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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Metallgraphitbürsten, die einen Metallsulfid-Festschmierstoff
enthalten, welche in Kraftfahrzeugmotoren usw. eingesetzt werden,
und insbesondere betrifft sie den Versuch, die Metallgraphitbürsten im
Wesentlichen Pb-frei zu machen.
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Stand der
Technik
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Metallgraphitbürsten sind
als Bürsten
für den
Niederspannungsbetrieb verwendet worden, beispielsweise als Bürsten für Kraftfahrzeugmotoren.
Metallgraphitbürsten
werden hergestellt, indem Graphit und Metallpulver, wie etwa Cu-Pulver,
vermischt, geformt und das Gemisch gesintert wird. Da sie bei niedrigen
Spannungen betrieben werden, wird ihr spezifischer Widerstand durch
Zusammensetzung eines Metallpulvers gesenkt, dessen Widerstand niedriger
als jener von Graphit ist. Ein Metallsulfid-Festschmierstoff wie
beispielsweise Molybdändisulfid
oder Wolframdisulfid und Pb werden Metallgraphitbürsten für schwere
Lasten in den meisten Fällen
beigegeben. Die US-Patentschrift 3 300 667 offenbart eine Kohlebürste mit
MoS
2 als Schmiermittelverbindungen (TABELLE
I). Weiterhin wird in
EP 627 795 eine
Bürste
hergestellt, indem mindestens ein Gemisch mit einem leitenden Graphitpulver
in Form von festen Teilchen mit einer mittleren Dicke von unter
25 μm und
einem mittleren Formfaktor von über
5 zubereitet wird, das mit einem Destillationsbindemittel überzogen
ist. Das Gemisch wird zusammen mit der Anschlusslitze in einer Form
geformt, um einen Bürstenrohling in
den Endmaßen
auszuformen, und der Bürstenrohling
wird gebacken. In der US-Patentschrift 5 630 973 wird ein Schleifkörper für elektrische
Kollektoren und dergleichen aus einer Pulvermasse oder -zusammensetzung, die
wenigstens Graphit und ein Kunstharz als Bindemittel enthält, pressgeformt.
Zwischen die Pulvermasse und die Pressform wird pulverförmiges Kupfer
eingebracht, um zu verhindern, dass das Harz an der Pressform haftet,
und es senkt auch den Kontaktwiderstand zwischen der pressgeformten
Pulvermasse und einem Anschlusskabel, das in die Pulvermasse in
der Form eingebettet ist und mit ihr verpresst wird. In der
JP 56123340 A wird
eine Zusammensetzung für
eine Metallgraphit-Elektrobürste
mit überlegener
Abriebfestigkeit, Schlagfestigkeit und geringem elektrischem Verlust
durch Mischen einer Phosphorverbindung in einer Menge erhalten,
die 0,1–5
Gew.-% P, 0,5–3
Gew.-% Molybdändisulfid
oder Wolframdisulfid, < 5
Gew.-% Zinn und zum Rest Graphit und Kupfer entspricht.
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In
den letzten Jahren hat Pb mehr Aufmerksamkeit als einer der Stoffe,
die die Umwelt schädigen,
auf sich gezogen und die Nachfrage nach Pb-freien Bürsten ist
gestiegen. Natürlich
sind Bürsten,
die kein Pb enthalten, bis zur Gegenwart erhältlich und sie werden in einigen
Motoren außer
Anfahrmotoren bzw. Anlassern verwendet. Es können sogar manche Bürsten für Anlasser
verwendet werden, indem man einfach das Pb aus ihnen entfernt, vorausgesetzt,
dass sie unter normalen Betriebsbedingungen verwendet werden. Zur
Verbesserung der Schmiereigenschaften ohne Pb schlägt die japanische
Offenlegungsschrift Hei 5-226048 (
US-PS 5
270 504 ) vor, dass ein Metall mit einem niedrigeren Schmelzpunkt
als Cu so vermischt wird, dass Cu und das Metall keine Legierung
eingehen.
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Die
Erfinder haben festgestellt, dass bei Metallgraphitbürsten, bei
denen ein Metallsulfid-Festschmierstoff zu Cu und Graphit gegeben
wird, die Entfernung von Pb zu einer Erhöhung des spezifischen Bürstenwiderstands
oder einer Erhöhung
des Anschlusskabelverbindungswiderstands bei hoher Temperatur oder
hoher Feuchtigkeit führt.
Die vorstehende Patentoffenlegungsschrift Hei 5-226048 offenbart
keine Erhöhung
des spezifischen Bürstenwiderstands
oder des Anschlusskabelverbindungswiderstands bei hoher Temperatur
oder hoher Feuchtigkeit.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist ein primäres
Ziel der Erfindung, die Erhöhung
des Verbindungswiderstands eines äußeren Anschlussteils in einer
Pb-freien Metallgraphitbürste, die
einen Metallsulfid-Festschmierstoff enthält, bei hoher Temperatur zu
steuern.
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Ein
sekundäres
Ziel der Erfindung ist es, einen speziellen Aufbau dafür vorzusehen.
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Ein
sekundäres
Ziel der Erfindung ist es, die Erhöhung des Verbindungswiderstands
des äußeren Anschlussteils
bei hoher Feuchtigkeit zu steuern sowie die Erhöhung des Verbindungswiderstands
des äußeren Anschlussteils
bei hoher Temperatur zu steuern.
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Ein
sekundäres
Ziel der Erfindung ist es, die Erhöhung des spezifischen Bürstenkorpuswiderstands sowie
die Erhöhung
des Verbindungswiderstands des äußeren Anschlussteils
bei hoher Temperatur oder hoher Feuchtigkeit zu steuern.
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Ein
sekundäres
Ziel der Erfindung ist es, Vorteile mit einer kleinen Zugabe von
Ag zu erzielen.
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Des
Weiteren ist es ein sekundäres
Ziel der Erfindung, ein Herstellungsverfahren für eine Metallgraphitbürste zur
Verfügung
zu stellen, das die Erhöhung
des Verbindungswiderstands eines äußeren Anschlussteils bei hoher
Temperatur steuern kann.
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Ein
sekundäres
Ziel der Erfindung ist es, ein Herstellungsverfahren für eine Metallgraphitbürste zur Verfügung zu
stellen, das die Erhöhung
des Verbindungswiderstands eines äußeren Anschlussteils bei hoher Feuchtigkeit
sowie bei hoher Temperatur steuert.
