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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Indolinderivate, welche 5-HT2C-antagonistische
Wirkungen entfalten, das Verfahren zu ihrer Herstellung und sie
enthaltende pharmazeutische Zubereitungen.
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Die
Rezeptoren 5-HT2C üben eine inhibierende Wirkung
auf die dopaminergische und noradrenergische Transmission aus (Neuropharmacology
36 (1997), 609, J. Psychopharmacol. 14 (2) (2000), 114–138). So wird
angegeben, daß 5-HT2C-Antagonisten
nützlich
sind bei der Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen des Zentralnerevensystems
(ZNS). Diesbezüglich
kann man, ohne daß die
Liste vollständig
ist, Störungen nennen,
wie Angst (Br. J. Pharmacol. 117 (1996), 427), Depression (Pharmacol.
Biochem. Behav. 29 (1988), 819–820),
impulsive Störungen
(Biol. Psych. 33 (1993), 3–14),
sexuelle Dysfunktionen (J. Pharmacol. 11 (1997), 72), die Parkinsonsche
Krankheit (Drug News Perspect. 12 (1999), 477), Migräne (Life
Sci. 54 (1994), 641–644),
Erkenntnissstörungen
(Neurosci. Biobehav. Rev. 23 (1999), 1111–1125), Schlafstörungen (Neuropharmacology
33 (1994), (3/4), 467–471),
Schizophrenie (Neurosci. Lett. 181 (1996), 65) und Appetitstörungen,
wie Bulimie und Anorexie (British J. Pharmacol. 123 (1998), 1707–1715).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Indolinderivate, welche sich
von den Verbindungen der Patentanmeldungen WO 95/29177 und WO 97/48699
nicht nur durch die Anwesenheit eines Pyridyloxy-Substituenten an
der 3-Pyridylaminocarbonyl-gruppe des Indolins, sondern auch durch
die Anwesenheit einer an die Indolingruppe kondensierten Benzogruppe
unterscheiden.
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Überraschenderweise
verleihen diese Änderungen
der Struktur den erfindungsgemäßen Verbindungen
im Vergleich zu den Verbindungen der Patentanmeldung WO 95/29177
und WO 97/48699 deutlich bessere pharmakologische Wirkungen. Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
haben sich bei oraler Verabreichung als besonders wirksam erwiesen.
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So
ermöglicht
die Einführung
eines Benzoindolin-Restes eine deutliche Verbesserung der pharmakologischen
Wirkungen der erfindungsgemäßen Verbindungen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere die Verbindungen der
Formel (I):
in der:
R
1 und
R
2 gemeinsam einen Benzocyclus bilden, der
gegebenenfalls durch ein Halogenatom oder eine Alkyl-, Alkoxy-,
Cyano-, Nitro-, Hydroxy-, Amino-, Alkylamino-, Dialkylamino- oder
Trifluormethyl-gruppe substituiert ist und R
3 ein
Wasserstoffatom bedeutet, oder
R
1 ein
Wassertsoffatom bedeutet und R
2 und R
3 gemeinsam einen Benzocyclus bilden, der
gegebenenfalls durch ein Halogenatom oder eine Alkyl-, Alkoxy-,
Cyano-, Nitro-, Hydroxy-, Amino-, Alkylamino-, Dialkylamino- oder
Trifluormethylgruppe substituiert ist,
deren Enantiomere, Diastereoisomere
und Additionssalze mit einer pharmazeutisch annehmbaren Säure oder Base,
mit der Maßgabe,
daß:
- – der
Begriff Alkyl für
eine geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffkette steht,
die 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält,
- – der
Begriff Alkoxy für
eine geradkettige oder verzweigte Alkyloxygruppe steht, die 1 bis
6 Kohlenstoffatome enthält.
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Als
pharmazeutisch annehmbare Säuren
kann man nennen: Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphonsäure, Essigsäure, Trifluoressigsäure, Milchsäure, Brenztraubensäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Fumarsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Citronensäure, Ascorbinsäure, Methansulfonsäure, Camphersäure, etc...
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Als
pharmazeutisch annehmbare Basen kann man nennen: Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid, Triethylamin, tert.-Butylamin, etc...
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Die
bevorzugten Verbindungen der Erfindung sind jene, bei denen R1 und R2 gemeinsam
einen nicht-substituierten oder durch eine Gruppe ausgewählt aus
Methoxy und Cyano substituierten Benzoring und R3 ein
Wasserstoffatom bedeuten.
