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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Wärmetauschvorrichtung, die für die Abfuhr
der Verlustleistung geeignet ist, die von den Ausrüstungen
an Bord eines Raumfahrzeugs und insbesondere eines Satelliten erzeugt
wird.
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Beim
Betrieb eines Raumfahrzeugs in der Umlaufbahn strahlen eine Reihe
von elektrischen und elektronischen Bordausrüstungen eine Wärmemenge
ab, wobei diese Menge auf die zugehörige Leistung dieser Ausrüstungen
bezogen ist und sich bei einigen leistungsstarken Ausrüstungen
als groß erweisen
kann. Um die thermische Umgebung dieser Ausrüstungen in Temperaturbereichen
zu halten, die mit ihrer Funktionsweise und ihren Leistungen kompatibel
sind, ist es erforderlich, eine Wärmetauschvorrichtung vorzusehen,
um diese Wärme
zu sammeln, zu transportieren und anschließend in den Weltraum abzuführen.
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Heute
ist eine Reihe von Systemen bekannt, die diesen Wärmetausch
vornehmen. Diese Systeme beinhalten eine Vorrichtung für den Transport
und die Verteilung der Wärme
sowie eine Vorrichtung zum Wärmetausch
per Abstrahlung. Das Prinzip der Wärmetransportvorrichtung beruht
auf der Nutzung eines Mediums, das zwischen dem warmen Bereich,
wo die thermische Leistung abgegeben wird, und einem kälteren Bereich
zirkuliert, wo diese durch das Medium aufgenommene Wärmeleistung
per Abstrahlung durch einen oder mehrere feststehende oder ausfahrbare
Strahler nach außen
abgeführt
wird. Das Funktionsprinzip der Vorrichtungen beruht also auf deren
Transport- und Austauschfähigkeit
sowie bei Zweiphasensystemen auf den Verdampfungs-/Kondensationseigenschaften
des Mediums (latente Wärme
des Medium.
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Das
Wärmerohr
ist eine erste bekannte Vorrichtungsart für den Wärmetransport. Dieses System beinhaltet
ein starres Metallrohr (beispielsweise aus Aluminium), in welchem
ein Kühlmedium
(im Allgemeinen Ammoniak) zirkuliert und nutzt die Phasenwechseleigenschaften
Flüssig-Dampfförmig sowie die
Kapillaritätseigenschaften
der Flüssigkeiten.
So ist ein Wärmerohr
ein geschlossenes Zweiphasensystem, in dem der auf der Ebene des
warmen Bereichs (so genannter Verdampfungsbereich) erzeugte Dampf
hin zu einem kälteren
Bereich (wo der Druck niedriger ist) abgesaugt wird und sich dort
an der Metallwand des Rohres niederschlägt. Die flüssige Phase des verwendeten
Mediums gleitet entlang der Metallwand des Rohrs in umgekehrter
Fließrichtung
der Dampfphase des Mediums, die in der Mitte des Rohrs eingeschlossen
bleibt. Dieser Rückfluss des
Mediums entlang der Wand wird durch eine kapillare Struktur (Docht
oder Längsrillen)
gewährleistet, welche
die beiden Enden des Rohres verbindet und gleichzeitig die Rolle
einer Kapillarpumpe und eines Separators der beiden Phasen Flüssig-Dampfförmig spielt.
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Wärmetauschvorrichtungen
auf Wärmerohrbasis
werden häufig
im Bereich der Satelliten verwendet, weisen jedoch zwei Haupteinschränkungen auf.
