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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vermittlungseinheit
und ein Vermittlungsverfahren für
ein Telekommunikationsnetzwerk. Insbesondere, obwohl nicht ausschließlich, betrifft
die Erfindung eine Vermittlungseinheit und ein Verfahren für ein Zeitmultiplex-Telekommunikationsnetzwerk,
welches unter Verwendung von Synchronous Digital Hierarchy (SDH)
arbeitet.
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Telekommunikationsnetzwerke
enthalten eine Anzahl von Knoten, die miteinander durch Übertragungspfade
verbunden sind. Die Übertragungspfade
können
elektrische Leitungen, optische Fasern oder Funkpfade sein.
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Vermittlungseinheiten
sind an den Knoten des Telekommunikationsnetzwerkes angesiedelt,
um Informationssignale einzelner Verbindungen, die jeweils im Multiplex über einen
ersten Übertragungspfad
am Knoten eintreffen, auf einen entsprechend einem vorgesehenen
Ziel des Informationssignals ausgewählten Ausgangs-Übertragungspfad
zu vermitteln. Der auf jedem Übertragungspfad
verwendete Signalmultiplex enthält
eine Mehrzahl von Kanälen, die
jeweils in der Lage sind, ein Informationssignal zu übertragen,
von denen aber zu einem gegebenen Zeitpunkt unter normalen Betriebsbedingungen
nur ein Teil für
die Übertragung
von Informationssignalen genutzt wird, die an ihrem beabsichtigten
Ziel tatsächlich
ausgewertet werden. Ein anderer Teil der Kanäle wird freigehalten, um dazu
in der Lage zu sein, im Falle einer Übertragungsstörung auf
einem der genutzten Kanäle
das auf diesem Kanal beförderte
Informationssignal sofort auf den freien Kanal umschalten zu können, oder
er wird dazu benutzt, um Kopien der Informationssignale zu übertragen,
so dass am Ziel zwei Versionen des Informationssignals ankommen, von
denen die bessere daraus am Ziel ausgewertet wird.
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Herkömmlicherweise
haben die in einem SDH (Synchronous Digital Hierarchy) Telekommunikationsnetzwerk
verwendeten Vermittlungseinheiten den in 1 gezeigten
mehrfach (drei) stufigen Aufbau. Eine Eingangsstufe der Vermittlungseinheit
ist durch eine Kopplungsmatrix gebildet, welche als MSP-Vermittler (Multiplex
Section Protection-Switch) 1 bezeichnet wird. Der MSP-Vermittler 1 ist
ein m × m Raum
Vermittler, welcher m Eingangsanschlüsse und m Ausgangsanschlüsse hat
und dazu in der Lage ist, jegliche der m Ausgangsanschlüsse mit
jeglichen der m Eingangsanschlüsse
zu verbinden. Von den m Eingangsanschlüssen werden k für Informationssignale
während
eines störungsfreien
Betriebes verwendet, und werden l als Reserve-Einganganschlüsse verwendet,
die im Allgemeinen genutzt werden, wenn die anderen Eingangsanschlüsse aufgrund
einer Störung
kein Signal oder ein Signal von schlechter Qualität empfangen.
Jedem der k normalerweise genutzten Eingangsanschlüssen ist
einer von k Übertragungspfaden
zugeordnet, über
die der Knoten SDH Multiplex-Signale empfängt. Der MSP-Vermittler 1 ist
dazu ausgelegt, um jeden seiner Ausgangsanschlüsse mit einem beliebigen seiner Eingangsanschlüsse gemäß einer
in einem zugeordneten Konfigurationsregister 2 gespeicherten
Konfiguration zu verbinden. Auf den Ein- und Ausgangsanschlüssen des
MSP-Vermittlers 1 werden
Multiplex-Signale übertragen,
die aus Daten einer Mehrzahl von zwischen unterschiedlichen Endgeräten bestehenden
Kommunikationsverbindungen zusammengesetzt werden können. Der
MSP-Vermittler 1 kann ein solches Multiplex-Signal jedem
seiner Ausgangsanschlüsse
von einem beliebig ausgewählten Eingang
aus zuführen,
er ist aber nicht dazu in der Lage, ein Multiplex-Signal, das er
an einem seiner Eingangsanschlüsse
empfängt,
in Bestandteile, welche Verbindungen zwischen unterschiedlichen
Endgeräten
entsprechen, zu zerlegen (De-Multiplexen), und diese Bestandteile
unabhängig
voneinander in verschiedene Ausgangs- Multiplex-Signale einzufügen. Der
MSP-Vermittler hat somit nur einen einzigen, räumlichen Vermittlungsfreiheitsgrad.