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Ein
sekundäres
Ziel der Erfindung ist es, ein Herstellungsverfahren für eine Metallgraphitbürste zur Verfügung zu
stellen, das die Erhöhung
des Verbindungswiderstands eines äußeren Anschlussteils und die
Erhöhung
des spezifischen Bürstenkorpuswiderstands
bei hoher Temperatur sowie bei hoher Feuchtigkeit steuert.
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Des
Weiteren ist es ein Ziel der Erfindung, ein Herstellungsverfahren
für eine
Metallgraphitbürste
zur Verfügung
zu stellen, das die Erhöhung
des Verbindungswiderstands eines äußeren Anschlussteils und die
Erhöhung
des spezifischen Bürstenkorpuswiderstands
bei hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit steuert.
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In
der Erfindung umfasst eine Metallgraphitbürste: einen Bürstenkorpus
aus Cu-Graphit, dem ein Metallsulfid-Festschmierstoff beigegeben
ist, und einen mit dem Bürstenkorpus
verbundenen äußeren Anschlussteil,
dadurch gekennzeichnet, dass Ag-Teilchen mit einer mittleren Teilchengröße von höchstens
5 μm mindestens
einem von dem Bürstenkorpus
und einer Umgebung einer Verbindungsgrenzfläche zwischen dem Bürstenkorpus
und dem äußeren Anschlussteil
beigegeben werden. Die zugegebenen Ag-Teilchen steuern die Erhöhung des
Widerstands zwischen dem Bürstenkorpus
und dem äußeren Anschlussteil
bei hoher Temperatur.
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Der
Metallsulfid-Festschmierstoff ist beispielsweise Molybdändisulfid
oder Wolframdisulfid und seine Zugabe beträgt zum Beispiel 1–5 Gew.-%
des Bürstenkorpus.
Da Molybdändisulfid
und Wolframdisulfid einander äquivalent
sind, sind, obgleich Molybdändisulfid
in der Ausführungsform
verwendet wird, die Ergebnisse identisch, wenn es durch Wolframdisulfid
ersetzt wird. Für
das äußere Anschlussteil
wird zum Beispiel ein Anschlusskabel verwendet, das in den Bürstenkörper eingeformt
wird. Das Anschlusskabel kann beispielsweise ein Litzendraht oder
eine Litze aus nichtplattierten Cu-Drähten sein. In der Erfindung
bezieht sich ein Ausdruck wie etwa die Zugabe von Ag-Teilchen, die
Zugabe von Zn-Pulver, die Zugabe eines Metallsulfid-Festschmierstoffes
oder Pb-frei nicht auf Ag, Zn, einen Metallsulfid-Festschmierstoff
oder Pb, die als Verunreinigung enthalten sind.
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Da
Ag-Teilchen mit einer mittleren Teilchengröße von 5 μm oder weniger aus Elektrolytsilber
schwierig zu erhalten sind, werden die hier verwendeten Ag-Teilchen
durch chemische Reduktion erzeugt. Vorliegend werden Ag-Teilchen
durch Zugabe eines Reduktionsmittels wie etwa Zn, Formalin oder
Eisen(II)-Ionen
zu beispielsweise einer wässrigen
Silbernitratlösung
zubereitet, um diese zu reduzieren. Die Art des Reduktionsmittels
ist beliebig und das Lösungsmittel
für die
Lösung
ist ebenfalls beliebig. Durch die chemische Reduktion können Ag- Teilchen mit einer
mittleren Teilchengröße von 5 μm oder weniger
leicht erhalten werden, und die mittlere Teilchengröße beträgt zum Beispiel
1 bis 3 μm.
Wenn Silbernitrat durch Eisen(II)-Ionen in Gegenwart von beispielsweise
Zitronensäure
reduziert wird, kann Silberschwarz mit einer mittleren Teilchengröße von etwa
3–10 nm
erzeugt werden, und dieses Silberschwarz kann ebenfalls verwendet
werden. Somit beträgt
die mittlere Teilchengröße von chemisch
reduziertem Silber normalerweise 3 nm–5 μm, vorzugsweise 0,1–5 μm und am
meisten bevorzugt 1–3 μm. Durch
die chemische Reduktion zubereitete Ag-Teilchen sind gekörnt oder flockenartig,
wenn solche Teilchen durch eine Stampfmühle zerkleinert werden. Im
Gegensatz hierzu weisen die Teilchen von Elektrolytsilber normalerweise
eine baumartige Struktur auf. Daher können Elektrolytsilberteilchen
von Ag-Teilchen, die durch die chemische Reduktion erzeugt wurden,
durch die Teilchenstruktur unterschieden werden. Die mittlere Teilchengröße von Elektrolytsilber
beträgt
zum Beispiel etwa 30 μm.
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Vorzugsweise
wird zusätzlich
zu den Ag-Teilchen mindestens einem von dem Bürstenkorpus und der Umgebung
der Verbindungsgrenzfläche
zwischen dem Bürstenkorpus
und dem äußeren Anschlussteil
Zn beigegeben. Dies ist wirksam bei der Steuerung der Erhöhung des
Verbindungswiderstands des äußeren Anschlussteils
sowohl bei hoher Temperatur als auch bei hoher Feuchtigkeit.
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Bei
der Zugabe von Ag-Teilchen oder Zn zumindest in der Umgebung der
Verbindungsgrenzfläche zwischen
dem Bürstenkorpus
und dem äußeren Anschlussteil
beträgt
jede Menge der Zugabe von Ag-Teilchen bzw. Zn-Pulver vorzugsweise
0,05–3
Gew.-% bzw. 2–10
Gew.-% des Materials des Bürstenkorpus.
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Wenn
Ag-Teilchen in einer Menge von 0,05–3 Gew.-% der Gesamtheit des
Bürstenkorpus
oder Zn in einer Menge von 2–10
Gew.-% der Gesamtheit des Bürstenkorpus
fast homogen beispielsweise dem Bürstenkorpus zugegeben werden,
können
die Erhöhung
des spezifischen Widerstands des Bürstenkorpus ebenso wie die
Erhöhung
des Verbindungswiderstands des äußeren Anschlussteils
gesteuert werden.