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Als
erfindungsgemäß bevorzugte
Verbindungen kann man insbesondere nennen: N-(3-Pyridyl)-1,2-dihydro-3H-benzo[e]indol-3-carboxamid,
7-Methoxy-N-(3-Pyridyl)-1,2-dihydro-3H-benzo[e]indol-3-carboxamid, 6-Cyano-N-(3-Pyridyl)-1,2-dihydro-3H-benzo[e]indol-3-carboxamid
und N-(3-Pyridyl)-2,3-dihydro-1H-benzo[f]indol- 1-carboxamid.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin das Verfahren zur Herstellung
der Verbindungen der Formel (I), welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man
als Ausgangsprodukt ein Benzoindolderivat der Formel (II) verwendet:
in der R
1,
R
2 und R
3 die bezüglich der
Formel (I) angegebenen Bedeutungen besitzen, welche man unter Wärmeeinwirkung
mit einem Derivat der Formel (III) kondensiert:
in der Y eine Gruppe -N=C=O
oder -C(O)-N
3 darstellt, zur Bildung der
Verbindung der Formel (I),
- – welche gegebenenfalls mit
Hilfe einer klassischen Reinigungsmethode gereinigt werden kann,
- – deren
Isomere (Diastereoisomere und Enantiomere) erforderlichenfalls mit
Hilfe einer klassischen Trennmethode getrennt werden
- – und
welche man gewünschtenfalls
in ihre Additionssalze mit einer pharmazeutisch annehmbaren Säure oder
Base überführt,
mit
der Maßgabe,
daß das
Indolin der Formel (II) mit Hilfe bekannter Verfahrensweisen hergestellt
wird, beispielsweise ausgehend von dem entsprechenden Nitronaphthylacetonitril-Derivat.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin pharmazeutische Zubereitungen,
welche als Wirkstoff mindestens eine Verbindung der Formel (I) allein
oder in Kombination mit einem oder mehreren inerten, nichttoxischen,
pharmazeutisch annehmbaren Trägermaterialien
oder Hilfsstoffen enthalten.
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Als
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zubereitungen kann man insbesondere jene nennen, die für die Verabreichung
auf oralem, parenteralem, nasalem oder transdermalem Wege geeignet
sind, einfache oder dragierte Tabletten, Sublingualtabletten, Gelkapseln,
Compretten, Suppositorien, Cremes, Salben, Hautgele, etc...
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Die
nützliche
Dosierung variiert in Abhängigkeit
von dem Alter und dem Gewicht des Patienten, der Art und der Schwere
der Erkrankung sowie dem Verab reichungsweg. Dieser kann oral, nasal,
rektal oder parenteral sein. Ganz allgemein erstreckt sich die Einheitsdosis
zwischen 0,05 und 500 mg pro Behandlung bei 1 bis 3 Gaben im Verlauf
von 24 Stunden.
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Die
folgenden Beispiele verdeutlichen die Erfindung, ohne sie jedoch
in irgendeiner Weise einzuschränken.
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Die
Strukturen der beschriebenen Verbindungen wurden mit Hilfe der üblichen
spektroskopischen und spektrometrischen Methoden bestätigt.
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Die
verwendeten Ausgangsprodukte sind bekannte Produkte oder werden
mit Hilfe bekannter Verfahrensweisen hergestellt.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 1
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Stufe A: (2-Nitro-1-naphthyl)-acetonitril
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Man
bereitet eine Lösung
von 53,5 g (0,477 Mol) Kalium-tert.-butylat in 400 ml Dimethylformamid.
Man kühlt
diese Lösung
auf -10 °C
und gibt im Verlauf von etwa 1 Stunde eine Lösung von 40 g 4-Chlorphenoxyacetonitril
(0,24 Mol) und 37 g 2-Nitronaphthalin (0,213 Mol) in 200 ml Dimethylformamid
zu. Nach 2 Stunden bei -5 °C
gießt
man das Ganze auf 4 1 Wasser, welches 1 1 konzentrierte Chlorwasserstoffsäure enthält, und extrahiert
die wäßrige Phase
mit 3 × 500
ml Dichlormethan. Man wäscht
die organische Phase mit 300 ml Wasser, trocknet über Magnesiumsulfat,
filtriert und verdampft das Lösungsmittel.
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Man
erhält
65 g des Produkts.
