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Die
Erfindung betrifft Bekleidung, einschließlich lässiger Bekleidung, Sportbekleidung
und insbesondere Sporthemden. Bei vielen Aktivitäten bei denen Sport- und lässige Kleidung
getragen wird, wird eine leichtgewichtige Kleidung gewünscht, die
kühl und
komfortabel ist und andere wünschenswerte
Eigenschaften wie Feuchtigkeits- und Schweißablüftung von der tragenden Person
einschließt.
Darüberhinaus
werden Gewebe und Hemden mit guten Trageeigenschaften gewünscht, welche
mit der Maschine waschbar sind.
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Auf
diesem Gebiet erfahrene Hersteller haben eine Reihe von synthetischen
Geweben entwickelt, welche viele vorteilhafte Eigenschaften für deren
Verwendung als Sporthemdgewebe aufweisen. COOLMAX® beispielsweise
ist ein Polyestergewebe, welches viele der zuvor angeführten gewünschten Eigenschaften
hat. Andere Gewebe auf der Basis von Acryl, Acetat, Lycra (eingetragene
Marke) und Nylon sind ebenfalls mit ähnlichen Wunscheigenschaften
auf dem Markt. Das US-Patent Nr. 5,297,296 von Moretz et al. beschreibt
ein Gewebe mit einer hohen Feuchtigkeitstransportleistung.
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Die
Technologie von Sporthemden, einschließlich T-shirts, insbesondere
in Form und Geometrie folgt in der Hauptsache einer traditionellen Konfiguration
mit kleinen und hauptsächlich ästhetischen
Unterschieden zwischen den Herstellern. Solche Konfigurationen beruhen
fast ausschließlich
auf den bekannten High-performance-Geweben, welche die diese tragende
Person mit all den gewünschten Eigenschaften
und dem gewünschten
Komfort versorgt.
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Im
Gegensatz zu traditionellen Sporthemden zieht die vorliegende Erfindung
auf die Verbesserung des Tragekomforts durch Schaffen von neuen
Luftkanälen
für die
Ventilation an ausgewählten
Punkten um den Körper
der das Kleidungsstück
tragenden Person. Andere Strukturen können in Verbindung mit den
Ventilationskanälen
geschaffen werden. Im Gegensatz zu einem Hemd, welches eine Ventilation durch
einfache offende Löcher
oder ein grobes Netz schaffen, sind bei der vorliegenden Erfindung
Kanalöffnungen
beabsichtigt, wodurch die das Hemd tragende Person von Sonnenlicht
und schädlicher UV-Strahlung
geschützt
wird. Es kann auch aus ästhetischen
Gründen
gewünscht
sein, die Löcher
in der Bekleidung vorzusehen. Verbesserte Fabrikationstechniken,
welche die thermoplastische Natur von synthetischen Geweben ausnützen werden ebenfalls
eingesetzt. Es ist bekannt, dass eine thermographische Analyse des
menschlichen Körpers zeigt,
dass eine starke Aktivität örtlichen
Wärmeaufbau
um den Brust- und Rückenbereich
sowie um den Oberarmbereich erzeugt. Das thermische Profil wird natürlich von
vielen Faktoren wie Körpergröße und Art
der Aktivität
abhängen.
Im Allgemeinen sind das Herz und die oberen Körpermuskeln die Hauptbereiche
der Hitzeerzeugung. Eine solche Erzeugung von Hitze führt zum
Schwitzen des Körpers,
was für
die das Hemd tragende Person unangenehm ist. Schweiß und unangenehmes
Gefühl
kann überall
am Körper
entstehen, wenn er mit einer schweren oder isolierenden Schicht
bedeckt ist.