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Ag-Teilchen
sind ein Edelmetall, und die Verwendung von Silber kann durch Zugabe
von Ag-Teilchen und Zn nur an eine Umgebung der Verbindungsgrenzfläche zwischen
dem Bürstenkorpus
und dem äußeren Anschlussteil
reduziert werden.
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Gemäß der Erfindung
ist ein Verfahren zur Herstellung einer Metallgraphitbürste mit
einem Bürstenkorpus
und einem äußeren Anschlussteil,
das einen Schritt zum Herstellen des Bürstenkorpus durch Sintern eines
zusammengesetzten Pulvers, das Graphitpulver, Cu-Pulver und einen
Metallsulfid-Festschmierstoff aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass das zusammengesetzte Pulver, das mindestens in einer Umgebung
einer Verbindungsgrenzfläche
zwischen dem Bürstenkorpus
und dem äußeren Anschlussteil
zu verwenden, weiterhin Ag-Teilchen aufweist, die durch chemische
Reduktion herstellt wurden und eine mittlere Teilchengröße von höchstens
5 μm bei
0,05–3
Gew.-%, basierend auf einem Gewicht nach dem Sintern, aufweisen.
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Vorzugsweise
schließt
das zusammengesetzte Pulver, das in mindestens der Umgebung der
Verbindungsgrenzfläche
zwischen dem Bürstenkorpus
und dem äußeren Anschlussteil
zu verwenden ist, des Weiteren Zn-Pulver von 2–10 Gew.-% Zn, basierend auf
einem Gewicht nach dem Sintern, zusätzlich zu den Ag-Teilchen ein.
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Bevorzugt
enthält
die Gesamtheit des Bürstenkorpus:
die Ag-Teilchen,
die durch die chemische Reduktion hergestellt wurden und die mittlere
Teilchengröße von höchstens
5 μm bei
0,05–3
Gew.-% aufweisen, sowie das Zn-Pulver von 2–10 Gew.-%, basierend auf einem
Gewicht nach dem Sintern.
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Mehr
bevorzugt wird das zusammengesetzte Pulver vermischt, um das Zn-Pulver
zu verteilen und in Berührung
mit dem Cu-Pulver zu bringen.
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Bevorzugt
umfasst das die Ag-Teilchen einschließende zusammengesetzte Pulver
des Weiteren Zn-Pulver ein, und der Bürstenkorpus wird aus dem zusammengesetzten
Pulver, das die Ag-Teilchen
und das Zn-Pulver aufweist, geformt und gesintert.
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Vorzugsweise
beträgt
der Gehalt der Ag-Teilchen 0,05–3
Gew.-% und der Gehalt des Zn-Pulvers beträgt 2–10 Gew.-%, basierend auf einem
Gewicht nach dem Sintern.
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Gemäß einigen
Experimenten der Erfinder wurde festgestellt, dass, wenn Metallgraphitbürsten, die
im Wesentlichen frei von Pb waren und einen Metallsulfid-Festschmierstoff
enthielten, hohen Temperaturen ausgesetzt wurden, die sich daraus
ergebenden Erhöhungen
des Verbindungswiderstands des äußeren Anschlussteils
und des Widerstands des Bürstenkorpus
größer als
jene von Pb enthaltenden Bürsten
waren. Es wurde ebenfalls festgestellt, dass solche Metallgraphitbürsten stärkere Erhöhungen des
Verbindungswiderstands des äußeren Anschlussteils
und des Widerstands des Bürstenkorpus
bei großer
Feuchtigkeit zeigten als jene von Pb enthaltenden Bürsten.
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Gemäß den Experimenten
der Erfinder wird die Erhöhung
des Anschlusskabelverbindungswiderstands und des spezifischen Bürs tenkorpuswiderstands
bei hoher Temperatur oder hoher Feuchtigkeit dem Metallsulfid-Festschmierstoff
zugeschrieben. Wenn der Metallsulfid-Festschmierstoff nicht zugegeben
wurde, erhöhten
sich der Anschlusskabelverbindungswiderstand und der spezifische
Bürstenkorpuswiderstand
selbst bei hohen Temperaturen oder hoher Feuchtigkeit nicht wesentlich.
Dies hängt
mit der Anwesenheit oder Abwesenheit von Pb zusammen. Wenn Pb zugegeben
wurde, erhöhten
sich der Anschlusskabelverbindungswiderstand und der spezifische
Bürstenkörperwiderstand
unter solchen Bedingungen kaum. Bei Pb-freien Bürsten zeigten entsprechend
der Erhöhung
des Anschlusskabelverbindungswiderstands und des spezifischen Bürstenkorpuswiderstands
das Kupferpulver und das in den Bürstenkorpus eingebettete Anschlusskabel
bei hoher Temperatur oder hoher Feuchtigkeit eine größere Neigung
zur Oxidierung.
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Der
Metallsulfid-Festschmierstoff, wie etwa Molybdändisulfid oder Wolframdisulfid,
wird der Bürste vom
Designer zugegeben, aber damit Bürsten
eine lange Betriebsdauer haben, ist der Metallsulfid-Festschmierstoff
für sie
unerlässlich.
Ohne Metallsulfid-Festschmierstoff kann ein übermäßiger Abrieb erzeugt werden.
Insbesondere fällt
dieses Phänomen
bei Anlasserbürsten
auf, denen Pb zugegeben wurde. Wenn Pb und der Metallsulfid-Festschmierstoff
gleichzeitig eliminiert werden, wird die Betriebsdauer der Bürste bedeutend verkürzt. Daher
kann der Metallsulfid-Festschmierstoff in vielen Fällen nicht
aus Pb-freien Bürsten
entfernt werden.
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Die
Erfinder schätzten
den Mechanismus, durch den der Metallsulfid-Festschmierstoff die
Oxidation des Kupferpulvers und des eingebetteten Anschlusskabels
bei hoher Temperatur oder hoher Feuchtigkeit beschleunigt, folgendermaßen ein:
Zum Zeitpunkt des Sinterns der Bürsten
wird Schwefel aus dem zu der Bürste hinzugefügten Metallsulfid-Festschmierstoff
freigesetzt und Schwefel adsorbiert auf der Kupferoberfläche unter
Erzeugung von Kupfersulfid. Wenn bei hoher Feuchtigkeit Nässe auf
das Kupfersulfid einwirkt, entsteht stark saures Kupfersulfat, das
das Kupferpulver und das Pb stark korrodiert. Obwohl das Verhalten
von Kupfersulfid bei hoher Temperatur in einigen Aspekten nicht
sicher ist, wird geschätzt,
dass Kupfersulfid oxidiert und den elektrischen Widerstand erhöht.
