-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Fahrzeuge, die dazu dienen, Wege
abzusichern, indem sie die Explosion von druckgesteuerten Panzerabwehrminen
auslösen.
-
Es
gibt mehrere Typen von durch Druck ausgelösten Panzerabwehrminen. Sie
stellen eine Bedrohung für
jede Art von Fahrzeug dar. Solche Minen bewirken erhebliche Zerstörungen des
Fahrwerks und des Wagenkastens von Rad- oder Kettenfahrzeugen.
-
Bei
einem dieser Typen wird die Mine ausgelöst, wenn die gesamte durch
den Druck eines Rades auf eine großformatige Platte, deren Durchmesser bis
zu demjenigen der Mine, d. h. ca. 400mm bei den größten bekannten
Minen, reichen kann, eine festgelegte Schwelle überschreitet, die oft einem
Druck von weniger als einem Bar entspricht.
-
Bei
einem anderen Typ ist die Mine mit mehreren vorspringenden Stiften
versehen, die einen Durchmesser und eine Höhe von einigen Zentimetern
(oft ca. 3 cm) haben und jeweils durch eine Kraft aktiviert werden
können,
die eine Schwelle überschreitet,
die häufig
in der Größenordnung
von 1500 Newton liegt.
-
Es
sind bereits Systeme zum Täuschen
von Druckminen vorgeschlagen worden, die dazu dienen, die Platten-
und Stiftaufnehmer zu aktivieren, um die Mine beim Durchgang des
Systems zur Explosion zu bringen, das so ausgelegt ist, dass seine
Wiederinstandsetzung nach einer Explosion einfach ist.
-
Ein
erstes System benutzt Rollen, Flügel oder
Geißeln,
die von einem Panzer geschoben werden. Diese Mittel sind sehr schwer
und nicht geeignet zur schnellen Behandlung von Verkehrswegen, die durch
die Minenräumung
nicht systematisch verschlechtert werden sollen. Ein solches System
ist bekannt aus WO 02/03 007.
-
Daher
ist das verbreiteste Täuschsystem
gebildet durch ein Fahrzeug mit einem Chassis, das Ballastbarren
trägt und
mit Luftreifenrädern
versehen ist. Ein solches Fahrzeug kann ziemlich schnell bewegt
werden. Die Luftreifen erlauben, den Unregelmäßigkeiten des Bodens zu folgen.
Das Fahrzeug verschlechtert nicht systematisch die abzusichernde Fahrbahn.
-
Die
Last des Chassis muss ausreichend sein, damit die von den Reifen
auf den Boden ausgeübte
vertikale Kraft die Auslöseschwelle
der Aufnehmer einer Stiftmine übersteigt.
Im Allgemeinen wird eine Bodenlast von ca. 2000 Newton verwendet.
-
Um
einen Weg im Hinblick auf den Durchgang eines Konvois provisorisch
abzusichern, von dem alle Fahrzeuge den gleichen Abstand zwischen den
Rädern
einer Achse haben, genügt
es, die Minen zur Explosion zu bringen, die sich auf zwei parallelen Spuren
von jeweils ca. einem Meter Breite befinden. Dies erfordert allerdings,
dass die Fahrzeuge des Konvois exakt demjenigen folgen, das die
Fahrspur geöffnet
hat. Um den Weg sicher zu machen, muss die Gesamtbreite der Fahrspur
freigeräumt
sein. Dafür
ist erforderlich, dass die Räder
des Fahrzeugs gemeinsam die gesamte Fahrspur überstreichen, was dazu zwingt,
breite Reifen zu verwenden, um deren Zahl zu verringern. Damit das
Minenräumfahrzeug Hindernisse überwinden
kann, müssen
die Räder
einen großen
Durchmesser haben. In der Praxis müssen, um die üblichen
Kriterien zu erfüllen,
die Räder hierfür wenigstens
einen Meter Durchmesser haben. Aufgrund dieses Durchmessers und
ihrer Breite haben die Räder
eine große
Bodenkontaktfläche,
die größer als
die der Tellerminen ist, was erforderlich macht, die Chassis stark
zu beladen, um die Minen mit Gewissheit auszulösen. Gegenwärtig erfordert dies im Falle
einer Fahrspur von vier Metern den Durchgang von 10 Luftreifen mit
jeweils 40 cm Breite.