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Das
Dokument US-A-317 711 beschreibt ein Sporthemd mit getrennten vertikalen
Ventilationskanälen
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die
vorliegende Erfindung ist darauf ausgerichtet, in ausgewählten Bereichen
die Wärmeverteilung
zu verbessern und das Schwitzen zu verringern durch verbesserte
Ventilation. Die Einrichtung einer Ventilation durch nahezu vertikale
Luftsäulen,
welche durch die Kanäle
geführt
werden, wirkt mit der natürlichen
Richtung der Wärmekonvektion
und dient dazu, den Komfort der Trageperson zu verbessern. Für eine effektive
Kanaltiefe D, die aktuelle Kanaltiefe, für eine Kanalbreite w muss gelten
D + d, wobei d aus der Formel d = w2/8r
annähernd
berechnet werden kann, wobei r der minimale örtliche Körperradius in einer horizontalen
Ebene ist. In einem Ausführungsbeispiel
ist eine Ventilation an der Vorderseite und der Rückseite
des Oberkörpers
durch insgesamt vier vertikale Kanäle vorgesehen. In einem anderen
Ausführungsbeispiel
bieten viele Kanäle
in enger Nachbarschaft eine Ventilation. Ausführungsbeispiele mit nicht-vertikalen
Kanälen
sind ebenfalls beschrieben, beispielsweise für Anwendungen, in denen Körperform
oder ästhetische
Gründe
designerische Zwänge auferlegen.
Es ist nicht erforderlich an allen Punkten des Oberkörpers die
Ventilation zu verbessern, um eine Verbesserung des Komforts und
Kühleffekts
bei der das Hemd tragenden Person zu erreichen. Für das Hauptmaterial
des Hemds wird bei der Erfindung High-performance-Synthetikgewebe
mit bekannten Vorteilen als Material eingesetzt.
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Bei
einem anderen Ausführungsbeispiel
haben die Ventilationskanäle
bei verschiedenen Temperaturen unterschiedliche Gestalten und Querschnittbereiche.
Auf diese Weise wird der Komfort weiter verbessert, durch Vorsehen
einer Ventilation bei erhöhten
Temperaturen, wenn sie am ehesten benötigt wird. Eine erste Form
ist ein offener Kanal wie zuvor beschrieben. Eine zweite Form ist
eine kollabierte Form des Kanals, welcher im Wesentlichen eben in
dem Hemdstoff angeordnet ist. Weitere Formen liegen innerhalb des
Bereichs zwischen der ersten und der zweiten Form. Bei diesem Ausführungsbeispiel
sind die Ventilationskanäle
teilweise aus wenigstens einem Form-Memory-Polymer gemacht. Auf Wunsch
sind Form-Memory-Polymer-Hilfseinrichtungen auf die Ventilationskanäle aufgebracht
oder mit diesen integral gestaltet. Dies kann die Form von eingeklappten
Knopfleisten, Knopflöchern,
einer Verzierung oder einer Kombination derartiger Elemente sein.
Auf Wunsch werden Form-Memory-Polymere eingesetzt, um die Kanalöffnungsgeometrie
sowie den Kanalquerschnitt entlang der Länge des Kanals zu regeln.
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Form-Memory
bezieht sich auf die Fähigkeit, von
einer zeitweisen Form in eine Originalform d. h. in die Form, an
die sich der Gegenstand "erinnert" zurückzukehren.
Form-Memory-Polymere
oder thermisch bistabile Polymere, unter diesem Begriff sind sie
ebenfalls bekannt, sind Polymere, welche diese besondere Eigenschaft
besitzen. Form-Memory-Polymere arbeiten auf zweierlei Weise, irreversibel
und reversibel. Dieses Ausführungsbeispiel
nutzt in der Hauptsache das zuvor genannte Phänomen aus, während das
letztgenannte eine Volumenveränderung
ist, welche aus einer Phasenveränderung
bei einer bestimmten Temperatur resultiert. Die Irreversibilität bezieht
sich auf die Tatsache, dass die Polymerformveränderung sich, im Fall eines
einfachen Form-Memory-Polymers in eine Richtung ergibt, aus einer
zeitweiligen Gestalt in eine permanente Gestalt. Das Form-Memory-Polymer
wird derart ausgewählt,
dass wenigstens eine und vorzugsweise zwei permanente Formen erinnert
werden, wobei eine erste Form oberhalb einer bestimmten Temperatur
dominiert und eine zweite Form unterhalb der bestimmten Temperatur
dominiert. Dies ist möglich
durch den Einschluss wenigstens zwei unterschiedlicher Polymersegmentarten
mit unterschiedlichen Übergangspunkten
innerhalb des Polymers. Wenn man das Polymer durch einen Erwärmungs-Abkühlungs-Zyklus führt, wird
sich das Polymer von der ersten Form in die zweite Form verändern, bevor
es zur ersten Form zurückkehrt.
