltluft oder eine Kühlwalze
verwendet werden. Alternativ kann eine vorbeschichtete Folienschleife
oder -rolle, d.h. eine offline vorbeschichtete Folie, verwendet
werden. Die ungehärtete
Heißschmelz-Zusammensetzung,
die zur Herstellung einer solchen vorbeschichteten Folienschleife
oder -rolle verwendet wird, ist aber vorzugsweise nicht klebrig,
wenn sie abgekühlt
ist. Dies wird gewöhnlich
nicht erreicht.
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Anschließend wird
die beschichtete Folie auf einem Substrat positioniert. Zum Beispiel
kann die aufgetragene Folie durch einen heißen Kalanderspalt geführt werden,
wo sie in Kontakt mit dem zu beschichtenden Substrat gelangt. Die
damit verbundene Wärme
bewirkt ein Erweichen der Beschichtung. Das laminierte Substrat
wird dann Strahlung, beispielsweise UV- oder Elektronenstrahl-Strahlung,
ausgesetzt, um die Beschichtung zu härten. Dann wird die Folie vom
beschichteten Substrat delaminiert. Als Nächstes kehrt die Folie in das
Endlosschleifen-Verfahren zurück,
wo sie wieder beschichtet wird, oder die Folie wird wieder aufgewickelt
und zum Wickelverfahren geleitet, wo sie wieder beschichtet wird.
Alternativ wird die Folie auf dem beschichteten Substrat in ihrer
Position belassen, um einen Schutz während des Verfahrens zu gewährleisten, bis
ihre Entfernung zweckmäßig oder
erforderlich ist.
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Bei
diesen Folientransferverfahren kann das Substrat in Form von separaten
Bögen oder
Platten vorliegen. Alternativ kann das Substrat auch eine biegsame
Folie sein. In diesem Fall kann das Substrat abgewickelt werden,
bevor es in das Folientransferverfahren gelangt, und wieder aufgewickelt
werden, nachdem es beschichtet wurde.
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Vorzugsweise
ist die beim Gießverfahren
verwendete Folie biegsam. Die biegsame Folie kann eine Folienrolle
sein, die verwendet und wiederbehandelt werden kann. Beispielsweise
kann die Folie von einer Rolle auf das beschichtete Substrat abgewickelt
werden. Nach dem Härten
der Beschichtung wird die Folie vom beschichteten Substrat entfernt
und kann anschließend
wieder auf eine Rolle aufgewickelt werden. Als Nächstes kann das Verfahren unter
Verwendung der wieder aufgewickelten Folie wiederholt werden.
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Bei
einem solchen Gießverfahren
kann das Substrat in Form von getrennten Bögen oder Platten vorliegen.
Alternativ kann das Substrat selbst eine biegsame Folie sein, die
abgewickelt werden kann, bevor sie in das Gießübertragungsverfahren gelangt,
und wieder aufgewickelt werden kann, nachdem sie beschichtet wurde.
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Unter
Verwendung eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es möglich,
eine oder mehrere Beschichtungsschichten der Heißschmelz-Zusammensetzung auf ein Substrat aufzutragen.
Das Verfahren ist besonders brauchbar, um einen Decklack auf ein
gegebenenfalls beschichtetes Substrat aufzutragen. Im Prinzip gibt
es keine Einschränkung
hinsichtlich der Beschichtungszusammensetzung(en), die auf ein Substrat
aufgetragen ist (sind), solange eine gute Haftung zwischen der Beschichtung
auf der Oberseite des Substrats und der (gehärteten) Heißschmelz-Zusammensetzung besteht.