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Eine
zweite Stufe der Vermittlungseinheit ist durch eine als Virtual
Container Vermittler VCS 3 oder TSI-Vermittler (Time Slot
Interchange-Switch) bezeichnete Kopplungs-Matrix gegeben, deren
m Eingangsanschlüsse
an einem jeweiligen aus den m Ausgangsanschlüssen des MSP-Vermittlers 1 angeschlossen
sind. Der VCS 3 ist dazu ausgelegt, um ein an einem seiner
Eingangsanschlüsse
empfangenes Multiplex-Signal in verschiedene Bestandteile zu zerlegen,
welche verschiedenen Kommunikationen entsprechen, und diese Bestandteile
auf unterschiedliche Ausgangsanschlüsse des VCS 3 zu vermitteln. Um
eine solche Vermittlung ohne Kollisionen mit anderen Multiplex-Signalen
durchführen,
welche gleichzeitig vom VCS 3 verarbeitet werden, muss
der VCS 3 auch dazu in der Lage sein, die zeitlichen Positionen
der einzelnen Signalbestandteile in den Multiplex-Signalen, d.h.
die Platzierung der Signalbestandteile in den Zeitschlitzen des
Multiplex-Signals, zu verändern.
Der VCS 3 hat also für
jeden Signalbestandteil zwei Vermittlungs-Freiheitsgrade, nämlich einen
räumlichen
und einen zeitlichen.
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Dem
VCS 3 ist ebenfalls ein Konfigurationsregister 4 zugeordnet,
welches für
jeden Zeitschlitz eines jeden Ausgangs-Multiplex-Signals spezifiziert, als
welcher Zeitschlitz von welchem Eingangs-Multiplex-Signal er vom
VCS 3 empfangen wird. Wenn n die Anzahl der Zeitschlitze
im Multiplex ist, so ist die Anzahl von Einträgen im Konfigurationsregister 4 n-mal
größer als
die der Anzahl von Einträgen
des Konfigurationsregisters 2, und der Speicherverbrauch
eines jeden Eintrags ist größer, da
nicht nur der Eingangsanschluss, an dem der dem Eintrag zugeordnete
Signalbestandteil empfangen wird, sondern außerdem noch der Zeitschlitz
des Eingangs-Multiplexes spezifiziert werden muss, in welchem dieser
Signalbestandteil enthalten ist.
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Infolgedessen
braucht eine Steuerlogik 5 zum Überschreiben des Inhaltes des
Konfigurationsregisters 4 mit einer neuen Konfiguration
mehr als n-mal länger
als zum Überschreiben
des Konfigurationsregisters 2.
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Um
diese Zeit zu reduzieren und die Arbeit der Steuerlogik 5 zu
vereinfachen, ist ein sogenannter Bypass 6 bereitgestellt.
Der Bypass 6 enthält
einen Bypass-Pfad für
jeden Ausgangsanschluss des MSP-Vermittlers 1, durch welchen
die Ausgangs-Multiplex-Signale, welche auf den Ausgangsanschlüssen des
MSP-Vermittlers 1 erscheinen, den VCS 3 umgehen
können,
und zwar ohne jegliche Modifikation des zeitlichen Aufbaus und ohne
jegliche räumliche
Kreuzverbindung. Jeder Bypass-Pfad enthält eine Verzögerungsschaltung 7,
welche die Multiplex-Signale
durch die Verweilzeit der Signale im VCS 3 verzögert. Die
Bypass-Pfade und die Ausgangsanschlüsse des VCS 3 treffen
abermals an Vermittlern 8 des Bypasses 6 aufeinander,
die entweder ein Multiplex-Signal von der Verzögerungsschaltung 7 oder
das entsprechende Multiplex-Signal vom VCS 3 an einen der
m Ausgangsanschlüsse übertragen.
