DE60227C

DE60227C - Schutz- und Beleuchtungsspiegel für Drehbänke und Hobelmaschinen

Info

Publication number: DE60227C
Application number: DENDAT60227D
Authority: DE
Original assignee: K. TRYNDLER in Kaiserslautern, Rheinpfalz
Anticipated expiration: 1911-05-24

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung hat den Zweck, die in Maschinenbetrieben so häufig durch Abspringen von Dreh- und Hobelbankspänen hervorgerufenen Augenverletzungen von Arbeitern zu verhüten, wie auch bei den verschiedenen Bearbeitungsarten, sei es nun eine Längsoder Planbearbeitung, die betreffende Arbeitsfläche zu beleuchten.

Der neue Werkzeugmaschinenspiegel besteht, wie aus den Fig. 2, 3 und 4 deutlich zu ersehen ist, aus dem Bügel B, welcher zwei kreisförmige Durchlochungen I und Z₁ in seinen Schenkeln α und b besitzt, in denen sich die Kugel K, zur Aufnahme des Spiegels S dienend, nach Erfordernifs nach allen Seiten drehen läfst. Letzterer kann wiederum mit dem an seinem Halter R sitzenden Zapfen Z um eine volle Umdrehung in der Kugel verstellt werden.

In dem Halter R sitzen (s. Fig. 2 und 3) zwei Tafeln, S eine Spiegelglas- und H eine Hartglastafel, beide in dem Halter oder Doppelrahmen R gegenseitig verschiebbar. .

Die erstere der beiden Tafeln 5 kommt nur bei Beleuchtung der Arbeitsfläche einer inneren La'ngsbearbeitung vor, z. B. so beim Ausbohren von Cylindern, Schneiden von Muttergewinden u. s. w., worauf später noch einmal zurückgekommen wird, während die letztere H, durchsichtig, stets so gestellt ist, dafs sie, zwischen Bearbeitungsstelle und den Augen des Arbeiters befindlich, diese vor den allenfalls abspringenden Metallspänen schützt.

Die Kugel K ist in ihrem Durchmesser so dimensionirt, dafs sie zwischen den beiden Schenkeln α und b des Bügels B hindurch in die beiden Löcher I und I₁ gezwängt werden mufs, in denen sie sich leicht bewegen läfst, weil der Durchmesser der beiden Löcher des Bügels gröfser ist als derjenige der beiden Schnittkreise der Kugel, welche, von der Mitte der Kugel sowohl wie des Bügels gleich weit entfernt, in der Ebene von α und b liegen.

Ein Herausfallen der Kugel ist ausgeschlossen, weil der Durchmesser der _t Kugel gröfser ist als der der Durchlochungen / und I₁. In Fig. 3 ist die Stellung 4er Kugel vor dem Gebrauch des Instruments zu sehen; sie liegt, mit dem unteren Theil der Kugeloberfläche dicht anschliefsend, in dem Loch des- Schenkels b. Beim Gebrauch wird der Bügel B auf den Werkzeugstahl St gelegt (s. Fig. 1 und 2); durch Anziehen der Klaue Kl des Supports wird die Kugel aus der in Fig. 3 angedeuteten Stellung in die Stellung der Fig. 2 gebracht, d. h-, mit dem oberen Theil der Kugeloberfläche gegen den Schenkel α des Bügels B geprefst. Die Kugel K ist demnach oben von einem Kugelkreis des Bügels umfafst, unten liegt sie in einem Punkt fest auf dem' Werkzeugstahl Si. Durch einfaches Herumdrehen der Kugel kann der Spiegel in jede gewünschte Lage gebracht werden, in welcher er vermöge der dem Bügel innewohnenden Federkraft festgehalten wird.

Die in zweiter Linie erwähnte Function als Beleuchter wird der Drehbankspiegel nur bei inneren Bearbeitungen zu erfüllen haben. Zu diesem Zweck wird der von dem Licht L auf den Spiegel geworfene Lichtschein durch entsprechende Drehung des Spiegels in den Hohlraum des Arbeitsstückes geworfen.

Durch dieses Instrument ist der Arbeiter in den Stand gesetzt, die Hohlgänge nicht nur

ruhig und klar, sondern auch in ihrer ganzen Tiefe zu erhalten, so dafs der Arbeiter dem drehenden bezw. bohrenden Werkzeug leicht zu folgen vermag, was bei allen Längsbearbeitungen, wo es auf eine glatte Oberfläche oder auf eine in derselben herzustellende Vertiefung, wie Gewinde, ankommt, von der gröfsten Wichtigkeit ist.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein zur Beleuchtung von Arbeitsflächen und zum Schutz der Augen des Arbeiters dienender Drehbank - und Hobelmaschinenspiegel, bestehend aus:

ι. einem Doppelrahmen (R), einer Spiegel- (S) und einer Hartglastafel (HJ, beide hinter einander stehend, sowie einem an dem Rahmen beweglichen Lichtchen, zwecks der erwähnten Beleuchtung bezw. des Augenschutzes, dem Bügel (B) mit den Löchern (I und I₁) und der in diesen drehbaren Kugel (K), und welcher
2. in irgend einer beliebigen zur Arbeitsfläche erforderlichen Stellung dadurch sofort festgehalten wird, dafs die den Spiegel (S) tragende Kugel (KJ, welche in den Löchern (I und l_}) des Bügels (B) beweglich gelagert ist, durch Anpressen des letzteren gegen den Werkzeugstahl mit einem Theil der Kugeloberfläche in das obere Loch des Bügels gezwängt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.