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Hinweis zu Rechten der
Regierung der USA an dieser Erfindung
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Gemäß den Bestimmungen
des vom Energieministerium der USA vergebenen Auftrags mit der Vertragsnummer
DE-FC21-95MC32267 stehen der Regierung der USA bestimmte Rechte
an dieser Erfindung zu.
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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft allgemein den Werkstoffbereich, insbesondere
Superlegierungswerkstoffe für
den Einsatz in Hochtemperaturanwendungen und speziell Superlegierungswerkstoffe
mit verbesserter Schweißbarkeit.
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Hintergrund der Erfindung
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Nickellegierungen
mit Chrom-, Aluminium-, Titan- und anderen Legierungsbestandteilen
werden häufig
für Hochtemperaturanwendungen
eingesetzt. Derartige Legierungen werden üblicherweise als Superlegierungen
bezeichnet. Der Massenanteil des Grundwerkstoffs Nickel beträgt in solchen
Werkstoffen in der Regel zumindest 45%. Superlegierungen werden
allgemein für
die Herstellung von Gasturbinenkomponenten verwendet, die Verbrennungsgasen
mit sehr hohen Temperaturen ausgesetzt sind, z. B. für Laufschaufeln
und feststehende Leitschaufeln. Superlegierungen zeichnen sich durch
hohe Festigkeit und gute Korrosions- und Oxidationsbeständigkeit
bei sehr hohen Temperaturen aus, neigen aber bei der Schmelzschweißung zur
Rissbildung.
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Die
Schweißbarkeit
ist eine wesentliche Werkstoffanforderung, die Einfluss auf die
Gesamtkosten einer Superlegierungskomponente hat. Die Anschaffungskosten
für die
Komponentenherstellung werden davon beeinflusst, wie leicht Reparaturen von
Gießfehlern
durchgeführt
und mehrteilige Komponentenbaugruppen, an denen Schweißarbeiten ausgeführt werden
müssen,
hergestellt werden können.
Die langfristigen Betriebskosten werden dadurch beeinflusst, ob
es möglich
ist, eine beschädigte Komponente
zu reparieren, statt sie auszutauschen. Mit dem Begriff Schweißbarkeit
wird allgemein beschrieben, wie gut ein Werkstoff ohne Bildung von Rissen
schmelzgeschweißt
werden kann. Ein Maß für die Schweißbarkeit
ist der Sigmajig-Test, mit dem der Belastungsschwellenwert für die Entstehung
von Wärmerissen
gemessen wird. Dieser Test wurde im Oak Ridge National Laboratory
entwickelt, um die Schweißbarkeit
von Legierungen, die zu Wärmerissen
neigen, quantitativ zu bewerten. Bei diesem Test wird während des
Auftragens einer Schweißnaht durch
autogenes Wolframgas-Lichtbogenschweißen auf
ein rechteckiges Probeblech eine Scherspannung angelegt. Wenn die
vorangelegte Belastung einen bestimmten Schwellenwert überschreitet,
kommt es zur Bildung von Rissen im Probestück. Je höher der Wert dieser Schwellenwertbelastung
ist, desto besser ist der Werkstoff schweißbar.
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Um
die Schweißbarkeit
von Superlegierungen zu verbessern, sind spezielle Prozesse entwickelt
worden, die im Allgemeinen ein kostenintensives Vorheizen und/oder
eine Wärmenachbehandlung
der Schweißnaht
erfordern. Um eine gute Schweißbarkeit
zu erreichen, ohne auf die anderen positiven Eigenschaften eines
Superlegierungsmaterials verzichten zu müssen, sind viele verschiedene Zusammensetzungen
von Superlegierungswerkstoffen entwickelt worden. Eine solche Zusammensetzung
wird im US-amerikanischen Patent Nr. 6.284.392 beschrieben. Dabei
handelt es sich um eine Legierung auf Nickel-Basis, die eine bestimmte Kombination
geringer Mengen von Bor und Zirkonium enthält.