Daraus folgt, dass oberhalb der bestimmten Temperatur die Form zeitweise
in Bezug auf ein Segment vorliegt und unterhalb der bestimmten Temperatur
die Form zeitweise in Bezug auf das andere Segment vorliegt.
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Das
Form-Memory-Polymer wird eine Formänderung oberhalb einer bestimmten
Temperatur vollführen
und wird hierbei die Geometrie der Ventilationskanäle verändern und
sie auf diese Weise öffnen.
Beispielsweise wird Hitze, welche erzeugt wird, wenn die Trageperson
sich anstrengt eine Erhöhung der
Temperatur des Form-Memory-Polymers oberhalb der bestimmten Temperatur
verursachen und so die Kanäle öffnen. Es
folgt eine Ventilation, welche die Temperatur des Körpers der
Trageperson absenkt. In Folge werden die Ventilationskanäle wieder in
ihre kollabierte Form zurückkehren
und auf diese Weise die Ventilation vermeiden. Das Kleidungsstück ist auf
diese Weise reaktiv und sich automatisch anpassend. Die Form-Memory-Polymere können wunschweise
mit elektrischen Einrichtungen oder anderen Erregern betrieben werden,
wie beispielsweise Licht oder z. B. Chemikalien. Der kollabierte
Status ist eher kompakt und stromlinienförmig, wodurch das Gesamtvolumen
der Bekleidung verringert wird. Das Volumen der Bekleidung nimmt
nur zu, wenn es erforderlich ist, sodass zu allen anderen Zeiten
das verringerte Volumen das Verstauen vereinfacht und die Kanäle weniger
auffällig
für die
Trageperson oder Beobachter gestaltet. Es sind andere Konfigurationen des
Form-Memory-Polymers möglich,
wie beispielsweise Verbundmaterialen, welche aus wenigstens einem
Form-Memory-Polymer gebildet sind.
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Für alle Ausführungsbeispiele
formen Wärmeformverfahren
das flache thermoplastische Gewebe in flexible Luftkanäle. Natürliche Gewebe
einschließlich
Baumwolle können
freilich mit einer dünnen
thermoplastischen Schicht beschichtet werden, wobei vertikale Beschichtungstechniken
eingesetzt werden, und können
auf diese Weise als einsetzbare Gewebe eingeschlossen werden. Die
Enden jedes Kanals werden mit einer federnden Öse abgeschlossen, welche in
einem ähnlichen
Verfahren gebildet wird. Ultraschallschweißen wird eingesetzt, um den Kanalstreifen
mit dem Hauptgewebe des Sporthemdes zu verbinden. Eine praktische
Optimierung derartiger Techniken ermöglicht flexible selbsttragende Kanäle, robuste
Verbindungen und Verblendungen.
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Der
Komfort einer Trageperson ist eine Hauptsache bei der gesamten Designgeometrie,
der Materialauswahl und dem Herstellungsprozess. Eine Kanalstruktur
mit einem nicht aufdringlichen Kontakt mit der Haut wird durch eine
zweckmäßige Materialauswahl
und Kanalkonstruktion erzeugt. Mit nicht aufdringlich ist gemeint,
dass die Trageperson überhaupt
nicht durch die Kanalstruktur während
ihrer Aktivitäten
belästigt
wird und darüberhinaus,
dass er oder sie eigentlich von dem Vorhandensein des Kanals nichts
weiß.
Am äußersten
Ende der Designmischung könnte
ein sehr steifer, unbiegbarer und aufdringlicher Kanal vorgesehen
werden, der einen konstanten Kanalquerschnitt aufrecht erhält, wobei
eine Luftströmung
durch Körperbewegungen
vollkommen unbeeinflusst ist. Dies wäre natürlich keine akzeptier bare Lösung auf
Grund ihrer Aufdringlichkeit. Am anderen Ende der Designmischung
könnte
ein vollkommen ungeschützter
Kanal vorgesehen werden, dies würde
jedoch keinen funktionalen Wert haben. Praktische Ausführungsformen,
welche einen Kompromiss zwischen den Komfort der Trageperson und
der Kanalkonstruktion darstellen, werden dementsprechend vorgesehen,
welche das Kleidungsstück
als solches berücksichtigen,
in welchem die Kanäle
eingesetzt werden.
