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Die
Anhäufung
bzw. Ansammlung von unerwünschtem
Material in Bereichen bzw. Regionen mit geringem Durchfluß einer
Prozeßausrüstung ist
ein Problem, welches die Industrien eines chemischen Prozesses alltäglich nachteilig
beeinflußt.
Unerwünschte
Materialien können
Nebenprodukte, Rückstände, Polymere,
Zunder bzw. Kesselstein, Stäube, Korrosionsprodukte,
Niederschläge
bzw. Ausfällungen
oder andere Feststoffe, Flüssigkeiten
oder Dämpfe
umfassen. Unerwünschte
Materialien können
Prozeßflüsse bzw.
-ströme
einschränken,
unerwünschte
Nebenreaktionen (wie zum Beispiel Spannungsrißkorrosion) initiieren, ein
Polymerwachstum einleiten, und sekundäre Prozeßvorrichtungen, wie zum Beispiel
Ventile und Instrumentierungen nicht betriebsfähig machen. Die Anhäufung von
unerwünschtem
Material ist insofern kostspielig, als sie Stillstandszeit des Verfahrens
bzw. Prozesses und menschliche Arbeitskraft erfordert, um diese
Materialien zu entfernen und um damit verbundenen Schaden an der
Prozeßausrüstung und
einer Rohrleitung zu reparieren, der möglicherweise aufgetreten ist. Außerdem können sich
gefährliche
Situationen ergeben, wenn Sicherheitsausrüstung, wie zum Beispiel Druckentlastungsvorrichtungen,
vom Prozeß durch die
Anhäufung
von unerwünschten
Materialien in den Prozeßverbindungsstücken bzw.
-verbindungen isoliert wird, an die sie angefügt sind.
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Eine
Druckentlastungsvorrichtung ist in
DE 31
02 828 geoffenbart. Diese Vorrichtung umfaßt eine
Berstscheibe, die zwischen zwei ringförmigen Ringen zurückgehalten
ist bzw. wird. Die Berstscheibe erstreckt sich über eine Fluidleitung und dichtet sie
ab.
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In
den chemischen Prozeßindustrien
bzw. Industrien eines chemischen Prozesses ist eine besonders weit
verbreitete Kategorie einer unerwünschten Materialanhäufung die
Ausbildung von "Kondensations-Polymer". Ein Kondensations-Polymer
bildet sich aus, wenn Monomere in Dampfphase auf Ausrüstungsoberflächen bei
Fehlen bzw. in Abwesenheit von geeigneten Polymerisationsinhibitoren
kondensieren und dann einer Polymerisation unterliegen. Monomere,
die dafür
bekannt sind, einer Kondensations-Polymerisation zu unterliegen,
beinhalten bzw. umfassen, sind aber nicht beschränkt auf (Meth)acrylsäure und
ihre Ester, Vinylchlorid, Cyanwasserstoff, Acrylnitril, Styrol,
und andere Vinylmonomere.
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Eine
bekannte Methode zum Bekämpfen
von Kondensations-Polymerisation in den Dampfräumen von Prozeßausrüstung bzw.
-ausstattung, wie zum Beispiel Lagerbehälter, Reaktionskessel und Destillationskolonnen,
besteht darin, die Oberflächentemperatur
der Ausrüstung
oberhalb des Taupunkts des Monomers bzw. der Monomere zu halten;
ein Ummanteln, eine Isolierung und elektrische oder Dampfverfolgung
von Prozeßausrüstung hat
sich als relativ wirksam in "Open-flow" Bereichen bzw. Regionen
erwiesen, d.h. Bereichen, wo das Dampfphasen-Monomer ungehindert
von den erwärmten
Oberflächen weg
fließen
bzw. strömen
kann. Dieser Ansatz ist jedoch in Bereichen mit geringem Durchfluß, wie zum Beispiel
Prozeßverbindungen
unwirksam, wo die Monomerdämpfe
stocken und abgefangen bzw. abgeschieden werden können; diese
Situation wird weiter verschlimmert, wenn die Prozeßverbindung
eine Behälterdüse ist,
die vertikal an dem obersten Kopf der vorliegenden Prozeßausrüstung ausgerichtet
bzw. orientiert ist.
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Eine
Zugabe von Dampfphaseninhibitoren wurde auch als ein Mittel zum
Verhindern von Kondensations-Polymerisation innerhalb einer Prozeßausrüstung, wie
zum Beispiel Destillationskolonnen versucht. Beispiele von solchen
Inhibitoren beinhalten SO2 bei Cyanwasserstoff-Betrieb
und NPH bei (Meth)acrylsäure-Betrieb.
Da Bereiche mit geringem Durchfluß bzw. geringer Strömung, wie
zum Beispiel Düsen,
im wesentlichen stockend sind, neigen jedoch Dampfphasen-Inhibitoren
dazu, nicht in diese zu fließen
bzw. zu strömen
und eine nerwünschte Materialanhäufung kann
im wesentlichen unvermindert fortschreiten.
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Eine
andere Methode zum Bekämpfen
von Kondensations-Polymerisation in den Dampfräumen von Prozessausrüstung besteht
in der Verwendung von internen Zerstäubungs- bzw. Sprühvorrichtungen.
Die veröffentlichte
Europäische
Patentanmeldung Nr. 1 044 957 A1 lehrt die Verwendung von "Zerstäubungs- bzw. Sprüh- und Zuführmitteln", die innerhalb einer
Destillationskolonne plaziert sind, um Flüssigkeit auf Innenoberflächen der
Destillationskolonne zu zerstäuben
bzw. zu sprühen,
mit der Absicht, eine Polymerbildung zu hemmen. Durch Design bzw.
