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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Kennzeichnung eines
Gegenstandes, wie zum Beispiel aber nicht ausschließlich, eines
runden oder rechteckigen Spieljetons, mit einem Dekor. Unter einem
Spieljeton, auch Casinojeton genannt, ist jedes Element zu verstehen,
das in einem Spielsaal eingesetzt werden und einen zuvor bestimmten
Nennwert darstellen kann, aber nicht muss. Diese Jetons werden allgemein
aus starrem und kratzfestem Kunststoff hergestellt.
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Spieljetons
werden fast immer auf ihren Seiten und am Rand mit einem Dekor gekennzeichnet,
das je nach der künftigen
Verwendung der Jetons ganz schlicht oder hochkomplex sein kann.
Im Folgenden ist der Begriff Dekor im weitesten Sinne zu verstehen,
und er umfasst insbesondere jedes Dessin, jedes Zeichen, jede Markierung
und jedes Schriftzeichen (zum Beispiel Buchstaben, Ziffern, Barcodes
oder sonstige Codierungen), die graphisch und/oder als visueller
oder optischer Effekt (zum Beispiel durch Verwendung von UV-Farbe)
dargestellt werden können.
Genauer ausgedrückt,
kann das Jetondekor mindestens eine der vielen Funktionen erfüllen, die
nachstehend kurz vorgestellt sind:
- i) eine
Funktion der Identifizierung des Jetons und/oder des Werts des Jetons
und/oder des Casinos und/oder des Spieltisches und/oder des Spielers;
- ii) eine Funktion der Dekoration mit ästhetischem Charakter und/oder
als Werbeträger;
und
- iii) eine Funktion des Nachweises der Echtheit des Jetons und
des Schutzes gegen die Gefahr der Fälschung und/oder der betrügerischen
Nachbildung.
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In
Bezug auf die eigentliche Kennzeichnung ist es möglich, die Kennzeichnung in
der Dicke oder im Umfang des Körper
des Jetons (zum Beispiel Kennzeichnung in der Masse mit oder ohne
Einlage, Gravur, Mehrfachspritzen des Jetonkörpers aus Kunststoff usw.)
von der Kennzeichnung einer Oberfläche zu unterscheiden (zum Beispiel
Drucken durch ein- oder
mehrfarbigen Siebdruck). Die Erfindung betrifft insbesondere die
Oberflächenkennzeichnung.
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Zu
den bekannten Techniken der Oberflächenkennzeichnung von Spieljetons
gehört
die Technik der sogenannten „Sublimation". Bei dieser Technik
wird auf eine Seite des Jetons eine Pause oder ein Transferträger (zum
Beispiel aus Papier oder aus Stoff) aufgebracht, die/der im Allgemeinen
mittels Siebdruck mit dem Dekor bedruckt worden ist (das mehrfarbig
sein kann). Der Jeton und die Pause/der Transferträger kommen dann
in eine Heizpresse, wobei die bedruckte Seite des Transferträgers auf
die Seite des Jetons gepresst wird. Durch die Hitzeeinwirkung wird
die Farbe auf dem Transferträger
sublimiert, setzt sich auf der Oberfläche des Jetons ab und dringt
einige Dutzend Mikrometer in den Kunststoff des Jetons ein, wobei
das Papier des Transferträgers
als Schild dient, der die Pigmentdämpfe zurückhält. Die Sublimationstemperatur
der Farbpigmente liegt im Allgemeinen, je nach Farbe und Tinte,
zwischen 140 und 180°C.
Mit dieser Technik werden in Bezug auf die Haftung des Dekors gute
Ergebnisse erzielt, doch ist sie wegen des Übergangs über einen Transferträger nicht
sehr präzise,
und ihre Anwendung ist recht heikel, insbesondere wegen der Gefahr
der Verformung des Transferpapiers beim Übergang in die Heizpresse.
Darüber
hinaus erfordert sie die getrennte Sublimation jeder Seite und des
Randes des Jetons (die Sublimation des Randes kann zum Beispiel
durch Erhitzen der Jetons erzielt werden, die in einem Halterohr
gestapelt werden, das mit dem Transferpapier ausgelegt ist). Schließlich ist
anzumerken, dass die Technik der Kennzeichnung durch Sublimation
im Übrigen
nicht auf Spieljetons im Allgemeinen oder auf zu kennzeichnende
Druckgüter
beschränkt
ist, deren Körper
aus Kunststoff besteht (in diesem letzten Fall erhält zum Beispiel
ein Körper
aus Metall vor der Sublimation eine Kunststoffbeschichtung, zum
Beispiel aus Kunststofflack).
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Die
veröffentlichte
internationale Patentanmeldung WO-A-96/25066 auf den Namen des Anmelders beschreibt
die Anwendung des Tampondrucks für
die Oberflächenkennzeichnung
der Seiten und/oder des Randes von Jetons. Insbesondere beschreibt
dieses Dokument die Kennzeichnung jeder Seite des Jetons mittels
Tampondruck, mit Hilfe eines eingefärbten Tampons, der koaxial
zum Jeton bewegt wird, mit einer Kennzeichnung des Randes mit der
Tampon-Farbwalze oder, bei Jetons mit abgerundetem Rand, eine Kennzeichnung
eines Teils des Randes, der dem abgeschrägten oder abgerundeten Rand
der Seite des Jetons entspricht. Diese Technik ist hinsichtlich
der Qualität
und der Präzision
des Dekors sehr zufriedenstellend (der Tampondruck erlaubt 175-er
Raster gegenüber
den 100-er bis 120-er Rastern des Siebdrucks), das auf die Oberfläche aufgetragene
Dekor erfordert jedoch am Ende der Jetonfertigung manchmal das Aufbringen
eines Schutzlacks.
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Die
französische
Patentanmeldung
FR 2501594 zeigt
ein Verfahren für
den Oberflächenüberzug von synthetischen
Erzeugnissen mittels eines herkömmlichen
Sublimations-Druckverfahrens
mit Transfer von einem Hilfsträger,
bestehend aus der Verbindung i) des zuvor erfolgten Überzugs
durch Auftragen oder Spritzen auf den zu kennzeichnenden Gegenstand,
hier eine Textilie aus Naturfasern, mit einer Schicht aus einem
wärmehärtenden
Harz vom Typ Methylacrylat, mit vernetzender Wirkung, insbesondere
mit Polyisocyanaten; ii) gefolgt von einem herkömmlichen Sublimations-Druckverfahren (mit
Thermokompression des zuvor mit den sublimierbaren Farben bedruckten
Hilfsträgers
auf den Gegenstand, der zu kennzeichnen ist).