Derselbe (dieselben) Typ(en) von Beschichtungszusammensetzung(en)
wie für
die Decklackschicht kann (können)
für die
optionale(n) Vorbeschichtungsschicht(en) verwendet werden, obwohl
die Zusammensetzung dieser Beschichtungsschicht(en) und der Deckbeschichtungs-Zusammensetzung nicht
dieselben zu sein brauchen. Die Vorbeschichtungsschicht(en) kann
(können)
mittels herkömmlicher
Mittel wie einer Vorhangbeschichtungsvorrichtung, einer Spritzdüse, einer
Walzenbeschichtungsvorrichtung oder einer Flutungs-Beschichtungsvorrichtung
auf das Substrat aufgetragen werden. Auch geeignete Kontakt- und
Nichtkontakt-Drucktechniken sowie Abscheidungs-Beschichtungstechniken
können
zum Auftragen dieser Zusammensetzungen verwendet werden.
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Die
im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendete Heißschmelz-Zusammensetzung härtet zu
einer Beschichtung mit einerseits einer sehr hohen Abriebbeständigkeit
und andererseits einer sehr hohen Biegsamkeit. Die Zusammensetzung
kann als Grundierung, Füllstoff
oder Decklack verwendet werden. Zum Erhalt optimaler Eigenschaften
des beschichteten Substrats hinsichtlich der Abriebbeständigkeit,
Verfärbungsbeständigkeit, Biegsamkeit
und Haftung werden eine oder mehrere Schichten jeweils in einer
Menge von 3 bis 50 g/m2 aufgetragen.
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Wenn
es sich beim Substrat um Parkett-Bodenbelag handelt, werden optimale
Ergebnisse gefunden, wenn die Zusammensetzung in einer oder zwei
Schichten als Grundlack mit 25 bis 35 g/m2 und
als Decklack mit 5 bis 15 g/m2 aufgetragen
wird.
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Wenn
das Substrat Möbelfurnier
ist, werden optimale Ergebnisse gefunden, wenn die Zusammensetzung
in einer oder zwei Schichten als Grundlack mit 25 bis 35 g/m2 und als Decklack mit 5 bis 20 g/m2 aufgetragen wird.
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Wenn
das Substrat PVC-Bodenbelag ist, werden optimale Ergebnisse gefunden,
wenn die Zusammensetzung in einer Schicht mit 5 bis 50 g/m2, vorzugsweise mit 15 bis 25 g/m2 aufgetragen wird. Bei PVC-Bodenbelag ist
es auch möglich,
eine zusätzliche
Schicht hinzuzufügen.
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Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele erläutert. Diese
sollen die Erfindung veranschaulichen, dürfen aber nicht dahingehend
aufgefasst werden, dass sie ihren Rahmen auf irgendeine Weise einschränken.
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Beispiele
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Mehrere
Heißschmelz-Zusammensetzungen
wurden gemäß den folgenden
Formulierungen hergestellt, wobei die Prozentwerte Gewichtsprozente
sind, die auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung bezogen sind. Formulierung
1
Trifunktionelles,
aliphatisches Urethanacrylat-Oligomer | < 15 % |
Tetrafunktionelles
Polyesteracrylat | ≈ 40 % |
Bisphenol-A-Epoxyacrylat | ≈ 25 % |
Biegsames
Epoxyacrylat | ≈ 12 % |
Benzophenon | < 1,5 % |
α-Hydroxyketon | < 1,5 % |
Difunktionelles
Acrylmonomer | < 10 % |
Additive | < 1,5 % |
Formulierung
2
Bisphenol-A-Epoxyacrylat | ≈ 97 % |
Benzophenon | < 1,5 % |
α-Hydroxyketon | < 1,5 % |
Additive | < 1 % |
Formulierung
3
Bisphenol-A-Epoxyacrylat | ≈ 77 % |
Celluloseacetatbutyrat | ≈ 20 % |
Benzophenon | < 0,7 % |
α-Hydroxyketon | < 0,7 % |
Additive | < 0,5 % |
Formulierung
4
Tetrafunktionelles
Polyesteracrylat | ≈ 49 % |
Bisphenol-A-Epoxyacrylat | ≈ 28 % |
Biegsames
Epoxyacrylat | ≈ 15 % |
Benzophenon | ≈ 1,5 % |
α-Hydroxyketon | ≈ 1,5 % |
Difunktionelles
Acrylmonomer | < 7 % |
Additive | < 1 % |
Formulierung
5
Trifunktionelles,
aliphatisches Urethanacrylat-Oligomer | ≈ 80 % |
Difunktionelles,
aromatisches Urethanacrylat | ≈ 20 % |
Oligomeres
Hydroxyketon | < 1 % |
Formulierung
6
Tetrafunktionelles
Polyesteracrylat | 95,9
% |
α-Aminoketon-Photoinitiator | 4,0
% |
Gleit-
und Verlaufadditiv | 0,1
% |
Formulierung
7
Tetrafunktionelles
Polyesteracrylat | 88,5
% |
Trifunktionelles,
aliphatisches Urethanacrylat-Oligomer | 9,72
% |
Gleit-
und Verlaufadditiv | 0,78
% |
BAPO-Photoinitiator | 1,0
% |
-
Mehrere
Zusammensetzungen gemäß den Formulierungen
1 bis 7 mit einer Viskosität
von 800-3000 mPa·s
bei 70°C
wurden hergestellt.