Konstruktion ist dieser Typ einer Sprühvorrichtungstyp besonders
wirksam, wenn er an Polymerwachstum in großen, "open-flow" Bereichen bzw. Regionen eines offenen
bzw. freien Stroms, wie zum Beispiel dem obersten Kopf einer Destillationskolonne
oder eines Lagerbehälters
gerichtet ist. Dieser Ansatz verfehlt die gleichzeitige Anhäufung von
Material in kleinen Bereichen mit geringem Durchfluß hinreichend
bzw. adäquat
zu verhindern, wie zum Beispiel Prozeßverbindungen an den obersten
Köpfen
von Behältern
und Kolonnen bzw. Säulen.
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In
jenen Fällen,
wo Anhäufungen
auch in kleinen Prozeßverbindungen,
wie zum Beispiel Behälterstutzen
bzw. -düsen
verhindert. werden müssen,
schlägt
die veröffentlichte
Europäische
Patentanmeldung Nr. 1 044 957 A1 vor, daß eine oder mehrere Zerstäubungs-
bzw. Sprühdüsen zusätzlich verwendet
werden können,
um speziell diese Verbindungen zu besprühen. 10 der
vorliegenden Anmeldung veranschaulicht bzw. illustriert eine solche Ausführungsform,
wobei ein Sprüh-
und Zuführmittel in
Kombination mit einer Verbindung des obersten Kopfs verwendet wird,
eine Entlastungsvorrichtung (typischerweise eine Berstscheiben-
und Entlastungs- bzw. Sicherheitsventil-Anordnung) festgelegt ist.
Die Einfügung
einer einzigen Sprühdüse in das Prozessverbindungsstück von unten
ist veranschaulicht; bei dieser Anordnung würde ein Flüssigkeitssprühnebel direkt
nach oben in die stockende bzw. stagnierende Prozeßverbindung
sein. Der Einbau bzw. die Installation der Zerstäubungs- bzw. Sprühdüse ist mechanisch
kompliziert bzw. komplex sowie mit einem Eingriff am Behälter verbunden,
was ein gesondertes Durchdringen (nicht gezeigt) des Behälters und
ein Positionieren der Leitung(en) innerhalb des Behälters für ein Zuführen der
Flüssigkeit
zur Sprühdüse erfordert.
Bei diesem Ansatz sind die Höhe
und die Ausrichtung der Zerstäuberdüse selbst,
sowie die Strömungs-
bzw. Durchflußrate
und das Zerstäubungsmuster
entscheidend bzw. kritisch, und in der Praxis ist es ziemlich schwierig,
die richtige bzw. ordnungsgemäße Kombination
dieser Variablen zu erhalten, damit eine Polymeranhäufung gänzlich verhindert
wird. Während
die Effizienz einer solchen Anordnung durch die Verwendung einer
Mehrfach-Zerstäuberdüse und einer überwältigend
großen
Menge an Flüssigkeitssprühnebel verbessert werden
könnte,
ist ein solcher Ansatz kostspielig und nicht praktikabel in kommerziellen
Vorgängen.
Außerdem
schafft die physische Gegenwart der Zerstäuberdüse(n) und ihrer Versorgungsleitung(en)
ein unerwünschtes
Hindernis in der Prozeßverbindung, wodurch
sie den ungehinderten Materialfluß durch die beigefügte Entlastungsvorrichtung
beeinflussen, und diese Bestandteile bzw. Komponenten selbst schaffen
bzw. erzeugen auch neue Oberflächen
für die
Anhäufung
von Kondensations-Polymer. In einigen Fällen kann die direkte Einwirkung
bzw. der direkte Aufprall von mit unter Druck gesetzter bzw. stehender
Zerstäuberflüssigkeit
auf die Entlastungsvorrichtung auch mechanische Ermüdung verursachen, wodurch
die Nutzungsdauer der Berstscheibe verkürzt wird. Aufgrund dieser Be-
bzw. Einschränkungen
ist der vorgeschlagene Prozeß eines
Inhibierens einer Polymerisation nicht praktikabel, wenn er auf die
kleinen Bereiche mit geringem Durchfluß angewendet wird, die mit
Prozeßverbindungen,
wie zum Beispiel Entlastungsleitungen in Verbindung stehen bzw.
assoziiert sind.
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Die
Verwendung von Zerstäubungs-
bzw. Sprühringen
verschiedener Designs ist auch im Stand der Technik als Mittel für ein Reinigen
der Innenoberflächen
von Schaugläsern
bekannt. Zahlreiche Patente wurden für diese Vorrichtungen und Verbesserungen
daran erteilt, beinhaltend U.S. Patent Nr. 3,402,418, U.S. Patent
Nr. 4,158,508 und U.S. Patent Nr. 4,541,277. Trotz einer Vertrautheit
mit den Bedürfnissen
der chemischen Prozeß-Industrie
haben die Fachleute auf dem Gebiet des Designs von Zerstäubungs-
bzw. Sprühringen
für Schaugläser die Verwendung
solcher Vorrichtungen zur Verhinderung von unerwünschter Materialanhäufung in
Zonen mit geringem Durchfluß,
wie zum Beispiel Prozeßverbindungen,
nicht erwartet bzw. vorausgesehen.
