-
Fachgebiet
der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft einen Mehrfachrippenriemen und insbesondere einen
Mehrfachrippenriemen mit verbessertem Rippenspitzen-Profil und reduzierter
Kontakt-Normalkraft.
-
Technischer Hintergrund
der Erfindung
-
Mehrfachrippenriemen
weisen generell einen Elastomerkörper
mit einem darin eingebetteten Zugcord auf. Der Körper weist ferner parallele
Rippen auf, die in Längsrichtung
verlaufen. Jede Rippe greift in eine Riemenscheibennut ein, mittels
derer ein Drehmoment übertragen
wird.
-
Herkömmliche
Rippen weisen ein Profil auf, das einen Einschlusswinkel beschreibt.
Der Spitzen- oder Oberbereich der Rippe ist flach oder konkav, oder
er kann bis zu einem Punkt abstehen.
-
Repräsentativ
für das
Fachgebiet ist das U.S.-Patent Nr. 4,944,717 (1990) von Georget,
das einen Kraftübertragungsriemen
mit einer umfangsmäßig gerippten
Innenfläche
beschreibt. Die schmale Basis jeder Rippe wird durch eine konkav
gekrümmte
Fläche
gebildet. Diejenigen Merkmale der vorliegenden Erfindung, die aus
dieser Veröffentlichung
bekannt sind, sind im Oberbegriff des hier angefügten Anspruchs 1 aufgeführt.
-
Repräsentativ
für das
Fachgebiet ist ferner das U.S.-Patent Nr. 5,492,507 (1996) von Kumazaki,
das einen Kraftübertragungsriemen
mit Rippen beschreibt, wobei jede Rippe zwischen einem Rippenseitenteil
und einem Rippenspitzen-Oberflächenteil
eine gekrümmte
Fläche
aufweist.
-
Bei
den herkömmlichen
Rippenprofilen wird die durch Betriebsbelastung verursachte Rissbildung
an der Rippenspitze nicht minimiert. Zudem wird bei herkömmlichen
Profilen die Biegeermüdungs-Lebensdauer des
Riemens bei hohem Reib-Drehmoment nicht maximiert.
-
Es
besteht Bedarf an einem Mehrfachrippenriemen mit verbesserter Riemen-Biegeermüdung. Es
besteht Bedarf an einem Mehrfachrippenriemen mit verbesserter Riemen-Biegeermüdung bei
hohem Reib-Drehmoment. Bedarf besteht an einem Mehrfachrippenriemen
mit einem Rippenspitzenprofil, bei dem die Rissbildung am Rippenspitzenbereich
minimiert ist. Es besteht Bedarf an einem Mehrfachrippenriemen mit
einem Rippenspitzenprofil, bei dem die Berührungsdeformation an der Rippen-/Riemenscheiben-Grenzfläche minimiert
ist. Bedarf besteht an einem Mehrfachrippenriemen mit einer Riemenspitze,
die eine konkave Fläche
aufweist, die an einer zwischen Rippenseitenflächen gelegenen flachen Fläche angeordnet
ist. Bedarf besteht an einem Mehrfachrippenriemen mit reduzierter
Kontakt-Normalkraft.
Die vorliegende Erfindung erfüllt
die vorgenannten Anforderungen.
-
Überblick über die Erfindung
-
Der
Hauptaspekt der Erfindung besteht in der Schaffung eines Mehrfachrippenriemens
mit reduzierter Riemen-Biegeermüdung.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung besteht in der Schaffung eines Mehrfachrippenriemens
mit reduzierter Riemen-Biegeermüdung
bei hohem Reib-Drehmoment.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung besteht in der Schaffung eines Mehrfachrippenriemens
mit einem Rippenspitzenprofil, bei dem die Rissbildung am Rippenspitzenbereich
minimiert ist.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung besteht in der Schaffung eines Mehrfachrippenriemens
mit einem Rippenspitzenprofil, bei dem die Berührungsdeformation an der Rippen-/Riemenscheiben-Grenzfläche minimiert
ist.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung besteht in der Schaffung eines Mehrfachrippenriemens
mit einer Riemenspitze, die eine konkave Fläche aufweist, die an einer
zwischen Rippenseitenflächen
gelegenen flachen Fläche
angeordnet ist.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung besteht in der Schaffung eines Mehrfachrippenriemens
mit reduzierter Kontakt-Normalkraft.