-
Als
anderes Beispiel kann gesagt werden, dass ein gegenwärtig verwendeter
Minenräumzug drei
Anhänger
mit einem Gesamtgewicht von 22 Tonnen umfasst, die es ermöglichen,
eine Fahrspur von 3,10 Meter Breite abzusichern und die 11 Luftreifen mit
jeweils 270 mm Breite aufweisen.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist, ein Fahrzeug zum Minenräumen durch
Täuschen
der Panzerabwehrminen zu schaffen, das besser als die bisher bekannten
den Anforderungen der Praxis genügt,
insbesondere indem es erlaubt, die Masse des Fahrzeugs deutlich
zu verringern.
-
Zu
diesem Zweck schlägt
die Erfindung insbesondere ein Fahrzeug zum Täuschen von Druckminen mit einem
zum Ankuppeln an ein Antriebsfahrzeug vorgesehenen, von wenigstens
einem Radsatz getragenen Fahrgestell vor, das dadurch gekennzeichnet
ist, das jeder Radsatz ein Kreuz aufweist, das um eine Drehachse
drehbar in Bezug auf das Fahrgestell montiert ist und dessen Arme
jeweils ein um eine Achse einer Nabe drehendes Trägerrad tragen,
wobei zwei in Bezug auf die Drehachse des Kreuzes entgegengesetzte
Räder in
Fahrrichtung ausgerichtet und gegen die zwei anderen Räder in der
Richtung der Drehachsen der Räder
und des Kreuzes um eine Strecke im Wesentlichen gleich der gemeinsamen
Breite der Räder
versetzt sind. Vorteilhafterweise wird das Fahrgestell von wenigstens
einem Fahrwerk getragen, das eine an jedem Ende mit einem Radsatz
versehene Traverse aufweist.
-
Diese
Vorkehrung erlaubt die Verwendung von Rädern, die zwar immer noch breit
sind, aber einen verringerten Durchmesser haben, was die Länge und
damit die Oberfläche
des Bodenkontakts verringert und es ermöglicht, eine gleiche Breite
mit Fahrzeugen, die eine wesentlich geringere Masse haben, von Minen
zu räumen.
Das Problem, das sich durch die Unmöglichkeit, mit einem Rad von
kleinem Durchmesser Hindernisse zu überwinden, ergibt, wird gelöst durch
die Verwendung eines vier Räder tragenden
Kreuzes mit einem im Wesentlichen der Breite eines Reifens entsprechenden
Versatz zwischen in Umfangsrichtung aufeinander folgenden Rädern. Die
Räder sind
im Allgemeinen frei um ihre Naben drehbar. So ist der Aufbau einfach,
und die Ersetzung eines durch die Explosion einer Mine beschädigten Rades
geht schnell.
-
Die
Räder haben
im Allgemeinen Luftreifen, deren Lauffläche einen Durchmesser zwischen
600 und 800 mm, gegenwärtig
ca. 700 mm hat, wenn die Minen, deren Anwesenheit vermutet wird,
vom üblichen
Typ sind, und eine Breite zwischen 200 und 300 mm, insbesondere
ca. 205 mm oder 9,7 Zoll, haben. Vorteilhafterweise ist jedes Kreuz
so beschaffen, dass der Abstand zwischen den Drehachsen von zwei
aufeinander folgenden Rädern
eines gleichen Kreuzes in Umfangsrichtung um die Drehachse des Kreuzes
im Wesentlichen gleich dem Durchmesser der Räder ist.
-
Die
Erfindung schlägt
ferner einen Minenräumzug
vor, der ein Antriebsfahrzeug und mehrere angetriebene Fahrzeuge
der oben definierten Art umfasst, wobei die Radsätze der angetriebenen Fahrzeuge
verschiedene und benachbarte Fahrspuren haben. Die zwei Kreuze des
letzten oder des ersten Zuges können
außerhalb
des von ihnen getragenen Satzes von vier Rädern abgeordnet sein, so dass
die Räder
unmittelbar benachbart sein können.
Die Anordnung kann außerdem
umgekehrt werden, so dass die einander nächst benachbarten Räder vorn
platziert sind; der erste oder der letzte Zug kann einen einzelnen
Satz von Rädern
umfassen.