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Tatsächlich verbleibt
trotz dieser bekannten Verfahren eine lange gefühlte Notwendigkeit, vereinfachte,
verläßliche, preiswerte
und wirksame Mittel zum Verhindern einer unerwünschten Materialanhäufung in
Bereichen mit geringem Durchfluß,
wie zum Beispiel Prozeßverbindungen
bereitzustellen. Diese Notwendigkeit ist speziell in dem Fall groß, wo Sicherheitsentlastungssysteme
an Prozeßverbindungen
angefügt
sind, die Bereiche mit geringem Durchfluß umfassen; wobei die Anhäufung von
unerwünschtem
Material in diesen Düsen
den ungehinderten Durchfluß von
Material durch die Düse
einschränkt,
wenn von der Entlastungsvorrichtung erwartet wird, daß sie arbeitet,
wodurch die Leistungsfähigkeit
der Entlastungsvorrichtung beschränkt wird und ein unsicherer
bzw. gefährlicher
Zustand geschaffen wird. Die vorliegende Erfindung überwindet diese
Unzulänglichkeiten
des Standes der Technik, während
sie den Bedürfnissen
der chemischen Prozeß-Industrien
entgegenkommt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Berstscheibenanordnung bereitgestellt bzw. zur
Verfügung
gestellt, umfassend eine Berstscheibe und einen Berstscheibenhalter,
der operativ die Berstscheibe ergreift; wobei der Berstscheibenhalter
umfaßt
ein erstes ringförmiges
Glied, das in einer stromabwärtigen
Position relativ zu der Berstscheibe angeordnet ist, und ein zweites
ringförmiges
Glied, das in einer stromaufwärtigen
Position relativ zu der Berstscheibe angeordnet ist; wobei ein Außenumfangsabschnitt der
Berstscheibe sandwichartig zwischen dem ersten ringförmigen Glied
und dem zweiten ringförmigen Glied
aufgenommen ist; wobei das zweite ringförmige Glied wenigstens eine
Fluidöffnung
beinhaltet, die auf die Berstscheibe abzielt.
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Alternativ
wird in einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine Berstscheibenanordnung bereitgestellt,
die eine Berstscheibe und einen Berstscheibenhalter umfaßt, der
operativ die Berstscheibe ergreift; wobei der Berstscheibenhalter umfaßt ein erstes
ringförmiges
Glied, das in einer stromabwärtigen
Position relativ zu der Berstscheibe angeordnet ist, ein zweites
ringförmiges
Glied, das in einer stromaufwärtigen
Position relativ zu der genannten Berstscheibe angeordnet ist, und
ein drittes ringförmiges
Glied, das in einer stromaufwärtigen
Position relativ zu der Berstscheibe angeordnet ist; wobei ein Außenumfangsabschnitt
der Berstscheibe sandwichartig zwischen dem ersten ringförmigen Glied
und dem dritten ringförmigen
Glied aufgenommen ist; wobei das dritte ringförmige Glied sandwichartig zwischen
dem Außenumfangsabschnitt
der Berstscheibe und dem zweiten ringförmigen Glied aufgenommen ist;
wobei das zweite ringförmige Glied
wenigstens eine Fluidöffnung
beinhaltet, die auf die Berstscheibe abzielt.
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1 ist
eine teilweise Schnittansicht einer Berstscheibenanordnung in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
eine teilweise Schnittansicht einer anderen Ausführungsform einer Berstscheibenanordnung
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung.
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3 ist
eine teilweise Schnittansicht einer Entlastungsvorrichtungsanordnung
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung.
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4 ist
eine teilweise Schnittansicht einer ersten Ausführungsform eines Spülrings in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung.
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5 ist
eine teilweise Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform eines Spülrings in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung.
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6 ist
eine teilweise Schnittansicht noch einer weiteren Ausführungsform
einer Berstscheibenanordnung in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung.
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7 ist
eine teilweise Schnittansicht einer Ventilmontageanordnung, die
nicht ein Teil der vorliegenden Erfindung bildet.
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8 ist
eine teilweise Schnittansicht einer Berstscheibenanordnung des in 1 dargestellten Typs,
die in der Druckentlastungsleitung an einem chemischen Reaktor in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung angeordnet ist;
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9 ist
eine teilweise Schnittansicht eines Spülrings, der in der Bodenentleerungsverbindung eines
mit Flüssigkeit
gefüllten
Rohproduktbehälters eingebaut
ist, welcher nicht ein Teil der vorliegenden Erfindung bildet.
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10 ist
eine teilweise Schnittansicht einer Entlastungsvorrichtungsanordnung
unter Verwendung eines Sprühdüsensystems.
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In
den Zeichnungen sind gleiche bzw. ähnliche Elemente gleich numeriert.
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In
der folgenden Beschreibung sind bzw. werden mit dem Ausdruck "Prozeßausrüstung" Behälter gemeint,
wie zum Beispiel Destillationskolonnen, Tanks und Reaktoren, und
Prozeßrohrleitungssysteme.
Durch "Prozeßverbindungen" ist jegliche Erweiterung
einer Prozeßausrüstung gemeint,
die für die
Anfügung
von sekundären
Prozeßvorrichtungen verwendet
werden kann, wie zum Beispiel Ventile, Instrumentierungen bzw. Meßgeräteausrüstung, Pumpen
oder Druckentlastungsvorrichtungen. Prozeßverbindungsstücke bzw.
-verbindungen beinhalten, sind aber nicht darauf beschränkt, Zapfauslässe, Verrohrungs-
bzw. Rohrleitungsverzweigungen (z.B. Rohrlei tungs-T-Stücke), Mannlöcher, Handlöcher und
geflanschte bzw. mit Flanschen versehene Stutzen bzw. Düsen.
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Wie
nachstehend ersichtlich werden wird, ist eine Schlüsselkomponente
der vorliegenden Erfindung ein Schwall- bzw. Spülring, d.h. ein ringförmiges Glied,
das eine oder mehrere Fluidöffnung(en)
besitzt, wobei die eine oder die mehreren Fluidöffnungen dazu dient bzw. dienen,
ein Spülfluid
einwärts der
ringförmigen
Vorrichtung, vorzugsweise zu der Achse des Rings zu lenken. Das
ringförmige
Glied umfaßt
bzw. beinhaltet auch einen Innenkanal, der die eine oder die mehreren Öffnung(en)
mit einer äußeren bzw.
externen Quelle des Spülfluids
fluidmäßig verbindet.