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In
Superlegierungszusammensetzungen nach dem bisherigen Stand der Technik
wurde Scandium verwendet. Im US-amerikanischen
Patent Nr. 4.662.920 wird Scandium als eines von mehreren Elementen
genannt, die einer Legierung auf Nickel-Basis für den Einsatz in Verarbeitungsanlagen von geschmolzenem
Glas hinzugefügt
werden können,
um eine Dispersionsverfestigung und weitere Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit
zu erzielen. Allerdings enthält
keines der in diesem Patent beschriebenen Vergleichsbeispiele Scandium.
Im US-amerikanischen Patent Nr. 4.261.742 wird eine Superlegierung
mit Scandium für
die Verbesserung der Oxidations-/Korrosionsbeständigkeit beschrieben, die einen
hohen Chromgehalt hat, auf Nickel basiert und Elemente der Platingruppe
enthält.
Legierungen mit Platinanteil sind im Allgemeinen kostenintensiv.
Im US-amerikanischen Patent Nr. 6.007.645 wird eine Einkristall-Legierung
beschrieben, die Scandium oder andere Elemente für die Erhöhung der Zeitstandfestigkeit
und der Oxidations- und Korrosionsbeständigkeit enthalten kann. Es
ist allgemein bekannt, dass Einkristall-Legierungen schlecht schweißbar sind,
insbesondere wenn die Einkristallstruktur erhalten bleibt. Nach
dem bisherigen Stand der Technik steht keine Beschreibung der Beziehung zwischen
Scandium und der Schweißbarkeit
einer Superlegierung zur Verfügung.
Auch Angaben hinsichtlich der Beziehung zwischen Scandium und anderen
Elementen und der Schweißbarkeit
sucht man in der Literatur vergebens.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Das
Ziel ist die Verbesserung der Schweißbarkeit von Superlegierungswerkstoffen.
Verbesserte Werkstoffe sollten eine erhöhte Beständigkeit gegen Wärmerisse
haben und gleichzeitig soll die Hitzebeständigkeit der bekannten Superlegierungen
erhalten bleiben. Verbesserte Werkstoffe sollten ohne die Verwendung
der teuren Elemente der Platingruppe auskommen.
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Dementsprechend
wird in diesem Dokument eine schmelzschweißbare Legierung beschrieben, die
im Wesentlichen aus den folgenden Bestandteilen besteht (Angaben
in Massenanteil): Chrom 22,0 bis 22,8%, Kobalt 18,5 bis 19,5%, Titan
3,6 bis 3,8%, Aluminium 1,8 bis 2,0%, Wolfram 1,8 bis 2,2%, Niob 0,9
bis 1,1%, Tantal 1,3 bis 1,5%, Kohlenstoff 0,13 bis 0,17%, Zirkonium
0,005 bis 0,040%, Bor 0,004 bis 0,014%, Eisen max. 0,5%, Schwefel
max. 0,005%, Silber max. 0,0005%, Wismut max. 0,00005%, Silizium
max. 0,2%, Mangan max. 0,2%, Blei max. 0,005%, Stickstoff max. 0,005%,
Scandium 0,005 bis 1,0% und der Rest Nickel. Die Superlegierung
auf Nickelbasis kann mehr als 0,100% oder mehr als 0,300% oder 0,005
bis 0,5% Scandium enthalten.
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Zumindest
ein Teil der Oberfläche
der schmelzschweißbaren
Legierung kann mit einer MCrAlY-Bindungsschicht versehen sein.
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In
diesem Dokument wird eine Turbinenkomponente beschrieben, die aus
einer der oben angegebenen Legierungen besteht. Die Turbinenkomponente
kann eine auf die Oberfläche
der Legierung aufgetragene MCrAlY-Bindungsschicht enthalten. Weiterhin
kann die Turbinenkomponente einen per Schmelzschweißung reparierten
Legierungsbereich enthalten.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Diese
und weitere Vorteile der Erfindung werden in der folgenden Beschreibung
anhand der Zeichnungen weiter verdeutlicht.