Zunächst
einmal erlaubt die mechanische Steifigkeit der Wärmerohre es nicht, ihren Einsatz
für den Wärmetransport
zu in der Umlaufbahn ausfahrbaren Abstrahlungsflächen (ausfahrbare Strahler)
ins Auge zu fassen, die eine Rekonfiguration des Wärmewegs im
Weltraum erfordern. Zweitens macht die Einschränkung ihrer Leistungen bezüglich ihrer
Wärmetransportkapazität (in der
Größenordnung
von einigen Hundert W.m) und der Transportdistanz bei leistungsstarken
Telekommunikationssatelliten die Verwendung anderer Vorrichtungen
erforderlich, wo der Wärmetransport über größere Entfernungen
erfolgen kann, entlang des komplexeren, bisweilen dreidimensionalen
Wärmewegs,
der im Flug rekonfigurierbar ist (Ausfahren von Strahlern) und wo
die Transportfunktion etwaig durch mechanisches Pumpen aktiv unterstützt werden
muss. Diese Wärmetauschvorrichtungen
sind Vorrichtungen mit Fluidikschleife. Diese Schleifen können einphasig
gepumpt, zweiphasig mit Kapillaraszension oder zweiphasig mit mechanischem
Pumpen sein. Die Vorrichtungen mit Fluidikschleife bestehen aus
drei Teilen: einem Verdampfer, einem Strahler und elastischen oder
starren Fluidikleitungen.
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Vorrichtungen
mit einphasiger Fluidikschleife haben ein Funktionsprinzip, das
demjenigen einer Zentralheizung vergleichbar ist, die die Eigenwärme des
Mediums nutzt. Das Kühlmittel
(FreonTM, Wasser, Ammoniak, usw. ..) nimmt
die von den Ausrüstungen abgegebene
Leistung auf, wodurch seine Temperatur in der Nähe der Wärmequellen ansteigt und leitet diese
Leistung durch Abkühlung
in einen oder mehrere Strahler ab, ohne seinen physikalischen Zustand zu
verändern.
Die Beweglichkeit des Mediums wird durch ein aktives Pumpsystem
gewährleistet.
Dieses mechanische Pumpen, das von einer elektrisch gespeisten Pumpe
durchgeführt
wird, sorgt für
den in der Schleife erforderlichen Durchsatz des Mediums. Die mechanischen
Pumpen können
neben ihrem Energieverbrauch Mikroschwingungen erzeugen, die bisweilen
mit den anderen Ausrüstungen
und Instrumenten an Bord des Satelliten kaum kompatibel sind. Außerdem können diese
Pumpen auch eine für
die Mission des Satelliten lästige
Lebensdauer aufweisen, eine eingeschränkte Haltbarkeit infolge des
vorzeitigen Verschleißes
einiger mechanischer Teile innerhalb der Pumpe.
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Die
zweiphasigen Fluidikschleifen nutzen ebenso wie die Wärmerohre
neben der Temperaturerhöhung
die latente Verdampfungswärme
des Mediums, um Wärme
aufzunehmen und abzugeben. Das Kühlmittel ändert beim
Zirkulieren in der Schleife somit seinen Zustand. Es verdampft,
indem es die von den Ausrüstungen
abgegebene Wärme
auf der Ebene des Verdampfers aufnimmt, und kondensiert, indem es
diese Wärme
in einen oder mehrere Kondensatoren abgibt, die auf der Ebene des
Strahlers liegen. Das Medium wird entweder passiv durch Kapillarität in der
Schleife in Zirkulation versetzt oder mit Hilfe einer mechanischen
Pumpe, die oberhalb des Verdampfers angeordnet ist. Die Phasen Dampfförmig und
Flüssig
sind getrennt, außer
auf der Ebene des Kondensators und des Verdampfers, wo sie in die
gleiche Richtung strömen,
im Gegensatz zum Wärmerohr,
in dem die beiden Phasen im gleichen Rohr in entgegen gesetzter
Richtung zirkulieren. Diese Art von Vorrichtungen enthält nur auf
der Ebene des Verdampfers eine kapillare Struktur.
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Der
Einsatz ausfahrbarer Strahler erweist sich als erforderlich, um
die am Satelliten verfügbaren
Ableitungsflächen
zu erhöhen
mit dem Zweck, die Kapazität
der leistungsstarken Satelliten der neuen Generation betreffend
die Wärmeabgabe
durch Abstrahlung in den Weltraum zu steigern. Angesichts der Leistungen,
die abzuleiten sind, sind die Flächen des
Satellitenkörpers
nämlich
unzureichend. Das Prinzip des ausfahrbaren Strahlers besteht darin,
die am Satelliten in ausgefahrener Position verfügbaren Abstrahlungsflächen zu
erhöhen,
es greift aber auch auf den Einsatz einer Fluidikschleife zurück, wie
oben stehend dargestellt, um die abzuleitende Leistung vom Wärmerohrnetz,
welches die abgebenden Ausrüstungen
stützt,
zu den Abstrahlungsflächen
des ausfahrbaren Strahlers zu bringen, wobei gleichzeitig das Ausfahren
des Strahlers vor dessen Inbetriebsetzung ermöglicht wird.