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Man
kristallisiert diese 65 g aus einer Cyclohexan/Ethylacetat-Mischung
(50/50) um.
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Stufe B: 3H-Benzo[e]indol
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Man
hydriert 33 g (2-Nitro-1-naphthyl)-acetonitril (0,155 Mol) in Lösung in
630 ml 10 % Ethanol in Wasser und 6,3 ml reiner Essigsäure bei
einem Wasserstoffdruck von 4 bar und Umgebungstemperatur, wobei
man 19 g 10 % Palladium/ Kohle verwendet. Nach Beendigung der Wasserstoffabsorption
filtriert man den Katalysator ab, engt das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck ein und nimmt den Rückstand
mit 250 ml Dichlormethan auf, wonach man die organische Phase mit
100 ml einer 0,1 N Kaliumhydroxidlösung wäscht und dann die organische
Phase über
Magnesiumsulfat trocknet, filtriert und einengt.
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Man
reinigt den Rückstand
chromatographisch über
Siliciumdioxid unter Elution mit einer Cyclohexan/Ethylacetat-Mischung
(80/20).
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Stufe C: 2,3-Dihydro-1H-benzo[e]indol
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Man
löst 10
g (0,06 Mol) der in der vorhergehenden Stufe hergestellten Verbindung
in 50 ml Tetrahydrofuran. Dann gibt man bei 0 °C 120 ml des Boran/ THF-Komplexes
in Form einer 1 M Lösung
in Tetrahydrofuran und dann 120 ml Trifluoressigsäure zu dieser
Lösung.
Nach 30 Minuten gibt man bei 0 °C
6 ml Wasser zu, rührt
während
15 Minuten und engt das Ganze zur Trocknet ein. Man nimmt den Rückstand
mit 200 ml Dichlormethan auf, wäscht
mit 200 ml 1N Natriumhydroxidlösung,
trocknet die organische Phase über
Magnesiumsulfat, filtriert und engt ein.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 2:
2,3-Dihydro-1H-benzo[f]indol
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Die
experimentelle Methode zur Reduktion von 1H-Benzo[f]indol ist identisch
mit der des Herstellungsbeispiels 1, Stufe C. Die Synthese des als
Ausgangsmaterial eingesetzten 1H-Benzo[f]indols ist in der Literatur beschrieben
[Tetrahedron 49, 33 (1993), 7353; Heterocycies 24, 7 (1986), 1845].
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 3:
2,3-Dihydro-1H-benzo[e]indol-6-carbonitril
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Stufe A: N-(5-Cyano-2-naphthyl)-acetamid
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Man
gibt zu 25 g auf 0 °C
abgekühltes
N-(5,6,7,8-Tetrahydronaphthalin-2-yl)-acetamid
nacheinander 70 ml Trimethylsilylcyanid und dann 30 g Dichlordicyanochinon
in 70 ml Dichlormethan. Nach 3 Stunden bei Raumtemperatur gibt man
erneut eine Lösung
von 60 g Dichlordicyanochinon in 140 ml Dichlormethan zu, rührt während 12
Stunden bei 20 °C
und erhitzt dann während
8 Stunden auf 60 °C.
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Nach
der Neutralisation mit einer gesättigten
Natriumhydrogencarbonatlösung
dekantiert man die organische Phase ab und wäscht sie mit Wasser. Man reinigt
den nach dem Einengen erhaltenen Rückstand chromatographisch über Kieselgel
unter Verwendung einer Cyclohexan/Ethylacetat-Mischung (80/20).
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Stufe B: N-(1-Brom-5-cyano-2-naphthyl)-acetamid
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Man
gibt zu einer auf -5 °C
abgekühlten
Lösung
von 50 g (0,238 Mol) des in der vorhergehenden Stufe hergestellten
Produkts in 500 ml Dichlormethan und 25 ml Pyridin 39,8 g Brom in
Lösung
in 200 ml Dichlormethan. Man rührt
heftig während
4 Stunden bei Raumtemperatur, verdünnt dann mit 500 ml Dichlormethan, wäscht die
organische Phase 2-mal mit 300 ml Wasser, trocknet und engt ein.
Man kristallisiert den Rückstand aus
einer Dichlormethan/Methanol-Mischung (50/ 50) um.