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1 zeigt
eine Gasturbinenleitschaufel aus einer Superlegierung mit Scandium-Bestandteilen
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2 zeigt
eine Querschnittsteilansicht einer Gasturbinenkomponente und ein
Substrat aus Superlegierung mit Scandium-Bestandteilen mit überlagerter
MCrAlY-Bindungsschicht.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Wie
allgemein bekannt ist, wird für
konventionelle Superlegierungen Zirkonium genutzt, um Schwefel in
der Schmelze durch die Bildung einer Sulfidphase zu binden (Getterabscheidung),
was die Schwefelausfällung
auf den Korngrenzen in der festen Legierung vermindert. Dies ist
wünschenswert, weil
Schwefel die Zeitdehnwerte einer Superlegierung bekanntlich negativ
beeinflusst. Zirkonium kann auch durch die Verringerung der Korngrenzendiffusion
in der Legierung eine vorteilhafte Wirkung ausüben.
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Die
Autoren der vorliegenden Erfindung haben festgestellt, dass durch
den Zusatz geringer Mengen von Scandium die Schweißbarkeit
von Superlegierungen verbessert und gleichzeitig die Festigkeit
der Legierung erhalten werden kann. Dies ist insbesondere dann der
Fall, wenn das Scandium mit einer verringerten oder begrenzten Menge
von Zirkonium eingesetzt wird. Scandium kann einer Superlegierungsschmelze
entweder als elementares Scandium oder als eine Aluminium-Scandium-Vorlegierung zugesetzt
werden. Auch das Hinzufügen
von Scandium über
die Vorlegierung mit anderen Grundmetallelementen wie Nickel oder
Chrom sollte möglich
sein. Durch das Hinzufügen
von Scandium bildet sich eine Scandiumsulfidphase in der Hochtemperaturschmelze.
Während
der Erstarrung kommt es zur Ausfällung der
Scandiumsulfidphase aus der Schmelze, was den Restschwefelgehalt
der Schmelze verringert und die Legierung entschwefelt. Durch die
Verringerung des Schwefelgehalts wird das Auftreten der eutektischen
Nickel-Nickelsulfid-Reaktion verhindert, die bei sehr niedrigen
Temperaturen auftritt. Dadurch wird der Erstarrungsbereich der Legierung
verringert und die Schweißbarkeit
verbessert.
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Scandium
und Zirkonium ähneln
sich stark in ihren physikalischen Eigenschaften. Beide Elemente besitzen
eine hexagonale, dichtgepackte Kristallstruktur. Auch die Atomradien
von Scandium und Zirkonium unterscheiden sich mit 2,09 bzw. 2,16
Angström
nur geringfügig.
Die Autoren der vorliegenden Erfindung haben jedoch einen wichtigen
Unterschied zwischen diesen beiden Elementen festgestellt. Scandium
hat in Nickel eine maximale Löslichkeit
von etwa 0,5% Atommassenanteil (0,4% Massenanteil), während Zirkonium
in Nickel praktisch unlöslich
ist. Aufgrund dieser Eigenschaft wird Zirkonium von der Legierungsmatrix
ausgeschieden und während
der Werkstofferstarrung an den Korngrenzen angereichert. Es wurde
festgestellt, dass dieser Vorgang deutliche Auswirkungen auf die
Schweißbarkeit
der Legierung hat, was vermutlich durch Wärmerisse aufgrund der Präsenz mehrerer
Nickel/Zirkonium-Niedrigtemperatur-Eutektikums bei 808 bis 1.470°C verursacht
wird. Scandium mit seiner größeren Löslichkeit
in Nickel wird während
der Erstarrung in die Nickel-Matrix eingebaut und daher nicht an
den Korngrenzen angereichert. Den meisten üblichen Superlegierungen und
einigen Nickel-Eisen-Legierungen wird Zirkonium zugesetzt, um die
mechanischen Eigenschaften bei höheren
Temperaturen zu verbessern und die Warmformbarkeit zu ermöglichen.
Scandium sollte als Austauschstoff für zumindest einen Teil des
Zirkoniums in diesen Legierungen oder als Zusatz zum Zirkonium in
diesen Legierungen geeignet sein, um die Schweißbarkeit der Legierung zu verbessern.
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Scandiumzusätze sollten
auch für
die Erhöhung
der Festigkeit von Superlegierungen vorteilhaft sein, insbesondere
bei höheren
Temperaturen, und zwar sowohl durch die Mischkristallhärtung als
auch über
die Bildung von Karbiden ähnlich
der Wirkung von Zirkonium in derartigen Legierungen. Im US-amerikanischen
Patent Nr. 6.284.392 ist beschrieben, dass Zirkonium zusammen mit
Bor einen synergistischen Effekt hat, was auf Scandium möglicherweise
ebenso zutrifft.