-
Das
erste Fahrzeug des Zuges trägt
vorteilhafterweise einen nach vorn vorstehenden Rechen, der es ermöglicht,
versteckte Minen ohne Schaden für
dieses Fahrzeug zur Explosion zu bringen.
-
Das
Antriebsfahrzeug kann das Täuschfahrzeug
(oder die Täuschfahrzeuge)
in herkömmlicher Weise
schieben. Es ist allerdings vorteilhaft, ein „verstohlenes" Zugfahrzeug zu verwenden,
d. h. das vorgesehen ist, um die Panzerabwehrminen, die es überfährt, nicht
zur Explosion zu bringen.
-
Die
obigen Merkmale sowie andere werden deutlicher aus der nachfolgenden
Beschreibung einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung, die als nicht
einschränkendes
Beispiel angegeben wird. Die Beschreibung nimmt Bezug auf die begleitenden Zeichnungen.
Es zeigen:
-
1 eine
vereinfachte Ansicht im Schnitt entlang einer Mittelebene eines
gezogenen Minenräumfahrzeugs
gemäß einer
besonderen Ausgestaltung der Erfindung;
-
2 eine
perspektivische Ansicht des Fahrwerks des Fahrzeugs aus 1;
-
3 eine
Seitenansicht des Fahrwerks der 2;
-
4 eine
Halb-Vorderansicht des Fahrwerks nach 2;
-
5 eine
Draufsicht auf 2;
-
6 ein
Schema, das vorgesehen ist, um die Relativanordnung von zwei aufeinander
folgenden Rädern
der Radsätze
in Kontakt mit dem Boden beiderseits der vertikalen Mittelebene
des Fahrzeugs zu zeigen.
-
Das
Fahrzeug 10, dessen allgemeiner Aufbau in 1 gezeigt
ist, umfasst ein Fahrgestell 12, das vorgesehen ist, um
an ein Zugfahrzeug 14 angehängt zu werden, und das z. B.
durch Barren gebildete Lasten von ausreichendem Gewicht, um den
erforderlichen Bodendruck herzustellen, tragen kann. Das Fahrgestell 12 ist
im dargestellten Fall durch ein einziges Fahrwerk getragen. Dieses
Fahrwerk hat eine Plattform 16, auf der das Fahrgestell
ruht, und das über
Aufhängungsmittel
mit einem Querträger 18 verbunden
ist. In der dargestellten Ausgestaltung sind die Aufhängungsmittel
durch zwei beiderseits der Plattform angeordnete Blattfedern gebildet,
deren Enden mit der Plattform verbunden sind und deren mittlerer
Bereich einen auf dem Querträger 18 ruhenden
Schuh 20 aufweist. Der Querträger, der im Allgemeinen aus
mehreren zusammengefügten
Stücken
aufgebaut ist, hat an seinen Enden Lager 22, an denen die
Kreuze 24 rotieren. Die Kreuze sind so montiert, dass sie
sich frei und unabhängig
voneinander drehen können.
Jeder Arm des Kreuzes trägt eine
Nabe 26, um die jeweils ein Rad drehbar ist. Die Räder sind
mit Luftreifen versehen, die vorgesehen sind, um auf einen ausreichenden
Druck aufgepumpt zu werden, um eine Kraft in der Größenordnung
von 2000 Newton auf eine Andruckfläche von 12 cm2 auszuüben, um
einen zu einer Druckmine gehörenden vorspringenden
Stift hineinzudrücken.
-
An
jedem Kreuz sind zwei der Arme 28 im Wesentlichen radial
angeordnet. Die zwei anderen Arme 30, die zwischen den
ersten angeordnet sind, sind so gekröpft, dass die Räder 32,
die sie tragen, in Bezug auf die von den Armen 28 getragenen
Räder 34 nach
außen
versetzt sind.
-
Die
Versetzung ist im Wesentlichen gleich der Breite des Bodenabdrucks
der Luftreifen. Die Arme haben alle die gleiche radiale Länge.
-
Unterwegs
auf einem von Hindernissen freien Boden sind zwei Räder 32 und 34 im
Kontakt mit dem Boden. Der Schub, den sie auf den Boden ausüben, ist
ausgeglichen durch die freie Drehung des Kreuzes um sein Lager 22.
Dieser Ausgleich findet statt, sowohl wenn die Unregelmäßigkeiten
des Bodens transversal sind, als auch wenn sie longitudinal sind.