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Diese
Schicht aus wärmehärtendem,
vernetzendem Harz vom Typ Methylacrylat hat zum einen die technische
Wirkung, die Textilie aus Naturfasern (die den hohen Temperaturen
bei der Thermosublimation nur eingeschränkt standhält) vor den Auswirkungen der
Hitze und des Drucks, die bei der herkömmlichen Thermosublimation
auftreten zu schützen,
und zum anderen dient sie als Oberflächenbeschichtung zur Aufnahme
der sublimierten Pigmente, die im gasförmigen Zustand vorliegen.
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Nach
diesem bekannten Verfahren, bei dem der Tampondruck nicht eingesetzt
wird, erfolgt das Absetzen der Farbpigmente von dem zuvor bedruckten
Transferträger
auf den zu kennzeichnenden Gegenstand immer im gasförmigen Zustand
während
der Sublimation, nach dem Aufbringen der aufnehmenden, wärmehärtenden
Harzschicht. Während
der eigentlichen Sublimation dringen die Farbpigmente in die Harzschutzschicht ein
und werden dort durch die Bildung einer Additionsverbindung mit
dem Harz auf Ebene der nicht vernetzenden, hydroxyfunktionellen
Gruppen „eingeschlossen".
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren für die Kennzeichnung eines Druckguts
aus Kunststoff oder mit einer Kunststoffbeschichtung mit einem Dekor
bereitzustellen, das den Tampondruck mit der Sublimation verbindet,
um so die Haftfähigkeit
und die Verschleißfestigkeit
eines Tampondruck-Dekors zu verbessern, wobei gleichzeitig die Vorteile
des Tampondrucks bewahrt werden, insbesondere die Präzision und Schärfe des
Dekors, die Dank der Anwendung des Tampondrucks im Allgemeinen erzielt
werden. Hinsichtlich der Schwierigkeiten, die zu bewältigen sind,
ist es einerseits wichtig, das Aufbringen der sublimierbaren Farbpigmente
mittels Tampondruck durchzuführen
und bei der Sublimation das tiefe Eindringen der Pigmente in ausreichender
Menge sicherzustellen, so dass die gewünschte Färbung erzielt wird, ohne dass
es durch eine ungewollte Verteilung der Pigmente zum „Verlaufen" auf der Oberfläche kommt.
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Zu
diesem Zweck stellt die Erfindung ein Tampon- und Sublimations-Druckverfahren
für die
Kennzeichnung eines Druckguts aus Kunststoff oder mit Kunststoffbeschichtung
bereit, das gekennzeichnet ist durch:
- – eine Tampondruckphase
mit Auftrag auf das Druckgut, in einem oder mehreren Tampondruckgängen eines
ein- oder mehrfarbigen Kennzeichnungssystems, das aus mindestens
einer einfarbigen pigmentierten Komponente besteht, die Feinpartikel
von mindestens einem sublimierbaren einfarbigen Farbpigment enthält, wobei
dieses Kennzeichnungssystem eine härtende Komponente enthält, die
der Sublimationstemperatur des Farbpigments oder der Farbpigmente
des Kennzeichnungssystems standhält,
und
- – eine
Phase der Sublimationserhitzung des Druckguts des tampongedruckten
Kennzeichnungssystems und der härtenden
Komponente, die in dem System enthalten ist, bei einer Temperatur,
die mindestens der Sublimationstemperatur der Farbpigmente entspricht,
wobei die Aushärtungstempe ratur
der härtenden Komponente
kleiner ist, als die Sublimationstemperatur des oder der Pigmente,
so dass diese härtende Komponente
vor Beginn der Sublimation des oder der Farbpigmente schrittweise
aushärtet.
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Die
Erfindung stellt auch ein Tampon- und Sublimations-Druckverfahren für die Kennzeichnung
eines Druckguts aus Kunststoff oder mit Kunststoffbeschichtung bereit,
das gekennzeichnet ist durch:
- – eine Tampondruckphase
mit Auftrag auf das Druckgut, in einem oder mehreren Tampondruckgängen eines
ein- oder mehrfarbigen Kennzeichnungssystems, das aus mindestens
einer einfarbigen pigmentierten Komponente besteht, die Feinpartikel
von mindestens einem sublimierbaren einfarbigen Farbpigment enthält, wobei über dieses
Kennzeichnungssystem eine härtende
Komponente aufgetragen wird, die der Sublimationstemperatur des
oder der Farbpigmente des Kennzeichnungssystems standhält, und
- – eine
Phase der Sublimationserhitzung des Druckguts, des tampongedruckten
Kennzeichnungssystems und der härtenden
Komponente, die in dem System enthalten ist, bei einer Temperatur,
die mindestens der Sublimationstemperatur der Farbpigmente entspricht,
wobei die Aushärtungstemperatur
der härtenden Komponente
kleiner ist, als die Sublimationstemperatur des oder der Pigmente,
so dass diese härtende Komponente
vor Beginn der Sublimation des oder der Farbpigmente schrittweise
aushärtet.
Gemäß einer Abwandlung
dieses Verfahrens der Erfindung, wird die härtende Komponente mittels Tampondruck
oder mit sonstigen Verfahren aufgedruckt, wie insbesondere Siebdruck
oder Spritzverfahren.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, besteht die besagte härtende Komponente im Wesentlichen
aus einer Basis aus härtender
transparenter Tampondruckfarbe oder einer entsprechenden Substanz.
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Auf
diese Weise bildet die härtende
Komponente, die der Sublimationstemperatur der Pigmente standhält, und
die vor der Sublimation aller vorhandenen Farbpigmente schrittweise
aushärtet,
einen Schirm, der verhindert, dass die Pigmentdämpfe in die Umgebungsatmosphäre gelangen,
und der sie auf die Oberfläche des
Druckguts leitet, das zu kennzeichnen ist. Die Verwendung der transparenten
Basis einer Tampondruckfarbe als härtende Komponente hat gezeigt,
dass die Übertragung
mittels Tampondruck der sublimierbaren Farbpigmente auf die zu kennzeichnende
Oberfläche
unter guten Bedingungen erfolgte. Eine entsprechende Substanz, die
die Doppelfunktion eines Übertragungsagens
der Pigmente mittels Tampondruck und eines Schirms für die sublimierbaren
Pigmente erfüllen
kann, ist jedoch vollkommen akzeptabel.
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Die
Erfindung ist selbstverständlich
nicht auf die Kennzeichnung von Spieljetons beschränkt, sondern sie
betrifft alle Gegenstände,
die sublimierbare Pigmente aufnehmen können, zum Beispiel Gegenstände aus Kunststoff
oder Gegenstände
aus Metall, die mit einem Kunststofflack oder mit einem geeigneten
Material beschichtet sind. Dank der Befreiung vom Trägerpapier
ist es auch möglich,
in einem einzigen Sublimationsarbeitsgang mehrseitige Gegenstände und/oder
Gegenstände
mit komplexerer Form (mit Oberflächen,
die uneben sind oder nicht geglättet
werden können)
zu dekorieren.