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Bei
der Herstellung hängen
die Kanallänge und
die Ösenöffnungspositionen
an dem Hemd von Faktoren wie Körpergröße und -form,
Gewebematerial und Sportart ab. Die Auswahl des Gewebematerials,
seine Dichte, seine Dicke und allgemeine Eigenschaften werden als
solche von ähnlichen
Faktoren beeinflusst. Dementsprechend können Veränderungen bei der Formung und
bei den Verbindungsverfahren erforderlich sein. Solche kleineren
Veränderungen
und Auswahlen kennt der Herstellungsfachmann. Sie entfernen sich
nicht vom Kern der Erfindung. Die Ventilationsfunktion der Kanäle wird schlussendlich
durch Anforderungen der Ästhetik, welche
auch zum Wissen des Fachmanns gehören, beeinflusst. Derartige
Anforderungen und Veränderungen
werden ebenfalls nicht vom Kern der Erfindung wegführen.
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein leichtes
Bekleidungsstück
oder eine Schutzbekleidung vorzuschlagen, mit verbesserter Ventilation
und verbessertem Tragekomfort für die
Trageperson.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
ventiliertes Kleidungsstück
vorzuschlagen, welches in der Konstruktion robust, verschleißfest und
waschbar ist.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
ventiliertes Kleidungsstück
vorzuschlagen, dessen Konstruktion mit ökonomischen Produktionsverfahren
vernünftig
möglich ist.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein Sporthemd vorzuschlagen,
welches eine verbesserte Ventilation mit der Haut und der Weichheit
eines High-performance-Synthetikstoffs kombiniert.
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Diese
und weitere Gegenstände
der vorliegenden Erfindung werden durch selbsttragende Ventilationskanäle, welche
für den
Körper
unaufdringlich sind, gemäß den Ansprüchen erreicht.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nun in beispielhafterweise unter Bezugnahme
auf die Zeichnung beschrieben.
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1 zeigt
eine Übersicht über ein
Sporthemd mit Ventilationskanälen
und Ösen.
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2 zeigt
eine detaillierte Ausführungsform des
Kanalquerschnitts.
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3 zeigt
eine andere Kanalquerschnittsgeometrie.
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4 zeigt
Einzelheiten einer Kanalausführungsform
mit einem integrierten Beschichtungsstreifen.
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5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer gefederten Ösenöffnung und
einer Kanalanordnung.
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5a zeigt
eine aufgeschnittene schematische Ansicht des Kanals und eines Gewebeflächenelementarrangements
nach 5.
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5b zeigt
in einer auseinandergezogenen Ansicht eine schematische Anordnung
des Kanals, der Öse
und der Gewebefläche
gemäß 5.
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6 zeigt
eine Ausführungsform
einer integralen Ösenöffnung und
eines Beschichtungsstreifens.
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7 zeigt
viele benachbarte Kanäle.
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8 zeigt
in einer isometrischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel eines vertikalen
Kanals mit mehrfachen Wiedereintrittsöffnungen.
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9 zeigt
in einer aufgeschnittenen perspektivischen Ansicht ein weiteres
Ausführungsbeispiel
eines Kanals mit vielen Öffnungen.
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10 zeigt
eine isometrische Ansicht eines Ausführungsbeispiels, bei dem ein
Ventilationskanal mit den Trägern
des Form-Memory-Polymers angeordnet ist.
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11 zeigt
einen Querschnitt einer schematischen Darstellung eines Ventilationskanals
im Einsatz mit Form-Memory-Polymerstützen im kollabierten und im
ausgefahrenen Zustand.
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Wiederholte
Verwendung von Bezugszeichen in der vorliegenden Beschreibung und
in den Zeichnungen ist beabsichtigt, um die gleichen oder analoge
Merkmale der Erfindung darzustellen.
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Es
ist für
einen Fachmann klar, dass das Folgende nur eine Beschreibung beispielhafter
Ausführungsformen
ist und nicht dafür
vorgesehen ist, die breiteren Aspekte der vorliegenden Erfindung
einzuschränken,
wobei breitere Aspekte in der beispielhaften Fabrikation eingeschlossen
sind. Zur Klarheit der Erläuterung
und der Beschreibung werden in den Bezeichnungen nur die wichtigsten
Angaben gemacht. Details in der Ausstattung oder äußeren Bünden zur Anbringung
am Bekleidungsstück
selbst sind nur gezeigt, wenn sie aus Gründen der Klarheit notwendig sind.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Sporthemden, welche mit integriertem
Ventilationskanälen
hergestellt sind. In 1 ist ein Sporthemd 1 mit
integrierten Ventilationskanälen 2 mit
einer oberen Öffnungsöse 3 und
einer unteren Öffnungsöse 4 gezeigt.