Es ist bevorzugt, daß das
ringförmige Glied
einen konstanten Außendurchmesser
aufweist. Es ist auch bevorzugt, daß das ringförmige Glied einen konstanten
Innendurchmesser aufweist. Es ist weiters bevorzugt, daß das ringförmige Glied
glatte und im wesentlichen zueinander parallele obere und untere
Oberflächen
einer solchen Qualität
umfaßt, um
ein Abdichten zu erleichtern, wenn es mit herkömmlichen Dichtungen in einem
Stück einer
Prozeßausrüstung eingebaut
wird.
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Jedes
beliebige gasförmige
oder flüssige Material,
das mit dem Betrieb des Prozesses verträglich bzw. kompatibel ist,
kann als das Spülfluid
verwendet werden. Das Spülfluid
kann kontinuierlich oder stoßweise
bzw. intermittierend zugeführt
werden, wie dies erforderlich ist.
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Wenn
er in einem Bereich mit geringem Durchfluß eingebaut wird bzw. ist,
dient der Spülring dazu,
unerwünschte
Materialien aus dem Bereich mit geringem Durchfluß zu spülen, wodurch
ihre Anhäufung
verhindert wird und die zuvor beschriebenen Be- bzw. Verarbeitungsschwierigkeiten
vermieden werden, die mit der Anhäufung von unerwünschten
Materialien verbunden bzw. assoziiert sind.
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Der
Spülring
kann wahlweise mit einer Durchflußmeß/Steuervorrichtung (wie zum
Beispiel einem Steuer- bzw. Regelventil, einem Nadelventil oder
einem Rotometer) an der Spülfluid-Zufuhrverbindung
installiert sein bzw. werden. Dies dient dazu, daß der richtige
Spülfluiddurchfluß bzw. -strom,
wie er beabsichtigt ist, jederzeit aufrecht erhalten wird.
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1 illustriert
eine Ausführungsform
eines Spülrings
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung. In dieser Ausführungsform sind in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung ein ringförmiger Kanal und Fluidöffnungen
direkt in einen Berstscheibenhalter aufgenommen bzw. integriert. Wenn
so verfahren wird, kann ein Fluidschwall bereitgestellt werden,
um die Anhäufung
von unerwünschtem
Material, wie zum Beispiel einem Kondensations-Polymer, im Bereich
mit geringem Durchfluß stromaufwärts von
einer Berstscheibe zu verhindern.
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Die
Berstscheibenanordnung 101 ist repräsentativ für herkömmliche Anordnungen, die in
industriellen chemischen Prozessen verwendet werden, und umfaßt eine
Berstscheibe 103, die in einem zweistückigen Berstscheibenhalter
enthalten ist, umfassend ein erstes ringförmiges Glied 105,
das in einer stromabwärtigen
Position relativ zu der Berstscheibe 103 angeordnet ist,
und ein zweites ringförmiges Glied 107,
das in einer stromaufwärtigen
Position relativ zu der Berstscheibe 103 angeordnet ist.
Ein Außenumfangsabschnitt 109 der
Berstscheibe 103 ist sandwichartig zwischen dem ersten
ringförmigen Glied 105 und
dem zweiten ringförmigen Glied 107 aufgenommen
bzw. eingeschlossen. Gemäß der vorliegenden
Erfindung beinhaltet jedoch das zweite ringförmige Glied 107 eine
Mehrzahl von Fluidöffnungen 111 auf
seiner Innenfläche 113,
durch welche ein Spülfluid
durchgeleitet werden kann. Die Öffnungen 111 sind
unter zwei verschiedenen Winkeln in bezug auf die Achse 115 des
zweiten ringförmigen
Glieds 107 ausgerichtet bzw. orientiert, um das Spülfluid (durch
die Pfeile illustriert) zu mehrfachen Punkten entlang der unteren
Oberfläche 117 der
Berstscheibe 103 zu lenken. Das Spülfluid wird über ein
Verbindungsstück
bzw. eine Verbindung 119 mit einer Spülfluid-Quelle (nicht gezeigt)
und einen ringförmigen
Innenkanal 121 zugeführt,
der betrieblich mit jeder der Öffnungen 111 durch
jeweilige Zufuhrkanäle 123 verbunden
ist.
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2 illustriert
eine Ausführungsform
des Spülrings
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, wobei nur zwei Fluidöffnungen
verwendet werden. Insbesondere ist eine Fluidöffnung 211a unter
einem ersten Winkel in bezug auf die Achse 215 des zweiten
ringförmigen
Glieds 207 ausgerichtet und leitet Spülfluid (durch die Pfeile illustriert)
zu einem ersten Gebiet bzw. Bereich an der unteren Oberfläche 217 der
Berstscheibe 203. Die Fluidöffnung 211a wird über ein
radial ausgerichtetes Loch 225a und einen Zuführungskanal 223a im
zweiten ringförmigen
Glied 207 versorgt. Das radial ausgerichtete Loch 225a dient
dazu, ein Spülfluid
aus dem Verbinder 219a zu leiten, welcher seinerseits mit
einer Spülfluid-Quelle
(nicht gezeigt) verbunden ist. Ähnlich
ist eine Fluidöffnung 211b (welche
auf der diametral entgegengesetzten Seite des zweiten ringförmigen Glieds
angeordnet ist) unter einem zweiten Winkel (verschieden vom ersten
Winkel) in bezug auf die Achse 215 ausgerichtet und leitet
Fluid zu einem zweiten Gebiet an der unteren Oberfläche 217 der Berstscheibe 203.
Die Fluidöffnung 211b wird über ein
radial ausgerichtetes bzw. orientiertes Loch 225b und einen
Zuführungskanal 223b im
zweiten ringförmigen
Glied 207 versorgt. Das radial ausgerichtete Loch 225b dient
dazu, um Spülfluid
aus dem Verbinder 219b zu leiten, welcher seinerseits mit
einer Spülfluid-Quelle
(nicht gezeigt) verbunden ist.