Wenn ein Rad auf ein Hindernis trifft, das auf Grund des relativ
kleinen Durchmessers des Rades zu hoch ist, als dass dieses es überwinden
kann, kippt das Kreuz und bringt das nächste Rad auf das Hindernis
oder darüber
hinaus, so dass dieses Hindernis überwunden wird.
-
Es
ist darauf zu achten, dass diese Vorkehrungen nicht nur die Verwendung
eines kleineren Durchmessers als bei der herkömmlichen Nabenanordnung erlauben,
sondern auch, dass das Hindernis leichter als mit einem Rad von
großem
Durchmesser überwunden
wird, da die dem Fahrgestell aufgezwungene Anhebung des Schwerpunkts
geringer ist.
-
Zu
beachten ist auch, dass die obige Anordnung in ihren Wirkungen völlig verschieden
von der Verwendung zweier Zwillingsräder ist, die vorgeschlagen
wurde, um die Verwendung sehr breiter Reifen von großem Durchmesser
zu vermeiden. Tatsächlich
beseitigt die Verwendung von Zwillingsrädern in keiner Weise das Problem,
das sich aus dem Vorhandensein eines Hindernisses am Boden neben dem
Aufnehmer einer Druckmine ergibt.
-
Wenn
nämlich
eines der Zwillingsräder
einen Huckel überführt, nimmt
der von dem anderen Rad auf den Boden ausgeübte Druck in einem solchen Ausmaß ab, dass
die Auslösung
einer Mine durch Täuschung
verhindert werden kann.
-
Zusammenfassend
ermöglicht
es die erfindungsgemäße Anordnung,
Hindernisse zu überwinden,
indem Räder
mit deutlich kleinerem Durchmesser als dem der gegenwärtig verwendeten
Räder verwendet
werden, und dabei die von den Rädern
auf dem Boden ausgeübten
Kräfte
auszugleichen. Als Beispiel kann angegeben werden, dass ein erfindungsgemäßes Fahrzeug
die gleiche Fahrbahnbreite wie ein Fahrzeug mit herkömmlichem
Aufbau freiräumen
kann, indem jedes einzelne Rad von 500 mm Breite durch 4 Räder von
jeweils nur 250 mm Breite ersetzt wird. Die Bodenkontaktoberfläche ist
praktisch gedrittelt, was es erlaubt, auch die Masse des Fahrzeugs
zu dritteln. Unter dem Gesichtspunkt des Verkehrs hat das Fahrwerk
ein Verhalten, dass sich dem eines Drehgestells annähert. Das
Fahrwerk kann außerdem
an dem Fahrgestell durch Mittel montiert sein, die es ihm erlauben,
sich auszurichten, wie es auch ein selbstlenkendes Drehgestell täte.
-
Mehrere
Fahrzeuge des oben beschriebenen Typs können aneinander gekoppelt werden,
um einen Zug zu bilden, der eine ausreichende Zahl von Rädern aufweist,
damit wenigstens ein Rad jeden beliebigen Punkt in Breitenichtung
des zu räumenden Weges
passiert.
-
Wenn
der Zug geschoben wird, kann es nützlich sein, ihn mit einer
Lenkkupplung zu versehen, die Stangen zur Zwangsorientierung ausgehend vom
schiebenden Fahrzeug umfasst. Eine vorteilhaftere Lösung besteht
jedoch darin, ein Zugfahrzeug zu verwenden, das mit einem vorderen
Rechen versehen ist, der dazu dient, vor dem Fahrzeug die versteckten
Panzerabwehrminen und eventuell auch Antipersonenminen zur Explosion
zu bringen. Dieser Rechen kann unterschiedlich aufgebaut sein. Er kann
durch einen von dem Trägerfahrzeug
getragenen Arm gebildet sein, der nach vorn vorspringt und eine
Reihe von auf dem Boden schleifenden Kabeln oder Ketten trägt. Er kann
gebildet sein durch Kränze von
Stangen oder Speichen, die auf einem an das Fahrzeug angelenkten
Portal rotieren und sich am Boden abstützen. Das Fahrzeug kann außerdem einen
Magnetfeldgenerator aufweisen, der dazu bestimmt ist, Minen mit
magnetischem Aufnehmer vor dem Fahrzeug zur Explosion zu bringen.