Zum Zweck der Klarheit wird nur die Vorderansicht des Sporthemds
gezeigt, und ähnliche
Kanäle können für die Rückseite
des Hemdes angenommen werden. In der Praxis hängen die Zahl der Kanäle, ihr Abstand
und die Ausgangspunkte der Ösenöffnungen
von Faktoren wie der Figur der Trageperson und der Art der sportlichen
Betätigung
ab.
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Die
gepunktete Linie 5 zeigt den Kanal in seiner vollständigen Erstreckung
zu dem Hüftbund 6. Die
unteren Öffnungsösen 4 sind
jedoch vorzugsweise von dem Hüftbund 6 entfernt
angeordnet, um unbeeinflusste Konturen für die Kanäle und Öffnungen sicherzustellen. Gepunktete
Rechtecke 7 zeigen die offenen Bereiche in dem Hauptgewebe
des Hemds 8, welche nicht mit der Haut in Kontakt stehen.
Die oberen und unteren Ränder
der Rechtecke sind innerhalb des Kanals zurückgesetzt, sodass sie separat liegen
und nicht zu sehen sind. Der Kanal und die Öffnungsösen sind als separate Lage 9 hergestellt
und mit dem Hauptgewebe 8 mittels einer Ultraschallverschweißung oder
-vernähung
verbunden. Die Lage 9 ist schematisch dargestellt, hat
jedoch eine Anzahl von praktischen Anordnungen. Beispielsweise kann die
Lage an der Schulternaht enden, oder sie kann sich bis auf die Rückseite
des Hemds erstrecken, sodass Ventilationskanäle der Vorder- und der Rückseite
als eine Einheit her gestellt werden. Das Flächenmaterial und das Gewebe
des Hauptkörpers
sind ein synthetisches, termoplastisches Gewebe wie beispielsweise
COOLMAX® Polyester.
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In 2 hat
ein Kanal 2 einen vorzugsweise quasi-rechteckigen Querschnitt 10 und
eine Oberfläche,
welche mit Wellungen 11 verändert ist. Die Wellungsgeometrie
ist als eine Reihe von Bögen
dargestellt, kann jedoch jede einfache Geometrie wie eine dreieckige
oder rechteckige Geometrie sein, wobei die Hauptsache darin besteht,
dass sie eine Welligkeit schaffen, dadurch dass sie als eine Struktur
mit wellenartig angeordneten Ebenen geformt ist.
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Das
Kanalprofil wird durch thermisches Formen des Flächenmaterials 9 erreicht.
Die Kanalumschließung 12,
punktiert dargestellt, hat eine Breite von etwa 15 mm und eine Höhe von etwa
5 mm, mit Wellendimensionen mit sich etwa alle 2 mm wiederholendem
Abstand und 1 mm Tiefe.
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Der
Fachmann erkennt, dass das praktische Kanalprofil und die Wellung,
welche in dem Ausführungsbeispiel
gezeigt sind, entsprechend den Gewebeeigenschaften verändert werden
kann, solche Veränderungen
jedoch innerhalb des Geistes und Schutzbereichs der vorliegenden
Erfindung liegen. 3 zeigt eine andere Kanalausführungsform,
wobei eine Wellung auf die Kanalwand 13 aufgebracht ist.
Die Wellungsstruktur wird zur Herstellung eines selbsttragenden
Kanals eher erforderlich, wenn die Größe oder die Spannweite des
Profils zunimmt. Wenn die Spannweite und die Größe des Profils reduziert werden,
verringert sich die Notwendigkeit für die gewellte Struktur; dies
geht jedoch auf Kosten eines reduzierten Luftvolumens pro Längeneinheit
des Kanals. Einfache geometrische Querschnittsprofile wie Dreiecke,
Bögen,
Stufen oder Zusammensetzungen hiervon sind geeignet für Querschnittsbereich
typischerweise unterhalb von 40 mm2.
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4 zeigt
eine alternative Kanalkonstruktion, welche zweckmäßig ist,
wenn das verwendete Gewebematerial dünn ist. Ein thermoplastischer
Beschichtungsstreifen 14 hat eine Dicke von etwa 0,2 mm
und ist mit dem Kanal über
Wärmeverformung
integral verbunden, um ihn zu stützen.