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Stufe C: 6-Amino-5-brom-1-naphthonitril
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Man
erhitzt eine Mischung aus 12,5 g (0,043 Mol) des in der vorhergehenden
Stufe hergestellten Produkts, 3,6 g Natriumhydroxid, 195 ml Methanol
und 65 ml Wasser während
6 Stunden auf 80 °C.
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Nach
dem Verdampfen des Methanols extrahiert man die wäßrige Phase
zweimal mit Dichlormethan. Man trocknet den Extrakt, dampft ihn
ein und kristallisiert den Rückstand
aus einer Dichlormethan/Methanol-Mischung um.
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Stufe D: 1-Brom-5-cyano-2-naphthylcarbamidsäureethulester
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Man
gibt 19 ml Chlorameisensäureethylester
bei 0 °C
zu einer Lösung
von 33 g (0,133 Mol) des in der vorhergehenden Stufe hergestellten
Produkts in 200 ml Pyridin. Nach 1 Stunde bei 5 °C verdampft man das Lösungsmittel,
nimmt den Rückstand
mit 500 ml Dichlormethan auf, wäscht
die organische Phase 3-mal mit 100 ml 0,1N Chlorwasserstoffsäure, dann
mit 200 ml einer 10 %-igen Natriumhydrogencarbonatlösung und schließlich einmal
mit Wasser. Man kristallisiert den durch Eindampfen erhaltenen Rückstand
aus einer Dichlormethan/Methanol-Mischung um.
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Stufe E: 5-Cuano-1-[(trimethylsilul)-ethinyl]-2-naphthulcarbamidsäureethylester
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Man
vermischt in einem Reaktionsgefäß 14,1 g
(0,044 Mol) des in der vorhergehenden Stufe hergestellten Produkts,
11 ml Trimethylsilylacetylen, 13 ml Triethylamin, 670 mg Kupfer(I)-iodid
und 1,54 g Dichlor-bis(triphenylphosphin)palladium. Anschließend verschließt man das
Reaktionsgefäß und erhitzt
die Reaktionsmischung während
4 Stunden auf 80 °C.
Man verdünnt
mit 200 ml Dichlormethan und 100 ml Wasser, filtriert das Ganze,
dekantiert die organische Phase ab, trocknet sie und verdampft das
Lösungsmittel
im Vakuum. Man reinigt den erhaltenen Rückstand chromatographisch über Kieselgel
unter Verwendung einer Cyclohexan/Ethylacetat-Mischung (90/10) als
Elutionsmittel und kristallisiert dann das Produkt aus dem gleichen Lösungsmittel.
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Stufe F: 3H-Benzo[e]indol-6-carbonitril
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Man
gibt zu einer Lösung
von 2,74 g Natrium in 280 ml trockenem Ethanol 10 g (0,0297 Mol)
des in der vorhergehenden Stufe hergestellten Produkts und erhitzt
das Ganze während
einer Stunde zum Sieden am Rückfluß. Nach
dem Verdampfen des Lösungsmittels
nimmt man den Rückstand
mit 200 ml Dichlormethan auf und wäscht die organische Phase mit
200 ml Wasser. Nach dem Eindampfen reinigt man den Rückstand chromatographisch über Kieselgel
unter Verwendung einer Cyclohexan/Ethylacetat-Mischung (80/20) als
Elutionsmittel.
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Stufe G: 2,3-Dihudro-1H-benzo[e]indol-6-carbonitril
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Die
Verfahrensweise zur Reduktion des 3H-Benzo[e]indol-6-carbonitrils
ist identisch mit jener von Herstellungsbeispiel 1, Stufe C.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL 4:
7-Methoxy-2,3-dihydro-1H-benzo[e]indol
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Stufe A: 6-Methoxy-3,4-dihydro-1(2H)-naphthalinonoxim
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Man
löst 100
g (0,57 Mol) 6-Methoxy-1-tetralon in 2,5 1 einer Ethanol/ Wasser-Mischung
(80/20). Anschließend
gibt man bei Raumtemperatur 85 g (1,04 Mol) Natriumacetat und 43
g (0,62 Mol) Hydroxylamin-Hydrochlorid zu und erhitzt die Suspension
während
4 Stunden zum Sieden am Rückfluß. Man verdünnt das
Medium mit 5 l Wasser und extrahiert mit Ethylether, wäscht mit
Wasser, trocknet über
Magnesiumsulfat, filtriert, verdampft das Lösungsmittel und erhält 99 g
eines beigefarbenen Feststoffs.