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Gemäß einer
ersten Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens, weist die transparente
Tampondruckfarbenbasis oder die entsprechende Substanz, ohne zusätzlichen
Härter,
eine Aushärtungstemperatur
zwischen 60°C
und 100°C,
vorzugsweise um 80°C
auf.
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Gemäß einer
weiteren erfindungsgemäßen Abwandlung
des Verfahrens, besteht die pigmentierte Komponente aus Feinpartikeln
sublimierbarer einfarbiger Farbpigmente, die ohne Bindemittel direkt
in der härtenden
Komponente dispergiert werden können.
Vorteilhafterweise beinhaltet das erfindungsgemäße Verfahren mindestens einen
Tampondruckgang zum Auftrag eines einfarbigen Farbsystems, hergestellt
durch Mischen ohne Bindemittel der sublimierbaren Pigmentpartikel,
die die einfarbige pigmentierte Komponente bilden, mit der transparenten
Tampondruckfarbenbasis, gegebenenfalls zusammen mit einem Verdünner. Vorteilhafterweise
kann ebenso im Anschluss an diese/n Tampondruckgang/-gänge eine
Sublimationserhitzung in einer Heizkammer erfolgen, die auf eine
Temperatur zwischen 145 und 160°C
erhitzt wird, über
rund zehn Minuten. Es sollten vorzugsweise 12 Minuten bei 150°C gewählt werden,
um am Ende der Sublimation die beste Wiedergabe der verschiedenen
Farben zu erzielen.
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Gemäß einer
anderen Abwandlung, ist das erfindungsgemäße Verfahren gekennzeichnet
durch mindestens einen Tampondruckgang zum Auftrag eines einfarbigen
Farbsystems, erzielt durch Mischen einer einfarbigen pigmentierten
Komponente, die durch Dispersion sublimierbarer Farbpigmente in
einem Bindemittel erzielt wird, mit der transparenten Tampondruckfarbenbasis,
gegebenenfalls zusammen mit einem Verdünner. Auf diesen Tampondruckgang
folgt eine Sublimationserhitzung in einer Heizkammer, die auf eine
Temperatur von etwa 130°C
erhitzt wird, über
rund zehn Minuten. Die Sublimationstemperatur bestimmter Pigmente
in Verbindung mit bindemittelhaltigen Farben ist niedriger, als
bei Pigmenten in Verbindung mit bindmittelfreien Farben, insbesondere
bei bestimmten bindemittelhaltigen Farben der Firma ATS COLOR, die
bei 120°C
bis 130°C sublimierbar
sind. Diese Besonderheit wird für
die Kennzeichnung eines Druckguts aus Kunststoff von geringer Dicke
(geringer oder gleich 1 mm) und/oder mit geringer Wärmebeständigkeit
genutzt.
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In
beiden Fällen
(Farbpigmente mit oder ohne Bindemittel) hat das für den Auftrag
des besagten einfarbigen Farbsystems mittels Tampondruck verwendete
Klischee eine geringe Ätztiefe,
vorzugsweise 20 bis 30 μm.
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Als
Abwandlung, jedoch immer noch im Rahmen der Erfindung, erfolgt die
Sublimationserzitzung entweder durch Infrarotbestrahlung oder mit
Hilfe einer Heizmembran unter Vakuum.
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Je
nach dem gewünschten
Zustand und/oder Aussehen der Oberfläche, folgt auf die Phase der
Sublimationserhitzung ein Arbeitsgang zur Oberflächenbehandlung und/oder zur
teilweisen oder vollständigen Entfernung
des ausgehärteten
Farbfilms der transparenten Tampondruckfarbenbasis oder der entsprechenden
Verbindung.
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In
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann es für
die Kennzeichnung eines Spieljetons aus Kunststoff mit einem ein-
bis vierfarbigen Dekor verwendet werden. Die beiden Seiten und der
Rand des Jetons werden zuvor tamponbedruckt, vor einem einzigen
Arbeitsgang der Sublimationserhitzung.
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Um
die Einheitlichkeit der Farbtöne
bei einer Druckgutserie nach der Sublimation zu gewährleisten, werden
die Druckgüter
auf einem Endlosband mit konstanter Geschwindigkeit durch die besagte
Kammer bewegt, mit dem ungefähr
gleichen Verlauf.
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Der
Arbeitsgang der Sublimationserhitzung kann auch mit Hilfe einer
Heizmembran unter Vakuum ausgeführt
werden.
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Gemäß noch einer
anderen Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens, folgt auf die
Phase der Sublimationserhitzung ein Arbeitsgang zur Oberflächenbehandlung
und/oder zur teilweisen oder vollständigen Entfernung des ausgehärteten Farbfilms
der transparenten Tampondruckfarbenbasis oder der entsprechenden
Verbindung.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird gewinnbringend für
die Kennzeichnung eines Spieljetons aus Kunststoff mit einem ein-
bis vierfarbigen Dekor angewandt, so dass die beiden Seiten und
der Rand des Jetons, vor einem einzigen Arbeitsgang der Sublimationserhitzung,
zuvor tamponbedruckt werden.
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Gemäß noch einer
anderen Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens, besteht der
Körper
des besagten Druckguts aus Kunststoff, der mit einem mineralischen
Füllstoff
verstärkt
ist, insbesondere mit Zinkoxid und/oder mit Wollastonitfasern. Vorteilhafterweise
besteht der Körper
des besagten Druckguts aus Polyamid, aus Polyester (insbesondere
PBT) oder aus Polyacetal (POM), oder er ist mit einem transparenten
oder einfarbigen Polyesterlack beschichtet.
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Die
Erfindung betrifft auch sublimierbare Tampondruckfarben für die Anwendung
des vorstehend vorgestellten Kennzeichnungsverfahrens und seiner
verschiedenen Abwandlungen, die aus einer härtenden transparenten Tampondruckfarbenbasis
bestehen, gegebenenfalls mit einem Verdünner, und aus Feinpartikeln
mindestens eines sublimierbaren einfarbigen Farbpigments, wobei
die transparente Tampondruckfarbenbasis der Sublimationstemperatur
des oder der Pigmente standhält
und eine Aushärtungstemperatur
aufweist, die unter der Sublimationstemperatur des oder der Pigmente
liegt, so dass eine Phase des schrittweisen Aushärtens des Farbfilms beginnen
kann, bevor die Sublimation des oder der Farbpigmente beginnt.