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Scandium
sollte effektiv für
die Erhöhung
der zyklischen Oxidationsbeständigkeit
von Nickel-Superlegierungen einsetzbar sein. Bei den meisten modernen
Gasturbinenanwendungen ist eine Superlegierung auf Nickel-Basis
mit einer MCrAlY-Bindungsschicht überzogen.
Das Aluminium im MCrAlY bildet eine Aluminiumoxidschutzschicht,
die eine Verbesserung der Oxidations-/Korrosionsbeständigkeit
der Komponente bewirkt. Es wurde festgestellt, dass die Aluminiumoxidschutzschicht
durch Schwefel zersetzt wird. Durch die Reaktion mit Schwefel und
damit dem Abbau von freiem Schwefel in der Legierung sollte Scandium
eine verbesserte Haftung der Aluminiumoxidschicht und damit eine
höhere
zyklische Oxidationsbeständigkeit
bewirken können.
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In
einer Ausführungsform
werden die Eigenschaften einer häufig
verwendeten Superlegierung auf Nickel-Basis, die unter der Bezeichnung
IN-939 im Handel angeboten wird, durch die Substitution eines Teils
des enthaltenen Zirkoniums durch Scandium verbessert. Die Spezifikation
für IN-939
hat die folgenden Legierungsbestandteile (in % Massenanteil): Chrom
22,0 bis 22,8%, Kobalt 18,5 bis 19,5%, Titan 3,6 bis 3,8%, Aluminium
1,8 bis 2,0%, Wolfram 1,8 bis 2,2%, Niob 0,9 bis 1.1%, Tantal 1,3
bis 1,5%, Kohlenstoff 0,13 bis 0,17%, Zirkonium max. 0,14%, Bor
0,004 bis 0,014%, Eisen max. 0,5%, Schwefel max. 0,005%, Silber
max. 0,0005%, Wismut max. 0,00005%, Silizium max. 0,2%, Mangan max.
0,2%, Blei max. 0,005%, Stickstoff max. 0,005% und der Rest Nickel.
Eine neue Superlegierungszusammensetzung kann durch Hinzufügen von
mindestens 0,005% oder mindestens 0.100% oder mindestens 0,300%
oder 0,005 bis 0,5% oder 0,005 bis 0,1% Massenanteil Scandium zu
den Legierungsbestandteilen der IN-939-Spezifikation hergestellt werden, wobei
die Zirkonium-Menge oder die Nickel-Menge um den gleichen Betrag
verringert wird oder die Menge von sowohl Zirkonium als auch Nickel
um den gleichen Gesamtbetrag verringert wird. Die Zirkoniummenge
in der neuen Zusammensetzung kann von 0,14% der IN-939-Spezifikation auf
weniger als 0,04% oder auf einen Bereich von 0,005 bis 0,040% Massenanteil
verringert werden, wobei der Nickelanteil entsprechend anzupassen
ist. Weiterhin kann die neue Zusammensetzung Bor mit einem verringerten Bereich
von 0,001 bis 0,005% Massenanteil enthalten, wobei der Nickelrest
entsprechend anzupassen ist. Die Kombination von Zirkonium, Bor
und Scandium in der neuen Superlegierung kann in einem Bereich von
0,005 bis 0,06% Massenanteilen liegen. Eine derartige Legierung
enthält
keine Elemente der Platingruppe. Andere Ausführungsformen einer solchen
neuartigen Superlegierung mit Scandiumanteil kann weniger als 3%
Massenanteil der Platingruppenmetalle Platin, Palladium, Rhodium,
Iridium, Osmium und Ruthenium enthalten.
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Eine
Probe der IN-939-Superlegierung nach dem bisherigen Stand der Technik
wurde einem Sigmajig-Test unterzogen, wobei ein Belastungsschwellenwert
von 10 ksi gemessen wurde. Die IN-939-Basisprobe enthielt die folgende
Stoffzusammensetzung (in Massenanteil): Chrom 22,5%, Kobalt 19,0%, Titan
3,7%, Wolfram 2,0%, Aluminium 1,9%, Niob 1,0%, Tantal 1,4%, Kohlenstoff
0,15%, Zirkonium 0,10%, Bor 0,010% und der Rest Nickel.