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Stufe B: 2-Amino-6-methoxy-3,4-dihydro-1(2H)-naphthalinon
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Man
löst 50
g (0,26 Mol) des in der vorhergehenden Stufe hergestellten Produkts
in 185 ml Pyridin und gibt dann bei Raumtemperatur 54,9 g (0,29
Mol) p-Toluolsulfonylchlorid zu. Nach 24 Stunden gießt man auf Eis
und filtriert den Niederschlag ab. Man nimmt den Niederschlag mit
Dichlormethan auf, wäscht
mit Wasser, trocknet die organische Phase über Magnesiumsulfat, filtriert,
verdampft das Lösungsmittel
und erhält
89 g eines gelben Feststoffs (Zwischenprodukt 1).
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Man
gibt 7,48 g (0,32 Mol) Natrium zu einer Toluol/Ethanol-Mischung:
720/148 ml. Nach dem Auflösen verdünnt man
mit 940 ml Toluol und gibt schnell 117 g (0,34 Mol) des Zwischenprodukts
1 zu. Nach 24 Stunden bei Raumtemperatur filtriert man das Natrium-p-toluolsulfonat
ab, spült
mit Toluol und gießt
die organische Lösung
auf eine 10 %-ige Chlorwasserstoffsäurelösung (1,1 l). Man dekantiert,
extrahiert einmal mit Wasser, dampft die wäßrige Phase ein, nimmt den
Rückstand
mit Ethanol auf und filtriert den Niederschlag ab. Man erhält 46,5
g eines beigefarbenen Feststoffs in Form des Hydrochlorids.
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Stufe C: N-Ethyl-N'-(6-methoxu-1-oxo-1,2,3,4-tetrahydro-2-naphthalinyl)-harnstoff
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Man
gießt
4,77 g (0,044 Mol) Chlorameisensäureethylester
bei 0 °C
auf 5 g (0,022 Mol) 2-Amino-6-methoxy-3,4-dihydro-2H-naphthalin-1-on
in Lösung
in Pyridin. Nach zwei Stunden bei Raumtemperatur verdampft man das
Pyridin, nimmt mit Dichlormethan auf, wäscht die organische Phase mit
einer 0,1N Chlorwasserstoffsäurelösung und
dann mit einer gesättigten
Natriumhydrogencarbonatlösung
und schließlich
mit Wasser, trocknet über
Magnesiumsulfat, filtriert, verdampft das Lösungsmittel und erhält 5,48
g eines orangefarbenen Feststoffs.
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Stufe D: N-Ethyl-N'-(6-methoxy-1,2,3,4-tetrahydro-2-naphthalinul)-harnstoff
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Man
hydriert 98 g (0,37 Mol) des in der Stufe C hergestellten Produkts
bei 60 °C
und bei Atmosphärendruck
in Lösung
in 1,5 1 Ethanol unter Verwendung von 10 g 5 % Palladium/Kohlenstoff.
Nach Beendigung der Wasserstoffaufnahme filtriert man den Katalysator
ab, verdampft das Lösungsmittel
im Vakuum und erhält 88,2
g eines Öls.
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Stufe E: N-Ethul-N'-(6-methoxy-2-naphtul)-harnstoff
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Man
löst 7,42
g (0,0298 Mol) des in der vorhergehenden Stufe hergestellten Produkts
in 100 ml Toluol, gibt 13,51 g (0,0595 Mol) Dichlordicyanochinon
zu und erhitzt während
30 Minuten zum Sieden am Rückfluß. Man fitlriert
den Niederschlag bei Raumtemperatur ab, spült ihn mit Toluol und verdampft
dann das Lösungsmittel.
Man reinigt den Rückstand
chromatographisch über
Kieselgel unter Verwendung von reinem Dichlormethan als Elutionsmittel
und erhält
4 g eines grauen Feststoffs.
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Stufe F: 6-Methoxy-2-naphthylamin
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Man
löst 3,5
g des in der vorhergehenden Stufe hergestellten Produkts in 65 ml
Ethanol und gibt anschließend
eine Lösung
von Natriumhydroxid in 65 ml Wasser zu. Nach 4 Stunden am Rückfluß filtriert
man den gebildeten Niederschlag bei Raumtemperatur ab, nimmt den
rohen Niederschlag mit Dichlormethan auf, wäscht ihn bis zur Neutralität mit Wasser,
trocknet über
Magnesiumsulfat, filtriert den Niederschlag ab und verdampft das
Lösungsmittel.