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Gemäß einer
ersten Abwandlung der erfindungsgemäßen Farbe, liegt die Aushärtungstemperatur
der härtenden
transparenten Tampondruckfarbenbasis ohne zusätzlichen Härter bei 60 bis 100°C, vorzugsweise bei
etwa 80°C.
Vorteilhafterweise besteht die Farbbasis im Wesentlichen aus einer
oder mehreren Komponenten auf Acrylbasis, die in einem leichten,
nicht wässrigen
Lösemittel
gelöst
werden können,
um ein schnelles Trocknen durch Verdunstung zu ermöglichen.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung, wird die Farbe durch Mischen der härtenden transparenten
Tampondruckfarbenbasis, gegebenenfalls mit einem Verdünner, mit
Partikeln sublimierbarer einfarbiger Farbpigmente hergestellt, die
ohne Bindemittel dispergiert sind. Bei einem besonderen Farbsystem liegt
die Konzentration der sublimierbaren Trockenpigmente bei zwischen
4 und 20 Gewichtprozent des Endprodukts, wobei die Zugabe im Wesentlichen
aus der besagten transparenten Tampondruckfarbenbasis und dem Verdünner in
einer Konzentration zwischen 10 und 25 Gewichtprozent des Endprodukts
besteht.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung, wird die Farbe durch Mischen der transparenten Tampondruckfarbenbasis,
gegebenenfalls mit einem Verdünner
und mit einer pigmentierten, sublimierbaren, einfarbigen Komponente
hergestellt, die sublimierbare Farbpigmente enthält, die in einem flüssigen Bindemittel
dispergiert sind. Ebenfalls im Rahmen der Erfindung besteht die
besagte pigmentierte Komponente entweder aus einer pigmentierten
Zubereitung für
sublimierbare Farbe, die für
den Offsetdruck von Pausen oder für Sublimationstransfers verwendet
werden kann, oder aus einer pigmentierten Zubereitung für sublimierbare
Farbe, die für
den Siebdruck von Pausen oder Sublimationstransfers verwendet werden
kann.
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Gemäß der vorstehenden
zweiten Ausführungsform
der Erfindung, weist die erfindungsgemäße Farbe vorzugsweise eine
Konzentration an sublimierbaren, lösemittelhaltigen, pigmentierten
Komponenten von 20 bis 40 Gewichtprozent des Endprodukts auf, wobei
die Zugabe im Wesentlichen aus der transparenten Tampondruckfarbenbasis
und dem Verdünner
in einer Konzentration zwischen 10 und 30 Gewichtprozent des Endprodukts
besteht.
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Die
transparente Tampondruckfarbenbasis enthält vorteilhafterweise mindestens
ein Additiv oder einen Füllstoff,
das oder der ihr rutschfeste und/oder glanzmindernde Eigenschaften
verleiht (Mattierungsmittel).
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung erschließen sich
beim Lesen der nachstehenden Beschreibung, die lediglich als nicht
erschöpfendes
Beispiel dient, unter Verweis auf die beigefügten Zeichnungen, wo bei:
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1 das
Prinzipschema einer Tampondruckanlage darstellt, die die Anwendung
der Erfindung erlaubt;
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2a und 2b einen
Tampondruckgang auf einer Seite und dem Rand eines Spieljetons darstellen,
im Rahmen des erfindungsgemäßen Kennzeichnungsverfahrens
vor der Kennzeichnung (2a) bzw. während der Kennzeichnung mit
Darstellung des zusammengepressten Tampons (2b).
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Als
Vorbemerkung sei vorausgeschickt, dass alle Systeme und Formeln
im Rahmen der vorliegenden Kurzdarstellung in Gewichtprozent angegeben
sind.
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Das
erfindungsgemäße Kennzeichnungsverfahren
mittels Tampon- und Sublimationsdruck ist hier in einer Anwendung
für die
Kennzeichnung eines Spieljetons 10 beschrieben (im Querschnitt
dargestellt in den 1, 2a und 2b).
Der Spieljeton 10 aus Kunststoff (zum Beispiel aus Polyester,
vorzugsweise aus Polybutylenterephthalat PBT, gegebenenfalls mit
Zinkoxyd und mit Wollastonitfasern verstärkt) hat die Grundform einer
Scheibe mit zwei parallelen Seiten 12 und 13 und
einem geraden Rand 14.
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Das
erfindungsgemäße Kennzeichnungsverfahren
mittels Tampon- und Sublimationsdruck umfasst:
- – eine Tampondruckphase
mit Auftrag auf das Druckgut – im
vorliegenden Fall der Spieljeton aus Kunststoff – in einem oder mehreren Tampondruckgängen eines
ein- oder mehrfarbigen Kennzeichnungssystems, das aus mindestens
einer einfarbigen pigmentierten Komponente, die Feinpar tikel mindestens
eines sublimierbaren einfarbigen Farbpigments enthält, und
aus einer härtenden
Komponente besteht, die der Sublimationstemperatur des oder der
Farbpigmente des Kennzeichnungssystems standhält, zum Beispiel, aber nicht
ausschließlich,
eine härtende
Komponente, die eine härtende
transparente Tampondruckfarbenbasis oder eine entsprechende Verbindung
enthält,
wobei diese transparente Farbbasis oder die entsprechende Verbindung
eine Aushärtungstemperatur
aufweist, die unter der Sublimationstemperatur der Pigmente liegt,
so dass die transparente Farbbasis oder die entsprechende Komponente
vor der Sublimation des oder der Farbpigmente schrittweise aushärtet; und
- – eine
Phase der Sublimationserhitzung des Druckguts, des Jetons und des
Kennzeichnungssystems, einschließlich der härtenden Komponente, bei einer
Temperatur, die mindestens der Sublimationstemperatur des oder der
Farbpigmente entspricht.
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Die
Tampondruckphase des Jetons (Seiten und Rand) kann mit verschiedenen
Arten von Vorrichtungen, Maschinen oder Anlagen ausgeführt werden.
In 1 ist als nicht ausschließliches Beispiel das Prinzip einer
Tampondruckanlage dargestellt, mit der eine der Seiten und der Rand
eines scheibenförmigen
Spieljetons oder eines Gegenstandes ähnlicher Form gleichzeitig
gekennzeichnet werden können.
Der Jeton 10 hat zum Beispiel einen Durchmesser von 40
mm, bei einer Randhöhe
oder Dicke von 3 mm. Die Seiten des Jetons sind im Allgemeinen eben
und parallel, mit glatter oder leicht „körniger" Oberfläche (mit Mikro-Rauheiten).