Die Position der Vermittler 8 wird durch ein Bypass-Konfigurationsregister 9 gesteuert.
Das Konfigurationsregister 9 ist viel kleiner als das MSP-Vermittler-Konfigurationsregister 2.
Während
letztgenanntes einen zugeordneten Ausgangsanschluss für jeden
Eingangsanschluss des MSP-Vermittlers 1 zu spezifizieren
hat, das heißt,
es muss zumindest m (log2 m) Bits enthalten,
benötigt
das Bypass-Konfigurationsregister 9 lediglich m Bits zum
Spezifizieren der Position von jedem der Vermittler 8.
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Die
m Ausgangsanschlüsse
des Bypasses 6 sind ferner mit m Eingangsanschlüssen von
einer Kopplungsmatrix verbunden, welches als MSP-Brücke 10 bezeichnet
wird, wobei der Aufbau davon dem des MSP-Vermittlers 1 entspricht,
das heißt,
dass er ein m × m
reiner Raum-Vermittler ist. Der Vermittlungszustand der MSP-Brücke 10 wird
durch ein MSP-Brücken-Konfigurationsregister 11 gesteuert.
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Der
Grund für
diesen komplizierten Aufbau der Vermittlungseinheit liegt in der
Notwendigkeit, die Größe des Steuerdatenverkehrs
zwischen der Steuerlogik 5 und den verschiedenen Vermittlungsmatrizen 1, 3, 10 und
ihren jeweiligen Konfigurationsregistern 2, 4, 9, 11 klein
zu halten. Theoretisch ist es möglich,
den MSP-Vermittler 1, den Bypass 6 und die MSP-Brücke 11 zu
entfernen, und die Eingangs- und Ausgangsanschlüsse der
Vermittlungseinheit direkt mit den Eingangs- und Ausgangsanschlüssen des VCS
(TSI-Vermittler) 3 zu verbinden. Jedoch würde dies
erfordern, dass der Steuerdatenverkehr zwischen der Steuerlogik 5 und
dem einzelnen verbleibenden TSI-Konfigurationsregister 4 des
VCS 3 auf ein Mehrfaches des Verkehrs ansteigt, welcher
herkömmlicherweise
zwischen der Steuerlogik 5 und allen Konfigurationsregistern
zusammen vorliegt. Wenn beispielsweise im MSP-Vermittler 1 die
Verbindung zwischen zwei Eingangsanschlüssen und zwei Ausgangsanschlüssen über kreuz
auszutauschen ist (kreuzverbunden), ist es bei der Vermittlungseinheit von 1 ausreichend,
wenn die Einträge
entsprechend der betreffenden Eingangsanschlüsse im MSP-Vermittler-Konfigurationsregister 2 überschrieben
werden. Ein Durchführen
von einer Modifikation, welche den gleichen Effekt durch das TSI-Konfigurationsregister 4 des
VCS 3 hat, ist viel arbeitsaufwendiger, da eine hohe Anzahl
von Ausgangsanschlüssen
zur selben Zeit betroffen sein kann. Ferner gilt, dass, je größer die
Zunahme des Datenverkehrs ist, desto größer ist die Anzahl m von Einganganschlüssen und
Ausgangsanschlüssen
der verschiedenen Matrizen und die Anzahl n der Bestandteile des
Signal-Multiplexes.
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Die
Europäische
Patentveröffentlichung
EP 1 154 671 offenbart eine
Vermittlungseinheit, welche einen dreistufigen Aufbau gemäß dem oben
diskutierten Stand der Technik hat.