Man erhält
2,02 g eines orangefarbenen Feststoffs.
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Stufe G: 1-Iod-6-methoxy-2-naphthylamin
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Man
löst 28,2
g (0,16 Mol) des in der vorhergehenden Stufe hergestellten Produkts
in einer Dichlormethan/Methanol-Mischung (1500/620 ml). Man gibt
zu dieser Lösung
bei Raumtemperatur 56,7 g (0,16 Mol) Benzyltrimethylammoniumdichloriodat
und 21,2 (0,212 Mol) Calciumcarbonat. Nach 30 Minuten filtriert
man die unlöslichen
Anteile ab, nimmt die organische Phase mit einer 10 %-igen Natriumbisulfitlösung auf
und extrahiert mit Ethylether. Man trocknet über Magnesiumsulfat, filtriert
und dampft ein. Man reinigt den Rückstand chromatographisch über Kieselgel
unter Verwendung einer Cyclohexan/Ethylacetat-Mischung (70/30) als
Elutionsmittel.
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Stufe H: 1-Iod-6-methoxu-2-naphthylcarbamidsäureethulester
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Die
Umwandlung des 1-Iod-6-methoxy-2-naphthylamins erfolgt unter Anwendung
der in der Stufe C beschriebenen Methode.
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Stufe I: 6-Methoxy-1-[(trimethylsilyl)-ethinul]-2-nahthulcarbamidsäureethulester
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Die
Umwandlung des 1-Iod-6-methoxy-2-naphthylcarbamidsäureethylesters
erfolgt unter Anwendung der in dem Herstellungsbeispiel 3, Stufe
E, beschriebenen Verfahrensweise.
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Stufe J: 7-Methoxy-3H-benzo[e]indol
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Die
Umwandlung der Verbindung der vorhergehenden Stufe erfolgt unter
Anwendung der in dem Herstellungsbeispiel 3, Stufe F, beschriebenen
Methode.
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Stufe K: 7-Methoxy-2,3-dihydro-1H-benzo[e]indol
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Die
experimentelle Methode zur Reduktion von 7-Methoxy-3H-benzo[e]indol
ist identisch mit jener von Herstellungsbeispiel 1, Stufe C.
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BEISPIEL 1: N-(3-Pyridinpl]-1,2-dihydro-3H-benzo[e]indol-3-carboxamid
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Man
löst 1,92
(0,013 Mol) Nicotinoylazid in 250 ml Toluol und erhitzt das Ganze
während
30 Minuten zum Sieden am Rückfluß. Dann
kühlt man
auf 15 °C
ab und gibt schnell eine Lösung
von 2,4 g (0,013 Mol) des in dem Herstellungsbeispiel 1 hergestellten
Produkts zu. Nach einigen Minuten filtriert man den gebildeten Niederschlag
ab, teigt ihn erneut mit Ethylether an und kristallisiert den Rückstand
aus 130 ml Ethanol um, wonach man die Kristalle abfiltriert.
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Schmelzpunkt: 183–186 °C.
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BEISPIEL 2: N-(3-Pyridinyl)-2,3-dihydro-1H-benzo[e]ndol-1-carboxamid,
Hydrochlorid
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Die
experimentelle Methode ist identisch mit der von Beispiel 1, wobei
man jedoch von dem Produkt des Herstellungsbeispiels 2 ausgeht.
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Schmelzpunkt: 235–240 °C
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BEISPIEL 3: 6-Cyano-N-(3-pyridinyl)-1,2-dihydro-3H-benzo[e]-indol-3-carboxamid,
Hydrochlorid
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Die
experimentelle Methode ist identisch jener von Beispiel 1, wobei
man von dem Produkt des Herstellungsbeispiels 3 ausgeht.
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Schmelzpunkt: 265 °C (Zers.)
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BEISPIEL 4: 7-Methosv-N-(3-pyridinyl)-1,2-dihydro-3H-benzo[e]indol-3-carbosamid,
Hydrochlorid
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Die
experimentelle Methode ist identisch mit jener von Beispiel 1, wobei
man von dem Produkt des Herstellungsbeispiels 4 ausgeht.
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Schmelzpunkt: > 270 °C (Zers.)
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PHARMAKOLOGISCHE UNTERSUCHUNG
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BEISPIEL 5: Messung der
extrazellulären
Konzentration von Dopamin und Noradrenalin im Bereich des frontalen
Kortex der wachen Ratte
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Methode:
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Dialyse.
Die Chirurgie erfolgt unter Betäubung
mit Pentobarbital (60 mg/ kg, i.p.). Man bringt die Ratten in eine
stereotaxische Vorrichtung nach Kopf ein und implantiert eine Kanülenführung (CMAMicrodialyse
AB, Stockholm, Schweden) in den frontalen Kortex bei den Koordinaten:
anteroposterior: + 2,2, lateral: ± 0,6, ventrale Deviation:
-0,2. Man verabreicht an die in Einzelkäfigen gehaltenen Ratten während 5
Tagen das Betäubungsmittel.
Am Tag der Dialyse führt
man eine Cuprophan-Sonde CMA/11 (4 mmg Länge, 0,24 mm Außendurchmesser) über die
Führung
ein und perfundiert 1 μl/ml
mit einer Lösung
von NaCl: 147,2 mM; KCl: 4 mM; CaCl2: 2,3
mM, die mit einem Phosphatpuffer auf einen pH-Wert von 7,3 gebracht
worden ist. Zwei Stunden nach der Implantation sammelt man während 4
Stunden alle 20 Minuten Proben des Dialysats. Vor der Verabreichung
des Wirkstoffs sammelt man drei Basalproben.
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Chromatographie.
Dopamin (DA) und Noradrenalin (NA) werden gleichzeitig wie folgt
gemessen: 20 μl
der Probe des Dialysats werden mit 20 μl der mobilen Phase (NaH2PO4: 75 mM, EDTA:
20 μM, Natriumdecansulfonat:
1 mM, Methanol: 17,5 %, Triethylamin: 0,01 %, pH 5,70) und 33 μl werden
durch HPLC analysiert, wobei man zur Trennung eine Kolonne mit inverser
Phase (Hypersil C18, 150 × 4,6
mm, Größe der Teilchen: 5 μm), welche
auf 43 °C
thermostatisiert ist, und für
die quantitative Bestimmung einen kolorimetrischen Detektor (ESA5014,
Coulochem II, ESA, Chelmstord, USA) verwendet. Das Potential der
ersten Elektrode beträgt -90
mV (Reduktion) und das der zweiten +280 mV (Oxidation). Der Durchsatz
der mobilen Phase beträgt
2 ml/min. Die Grenzen der Empfindlichkeit für DA und NA betragen 0,1 bzw.
0,2 g.
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Ergebnisse:
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Die
Verbindung des Beispiels 1 (40,0 mg/kg, p.o.) induziert eine deutliche Erhöhung der
extrazellulären
Konzentration von DA und NA bei den Dialysatproben, die man aus
dem frontalen Kortex von wachen Ratten gewonnen hat. Die Daten sind
als Mittelwert ± Standardabweichung
angegeben. Die Gehalte an DA und NA sind bezogen auf den Mittelwert
der Werte vor der Verabreichung des Wirkstoffs. Die Wirkungen des
Wirkstoffs werden (bei dem nicht gepaarten t-Test) mit jenen verglichen,
die man bei den Tieren erhalten hat, die zum Zeitpunkt 30 min. nach
der Verabreichung mit lediglich dem Lösungsmittel behandelt worden
sind.
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DA: Lösungsmittel = + 3,9 ± 9,8 gegenüber Wirkstoff
= + 95,0 ± 12,9
und NA: Lösungsmittel
= + 8,7 ± 11,9 gegenüber Wirkstoff
= + 118,2 ± 16,7.
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BEISPIEL 6: Test der durch
Ro 60-0175 (1,25 mg/kg s.c.] bei der Ratte verursachten Peniserektionen
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Methode:
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Der
Test ermöglicht
die Bewertung der Fähigkeit
von pharmakologischen Wirkstoffen, die durch die Verabreichung von
Ro 60-0175, einem selektiven Agonisten von 5-HT2C verursachten
Peniserektionen zu inhibieren. Eine Inhibierung ermöglicht demzufolge
eine Voraussage über
eine antagonistische Wirkung im Bereich der Rezeptoren 5-HT2C. Man bringt männliche Ratten des Stammes
Wistar (Iffa-Credo, L'Arbresle,
Frankreich) mit einem Gewicht von 120 – 140 g am Tag der Untersuchung
einzeln in Beobachtungskäfige
(7,5 × 18 × 30 cm)
aus Plexiglas unmitelbar nachdem man ihnen das Produkt oder lediglich
das Trägermaterial
verabreicht hat. 30 Minuten später
verabreicht man den Tieren Ro 60-0175 (1,25 mg/kg, s.c.) und bestimmt
die Zahl der im Verlaufe der nächsten
30 Minuten erfolgenden Erektionen.
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Ergebnisse:
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BEISPIEL 7: Test des sozialen
Verhaltens bei der Ratte
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Methode:
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Der
Test ermöglicht
die Bewertung der potentiellen anxiolytischen Wirkung der Produkte.