-
Weitere
Aspekte der Erfindung werden in der folgenden detaillierten Beschreibung
der Erfindung und den beigefügten
Zeichnungen dargelegt oder sind daraus ersichtlich.
-
Gemäß der Erfindung
ist ein Riemen gemäß Anspruch
1 vorgesehen, bei dem eine Riemenspitze eine konkave gekrümmte Fläche aufweist,
die zwischen im Wesentlichen flachen Flächen angeordnet ist, welche ihrerseits
zwischen Rippenseitenflächen
angeordnet sind. Die im Wesentlichen flachen Flächen sind angrenzend an gekrümmte Flächen angeordnet,
die mit den Rippenseitenflächen
verbunden sind. Durch die gemäß der Erfindung
vorgesehene Ausgestaltung des Rippenprofils und der Rippenprofil-Verbindung
wird die Rissbildung an der Rippenspitze beträchtlich reduziert, wodurch
die Riemen-Biegeermüdung
bei Aufbringung eines hohen Reib-Drehmoments beträchtlich
reduziert wird. Durch die gemäß der Erfindung
vorgesehene Ausgestaltung des Rippenprofils und der Rippenprofil-Verbindung
werden ferner die hoch lokalisierte Zugspannung/Zugbelastung an
der Rippenspitze und die hoch lokalisierte Scherspannung an der
Rippenflanke reduziert, wodurch Rissbildungen an der Rippenspitze
und ein Abreißen
von Rippen beträchtlich
reduziert werden. Der Riemen gemäß der Erfindung
weist ferner eine beträchtlich
reduzierte Kontakt-Normalkraft auf, so dass die Betriebslebensdauer
des Riemens verlängert
wird.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
Die
beigefügten
Zeichnungen, auf die in der Beschreibung verwiesen und die Teil
der Beschreibung sind, zeigen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung und dienen zusammen mit der Beschreibung zur Erläuterung
der Prinzipien der Erfindung.
-
1 zeigt
eine Draufsicht auf die Endseite des Riemens gemäß der Erfindung.
-
2 zeigt
ein Schaubild zur Veranschaulichung der reduzierten Zugspannung/Zugbelastung
an der Rippenspitze bei der Rippe gemäß der Erfindung.
-
3 zeigt
ein Schaubild zur Veranschaulichung der reduzierten hochlokalisierten
Kontaktnormalkraft-Verteilung bei optimiertem Profil der Rippen-/Riemenscheiben-Grenzfläche.
-
4 zeigt
eine Querschnittsansicht des Riemens gemäß der Erfindung mit schematischer
Andeutung der Normal-Kontaktkraft.
-
Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
-
1 zeigt
eine Draufsicht auf die Endseite des Riemens gemäß der Erfindung. Das Rippenspitzenprofil
und die Rippen-Ausgestaltung, die in der Figur gezeigt sind, minimieren
die Rissbildung an der Rippenspitze und die Berührungsdeformation an die Rippen-Riemenscheiben-Kontaktfläche und
verbessern somit die Widerstandsfähigkeit gegenüber Riemen-Biegeermü dung bei
Anwendungssituationen mit hohem Drehmoment. Der Riemen gemäß der Erfindung
greift mit einer oder mehreren genuteten Riemenscheiben zusammen.
Durch den Reibkontakt zwischen einer gerippten Riemenfläche und
einer genuteten Riemenscheibenfläche
wird ein Drehmoment von einer Antriebs-Riemenscheibe zu einer angetriebenen
Riemenscheibe übertragen.
-
Der
Riemen 100 gemäß der Erfindung
weist eine Obercordschicht 10, Zugcords 20, Untercord 30 und Rippen 31 auf.
-
Für die Übercordschicht 10 wird
ein mit Nylon-Kurzfaser verstärktes
Gewebe verwendet. Zu den weiteren für die Übercordschicht 10 verwendbaren
Geweben zählen
Nylon- und Polyester-Webstoff. Die Übercord-Dicke liegt im Bereich
von ungefähr
0,40 bis 0,55 mm.