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Die
vorliegende Erfindung ist aus einer Bemühung entstanden, eine Vermittlungseinheit
für ein Telekommunikationsnetzwerk
bereitzustellen, welche eine Steuerung hat, welche mit der oben
beschriebenen herkömmlichen
Vermittlung kompatibel ist, und welche, zumindest zum Teil, einen
vereinfachten Vermittlungsmatrix-Aufbau bereitstellt, ohne dass
eine Zunahme eines Steuerdatenverkehrs zwischen der Steuerlogik
und der Vermittlungsmatrix verursacht wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine Vermittlungseinheit für ein Telekommunikationsnetzwerk
bereitgestellt, welche eine befehlsgesteuerte Vermittlungsmatrix,
welche zumindest zwei Vermittlungs-Freiheitsgrade hat, und eine
Steuerlogik zum Erzeugen eines ersten Typs von Steuerbefehlen, welche
für eine
Gruppe von Verbindungen die Vermittlung dieser im ersten Freiheitsgrad
bestimmen, und zumindest eines zweiten Typs von Steuerbefehlen,
welche bei einer gegebenen Verbindung ihre Vermittlung in allen
Freiheitsgraden bestimmen, hat, wobei die Vermittlungseinheit gekennzeichnet
ist durch eine Umformungsschaltung, welche zwischen der Steuerlogik
und der Vermittlungsmatrix verbunden ist, um Steuerbefehle des ersten
Typs mit Steuerbefehlen des zweiten Typs zu einem Steuerbefehl des
zweiten Typs zusammenzuführen.
Die Umformungsschaltung der Vermittlungseinheit gemäß der Erfindung
wirkt als ein Empfänger
für alle
Steuerbefehle betreffend dem Aufbau, welche durch die Steuerlogik
ausgegeben werden, und zwar unabhängig davon, ob diese in einer
herkömmlichen
Vermittlungseinheit des in 1 gezeigten
Typs zum MSP-Vermittler, zum VCS, zum Bypass oder zur MSP-Brücke gerichtet
worden sind. Die Datenmenge der Steuerbefehle, welche durch die
Steuerlogik der Vermittlungseinheit gemäß der Erfindung an die Umformungsschaltung
gesendet werden, kann somit so gering beibehalten werden, wie beim
herkömmlichen System
von 1. Da die Umformungsschaltung in naher Nachbarschaft
zur Vermittlungsmatrix platziert werden kann, können hohe Datenraten für die Übertragung
von Steuerbefehlen zwischen der Umformungsschaltung und der Vermittlungsmatrix
einfacher realisiert werden als zwischen der Steuerlogik und der
Umformungsschaltung. Darüber
hinaus kann, da die Umformungsschaltung dazu in der Lage ist, verschiedene
Typen von Steuerbefehlen der Steuerlogik zu verarbeiten, und zwar
insbesondere die Steuerbefehle, welche an den MSP-Vermittler, den
VCS, den Bypass oder die MSP-Brücke
in der herkömmlichen Vermittlungseinheit
gesendet werden, die herkömmliche
Steuerlogik im Kontext der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Dies setzt voraus, dass das Steuerprogramm, welches durch die Steuerlogik 5 ausgeführt wird,
zu einem herkömmlichen
Steuerprogramm identisch sein kann, welches für eine Vermittlungseinheit
verwendet wird, welche den in 1 gezeigten
Aufbau hat. Daraus folgend ist die Vermittlungseinheit gemäß der Erfindung
vereinfacht und es werden Kosten eingespart.