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Die
Bezugszahl 30 in 1 stellt
einen horizontalen So ckel dar, der als Unterlage für den Jeton 10 dient.
Ein Drucktampon 34 ist so auf einem Gestell 31 befestigt,
so dass er wechselnden vertikalen Bewegungen folgend verschoben
werden kann. Der Tampon 34 hat einen verformbaren Kopf 36 aus
Kunststoff (synthetischer Silikonkautschuk), der zur Achse ZZ' axial symmetrisch
ist, im vorliegenden Fall mit konischer Spitze 38. Wie
nachfolgend aufgeführt,
ist der verformbare Kopf 36 geeignet, sich beim Kennzeichnen
des geraden Rands 14 auf die Seite 12 und die
Kante 16 des Jetons 10 zu klemmen. Ein Klischeeträger 40,
der ein ebenes Druckklischee 11 mit dem Bild eines Randdekors
trägt,
kann abwechselnde Bewegungen zwischen der Vertikalen des Tampons 34 (Position 40)
und der Vertikalen eines nachstehend dargestellten Behälters 41 mit
einfarbiger sublimierbarer Farbe (Position 40') ausführen.
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Der
eigentliche Tampondruckgang wird wie folgt ausgeführt. Nach
dem Einfärben
des Klischees 11 (Position 40') wird das Klischee auf die Position 40 verschoben,
die sich koaxial zum Tampon 34 befindet, so dass der kronenförmige Bereich 20 des
Klischees 11 koaxial zum Tampon 34 angeordnet
ist. Eine erste vertikale Abwärtsbewegung
des Tampons 34 erlaubt die Aufnahme der Farbe durch einfachen
Druck. Dann hebt sich der Tampon 34 wieder, und der Klischeeträger fährt zurück (auf
Position 40'),
und der Tampon 34 führt eine
zweite vertikale Abwärtsbewegung
aus, um die Farbe durch Druck zunächst auf die Seite 12 des
Jetons 10 und dann, durch stärkere Verformung des Tamponkopfes 36,
auf den Rand 14 aufzutragen. Auf diese Weise erfolgt die
Kennzeichnung mit einem (endgültigen
oder vorläufigen)
einfarbigen Dekor. Im Falle eines endgültigen Dekors spricht man von „Flachdruck".
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Bei
Mehrfarbendruck, insbesondere bei Vierfarbendruck mit den Grundfarben
Gelb, Cyanblau, Magentarot und Schwarz, wird das endgültige Dekor
durch komplementäres
Drucken und/oder Übereinanderdrucken
einfarbiger Dekors gebildet, die jeweils Zwischendekors und auf
ein eigenes Klischee geätzt
sind. Für
die Mehrfarbenkennzeichnung werden entweder mehrere bewegliche Klischeeträger verwendet,
oder eine Reihe von Einfarben-Tampondruckeinheiten, die mit einer
beweglichen Jetonunterlage verbunden sind.
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Die Ätztiefe
der Klischees liegt im Allgemeinen, wie beim herkömmlichen
Tampondruck, zwischen 25 und 30 μm,
je nach Anlagentyp (offener oder geschlossener Farbkasten) und nach
Art des Dekors, das aufzubringen ist (gerastert oder nicht). Gemäß der Erfindung
ist es jedoch möglich,
die Ätztiefe
um rund 20 μm
zu reduzieren, um nur das für
die Sublimation erforderliche Farbminimum zu übertragen, und um so die restliche transparente
Basis auf ein Minimum zu reduzieren.
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An
dieser Stelle der Beschreibung wird darauf hingewiesen, dass die
beim Vierfarbdruck verwendeten bunten Farben blasser sind, als die
normalerweise beim Einfarbendruck in nur einer Schicht verwendeten
Farben, wodurch der Umstand berücksichtigt
wird, dass vier Farbschichten übereinander
gedruckt werden.
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Wie
aus 2a und 2b ersichtlich
ist, wird der Jeton mittig auf der Achse ZZ' des Tampons gehalten, durch klappbare
vertikale Zentrierschieber 32, mit Innenwänden, die
komplementär
zum Rand 14 des Jetons 10 gebogen sind. Diese
Zentrierung in der Anfangsphase der Kennzeichnung ist wichtig für die richtige Positionierung
des Jetons 10 im Ver hältnis
zum Tampon 38, damit insbesondere die Kante 16 mit
dem Farbbild auf der konischen Spitze 38 des Tampons 34 übereinstimmt.
Wenn die konische Spitze 38 über die Fläche der Seite 12 hinausragt,
klappen sich die Zentrierschieber 32 schrittweise ein (mittels
irgendeiner bekannten Vorrichtung), damit der Tamponkopf 38 sich
am Rand 14 entlang verformen kann, indem er sich bis zur
vollständigen
Einfärbung
des Randes 14 auf die Kante 16 klemmt, wenn die
Spitze 38 (konisch ruhend) des verformbaren Kopfes 36 des
Tampons 34 zusammengedrückt
ist (mit einem leichten Überhang
des Randes des Kopfes 36 über die Fläche der Kante 17 der
Unterseite 13 des Jetons 10). Um zu vermeiden,
dass der Jeton 10 angehoben wird, wenn sich der Tampon 34 wieder
hebt, ist ein Klebeplättchen 42 vorgesehen,
das auf dem Sockel 30 befestigt ist, der mit der Unterseite 13 des
Jetons 10 in Kontakt ist.
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Nach
der Kennzeichnung und der oberflächlichen
Trocknung der Seite 12 und des Randes 14 des Jetons,
wird der Jeton 10 für
die Kennzeichnung der Seite 13 umgedreht, und die Schieber 32 bleiben
in der oberen Position, wie in 2a dargestellt.
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Bei
den im Rahmen der vorliegenden Erfindungen verwendbaren Farben lässt sich
zwischen zwei Farbtypen unterscheiden, den Farben mit Farbpigmenten,
die direkt mit der härtenden
transparenten Farbbasis gemischt werden (sogenannte bindemittelfreie
Farben), und den Farben, die durch Mischen der härtenden transparenten Farbbasis
mit einem flüssigen,
farbpigmenthaltigen Bindemittel hergestellt werden (sogenannte bindemittelhaltige
Farben). Die bindemittelfreien Farben sind im Allgemeinen schwieriger
zuzubereiten als die bindemittelhaltigen Farben, aber sie ergeben
bessere Ergeb nisse auf Ebene der Farbintensität, die stärker ist, und der Klarheit
des Dessins eines Dekors im Vierfarbendruck (fast kein seitliches
Verlaufen der Farbe mehr). In der Praxis führt das Vorhandensein eines
spürbaren
Prozentsatzes einer nicht härtenden
Komponente in der Farbe, mit Ausnahme des flüchtigen Verdünners, zu
einer verminderten Farbintensität
und zu einer erhöhten
Gefahr des Verlaufens.