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Der
Mechanismus, durch den Pb die Oxidation des Kupferpulvers in der
Bürste
und dem eingebetteten Anschlusskabel verhindert, ist nicht genau
bekannt. Die Erfinder schätzen,
dass in der Bürste
enthaltenes Pb zum Zeitpunkt des Sinterns teilweise verdampft und
die Oberfläche
des Kupfers in Form einer sehr dünnen Pb-Schicht überzieht.
Und diese Pb-Schicht schützt
das innen liegende Kupfer vor Sulfationen usw.
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Die
Erfinder suchten nach Stoffen, die anstelle von Pb die Erhöhungen des
Verbindungswiderstands des äußeren Anschlussteils
und den spezifischen Bürstenkorpuswiderstand
bei hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit verhindern können. Es
wurde gefunden, dass Ag-Teilchen mit einer mittleren Teilchengröße von 5 μm oder weniger
zur Verhinderung der Erhöhungen
des Verbindungswiderstands des äußeren Anschlussteils
und des spezifischen Bürstenkorpuswiderstands
bei hoher Temperatur wirksam sind und dass Zn zur Verhinderung der
Erhöhungen
bei hoher Feuchtigkeit wirksam ist. Wenn Ag-Teilchen mit einer mittleren
Teilchengröße von 5 μm oder weniger
dem Bürstenkorpus
oder der Verbindungsgrenzfläche
zwischen dem Bürstenkorpus
und dem äußeren Anschlussteil
der Erfindung zugegeben werden, kann die Erhöhung des Verbindungswiderstands
des äußeren Anschlussteils
bei hoher Temperatur gesteuert werden.
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Es
sollte beachtet werden, dass Elektrolytsilberpulver mit einer mittleren
Teilchengröße von etwa
30 μm, welches
das normalerweise verwendete Silberpulver ist, die Erhöhung des
Verbindungswiderstands des äußeren Anschlussteils
bei hoher Temperatur nicht steuern konnte. Zur Sicherung der Funktion
von Ag-Teilchen ist es somit wichtig, dass die Teilchengröße der Ag-Teilchen
gering ist.
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Wenn
zusätzlich
zu Ag-Teilchen Zn zugegeben wird, kann die Erhöhung des Verbindungswiderstands des äußeren Anschlussteils
bei hoher Feuchtigkeit gesteuert werden. Die Funktion von Zn scheint
mit der Tatsache zusammenzuhängen,
dass Zn während
des Sinterns verdampft und Cu-Oberflächen überzieht.
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Wenn
Ag-Teilchen und Zn nur einer Umgebung der Verbindungsgrenzfläche zwischen
dem Bürstenkorpus
und dem äußeren Anschlussteil
zugegeben werden, können
die Zugabenmengen niedrig gehalten werden und die Erhöhung des
Verbindungswiderstands des äußeren Anschlussteils
kann gesteuert werden, aber die Erhöhung des spezifischen Bürstenkorpuswiderstands
kann nicht gesteuert werden. Im Gegensatz hierzu können sowohl
die Erhöhung
des Verbindungswiderstands des äußeren Anschlussteils
als auch des spezifischen Bürstenkorpuswiderstands
gesteuert werden, wenn Ag-Teilchen und Zn beispielsweise fast homogen dem
Bürstenkorpus
zugegeben werden.
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Es
sollte sichergestellt werden, dass Zn während des Sinterns verdampft
und die Cu-Oberflächen überzieht,
und es ist nicht wünschenswert,
Zn auf Graphitpulver zu beschränken.
Beispielsweise wird es bevorzugt, Graphitpulver, Cu-Pulver, einen
Metallsulfid-Festschmierstoff, Ag-Teilchen und Zn-Pulver zur Zubereitung
eines zusammengesetzten Pulvers vollständig zu vermischen.
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Zur
Steuerung der Erhöhungen
des Verbindungswiderstands des äußeren Anschlussteils
und des spezifischen Bürstenkorpuswiderstands
bei hoher Temperatur wird es bevorzugt, die Konzentration der Ag-Teilchen
auf 0,05–3
Gew.-% einzustellen, und zur Steuerung der Erhöhungen des Verbindungswiderstands des äußeren Anschlussteils
und des spezifischen Bürstenkorpuswiderstands
bei hoher Feuchtigkeit wird es bevorzugt, die Konzentration von
Zn auf 2–10
Gew.-% einzustellen.
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Die
Steuerung der Oxidation aufgrund eines Metallsulfid-Festschmierstoffs
ist insbesondere von Bedeutung, wenn nichtplattierter Cu-Draht,
der zum Oxidieren neigt, als Anschlusskabel verwendet wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der Metallgraphitbürste der
Erfindung.
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2 ist
eine Schnittansicht einer Modifikation der Metallgraphitbürste.
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3 zeigt
schematisch den Herstellungsprozess der Modifikation der Metallgraphitbürste.
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4 ist
eine Schnittansicht einer zweiten Modifikation der Metallgraphitbürste.
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5 zeigt
schematisch das Anschlusskabel, das in der zweiten Modifikation
verwendet wird.
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Ausführungsformen
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1 zeigt
eine Metallgraphitbürste 2 einer
Ausführungsform
und nachstehend wird die Metallgraphitbürste einfach als die Bürste bezeichnet.
Die Bürste
wird beispielsweise als Bürste
für Kraftfahrzeugmotoren, wie
etwa die Bürste
eines Anlassers, eingesetzt. Mit 4 ist ein Graphit, Cu,
einen Metallsulfid-Festschmierstoff, Ag und Zn enthaltender Bürstenkorpus
bezeichnet. Mit 6 ist ein Anschlusskabel bezeichnet und
ist vorliegend ein Litzendraht oder eine Litze aus nichtplattierten
Cu-Drähten,
aber es kann ein Cu-Anschlusskabel sein, bei dem die Drahtoberflächen mit
Nickel oder dergleichen plattiert sind. Mit 7 ist eine
Fläche
zur Kontaktaufnahme mit dem Kommutator einer rotierenden elektrischen
Maschine bezeichnet. Mit 8 ist ein anschlusskabelseitiger Abschnitt
bezeichnet. Die Bürste 2 wird
hergestellt, indem ein zusammengesetztes Pulver mit dem darin eingebetteten
oberen Ende des Anschlusskabels 6 geformt und der Formling
in einer reduzierenden Atmosphäre oder
dergleichen gesintert wird.