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Bei
leistungsstarken Satelliten, die das Vorhandensein ausfahrbarer
Strahler erfordern, sind mehrere Architekturen für das Sammeln und den Transport
der Wärme
von den Ausrüstungen
zu den ausfahrbaren Strahlern möglich.
Entweder sammelt die Fluidikschleife die Wärme direkt am Fuß der Ausrüstungen
und transportiert sie bis zu den Abstrahlungsflächen der Strahler, oder ein
Wärmerohrnetz übernimmt
das Sammeln der Wärme
am Fuß der Ausrüstungen,
transportiert sie zu den Austauschbereichen, wo die Fluidikschleifen
sie rückgewinnen, um
sie bis zum Strahler zu befördern.
Die erste Lösung
ist für
einphasige Fluidikschleifen gut geeignet, während die zweite für alle Arten
von Schleifen geeignet ist.
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Im
Rahmen der zweiten Lösung
beinhaltet das Wärmerohrnetz
ein erstes so genanntes primäres
Wärmerohrnetz,
das die abzuleitende Leistung der Ausrüstungen sammelt und in eine
bevorzugte Richtung verteilt. Diese ersten Wärmerohre sind entweder in die
sie tragende Platte integriert oder darauf angebracht. Ein zweites
Wärmerohrnetz,
das so genannte Koppelnetz (oder durchquerende Wärmerohre vom englischen „crossing" abgeleitet), koppelt
die Wärmerohre
des Primärnetzes
untereinander entsprechend einer queren Richtung. Diese ersten Wärmerohre
sind entweder in die sie tragende Platte integriert oder darauf
angebracht. Die Fluidikschleife wird es ermöglichen, die Abstrahlungsfläche des ausfahrbaren
Strahlers, wo der Kondensator der Fluidikschleife installiert ist,
an die zwei Netze, nämlich Primärnetz und
Koppelnetz, die die Wärme
von den Ausrüstungen
abziehen, thermisch zu koppeln. Wie oben erläutert beinhaltet die Fluidikschleife
einen Verdampfer, der es ermöglicht,
die abzuleitende Leistung der Wärmerohrnetze
der Platten des Satelliten aufzufangen, eine Dampfleitung, um die
abzuleitende Leistung zu einem Kondensator zu transportieren und
eine Flüssigkeitsrückleitung,
um den Verdampfer erneut zu versorgen. Ein Behälter oberhalb des Verdampfers
ermöglicht
die Lagerung der Flüssigkeit, die
nicht in der Schleife zirkuliert. Der Kondensator ist mit dem Strahler
verbunden, dessen thermo-optische Eigenschaften geeignet sind, die
Ableitung der Leistung in die Außenumgebung zu gewährleisten.
Die Dampf- und die Flüssigkeitsleitung
können
Schlauchleitungen sein, damit das Ausfahren des Strahlers möglich ist.
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Die
Effektivität
des ausfahrbaren Strahlers (seine Ableitungsleistung) ist großzügig bezogen
auf den effektiven Temperaturgradienten entlang des Wegs zwischen
den ableitenden Ausrüstungen
und der Abstrahlfläche.
Ganz wichtig: je niedriger der Temperaturgradient, je wirksamer
der Strahler. Außerdem:
je kürzer
der thermische Weg, umso niedriger der Gradient. Insbesondere die
Betriebstemperatur des Verdampfers ist ein Schlüsselelement für die Wirksamkeit
der Schleife.