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Der
Verbinder 219a und der Verbinder bzw. das Anschlußteil 219b können Spülfluid aus
derselben Quelle entnehmen oder können fakultativ verschiedene
Spülfluide
verwenden – beispielsweise kann
ein Fluid Wasser enthalten und das andere Fluid kann ein organisches
Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Hexan, enthalten, oder alternativ kann ein Fluid eine
phenolische Inhibitor-Lösung
enthalten und das andere kann ein sauerstoffhältiges Gas enthalten.
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3 illustriert
eine andere Ausführungsform
des Spülrings
in Übereinstimmung
der vorliegenden Erfindung, der, obwohl funktionell ähnlich zu dem
Gerät von 1 und 2,
ein unabhängiges Teil
ist. Dieser unabhängige
Spülring
wird verwendet, um die Anhäufung
von unerwünschtem
Material, wie zum Beispiel Kondensations-Polymer, im Bereich mit geringem
Durchfluß,
der allgemein mit 327 bezeichnet ist, stromaufwärts von
einer Entlastungsvorrichtungsanordnung zu verhindern, welche allgemein
mit 329 bezeichnet ist. Die Entlastungsvorrichtungsanordnung 329 ist
repräsentativ
für herkömmliche
bzw. konventionelle Anordnungen, die in industriellen chemischen
Prozessen verwendet werden, wobei ein Beispiel davon in U.S. Patent
Nr. 6,311,715 beschrieben ist. Die Entlastungsvorrichtungsanordnung
in dieser bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
eine sich umgekehrt bzw. rückwärts verbiegende
bzw. krümmende
Berstscheibe 304 (die in einem zweistückigen Berstscheibenhalter
enthalten ist, der ein erstes ringförmiges Glied 305 und
ein zweites ringförmiges
Glied 307 umfaßt).
Geeignete sich umgekehrt verbiegende Berstscheiben sind im Handel
von Continental Disc CorporationTM, FikeTM und OsecoTM erhältlich.
Die Entlastungsvorrichtung umfaßt
auch ein stromabwärtiges
Entlastungs- bzw. Sicherheitsventil 330, das durch einen
kurzen Rohrspulenkörper 331 vom
Berstscheibenhalter getrennt ist. Die Anordnung der Berstscheibe
stromaufwärts
vom Entlastungs- bzw. Sicherheitsventil dient dazu, eine Verschmutzung
bzw. Verstopfung der Einlaßöffnung des
Entlastungsventils zu verhindern, und minimiert auch potentielle
Emissionen, falls das Entlastungsventil versagen sollte, unter normalen
Betriebsbedingungen einen dichten Verschluß aufrechtzuerhalten.
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Die
Entlastungsvorrichtungsanordnung beinhaltet auch ein Manometer bzw.
Druckmeßgerät 333, das
mit einem Rohrspulenkörper 331 verbunden
ist; dieses Meßgerät stellt
eine Außenanzeige
einer Druckänderung
zwischen der Berstscheibe und dem Ventil bereit, wodurch signalisiert
bzw. gemeldet wird, wenn die Berstscheibe geborsten ist und wenn
eine Auswechselung erforderlich ist. In dieser Ausführungsform
ist bzw. wird der Spülring 335 stromaufwärts (unterhalb)
und angrenzend an das zweite ringförmige Glied 307 des
Berstscheibenhalters eingebaut und kann mit einer Durchgangsverschraubung oder
anderen herkömmlichen
Mitteln (nicht gezeigt) am Platz gehalten werden. Eine Zufuhr von
Spülfluid ist
mit dem Ring über
eine Leitung 337 verbunden und das Spülfluid strömt bzw. fließt in einen
Innenkanal des Rings. Der Innenkanal ist ringförmig und verteilt das Spülfluid auf
eine Mehrzahl von Öffnungen, die
radial entlang des Innenumfangs des Spülrings angeordnet sind. In dieser
Ausführungsform
ist ein Satz von Öffnungen
unter einem ersten Ausrichtungswinkel in bezug auf die Achse des
Rings positioniert und ein anderer Satz von Öffnungen ist unter einem zweiten
(verschiedenen) Orientierungs- bzw. Ausrichtungswinkel in bezug
auf die Achse des Rings positioniert. Wenn Spülfluid durch die Öffnungen
ausgestoßen
wird, wird es nach oben in Richtung zu den offenliegenden bzw. freigelegten
stromaufwärtigen Oberflächen der
Berstscheibe gelenkt bzw. gerichtet, wie dies durch die Pfeile gezeigt
ist, wodurch die sonst stockenden Inhalte vom Bereich 327 mit
geringem Durchfluß verdrängt bzw.
verlagert werden und die Anhäufung
von unerwünschten
Materialien in diesem Bereich bzw. dieser Region verhindert wird.
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4 ist
eine teilweise Schnittansicht einer ersten Ausführungsform eines Spülrings 435 in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, wie er zum Beispiel in der Anordnung
von 3 verwendet wurde. Insbesondere umfaßt der Spülring 435 ein ringförmiges Glied 439,
beinhaltend eine Mehrzahl von Fluidöffnungen 411 in seiner
Innenfläche 413, durch
welche ein Spülfluid
durchgeleitet werden kann. Die Öffnungen 411 sind
unter zwei verschiedenen Winkeln in bezug auf eine Achse 415 des
ringförmigen
Glieds 439 ausgerichtet, um das Spülfluid (durch die Pfeile veranschaulicht
bzw. illustriert) in Richtung zu mehrfachen Punkten entlang der
Oberfläche
einer Berstscheibe (nicht gezeigt) zu lenken. Das Spülfluid wird über eine
Verbindung 419 zu einer Spülfluid-Quelle (nicht gezeigt)
und einen ringförmigen
internen bzw. Innenkanal 421 zugeführt, der betrieblich mit jeder
der Öffnungen 411 durch
jeweilige Zufuhrkanäle 423 verbunden
ist.