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Der
Metallsulfid-Festschmierstoff kann beispielsweise Molybdändisulfid
oder Wolframdisulfid sein. Seine Zugabe zum Bürstenkorpus 4 beträgt vorzugsweise
1–5 Gew.-%.
Wenn die Zugabe weniger als 1 Gew.-% beträgt, ist ihre Schmierwirkung
nicht ausreichend. Wenn die Zugabe mehr als 5 Gew.-% beträgt, erhöht sich
der spezifische Widerstand der Bürste.
Der Bürstenkorpus 4 ist
im Wesentlichen Pb-frei. Vorzugsweise werden dem Bürstenkorpus 4 Ag-Teilchen
mit einer mittleren Teilchengröße von 5 μm oder weniger
zugegeben, um Erhöhungen
des spezifischen Widerstands und des Anschlusskabelverbindungswiderstands aufgrund
des Metallsulfid-Festschmierstoffes bei hoher Temperatur zu verhindern,
und bevorzugt wird Zn zugegeben, um die Erhöhungen des spezifischen Widerstands
und des An schlusskabelverbindungswiderstands bei hoher Feuchtigkeit
zu verhindern. Nachstehend werden Ag-Teilchen mit einer mittleren
Teilchengröße von 5 μm oder weniger
einfach als „Ag" bezeichnet. Wenn
die mittlere Teilchengröße des zuzugebenden
Silbers größer als
dieses ist, werden sie beispielsweise als Elektrolytsilber oder
Ag-Pulver mit einer mittleren Teilchengröße von 30 μm bezeichnet. Vorzugsweise beträgt die Menge
der Ag-Zugabe 0,05–3
Gew.-%. Selbst wenn die Menge der Ag-Zugabe 0,1 Gew.-% beträgt, ist
sie zur Steuerung der Erhöhungen
des spezifischen Widerstands und des Verbindungswiderstands des
Anschlusskabels bei hoher Temperatur wirksam. Um jedoch diese Erhöhungen in
ausreichendem Maße
zu verhindern, wird es bevorzugt, Ag in einer Menge von 0,05 Gew.-% oder
mehr zuzugeben. Da Ag ein Edelmetall ist, ist es unwirtschaftlich,
Ag in einer Menge von über
3 Gew.-% zuzugeben. Der Zn-Gehalt beträgt 2 ~ 10 Gew.-%. Selbst wenn
der Zn-Gehalt 1,5
Gew.-% beträgt,
ist er zur Steuerung der Erhöhungen
des spezifischen Widerstands und des Verbindungswiderstands des
Anschlusskabels bei hoher Feuchtigkeit wirksam. Um jedoch eine solche
Erhöhung
vollständig
zu verhindern, wird es bevorzugt, Zn in einer Menge von 2 Gew.-%
oder mehr zuzugeben.
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Es
sollte beachtet werden, dass Begriffe wie „keine Zugabe" oder „im Wesentlichen
frei von" angeben, dass
der Pb-Gehalt oder der Gehalt eines Metallsulfid-Festschmierstoffes
nicht höher
als der Verunreinigungspegel liegt. Der Verunreinigungspegel von
Pb beträgt
0,2 Gew.-% oder weniger und der Verunreinigungspegel eines Metallsulfid-Festschmierstoffes
beträgt
0,1 Gew.-% oder weniger. Der Verunreinigungspegel von Zn beträgt zum Beispiel
0,05 Gew.-% oder weniger und der Verunreinigungspegel von Ag beträgt 0,001
Gew.-% oder weniger.
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2 zeigt
eine Bürste 12 einer
Modifikation. Bei dieser Bürste 12 werden
Ag, da es ein Edelelement ist, und Zn nur einer Umgebung des eingebetteten
Abschnitts 8 des Anschlusskabels 6 zugegeben,
und kein Ag wird einer Seite zugegeben, mit der sich ein Kommutator
in Kontakt 7 befinden soll, um die Verwendung von Ag zu
senken. Bei dieser Bürste 12 kann
die Erhöhung
des Verbindungswiderstands des Anschlusskabels bei hoher Temperatur
und bei hoher Feuchtigkeit verhindert werden. In 2 ist
mit 14 ein kommutatorseitiges Element bezeichnet, das Cu,
Graphit und einen Metallsulfid-Festschmierstoff umfasst. Mit 16 ist
ein anschlusskabelseitiges Element bezeichnet, das Cu, Graphit,
Ag und Zn umfasst oder das Cu, Graphit, Ag, Zn und einen Metallsulfid-Festschmierstoff
umfasst. Selbst wenn dem anschlusskabelseitigen Element 16 kein
Metallsulfid-Festschmierstoff zugegeben wird, üben Sulfationen oder dergleichen,
die von dem kommutatorseitigen Element 14 kommen, und ein
Metallsulfid-Festschmierstoff auf Verunreinigungspegel in dem anschlusskabelseitigen
Element 16 einige Wirkung aus. Daher ist die Zugabe von
Ag und Zn notwendig.
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Ag
und Zn werden wenigstens einer Umgebung des eingebetteten Abschnitts 8 des
Anschlusskabels 6 zugegeben. Beispielsweise wird ein Metallgraphitpulver,
dem Ag und Zn zugegeben werden, zum Anhaften am oberen Ende des
Anschlusskabels gebracht, dann wird dieses Anschlusskabel in das
Bürstenmaterial, dem
kein Ag oder Zn zugegeben ist, eingesetzt und das Material wird
geformt. In einem solchen Fall ist jedoch die Grenze des Abschnitts,
dem Ag und Zn zugegeben werden, nicht deutlich. Daher sind die Ag-Konzentration und
die Zn-Konzentration in dem Bürstenmaterial
in einer Umgebung der Verbindungsgrenzfläche zwischen dem Anschlusskabel 6 und
dem Bürstenkorpus
als die Ag-Konzentration und die Zn-Konzentration in dem an schlusskabelseitigen
Element definiert. Die Beschreibung der Bürste 2 der 1 gilt
ebenfalls für
die Bürste 12 der 2,
falls nicht anders angegeben, und vorzugsweise beträgt in dem
anschlusskabelseitigen Element 16 die Ag-Konzentration
0,05–3
Gew.-% und die Zn-Konzentration beträgt 2,0–10 Gew.-%.