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Eine
Probe der oben beschriebenen neuen Superlegierungszusammensetzung
wurde ebenfalls einem Sigmajig-Test
unterzogen, wobei ein Belastungsschwellenwert von 15 ksi gemessen
wurde. Das entspricht einer Verbesserung der Beständigkeit gegen
Wärmerisse
um 50% gegenüber
der IN-939-Basislegierung.
Die Probe der neuen Superlegierung enthielt die folgende Stoffzusammensetzung
(in % Massenanteil): Chrom 22,3%, Kobalt 18,7%, Titan 3,8%, Aluminium
1,9%, Wolfram 1,9%, Niob 1,0%, Tantal 1,3%, Kohlenstoff 0,14%, Zirkonium
unter 0,001%, Bor 0,005%, Schwefel 0,0006%, Scandium 0,023% und
der Rest Nickel. Dabei ist zu beachten, dass diese Probe praktisch
kein Zirkonium enthielt. Es wird davon ausgegangen, dass durch den
Zusatz von 0,005 bis 0,040% Zirkonium zu einer derartigen Zusammensetzung
(bei entsprechend verringertem Nickelanteil) eine weitere Erhöhung des Belastungsschwellenwerts
im Sigmajig-Test erreicht werden kann, möglicherweise um weitere 25
bis 50%. Diese Annahme basiert auf durchgeführten Tests mit einer Legierung
auf Nickelbasis, die eine ähnliche
Zusammensetzung hatte, aber kein Scandium enthielt. Bei diesen Tests
wurden bei 0,01 bis 0,02% Zirkonium-Massenanteil im Sigmajig-Test
die höchsten
Belastungsschwellenwerte gemessen. Bei Erhöhung des Zirkoniumgehalts über etwa
0,040% Massenanteil gingen die Belastungsschwellenwerte auf etwa
den Wert zurück,
der ohne Zirkoniumanteil gemessen wurde. Um ein hinlängliches
Fließen
der Schweißraupe
zu ermöglichen,
sollte zumindest ein geringer Zirkoniumanteil zur Gewährleistung
einer Mindestliquidität
zugesetzt werden. Scandium ist in der Gammaphase besser löslich und
verteilt sich daher während
der Erstarrung der Schweißraupe
weniger stark auf die Endflüssigkeit,
daher wird durch einen geringen Scandiumanteil nicht die gewünschte Liquidität erreicht.
Somit kann eine entsprechend der Beschreibung in diesem Dokument
verbesserte Superlegierung mindestens 0,005% oder weniger als 0,040%
oder zwischen 0,005 und 0,040% Massenanteil Zirkonium enthalten.
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Durch
den Zusatz von Scandium zu der oben beschriebenen neuen Superlegierungsprobe
ergaben sich im Vergleich mit einer IN-939-Legierung mit geringem
Zirkoniumgehalt auch verbesserte mechanische Eigenschaften. Die
Lebensdauer bis zum Bruch bei 1.600°F (871°C) und 37 ksi verbesserte sich
von einem Durchschnittswert von 55 Stunden auf mehr als 160 Stunden.
Diese Verbesserungen werden von den Autoren auf mehrere Faktoren
zurückgeführt: Eine
Verringerung des Gehalts an freiem Schwefel der Legierung über die
Bildung von Scandiumsulfid- oder Carbosulfidphasen, die Bildung
von Scandiumkarbidphasen, Mischkristallhärtung, eine Veränderung der
Korngrenzenstruktur und/oder der Diffusionsgeschwindigkeiten und/oder
einer synergistischen Interaktion mit dem in der Legierung enthaltenen
Bor.