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Wenn
es beabsichtigt ist, die Vermittlungseinheit der vorliegenden Erfindung
in einem Synchronous Digital Hierarchy (SDH)-Telekommunikationssystem
zu verwenden, wird der erste Vermittlungs-Freiheitsgrad vorzugsweise
ein räumlicher Freiheitsgrad
sein, das heißt,
dass der erste Freiheitsgrad bestimmt, an welchem physikalischen
Ausgangsanschluss der Vermittlungsmatrix ein vorgegebener Signalbestandteil
eines Zeit-Multiplex-Signals, welches an einem vorgegebenen Signal-Eingangsanschluss
eingegeben wird, ausgegeben wird. Darüber hinaus ist der zweite Freiheitsgrad
vorzugsweise ein zeitlicher Freiheitsgrad, das heißt, dass
er den Zeitschlitz (oder die Zeitschlitze) bestimmt, in welchem
ein vorgegebener Bestandteil eines Multiplex-Eingangssignals am
Ausgangsanschluss der Vermittlungsmatrix erscheint.
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Alternativ
ist, wenn ein weiterer Typ von einer Multiplex-Übertragung
verwendet wird, wie beispielsweise ein Frequenz-Multiplex, der zweite Vermittlungs-Freiheitsgrad
vorzugsweise ein Frequenz-Freiheitsgrad.
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Vorzugsweise
ist die Steuerlogik dazu angepasst, ebenfalls Steuerbefehle eines
dritten Typs bereitzustellen, welche bei einer Gruppe von Verbindungen,
genauer gesagt, für
alle Verbindungen, welche in einem Multiplex-Signal enthalten sind,
eine Vermittlung der einzelnen Verbindungen im zweiten Freiheitsgrad
erlauben oder unterdrücken.
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Um
eine Neuverwendung von einer bestehenden Steuerlogik in einer Vermittlungseinheit
gemäß der Erfindung
zu vereinfachen oder um eine Aufrüstung von bestehenden Vermittlungseinheiten in
Vermittlungseinheiten gemäß der Erfindung
zu vereinfachen, ist es vorteilhaft, wenn jeder Typ von Steuerbefehl,
welcher durch die Steuerlogik ausgegeben werden kann, eine eigene
Schnittstelle der Umformungsschaltung zum Empfangen dieser dazu
zugewiesenen Steuerbefehle entsprechend der verschiedenen Konfigurationsregister
der herkömmlichen Vermittlungseinheit
hat.
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Um
dazu in der Lage zu sein, eine hohe Menge von Steuerbefehlen schnell
und wirksam zwischen der Umformungsschaltung und der Vermittlungsmatrix
zu übertragen,
ist es vorteilhaft, wenn die Vermittlungsmatrix und die Umformungsschaltung
in derselben Anordnung implementiert sind, beispielsweise eine gemeinsame
Schaltplatine. Die Steuerlogik kann jedoch in einer zweiten Anordnung
implementiert sein, wie beispielsweise auf einer zweiten Schaltplatine,
welche durch ein Bus-System mit der ersten Schaltplatine verbunden
ist. Eine solche Steuerlogik kann ebenfalls nicht nur zum Steuern
der Vermittlungsmatrix, sondern ferner ebenfalls von Bauteilen der
Vermittlungseinheit bereitgestellt werden.
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Gemäß eines
weiteren Aspektes der Erfindung ist ein Vermittlungsverfahren für ein Telekommunikationsnetzwerk
bereitgestellt, welches die Schritte enthält: Erzeugen eines ersten Typs
von Steuerbefehlen, welche für
eine Gruppe von Verbindungen die Vermittlung derer in einem ersten
Freiheitsgrad spezifizieren; Erzeugen von zumindest einem zweiten
Typ von Steuerbefehlen, welche bei einer gegebenen Verbindung die
Vermittlung derer in allen Freiheitsgraden spezifizieren; Zusammenführen der
Steuerbefehle des ersten Typs mit Steuerbefehlen des zweiten Typs,
um einen Steuerbefehl des zweiten Typs auszubilden; und Eingeben
des Steuerbefehls, welcher durch das Zusammenführen erlangt wird, in eine
befehlsgesteuerte Vermittlungsmatrix, welche zumindest zwei Vermittlungs-Freiheitsgrade hat.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Beschreibung einer Vermittlungseinheit gemäß der Erfindung deutlich, welche
nun mittels Beispiel lediglich mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen
beschrieben wird, in denen:
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1,
wie bereits diskutiert, ein Blockdiagramm einer herkömmlichen
Vermittlungseinheit zur Verwendung in einem SDH-Telekommunikationsnetzwerk ist;
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2 ein
Blockdiagramm von einer Vermittlungseinheit gemäß der Erfindung ist, welche
eine Vermittlungsmatrix und weitere Bauteile enthält, welche
durch eine gemeinsame Steuerlogik gesteuert werden;
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3 ein
Blockdiagramm der Vermittlungsmatrix von 2 ist; und
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4 schematisch
die Verarbeitung in einer Umformungsschaltung gemäß der Erfindung
darstellt.