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Die
Bürste 12 der 2 wird
wie beispielsweise in 3 gezeigt hergestellt. Ein festes
Gesenk 30 wird beispielsweise mit einem Paar beweglicher
Gesenke 31, 32 versehen. Ein dem anschlusskabelseitigen Element
entsprechender Abschnitt wird zunächst von dem unteren beweglichen
Gesenk 32 blockiert. Dann wird ein Pulvermaterial 36,
dem kein Ag oder Zn zugegeben ist, aus einem ersten Trichter 33 eingefüllt. Dann wird
das untere bewegliche Gesenk 32 zurückgezogen und ein Pulvermaterial 38,
dem Ag und Zn zugegeben sind, wird aus einem zweiten Trichter 34 eingefüllt. Danach
wird ein oberes bewegliches Gesenk 35, aus dessen oberen
Ende das Anschlusskabel 6 gezogen wird, so abgesenkt, dass
es das obere Ende des Anschlusskabels 6 einbettet, und
sie werden in einer gemeinsamen Form geformt. Auf diese Weise werden
das kommutatorseitige Element und das anschlusskabelseitige Element
beide in einer gemeinsamen Form geformt und gleichzeitig wird das
obere Ende des Anschlusskabels geformt. Wenn das Formstück in einer
reduzierenden Atmosphäre
oder dergleichen gesintert wird, wird die Bürste 12 erhalten.
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4 und 5 zeigen
eine zweite Modifikation. Mit 42 ist eine neue Metallgraphitbürste bezeichnet und
kein Ag oder Zn ist dem Pulvermaterial des Bürstenkorpus 44 beigegeben.
Ein Anschlusskabel 46 ist ein Litzendraht oder eine Litze
aus Cu. Eine Ag-Paste, die Ag-Teilchen einer mittleren Teilchengröße von 5 μm oder weniger
verwendet, und Zn-Pulver werden miteinander vermischt und geknetet
und die Paste wird mittels eines Spenders oder eines Kopfs eines
Tintenstrahldruckers auf das Anschlusskabel 46 aufgetüpfelt. Die
Tupfen der Paste dienen als Ag- und Zn-Quellen 48. Die
Ag- und Zn-Quellen 48 sind auf einem Abschnitt des Anschlusskabels 46 vorgesehen,
wobei der Abschnitt in den Bürstenkorpus 44 einzubetten
ist. Beispielsweise befinden sich die Quellen auf dem Anschlusskabel 46 in
dessen Längsrichtung
an mehreren Stellen, beispielsweise 3 oder 4 Stellen, seines Umfangs.
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Das
Anschlusskabel 46 mit den Ag- und Zn-Quellen 48 wird
zum Formen und Sintern der Bürste 42 auf ähnliche
Weise wie jene der konventionellen Bürste verwendet. In der vorliegenden
Modifikation kann mit kleinen Mengen Ag und Zn die Erhöhung des
Anschlusskabelverbindungswiderstands verhindert werden. Alternativ
dazu kann ein Cu-Anschlusskabel oder dergleichen, dessen in dem
Bürstenkorpus
einzubettender Abschnitt mit Zn plattiert ist, zur Zuführung von
Zn verwendet werden, und Ag kann unabhängig davon mittels einer Ag-Paste
zugeführt
werden, die Ag-Teilchen mit einer mittleren Teilchengröße von 5 μm oder weniger
verwendet. Die Beschreibung der Bürste 2 der 1 gilt
auch für
die Bürste 42 der 4,
wenn nicht anders angegeben.
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Beispiele
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Im
Folgenden werden Beispiele beschrieben. Die Struktur der Bürste ist
wie in 1 gezeigt, und die Länge H der Bürste 4 beträgt 13,5
mm, die Breite L beträgt
13 mm und die Dicke W beträgt
6,5 mm. Das Anschlusskabel 6 ist ein Litzendraht aus nichtplattierten
Cu-Drähten
und sein Durchmesser beträgt
3,5 mm und die Tiefe seines eingebetteten Abschnitts beträgt 5,5 mm.
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Beispiel 1
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20
Gewichtsteile eines Phenolharzes vom Novolaktyp, die in 40 Gewichtsteilen
Methanol aufgelöst waren,
wurden mit 100 Gewichtsteilen flockenartigen Naturgraphits vermischt.
Sie wurden von einem Mischer homogen vermischt und geknetet und
das Gemisch wurde durch einen Trockenapparat zur Entfernung des Methanols
getrocknet. Der Rückstand
wurde von einem Prallbrecher zerkleinert und mit einem Sieb mit
einer Durchgangsweite von 80 mesh (einem 198 μm Durchgangssieb) gesiebt, um
ein kunstharzveredeltes Graphitpulver zu erhalten.
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54,9
Gewichtsteile elektrolytisches Cu-Pulver mit einer mittleren Teilchengröße von 30 μm, 3 Gewichtsteile
Molybdändisulfidpulver,
0,1 Gewichtsteile chemisch reduziertes Ag-Pulver (die Form ist beinahe
kugelförmig)
mit einer mittleren Teilchengröße von 3 μm, die durch
ein Laserteilchengrößeverteilungsanalysegerät gemessen
wurde, und 2,0 Gewichtsteile zerriebenes Zn-Pulver mit einer mittleren
Teilchengröße von 30 μm wurden
zu 40 Gewichtsteilen des kunstharzveredelten Graphitpulvers gegeben.