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Diese
Heißschmelz-Zusammensetzungen
wurden mittels eines Gießverfahrens
oder eines Folientransferverfahrens auf Substrate aufgetragen. Die
Zusammensetzungen wurden bei einer Temperatur zwischen 60 und 80°C auf ein
Substrat und/oder eine Folie aufgetragen. Jede Beschichtungszusammensetzung, die
zwischen einem Substrat und einer Folie angeordnet war, wurde mit
UV-Strahlung durch die strahlungsdurchlässige Folie gehärtet.
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Mitteldruck-Quecksilberlampen
mit 120 W/cm wurden verwendet, um die mit den Zusammensetzungen
gemäß der Formulierungen
1 bis 5 beschichteten Substrate zu bestrahlen.
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Niedrigenergie-UV-Lampen,
die Strahlung mit einer Wellenlänge
zwischen 300 und 500 nm emittieren und ein Maximum im UV-Emissionsband
bei etwa 350 nm aufweisen, wurden zum Bestrahlen der mit den Zusammensetzungen
gemäß der Formulierungen
6 und 7 beschichteten Substrate verwendet.
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Nach
dem Entfernen der Folie wurden die Eigenschaften der gehärteten Beschichtungsschichten
auf den Substraten getestet. Die Testergebnisse für die Proben,
die mittels der Zusammensetzungen gemäß der Formulierungen 1 bis
7 hergestellt wurden, sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Tabelle 1
Verfärbungsbeständigkeit | Überlegen |
Abrieb-
und Kratzfestigkeit | Überlegen |
Lösungsmittelbeständigkeit | Überlegen |
Vergilben
durch Lichteinwirkung | Gering |
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Es
erwies sich, dass es möglich
ist, die Biegsamkeit der Beschichtungen so einzustellen, dass sie
sich an die Biegsamkeit des Substrat anpassten.
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Zusammensetzungen
gemäß Formulierung
1 erwiesen sich bei der Verwendung zum Beschichten einer Vielzahl
von Substraten wie Papier, Möbelfolien,
Fußbodenbelägen und
Möbeln
als besonders geeignet.
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Zusammensetzungen
gemäß Formulierung
2, 3 und 4 erwiesen sich bei der Verwendung zum Beschichten von
Papiersubstraten als besonders geeignet. Zusammensetzungen gemäß Formulierung
3 erwiesen sich im abgekühlten
Zustand als weniger klebrig als Zusammensetzungen gemäß Formulierung
2, was für das
Verfahren besser ist.
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Zusammensetzungen
gemäß Formulierung
5 erwiesen sich bei der Verwendung zum Beschichten von biegsamen
Fußbodenbelägen als
besonders geeignet.
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Zusammensetzungen
gemäß Formulierung
6 erwiesen sich bei der Verwendung für Papier, Möbel, Möbelfolien, Fußbodenbeläge (Holz
und Polymer) als besonders geeignet.
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Zusammensetzungen
gemäß Formulierung
7 erwiesen sich bei der Verwendung für Möbel, Möbelfolien, Fußbodenbeläge (Holz
und Polymer) als besonders geeignet.