-
Die
Zugcords 20 können
einen Cord mit hohem Modul aufweisen, wie z.B. Aramid-Cords mit
einem Cord-Durchmesser von ungefähr
0,65 mm bis 0,80 mm und einem Cord-Abstand von ungefähr 22~26
epi. Die Cords 20 sind eingebettet in einem Haftgummi 11 mit
einem Elastizitätsmodul
im Bereich von ungefähr
40 bis 60 Mpa. Die Cords 20 können auch Polyester-Cords mit einem Cord-Durchmesser
von ungefähr
0,85 mm bis 0,94 mm und einem Cord-Abstand von ungefähr 20 bis
22 epi aufweisen. Diese Cords 20 sind eingebettet in einem
Haftgummi 11 mit einem Elastizitätsmodul im Bereich von ungefähr 25 bis
40 Mpa. Zu weiteren Zugcordmaterialien zählen Aramid, Polyester, Nylon
4.6 oder Nylon 6.6 und Äquivalente
derselben. Die Gesamt-Übercorddicke
T liegt im Bereich von ungefähr
0,75 mm bis 1,10 mm.
-
Die
Verbindung der Rippen des Untercords 30 weist eine mit
Füllstoff
verstärkte
Gummiverbindung mit einem Querfasermodul im Bereich von ungefähr 10 bis
40 Mpa bei 100°C
auf. Das Füllstoff-Verstärkungsmaterial
enthält
ungefähr
30 bis 60 Gewichtsanteile Siliziumdioxid, ungefähr 5 bis 30 Gewichtsanteile
Ruß und ungefähr 3 bis
8 Gewichtsanteile Kurzfasern pro 100 Gewichtsanteilen Gummi. Die
gefüllten
Kurzfasern haben eine mittlere Länge
von 1 bis 6 mm und sind in Riemenbreitenrichtung ausgerichtet. Die
gefüllten
Kurzfasern können
ein synthetisches Material wie z.B. Nylon, Vinylon, Polyester, Aramid
oder eine Kombination oder Äquivalente
dieser Materialien aufweisen. Die gefüllten Kurzfasern können auch
ein natürliches
Material wie z.B. Baumwolle, Zellulose oder eine Kombination oder Äquivalente
dieser Materialien aufweisen. Der Untercord 30 kann jeden
beliebigen Naturkautschuk, synthetischen Kautschuk oder jede Kombination
derselben, der bzw. die auf dem Gebiet der Riemenherstellung verwendet
wird, und Äquivalente
derselben aufweisen.
-
Eine
Rippe 31 hat eine Höhe
L1 im Bereich von ungefähr
1,6 mm bis 2,0 mm. Eine Rippenspitze 32 weist eine gekrümmte Fläche 36 auf,
die eine Sinuswellenform beschreibt. Der Winkel α einer Rippennut 33 liegt
im Bereich von ungefähr
34° bis
46°. Die
Oberfläche 36 beschreibt
eine konkave Form und hat eine Sinuswellenform mit einer Wellenamplitude
von ungefähr
0,15 bis 0,50 mm, einer Wellenlänge
von ungefähr
0,5 bis 3,0 mm und einer Bemessung von ungefähr 1,3 bis 1,8 von der Bogenmitte
bis zur Rippennut-Apex-Spitze. Die Oberfläche 36 kann auch einen
Kreisbogen mit einem Radius von ungefähr 1,2 mm bis 5,0 mm beschreiben,
oder sie kann eine Parabolform beschreiben.
-
Die
gekrümmten
Flächen 39 und 40 beschreiben
jeweils einen Radius R2. Die Flächen 39, 40 gehen über in im
Wesentlichen flache Flächen 41, 42,
die zu den Rippenflanken 34 bzw. 35 führen. R2
liegt im Bereich von ungefähr
0,20 mm bis 0,75 mm.
-
Eine
gekrümmte
Fläche 37 mit
einem Radius R3 geht in die angrenzenden Rippenflanken 34, 35 über. Die
Fläche 37 hat
einen Radius im Bereich von ungefähr 0,15 mm bis 0,45 mm.