Sie wurden durch einen V-Mischer homogen vermischt, um ein zusammengesetztes
Pulver zu erhalten. Das zusammengesetzte Pulver wurde aus dem Trichter
in die Gesenke gegeben und das Pulver wurde unter einem Druck von
4 × 108 Pa (4 × 9800
N/cm2) so geformt, dass das obere Ende des
Anschlusskabels 6 in das Formstück eingebettet war, und das
Formstück
wurde in einer reduzierenden Atmosphäre in einem Elektroofen bei
700°C gesintert,
um eine Bürste
des Beispiels 1 zu erhalten. Da während des Sinterns ein Gewichtsverlust
beim Graphitpulver auftritt, erhöht
sich der Gehalt des Ag, Zn, Cu und des Metallsulfid-Festschmierstoffs
nach dem Sintern um etwa 3% gegenüber jenem zum Zeitpunkt der
Zusammensetzung. Zur Messung der mittleren Teilchengröße mittels des Laserteilchengrößeverteilungsanalysegeräts werden
Ag-Teilchen in einer Flüssigkeit
verteilt und die mittlere Teilchengröße wird aus ihrer Lichtstreuung
bestimmt. In den Ausführungsformen
wurde das Coulter LS100 von Coulter Electronics Inc. als Laserpartikelgrößeverteilungsanalysegerät eingesetzt
(Coulter LS100 ist eine Handelsbezeichnung).
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Beispiel 2
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54,5
Gewichtsteile des elektrolytischen Cu-Pulvers, 3 Gewichtsteile Molybdändisulfidpulver,
0,5 Gewichtsteile Ag-Pulver
(chemisch reduziertes Ag-Pulver mit einer mittleren Teilchengröße von 3 μm) und 2,0
Gewichtsteile Zn-Pulver wurden zu 40 Gewichtsteilen des kunstharzveredelten
Graphitpulvers gegeben. Sie wurden auf dieselbe Weise wie in Beispiel
1 im Hinblick auf die anderen Bedingungen behandelt, um eine Bürste des
Beispiels 2 zu erhalten.
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Beispiel 3
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55,1
Gewichtsteile des elektrolytischen Cu-Pulvers, 3 Gewichtsteile Molybdändisulfidpulver,
2,9 Gewichtsteile Ag-Pulver
(chemisch reduziertes Ag-Pulver mit einer mittleren Teilchengröße von 3 μm) und 9
Gewichtsteile Zn-Pulver wurden zu 30 Gewichtsteilen des kunstharzveredelten
Graphitpulvers gegeben. Sie wurden auf dieselbe Weise wie in Beispiel
1 im Hinblick auf die anderen Bedingungen behandelt, um eine Bürste des
Beispiels 3 zu erhalten.
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Beispiel 4
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56
Gewichtsteile des elektrolytischen Cu-Pulvers, 3 Gewichtsteile Molybdändisulfidpulver
und 1 Gewichtsteil Ag- Pulver
(chemisch reduziertes Ag-Pulver mit einer mittleren Teilchengröße von 3 μm) wurden
zu 40 Gewichtsteilen des kunstharzveredelten Graphitpulvers gegeben.
Sie wurden auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 im Hinblick auf
die anderen Bedingungen behandelt, um eine Bürste des Beispiels 4 zu erhalten.
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Beispiel 5
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Eine
Bürste
des Beispiels 5 (Ag-Gehalt: 1 Gewichtsteil) wurde auf dieselbe Weise
wie in Beispiel 4 erhalten, mit der Ausnahme, dass das chemisch
reduzierte Ag-Pulver mit einer mittleren Teilchengröße von 3 μm in kugelförmiges Ag-Pulver
mit einer mittleren Teilchengröße von 2 μm geändert wurde.
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Beispiel 6
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54
Gewichtsteile des elektrolytischen Cu-Pulvers, 3 Gewichtsteile Molybdändisulfidpulver
und 3 Gewichtsteile Zn-Pulver
wurden zu 40 Gewichtsteilen des kunstharzveredelten Graphitpulvers
gegeben. Sie wurden auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 im Hinblick
auf die anderen Bedingungen behandelt, um eine Bürste des Beispiels 6 zu erhalten.
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Beispiel 7
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Eine
Bürste
des Beispiels 7 wurde auf dieselbe Weise wie in Beispiel 4 erhalten,
mit der Ausnahme, dass 1 Gewichtsteil Ag-Pulver mit einer mittleren
Teilchengröße von 3 μm in 1 Gewichtsteil
elektrolytisches Ag-Pulver (Pulver mit baumartiger Struktur) mit
einer mittleren Teilchengröße von 30 μm geändert wurde.
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Beispiel 8
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55
Gewichtsteile des elektrolytischen Cu-Pulvers, 3 Gewichtsteile Molybdändisulfidpulver
und 2 Gewichtsteile Pb-Pulver
wurden zu 40 Gewichtsteilen des in Beispiel 1 verwendeten kunstharzveredelten
Graphitpulvers gegeben. Sie wurden auf dieselbe Weise wie in Beispiel
1 im Hinblick auf die anderen Bedingungen behandelt, um eine Bürste des
Beispiels 8 zu erhalten. Diese Bürste
ist eine konventionelle, Pb enthaltende Bürste.
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Beispiel 9
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57
Gewichtsteile des elektrolytischen Cu-Pulvers und 3 Gewichtsteile
Molybdändisulfidpulver
wurden zu 40 Gewichtsteilen des in Beispiel 1 verwendeten kunstharzveredelten
Graphitpulvers gegeben. Sie wurden auf dieselbe Weise wie in Beispiel
1 im Hinblick auf die anderen Bedingungen behandelt, um eine Bürste des Beispiels
9 zu erhalten. Diese Bürste
ist eine konventionelle, Pb-freie Bürste.
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Die
Konzentration jedes Bestandteils in den Bürsten nach dem Sintern erhöht sich
um etwa 3%, da sich das Phenolharz vom Novolaktyp teilweise zu einem
Gewichtsverlust beim Sintern zersetzt. Der Gehalt an Metallsulfid-Schmierstoff,
Pb, Ag und Zn in den Bürsten
der Beispiele 1–9
ist in Tabelle 1 gezeigt. Ein Gehalt von 0% in Tabelle 1 gibt an,
dass der Gehalt auf einem Verunreinigungspegel ist.
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Tabelle
1 Gehalt an Metallsulfit-Schmierstoff, Pb, Ag und Zn in den Bürsten der
Beispiele 1–9
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Nur
Zn wurde in Beispiel 6 zugegeben und elektrolytisches Ag-Pulver mit einer
mittleren Teilchengröße von 30 μm wurde in
Beispiel 7 zugegeben.