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Nun,
da der Wärmetausch
hauptsächlich durch
Leitung von den Ausrüstungen
hin zur Abstrahlfläche
des Strahlers abgesehen vom zweiphasigen Tausch in den Wärmerohren
erfolgt, müssen alle
Kontakt- und Austauschbereiche und -flächen sorgfältig zahlenmäßig minimiert,
flächenmäßig maximiert
und hinsichtlich der Qualität
des thermischen Kontakts optimiert werden.
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Zweck
der Erfindung ist es also, eine Wärmetauschvorrichtung anzubieten,
die eine optimale Nutzung der Strahler, insbesondere ausfahrbarer Strahler,
durch Erhöhung
der thermischen Ableitungsleistung des Satelliten ermöglicht und
die Verbesserung der Effektivität
des thermischen Wegs, wobei letztgenannte durch die Erhöhung von
Kontaktflächen
an den Knotenpunkten dieses thermischen Wegs erzielt wird.
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Hierfür hat die
Erfindung eine Wärmetauschvorrichtung
zum Gegenstand, die mindestens einen in der Nähe der Wärmeabgabequelle eines Satelliten liegenden
Wärmetauschkanal
beinhaltet, so dass die Wärme,
die die Quelle abzugeben im Stande ist, gesammelt wird, einen Verdampfer
und einen Kondensator. In der Vorrichtung gemäß der Erfindung
- – sind
der Verdampfer und der Kondensator durch Fluidikleitungen verbunden,
so dass eine Fluidikschleife im Kontakt mit einem Wärmetauschkanalnetz
gebildet wird,
- – beinhaltet
das Wärmetauschkanalnetz
mindestens zwei Kopplungswärmerohre
und mindestens ein Hauptwärmerohr
in direktem Kontakt mit der Quelle,
- – ist
der Verdampfer parallel zwischen den beiden Kopplungswärmerohren
angeordnet, wobei jede der Seiten des Verdampfers gegenüber den
jeweiligen Wärmerohren
thermisch an die Seite gegenüber
dem Wärmerohr
gekoppelt ist, und die Basis des Verdampfers, welche die dritte
Seite bildet, an mindestens ein Hauptwärmerohr gekoppelt ist, so dass
sie auf einem Teil ihres Verlaufs, eine maximale Fläche ihrer
Außenwände in Berührung mit
denjenigen der Wärmetauschkanäle aufweist.
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So
bringt die Erfindung ein Verdampfermodell, einen Anordnungs- und
Integrationsprozeß für den Verdampfer
der Fluidikschleife des ausfahrbaren Strahlers ein, sowie eine Satellitenarchitektur,
die dem Verdampfer eine große
Kontaktfläche
bietet, und zwar entweder mit einem primären Wärmerohr oder den primären Wärmerohren
oder einem Wärmerohr
oder den Wärmerohren
des Koppelnetzes.
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Gemäß einer
Ausführungsart
der Erfindung ist die Hauptachse des Verdampfers parallel zu den Hauptachsen
der beiden Koppelwärmerohre
angeordnet, in deren Nähe
er angeordnet ist. Jede der Seiten des Verdampfers gegenüber den
Wärmerohren
ist thermisch an die Seite gegenüber
dem Wärmerohr
gekoppelt, wobei diese Kopplung durch Oberflächenkontakt der Lamellen der
Wärmerohre und
des Verdampfers erfolgt.
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Gemäß einer
Ausführungsart
der Erfindung hat der Verdampfer einen Querschnitt in rechtwinkliger
Form, das heißt
einen quadratischen oder rechteckigen Querschnitt.
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Gemäß einer
Ausführungsart
der Erfindung hat der Verdampfer an den Seiten, die keinen Kontakt mit
Wärmetauschkanälen aufweisen,
Materialaussparungen.
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Weitere
Kennzeichen und Vorteile der vorliegenden Erfindung treten beim
Lesen der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsarten der Erfindung zutage,
die zwecks Veranschaulichung und keinesfalls einschränkend angegeben
werden.