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5 ist
eine teilweise Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform eines Spülrings 535 in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, wie er zum Beispiel in der Anordnung
von 3 verwendet werden kann. Insbesondere umfaßt der Spülring 535 ein
ringförmiges
Glied 539 und eine ringförmige Scheibe 541.
Das ringförmige
Glied 539 beinhaltet eine Mehrzahl von Fluidöffnungen 511 in
seiner Innenfläche 513,
durch welche ein Spülmittel
durchgeleitet werden kann. Die Öffnungen 511 sind
unter zwei verschiedenen Winkeln in bezug auf die Achse 515 des
ringförmigen
Glieds 539 ausgerichtet, um das Spülfluid (durch die Pfeile illustriert)
hin zu mehrfachen Punkten entlang der Oberfläche einer Berstscheibe (nicht
gezeigt) zu lenken. Das Spülfluid
wird über
eine Verbindung 519 zu einer Quelle von Spülfluid (nicht
gezeigt) und über
einen ringförmigen
Innenkanal 521 zugeführt,
der betrieblich mit jeder der Öffnungen 511 durch
jeweilige Zufuhrkanäle 523 verbunden
ist. Die ringförmige
Scheibe 541 weist vorzugsweise einen Innendurchmesser ID
gleich jenem des ringförmigen
Glieds 539 auf. Ähnlich
weist die ringförmige
Scheibe 541 vorzugsweise einen Außendurchmesser OD gleich jenem
des ringförmigen Glieds 539 auf.
Die ringförmige
Scheibe 541 ist mit der unteren Fläche 543 des ringförmigen Glieds 539 fluiddicht
(z.B. durch ein Schweißen)
verschlossen, um so den ringförmigen
Innenkanal 521 fluiddicht zu verschließen, um dadurch sicherzustellen,
daß es daraus
keine Leckage von Spülfluid
gibt.
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6 ist
eine teilweise Schnittansicht noch einer weiteren Ausführungsform
einer Berstscheibenanordnung 601 in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung, welche eine Berstscheibe 603 umfaßt, die
in einem zweistückigen
Berstscheibenhalter enthalten ist, umfassend ein erstes ringför miges Glied 605,
das in einer stromaufwärtigen
Position relativ zu der Berstscheibe 603 angeordnet ist,
und ein drittes ringförmiges
Glied 607, das in einer stromaufwärtigen Position relativ zu
der Berstscheibe 603 angeordnet ist. Ein äußerer bzw.
Außenumfangsabschnitt 609 der
Berstscheibe 603 ist sandwichartig zwischen dem ersten
ringförmigen
Glied 605 und dem dritten ringförmigen Glied 607 aufgenommen. Ein
Spülring 635,
welcher ein zweites ringförmiges Glied 639 und
eine ringförmige
Scheibe 641 umfaßt, welches
fluiddicht daran angeschlossen ist, ist in einer stromaufwärtigen Position
relativ zu dem dritten ringförmigen
Glied 607 angeordnet. Das dritte ringförmige Glied 607 ist
sandwichartig zwischen dem Außenumfangsabschnitt 609 der
Berstscheibe 603 und dem Spülring 635 aufgenommen.
Eine Dichtung 645 ist zwischen dem dritten ringförmigen Glied 607 und
dem Spülring 635 eingelegt
bzw. zwischengeschaltet, um so einen fluiddichten Verschluß dazwischen
sicherzustellen. Das zweite ringförmige Glied 639 beinhaltet
eine Mehrzahl von Fluidöffnungen 611 an
seiner inneren Fläche 613,
durch welche ein Spülfluid
durchgeleitet werden kann. Die Öffnungen 611 sind
unter zwei verschiedenen Winkeln in bezug auf die Achse 615 des
zweiten ringförmigen
Glieds 639 ausgerichtet, um das Spülfluid (durch die Pfeile illustriert)
in Richtung zu mehrfachen Punkten entlang der unteren Oberfläche 617 der
Berstscheibe 603 zu lenken. Das Spülfluid wird über eine
Verbindung 619 zu einer Spülfluid-Quelle (nicht gezeigt)
und einen geschlossenen ringförmigen
Innenkanal 621 zugeführt, der
betrieblich mit jeder der Öffnungen 611 durch
jeweilige Zufuhrkanäle 623 verbunden
ist.
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Obwohl
sich die vorangehende Erörterung überwiegend
auf geflanschte Düsen
konzentriert, die an Prozeßbehälter angefügt sind,
kann man sich vorstellen, daß auch
andere Berei che mit geringem Durchfluß aus der vorliegenden Erfindung
Nutzen ziehen können.
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In
einer Ausführungsform,
die nicht ein Teil der vorliegenden Erfindung bildet (siehe 7),
befindet sich der Bereich 727 mit geringem Durchfluß innerhalb
eines kurzen Rohrleitungsabschnitts 732, angrenzend an
ein Ventil 747 in der Ausgangsleitung 749 für einen
Cyanwasserstoff-Reaktor 751. Während der Prozeß in Unordnung
gerät,
kann das Ventil geöffnet
werden, um zu ermöglichen,
daß das
Cyanwasserstoff enthaltende Produktgas zu einer Fackel zwecks sicherer
Zerstörung
bzw. Entsorgung abgeleitet wird. Unter normalen Betriebsbedingungen
ist das Ventil 747 geschlossen, wodurch an seiner Fläche bzw.