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Bezugnehmend
auf 2 ist ein schematisches Blockdiagramm einer Vermittlungseinheit
für ein
Telekommunikationsnetzwerk gemäß der vorliegenden
Erfindung gezeigt. Die Vermittlungseinheit ist aus einer Mehrzahl
von Schaltplatinen 12, 13, 17 ausgebildet,
welche auf einer gemeinsamen Rückebene
befestigt sind und unter Verwendung eines Bus-Systems 14 kommunizieren,
welches sich auf dieser Rückebene
befindet.
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Auf
der Schaltplatine 12 ist eine Steuerlogik 5 ausgebildet,
welche im Aufbau und in der Funktion der oben beschriebenen Steuerlogik 5 von 1 entsprechen
kann. Die Steuerlogik 5 ist als ein Mikro-Steuersystem
implementiert, welches eine Routing-Information der verschiedenen
Verbindungen, welche durch die Vermittlungseinheit durchzulassen sind,
empfängt,
und eine Vermittlungsmatrix auf der Schaltplatine 13 steuert.
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Die
Schaltplatinen 17 werden ebenfalls Verkehrskarten zum Abschließen von
Informationssignalen, welche von außerhalb ankommen, und zum Umformen
derer in ein Format, welches die Vermittlungseinheit in der Lage
ist, zu verarbeiten, um Fehlfunktionen in den Informationssignalen
zu erfassen, usw., genannt.
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Ein
Blockdiagramm des Aufbaus der Vermittlungsmatrix ist in 3 gezeigt.
Die Vermittlungsmatrix enthält
vier Konfigurationsregister, welche in der Funktion und Größe den Konfigurationsregistern 2 (MSP-Vermittler-Konfigurationsregister), 4 (TSI-Konfigurationsregister), 9 (Bypass-Konfigurationsregister)
und 11 (MSP-Brücken-Konfigurationsregister) von 1 entsprechen,
und daher durch die gleichen Bezugsziffern und Abkürzungen
gekennzeichnet werden. Im Gegensatz zu der bekannten Vermittlungseinheit
von 1, steuern diese Konfigurationsregister nicht
direkt Vermittlungsmatrizen oder Vermittler, sondern sind jeweils
mit einer Umformungsschaltung 15 verbunden, welche den
Inhalten dieser Register beitritt, um diese in einem Gesamtaufbau
zu verarbeiten, welcher den Vermittlungszustand eines einzelnen
VCS (TSI) 3 bestimmt, wobei die m Eingangs- und Ausgangsanschlüsse derer
unmittelbar die Eingangs- und Ausgangsanschlüsse der Vermittlungsmatrix
ausbilden. Dies setzt voraus, dass der Gesamtaufbau, welcher durch die
Umformungsschaltung 15 erlangt wird, für jeden Zeitschlitz des Multiplex-Signals
an jedem Ausgangsanschluss des VCS 3 einen Eingangsanschluss
und einen Eingangs-Zeitschlitz
spezifiziert, welcher ihm zugeordnet ist. Die Steuerdatenrate zwischen
der Umformungsschaltung und dem VCS 3, welche notwendig
ist, um den Aufbau des VCS 3 aktualisiert zu halten, ist
im allgemeinen höher
als die Datenrate, welche durch die Steuerlogik 5 an die
Umformungsschaltung 15 gesendet wird, jedoch kann diese
Anforderung einfach erfüllt
werden, da die Umformungsschaltung 15 und der VCS 3 auf
derselben Schaltplatine 13 sind, so dass die Steuerdatenleitung 16 zwischen
den beiden kurz ist und bei einer hohen Rate betrieben werden kann.