-
Die
gemäß der Erfindung
vorgesehene Ausgestaltung des Rippenprofils und der Rippenverbindung bewirkt
eine beträchtliche
Reduzierung von Rissbildungen an der Rippenspitze, so dass die Biegeermüdung des
Riemens bei Aufbringung eines hohem Reib-Drehmoments beträchtlich
reduziert wird. Die Verbindung weist auf:
Zusammensetzung | Gewichtsanteile |
Polymer
(Gummi) | 100 |
Ruß | 5~30 |
Kurzfaser
(1~6 mm) | 3~8 |
Siliziumdioxid | 30~60 |
Öl | 10 |
AOX | 1 |
Hilfsmittel | 15 |
Härtungsmittel | 6 |
-
Die
gemäß der Erfindung
vorgesehene Ausgestaltung des Rippenprofils und der Rippenverbindung bewirkt
ferner eine beträchtliche
Reduzierung der hochlokalisierten Zugspannung/Zugbelastung an der
Rippenspitze und der hochlokalisierten Scherspannung an der Rippenflanke,
wodurch eine Rissbildung an der Rippenspitze und ein Abreißen von
Rippen beträchtlich
reduziert werden. Die glatten, gekrümmten Flächen 39, 40 minimieren
eine konzentrierte Kontaktdeformation, die aufgrund einer Verkeilung
einer Rippe in einer Riemenscheibennut verursacht werden könnte.
-
2 zeigt
ein Schaubild zur Veranschaulichung der reduzierten Zugspannung/Zugbelastung
an der Rippenspitze bei der Rippe gemäß der Erfindung. Bei der gemäß der Erfindung
vorgesehenen Ausgestaltung der Rippen trägt die Rippenspitzenfläche 36 dazu
bei, eine hohe Zugspannung/Zugbelastung der Rippenspitze während eines
Rückbiegens
an einer flachen Riemenscheibe zu minimieren. Die glatten gekrümmten Flächen 39, 40,
die jeweils den Radius R2 haben, minimieren eine aufgrund von Verkeilung
einer Rippe in einer Riemenscheibennut verursachte konzentrierte
Kontaktdeformation. Ferner wird durch einen flexiblen Rippenverbindungsmodul
die Zugbelastung an der Rippenspitze reduziert und die durch Rip penverbindungs-Hysterese-Energieverlust
verursachte Wärmeerzeugung
in der Rippe bei hohen Drehzahlen minimiert. Der Rippenverbindungs-Querfasermodul
beträgt
ungefähr
32 Mpa bei 100°C.
-
3 zeigt
ein Schaubild zur Veranschaulichung der reduzierten hochlokalisierten
Kontaktnormalkraft-Verteilung bei optimiertem Profil der Rippen-/Riemenscheiben-Grenzfläche. Durch
die gemäß der Erfindung
vorgesehene Anpassungs-Irregularität der Rippen-/Riemenscheiben-Grenzfläche wird
die Kontakt-Normalkraftverteilung entlang der Rippenflanke und des
Rippen-/Riemenscheiben-Kontaktbogens optimiert; siehe 3.
Der in 3 gezeigte Winkel der Riemenscheibennut beträgt 40° zwecks Eingreifens
in einen Riemen mit einem Nutwinkel α von 42°. Durch diese "Anpassungs-Irregularität" des Nutwinkels werden
die Rippen-Scherverformung minimiert und der durch hochlokalisierte
Kontaktnormalkraft-Verteilung verursachte Rippenverschleiß reduziert.
Damit wiederum wird die Betriebslebensdauer des Riemens verlängert, da
die Betriebskräfte
reduziert werden. Die Rippen-/Riemenscheibennut-Grenzfläche gemäß der Erfindung
reduziert ferner ein Rippenschlupfgeräusch bei optimierter Anpassungs-Irregularität zwischen
Rippe und Riemenscheibennut.
-
4 zeigt
eine Querschnittsansicht des Riemens gemäß der Erfindung mit Andeutung
der Normal-Kontaktkraft. Die Normalkräfte N wirken sich an den Rippenflanken 34, 35 aus.
-
Obwohl
hier mehrere Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben worden sind, wird Fachleuten ersichtlich
sein, dass an der Ausgestaltung und der gegenseitigen Beziehung
der Teile Variationen vorgenommen werden können, ohne vom Geist und Umfang
der hier beschriebenen Erfindung abzuweichen. Ferner dient die vorliegende
Beschreibung nur als Beispiel, und der Umfang der Erfindung ist
nur durch die Ansprüche vor
dem Hintergrund des Standes der Technik beschränkt.