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Beispiel
8 stellt eine konventionelle, Pb enthaltende Bürste dar, und Beispiel 9 stellt
eine konventionelle, Pb-freie Bürste
dar.
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Die
Bürsten
der Beispiele 1–9
wurden bei 200°C
in einen Elektroofen gegeben, um sie zu oxidieren und ihre Anschlusskabelverbindungswiderstände wurden
regelmäßig gemessen.
Die Veränderungen
in den Anschlusskabelverbindungswiderständen, die sich durch das Aussetzen
der Temperatur von 200°C
ergaben, sind in Tabelle 2 gezeigt. Des Weiteren wurden die Bürsten der
Beispiele 1–9
in ein Gefäß mit konstanter
Temperatur und konstanter Feuchtigkeit gegeben, das eine Temperatur
von 80°C
und eine relative Feuchtigkeit von 85% hatte, um sie hoher Feuchtigkeit
auszusetzen, damit Cu oxidierte, und ihre Anschlusskabelverbindungswiderstände wurden
regelmäßig gemessen.
Die Veränderungen
der Anschlusskabelverbindungswiderstände bei der hohen Feuchtigkeit
sind in Tabelle 3 gezeigt. Die Anzahl der Messungen betrug für jede zehn,
und es wurde das arithmetische Mittel verwendet. Die Messung des
Anschlusskabelverbindungswiderstands erfolgte gemäß dem Verfahren,
das in der Norm JCAS-12-1986 der Japan Carbon Association, „Method
of testing the lead connection resistance of brushes for electrical
machines", beschrieben
ist. Weiterhin wurde der spezifische Widerstand jedes Bürstenkorpus
durch das Vierpol-Verfahren zum Zeitpunkt des Bürstenformens, vor und nach
dem 200°C-Aussetzungs-Test
in der zur Pressrichtung senkrechten Richtung gemessen. Die Veränderungen
der spezifischen Widerstände
der Bürstenkorpora
vor und nach dem 200°C-Russetzungs-Test
sind in Tabelle 4 gezeigt. Des Weiteren wurden die spezifischen
Widerstände
der Bürstenkorpora
durch das Vierpol-Verfahren zum Zeitpunkt des Bürstenformens vor und nach dem
Test eines Aussetzens einer Temperatur von 80°C und einer relativen Feuchtigkeit
von 85% in einer zur Pressrichtung senkrechten Richtung gemessen.
Die Veränderungen
der spezifischen Widerstände
der Bürstenkorpora
vor und nach dem Test eines Aussetzens einer Temperatur von 80°C und einer
relativen Feuchtigkeit von 85% sind in Tabelle 5 gezeigt.
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Tabelle
2 Veränderungen
der Anschlusskabelverbindungswiderstände aufgrund des 200°C-Russetzens
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Tabelle
3 Veränderungen
der Anschlusskabelverbindungswiderstände aufgrund des Aussetzens
einer Temperatur von 80°C
und einer relativen Feuchtigkeit von 85%
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Tabelle
4 Veränderungen
der spezifischen Widerstände
vor und nach dem 200°C-Aussetzen
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Tabelle
5 Veränderungen
der spezifischen Widerstände
vor und nach der Aussetzen einer Temperatur von 80°C und einer
relativen Feuchtigkeit von 85%
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In
der Pb-freien Bürste
von Beispiel 9 erhöhten
sich der Anschlusskabelverbindungswiderstand und der spezifische
Widerstand des Bürstenkorpus
bei hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit deutlich. Die Bedingungen
von 80°C
und einer relativen Feuchtigkeit von 85% waren jene eines beschleunigten
Tests. Jedoch sogar bei der gewöhnlichen
Temperatur wird die Bürste
oxidieren und der Anschlusskabelverbindungswiderstand und der spezifische
Widerstand werden ebenfalls steigen, wenn die Bürste während einer langen Zeitdauer
einer hohen Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Im Gegensatz hierzu konnte,
wenn nur Ag-Pulver wie in den Beispielen 4 und 5 zugegeben wurde,
die Erhöhung
des Widerstands bei hoher Temperatur verhindert werden, aber die
Erhöhung
des Widerstands bei hoher Feuchtigkeit konnte nicht verhindert werden.
Umgekehrt konnte, wenn wie in Beispiel 6 nur Zn-Pulver zugegeben
wurde, die Erhöhung
des Widerstands bei hoher Feuchtigkeit verhindert werden, aber die
Erhöhung
des Widerstands bei hoher Temperatur konnte nicht verhindert werden. Wenn
sowohl Ag als Zn wie in den Beispielen 1–3 zugegeben wurden, zeigten
die Bürsten
keine Veränderungen
des Widerstands bei hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit.
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Die
Erhöhung
des Anschlusskabelverbindungswiderstands bei hoher Temperatur und
bei hoher Feuchtigkeit kann verhindert werden, indem Ag und Zn zu
dem zusammengesetzten Pulver einer Umgebung des eingebetteten Abschnitts
des Anschlusskabels zugegeben werden oder indem Ag und Zn aus dem
Anschlusskabel zugeführt
werden, obwohl derartige Fälle
nicht durch Beispiele vertreten wurden. Was die mittlere Teilchengröße von Ag
betrifft, so wurden Fälle
von 2 μm
und 3 μm
untersucht, aber es können ähnliche
Ergebnisse erzielt werden, wenn die mittlere Teilchengröße 5 μm oder weniger
beträgt.
Es wird angenommen, dass die Funktion von Ag darin besteht, dass
feine Ag-Teilchen in der Grenzfläche
zwischen dem Anschlusskabel und dem Bürstenkorpus oder zwischen einem
Cu-Korn und einem Cu-Korn im Bürstenkorpus
vorhanden sind und eine Oxidation bei hoher Temperatur verhindern
oder den Widerstand an der Grenzfläche niedrig halten. Da Zn ein
flüchtiges
Metall ist, scheint Zn während
des Sinterns zu verdampfen und in die Grenzfläche zwischen dem Anschlusskabel
und dem Bürstenkörper zu
diffundieren, um Cu-Oberflächen
zu überziehen
und die Oxidation der Cu-Oberflächen
bei hoher Feuchtigkeit zu verhindern.