Der Beschichtungsstreifen 14, gezeigt im Querschnitt, erstreckt sich
vorzugsweise über
die gesamte Kanalwand und seine Länge. Wenn eine zusätzliche
Unaufdringlichkeit erforderlich ist, kann die Beschichtung in Erstreckung
oder Länge
begrenzt werden, wobei beispielsweise nur die beiden Seitenwände des
Kanals 10 gestützt
werden. Alternativ kann der Beschichtungsstreifen 14 durchgehend
perforiert sein. Ein Material für
den Beschichtungsstreifen 14 hat thermische Verformungseigenschaften,
die ähnlich
denen sind, welche das Kanalgewebe selbst hat. Polyester, PVC, ABS,
Acetat, Acryl, Nylon und Verbindungen hiervon sind einige zweckmäßige Kunststoffe.
Der Beschichtungsstreifen 14 ist eine zusätzliche
Komponente, steuert jedoch Flexibilität zu der Kanalprofilanordnung
und zur Ästhetik
bei und ermöglicht
die Auswahl dünnerer,
leichterer Gewebe.
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5 zeigt
die Form einer gefederten Ösenöffnung 3 und
eines Kanals 2 in isometrischer Ansicht. Zur Klarheit der
weiteren Beschreibung zeigt 5a) ein
Beispiel einer Anordnung eines Kanals 2 und eines Hauptgewebes 8.
Es ist klar, dass die Bereiche, welche als Hauptgewebe 8 gezeigt
werden, in gleicher Weise hergestellt werden können, wie eine Lage 9 gemäß 1.
Der Fachmann erkennt die Veränderungen
dieser Herstellungsanordnungen, derartige Modifikationen liegen
jedoch innerhalb des Kerns der Erfindung. Die Öse 3 hat verschiedene Aufgaben:
- a) sie schützt
das Ende des Gewebekanals,
- b) sie hilft dabei das Kanalprofil aufrecht zu erhalten,
- c) sie schafft den Übergang
des abgebrochenen Kanalprofils in eine stromlinienförmige Form,
d. h. in eine niedrigere, breitere Öffnung mit einem ähnlichen
Querschnittsbereich mit dem Kanal, um ein Verhaken zu vermeiden,
- d) sie verdeckt außerdem
die Kante 7 des Kanals.
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Die Öse ist im
Spritzgussverfahren aus einem Thermoplast aus der Gruppe Polyester,
PVC, Acetat, Acryl, Nylon und Verbundmaterialien hiervon hergestellt,
wobei ihre thermischen Eigenschaften eng mit denen des Hemdes und
des Kanalgewebes zusammenpassen. Mechanisch gesehen ist die Öse federnd,
verschleiß-
und reißfest.
Ein Schlitz 15 nimmt den vorderen Rand des Kanals 2 auf
und wird eingesetzt, um das Gewebe des Kanals 2 von unten zu
verhaken, wodurch nach einem Ultraschallverschweißen eine
Verbindung gebildet wird.
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Typische
Schweißpunkte 16 sind
dargestellt. Der Kanalstreifen und seine daran befestigten Ösenabschlüsse 3 können als
eine Anordnung 18 betrachtet werden. Ein Bund 17 ist
vorgesehen, welcher verwendet wird, um die Streifenanordnung 18 mit
dem Hauptgewebe 8 durch Ultraschallverschweißung von unten
zu verbinden.
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Ein
weiteres Beispiel einer Anordnung einer Öse und eines Kanals ist in 6 dargestellt.
Der Beschichtungsstreifen 19 hat eine ähnliche Funktion wie der Beschichtungsstreifen 14 gemäß 4,
welcher die Kanalquerschnittsform unterstützt; hier ist er jedoch mit
der gefederten Öse 3 einstückig ausgeführt. Beide,
die obere wie die untere gefederte Öse 3 und der Streifen 19 sind
auf diese Weise ein einstückiges
Formteil.
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7 zeigt
die Endansicht mehrfacher Kanäle.
Hier sind mehrfache eng beabstandete Kanäle 20 vorgesehen.