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Bei
einigen Superlegierungen nach dem bisherigen Stand der Technik,
z. B. dem im Handel erhältlichen
Werkstoff mit der Bezeichnung GTD-222, wurde die Schweißbarkeit
durch die Verringerung der Zusammensetzung aus Gamma Prime-bildenden Elementen
wie Titan und Aluminium verbessert. Mit diesen Verringerungen geht
jedoch auch eine Verringerung der Warmfestigkeit der Legierung einher,
da die Gamma Prime-Phase für
die Warmfestigkeit verantwortlich ist. Durch Zusatz von Scandium
lässt sich die
Schweißbarkeit
einer Superlegierung verbessern, ohne die Eigenschaften bei höheren Temperaturen negativ
zu beeinflussen. Die oben beschriebene verbesserte Superlegierungsprobe
wurde ohne Änderung
der Spezifikationswerte für
Titan und Aluminium hergestellt.
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Bekanntlich
lässt sich
durch eine Übervergütung einer
Legierung in dem Temperaturbereich, in dem sich die Gamma Prime-Phase
zuerst bildet, die Schweißbarkeit
einer Superlegierung verbessern. Durch eine derartige Übervergütung kommt
eine grobkörnige
Gamma Prime-Morphologie zustande. Durch diese grobkörnige Gamma
Prime-Morphologie wird die Schweißbarkeit durch die Verzögerung der Bildung
einer zusätzlichen
Gamma Prime-Phase während
der schnellen Erstarrung nach dem Schmelzschweißen verbessert. Diese Übervergütung ist
zwar wirkungsvoll, gleichzeitig aber auch wegen der langen Schmelzofenzeiten
teuer. Durch den Zusatz von Scandium kann das Schweißen einer
Superlegierung erleichtert werden, ohne dass es einer längeren Wärmebehandlung
bedarf. Das verringert die Bearbeitungszeit und die Kosten.
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Die
oben beschriebene Superlegierung mit Scandiumzusatz auf Nickelbasis
kann mit einer aluminiumhaltigen Bindungsschicht überzogen
werden, z. B. nach dem bisherigen Stand der Technik mit MCrAlY.
Durch das Scandium wird die Oxidationsbeständigkeit der MCrAlY-Bindungsschicht
verbessert, indem freier Schwefel aus der Legierung entfernt wird,
was die effektive Lebensdauer einer auf die Legierung aufgetragenen
Wärmesperre-Beschichtung erhöht.
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1 zeigt
eine Komponente aus Superlegierung mit Scandiumzusatz (Gasturbinenleitschaufel, 10).
Die Leitschaufel besteht aus einem Flügelquerschnitt 12,
der mit zwei Schaufelversteifungsbändern 14 verbunden
ist. Der Flügel 12 besteht
aus einer Flügelvorderkante 18,
die während
des Betriebs wegen des Zusammenprallens mit Feuchtigkeits- und Feststoffpartikeln,
die in den über
den Flügel 12 streichenden
heißen
Verbrennungsgasen mitgeführt
werden, Erosionsschäden
ausgesetzt sein kann. Die Leitschaufel 10 kann im Modellausschmelzverfahren
mit einer neuen Guss-Superlegierung entsprechend der obigen Beschreibung
hergestellt werden. Die Legierung enthält mindestens 0,005% oder mindestens
0,100% oder mindestens 0,300% oder zwischen 0,005 und 0,5% oder
zwischen 0,005 und 0,1% Massenanteil Scandium. Die Superlegierung
kann eine beliebige Zusammensetzung aus Superlegierung auf Nickel-Basis
sein, wobei aber zu der bekannten Legierungszusammensetzung die
oben angegebene Menge Scandium als Ersatz für die gleiche Menge Zirkonium,
oder die gleiche Menge Nickel-Basiswerkstoff oder als Ersatz für Teile
von sowohl Zirkonium als auch Basiswerkstoff der bekannten Zusammensetzung
hinzugefügt
wird. Die Superlegierung kann weiterhin mindestens 0,005% oder zwischen
0,005 und 0,04% oder weniger als 0,04% Massenanteil Zirkonium enthalten.
Sie kann außerdem
Boron im Bereich zwischen 0,001 und 0,005% Massenanteil enthalten.