Darüber
hinaus ist die Steuerdatenleitung 16 ausschließlich für die Kommunikation zwischen
der Umformungsschaltung 15 und dem VCS 3 verfügbar, wohingegen
eventuell mehrere Schaltplatinen 13, 17 mit einer
Steuerinformation bereitzustellen sind, welche jeder von ihnen spezifiziert
ist.
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Im
Gegensatz zu der Steuerlogik 5, welche durch einen Mikroprozessor
oder eine Mikrosteuerung und ein entsprechendes Steuerprogramm realisiert
werden kann, ist eine fest verdrahtete Logik für die Umformungsschaltung 15 bevorzugt,
um höchstmögliche Verarbeitungsgeschwindigkeiten
zu erreichen.
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Die
durch die Umformungsschaltung 15 durchzuführende Verarbeitung
ist nicht sehr kompliziert, sie erfordert lediglich viele Berechnungen
unter strikten zeitlichen Beschränkungen,
weil zum Umformen eines modifizierten MSP (Multiplex Section Protection)-Vermittlungsaufbaus,
eines VCS-Aufbaus, eines
Bypass-Aufbaus oder eines MSP-Brücken-Aufbaus,
welche durch die Steuerlogik 5 der Umformungsschaltung 15 in
einem Gesamtaufbau für
den VCS 3 bereitgestellt sind, weniger als 50 ms zur Verfügung stehen.
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Wenn
m = k + l die Anzahl von Eingangsanschlüssen (und Ausgangsanschlüssen) der
Vermittlungseinheit ist, und jeder Rahmen gemäß dem SDH-Standard n = 63 Kanäle hat,
welche unabhängig
voneinander zu vermitteln sind, kann ein MSP-Vermittler-Aufbau (welcher in 4 als
CMSP-S bezeichnet wird) als ein m-Bestandteil
Vektor angesehen werden, wobei die Bestandteile dessen jeweils aus
den Ganzzahlen 1 bis m ausgewählt sind, wobei der i-te Bestandteil
des Vektors die Nummer des Eingangsanschlusses des MSP-Vermittlers
anzeigt, welcher mit dem i-ten Ausgangsanschluss verbunden ist,
wobei ein VCS-Aufbau (welcher in 4 als CVCS bezeichnet wird) als eine Matrix angesehen
werden kann, welche m Zeilen und n = 63 Spalten hat, wobei die Elemente
gleich Paare von Ganzzahlen sind, wobei das Element in Zeile i,
Spalte j die Nummer ini,j des Eingangsanschlusses
und die Nummer si,j des Zeitschlitzes an
diesem Eingangsanschluss spezifiziert, bei welchem ein Informationssignal,
welches im j-ten Zeitschlitz des i-ten Ausgangsanschlusses des VCS
ausgegeben wird, empfangen wird. Die m Bits des Bypass-Aufbaus CB spezifizieren, welche der m Eingangsanschlüsse des
VCS direkt durch den entsprechend nummerierten Ausgangsanschluss
vermittelt werden, wodurch der VCS umgangen wird und die Notwendigkeit
vermieden wird, Zeitschlitze innerhalb des Multiplex-Signals des
entsprechenden Eingangs zu mischen. Der Aufbau und die Funktion
des MSP-Brücken-Aufbaus
CMSP-B sind analog zum MSP-Vermittler-Aufbau
CMSP-S.
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In
den Vektoren CMSP-S, CMSP-B und
der Matrix CVCS können Bestandteile sein, welche
jeweils identische Nummern oder Paare von Nummern enthalten, wobei
dies einer Vermittlung von jeweils einem Signal-Multiplex oder einem
Signalbestandteil von einem Eingangsanschluss an mehrere Ausgangsanschlüsse entspricht.