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In
den folgenden Figuren:
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stellt 1 ein
Prinzipschaltbild einer zweiphasigen Fluidikschleife mit Kapillaraszension
dar,
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stellt 2 schematisch
einen mit ausfahrbaren Strahlern versehenen Satelliten dar,
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stellt 3 schematisch
ein Wärmerohrnetz dar,
an dem elektronische Ausrüstungen
angeordnet sind, die an der Innenfläche einer Satellitenplatte
angebracht sind,
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stellt 4 eine
schematische Schnittansicht einer Satellitenstruktur dar, die eine
Vorrichtung gemäß einer
Ausführungsart
der Erfindung beinhaltet,
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stellen
die 5a, 5c und 5e schematisch
perspektivische Ansichten verschiedener Ausführungsarten von Vorrichtungen
gemäß der Erfindung
dar, während
Figur 5b, 5d und 5f eine
Schnittansicht der 5a, 5c beziehungsweise 5e darstellen,
und die 6a bis 6c verschiedene
Gestaltungen des Verdampfers gemäß der Erfindung
veranschaulichen.
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Bei
all diesen Figuren tragen Elemente, welche die gleichen Funktionen
erfüllen,
die gleichen Referenznummern.
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Nun
werden wir das Prinzip der zweiphasigen Fluidikschleife mit Kapillaraszension
im Zusammenhang mit 1 erläutern.
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In 1 ist
eine zweiphasige Fluidikschleife mit Kapillaraszension 10 zu
sehen, die mindestens einen Verdampfer 11, mindestens einen
Kondensator 12 und einen Behälter 13 beinhaltet.
Als Strichpunktlinie und schematisch sind ebenfalls die Wärmequelle 14,
das heißt
die (nicht dargestellten) Wärme
abgebenden Ausrüstungen
an Bord eines Satelliten dargestellt, in deren Nähe sich der Verdampfer 11 befindet,
und der Wärmeabfuhrbereich 15,
der sich auf der Ebene einer (nicht dargestellten) ausfahrbaren Strahlerplatte
des Satelliten befindet, und in dessen Nähe sich der Kondensator 12 befindet.
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Der
Behälter 13 für Kühlmedium 16,
beispielsweise Ammoniak, versorgt mittels einer Leitung 17 die
Schleife 10 mit Medium. Das Medium 16, im flüssigen Zustand,
der in 1 durch Schraffierungen symbolisch dargestellt
wird, strömt
in den Verdampfer 11 ein, wo es verdampft wird. Der so
erzeugte Dampf (in 1 durch Punkte dargestellt)
wird über
eine Transportleitung 18 zum Kondensator 12 befördert.
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Der
Dampf wird dann im Kondensator 12 zu Flüssigkeit kondensiert und kehrt über eine
Transportleitung 19 zum Verdampfer zurück.
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Der
Verdampfer 11 hat innen eine Kapillarstruktur 11a.
Er beinhaltet an seiner Innenfläche Längsrillen
auf dem gesamten Umfang, die sich von einem Ende zum anderen seiner
Länge erstrecken. So
durchquert die in den Verdampfer 11 hineinkommende Flüssigkeit
den Kapillardocht in Richtung Wand des Verdampfers, wo sich die
abzuleitende Leistung befindet. Sie verdampft dann an der Oberfläche der
Kapillarstruktur, wo sich Menisken bilden, die Kapillarkraft initiieren.
Der Anstieg des Kapillardrucks im Docht ist proportional zur Oberflächenspannung
des Mediums 16 und umgekehrt proportional zum Äquivalentradius
der Menisken.
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Beim
Verlassen des Kapillardochts des Verdampfers 11 wird der
Dampf also im Außenmantel des
Verdampfers 11 gesammelt, an der direkten Grenzfläche zur
Wärmequelle 14.
Auf Grund des Pumpkapillardrucks in der Schleife 10 wird
dieser Dampf anschließend
in die Dampfleitung geleitet und strömt bis zum Kondensator 12.
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Der
Druckbehälter 13 dient
insbesondere dazu, die Betriebstemperatur der Schleife 10 zu
regeln, sowie für
die Initiierung der Schleife 10.
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Die
Transportleitungen 18 und 19 sind einfache Rohre,
die geringe Druckverluste induzieren und sie sind leicht; sie können wegen
der ihnen innewohnenden Elastizität leicht gebogen werden. Sie
haben einen Innendurchmesser zwischen 4 und 10 mm.