Stirnfläche
ein Bereich mit geringem Durchfluß geschaffen wird, der unerwünschtes
Material, wie zum Beispiel Cyanid-Polymer, anhäufen bzw. ansammeln könnte. Durch
Anordnung eines Spülrings 735 angrenzend
zum Ventil, wie dies gezeigt ist, und Einführen bzw. Einbringen eines
Spülfluids über den Ring,
wird die Anhäufung
von unerwünschten
Materialien verhindert und eine Betriebsfähigkeit des Ventils wird aufrecht
erhalten. Geeignete Spülfluide
können
beinhalten, sind aber nicht beschränkt auf N2, SO2, Dampf, CH4, H2 und Luft. Das Spülfluid kann fakultativ bzw.
gegebenenfalls erwärmt
werden und die Durchflußrate
des Fluids kann, falls erwünscht,
verändert
werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
(siehe 8) befindet sich der Bereich 827 mit
geringem Durchfluß in
der Druckentlastungsleitung 853 an einem chemischen Reaktor 855,
z.B. einem Batch- bzw. Chargen-Emulsions-Polymerisationsreaktor. Eine
Berstscheibe 803 ist im waagrechten bzw. horizontalen Abschnitt
der Druckentlastungsleitung eingebaut, und im Verlauf einer Batch-Polymerisation können sich
in der Dampfphase befindliche Monomere in der Entlastungsleitung
stromaufwärts
von der Berstscheibe anhäufen.
Durch Anordnung eines Spülrings 835 der
vorliegenden Erfindung angrenzend zur Berstscheibe, wie dies gezeigt
ist, und Einleiten bzw. Einbringen eines Spülfluids, das ein Reinigungslösungsmittel
enthält,
nachfolgend auf die Fertigstellung jeder Charge, werden die Berstscheibe und
die Entlastungsleitung regelmäßig gereinigt
und bleiben frei von einer unerwünschten
Materialanhäufung
bzw. Ansammlung von unerwünschtem
Material.
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In
einer anderen Ausführungsform,
die nicht ein Teil der vorliegenden Erfindung bildet (siehe 9),
befindet sich der Bereich 927 mit geringern Durchfluß innerhalb
der mit einer Abschirmung bzw. einem Blinddeckel versehenen Bodenentleerungs-Verbindung 957 an
einem mit Flüssigkeit
gefüllten
Rohproduktbehälter 959.
Unter normalen Bedingungen ist der Blinddeckel 961 an der
Entleerungs-Verbindung vorhanden, um einen flüssigkeitsdichten Abschluß am Behälter bzw.
Tank bereitzustellen. Verschiedene unerwünschte Materialien, wie zum
Beispiel Niederschläge
bzw. Ausfällungen,
Korrosionsprodukte, unlösliche
Verunreinigungen und dgl. können
auch vorhanden sein. Während
Wartungsperioden bzw. Instandhaltungszeiten ist es erwünscht, die
Abschirmung bzw. den Blinddeckel zu entfernen und die Ablaßverbindung
als eine Leitung zu nutzen, durch welche die Inhalte des Behälters entfernt
werden können.
Durch Anordnung eines Spülrings 935,
angrenzend an den Blinddeckel, wie dies gezeigt ist, und Einführen eines
Spülfluids über den
Ring, wird die Anhäufung
von unerwünschtem Material
verhindert und die Ablaßverbindung
ist bei Bedarf für
einen Gebrauch bereit. Geeignete Spülfluide können N2,
Luft, oder ein Nachstrom von Rohprodukt sein.
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Es
versteht sich, daß das
Spülfluid
ein Gas oder eine Flüssigkeit
sein kann und kontinuierlich oder stoßweise bzw. intermittierend,
wie erforderlich, zugeführt
werden kann. Jegliches Gas oder flüssige Material, das mit dem
Betrieb des speziellen vorliegenden bzw. fraglichen Prozesses verträglich bzw. vereinbar
ist, kann als das Spülfluid
verwendet werden. Beispielsweise beinhalten beim Betrieb einer Destillationskolonne
für die
Herstellung von (Meth)acrylsäure
oder Estern davon geeignete Materialien, sind aber nicht beschränkt auf
sauerstoffhaltiges Gas (z.B. Luft), Dampfphasen-Polymerisations-Inhibitoren,
Wasser, (Meth)acrylsäure,
Methylisobutylketon (MIBK), Toluol und Aceton. In einigen Ausführungsformen
kann das Spülfluid
Rücklauf
einer Destillationskolonne oder ungereinigtes Beschickungsmaterial
einer Destillationskolonne umfassen. Das Spülmittel kann gegebenenfalls
durch einen Wärmetauscher
zur Steuerung bzw. Regelung seiner Temperatur durchgeleitet werden
und kann gegebenenfalls einen oder mehrere Polymerisationsinhibitor(en)
umfassen.
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Es
versteht sich weiters, daß der
Spülring eine
oder mehrere Öffnung(en)
umfassen kann, und daß die Öffnungen
unter einem oder mehreren Ausrichtungswinkel(n) in bezug auf die
Achse des Spülrings
sein bzw. liegen können.
Geeignete Orientierungs- bzw. Ausrichtungswinkel sind bzw. liegen
zwischen 0 und 90 Grad in bezug auf die Achse des Spülrings.
Die Auswahl der Ausrichtungswinkel, sowie die Größe und Anzahl von Öffnungen,
und die Spülfluid-Strömungsrate
bzw. -geschwindigkeit sind eine Funktion des Innendurchmessers des
Spülrings, der
Ausrichtung der zu behandelnden Oberfläche (z.B. im Fall einer Berstscheibe,
ob die Oberfläche konkav
oder konvex ist) und des Abstands zwischen den Öffnungen und der zu behandelnden
Oberfläche. Aufgrund
ihres Designs können
sowohl der Spülring als
auch das relevante Element der Prozeßausrüstung (z.B. Berstscheibenhalter)
im Laboratorium wiederholt in derselben Baustruktur bzw. Konfiguration zusammengestellt
werden, wie es in dem Prozeß erforderlich
ist, was es einem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet ermöglicht,
im Laboratorium durch einfache visuelle Beobachtung unter Spülfluid-Durchflußbedingungen
zu überprüfen, daß die richtigen
bzw. ordnungsgemäßen Design-Variablen ausgewählt worden
sind. Zum Beispiel würde
es, wenn Wasser als das Spülfluid
verwendet wird, augenscheinlich bzw. ersichtlich sein, daß die richtigen Variablen
ausgewählt
worden sind, wenn durch visuelle Beobachtung unter Betriebsbedingungen
festgestellt wird, daß die
Berstscheibe vollständig
durch den Wasserschwall befeuchtet wird.