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Um
den Auftrag einer Oberflächenschicht
aus einer härtenden
Komponente zu vermeiden (zusätzlicher
Arbeitsgang), und um bei der Sublimation keine nicht härtende Farbbasis
entfernen zu müssen,
ist es vorteilhaft, direkt eine transparente Farbbasis zu verwenden,
die bei einer Temperatur unterhalb der Sublimationstemperatur (130°C bis 180°C) schrittweise
aushärtet,
wobei die Sublimationstemperatur auch variieren kann, je nach der
Art des Materials des Druckguts (insbesondere Wollastonitfasern
erleichtern das Eindringen der Farbpigmente in den Körper eines
Jetons aus PBT).
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Zunächst werden
die wesentlichen Komponenten der bindemittelfreien Farben, die Farbbasen
und die Pigmente untersucht, und dann die Beispiel-Farbsysteme.
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Die Farbbasen:
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Die
Tampondruckfarbbasen weisen im Allgemeinen wärmehärtende Eigenschaften auf.
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Es
wird eine härtende
transparente Tampondruckfarbenbasis gewählt, die der Sublimationstemperatur der
Pigmente standhält,
und deren Aushärtungstemperatur,
ohne zusätzlichen
Härter,
unter der Sublimationstemperatur aller Farbpigmente liegt, mit denen
sie verbunden ist, zum Beispiel eine Aus härtungstemperatur von 80°C gegenüber einer
Sublimationstemperatur der Pigmente, die im Allgemeinen zwischen
130 und 180°C liegt
(180°C bei
fluoreszierenden Farben).
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Zu
den auf dem Markt verfügbaren
und im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbaren härtenden
transparenten Tampondruckfarbbasen gehören:
- – die Farbbasis
TO/10 der Firma PRINTING International (Belgien),
- – die
transparente Tampondruckfarbenbasis Farbtyp R der Firma TAMPOPRINT
GmbH (Korntal, Deutschland),
- – die
Tampondruckfarbenbasis der Firma SERICOL (Trappes, Frankreich),
- – die
Tampondruckfarbenbasis der Firma TIFLEX (Poncin, Frankreich).
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Niedrigviskose
Harze auf Acrylbasis (ohne Härter),
die in einem leichten Lösemittel
gelöst
werden können,
das durch Verdunstung schnell trocknet, können im Allgemeinen als Farbbasis
im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignet sein. Es sollten vorzugsweise
Harze mit nicht wässrigen
Lösemitteln
verwendet werden, da wässrige
Lösemittel
mit den wasserabweisenden Silikontampons nicht kompatibel sind und
zu lange Trocknungszeiten aufweisen.
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Mit
diesen Harzen wird zum einen der entsprechende Verdünner oder
das Lösemittel
verbunden (zum Beispiel der Verdünner
TO/10 A für
das Harz TO/10) und zum anderen gegebenenfalls ein Mattierungsmittel (zum
Beispiel das unter der Be zeichnung AEROSIL 200 von der Firma DEGUSSA
(Deutschland) vertriebene Mattierungsmittel), um den Glanz der ausgehärteten Basisfarbe
zu mindern, die einen Lack mit einer Dicke von 20 bis 80 μm bildet.
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Der
für eine
gegebene transparente Tampondruckfarbenbasis häufig geeignete Verdünner ist
im Allgemeinen bei dem Hersteller der Basis erhältlich. Aufgabe des Verdünners ist
es insbesondere, der Farbe eine optimale Viskosität zu verleihen
und, wenn nötig,
den Farbton aufzuhellen, um den bestmöglichen Transfer mittels Tampondruck
zu erzielen, und er richtet sich auch nach dem verwendeten Material
(insbesondere nach dem Tampon, der im Allgemeinen aus Silikonkautschuk
ist) und nach den Umgebungsbedingungen (Temperatur und Luftfeuchtigkeit).
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung können selbstverständlich härtende,
insbesondere wärmehärtende Verbindungen
verwendet werden, die diesen härtenden
transparenten Tampondruckfarbbasen entsprechen, insbesondere Verbindungen
auf der Basis wärmehärtender
Polyester (oder ihrer Copolymere), die der Sublimationstemperatur
der Pigmente standhalten, und die eine relativ niedrige Aushärtungstemperatur
aufweisen, sofern diese Verbindungen sich reaktionsfrei mit der
sublimierbaren pigmentierten Zubereitung vermischen und den Transfer
der pigmentierten Mischung auf das zu dekorierende Druckgut mittels
Tampondruck erlauben.
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Die Farbpigmente
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Alle
ausgewählten
Farbpigmente für
bindemittelfreie Farbe sind ab 145°C sublimierbar und werden zu Anfang
in Form von feinen Trockenpigmentpartikeln verwendet. Diese Pigmen te
werden sehr stark gemahlen, insbesondere mit Kugelmühlen, um
Partikel zu erhalten, die kleiner sind als ein Mikrometer.
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Mit
den Farbpigmenten Gelb, Magentarot und Cyanblau, die von der Firma
AAKO-BV (Niederlande) unter der Bezeichnung SUBLAPRINT vertrieben
werden, wurden gute Ergebnisse erzielt. Dasselbe gilt für die schwarzen
Farbpigmente der Firma KEYSTONE (Chicago USA). Die schwarzen Pigmente
können
entweder aus echter schwarzer Farbe sein, oder durch Mischen von
Partikeln der drei Farben Gelb, Rot und Cyan gewonnen werden.
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Zusammen
mit diesen Pigmenten wird auch eine geringe Menge eines Dispergiermittels,
insbesondere eines Dispergiermittels, das unter der Bezeichnung
DISPERBIK 161 von der Firma BYK-Chemie GmbH (Deutschland) vertrieben
wird, und ein Geliermittel verwendet, um sicherzustellen, dass die
verschiedenen Farben eine ungefähr
gleiche Viskosität
haben.