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Um
einen Gesamtaufbau für
den VCS 3 der Vermittlungseinheit gemäß der Erfindung aus diesen vier
Aufbauten zu berechnen, fasst die Umformungsschaltung 15 zunächst den
VCS-Aufbau CVCS und den Bypass-Aufbau CB zusammen, wie in 4 gezeigt,
indem in jeder Linie i der Matrix CVCS,
bei welcher ein Bit mit einem Wert von 1 im Bypass-Aufbau CB anzeigt, dass ein Bypass zu vermitteln
ist (die zweite Linie im Beispiel von 4), die
Elemente von dieser Linie durch Paare von Nummern i, j überschrieben
werden, wobei j die Nummer der Spalte ist, in welcher sich das betreffende
Element in der Aufbaumatrix CVCS befindet.
Die somit modifizierte Linie entspricht, bei einer Vermittlungseinheit,
welche den in 1 gezeigten herkömmlichen
Entwurf hat, einem direkten Vermitteln des Multiplex-Signals vom Eingangsanschluss
i = 2 zum Ausgangsanschluss i = 2 des VCS 3, während dessen
zeitlicher Aufbau beibehalten wird.
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Die
somit erlangte Zwischenmatrix CINT muss immer
noch mit den Aufbauten CMSP-S des MSP-Vermittlers
und CMSP-B der MSP-Brücke zusammengefasst werden,
um den Gesamtaufbau auszubilden. Die Reihenfolge, in welcher dieses
vorgenommen werden kann, ist beliebig. Der MSP-Brücken-Aufbau CMSP-B ist ein m Bestandteil-Vektor, wobei der
i-te Bestandteil dessen die Nummer des Eingangsanschlusses der MSP-Brücke spezifiziert,
welcher mit dessen i-ten Ausgangsanschluss verbunden ist. Dies setzt voraus:
Wenn, wie im Beispiel von 4, der erste Bestandteil
von CMSP-B gleich 2 ist, der zweite gleich
1 ist und m-te gleich p ist, hat der erste Ausgangsanschluss den
Signal-Multiplex, welcher durch die Bestandteile von der zweiten
Linie von CINT, welche zu ihm weitergeleitet
wird, bestimmt ist, hat der zweite Ausgangsanschluss den Signal-Multiplex von der ersten
Linie, und hat der m-te Ausgang den von der p-ten Linie, welche
daran weitergeleitet ist. Dies ist im Aufbau von der Matrix CINT von 4 widergespiegelt,
welcher durch ein Zusammenfassen von CINT und
CMSP-B erlangt wird.
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Der
MSP-Vermittler-Aufbau CMSP-S ist ein m Bestandteil-Vektor,
wobei der i-te Bestandteil ci dessen im
herkömmlichen
Entwurf von 1 die Nummer des Eingangsanschlusses
des MSP-Vermittlers spezifiziert,
welcher mit dessen i-ten Ausgangsanschluss verbunden ist. Indem
dieser Vektor mit CINT zusammengefasst wird,
wird der Gesamtaufbau C erlangt, wie in 4 gezeigt,
durch welchen die Umformungsschaltung 15 den VCS 3 der
Vermittlungseinheit von der Erfindung steuert.
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Es
wird für
den Fachmann leicht verständlich sein,
dass die Vermittlungseinheit und das Verfahren der vorliegenden
Erfindung in Abhängigkeit
von der beabsichtigten Anmeldung modifiziert werden können. Während beispielsweise
die Vermittlungseinheit der Erfindung mit Bezug auf ein SDH-Telekommunikationsnetzwerk
beschrieben wurde, wo sie insbesondere Anwendung findet, können die
Vermittlungseinheit und das Verfahren der Erfindung bei weiteren Telekommunikationsnetzwerken
angewendet werden, welche mit unterschiedlichen Multiplex-Schemata
arbeiten, wie beispielsweise Frequenz-Multiplex-Netzwerke.