Die Größe jeder Öffnung ist
im Vergleich zum Kanalprofil 2, welches punktiert dargestellt
ist, stark reduziert. Die Anzahl von Kanälen und ihre Länge sind
wählbare
Variable. Das gezeigte Kanalprofil ist sinusförmig ausgebildet. Alternative
Formen einer dreieckartigen oder rechtwinkligen Wellenform sind
ebenfalls praktisch verwendbar. Der reduzierte Maßstab macht
es möglich,
dass die Kanäle nach
Wunsch ohne Ösenöffnungen
eingebaut werden können.
Der in der Herstellung von Hemden kundige Fachmann weiß, dass
viele traditionelle Einrichtungen zur Verfestigung der Enden der
Kanäle
wie z. B. Verstärkung
durch Einstickungen zur Verfügung stehen.
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8 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Erfindung, bei der der Kanal 21 mit einer sägezahnförmigen Oberfläche gebildet
ist, mit einer angewinkelten Wand 22 und einer Wiedereintrittsöffnung 23.
Die Wiedereintrittsöffnung 23 ist
vorzugsweise geöffnet
oder alternativ mit einem Gewebe mit großer Maschenweite verschlossen.
Die oberste Öffnung hat
eine gefederte Öse 3,
welche mit dem Kanalstreifen 9 in Ultraschalltechnik verbunden
ist, um eine gesamte Anordnung zu bilden. Die Konstruktion ergibt auf
diese Weise einen Kanal mit verdeckten mehrfachen Luftöffnungen,
wodurch die Ventilationseffekte zunehmen.
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Die
Länge der
Wand 22 kann vorzugsweise etwa 9 mm betragen und die Wiedereintrittsöffnung 23 kann
etwa 4 mm mit einer Kanalbreite von etwa 15 mm betragen. Der Winkel
zwischen der Wand 22 und der Wiedereintrittsöffnung beträgt vorzugsweise
40°. Der
Fachmann erkennt, dass die Maße
des sägezahnförmigen Profils über einen
großen
Bereich variiert werden können,
während
jeweils die Vorteile der Ventilation erreicht werden. Das Sägezahnprofil 21 wird ähnlich zu
zuvor beschriebenen Kanalausführungsformen
unter Hitze geformt und bei dünnen
Geweben wird, wie zuvor beschrieben, das Sägezahnprofil mittels eines
Beschichtungsstreifens 24 selbsttragend ausgeführt.
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Wie
zuvor beschrieben muss die Auswahl des Thermoplastes für die Beschichtung,
ihre Erstreckung und die Materialdicke, welche erforderlich ist, um
das Kanalprofil aufrecht zu erhalten, gegen das Erfordernis eines
weichen nicht aufdringlichen Kanals abgewogen werden. Vorzugsweise
wird das Material ein Thermoplast sein, welcher mit dem Gewebematerial
des Hemdes zusammenpasst, wie beispielsweise Polyester, PVC, Acetat,
Acryl, Nylon und Verbindungen hiervon, mit einer durchschnittlichen Beschichtungswanddicke
von etwa 0,2 mm. Der Beschichtungsstreifen 24 ist so gestaltet,
dass er das Kanalgewebeprofil verdoppelt. Dort, wo zusätzlich Unaufdringlichkeit
erforderlich ist, wird die Beschichtung jedoch mit regelmäßigen oder
einzelnen Perforationen hergestellt, um die Flexibilität der Stütze zu steigern.
Das Sägezahnprofil
des gezeigten Kanals ist wie in den Beispielen von 1 und 2 und den
zugehörigen
Beschreibungen angeordnet, wobei eine Anzahl von länglichen,
vertikalen Kanälen
vorgesehen ist.
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9 zeigt
eine abgeschnittene perspektive Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels,
bei dem der Ventilationskanal Seitenwände 10 mit vielen Öffnungen,
sowie obere und untere Öffnungen
hat, welche mit Ösen
abgeschlossen sind. Zahlreiche Schaufeln 27 sind nach oben
angewinkelt, um eine Luftströmung
in Harmonie mit nach oben gerichteter Luftkonfektion vom Körper der
Trageperson zu führen.