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Der
ausfahrbare Strahler wiederum beinhaltet eine oder mehrere untereinander
durch nicht dargestellte Mittel verbundene Platten. Diese Platten sind
ursprünglich
(vor dem Start des Satelliten auf seine Umlaufbahn) entlang des
Körpers
des Satelliten übereinander
geklappt. Nach dem Start des Satelliten und seinem Verbringen in
die Umlaufbahn, werden diese Platten ausgefahren, so dass sie eine große Wärmeabfuhrfläche bilden,
somit ihre Ableitungsfähigkeit
maximieren und sie sind so angeordnet, dass sie den einfallenden
Strahlen der Sonne einen minimalen Sichtfaktor bieten, um die eintretenden
Wärmeströme, die
die Leistung des Strahlers beeinträchtigen, zu minimieren.
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Für diese
Art von Satelliten ist die für
die Abfuhr der Wärme
erforderliche Gesamtabstrahlungsfläche sehr groß, typischerweise
in der Größenordnung
von 60 m2. Die ausfahrbaren Strahler werden beispielsweise
in der Verlängerung
der feststehenden Platten des Satelliten parallel zur Ebene der
Umlaufbahn angeordnet.
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Zwecks
Illustration einer typischen Position der ausfahrbaren Strahler
in einem Satelliten hat man in 2 schematisch
einen Satelliten 50 dargestellt, der mit vier ausfahrbaren
Strahlern 51 ausgestattet ist (in 2 sind lediglich
drei sichtbar). Bei diesen ausfahrbaren Strahlern handelt es sich
zwecks Vereinfachung der Illustration um Ein-Platten-Strahler, aber diese
können
durch Mehr-Platten-Strahler ersetzt werden.
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3 stellt
ein Wärmerohrnetz
an einer Platte 20 eines Kommunikationsmoduls dar, wobei
an diesem Netz einige ableitende Ausrüstungen installiert sind, deren
Vorhandensein auf der Ansicht durch ihren Abdruck 21 auf
den Wärmerohren
materialisiert wird. Unter diesen Ausrüstungen werden für gewöhnlich so
genannte ATOP („Amplificateurs à Tubes à Ondes
Progressives", Wanderfeldröhrenverstärker) (oder
TWTA für
das englische „Travelling
Wave Tube Amplifier")
integriert, wobei die Aufgabe letzterer die Ultrahochfrequenzverstärkung von
Signalen vor deren erneuter Ausstrahlung in Richtung Erde ist.
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Diese
Rohre werden jeweils getragen von einem oder den Wärmerohren 22 für Transport
und Verteilung der vom Rohr freigesetzten Wärme. Diese Wärmerohre 22 gehören zu einem
Wärmerohrhauptnetz,
sind in die Strukturplatte des Moduls 20 integriert oder
werden von diesem gestützt
und sind alle gemäß einer
ersten bevorzugten Richtung parallel. Ein Koppelwärmerohrpaar 23 kreuzt
sämtliche
Wärmerohre 22 gemäß einer
queren Richtung. Dieses Wärmerohrpaar
beinhaltet zwei Koppelwärmerohre 220 und 221,
zwischen denen ein Verdampfer 223 angeordnet ist.
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4 stellt
eine Schnittansicht des Moduls 20 dar. Die Wärmetransportleitungen 18 und 19 verbinden
den Verdampfer 223, der möglichst nah an der Wärmequelle,
welche die abstrahlende Ausrüstung
ist, angeordnet ist, mit dem Wärmeabfuhrbereich,
der auf der Ebene einer ausfahrbaren Strahlerplatte des Satelliten
liegt, und in dessen Nähe
sich ein Kondensator 12 befindet, der wiederum aus zwei Kondensatorleitungen 121 und 122 gebildet
wird, die parallel geschaltet sind.
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Die 5a, 5b und 5c stellen
schematisch perspektivische Ansichten von Ausführungsarten einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung
dar, während
die Figuren 5b, 5d und 5e Schnittansichten
der 5a, 5b beziehungsweise 5c darstellen.