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Bindemittelfreie Farbsysteme
(in Gewichtprozent)
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Zufriedenstellende
Ergebnisse wurden mit den folgendenall allgemeinen Systemen erzielt: Alle
Farben außer
Schwarz:
Farbbasis
TO/10 | 60
bis 70% |
Trockenpigmente | 4
bis 10% |
Dispergiermittel | 2,5
bis 5% |
Geliermittel | 2
bis 3% |
Mattierungsmittel | 5
bis 7% |
Verdünner | 9
bis 15% |
Schwarz
Farbbasis
TO/10 | 48
bis 58% |
Trockenpigmente | 13
bis 19% |
Dispergiermittel | 7
bis 10% |
Geliermittel | 2
bis 3% |
Mattierungsmittel | 5
bis 5% |
Verdünner | 10
bis 15% |
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Es
wird festgestellt,
- – dass die Mindestmengen der
Farbpigmente (einschließlich
Schwarz) den Farben mit geringer Farbintensität entsprechen, die im Allgemeinen
beim Mehrfarbendruck verwendet werden, und dass die Höchstmengen
den einfarbigen Farben für
den „Flachdruck" entsprechen;
- – dass
die Farben mit schwarzen Pigmenten (KEYSTONE) durchschnittlich doppelt
so viele Pigmente enthalten;
- – dass
die Gewichtskonzentration an Dispergiermittel der Hälfte der
Gewichtskonzentration an Trockenpigmenten entspricht.
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Zum
Beispiel (nicht erschöpfend):
- – die
Zusammensetzung in Gew.-% eines Mattblau, wie es normalerweise beim
Vierfarbdruck verwendet wird, ist:
Farbbasis
PRINTING TO/10 | 69,70% |
Pigmente
Türkis
SUBLAPRINT 70075 | 4,50% |
Dispergiermittel
DISPERBYK 161 | 2,25% |
Geliermittel | 2,00% |
Mattierungsmittel | 8,00% |
Verdünner PRINTING
TO/10 A | 13,55% |
- – und
die Zusammensetzung in Gew.-% eines Mattblau für den Einfarbendruck ist:
Farbbasis
PRINTING TO/10 | 62,00% |
Pigmente
Türkis
SUBLAPRINT 70075 | 9,50% |
Dispergiermittel
DISPERBYK 161 | 4,70% |
Geliermittel | 2,00% |
Mattierungsmittel | 7,00% |
Verdünner PRINTING
TO/10 A | 14,80% |
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In
der Praxis werden die Farbpigmente und die Dispergier- und Geliermittel
in Kugelmischern gemischt, mit einer Harzmenge, die der Hälfte der
Gesamtharzmenge entspricht, bis sich eine Zwischenzubereitung mit
feiner und gleichmäßiger Pigmentdispersion
ergibt. Die Harzzugabe mit dem Mattierungsmittel und dem Verdünner wird
mit der Zwischenzubereitung vermischt, so dass sich die Endzubereitung
mit der gewünschten
Viskosität,
Dichte (hier 1,080) und geringem Glanz ergibt.
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Wenn
der Jeton mittels Tampondruck vollständig mit den bin demittelfreien
Farben gekennzeichnet ist, die vorstehend beschrieben sind, beginnt
die Sublimationsphase. Zu diesem Zweck wird der Jeton bei 145 bis 160°C für etwa zehn
Minuten in eine Heizkammer gesetzt (in einen sehr gut belüfteten Umluftherd),
im vorliegenden Fall, bei einem Jeton aus PBT, etwa 12 Minuten bei
150°C. Jeder
Jeton wird mit vier Kontaktstiften auf ein endloses Umlaufband gesetzt,
so dass die beiden Seiten des Jetons sozusagen der gleichen Heißluft ausgesetzt
sind, wobei das Umlaufband mit konstanter Geschwindigkeit läuft, mit
identischem Verlauf für
alle Jetons eines Loses, um die Gleichmäßigkeit des Enddekors der Jetons
zu gewährleisten.
Aufgrund des Aushärtungstemperaturniveaus
der transparenten Basis, beginnt die schrittweise Aushärtung der
Basis vor der Sublimation der Pigmente. Die Basis, die immer weiter
aushärtet,
hält dieser
Sublimationstemperatur stand und dient als Schirm für die Pigmentdämpfe, die
etwa ein bis zwei Dutzend Mikrometer tief in die Oberfläche des Jetonmaterials
eindringen können.
Die Schirmwirkung ist um so größer, da
die Hitze von der Oberflächenaußenseite
der Farbschicht eindringt, und die Aushärtung schrittweise ebenfalls
von außen
nach innen erfolgt. Ein zu schnelles vollständiges Aushärten würde zum Einschluss der Pigmente
in der Basis führen
und fast jede Wanderung verhindern.
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Sehr
gute Ergebnisse (kräftige
Farben und kein seitliches Verlaufen) wurden mit bindemittelfreien
Farben des vorstehend beschriebenen Typs auf Jetons aus PBT (verstärkt mit
Zinkoxid und Wollastonitfasern) erzielt, die für 12 Minuten bei 150°C in den
Ofen gesetzt wurden.
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In
der Praxis müssen
für jeden
Farbtyp und für
jede Materialart des Jetonkörpers
Versuche durchgeführt
werden, bei verschiedenen Ofentemperaturen und Durchlaufzeiten.
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Zwar
bleibt die Heiztemperatur im Allgemeinen nahe der Sublimationstemperatur
der Pigmente (zwischen 130 und 180°C), doch kann sich die Dauer
der Erhitzung erheblich ändern,
je nach dem Material des Jetons, der verwendeten Tampondruckfarbenbasis,
der Anzahl und der Dicke der Farbschichten, der Art der Pigmente
und des möglichen
Vorhandenseins eines Härters
und/oder von Füllstoffen.
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Ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen, werden bei anderen Ausgestaltungen
andere Mittel zur Erhitzung eingesetzt, zum Beispiel durch Infrarotbestrahlung
(im Allgemeinen einseitiges Erhitzen, angepasst für die Sublimation
Seite für
Seite), oder mittels Einsatz einer flexiblen Heizmembran unter Vakuum,
in die das Jeton gesetzt wird (Erhitzung der gesamten Außenfläche des
Jetons).
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Die
ausgehärtete
transparente Grundschicht kann optional oberflächenbehandelt werden (mechanische
oder physikalischchemische Behandlung), um ihre Oberflächeneigenschaften
(Antirutschbehandlung) oder ihr Aussehen (Glanzminderung) zu verändern, oder
sie kann sogar teilweise oder vollständig entfernt werden, im Allgemeinen
mittels eines Lösemittels
zum Entfernen von Farbe.
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Bindemittelhaltige Farben:
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Gemäß der zweiten
besonderen Ausführungsform
der Erfindung (bindemittelhaltige Farben), werden sublimierbare
einfarbige Farben verwendet, die durch Mischen einer härtenden
transparenten Tampondruckfarbenbasis (oder einer ähnlichen
Substanz), gegebenenfalls mit einem Verdünner und mit einer flüssigen pigmentierten
Zubereitung hergestellt werden, die sublimierbare Farbpigmente enthält, die
in einem Bindemittel dispergiert sind.