Zum Zweck der Übersichtlichkeit
ist die obere Wand des Kanals in der Figur weggeschnitten. Die Schaufeln 27 sind
um 30° zur
Kanallängsachse
angewinkelt, vorzugsweise mit einem Schaufel-zu-Öffnung-Längenverhältnis von etwa 9:4. Die Kanalbreite beträgt etwa
20 mm und die Schaufellänge
beträgt etwa
5 mm, was einen freien Mittenkanal von etwa 15 mm ergibt. Die Schaufelhöhe ist etwa
4 mm, welche für
eine Kanalhöhe
von 5 mm sicherstellt, dass die Schaufeln sich nicht in die Trageperson
hinein erstrecken. Vorzugsweise sind der Kanal, die Bünde und die
Schaufeln als ein einstückiges
im Spritzgußverfahren
hergestelltes Teil mit einer durchschnittlichen Wanddicke von etwa
0,2 mm hergestellt. Vorzugsweise ist das Material ein Thermoplast ähnlich wie das
Hemdgewebematerial, wie beispielsweise Polyester, PVC, Acetat, Acryl,
Nylon und Verbindungen hiervon. Da die Schaufeln 27 nicht
als Träger
dienen, kann ihre Dicke auf Wunsch geringer sein als der Rest des
Spritzgussteils. Dieses Ausführungsbeispiel
hat einen zusätzlichen
Herstellungsvorteil darin, dass es aus einem einfachen Einfachbewegungsgusswerkzeug
hergestellt wird, da es in Grundrissansicht keine wiedereintretenden
Oberflächen
gibt. Der Fachmann erkennt, dass eine Vielzahl von Modifikationen
für dieses
Ausführungsbeispiel
und zuvor beschriebene Ausführungsbeispiele
möglich
ist und dass diese innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung liegen.
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10 zeigt
eine isometrische Ansicht eines Schemas eines Ventilationskanals,
zusammen mit Form-Memory-Trägern 39.
Der Kanal ist in einem Zwischenzustand gezeigt, zwischen dem kollabierten und
dem ausgefahrenen Zustand, wovon Beispiele in 11 gezeigt
sind. Es gibt zwischen dem kollabierten und dem ausgefahrenden Zustand
eine Reihe von Zwischenzuständen,
welche als Übergangszustände wirken.
Der kollabierte und der ausgefahrene Zustand sind in der Regel permanente
Zustände. Korrespondierende
Anordnungen der Träger
aus Form-Memory-Polymeren können
in die Gedächtnisse
der Form-Memory-Polymere programmiert werden. Auf diese Weise befindet
sich das Polymer in einem Zustand unterhalb einer bestimmten Temperatur und
in einem anderen Zustand oberhalb einer bestimmten Temperatur. Die
einzelnen und bestimmten Temperaturen sind in der Regel die Glasüber gangstemperaturen
der unterschiedlichen Segmente in den Polymeren und fallen nicht
notwendigerweise zusammen. Es ergibt sich für den Fachmann, dass die anderen
mechanischen Eigenschaften der Segmente sich mit der Temperatur
verändern
können,
wodurch sie zulassen, dass die Polymer ihre Form verändern.
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Auf
diese Weise kann ein ausgefahrener Zustand eine gute Ventilation
schaffen, während
der kollabierte oder eingefahrene Zustand eine begrenzte oder Null-Ventilation
schafft, in dem der Ventilationkanal im Wesentlichen geschlossen
ist. Bei einem anderen (nicht gezeigten) Ausführungsbeispiel liegt ein Form-Memory-Polymer
vor, welches irreversibel arbeitet, welches nur einen permanenten
Zustand hat. Beispielsweise kann der ausgefahrene Zustand der vorprogrammierte
permanente Zustand sein. Der Kanal wäre anfangs in dem eingefahrenen
oder kollabierten Zustand konfiguriert. Bei Anwendung eines zweckmäßigen Erregers,
beispielsweise Wärme
wird sich das Polymer strecken und der Kanal wird ausfahren, durch
die Zwischenzustände
hindurchfahren und den ausgefahrenen Zustand erreichen. Der Kanal
wird dann in diesem Zustand bleiben, bis die Temperatur ausreichend
erniedrigt ist, sodass die Trageperson entscheidet, dass eine Ventilation
nicht weiter benötigt
wird und manuell Kraft auf den Kanal ausübt, sodass er zurück in seinen
eingefahrenen oder kollabierten Zustand gesetzt wird. Da die Temperatur dann
unterhalb der Glasübergangstemperatur
liegt, wird sich das Polymer nicht in den ausgefahrenen Zustand
zurückkehren.