In 5a werden schematisch drei ATOP-Verstärker 21 mit
strahlendem Sammler dargestellt, die jeweils auf zwei Wärmerohren
des Primärnetzes
angebracht sind. Diese Wärmerohre kreuzen
Koppelwärmerohre 220, 221.
Wie dargestellt ist zwischen diese Koppelwärmerohre der Verdampfer 223 eingeschoben.
Diese sinnvolle Anordnung ermöglicht
es, eine optimale Kontaktfläche 25 für die Wärmeübertragung
zum Kondensator 12 zu nutzen. Gemäß dieser Ausführungsart
hat der Verdampfer drei Nutzkontaktflächen.
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In
Figur 5c werden schematisch drei ATOP-Verstärker 21 mit
konduktivem Sammler dargestellt, die parallel zum primären Wärmerohrnetz angebracht
sind, sowie weitere ableitende Ausrüstungen wie beispielsweise
Festkörperzustand-Verstärker 26 („Solid
State Power Amplifier" oder
SSPA auf Englisch) und Filter 27. In Figur 5e werden schematisch
drei ATOP-Verstärker 21 mit
konduktivem Sammler dargestellt, die senkrecht zum primären Wärmerohrnetz
angebracht sind.
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Man
versteht, dass die Erfindung aus den Nutzkontaktflächen für die Rückgewinnung
der von der Ausrüstung übertragenen
Wärme Nutzen
zieht. Ausgehend von dieser Feststellung haben die Forschungsteams
der Patentanmelderin verschiedene Formen und Konfigurationen zur
Gestaltung des Verdampfers ausgearbeitet, wobei nicht nur die gewollte Optimierung
hinsichtlich des Auffangens der Wärme, sondern auch hinsichtlich
des Gewichts und anderer kritischer Faktoren angestrebt wurde.
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Während 6c die
Form des Verdampfers von den 4 und 5 übernimmt,
illustriert 6a somit einen Verdampfer, dessen
obere Seite, die keine Nutzseite ist, da sie weder mit einem Wärmerohr noch
mit einer anderen Wärmequelle
in Berührung steht,
extrudiert wurde, nämlich
Materialaussparungen hat. Der Verdampfer aus 6b übernimmt
das gleiche Aussparungsprinzip, aber auf zwei Seiten des Verdampfers
(eine obere Seite und eine seitliche) angewandt. In der Tat ist
es so, dass, so sehr die Wände
der Seiten des Verdampfers in Kontakt mit den Wänden der Wärmerohre maximiert werden müssen, die
Seiten, die keinen Austausch bewirken, genau so sehr minimiert werden
müssen,
was einen zusätzlichen
Gewichtsverringerungseffekt ergibt.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die soeben beschriebenen Ausführungsarten
beschränkt. Somit
ist sie nicht auf die Ausrüstungen
beschränkt wie
sie oben stehend genannt sind. Die ATOP-Verstärker können ebenfalls mit konduktivem
Sammler sein und längs
zum primären
Wärmerohrnetz
angebracht sein oder quer zum primären Wärmerohrnetz angebracht sein.
Die Ausrüstungen
können
auch Leistungsumwandler, Versorgungen, rauscharme Leistungsverstärker, Vorverstärker, Festzustand-Verstärker, Filter,
Ausrüstungen,
die auf die Plattform des Satelliten zugeschnitten sind oder jegliche
sonstigen Wärme
ableitenden Ausrüstungen
an Bord von Raumfahrzeugen sein.
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Außerdem erfolgt
wie oben erläutert
die Kopplung per Oberflächenkontakt
zwischen jeder der Wände
der Nutzseiten des Verdampfers mit den jeweiligen Wänden der
Wärmerohre
gegenüber
auf der Gesamtheit der kleineren der beiden gegenüber liegenden
Flächen.
Bei den beschriebenen Ausführungsarten
sind die Wände
des Verdampfers größer als
diejenigen der Wärmerohre.
Trotzdem kann die umgekehrte Situation auftreten.
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Außerdem kann
man sich jegliche andere Art einer Aussparungskonfiguration als
die aus 6a und 6b vorstellen.
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Abschließend kann
man jegliches Mittel durch ein gleichwertiges Mittel ersetzen, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen.