-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue Bohrflüssigkeitszusammensetzung und
deren Verwendung beim Bohren von Bohrungen für Erdöl und Erdgas.
-
Beim Ölbohren
wird eine Bohrflüssigkeit
durch einen Bohrstrang nach unten zirkuliert, um den Bohrstrang
zu kühlen
und zu schmieren, das aus der Bohrung entfernte Bohrgut zu suspendieren
und Formationsfluide fernzuhalten. Die das suspendierte Bohrgut
enthaltende Bohrflüssigkeit
wird weiter durch den Ringraum zwischen dem Bohrstrang und der Wand
der Bohrung nach oben zur Oberfläche
zirkuliert, wo das Bohrgut abgetrennt und die rezyklierte Bohrflüssigkeit
durch die Bohrung nach unten zirkuliert wird. Bohrflüssigkeiten,
die auch als Bohrschlämme
bekannt sind, können
auf Öl
oder auf Wasser basieren. Man kennt sowohl auf Wasser als auch auf Öl basierende
Bohrflüssigkeitssysteme.
Nach Möglichkeit
verwendet man die ökonomischeren wasserbasierten
Systeme, wohingegen ölbasierte
Systeme verwendet werden, wenn eine erhöhte Schmierfähigkeit
am Bohrkopf wünschenswert
ist oder Formationen durchquert werden, welche durch ein wasserbasiertes
System nachteilig beeinflußt
würden,
wie wasserlösliche
Schieferformationen.
-
Eine
konventionelle ölbasierte
Bohrflüssigkeit
(Bohrschlamm) umfaßt
im allgemeinen einen Ölflüssigkeitsträger, wie
ein Dieselöl,
Emulgiermittel, wie alkalische Seifen von Fettsäuren, Netzmittel oder Tenside,
wie Dodecylbenzolsulfonat, Wasser, im allgemeinen als NaCl- oder
CaCl2-Sole, und ein die Viskosität beeinflussendes
Mittel, wie einen aminbehandelten Ton. Ölbasierte Flüssigkeiten
können
als kontinuierliche Phase ein aromatisches oder aliphatisches Öl oder ein Ölgemisch
aufweisen. Zu diesen Ölen
können
Dieselöl,
Mineralöl oder
synthetisches Öl
(PAO, Ester, Ether) gehören.
Sie können
ganz aus Öl
bestehen oder, was üblicher
ist, Wasser im Bereich von 5 bis zu 50-60% enthalten. In letzterem
Fall wird das Wasser zur internen Phase und wird als heterogene
feine Dispersion in dem Öl
emulgiert, und das resultierende System wird als ölbasiertes Fluid
oder Ölinvertemulsionsfluid
bezeichnet.
-
Eine
wasserbasierte Bohrflüssigkeit
umfaßt
ein die Viskosität
beeinflussendes Mittel, im allgemeinen einen Ton, wie einen festphasigen
Bentonit, Attapulgit oder Sepiolith, und einen Wasserflüssigkeitsträger. Darüber hinaus
können
die Komponenten der Bohrflüssigkeit
mit Salz oder Salzwasser versetzt werden, um eine salzwasserbasierte
Bohrflüssigkeit
herzustellen. Es werden auch zahlreiche Additive zu dieser Bohrflüssigkeit eingesetzt,
um die Viskosität,
die Fließgrenze,
die Gelfestigkeit (thioxotrope Eigenschaften), den pH-Wert, den Flüssigkeitsverlust,
die Toleranz gegenüber
Verunreinigungen, wie Salz und Calciumcarbonat, die Schmiereigenschaften,
die Filterzusetzeigenschaften, die Kühlungs- und Wärmetransporteigenschaften
und die Toleranz gegenüber
inaktiven Feststoffen, wie Sand oder Schluff, oder aktiven nativen
schlammbildenden Tonen, wie Smektiten, Illiten, Kaoliniten, Chloriten
usw., zu steuern. Tone werden in der Regel nicht als alleiniges
die Viskosität
beeinflussendes Mittel verwendet, und üblicherweise werden in Verbindung
mit Tonen organische wasserlösliche
Polymere wie Stärke,
Carboxymethylcellulose, natürliche
Gummen oder synthetische Harze verwendet. Diese Polymere unterstützen auch
die Tonkomponente der Bohrflüssigkeit
in ihrer Funktion als Filterhilfe, um den Verlust der Bohrflüssigkeit
in der Formation zu verhindern oder zu verlangsamen.
-
Es
ist eine Reihe von Bohrflüssigkeitsformulierungen
beschrieben worden. So offenbart beispielsweise die US-PS 3,726,850 ein
Lignindispergiermittel zum Dispergieren von Tonen und dergleichen.
Es wird angegeben, daß das
Lignindispergiermittel sowohl in alkalischen als auch in sauren
Medien verwendbar ist. In der US-PS 3,746,109 wird eine relativ
niederviskose wäßrige Silikatlösung beschrieben,
die zur Verwendung beim Bohren durch Schieferformationen besonders
gut geeignet sein soll. Die US-PS 4,799,549 offenbart eine stabile,
gelbildende Mikroemulsion, die eine wäßrige Lösung eines Alkalimetallsilikats;
ein Geliermittel und ein oberflächenaktives
Mittel (Tensid) umfaßt.
Diese Zusammensetzung soll zur Verwendung für das permanente oder reversible
Verstopfen von unterirdischen Formationen geeignet sein. Außerdem offenbart
die US-PS 5,374,361 eine Zusammensetzung zur Reinigung von verschalten
Bohrlöchern
und dergleichen unter Verwendung einer Flüssigkeit, die eine alkalische
Alkylpolyglykosidtensidformulierung enthält. Diese Formulierung soll besser
biologisch abbaubar sein als vorherige Detergentien. Ein weiteres
in wäßrigen Bohrflüssigkeiten
anzutreffendes Additiv ist eine Metallverbindung, wie diejenige
gemäß der US-PS
5,399,548, oder ein Derivat einer Metallverbindung, wie eine in
einem Polymer bereitgestellte Hydroxyaluminiumverbindung, wie in
der US-PS 4,045,357 offenbart. Außerdem offenbart die US-PS
5,333,698 ein Bohrflüssigkeitsadditiv
in Kombination mit einem weißen
nichttoxischen Mineralöl.
-
Obwohl öl- und wasserbasierte
Bohrflüssigkeiten
breite Anwendung finden, erfordern sie große, komplexe Pumpen, um die
Flüssigkeit
durch den Bohrstrang nach unten und durch den Ringraum des Bohrlochs nach
oben zu zirkulieren. Beim Betrieb des Bohrers wird das an der Bohrkrone
anfallende Bohrgut in der Bohrflüssigkeit
suspendiert, wodurch die Dichte erhöht und die Pumpkosten weiter
gesteigert werden. Bei Offshore-Bohrungen
werden die Pumpeinrichtungen zusätzlich
durch den hydrostatischen Druck belastet und die Pumpkosten weiter
gesteigert. Diese mit der Verwendung und Instandhaltung dieser Pumpen
verbundenen Kosten tragen erheblich zu den Kosten von Ölbohrarbeiten
bei. Des weiteren machen die erhöhten
Drücke
und Belastungen der Pumpen es schwierig, den Druck der Bohrflüssigkeit
im optimalen Bereich zwischen demjenigen des Porendrucks und dem
Rißbildungsdruck
zu halten.
-
Es
sind einige Verfahren vorgeschlagen worden, um die Kosten zu verringern
und die mit dem Pumpen von Bohrflüssigkeiten verbundenen Probleme
zu überwinden.
Shell E&P hat
das Shell Subsea Pumping System (SSPS) eingeführt, bei dem die Bohrflüssigkeit
verarbeitet wird, Bohrgut entfernt und am Meeresboden ausgetragen
wird und vor dem Zurückpumpen
zur Oberfläche
Gas abgetrennt wird. Conoco hat ein Dualgradientensystem mit der
Bezeichnung Subsea Mudlift entwickelt, bei dem der Bohrschlamm mit
Triplexpumpen am Meeresboden aus dem Riser entfernt und dann zur
Verringerung der Riserbelastung mit Meereswasser gefüllt wird.
Bei einer anderen Vorgehensweise mit der Bezeichnung DeepVision
von Baker-Hughes und Transocean Sedco Forex verwendet man Zentrifugalpumpen,
um den Schlamm am Meeresboden abzutrennen und ihn zur Oberfläche zu schicken.
-
Einige
Bohrungsbetreiber haben ein Gasinjektionssystem verwendet, um die
Dichte des Bohrschlamms zu verringern. In diesem System wird ein
Gas, wie Stickstoff, zu der Bohrflüssigkeit gegeben, welche auf
die herkömmliche
Art und Weise zirkuliert wird. Aufgrund der Kompressibilität von Gas
sind jedoch große
Volumina und hohe Drücke
erforderlich, um in dem Schlamm eine Gasphase aufrechtzuerhalten,
was die Komplexität
und Kosten des Systems und die Aufrechterhaltung der entsprechenden
Drücke
im Bohrloch erhöht.
Es hat sich erwiesen, daß Schlamm/Gas-Systeme
bei den verringerten Drücken,
die beim Aufsteigen des Schlamm/Gas-Systems im Bohrloch oder Riser
anzutreffen sind, zum Schäumen
neigen, was Flüssigkeitshandhabungsprobleme
verursacht. Außerdem
haben kleine Mengen von Sauerstoff in dem injizierten Gas zu Korrosionsproblemen
geführt.
-
Zur Überwindung
der mit Gasinjektionssystemen verbundenen Probleme ist die Verwendung
von hohlen Mikrokügelchen
vorgeschlagen worden. Hohle Mikrokügelchen, die verhältnismäßig inkompressibel
sind, erfordern nicht die bei der Gasinjektion notwendigen hohen
Drücke
und zugehörigen
Pumpen, und der Zusatz von Mikrokügelchen wird nicht zu Schäumproblemen
führen.
Jedoch können
bei unsachgemäßer Handhabung die
Größe, Form,
Dichte und Teilchengrößenverteilung
eine belästigende
staubige Umgebung liefern. Des weiteren kann es schwierig sein,
die Mikrokügelchen
effektiv aus dem Bohrschlamm abzutrennen und zu rezyklieren, was
bei ihrer Verwendung zusätzliche
Kosten und Komplexität
mit sich bringt.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine Bohrflüssigkeitszusammensetzung bereit,
die einen Bohrflüssigkeitsträger, der öl- oder
wasserbasiert sein kann, und eine Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
umfaßt.
Die Mikrokügelchen
der Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
können
beliebige hohle Mikrokügelchen
aus Glas, Keramik oder Kunststoff umfassen, die der Bohrflüssigkeit
zugesetzt werden können
(mit anderen Komponenten der Bohrflüssigkeit, die in der Technik
bekannt sind), um deren Dichte zu verringern. Im allgemeinen wird die
Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
der Bohrzusammensetzung in Mengen zugegeben, die ausreichen, um
die Dichte um mindestens 15%, vorzugsweise mindestens 20% und ganz
besonders bevorzugt mindestens 30% zu verringern. In einer Ausführungsform
wird die Mikrokügelchen-Komponente
in Mengen zugegeben, die zur Verringerung der Dichte des Schlamms
bis zur Dichte des umgebenden Meereswassers oder etwa 8 bis 13 lbs/Gallone
(5,2 bis 7,5 kg/l) ausreichend sind. In einer anderen Ausführungsform
kann die Mikrokügelchen-Komponente
25 bis 50 Volumenprozent der Bohrflüssigkeitszusammensetzung ausmachen.
Durch eine derartige Verringerung der Dichte der Bohrflüssigkeit
werden die zum Heben der Bohrflüssigkeit
an die Oberfläche
erforderlichen Drücke stark
verringert und die zugehörigen
Pumpkosten herabgesetzt.
-
Die
Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
umfaßt
einen Verbund aus Mikrokügelchen
und einem polymeren Harz. Die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
kann eine beliebige geeignete Größe und Gestalt haben.
Der Verbund kann Pellets mit einer kontinuierlichen polymeren Phase
mit darin dispergierten Mikrokügelchen
umfassen, oder die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
kann ein Agglomerat von Mikrokügelchen, die
durch eine diskontinuierliche Phase von polymerem Harz gebunden
sind, umfassen. Bei dem polymeren Harz kann es sich um ein thermoplastisches
oder duroplastisches Harz handeln. Verbunde mit einer intermediären Struktur
zwischen Pellets und Agglomeraten sind ebenfalls vorgesehen.
-
Pellets,
die eine kontinuierliche Phase von polymerem Harz umfassen, umfassen
im allgemeinen 20 bis 75 Gew.-% Mikrokügelchen in dem polymeren Harzbindemittel.
Die Pellets können
eine Größe im Bereich von
200 bis 4000 Mikrometer und Dichten im Bereich von 0,4 bis 1,0 g/cm3 aufweisen. Agglomerate umfassen ausreichend
polymeres Harz, um mehrere Mikrokügelchen in zufällig geformten
Verbundteilchen mit einer Größe im Bereich von 200 bis 4000 Mikrometer und Dichten
im Bereich von 0,4 bis 0,7 g/cm3 zu binden.
Die Agglomerate umfassen im allgemeinen 40 bis 90 Gew.-% der Mikrokügelchen.
Mikrokügelchen-Verbunde mit Größen von
mehr als etwa 7 mm tragen möglicherweise
zu Pumpproblemen bei.
-
Die
für die
Mikrokügelchen-Verbund-Komponente,
die bei Bohranwendungen benutzt wird, erforderliche Druckfestigkeit
wird durch die Wassertiefe, bei der sie eingesetzt wird, diktiert:
bei geringen Tiefen braucht die Druckfestigkeit der Mikrokügelchen-Komponente
nicht hoch zu sein, aber bei sehr großen Tiefen unter dem Meer wird
der hydrostatische Druck auf die Mikrokügelchen-Komponente enorm, und
die Mikrokügelchen-Komponente
sollte eine sehr hohe Beständigkeit
gegenüber
Kompression (hohe Druckfestigkeiten) aufweisen. Hohle Mikrokügelchen
stellen aufgrund ihrer Kugelform eine allseitig gleiche Beständigkeit
gegenüber Kompression
(isotrope Druckfestigkeit) bereit und eignen sich ideal für diese
Anwendung. Im allgemeinen hat die Mikrokügelchen-Komponente eine Kollapsfestigkeit
von mindestens 4000 psi (27,6 MPa), vorzugsweise mindestens 5000
psi (34,5 MPa), um im Gegensatz zu herkömmlichen Gasinjektionsverfahren
ein im wesentlichen inkompressibles die Dichte verringerndes Additiv
bereitzustellen.
-
Für Unterwasseranwendungen
sollte die Mikrokügelchen-Komponente eine ausreichende
Hydrolysestabilität
aufweisen, und der Harztyp wird entsprechend ausgewählt. Bevorzugte
Harze haben eine hervorragende Hydrolysestabilität und bieten überdies
herausragende Druckfestigkeiten. Robuste Harze und robuste hohle
Glasmikrokügelchen
geringer Dichte können
vorteilhafterweise verwendet werden, um die an Tiefwasserbohranwendungen
gestellten strengen Anforderungen zu erfüllen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Bohren bereit,
umfassend den Schritt des Zirkulierens einer Bohrflüssigkeit
durch einen Bohrstrang nach unten und durch einen Ringraum zwischen
dem Bohrstrang und dem Bohrloch nach oben und des Eintragens einer
Mikrokügelchen-Komponente
in die Bohrflüssigkeit
in einer zur Verringerung von deren Dichte ausreichenden Menge.
Das Verfahren kann ferner den Schritt des Abtrennens der Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
von der Bohrflüssigkeitszusammensetzung und
Bohrgut umfassen, und die Bohrflüssigkeit
wird zur Oberfläche
zurückgeführt. Zur
Erleichterung der Abtrennung hat die Mikrokügelchen-Komponente eine Größe von vorzugsweise
mindestens 200 Mikrometer.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Verringerung
der Dichte der Bohrflüssigkeitszusammensetzung
durch Zusatz einer Mikrokügelchen-Verbund-Komponente zu der
Bohrflüssigkeitszusammensetzung
in zur Verringerung der Dichte um mindestens 15%, vorzugsweise mindestens
20% und ganz besonders bevorzugt mindestens 30% ausreichenden Mengen.
In einer Ausführungsform
wird die Mikrokügelchen-Komponente
in Mengen zugegeben, die zur Verringerung der Dichte des Schlamms
bis zur Dichte des umgebenden Meereswassers oder etwa 8 bis 13 lbs/Gallone
(5,2 bis 7,5 kg/l) ausreichend sind.
-
Die
Erfindung stellt eine Bohrflüssigkeitszusammensetzung
mit verringerter Dichte und ein Bohrverfahren, das vorteilhafterweise
die Dichte der Flüssigkeit
verringert und die mit dem Pumpen verbundenen Kosten herabsetzt,
bereit. Die Erfindung verwendet herkömmliche Bohr- und Pumpeinrichtungen,
erfordert keine auf dem Meeresboden angeordneten Pumpen und kann
leicht druckreguliert werden, um den Druck der Flüssigkeit
bei demjenigen des Umgebungswasserdrucks zu halten. Genauer gesagt
kann der Druck der Flüssigkeit
zwischen dem Rißbildungsdruck
und dem Porendruck der Bohrung gehalten werden, um das Reißen der Bohrungsformation
zu vermeiden und/oder das Eindringen von Wasser (oder anderen Fluiden)
aus den Poren der Bohrungsformation zu verringern.
-
Vorteilhafterweise überwindet
die Verwendung einer Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
Gasinjektionsverfahren innewohnende Probleme durch Bereitstellung
eines im wesentlichen inkompressiblen Additivs, das zur Verringerung
der Dichte einer Bohrflüssigkeit
verwendet werden kann. Die Verbunde ermöglichen auch eine spezifische
Abstellung der Dichte, Festigkeit und Größe des Additivs auf die spezifischen
Bohranforderungen und erleichert die Abtrennung aufgrund der höheren Größe (im Vergleich
zu einheitlichen Mikrokügelchen).
-
Bei
den in der Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
verwendeten Mikrokügelchen
kann es sich um eine beliebige Art von hohlen Kügelchen handeln, die in der
Technik bekannt sind. Die Mikrokügelchen
bestehen vorzugsweise aus Glas, können aber auch aus polymeren,
keramischen oder anderen Materialien, die in der Technik bekannt
sind, bestehen, vorausgesetzt, daß die Mikrokügelchen-Komponente
ausreichende physikalische Eigenschaften hat, um den beim Bohren
anzutreffenden harten Bedingungen zu widerstehen, einschließlich Kollapsfestigkeit,
Hydrolysestabilität,
Größe, Dichte
und Verträglichkeit
mit polymeren Harzen.
-
Brauchbare
Mikrokügelchen
(des Verbunds) sind hohl, generell rund, brauchen aber nicht vollkommen rund
zu sein; sie können
beispielsweise verkratert oder ellipsoid sein. Derartige irreguläre, aber
generell runde hohle Produkte werden hier als „Mikrokügelchen" erachtet.
-
Die
Mikrokügelchen
des Verbunds haben im allgemeinen einen Durchmesser von etwa 5 bis
1000 Mikrometer und vorzugsweise einen Durchmesser von 50 und 500
Mikrometer. Mikrokügelchen,
die verschiedene Größen oder
einen Bereich von Größen umfassen,
können
verwendet werden. Wenn die Mikrokügelchen-Komponente einen Verbund
aus Mikrokügelchen
und einem Harz umfaßt,
beispielsweise in Form eines Agglomerats oder Pellets, ist die Größe der einheitlichen
Mikrokügelchen
weniger signifikant, da die Größe des Verbundteilchens
entsprechend bemessen werden kann, um die Abtrennung und Rückgewinnung
zu erleichtern.
-
Da
die Mikrokügelchen
in einer Bohrung hohen Drücken
unterliegen, sollten die Mikrokügelchen
eine über
die erwarteten Drücke
hinausgehende Kollapsfestigkeit auf weisen. Im allgemeinen sollte
die Mikrokügelchen-Komponente
eine Berstfestigkeit von mehr als 4000 psi (27,6 MPa) und vorzugsweise
5000 psi (34,5 MPa) gemäß ASTM D3102-78
mit 10% Kollaps und Prozent Gesamtvolumen anstelle von Hohlraumvolumen, wie
in der Prüfung
angegeben, aufweisen.
-
Die
Dichte der Mikrokügelchen
kann von 0,1 bis 0,9 g/cm3 variieren und
liegt vorzugsweise im Bereich von 0,2 bis 0,7 g/cm3.
Bei Verwendung eines Mikrokügelchen-Verbunds
kann das Agglomerat mit einer diskontinuierlichen Phase aus polymerem
Harz Dichten im Bereich von 0,4 bis 0,7 g/cm3 aufweisen,
und Verbund-Pellets mit einer kontinuierlichen Phase aus polymerem
Harz können
Dichten im Bereich von 0,4 bis 1,0 g/cm3 aufweisen.
-
Glasmikrokügelchen
sind schon seit vielen Jahren bekannt, wie die europäische Patentschrift
0 091,555 und die US-Patentschriften 2,978,340, 3,030,215, 3,129,086,
3,230,064 und 2,978,340 belegen, die alle ein Herstellungsverfahren
mit gleichzeitigem Schmelzen der glasbildenden Komponenten und Expansion der
geschmolzenen Masse lehren. Dis US-Patentschriften 3,365,315 (Beck),
4,279,632 (Howell), 4,391,646 (Howell) und 4,767,726 (Marshall)
lehren ein alternatives Verfahren mit Erhitzen einer einen anorganischen Gasbildner
enthaltenden Glaszusammensetzung und Erhitzen des Glases auf eine
zur Freisetzung des Gases ausreichende Temperatur, bei der das Glas
eine Viskosität
von weniger als etwa 104 Poise aufweist.
-
Brauchbare
Glasmikrokügelchen
haben eine Dichte von mindestens 0,1 Gramm pro Kubikzentimeter, was
einem Verhältnis
von Wanddicke zu Blasendurchmesser von etwa 0,029 entspricht. Die
Bestimmung der Dichte erfolgt (gemäß ASTM D-2840-69) durch Wiegen
einer Probe von Mikrokügelchen
und Bestimmung des Volumens der Probe mit einem Luftvergleichspyknometer
(wie einem AccuPyc 1330 Pycnometer oder einem Gerät der Bauart
Model 930 von Beckman). Höhere
Dichten können
zu höheren
Festigkeiten führen,
und Dichten von 0, 5 oder 0, 6 g/cm3 oder
mehr sind für
einige Verwendungszwecke bevorzugt. Die Mikrokügelchen haben im allgemeinen
einen durchnittlichen Durchmesser zwischen etwa 5 und 1000 Mikrometer
und vorzugsweise zwischen etwa 50 und 500 Mikrometer. Die Größe kann
durch die Menge an Schwefel-Sauerstoff-Verbindungen in den Teilchen, die Teilchenerhitzungszeit
und andere in der Technik bekannte Mittel reguliert werden. Die
Mikrokügelchen
können
auf in der Mikrokügelchenherstellungstechnik
gut bekannten Apparaturen hergestellt werden, z.B. einer ähnlichen
Apparatur wie in den US-Patentschriften 3,230,064 oder 3,129,086
beschrieben.
-
Ein
Verfahren zur Herstellung von Glasmikrokügelchen wird in der US-PS 3,030,215
gelehrt, die die Mitverwendung eines Treibmittels in einem ungeschmolzenen
Ausgangsgemenge von glasbildenden Oxiden beschreibt. Durch anschließendes Erhitzen
der Mischung werden die Oxide aufgeschmolzen, um Glas zu bilden,
und gleichzeitig wird das Treibmittel ausgelöst, um Expansion zu verursachen.
Die US-PS 3,365,315 beschreibt ein verbessertes Verfahren zur Bildung
von Glasmikrokügelchen,
bei dem vorgeformte amorphe Glasteichen anschließend wieder erhitzt und in
Glasmikrokügelchen
umgewandelt werden. Die US-PS 4,391,646 offenbart, daß die Einarbeitung
von 1-30 Gewichtsprozent B2O3 oder
Bortrioxid in zur Bildung von Mikrokügelchen verwendete Gläser, wie
in der US-PS 3,365,315, die Festigkeit, Fluideigenschaften und Feuchtigskeitsstabilität verbessert.
Eine kleine Menge von Natriumborat verbleibt an der Oberfläche dieser
Mikrokügelchen,
was bei den meisten Anwendungen keine Probleme verursacht. Die Entfernung
des Natriumborats durch Waschen ist möglich, aber zu erheblich erhöhten Kosten;
selbst bei Durchführung
des Waschens tritt jedoch im Lauf der Zeit zusätzliches Natriumborat aus.
-
Hohle
Glasmikrokügelchen
werden wegen der größeren Hydrolysestabilität vorzugsweise
wie in der US-PS 4,767,726 (Marshall) hergestellt. Diese Mikrokügelchen
werden aus einem Borosilikatglas mit einer chemischen Zusammensetzung,
die im wesentlichen aus SiO2, CaO, Na2O, B2O3 und
SO3 als Treibmittel besteht, hergestellt.
Ein kennzeichnendes Merkmal der Mikrokügelchen besteht in dem Verhältnis von
Erdalkalimetalloxid zu Alkalimetalloxid (RO:R2O),
das wesentlich über
1:1 liegt und über
dem in jeglichen vorher verwendeten einfachen Borosilikatglaszusammensetzungen
verwendeten Verhältnis
liegt. Mit Zunahme des RO:R2O-Verhältnisses über 1:1
werden einfache Borosilikatzusammensetzungen immer instabiler, da
sie bei traditionellen Bearbeitungs- und Abkühlungszyklen entglasen, so
daß „Glas"-Zusammensetzungen außer bei Einarbeitung von Stabilisierungsmitteln
wie Al2O3 in die
Zusammensetzung nicht möglich
sind. Es wurde gefunden, daß derartige
instabile Zusammensetzungen für
die Herstellung von Glasmikrokügelchen
sehr wünschenswert
sind, wobei durch schnelles Abkühlen
der schmelzflüssigen
Gase durch Abschrecken mit Wasser zur Frittenbildung eine Entglasung
vermieden wird. Wie die US-Patentschriften 3,365,315 und 4,391,646
lehren, kühlen
die Mikrokügelchen
bei der nachfolgenden Blasenformung so schnell ab, daß eine Entglasung
trotz der Tatsache vermieden wird, daß das RO:R2O-Verhältnis infolge
des Verlusts der verhältnismäßig flüchtigeren Alkalimetalloxidverbindung
bei der Formung noch weiter zunimmt.
-
Diese
Mikrokügelchen
haben eine Dichte im Bereich von 0,08 oder weniger bis etwa 0,8
g/cm3, wobei weniger dichte Produkte pro
Volumeneinheit wirtschaftlicher sind. Glasmikrokügelchen mit einer höheren Dichte
sind jedoch zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung besonders
gut geeignet, wenn preisgünstige und
vergleichsweise leichte Mikrokügelchen
mit hoher Druckfestigkeit gewünscht
sind. Diese Mikrokügelchen, in denen
die in Gewichtsprozent ausgedrückte
chemische Zusammensetzung im wesentlichen aus mindestens 70% SiO2, 8-15% RO, 3-8% R2O,
2-6% B2O3 und 0,125-1,50%
SO3 besteht, wobei die obigen Komponenten
mindestens etwa 90% (vorzugsweise 94% und noch weiter bevorzugt
97%) des Glases ausmachen, wobei das RO:R2O-Gewichtsverhältnis im
Bereich von 1,2-3,5 liegt.
-
Die
Herstellung von hohlen, keramischen Mikrokügelchen durch Sprühtrocknen
wird in der US-PS 4,421,562 gelehrt. Die US-PS 4,637,990 beschreibt
nach einer Blastechnik hergestellte hohle, keramische, poröse Mikrokügelchen.
Die resultierenden keramischen Mikrokügelchen haben Durchmesser von
2000 bis 4000 Mikrometer.
-
Die
US-PS 4,279,632 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von konzentrischen hohlen Kügelchen nach einer Vibrationstechnik
an extrudierten Materialen, um das Material in einzelne, kugelförmige Körper aufzubrechen.
Dieses Verfahren eignet sich zur Anwendung bei niedrigschmelzendem
Material wie Glas oder Metall, das bei erhöhten Arbeitstemperaturen fluide
ist.
-
Durch
eine Kombination von Beschichten, Sintern und Reduktion hergestellte
hohle keramische Bälle werden
in der US-PS 4,039,480 beschrieben; das Verfahren ist jedoch Komplex,
und die so erhaltenen Bälle sind
groß (z.B.
Mesh-Größe 5 mal
7, was gleich 2,79 bis 3,96 Millimeter ist).
-
Durch
Imprägnieren
von hohlen, organischen Harzmikrokügelchen mit einer Metallverbindung
und Brennen zur Entfernung von Hilfsstoffen hergestellte keramische
Metalloxid-Mikrokügelchen
werden in der US-PS 3,792,136 beschrieben. Die resultierenden hohlen
Mikrokügelchen
haben im allgemeinen große
Durchmesser von 50 Mikrometer bis 10 Millimeter (mm), und in einem
Beispiel wird bei einem durchschnittlichen Durchmesser von 3 mm
eine Wanddicke von 17 Mikrometer angegeben.
-
Die
US-PS 2,978,340 beschreibt nach einem Schmelzverfahren (Schmelze
oder Glas) unter Verwendung eines Gasungsmittels hergestellte anorganische
Mikrokügelchen.
Das Produkt ist größenmäßig nicht
einheitlich, und die Mikrokügelchen
sind nicht alle hohl.
-
Hohle
keramische Kügelchen
geringer Dichte können
nach dem in den US-Patentschriften 4,111,713 und 4,744,831 beschriebenen
Verfahren hergestellt werden, bei dem man:
- (A)
(1) verfestigbare flüssige
Kugeltröpfchen,
die ein thermisch flüchtiges
organisches Bindemittelmaterial und eine Hohlraumbildner-Quelle,
die auf die Entwicklung eines Gases und die Überführung der flüssigen Kugeltröpfchen in
einen hohlen Zustand ausgelegt ist, umfassen, und (2) eine Masse
von winzigen diskreten freifließenden
anorganischen hitzesinterbaren Teilungsmittelteilchen, ausgewählt aus
Metallen, Metalloiden, Metalloxiden und Metallsalzen, die während der
Taumelung durch die flüssigen
Kugeltröpfchen
benetzt und mindestens teilweise darin absorbiert werden, zusammen
taumelt und gründlich
mischt, wobei genug Teilungsmittelteilchen vorhanden sind, so daß jeglicher
Teil von flüssigen
Kugeltröpfchen,
der nicht von Teilungsmittelteilchen bedeckt ist, gegen diskrete
nicht absorbierte Teilungsmittelteilchen taumelt;
- (B) während
der Taumelung Bedingungen bereitstellt und ausreichend lange taumelt,
daß der
Hohlraumbildner ein Gas entwickelt und einen zentralen Innenraum
in den flüssigen
Kugeltröpfchen
bildet und die so hohl gemachten flüssigen Kugeltröpfchen fest
werden;
- (C) die umgewandelten Kugeltröpfchen nach ihrer Verfestigung
zu einem formbeständigen
Zustand sammelt; und
- (D) die hohlen Kügelchen
brennt, um zunächst
das organische Bindemittel auszubrennen und dann die Teilungsmittelteilchen
zu sintern, um hohle formbeständige
Kügelchen
zu bilden.
-
Ein
anderes brauchbares keramisches Mikrokügelchen wird in der US-PS 5,077,241
(Moh et al.) gelehrt, das im wesentlichen aus mindestens einer Nichtoxidkomponente
(oder -phase) und einer Oxidkomponente (oder -phase) bestehende
Mikrokügelchen
umfaßt,
wobei jedes Mikrokügelchen
eine keramische Wand und einen einzigen zentralen Hohlraum aufweist
und die Mikrokügelchen
Durchmesser im Bereich von 1 bis 300 Mikrometer und Wanddicken von
weniger als 10 Prozent des Durchmessers der Mikrokügelchen
aufweisen. Derartige keramische Mikrokügelchen werden hergestellt
durch
- (1) Bereitstellung einer einen Keramiksolvorläufer und
eine flüchtige
Flüssigkeit
enthaltenden Mischung, wobei die flüchtige Flüssigkeit hier als Blähmittel
bezeichnet wird,
- (2) Zugabe der obigen Mischung, vorzugsweise in Form von Tröpfchen,
mit einer geeigneten Rate und auf geeignete Art und Weise zu einem
bereitgestellten die Bläschenbildung
fördernden
Medium, das bei einer geeigneten Temperatur gehalten wird, um die
Bildung von grünen
hohlen Mikrokügelchen
zu erlauben; vorzugsweise ist das die Bläschenbildung fördernde
Medium eine Flüssigkeit,
wie ein aliphatischer Alkohol, z.B. Oleylalkohol, oder ein langkettiger
Carbonsäureester,
wie Erdnußöl, oder
Gemische davon, oder Gemische von Oleylalkohol mit anderen Pflanzenölen oder
Pflanzenölderivaten,
- (3) Isolierung der grünen
Mikrokügelchen,
vorzugsweise durch Filtration, und
- (4) Brennen der grünen
Mikrokügelchen,
gegebenenfalls in Abmischung mit einem agglomerationsverhindernden Mittel,
um eine Kohlenstoffquelle bereitzustellen, an der Luft für oxidhaltige
keramische Mikrokügelchen
oder in einer inerten oder reduzierenden Atmosphäre für nicht oxidhaltige Mikrokügelchen
und in einem Temperaturbereich, der zur Umwandlung der grünen Mikrokügelchen
in eine oxidhaltige oder nicht oxidhaltige Keramik ausreicht.
-
Brauchbare
polymere Mikrokügelchen
können
nach dem allgemeinen Verfahren zur Polymerisation von polymeren
Teilchen mit einer kleinen Menge eines in den Teilchen gelösten flüchtigen
Treibmittels, das beim Erhitzen expandiert, hergestellt werden.
Die US-PS 3,615,972 (Morehouse et al.) beschreibt thermoplastische
Mikrokügelchen,
die ein flüssiges
Treibmittel verkapseln. Die Mikrokügelchen werden durch Suspensionspolymerisation
von Tröpfchen
einer Mischung von Monomer(en) und einem Treibmittel hergestellt.
Die US-PS 3,472,798 (Pitchforth et al.) beschrieb die Herstellung
von durch Suspensionspolymerisation hergestelltem Polymethylmethacrylat.
Die US-Patentschriften 3,740,359 (Garner) und 4,075,138 (Garner)
beschreiben aus einer Ölphase
der Monomere und einem flüssigen
Treibmittel hergestellte Vinylidenchloridcopolymer-Mikrokügelchen,
wobei die Ölphase
in einer einen Dispersionsstabilisator enthaltenden wäßrigen Phase dispergiert
wird, die Monomere polymerisiert und dann erhitzt, um das Treibmittel
zu verdampfen. Die US-PS 3,945,956 (Garner) beschreibt durch Polymerisation
einer Mischung aus Styrol und Acrylnitril mit einem flüchtigen
flüssigen
Treibmittel hergestellte expandierbare Styrol-Acrylnitril-Mikrokügelchen.
-
Die
Mikrokügelchen-Komponente
kann einen Verbund, der mehrere mit einem polymeren Bindemittel gebundene
hohle Glas-, Keramik- oder Kunststoff-Mikrokügelchen umfaßt, umfassen.
Das Bindemittel kann kontinuierlich (wie in einem Teilchen oder
Pellet) oder diskontinuierlich (wie in einem Agglomerat) oder eine intermediäre Struktur sein.
Als solche kann die Mikrokügelchenmenge
im Verbund innerhalb weiter Grenzen variieren; von etwa 20 bis 75
Gew.-% und vorzugsweise 20 bis 60 Gew.-%, um einen Pellet-Verbund
zu bilden, und 40 bis 95 Gew.-% und vorzugsweise 40 bis 90 Gew.-%,
um ein Agglomerat zu bilden. Die Mikrokügelchen-Verbunde können eine
beliebige geeignete Größe oder
Gestalt haben und haben in der Regel eine Größe von mindestens 200 Mikrometer
und vorzugsweise 4000 Mikrometer oder weniger, um die nachfolgende Abtrennung
von der Bohrflüssigkeit
zu erleichtern. Die Verbunde können
eine beliebige gewünschte
Form einschließlich
von zufälligen
oder regulären
Formen haben.
-
Als
Bindemittel in dem Verbund-Mikrokügelchen können thermoplastische Polymere
verwendet werden. Thermoplastische Polymere, die bei der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
sind u.a. in der Schmelze verarbeitbare Polyolefine und Copolymere
und Mischungen davon, Styrolcopolymere und -terpolymere (wie KratonTM), Ionomere (wie SurlynTM),
Ethylvinylacetat (wie ElvaxTM), Polyvinylbutyrat,
Polyvinylchlorid, Metallocen-Polyolefine (wie AffinityTM und
EngageTM), Poly(alphaolefine) (wie VestoplastTM und RexflexTM),
Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymere,
Fluorkohlenstoff-Elastomere (wie THVTM von
3M Dyneon), andere fluorhaltige Polymere, Polyesterpolymere und
-copolymere (wie HytrelTM), Polyamidpolymere
und -copolymere, Polyurethane (wie EstanTM und
MorthaneTM), Polycarbonate, Polyketone und
Polyharnstoffe. Zu den thermoplastischen Polymeren gehören Mischungen
von Homo- und Copolymeren sowie Mischungen von zwei oder mehr Homo-
oder Copolymeren. Der Begriff „in
der Schmelze verarbeitbar" bezieht
sich hier auf thermoplastische Polymere mit einem Schmelzindex von
3 bis 30 g/10 min.
-
Zu
den brauchbaren Polyamidpolymeren gehören u.a. synthetische lineare
Polyamide, z.B. Polyamid-6 und Polyamid-66, Polyamid-11 oder Polyamid-12.
Es sei darauf hingewiesen, daß die
Wahl des speziellen Polyamidmaterials auf den physikalischen Anforderungen
der speziellen Anwendung des resultierenden verstärkten Verbundgegenstands
basieren könnte.
Beispielsweise bieten Polyamid-6 und Polyamid-66 bessere Wärmebeständigkeitseigenschaften
als Polyamid-11 oder Polyamid-12, wohingegen Polyamid-11 und Polyamid-12
bessere Chemikalienbeständigkeitseigenschaften
bieten. Neben diesen Polyamidmaterialien können auch andere Polyamidmaterialien,
wie Polyamid-612, Polyamid-69, Polyamid-4, Polyamid-42, Polyamid-46,
Polyamid-7 und Polyamid-8, verwendet werden. Es können auch
ringhaltige Polyamide, z.B. Polyamid-6T und Polyamid-61, verwendet
werden. Es können
auch polyetherhaltige Polyamide, wie PEBAX-Polyamide (Atochem North
America, Philadelphia, PA), verwendet werden.
-
Zu
den Polyurethanpolymeren, die verwendet werden können, gehören aliphatische, cycloaliphatische,
aromatische und polycyclische Polyurethane. Diese Polyurethane werden
im allgemeinen durch Umsetzung eines polyfunktionellen Isocyanats
mit einem Polyol nach gut bekannten Reaktionsmechanismen hergestellt.
Zu den im Handel erhältlichen
Urethanpolymeren, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, gehören PN-04
oder 3429 von Morton International, Inc., Seabrook, New Hampshire,
und X4107 von B.F. Goodrich Company, Cleveland, Ohio.
-
Brauchbar
sind auch Polyacrylate und Polymethacrylate, zu denen beispielsweise
Polymere von Acrylsäure,
Methylacrylat, Ethylacrylat, Acrylamid, Methylacrylsäure, Methylmethacrylat,
n-Butylacrylat und Ethylacrylat gehören, um nur einige wenige zu
nennen.
-
Zu
anderen brauchbaren weitgehend extrudierbaren Kohlenwasserstoffpolymeren
gehören
Polyester, Polycarbonate, Polyketone und Polyharnstoffe. Diese Materialien
sind im allgemeinen im Handel erhältlich, beispielsweise: SELAR®-Polyester
(DuPont, Wilmington, DE); LEXAN®-Polycarbonat
(General Electric, Pittsfield, MA); KADEL®-Polyketon
(Amoco, Chicago, IL) und SPECTRIM®-Polyharnstoff
(Dow Chemical, Midland, MI).
-
Zu
den brauchbaren fluorhaltigen Polymeren gehören kristalline oder teilkristalline
Polymere, wie Copolymere von Tetrafluorethylen mit einem oder mehreren
anderen Monomeren, wie Perfluor(methylvinyl)ether, Hexafluorpropylen,
Perfluor(propylvinyl)ether; Copolymere von Tetrafluorethylen mit
ethylenisch ungesättigten Kohlenwasserstoffmonomeren,
wie Ethylen oder Propylen.
-
Zu
weiteren fluorhaltigen Polymeren, die bei der Erfindung verwendet
werden können,
gehören
diejenigen auf Basis von Vinylidenfluorid, wie Polyvinylidenfluorid;
Copolymere von Vinylidenfluorid mit einem oder mehreren anderen
Monomeren, wie Hexafluorpropylen, Tetrafluorethylen, Ethylen, Propylen
usw. Weitere brauchbare fluorhaltige extrudierbare Polymere sind
dem Fachmann infolge dieser Offenbarung bekannt.
-
Repräsentative
Beispiele für
Polyolefine, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
sind Polyethylen, Polypropylen, Polybutylen, Poly(1-buten), Poly(3-methylbuten),
Poly(4-methylpenten) und Copolymere von Ethylen mit Propylen, 1-Buten,
1-Hexen, 1-Octen,
1-Decen, 4-Methyl-1-penten und 1-Octadecen und Mischungen davon.
Zu den brauchbaren im Handel erhältlichen
Polyolefinen gehören
Polypropylen MOPLEN und ADFLEX KS359 von Basell, Bloomington, DE,
und Polypropylen SRC 7644 von Exxon/Mobil, Edison, NJ.
-
Repräsentative
Mischungen von Polyolefinen, die bei der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
sind Mischungen, die Polyethylen und Polypropylen, Polyethylen niederer
Dichte und Polyethylen hoher Dichte und Polyethylen und Olefincopolymere,
die die copolymerisierbaren Monomere enthalten, von denen einige
oben beschrieben werden, z.B. Ethylen- und Acrylsäure-Copolymere;
Ethyl- und Methylacrylat-Copolymere;
Ethylen- und Ethylacrylat-Copolymere; Ethylen- und Vinylacetat-Copolymere;
Ethylen-, Acrylsäure- und
Ethylacrylat-Copolymere und Ethylen-, Acrylsäure- und Vinylacetat-Copolymere,
enthalten.
-
Die
brauchbaren thermoplastischen Polyolefine können auch funktionalisierte
Polyolefine umfassen, d.h. Polyolefine mit zusätzlicher chemischer Funktionalität, die entweder
durch Copolymerisation von Olefinmonomer mit einem funktionellen
Monomer oder Pfropfcopolymerisation nach der Olefinpolymerisation
erhalten wird. Derartige funktionalisierte Gruppen enthalten in
der Regel O-, N-, S-, P- oder Halogen-Heteroatome. Zu derartigen
reaktiven funktionalisierten Gruppen gehören Carbonsäure-, Hydroxyl-, Amid-, Nitril-,
Carbonsäureanhydrid-
oder Halogengruppen. Zahlreiche funktionalisierte Polyolefine sind
im Handel erhältlich.
So gehören
beispielsweise zu copolymerisierten Materialien Ethylen-Vinylacetat-Copolymere,
wie die Elvax-Reihe, die im Handel von DuPont Chemicals, Wilmington,
Del., erhältlich
ist, die Elvamid-Reihe von Ethylen-Polyamid-Copolymeren, die ebenfalls von DuPont
erhältlich
ist, und Abcite 1060WH, ein auf Polyethylen basierendes Copolymer,
das ungefähr
10 Gew.-% Carbonsäuregruppen
umfaßt
und im Handel von Union Carbide Corp., Danbury, Conn., erhältlich ist.
Beispiele für
pfropfcopolymerisierte funktionalisierte Polyolefine sind u.a., mit
Maleinsäureanhydrid
gepfropftes Polypropylen, wie die Epolene-Reihe, die im Handel von
Eastman Chemical Co., Kingsport, Tenn., erhältlich ist, und Questron, das
im Handel von Himont U.S.A., Inc., Wilmington, Del., erhältlich ist.
-
Thermoplastische
Mikrokügelchen-Verbunde
können
nach einer beliebigen herkömmlichen
Technik zur Herstellung von teilchengefüllten thermoplastischen Gegenständen hergestellt
werden. Man kann das thermoplastische Polymer über seinen Schmelzpunkt hinaus
erhitzen und dann die Mikrokügelchen
einmischen. Die resultierende Mischung kann dann zu kontinuierlichen
Strängen
extrudiert oder geformt werden, und die Stränge werden abgekühlt, um
das formbare Polymer für
die Pelletierung auf einer geeigneten Einrichtung zu verfestigen,
wie in der Technik bekannt ist. Alternativ dazu kann man eine schmelzflüssige Mischung
aus thermoplastischem Polymer und Mikrokügelchen unter Verwendung einer
Pelletiersprühapparatur
austragen, wie in der Technik bekannt ist.
-
Bei
einem bevorzugten Verfahren zur Herstellung eines Mikrokügelchen-Verbunds
dosiert man vorzugsweise Glasmikrokügelchen unter niedrigscherenden
Bedingungen in einen schmelzflüssigen
Strom von thermoplastischem Polymer ein, um eine Mischung zu bilden,
welche dann in die gewünschte
Größe und Gestalt
gebracht wird. Dieses Verfahren kann ein zweistufiges Extrusionsverfahren
umfassen, bei dem ein thermoplastisches Polymer in der ersten Stufe
eines Extruders aufgeschmolzen und zu einer zweiten Stufe befördert wird,
in der die Mikrokügelchen
zu dem schmelzflüssigen
Strom gegeben werden. Die Mikrokügelchen
und das thermoplastische Harz werden in der zweiten Stufe gemischt,
und die Mischung wird entgast und zu der gewünschten Form extrudiert.
-
Duroplastische
Polymere können
als Bindemittel für
das Verbund-Mikrokügelchen
verwendet werden. Der Begriff duroplastisch bezieht sich hier auf
ein Polymer, das bei Härtung
fest wird oder irreversibel erstarrt. Härtbarer Bindemittelvorläufer kann
durch Strahlungsenergie oder Wärmeenergie
gehärtet
werden. Duroplastische Zusammensetzungen können Komponenten enthalten,
die eine strahlungs- oder hitzevernetzbare Funktionalität enthalten,
so daß die
Zusammensetzung bei Einwirkung von Strahlungshärtungsenergie härtbar ist,
um die Zusammensetzung zu härten
und zu ver festigen, d.h. zu polymerisieren und/oder zu vernetzen.
Repräsentative
Beispiele für
Strahlungshärtungsenergie
sind elektromagnetische Energie (z.B. Infrarotenergie, Mikrowellenenergie,
sichtbares Licht, ultraviolettes Licht und dergleichen), beschleunigte
Teilchen (z.B. Elektronenstrahlenergie) und/oder Energie aus elektrischen
Entladungen (z.B. Coronas, Plasmas, Glühentladung oder stille Entladung).
-
Der
Begriff strahlungsvernetzbare Funktionalität bezieht sich auf direkt oder
indirekt an einer Monomer-, Oligomer- oder Polymerhauptkette anhängende funktionelle
Gruppen, die bei Einwirkung einer geeigneten Quelle von Strahlungshärtungsenergie
an Vernetzungs- und/oder Polymerisationsreaktionen teilnehmen. Hierzu
gehören
im allgemeinen nicht nur Gruppen, die bei Einwirkung von Strahlung
nach einem kationischen Mechanismus vernetzen, sondern auch Gruppen,
die nach einem radikalischen Mechanismus vernetzen. Repräsentative
Beispiele für
strahlungsvernetzbare Gruppen, die bei der Ausübung der vorliegenden Erfindung geeignet
sind, sind Epoxidgruppen, (Meth)acrylatgruppen, olefinische Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen,
Allylethergruppen, Styrolgruppen, (Meth)acrylamidgruppen, Kombinationen
davon und dergleichen.
-
Strahlungshärtbares
Bindemittelvorläufermaterial
umfaßt
in der Regel ein Epoxidharz, acryliertes Urethanharz, acryliertes
Epoxidharz, ethylenisch ungesättigtes
Harz, Aminoplastharz mit mindestens einer anhängigen ungesättigten
Carbonylgruppe, Isocyanuratderivate mit mindestens einer anhängigen Acrylatgruppe und/oder
Isocyanatderivate mit mindestens einer anhängigen Acrylatgruppe oder Kombinationen
davon. Andere geeignete duroplastische Polymere sind diejenigen,
die sich von phenolischen Harzen, Vinylesterharzen, Vinyletherharzen,
Urethanharzen, Cashewnußschalenharzen,
naphthalinischen phenolischen Harzen, epoxidmodifizierten phenolischen
Harzen, Silikonharzen (aus Hydrosilan und hydrolysierbarem Silan),
Polyimidharzen, Harnstoff-Formaldehyd-Harzen, Methylendianilinharzen,
Methylpyrrolidinonharzen, Acrylat- und Methacrylatharzen, Isocyanatharzen,
ungesättigten
Polyesterharzen und Gemischen davon ableiten.
-
Ein
oder mehrere Polymervorläufer
können
bereitgestellt werden, um das gewünschte duroplastische Polymer
zu bilden. Der Polymervorläufer
oder das duroplastische Harz kann Monomere umfassen oder ein teilpolymerisiertes
niedermolekulares Polymer, wie ein Oligomer, umfassen, sofern gewünscht. Wo
erforderlich, kann auch Lösungsmittel
oder Härtungsmittel,
wie ein Katalysator, bereitgestellt werden. Bei einem Verfahren kann
der Mikrokügelchen-Verbund
durch Mischen der Mikrokügelchen
mit einem Polymervorläufer
oder Harz und nachfolgendes Härten
des Polymervorläufers
oder Harzes hergestellt werden. Gegebenenfalls vorhandenes Lösungsmittel
kann durch Verdampfen entfernt werden. Die Verdampfung und Polymerisation
können stattfinden,
bis die Polymerisation weitgehend vollständig ist.
-
Epoxidmonomere
und -prepolymere werden gemeinhin bei der Herstellung von duroplastischen
Epoxymaterialien verwendet und sind in der Technik gut bekannt.
Duroplastische Epoxyverbindungen können durch kationische Polymerisation
gehärtet
oder polymerisiert werden. Das epoxidhaltige Monomer kann auch andere
Epoxyverbindungen oder Mischungen von epoxidhaltigen Monomeren mit
thermoplastischen Materialien enthalten. Das epoxidhaltige Monomer
kann mit speziellen Materialien vermischt werden, um die Endverwendung
oder -anwendung der gehärteten
oder teilgehärteten
Zusammensetzung zu verbessern.
-
Brauchbare
epoxidhaltige Materialien sind Epoxidharze mit mindestens einem
durch eine Ringöffnungsreaktion polymerisierbaren
Oxiranring. Zu derartigen Materialien, die ganz allgemein als Epoxide
bezeichnet werden, gehören
sowohl monomere als auch polymere Epoxide, und sie können aliphatisch,
cycloaliphatisch oder aromatisch sein. Diese Materialien weisen
im allgemeinen im Durchschnitt mindestens zwei Epoxidgruppen pro
Molekül
und vorzugsweise mehr als zwei Epoxidgruppen pro Molekül auf. Die
durchschnittliche Zahl an Epoxidgruppen pro Molekül ist hier
als die Zahl der Epoxidgruppen in dem epoxidhaltigen Material dividiert
durch die Gesamtzahl an vorhandenen Epoxymolekülen definiert. Zu den polymeren
Epoxiden gehören
lineare Polymere mit endständigen
Epoxidgruppen (z.B. ein Diglycidylether eines Polyoxyalkylenglykols), Polymere
mit Gerüstoxiraneinheiten
(z.B. Polybutadienpolyepoxid) und Polymere mit anhängigen Epoxidgruppen
(z.B. ein Glycidylmethacrylatpolymer oder -copolymer). Das Molekulargewicht
des epoxidhaltigen Materials kann von 58 bis etwa 100.000 oder mehr
variieren. Mischungen aus verschiedenen epoxidhaltigen Materialien
können
auch verwendet werden.
-
Beispiele
für einige
Epoxidharze, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
sind 2,2-Bis[4-(2,3-epoxypropyloxy)phenyl]propan
(Diglycidylether von Bisphenol A) und Materialien unter der Handelsbezeichnung „EPON 828", „EPON 1004" und „EPON 1001F", die im Handel von
Shell Chemical Co., Houston, TX, erhältlich sind, „DER-331", „DER-332" und „DER-334", die im Handel von
Dow Chemical Co., Freeport, TX, erhältlich sind. Andere geeignete
Epoxidharze sind u.a. Glycidylether von Phenol-Formaldehyd-Novolak
(z.B. „DEN-431" und „DEN-428", die im Handel von
Dow Chemical Co. erhältlich
sind) und thermoplastisches Epoxidharz BLOX 220, das im Handel von
Dow, Midland, MI, erhältlich
ist. Die bei der Erfindung verwendeten Epoxidharze können über einen
kationischen Mechanismus unter Zusatz eines oder mehrerer entsprechender
Photoinitiatoren polymerisieren. Diese Harze werden in den US-Patentschriften
4,318,766 und 4,751,138 weiter beschrieben.
-
Ein
Beispiel für
ein acryliertes Urethanharz ist ein Diacrylatester eines hydroxyterminierten
isocyanatverlängerten
Polyesters oder Polyetters. Beispiele für im Handel erhältliche
acrylierte Urethanharze sind „UVITHANE
782" und „UVITHANE
783", die beide
von Morton Thiokol Chemical, Moss Point, MS, erhältlich sind, und „CMD 6600", „CMD 8400" und „CMD 8805", die alle von Radcure
Specialties, Tampa, TX, erhältlich sind.
-
Ein
Beispiel für
ein acryliertes Epoxidharz ist ein Diacrylatester von Epoxidharz,
wie der Diacrylatester eines Epoxidharzes wie Bisphenol. Beispiele
für im
Handel erhältliche
acrylierte Epoxidharze sind „CMD 3500", „CMD 3600" und „CMD 3700", die alle von Radcure
Specialties erhältlich
sind.
-
Beispiele
für ethylenisch
ungesättigte
Harze sind sowohl monomere als auch polymere Verbindungen, die Kohlenstoff-,
Wasserstoff- und Sauerstoffatome und gegebenenfalls Stickstoff-
oder Halogenatome enthalten. Sauerstoffatome und/oder Stickstoffatome
liegen im allgemeinen in Ether-, Ester-, Urethan-, Amid- und Harnstoffgruppen
vor. Ethylenisch ungesättigtes
Harz hat in der Regel ein Molekulargewicht von weniger als etwa
4000 und ist in einer Ausführungsform
ein Ester, der sich aus der Umsetzung von Verbindungen mit aliphatischen
Monohydroxygruppen oder aliphatischen Polyhydroxygruppen und ungesättigten
Carbonsäuren, wie
Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Itaconsäure,
Crotonsäure,
Isocrotonsäure,
Maleinsäure
und dergleichen ergibt.
-
Repräsentative
Beispiele für
andere brauchbare Acrylate sind Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Ethylenglykoldiacrylat,
Ethylenglykolmethacrylat, Hexandioldiacrylat, Triethylenglykoldiacrylat,
Trimethylolpropantriacrylat, Glycerintriacrylat, Pentaerythrit triacrylat,
Pentaerythritmethacrylat und Pentaerythrittetraacrylat. Andere brauchbare
ethylenisch ungesättigte
Harze sind u.a. Monoallyl-, Polyallyl- und Polymethylallylester
und -amide von Carbonsäuren,
wie Diallylphthalat, Diallyladipat und N,N-Diallyladipamid. Weitere
brauchbare ethylenisch ungesättigte
Harze sind u.a. Styrol, Divinylbenzol und Vinyltoluol. Andere brauchbare
stickstoffhaltige, ethylenisch ungesättigte Harze sind u.a. Tris(2-acryloyl-oxyethyl)isocyanurat,
1,3,5-Tri(2-methacryloxyethyl)-s-triazin, Acrylamid, Methylacrylamid,
N-Methylacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid, N-Vinylpyrrolidon und N-Vinylpiperidon.
-
Einige
brauchbare Aminoplastharze können
monomer oder oligomer sein. In der Regel weisen die Aminoplastharze
mindestens eine anhängige α,β-ungesättigte Carbonylgruppe
pro Molekül
auf. Diese α,β-ungesättigten
Carbonylgruppen können
Acrylat-, Methacrylat- oder Acrylamidgruppen sein. Beispiele für derartige
Harze sind N-Hydroxymethylacrylamid, N,N'-Oxydimethylenbisacrylamid, ortho- und
para-acrylamidomethyliertes Phenol, acrylamidomethylierter Phenol-Novolak
und Kombinationen davon. Diese Materialien werden in den US-Patentschriften
4,903,440 und 5,236,472 weiter beschrieben.
-
Brauchbare
Isocyanuratderivate mit mindestens einer anhängigen Acrylatgruppe und Isocyanatderivate
mit mindestens einer anhängigen
Acrylatgruppe werden in der US-PS 4,652,274 weiter beschrieben.
Ein derartiges Isocyanuratmaterial ist ein Triacrylat von Tris(2-hydroxyethyl)isocyanurat.
-
Beispiele
für Vinylether,
die für
die vorliegende Erfindung geeignet sind, sind vinyletherfunktionalisierte Urethanoligomere,
die im Handel von Allied Signal, Morristown, NJ, unter den Handelsbezeichnungen „VE 4010", „VE 4015", „VE 2010", „VE 2020" und „VE4020" erhältlich sind.
-
Phenolische
Harze sind preisgünstig,
wärmebeständig und
haben hervorragende physikalische Eigenschaften. Säurehärtende Resolphenolharze
werden in der US-PS 4,587,291 beschrieben. In einigen Ausführungsformen
der Erfindung verwendete Phenolharze können einen Gehalt an monomeren
Phenolen von weniger als 5% aufweisen. Die Harze können auch
zusätzlich
nach bekannten Verfahren mit bis zu 30% Harnstoff, Melamin oder
Furfurylalkohol modifiziert werden.
-
Phenolresole
sind alkalisch kondensierte Umsetzungsprodukte von Phenolen und
Aldehyden, wobei ein- oder mehrkernige Phenole verwendet werden
können.
Im einzelnen eignen sich einkernige Phenole und sowohl mono- als
auch polyfunktionelle Phenole, wie Phenol selbst, und die alkylsubstituierten
Homologen, wie o-, m- und p-Kresol oder Xylenole. Geeignet sind
auch halogensubstituierte Phenole, wie Chlor- oder Bromphenol, und
polyfunktionelle Phenole, wie Resorcinol oder Brenzkatechin. Der
Begriff „mehrkernige
Phenole" bezieht
sich beispielsweise auf Naphthole, d.h. Verbindungen mit anellierten
Ringen. Mehrkernige Phenole können
auch durch aliphatische Brücken
oder Heteroatome, wie Sauerstoff, verknüpft sein. Polyfunktionelle,
mehrkernige Phenole können
auch geeignete duroplastische Phenylresole bereitstellen.
-
Bei
der zur Bildung der Phenolresole verwendeten Aldehydkomponente kann
es sich um Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd oder Butyraldehyd
oder Produkte, die unter Kondensationsbedingungen Aldehyd freisetzen,
wie beispielsweise Formaldehydbisulfit, Urotropin, Trihydroxymethylen,
Paraformaldehyd oder Paraldehyd, handeln. Die stöchiometrischen Mengen der Phenol-
und Aldehydkomponenten können
im Bereich von 1:1,1 bis 1:3,0 liegen. Die Harze können in
Form von wäßrigen Lösungen mit
einem Gehalt an nichtflüchtigen
Substanzen von 60 bis 85% verwendet werden.
-
Zur
Bildung der die Matrixphase bildenden duroplastischen Polymere können auch
Oxetanringmonomere verwendet werden. Oxetanringe (Oxacyclobutanringe)
verhalten sich insofern etwa wie Epoxidringe (Oxiranringe), als
Katalysatoren und/oder Cohärter,
die zuweilen als Venetzungsmittel bezeichnet werden, zur Öffnung des
Rings und zur Verknüpfung
von zwei oder mehr Ketten unter Bildung eines vernetzten Polymers
verwendet werden können.
So sind beispielsweise Polycarbonsäureanhydride und andere polyfunktionelle
Verbindungen, wie Polyamine, Polycarbonsäuren, Polymercaptane, Polysäurehalogenide
oder dergleichen zur Verknüpfung
von zwei oder mehr Oxetanzentren in der Lage, genauso wie Epoxidzentren
durch Epoxid-Cohärter
verknüpft
werden. Daraus ergibt sich eine erhöhte Dreidimensionalität in dem
vernetzten oder gehärteten
Polymer und somit eine erhöhte
Steifigkeit der Polymerstruktur.
-
Die
Mischung aus Mikrokügelchen
und härtbarem
Bindemittelvorläufermaterial
kann durch einen aus der Gruppe bestehend aus Photoinitiator, thermischer
Initiator und Kombinationen davon ausgewählten Initiator gehärtet werden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann ein thermischer Initiator
verwendet werden, wenn in dem Schritt der zumindest teilweisen Härtung Wärmeenergie
verwendet wird, und Photoinitiatoren können verwendet werden, wenn
in dem Schritt der zumindest teilweisen Härtung ultraviolettes und/oder
sichtbares Licht verwendet wird. Der Bedarf an einem Initiator kann
von der Art des verwendeten härtbaren
Bindemittelvorläufers
und/oder Art der in dem Schritt der zumindest teilweisen Härtung verwendeten
Energie (z.B. Elektronenstrahl oder ultraviolettes Licht) abhängen. So
erfordern beispielsweise härtbare
Bindemittelvorläufer auf
Phenolbasis in der Regel nicht die Zugabe eines Initiators, wenn
sie mindestens thermisch gehärtet
werden. Härtbare
Bindemittelvorläufer
auf Acrylatbasis erfordern jedoch in der Regel die Zugabe eines
Initiators, wenn sie mindestens thermisch gehärtet werden. Als weiteres Beispiel
sind Initiatoren in der Regel nicht erforderlich, wenn bei dem Schritt
der zumindest teilweisen Härtung
Elektronenstrahlenergie verwendet wird. Bei Verwendung von ultraviolettem
oder sichtbarem Licht wird jedoch in der Regl ein Photoinitiator
in die Zusammensetzung eingearbeitet.
-
Bei
Einwirkung von Wärmeenergie
erzeugt ein thermischer Inititiator eine Radikalquelle. Die Radikalquelle
initiiert dann die Polymerisation des härtbaren Bindemittelvorläufers. Beispielhafte
thermische Initiatoren sind organische Peroxide (z.B. Benzoilperoxid),
Azoverbindungen, Chinone, Nitrosoverbindungen, Acylhalogenide, Hydrazone,
Mercaptoverbindungen, Pyryliumverbindungen, Imidazole, Chlortriazine,
Benzoin, Benzoinalkylether, Diketone, Phenone und Mischungen davon.
Azoverbindungen, die bei der vorliegenden Erfindung als thermische
Initiatoren geeignet sind, sind unter den Handelsbezeichnungen „VAZO 52", „VAZO 64" und „VAZO 67" von E.I. duPont
deNemours and Co., Wilmington, DE, erhältlich.
-
Bei
Einwirkung von ultraviolettem oder sichtbarem Licht erzeugt der
Photoinitator eine Radikalquelle oder eine kationische Quelle. Diese
Radikalquelle oder kationische Quelle initiiert dann die Polymerisation
des härtbaren
Bindemittelvorläufers.
-
Beispielhafte
Photoinitiatoren, die bei Einwirkung von ultraviolettem Licht eine
Radikalquelle erzeugen, sind u.a. diejenigen aus der Gruppe bestehend
aus organischen Peroxiden (z.B. Benzoylperoxid), Azoverbindungen,
Chinonen, Benzophenonen, Nitrosoverbindungen, Acylhalogeniden, Hydrozonen,
Mercaptoverbindungen, Pyryliumverbindungen, Triacrylimidazolen,
Bisimidazolen, Chloralkyltriazinen, Benzoinethern, Benzilketalen,
Thioxanthonen und Acetophenonderivaten und Mischungen davon. Beispiele
für Photoinitiatoren,
die bei Einwirkung von sichtbarer Strahlung eine Radikalquelle erzeugen,
werden beispielsweise in der US-PS 4,735,632 (Oxman et al.) weiter
beschrieben.
-
Kationische
Photoinitiatoren erzeugen eine Säurequelle,
um die Polymerisation eines Epoxidharzes oder eines Urethans zu
initiieren. Beispielhafte kationische Photoinitiatoren sind Salze
mit einem Onium-Kation und einem halogenhaltigen Komplexanion eines
Metalls oder Metalloids. Andere brauchbare kationische Photoinitiatoren
sind u.a. Salze mit einem metallorganischen Komplexkation und einem
halogenhaltigen Komplexanion eines Metalls oder Metalloids. Diese
Photoinitiatoren werden in der US-PS 4,751,138 (Tumey et al.) weiter
beschrieben. Ein weiteres Beispiel ist ein metallorganisches Salz
und ein Oniumsalz gemäß der US-PS 4,985,340
(Palazotto et al.). Zu weiteren kationischen Photoinitiatoren gehört ein ionisches
Salz eines metallorganischen Komplexes, in dem das Metall aus den
Elementen der Gruppen IVB, VB, VIB, VIIB und VIIIB des Periodensystems
ausgewählt
ist. Diese Photoinitiatoren werden in der US-PS 5,089,536 (Palazotto)
weiter beschrieben.
-
Ultraviolett-aktivierte
Photoinitiatoren, die für
die vorliegende Erfindung geeignet sind, sind unter den Handelsbezeichnungen „IRGACURE
651", „IRGACURE
184", „IRGACURE
369" und „IRGACURE
819" von Ciba Geigy
Company, Winterville, MS, „Lucirin
TPO-L" von BASF
Corp., Livingston, NJ, und „DAROCUR
1173" Von Merck & Co., Rahway,
NJ, erhältlich.
In einer Ausführungsform
kann die Gesamtmenge an Initiator (entweder Photoinitiator, thermischer
Initiator oder Kombinationen davon) im Bererich von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent
des härtbaren
Bindemittelvorläufers
liegen und in einer anderen Ausführungsform
etwa 1 bis etwa 5 Gewichtsprozent des härtbaren Bindemittelvorläufers betragen.
Wenn sowohl Photoinitiator als auch thermischer Initiator verwendet
werden, liegt das Verhältnis
von Photoinitiator zu thermischem Initiator zwischen etwa 3,5:1 und
etwa 1:1.
-
Bei
Verwendung eines duroplastischen Harzes kann der Mikrokügelchen-Verbund
durch Bilden von Vorläuferteilchen,
die das duroplastische Harzbindemittel und Mikrokügelchen
umfassen, und Härten
der Teilchen hergestellt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
involviert der erste Schritt das Zwängen des Bindemittels und der
Mikrokügelchen
durch ein perforiertes Substrat, um Agglomerat-Vorläuferteilchen
zu bilden. Danach werden die Agglomerat-Vorläuferteilchen von dem perforierten
Substrat getrennt und mit Strahlungsenergie bestrahlt, um Agglomeratteilchen
bereitzustellen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden der Zwäng-, Trenn-
und Bestrahlungsschritt räumlich
vertikal und aufeinanderfolgend orientiert und sequentiell und kontinuierlich
durchgeführt.
Vorzugsweise sind die Agglomeratteilchen nach dem Bestrahlungsschritt
und vor dem Sammeln verfestigt und handhabbar. Es sei auf die am
16.10.2000 eingereichte gleichzeitig anhängige eigene Anmeldung U.S.S.N.
09/688,486 verwiesen.
-
Verfahren
zum Zwängen
des Bindemittelvorläufers
und fester teilchenförmiger
Materialien durch ein perforiertes Substrat umfassen Extrusion,
Mahlen, Kalandrieren oder Kombinationen davon. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird das Zwängverfahren
durch eine Größenverringerungsmaschine
von Quadro Engineering Incorporated bereitgestellt.
-
In
einer Ausführungsform
werden die Agglomerat-Vorläuferteilchen
durch Durchführen
durch eine erste Härtungszone,
die eine Strahlungsquelle enthält,
bestrahlt. Bevorzugte Strahlungsquellen umfassen Elektronenstrahl,
ultraviolettes Licht, sichtbares Licht, Laserlicht oder Kombinationen
davon. In einer anderen Ausführungsform
werden die Agglomeratteilchen durch eine zweite Härtungszone
geführt,
um weiter gehärtet
zu werden. Bevorzugte Energiequellen in der zweiten Härtungszone
umfassen thermische, Elektronenstrahl, ultraviolettes Licht, sichtbares
Licht, Laserlicht, Mikrowellen oder Kombinationen davon.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Verbundteilchen filamentförmig und weisen eine Länge im Bereich
von etwa 100 bis etwa 5000 Mikrometer auf (vor dem Klassieren).
Ganz besonders bevorzugt haben die filamentförmigen Verbundteilchen eine
Länge im
Bereich von etwa 200 bis etwa 1000 Mikrometer. In einer Ausführungsform
kann die Größe der Agglomeratteilchen
dann nach dem ersten Bestrahlungsschritt oder nach dem Durchgang
durch die zweite Härtungszone
verringert werden. Das bevorzugte Verfahren des Größenreduzierens
erfolgt mit einer Gößenverringerungsmaschine
von Quadro Engineering Incorporated. In einer Ausführungsform
umfassen die Querschnittsformen der Agglomeratteilchen Kreise, Polygone
und Kombinationen davon. Vorzugsweise ist die Querschnittsform konstant.
Weitere Einzelheiten zu dem Verfahren sind der am 16.10.2000 eingereichten
gleichzeitig anhängigen
eigenen Anmeldung U.S.S.N. 09/688,486 zu entnehmen.
-
Agglomerate,
die ein diskontinuierliches Bindemittel enthalten, können folgendermaßen hergestellt werden.
Die Mikrokügelchen
und das Bindemittelharz werden in einen Mischbehälter eingetragen. Die resultierende
Mischung wird gerührt,
bis sie homogen ist. Vorzugsweise liegt in der Mischung genug Flüssigkeit
vor, daß die
resultierende Mischung weder übermäßig steif
noch übermäßig dünnflüssig ist.
Die meisten Harze enthalten genug Flüssigkeit, um eine hinreichende
Durchmischung zu erlauben. Nach Abschluß des Mischschritts wird die
Mischung zum Verfestigen gebracht, vorzugsweise mit Hilfe von Wärme- oder
Strahlungsenergie. Die Verfestigung resultiert entweder aus der
Entfernung von Flüssigkeit
aus der Mischung oder aus der Polymerisation des Harzklebstoffs.
Nach der Verfestigung wird die Mischung zerstoßen, um Agglomerate zu bilden,
die dann auf die gewünschte
Größe klassiert
werden. Zu den für
diesen Schritt geeigneten Vorrichtungen gehören herkömmliche Backenbrecher und Walzenbrecher.
-
Wenn
es sich bei dem Bindemittel des Agglomerats um einen Thermoplast
handelt, wird das Agglomerat vorzugsweise folgendermaßen hergestellt.
Der Thermoplast wird auf eine gerade oberhalb seiner Schmelztemperatur
liegende Temperatur erhitzt. Dann werden der erhitzte Thermoplast
und die Mikrokügelchen
in einen erhitzten Schneckenextruder eingetragen und bis zur Homogenität gemischt.
Dann wird die Mischung durch die Düse des Extruders geführt, und
das erhaltene Extrudat wird abgekühlt und zerstoßen, um Agglomerate
zu bilden, die dann auf die gewünschte
Größe klassiert
werden.
-
Die
oben beschriebenen Zerstoßungs-
und Klassierungsverfahrensweisen liefern häufig Agglomerate einer unerwünschten
Größe. Die
Agglomerate mit unpassender Größe können entweder
rezykliert werden, z.B. durch Zugabe zu einer neuen Dispersion,
oder verworfen werden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine Bohrflüssigkeitszusammensetzung bereit,
die eine Bohrflüssigkeit,
die öl-
oder wasserbasiert sein kann, und eine Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
umfaßt.
Die Mikrokügelchen-Komponente
umfaßt
einen Verbund von Mikrokügelchen
in einem polymeren Harz. Das Mikrokügelchen der Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
kann beliebige hohle Mikrokügelchen
aus Glas, Keramik oder Kunststoff umfassen, die der Bohrflüssigkeit
zugesetzt werden können
(mit anderen Komponenten der Bohrflüssigkeit, die in der Technik
bekannt sind), um deren Dichte zu verringern. Die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
kann eine beliebige geeignete Größe und Gestalt
haben. Das polymere Harz kann eine kontinuierliche Phase mit darin
dispergierten Mikrokügelchen
umfassen, oder die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
kann ein Agglomerat von Mikrokügelchen,
die durch eine diskontinuierliche Phase von polymerem Harz gebunden
sind, umfassen. Das polymere Harz kann ein thermoplastisches oder
duroplastisches Harz sein.
-
Die
Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
wird der Bohrflüssigkeitszusammensetzung
in Mengen zugegeben, die ausreichen, um die Dichte der Bohrflüssigkeit
um mindestens 15%, vorzugsweise mindestens 20% und ganz besonders
bevorzugt mindestens etwa 30% zu verringern. Normalerweise hat die
Bohrflüssigkeit
eine Dichte im Bereich von etwa 15 lb/gal (~8,7 kg/l). Eine brauchbare
Bohrflüssigkeit
umfaßt
eine Mikrokügelchen-Komponente
in einer Menge, die zur Verringerung der Dichte des Bohrens bis
ungefähr
zur Dichte von Meereswasser oder etwa 8 bis 12 lbs/Gallone (~5,2
bis 7 kg/l) ausreichend ist. Die zu einer Bohrflüssigkeit gegebene Menge an
Mikrokügelkchen-Komponente
hängt von
der Dichte der Mikrokügelchen-Komponente, der
Anfangsdichte der Bohrflüssigkeit
(ohne Mikrokügelchen-Komponente)
und der gewünschten
Enddichte der Bohrflüssigkeit
ab. So erfordert beispielsweise die Verringerung der Dichte einer
Bohrflüssigkeit
mit einer Dichte von 16 lb/gal auf 10 lb/gal die Zugabe von etwa
45 Volumenprozent (oder etwa 18 Gewichtsprozent) einer Mikrokügelchen-Komponente mit einer
Dichte von etwa 0,4 g/cm3.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Bohren bereit,
umfassend den Schritt des Zirkulierens einer Bohrflüssigkeit
durch einen Bohrstrang nach unten und durch einen Ringraum zwischen
dem Bohrstrang und dem Bohrloch nach oben und des Eintragens einer
Mikrokügelchen-Komponente
in die Bohrflüssigkeit
in einer zur Verringerung von deren Dichte ausreichenden Menge.
Die Bohrflüssigkeit
wird in einer ausreichenden volumetrischen Rate und mit einem ausreichenden
Druck zugeführt,
um die Zirkulation durch den Borhstrang nach unten, aus einer Bohrkrone
und durch den Ringraum nach oben zu bewirken.
-
Die
Mikrokügelchen-Komponente
kann der Bohrflüssigkeit
an der Oberfläche
zugesetzt werden und durch den Bohrstrang nach unten und durch den
Ringraum der Bohrung nach oben zirkuliert werden. Vorzugsweise wird
die Mikrokügelchen-Komponente
in einem fluiden Träger,
wie Wasser, gepumpt und unter Druck in den Ringraum zwischen dem
Bohrstrang und der Bohrung injiziert, um die Dichte der Bohrflüssigkeit,
die von der Oberfläche
durch den Bohrstrang nach unten gepumpt worden ist, zu verringern.
In einem derartigen Fall kommt die Mikrokügelchen-Komponente nicht mit
der hochscherenden Umgebung der Bohrkrone in Kontakt. Gewünschtenfalls
kann die Mikrokügelchen-Komponente
an mehreren Punkten entlang des Ringraums vom Meeresboden zur Oberfläche injiziert
werden.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann der Druck der Bohrflüssigkeit
gesteuert werden, um Ausbläser,
Stöße oder
andere unkontrollierte Druckbedingungen zu verhindern. Unter den
meisten Bohranwendungen in permeablen Formationen sollte der Bohrflüssigkeitsdruck
zwischen dem Porendruck der Bohrung und dem Rißbildungsdruck der umgebenden
Bohrungsformation gehalten werden. Wenn der Flüssigkeitsdruck zu niedrig ist,
kann die Formationsflüssigkeit
die Flüssigkeit
aus der Bohrung oder dem Ringraum verdrängen, was zu einem Stoß oder Ausbläser führt. Wenn
der Flüssigkeitsdruck
zu hoch ist, kann die Formation in der Nähe der Bohrung reißen, was
zu Verlust von Flüssigkeitszirkulation
und Verlust von Flüssigkeit
und Bohrgut in dem Riß führt.
-
Gewünschtenfalls
kann das Verfahren ferner einen Trennschritt beinhalten, durch den
die Mikrokügelchen-Komponente von der
zurückgewonnenen
Flüssigkeit
abgetrennt wird. Ein derartiger Trennschritt kann einen vor- oder
nachgeschalteten Schritt beinhalten, bei dem das Bohrgut von der
zurückgewonnenen
Flüssigkeit
abgetrennt wird. Ein derartiger Schritt der Abtrennung der Mikrokügelchen-Komponente
kann einen Siebungsschritt beinhalten, bei dem die Mikrokügelchen-Komponente von sowohl
größeren als
auch kleineren Komponenten der zurückgewonnenen Flüssigkeit
abgesiebt wird. So kann beispielsweise die zurückkehrende Bohrflüssigkeit
zunächst
gesiebt werden, um Bohrgut zu entfernen, und dann gesiebt werden,
um die Mikrokügelchen-Komponente
zu entfernen. Bei einem derartigen Siebungsschritt beläuft sich
die Größe der Mikrokügelchen-Komponente
vorzugsweise auf 200 Mikrometer oder mehr. Alternativ dazu kann
der Abtrennungsschritt einen Flotationsschritt umfassen, bei dem
die Mikrokügelchen-Komponente
durch Flotieren an die Oberfläche
der zurückgewonnenen
Flüssigkeit
aufgrund der geringen Dichte zurückgewonnen
wird. Als weitere Alternative kann die Mikrokügelchen-Komponente durch eine
Zentrifugen- oder Zykloneinrichtung von der zurückgewonnenen Flüssigkeit
abgetrennt werden, wodurch die zurückkehrende Bohrflüssigkeit
einem Hydrozyklon zugeführt
und schnell geschleudert wird, so daß Materialien mit größerer Dichte,
wie Bohrgut, durch Zentrifugal- und Zentripetalkräfte von
leichten Komponenten, wie dem Mikrokügelchen, getrennt werden.
-
Die
folgenden Beispiele werden zur Illustration einiger Ausführungsformen
der Erfindung bereitgestellt und sollen den Schutzbereich der Ansprüche nicht
einschränken.
Alle Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht, sofern nicht
anders vermerkt.
-
Die
Erfindung wird durch die folgenden Punkte zusammengefaßt:
- 1. Bohrflüssigkeitszusammensetzung,
umfassend eine fluide Komponente, eine die Viskosität beeinflussende
Komponente und eine Mikrokügelchen-Verbund-Komponente in
einer zur Verringerung der Dichte der Zusammensetzung ausreichenden
Menge, wobei die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
einen Verbund aus mehreren Mikrokügelchen und einem Harzbindemittel
umfaßt.
- 2. Zusammensetzung nach Punkt 1, wobei die Mikrokügelchen
der Mikrokügelchen-Verbund-Komponente Glas,
Keramik oder polymere hohle Mikrokügelchen umfassen.
- 3. Zusammensetzung nach Punkt 2, wobei die Dichte der Mikrokügelchen
0,1 bis 0,9 g/cm3 beträgt.
- 4. Zusammensetzung nach Punkt 3, wobei die Dichte der Mikrokügelchen
0,2 bis 0,7 g/cm3 beträgt.
- 5. Zusammensetzung nach Punkt 1, wobei die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
in einer Menge vorhanden ist, die zur Verringerung der Dichte der
Zusammensetzung auf 8 bis 13 Pfund/Gallone (5,2 bis 7,5 kg/l) ausreichend
ist.
- 6. Zusammensetzung nach Punkt 1, wobei die Mikrokügelchen
einheitliche Glasmikrokügelchen
sind.
- 7. Zusammensetzung nach Punkt 6, wobei die Dichte der einheitlichen
Mikrokügelchen
0,2 bis 0,7 g/cm3 beträgt.
- 8. Zusammensetzung nach Punkt 6, wobei die einheitlichen Mikrokügelchen
einen Durchmesser von 5 bis 1000 Mikrometer aufweisen.
- 9. Zusammensetzung nach Punkt 8, wobei die einheitlichen Mikrokügelchen
einen Durchmesser von 100 bis 1000 Mikrometer aufweisen.
- 10. Zusammensetzung nach Punkt 1, wobei die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
eine Größe von mindestens
200 Mikrometer aufweist.
- 11. Zusammensetzung nach Punkt 1, wobei das Harzbindemittel
ein thermoplastisches oder duroplastisches Harz ist.
- 12. Zusammensetzung nach Punkt 1, wobei die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
Pellets, die eine kontinuierliche Phase von polymerem Harzbindemittel
und darin dispergierte Mikrokügelchen
umfassen, umfaßt.
- 13. Zusammensetzung nach Punkt 12, wobei die Größe der Pellets
200 bis 4000 Mikrometer beträgt.
- 14. Zusammensetzung nach Punkt 12, wobei die Dichte der Pellets
0,4 bis 1,0 g/cm3 beträgt.
- 15. Zusammensetzung nach Punkt 12, wobei die Pellets 20 bis
75 Gew.-% Mikrokügelchen
umfassen.
- 16. Zusammensetzung nach Punkt 15, wobei die Pellets 20 bis
60 Gew.-% Mikrokügelchen
umfassen.
- 17. Zusammensetzung nach Punkt 1, wobei die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
Agglomerate, die eine diskontinuierliche Phase von Harzbindemittel
und Mikrokügelchen
umfassen, umfaßt.
- 18. Zusammensetzung nach Punkt 17, wobei die Dichte der Agglomerate
etwa 0,4 bis 0,7 g/ml beträgt.
- 19. Zusammensetzung nach Punkt 17, wobei die Größe der Agglomerate
etwa 200 bis 4000 Mikrometer beträgt.
- 20. Zusammensetzung nach Punkt 17, wobei die Agglomerate 40
bis 90 Gew.-% Mikrokügelchen
umfassen.
- 21. Zusammensetzung nach Punkt 1, wobei die Kollapsfestigkeit
der Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
4000 psi (27,6 MPa) oder mehr beträgt.
- 22. Zusammensetzung nach Punkt 1, wobei die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
25 bis 50 Volumenprozent der Bohrflüssigkeitszusammensetzung ausmacht.
- 23. Zusammensetzung nach Punkt 11, wobei der Thermoplast aus
Polyolefinhomo- und -copolymeren; Styrolcopolymeren und -terpolymeren;
Ionomeren; Ethylvinylacetathomo- und copolymeren; Polyvinylbutyrathomo-
und -copolymeren; Polyvinylchloridhomo- und -copolymeren; Metallocen-Polyolefinen;
Poly(alphaolefin)homo- und -copolymeren; Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymeren; Fluorkohlenstoff-Elastomeren;
Polyesterpolymeren und -copolymeren; Polyamidpolymeren und -copolymeren,
Polyurethanpolymeren und -copolymeren; Polycarbonatpolymeren und
-copolymeren; Polyketonen und Polyharnstoffen und Mischungen davon
ausgewählt
ist.
- 24. Zusammensetzung nach Punkt 11, wobei das duroplastische
Harz aus Epoxidharzen, acrylierten Urethanharzen, acrylierten Epoxidharzen,
ethylenisch ungesättigten
Harzen, Aminoplastharzen, Isocyanuratharzen, phenolischen Harzen,
Vinylesterharzen, Vinyletherharzen, Urethanharzen, Cashewnußschalenharzen,
naphthalinischen phenolischen Harzen, epoxidmodifizierten phenolischen
Harzen, Silikonharzen, Polyimidharzen, Harnstoff-Formaldehyd-Harzen,
Methylendianilinharzen, Methylpyrrolidinonharzen, Acrylat- und Methacrylatharzen,
Isocyanatharzen, ungesättigten
Polyesterharzen und Mischungen davon ausgewählt ist.
- 25. Verfahren zum Bohren, umfassend den Schritt des Zirkulierens
einer Bohrflüssigkeitszusammensetzung
durch einen Bohrstrang nach unten und durch einen Ringraum zwischen
dem Bohrstrang und dem Bohrloch nach oben und des Eintragens einer
Mikrokügelchen-Verbund-Komponente in die
Bohrflüssigkeitszusammensetzung
zur Verringerung von deren Dichte, wobei die Mikrokügelchen-Komponente
einen Verbund aus Mikrokügelchen
und einem Harzbindemittel umfaßt.
- 26. Verfahren nach Punkt 25, ferner umfassend die Schritte des
Abtrennens der Mikrokügelchen-Verbund-Komponente von der
Bohrflüssigkeit.
- 27. Verfahren nach Punkt 26, wobei der Abtrennungsschritt Sieben
umfaßt.
- 28. Verfahren nach Punkt 26, wobei der Abtrennungsschritt Flotation
umfaßt.
- 29. Verfahren nach Punkt 26, wobei der Abtrennungsschritt Zyklonabtrennung
umfaßt.
- 30. Verfahren nach Punkt 25, wobei die Bohrflüssigkeit
in einer ausreichenden volumetrischen Rate und mit einem ausreichenden
Druck zugeführt
wird, um die Zirkulation durch den Bohrstrang nach unten, aus einer Bohrkrone
und durch den Ringraum nach oben zu bewirken.
- 31. Verfahren nach Punkt 25, wobei die Bohrflüssigkeit
bei einem Druck zwischen dem Rißbildungsdruck und
dem Porendruck der Bohrung gehalten wird.
- 32. Verfahren nach Punkt 25, wobei die Mikrokügelchen
der Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
Mikrokügelchen
mit einer durchschnittlichen Dichte von 0,1 bis 0,9 g/cm3 umfassen.
- 33. Verfahren nach Punkt 32, wobei die Mikrokügelchen
der Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
Mikrokügelchen
mit einer durchschnittlichen Dichte von 0,2 bis 0,7 g/cm3 umfassen.
- 34. Verfahren nach Punkt 25, wobei die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
eine Kollapsfestigkeit von mindestens 4000 psi (26,6 MPa) aufweist.
- 35. Verfahren nach Punkt 34, wobei die Mikrokügelchen-Komponente eine Kollapsfestigkeit
von mindestens 5000 psi (34,5 MPa) aufweist.
- 36. Verfahren nach Punkt 25, wobei die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
in Mengen zugegeben wird, die ausreichen, um die Dichte der Flüssigkeit
um mindestens 15% zu verringern.
- 37. Verfahren nach Punkt 36, wobei die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
in Mengen zugegeben wird, die ausreichen, um die Dichte der Flüssigkeit
um mindestens 20% zu verringern.
- 38. Verfahren nach Punkt 37, wobei die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
in Mengen zugegeben wird, die ausreichen, um die Dichte der Flüssigkeit
um mindestens 30% zu verringern.
- 39. Verfahren nach Punkt 25, wobei die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
in ausreichenden Mengen zugegeben wird, so daß die Bohrflüssigkeit
eine Dichte von 8 bis 12 lb/gal (5,2 bis 7 kg/l) aufweist.
- 40. Verfahren nach Punkt 25, wobei die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
eine durchschnittliche Größe von mindestens
200 Mikrometer aufweist.
- 41. Verfahren nach Punkt 25, wobei das Harzbindemittel ein thermoplastisches
oder duroplastisches Harzbindemittel ist.
- 42. Verfahren nach Punkt 25, wobei die Mikrokügelchen-Komponente Pellets,
die eine kontinuierliche Phase von Harzbindemittel und darin dispergierte
Mikrokügelchen
umfassen, umfaßt.
- 43. Verfahren nach Punkt 42, wobei die Größe der Pellets 200 bis 4000
Mikrometer beträgt.
- 44. Verfahren nach Punkt 42, wobei die Dichte der Pellets 0,4
bis 1,0 g/cm3 beträgt.
- 45. Verfahren nach Punkt 42, wobei die Pellets 20 bis 75 Gew.-%
Mikrokügelchen
umfassen.
- 46. Verfahren nach Punkt 45, wobei die Pellets 20 bis 60 Gew.-%
Mikrokügelchen
umfassen.
- 47. Verfahren nach Punkt 25, wobei die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
Agglomerate, die eine diskontinuierliche Phase von Harzbindemittel
und Mikrokügelchen
umfassen, umfaßt.
- 48. Verfahren nach Punkt 47, wobei die Dichte der Agglomerate
0,4 bis 0,7 g/ml beträgt.
- 49. Verfahren nach Punkt 47, wobei die Größe der Agglomerate etwa 200
bis etwa 4000 Mikrometer beträgt.
- 50. Verfahren nach Punkt 47, wobei die Agglomerate 40 bis 90
Gew.-% Mikrokügelchen
umfassen.
- 51. Verfahren nach Punkt 25, wobei die Mikrokügelchen-Verbund-Komponente
25 bis 50 Volumenprozent der Bohrflüssigkeitszusammensetzung ausmacht.
- 52. Verfahren nach Punkt 41, wobei der Thermoplast aus Polyolefinhomo-
und -copolymeren; Styrolcopolymeren und -terpolymeren; Ionomeren;
Ethylvinylacetathomo- und copolymeren; Polyvinylbutyrathomo- und
-copolymeren; Polyvinylchloridhomo- und -copolymeren; Metallocen-Polyolefinen; Poly(alpha-olefin)homo-
und -copolymeren; Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymeren; Fluorkohlenstoff-Elastomeren; Polyesterpolymeren
und -copolymeren; Polyamidpolymeren und -copolymeren, Polyurethan polymeren
und -copolymeren; Polycarbonatpolymeren und -copolymeren; Polyketonen
und Polyharnstoffen und Mischungen davon ausgewählt wird.
- 53. Verfahren nach Punkt 41, wobei das duroplastische Harz aus
Epoxidharzen, acrylierten Urethanharzen, acrylierten Epoxidharzen,
ethylenisch ungesättigten
Harzen, Aminoplastharzen, Isocyanuratharzen, phenolischen Harzen,
Vinylesterharzen, Vinyletherharzen, Urethanharzen, Cashewnußschalenharzen,
naphthalinischen phenolischen Harzen, epoxidmodifizierten phenolischen
Harzen, Silikonharzen, Polyimidharzen, Harnstoff-Formaldehyd-Harzen, Methylendianilinharzen,
Methylpyrrolidinonharzen, Acrylat- und Methacrylatharzen, Isocyanatharzen,
ungesättigten
Polyesterharzen und Mischungen davon ausgewählt wird.
-
Beispiele
-
Glossar
-
- A-174 Silane; 3-(Trimethoxysilyl)propylmethacrylat, erhältlich von
Dow Corning; Midland, MI.
- AdflexTM KS-359; Polypropylen, erhältlich von
Basell, Wilmington, DE.
- BloxTM 220; thermoplastisches Epoxidharz
mit hoher Haftung, Dow Chemical Co., Midland, MI.
- Cumolhydroperoxid; C6H5C(CH3)2OOH; erhältlich von
Sigma-Aldrich, Milwaukee,
WI.
- IrgacureTM 651; Methylbenzoylbenzoat,
erhältlich
von Ciba Specialty Chemicals, Tarrytown, NY.
- Lexan 123TM; Polycarbonat, erhältlich von
General Electric, Pittsfield, MA.
- MoplenTM; Polypropylen, erhältlich von
Basell, Wilmington, DE.
- SRC 7644TM; Polypropylen, erhältlich von
Exxon/Mobil, Edison, NJ.
- SR 351TM; Trimethylolpropantriacrylat,
erhältlich
von Sartomer, Exton, PA.
- RD 710TM; phenolisches Harz, erhältlich von
3M Company, St. Paul, MN.
-
Prüfmethoden
-
Glasmikrokügelchen-Festigkeitsprüfung
-
Zur
Bestimmung der Kollapsfestigkeit der Mikrokügelchen-Komponente wurde ein
APP-Festigkeitsprüfgerät (erhältlich von
Advanced Pressure Products, Ithaca, NY) verwendet. Die zu prüfende Probe
wurde in Glycerin suspendiert und in einem Ballon plaziert. Der
Ballon wurde dann in das Festigkeitsprüfgerät eingebracht, und es wird
Druck ausgeübt,
bis der angegebene Prozentanteil der Mikrokügelchen gerissen ist (ASTM D3102-78
mit 10% Kollaps und Prozent Gesamtvolumen anstelle von Hohlraumvolumen).
-
Glasmikrokügelchen-Größenmeßprüfung
-
Die
Größenverteilung
jeder Charge von Glasmikrokügelchen
wurde mit einem Model 7991-01 Particle Size Analyzer (Leeds and
Northrup, Pittsburgh, PA), bestimmt.
-
Glasmikrokügelchen-Dichtebestimmungsprüfung
-
Zur
Bestimmung der Dichte der Glasmikrokügelchen gemäß ASTM D-2840-69 wurde ein
vollautomatisches Gasverdrängungspyknometer
AccuPyc 1330 (von Micromeritic, Norcross, GA) verwendet.
-
Herstellung
von Glasmikrokügelchen
-
Das
zur Herstellung von Glasmikrokügelchen
befolgte Verfahren wird im wesentlichen in der US-PS 4,391,646 (Howell;
Beispiel 1) beschrieben, und die Zusammensetzung des verwendeten
Glases wird in der US-PS 4,767,726 (Marshall; Beispiel 8) beschrieben.
Zur Herstellung von Verbunden verwendete Glasmikrokügelchen
wiesen im allgemeinen einen 90%-Größenbereich von 10 μm- 60 μm mit einer
Dichte von 0,4 g/cm3 auf.
-
Herstellung von extrudiertem
Mikrokügelchen-Verbund
-
Verschiedene
thermoplastische Materialien wurden unter Verwendung eines gleichläufigen 33-mm-Doppelschneckenextruders
(Sterling Extruder Corporation, Plainfield, NJ) mit einem Länge/Durchmesser-Verhältnis von
24:1, mehreren Dosieröffnungen
mit Unterwasser-Pelletierer (Gala Industries, Eagle Rock, VA) mit
Glasmikrokügelchen
coextrudiert. Zwei Volumendosierer (Accurate Dry Materials Feeder,
Whitewater, WI) dienten zur Eindosierung von Additiven in den Extruder
mit einer Schneckengeschwindigkeit von 250 U/min, was eine Düsenausstoßrate von
5,7 Pfund/h (~2,6 kg/h) ergab. Das Material wurde in einem Polymer/Glasmikrokügelchen-Gewichtsverhältnis von
12,7/7,3 zudosiert. Der Compoundierungstemperaturbereich von Aufgabebehälter zu
Düse ist
in nachstehender Tabelle 1 aufgeführt. Pelletiertes Material
wird vor der Verpackung einige Tage bei Raumtemperatur getrocknet.
-
-
-
Die
Festigkeitswerte in Tabelle 1 zeigen, daß Verbunde aller Polymere eine
geeignete Festigkeit für Bohranwendungen
aufwiesen.
-
Beispiele 6-10; Bohrflüssigkeits-Saugfähigkeit
von Verbunden
-
Für die Beispiele
6-10 wurden Verbund-Mikrokügelchen
(1,0 g) in Bohrflüssigkeiten
(10,0 g; erhältlich von
Halliburton Energy Services) gegeben, wie in Tabelle 2 angegeben.
Die Probe wurde bei Raumtemperatur vier Tage absetzen gelassen.
Dann wurden die Mischungen über
ein 250-Mesh-Sieb filtriert, und das feste Verbund-Mikrokügelchen-Material
wurde 1 Stunde abtropfen gelassen. Dann wurde die Verbund-Mikrokügelchen-Probe
gewogen (w
f) und die Gewichtszunahme in
% anhand der Formel:
berechnet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 aufgeführt.
-
Tabelle
2. % Gewichtszunahme von Mikrokügelchen-Verbunden in verschiedenen
Bohrflüssigkeiten.
-
Beispiele 11-13; Herstellung
von Verbund-Mikrokügelchen
mit Acrylatpolymeren
-
Die
Verbunde wurden wie in der am 16.10.200 eingereichten U.S.S.N. 09/688,486
beschrieben hergestellt.
-
Verfahrensweise Nr. 1:
Allgemeine Verfahrensweise zur Herstellung einer Verbund-Mikrokügelchen-Vorläufer-Aufschlämmung
-
Durch
gründliches
Mischen von Glas-Mikrokügelchen,
Acrylatharz und Initiatoren unter Verwendung eines Mischers (bezogen
von Hobart Corporation, Troy, OH; Modell-Nummer A120T) wurde eine
Aufschlämmung
hergestellt. Die genaue Formulierung ist Tabelle 3 zu entnehmen.
Die Schleifaufschlämmung
wurde in dem Mischer bei geringer Geschwindigkeit unter Verwendung
eines Flachschläger-Impellers
30 Minuten gemischt und erwärmte
sich infolge von mechanischem Erwärmen und Reaktionswärme auf
eine Temperatur im Bereich von etwa 90°F (32°C) bis etwa 120°F (49°C). An diesem
Punkt war die Schleifaufschlämmung
sehr dick und wies zementartige Handhabungseigenschaften auf. Die
gemischte Aufschlämmung
wurde dann vor der Weiterverarbeitung mindestens 45 Minuten im Kühlschrank
abgekühlt.
Die Kühlschranktemperatur
lag im Bereich von etwa 40°F
(4°C) bis
etwa 45°F
(7°C).
-
Verfahrensweise Nr. 2:
Allgemeine Verfahrensweise zur Herstellung von Verbund-Mikrokügelchen-Vorläufer-Teilchen
-
Die
Verbund-Mikrokügelchen-Vorläufer-Aufschlämmung wurde
mit Hilfe der Formgebungsapparatur „QUADRO COMIL" (bezogen von Quadro
Incorporated, Milbourne, NJ, unter der Handelsbezeichnung „QUADRO
COMIL"; Modell-Nummer
197) zu Aggregatvorläuferteilchen
geformt. Je nach der gewünschten
Querschnittsform der Verbund-Mikrokügelchen-Vorläufer-Teilchen
wurden verschieden geformte Öffnungen
verwendet. Es wurden konische 10-Siebe mit kreisrund geformten Lochöffnungen
verwendet, um Verbund-Mikrokügelchen-Vorläufer-Teilchen
mit kreisrund geformten Querschnitten herzustellen.
-
Die
Aufschlämmung
wurde per Hand in den Aufgabebehälter
der „QUADRO
COMIL" gegeben,
während
sich der Impeller mit einer voreingestellten Geschwindigkeit (U/min)
von 350 drehte. Der rotierende Impeller drückte die Aufschlämmung durch
die Öffnungen
in dem konischen Sieb, und bei Erreichen einer kritischen Länge (in
der Regel wird eine kritische Länge
erreicht, wenn das Gewicht des Teilchens größer ist als die Haftkraft zwischen
der gebildeten Zusammensetzung und dem perforierten Substrat) lösten sich
die filamentförmigen
Verbund-Mikrokügelchen-Vorläufer-Teilchen
von der Außenseite
des Siebs ab und fielen unter dem Einfluß der Schwerkraft durch eine
UV-Härtungskammer
(bezogen von Fusion UV Systems, Gaithersburg, MD; Modell-Nr. DRE
410 Q) mit zwei auf „hohe" Leistung eingestellten
600-Watt-„d"-Fusion-Lampen. Die Verbund-Mikrokügelchen-Vorläufer-Teilchen
wurden durch Einwirkung der UV-Strahlung
mindestens teilweise gehärtet
und dadurch in handhabbare und sammelbare Teilchen umgewandelt.
-
In
einigen der nachstehenden Beispiele wurden die Verbund-Mikrokügelchen-Vorläufer-Teilchen
ferner durch Plazieren der Teilchen in Aluminiumpfannen und mindestens
teilweises thermisches Härten
in einem Umluftofen (bezogen von Lindberg/Blue M Company, Watertown,
WI; Modell-Nummer POM-246F) etwa 5 Stunden bis etwa 8 Stunden und
bei etwa 340°F
(171°C)
bis etwa 360°F
(182°C)
zumindest teilweise gehärtet. Gegebenenfalls
wurde die Größe der zumindest
teilweise gehärteten
Verbund-Mikrokügelchen-Vorläufer-Teilchen
durch Durchgang durch die „QUADRO
COMIL" verringert.
In der Regel wird die Größe der Teilchen
durch Durchgang durch die „QUADRO
COMIL" verringert,
wobei die „QUADRO
COMIL" mit konischen
Sieben mit verhältnismäßig größeren Öffnungen
als bei der Herstellung von Verbund-Mikrokügelchen-Vorläufer-Teilchen ausgestattet
ist (siehe Beispiele für
genaue Einzelheiten). Zur Teilchengrößenverringerung wurde die Impellerrotationsgeschwindigkeit
der „QUADRO
COMIL" auf 252 U/min
eingestellt. Die Ergbnisse der Dichte- und Festigkeitsprüfung sind
in Tabelle 4 aufgeführt.
-
Beispiel 14: Herstellung
von Verbund-Mikrokügelchen
mit phenolischen Harzen
-
Beispiel
14 wurde im wesentlichen unter Befolgung der oben unter „Herstellung
von Verbund-Mikrokügelchen
mit Acrylatpolymeren" beschriebenen
Verfahrensweisen hergestellt, jedoch mit der Abwandlung, daß die Aufschlämmungszusammensetzung
in Verfahrensweise Nr. 1 durch die in Tabelle 5 aufgeführte Zusammensetzung
ersetzt wird und die Mikrokügelchen-Vorläufer-Teilchen
in Verfahrensweise Nr. 2 10-30 Minuten Temperaturen von etwa 260°F (127°C) bis etwa
280°F (138°C) anstelle
von 5-8 Stunden Temperaturen von etwa 340°F (171°C) bis etwa 360°F (182°C) unterworfen
wurden, um die thermische Härtung
zu bewirken. Die Ergebnisse der Dichte- und Festigkeitsprüfung sind
in Tabelle 6 aufgeführt.
-
Tabelle
3. Zusammensetzung von Acrylat-Verbund-Mikrokügelchen-Aufschlämmungen
-
Tabelle
4. Dichten und Festigkeiten von Acrylat-Verbund-Mikrokügelchen.
-
Tabelle
5. Zusammensetzung von Phenolharz-Verbund-Mikrokügelchen-Aufschlämmung
-
Tabelle
6. Dichten und Festigkeiten von Phenolharz-Verbund-Mikrokügelchen.