Die Kombination von Zirkonium, Bor und Scandium im Superlegierungsmaterial
kann im Bereich zwischen 0,005 und 0,060% Massenanteil liegen. Eine
derartige Zusammensetzung ermöglicht
die Herstellung einer schmelzschweißbaren Komponente mit den gewünschten mechanischen
Hochtemperatureigenschaften und der angestrebten Korrosions- und
Oxidationsbeständigkeit.
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Die
aus der Superlegierung hergestellte Turbinenleitschaufel 10 kann
aus einer intakten Region 20 ohne Beschädigung bestehen und kann eine
reparierte Region 22 enthalten. Da die in diesem Dokument
beschriebene neue Superlegierung im Vergleich mit ähnlichen
Zusammensetzungen nach dem bisherigen Stand der Technik eine verbesserte Schweißbarkeit
aufweist, kann die reparierte Region 22 mittels eines Schmelzschweißprozesses
hergestellt werden. Eine Komponentenregion kann je nach Bedarf aufbereitet
und gereinigt werden, um beschädigtes
Material und Verunreinigungen zu entfernen, und mit einer Schmelzschweißung kann
Werkstoff aufgetragen und so die reparierte Region 22 hergestellt
werden. Der Schmelzschweißprozess
kann mittels Wolfram-Inertgas(WIG)-Schweißen erfolgen, wobei je nach
Bedarf Zusatzwerkstoff für
die Erzielung der gewünschten
Kontur aufgetragen wird. Als Zusatzwerkstoff kann Nimonic 263 oder
IN-625 verwendet werden, wenn eine Legierung ähnlich IN-939 aber mit zusätzlichem Scandium eingesetzt
wird. Die Prozessanforderungen würden
dann eine geringe Wärmezufuhr
während
des Schweißens
und eine intensive Vorwärmung
beinhalten.
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Superlegierungskomponenten,
die bereits in Betrieb waren, sind oft nicht schweißbar, obwohl
der ursprüngliche
Werkstoff nach dem Guss akzeptable Schweißeigenschaften hatte. Der Grund
dafür kann die
Bildung eines kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Karbidphasenstrangs
an den Korngrenzen des Werkstoffs sein. Diese Karbide können viel
Zirkonium enthalten und bieten während
des Schmelzschweißens
eine Zirkoniumquelle für
das geschmolzene Metall der Schweißstelle. Zirkonium bildet mit Nickel
eine eutektische Phase mit niedrigem Schmelzpunkt, wodurch der Erstarrungsbereich
des Schweißmetalls
vergrößert wird
und Aufschmelzrisse der Schweißstelle
verursacht werden. Durch die Verringerung des Zirkoniumanteils oder
dessen Ersatz durch Scandium entsprechend der obigen Beschreibung
kann die Schweißreparaturproblematik
bei Teilen, die bereits in Betrieb waren, durch akzeptable mechanische
Eigenschaften bei verringertem Zirkoniumanteil im Werkstoff verringert
oder ganz beseitigt werden.
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2 zeigt
eine Querschnittsteilansicht einer Gasturbinenkomponente 26 mit
einem Guss-Superlegierungssubstrat 28 und
einer überlagerten
aluminiumhaltigen Schicht 30 aus MCrAlY-Werkstoff. Das
Superlegierungssubstrat 28 kann im Modellausschmelzverfahren
mit einer Superlegierung mit einem Scandiumgehalt wie oben dargestellt
gebildet werden. Diese schmelzschweißbare Legierung kann weiterhin
enthalten: 0,005 bis 0,040% Massenanteil Zirkonium und mindestens
0,100% oder mindestens 0,300% oder 0,005 bis 0,5% oder 0,005 bis
1,0% Massenanteil Scandium. Durch das Scandium im Substratwerkstoff 28 wird
die Oxidationslebensdauer der MCrAlY-Beschichtung 30 durch
Verringerung des freien Schwefels in der Legierung verbessert.
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In
diesem Dokument wurden die bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung aufgezeigt und beschrieben. Natürlich können derartige Ausführungsformen
nur Beispiele sein. Von Fachleuten können zahlreiche Variationen, Änderungen
und Substitutionen vorgenommen werden, ohne von der hier dargelegten
Erfindung grundsätzlich
abzuweichen. Daher soll die Erfindung nur durch den Umfang der nachfolgenden
Patentansprüche
begrenzt sein.