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Mit
dem Nutzen der Offenbarung der vorliegenden Erfindung kann man sich
vorstellen, daß für bestimmte
Prozeßanwendungen
die Vorteile des Spülrings
einigermaßen
durch die Installation einer im Handel erhältlichen Zerstäubungs-
bzw. Sprühringvorrichtung
angenähert
werden kann. Solche Sprühringvorrichtungen
werden auf den Markt gebracht zum Zwecke einer Reinigung von Schaugläsern und
können
in Standardgrößen von
LJStarIncTM (Twinsburg, OH) oder CantyTM (Buffalo, NY) käuflich erworben werden. Da
diese Vorrichtungen für
einen unterschiedlichen Zweck ausgelegt sind, ist die Verwendung
der vorstehend erwähnten
visuellen Prüfmethode
I unentbehrlich um zu überprüfen, daß die ausgewählte "Standard"-Vorrichtung die
Anforderungen des Prozeßbetriebs
erfüllen
kann.
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BEISPIEL
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Ein
Spülring
wird benachbart zum Berstscheibenhalter auf der oberen Prozeß-Verbindungsdüse mit 20,3
cm (8 Zoll) Durchmesser einer Acrylsäure-Destillationskolonne in
der in 3 gezeigten Weise angeordnet. Eine 316-Teflon-316
Verbund-Berstscheibe (erhältlich
von Continental Disc CorpTM) wurde in dem
Halter installiert. Der Spülring hatte
einen Innendurchmesser von 19,1 cm (7 1/2 Zoll) und umfaßte zwei
Sätze von
Fluidöffnungen. Der
erste Satz von Öffnungen
umfaßt
8 gleich beabstandete Öffnungen
mit 0,238 cm (3/32 Zoll) Durchmesser, die unter einem Winkel von
zwischen 45 und 90 Grad relativ zur Achse des Rings eingestellt
sind. Der zweite Satz von Öffnungen
umfaßt Öffnungen mit
8 gleich beabstandete 0,238 cm (3/32 Zoll) Durchmesser, die unter
einem Winkel zwischen 0 und 45 Grad relativ zur Achse des Rings
eingestellt sind. Der Spülring
umfaßt
weiters einen offenen Verteilungskanal, der beim Einbau dicht gegen
einen Standard-Dichtungsflansch abgedichtet wird. Nach einer Installation
wird ein Spülfluid
durch den Ring eingeführt
bzw. eingebracht, welches das Entfernen von kondensiertem, polymerisierbarem
Acrylsäuremonomer
von den stromaufwärtigen
(unteren) Innenflächen
der Berstscheibe erleichtert, wodurch eine Anhäufung von unerwünschtem
Polymer verhindert wird. Das Spülfluid
ist eine Flüssigkeitsmischung, umfassend
Acrylsäure
(Destillationskolonnen-Beschickungsmaterial), Essigsäure und
Hydrochinon-Inhibitor, und wird bei einer kontinuierlichen Durchflußrate von
annähernd
7,57 1/min (2 gpm) zugeführt.
Sauerstoffhaltiges Gas ist in den Dampfräumen der Kolonne beim Betrieb
der Destillationskolonne routinemäßig vorhanden. Die Acrylsäure-Destillationskolonne
wurde mit dem Spülring
in dieser Baustruktur bzw. Konfiguration 6 Monate lang betrieben,
wobei in dieser Zeit die Scheibe und die Prozeßverbindungsdüse insgesamt
5 mal kontrolliert wurden. Bei jeder Kontrolle wurden sowohl die
Scheibe als auch die Prozeßdüsenverbindung
kontrolliert bzw. überprüft und als
frei von Polymeranhäufung
befunden.
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VERGLEICHSBEISPIEL
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An
der gleichen oberen Prozeßverbindungsdüse mit 20,3
cm (8 Zoll) Durchmesser wurde ein einzelne Spiraljet® Vollkonus-Zerstäubungsdüse mit 0,953cm
(3/8 Zoll) (Spraying Systems CoTM, Wheaton,
Ill.) auf die Art, die in 10 gezeigt
ist, in einem Versuch installiert, eine Polymeranhäufung an
der vorstehend erwähnten
Verbund-Berstscheibe zu verhindern. Eine unter Druck stehende Flüssigkeitsmischung,
umfassend Acrylsäure
(Destillationskolonnen-Beschickungsmaterial), Essigsäure und
Hydrochinon-Inhibitor wurden bei einer kontinuierlichen Durchflußrate von
annähernd
7,57 1/min (2 gpm) der Spiraljet® Zerstäubungsdüse zugeführt und
anschließend
in die Prozeßverbindungsdüse und auf
den unteren Abschnitt der Berstscheibe gesprüht. Routinemäßig war
beim Betrieb der Destillationskolonne sauerstoffhaltiges Gas in
den Dampfräumen
der Kolonne vorhanden. Die Acrylsäure-Destillationskolonne wurde
mit dieser Bauweise betrieben, während welcher
Zeit die Scheibe und die Prozeßverbindungsdüse mehrmals
kontrolliert wurden. Über
sich ändernde
Betriebszeiträumen – einige
nur etwa drei Wochen – wurde
festgestellt, daß sich
merkliche Mengen an Polymer innerhalb der Prozeßverbindungsdüse und auf
der Berstscheibe selbst angehäuft
bzw. angesammelt haben, was eine Reinigung der Prozeßverbindungsdüse und einen
Austausch der Berstscheibe erforderlich machte. Typischerweise wurde
bei einer Überprüfung bzw.
Inspektion gefunden, daß der
Querschnitt der Prozeßverbindungsdüse zu 60 – 90 % mit
Polymer verstopft war.