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Zu
den auf dem Markt erhältlichen
sublimierbaren pigmentierten Zubereitungen, die bei der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
gehören
die pigmentierten, ab 130°C
sublimierbaren Zubereitungen, die für die Zusammensetzung sublimierbarer
Farben für
den Offset- oder den Siebdruck von Pausen oder Sublimationstransfers
verwendet werden, insbesondere die sublimierbaren pigmentierten
Zubereitungen der Firma ATS COLOR (Bolzano Vicentino, Italien),
und die sublimierbaren pigmentierten Zubereitungen der Firmen SERICOL
und TIFLEX in Frankreich, wobei darauf hingewiesen wird, dass die
Zubereitungen vom Typ „Offset" dem Enddekor im
Allgemeinen mehr Helligkeit verleihen, als die „Siebdruck"-Zubereitungen, und dass sie für den Mehrfarbendruck
interessant sind.
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Es
wird zum Beispiel vorzugsweise eine erfindungsgemäße sublimierbare,
bindemittelhaltige, einfarbige Farbe mit der folgenden Referenzzusammensetzung
(in Gewichtprozent des Endprodukts oder der Endmischung) verwendet:
- – 20
bis 4% sublimierbare, pigmentierte, einfarbige Zubereitung;
- – 40
bis 65% härtende
transparente Tampondruckfarbenbasis; und
- – 10
bis 35% Verdünner
der härtenden
transparenten Tampondruckfarbenbasis.
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Als
nicht erschöpfendes
Beispiel sei insbesondere eine typische Zusammensetzung in Gew.-%
genannt, für
die Sublimationsfarbe als Bindemittel verwendet wird:
Farbbasis
TAMPOPRINT R | 48,00% |
Mattierungsmittel
AEROSIL 200 | 1,50% |
Offset-Sublimationsfarbe
von ATS COLOR | 24,00% |
Verdünner VOS
380 | 26,50% |
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Für die Sublimationsphase
für Jetons,
die mit bindemittelhaltigen Farben gekennzeichnet sind, wird im Wesentlichen
der gleiche Ofentyp eingesetzt, wie zuvor, mit einer etwas niedrigeren
Temperatur (zwischen 120 und 130°C)
und mit einer Durchlaufzeit von etwa zehn Minuten.
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Eine
zu ungenügende
Erhitzung führt
im Allgemeinen zu einer unvollständigen
Sublimation (blasse Farben), und eine zu lange Erhitzung führt zum „Verlaufen" durch seitliche
Wanderung der Pigmente in das Jetonmaterial. Eine intermittierende
Erhitzung in aufeinanderfolgenden Phasen über einige Minuten, die durch eine
Abkühlungsperiode
getrennt sind, kann sich als interessant erweisen.
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Beispielhaft
und nicht erschöpfend
wurden interessante Ergebnisse mit bindemittelhaltigen Farben erzielt,
unter anderem auf PBT und POM, mit einem Kennzeichnungssystem gemäß der vorstehend
angegebenen Bezugszusammensetzung, auf der Grundlage einer pigmentierten
Zusammensetzung vom Typ „Offset" der Firma ATS COLOR,
mit transparenter Tampondruckfarbenbasis vom Typ R der Firma TAMPORPINT
(ohne zusätzlichen
Härter),
und Verdünner
VDS 380, ebenfalls von der Firma TAMPOPRINT, mit einer Ätztiefe
von 20 μm
und Aushärtungszeiten
in der Heizkammer bei 120°C
von 8 Minuten bei PBT, und von 12 Minuten bei POM. Die Farben, die
mit bindemittelhaltigen Farben erzielt werden, bleiben jedoch blasser,
als die Farben, die mit bindemittelfreien Farben erzielt werden.
Darüber
hinaus können
vorhandene Bindemittel die Gefahr des seitlichen Verlaufens in der
Farbschicht selbst während
des Aushärtens
erhöhen.
Der Hauptvorteil der bindemittelhaltigen Farben gegenüber den
bindemittelfreien Farben ergibt sich aus der Senkung der Sublimationstemperatur
der Pigmente im Verhältnis
zu den Farben ohne Bindemittel, und der sich daraus ergebenden Möglichkeit
ihrer Verwendung auf Druckgütern
aus Kunststoff von geringer Dicke (weniger als ein Millimeter) und/oder
mit geringer Temperaturbeständigkeit,
ohne Gefahr der Verformung des Körpers
des Druckguts während
der Sublimationsphase.
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Ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen, kann das Bezugskennzeichnungssystem
für Farben mit
oder ohne Bindemittel geändert
werden, je nach den gewünschten
Effekten und den besonderen Bedingungen, die angetroffen werden:
- – Zunächst wird
der transparenten Tampondruckfarbenbasis ein zusätzlicher Härter zugegeben, bis ein Gewichtverhältnis von
1 Teil Härter
zu 4 Teilen Basis erreicht ist. Durch diesen Härter werden die Aushärtungstemperatur
der entstandenen Mischung und gegebenenfalls die Dauer der Sublimationserhitzung
reduziert. Durch den Härter
wird auch eine harte und glänzende,
ausgehärtete
Grundschicht an der Oberfläche
der Kennzeichnung gebildet, wodurch er einen Schutz bieten kann,
der für
bestimmte Dekors interessant ist, insbesondere für Dekors vom Typ Vierfarbfoto,
wobei diese ausgehärtete
Schicht im Allgemeinen jedoch recht glatt ist. Es kann zum Beispiel
der Härter
vom Typ LMN 1 der Firma TAMPOPRINT verwendet werden, mit der transparenten
Basis vom Typ R der gleichen Firma.
- – Anschließend werden
der einfarbigen Tampondruckfarbe Additive oder Füllstoffe zugegeben, um der Oberfläche des
Enddekors einen rutschfesten Charakter zu verleihen und/oder um
seinen Glanz zu mindern; zu diesem Zweck werden feine Mineralpulver,
Glas- oder Siliziumdioxidkügelchen
oder sonstige Mattierungsmittel verwendet.
-
Ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen, sieht das erfindungsgemäße Kennzeichnungsverfahren
für die
Tampondruckphase auch den getrennten Tampondruck der einfarbigen
pigmentierten Komponenten vor (in Verbindung mit irgendeinem Tampondruck-Übertragungsagens,
um ein ein- oder mehrfarbiges Kennzeichnungssystem zu erhalten),
gefolgt vom Auftrag einer äußeren Schicht
der härtenden
Komponente, vorzugsweise mittels Tampondruck. Als Abwandlung kann
die äußere Schicht
auch mit anderen Verfahren aufgetragen werden, wie Siebdruck oder
Spritzverfahren.