Man isoliert männliche
Ratten des Stammes Sprague-Dawley (Charles River, Saint-Aubin-les-Elbeuf,
Frankreich) mit einem Gewicht von 240–260 g am Tag ihrer Ankunft
während
5 Tagen in Einzelkäfigen
in einem schwach be leuchteten Stall (3–10 Lux). Der Test erfolgt
am letzten Tage und besteht darin, die Tiere paarweise im Hinblick auf
ihr Gewicht gepaart (± 5
g) während
10 Minuten in einen stark beleuchteten Käfig (300 Lux) einzubringen. Man
bestimmt die Zeit, bei der die Tiere miteinander in Beziehung stehen
(Putzen, Verfolgung, ...). Man verabreicht den Tieren das Produkt
oder lediglich das Trägermaterial
1 Stunden vor der Durchführung
des Tests, wobei jedes Tierpaar die gleiche Behandlung erfährt. Die
anxiolytische Wirkung eines Produkts manifestiert sich in einer
längeren
Dauer der Wechselwirkung im Vergleich zu der des Tieres, das nur
mit dem Trägermaterial
behandelt worden ist.
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Ergebnisse:
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BEISPIEL 8: Test des Vogel-Konflikts
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Methode:
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Der
Test wird in einem transparenten Kunststoffkäfig (32 × 25 × 30 cm) durchgeführt, der
in einem schallabgedichteten und ventilierten Behälter angeordnet
ist. Der Käfig
besitzt ein Gitter aus verchromtem Stahl. Das metallische Mundstück einer
Flasche, welche das Getränk
enthält,
ist in einer Höhe
von 6 cm oberhalb des metallischen Bodens in den Käfig eingeführt. Der
Boden und das Mundstück
der Flasche sind mit elektrischen Kabeln mit einer "Anxiometer"-Vorrichtung (Columbus
Instruments, Ohio, USA) verbunden, welches die Leckvorgänge des
Tiers aufzeichnet und die Verabreichung von elektrischen Schocks
steuert.
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Während der
4 dem Test vorausgehenden Tage erhalten die Ratten (männliche
Wistar-Ratten, Gewicht von 250–270
g) (3/Käfig)
nur eine Stunde Zugang zu dem Getränk. Am Vortag des Tests isoliert
man die Tiere in den Käfigen
auf dem Gitter ohne Getränk
und ohne Nahrung unmittelbar nach der letzten Stunde des Zugangs
zu dem Getränk.
Der Test erfolgt am5. Tag. Am Tag des Tests verabreicht man dem
Tier das Lösungsmittel
(Suspension von destilliertem Wasser + Tween 80) (Kontrolle) oder
das Produkt über
den Schlund (p.o.) 30 Minuten vor dem Einbringen des Tiers in den
Test-Käfig.
Die Sitzung beginnt, sobald das Tier 20 Leckvorgänge durchgeführt hat
und einen ersten elektrischen Schlag erfahren hat (zwischen dem
Mundstück
und dem metallischen Boden) (Gleichstrom, Dauer 0,5 Sekunden, Intensität 0,3 mA).
Anschließend
erfährt
das Tier jedes Mal einen elektrischen Schlag, wenn es 20 Leckvorgänge während einer
Zeitdauer von 3 Minuten durchgeführt
hat. Die Tiere, welche nach Ablauf von 5 Minuten die ersten 20 Leckvorgänge nicht
durchgeführt
haben, werden aus dem Test herausgenommen. Die Ergebnisse sind angegeben
als die Anzahl der Leckvorgänge
pro Tier während
der 3 Minuten des Tests.
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Ergebnisse:
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BEISPIEL 9: Pharmazeutische
Zubereitung
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Bestandteile für die Herstellung
von 1000 Tabletten mit einem Wirkstoffgehalt von 10 mg
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