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Hintergrund der Erfindung
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(a) Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen auf Formgedächtnis-Legierungen (FGL) basierenden
Aktuator. Insbesondere betrifft diese Erfindung Aktuatoren mit Formgedächtnis-Legierungen, vorzugsweise
miniaturisierbare Aktuatoren mit Formgedächtnis-Legierungen mit verbesserter
Temperatursteuerung für
schnelleres Ansprechverhalten und verlängerter Lebensdauer.
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(b) Beschreibung des Standes der Technik
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In
den fünfziger
Jahren wurden Materialien entdeckt, die den als Formgedächtnis bekannten
Effekt aufweisen. Siehe z. B. K. Otsuka, C. M. Wayman, „Shape
Memory Materials",
Cambridge University Press, Cambridge, England, 1998, ISBN 0-521-44487X.
Diese Materialien weisen eine thermoelastische Martensitumwandlung
auf, d. h. sie sind unterhalb einer gewissen Umwandlungstemperatur
formbar, weil das Material in seiner Martensitphase ist und dadurch
leicht verformt werden kann. Wenn deren Temperatur über die
Umwandlungstemperatur gebracht wird, kehrt das Material in die Austenitphase
und in seine vorherige Form zurück
und erzeugt währenddessen
eine hohe Kraft. Beispiele solcher Materialien bestehen zu ungefähr je 50
Atomprozent aus Titan-Nickel(TiNi)-Legierungen. Optional enthalten
sie kleine Mengen anderer Metalle, um eine bessere Stabilität zu gewährleisten
oder um die Martensit-Austenit-Umwandlungstemperatur
zu verändern.
Und diese können
gestaltet und bearbeitet werden, um den Formgedächtniseffekt auszuprägen. Andere
solcher Legierungen beinhalten Cu/Al/Ni- und Cu/Al/Zn-Legierungen,
manchmal auch als β-Messing
bekannt. Solche Legierungen werden allgemein als Formgedächtnislegierungen
bezeichnet und sind handelsüblich
bei einer Vielzahl von Bezugsquellen in Drahtform mit Durchmessern
von unter 37 μm
bis 1 mm oder größer erhältlich.
Siehe z. B. Dynalloy Corp., "Technical
Characteristics of Flexinol Actuator Wires", Technical Information Pamphlet, Dynalloy
Corp., Irvine, California 92715, USA.
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FGL-Drähte sind
Drähte
aus Formgedächtnislegierungen,
die so behandelt sind, dass sie während ihrer Martensitphase
einfach entlang ihrer Längsachse
gestreckt werden können,
also ihre atomare kristalline Struktur umändern. Sind sie einmal gestreckt,
bleiben sie in diesem Zustand bis sie über die Austenitumwandlungstemperatur
erhitzt werden, bei der die kristalline Struktur in ihre originäre (gemerkte)
Austenitkonfiguration zurückgebracht
wird. Diese Rückkehr
bringt den Draht nicht nur in die ursprüngliche Länge zurück, sondern ruft außerdem eine
hohe Kraft hervor, die typischerweise im Bereich von 50 Kgf/mm2 Querschnittsfläche liegt, abhängig von
der Legierung und ihrer Behandlung. Wegen der hohen aufkommenden
Kräfte
pro Querschnittsfläche wird
FGL-Draht normalerweise mit kleinen Durchmessern produziert. Zum
Beispiel kann ein Draht von 100 μm
Durchmesser eine Kraft von 250 g aufbringen. Um eine größere Kraft
zu erhalten werden dickere Drähte
oder Drahtbündel
benötigt.
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Obwohl
FGL seit 1951 bekannt sind, fanden sie bei handelsüblichen
Aktuatoren wegen der den Formgedächtniseigenschaften
hervorrufenden physikalischen Prozessen anhaftenden Einschränkungen
nur eingeschränkt
Anwendung. Der Mangel an handelsüblichen
Anwendungen ergibt sich aus einer Kombination der folgenden Faktoren:
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(1) Eingeschränkte Verformbarkeit
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Ein
TiNi FGL-Draht kann sich während
des thermoelastischen Übergangs
von der Martensit- in die Austenitphase höchstens um 8% seiner Länge zusammenziehen.
Er kann jedoch lediglich einige Zyklen aushalten bevor eine Umwandlung
fehlschlägt. Für angemessen
lange Lebenszyklen liegt die maximale Beanspruchbarkeit im Bereich
von 3–5%.
Zum Beispiel wird für
einen Aktu ator mit angemessen langem Lebenszyklus ein 25 cm langer
FGL-Draht benötigt, um
eine Bewegung von 1 cm hervorzurufen.
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(2) Minimaler Biegeradius
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Eine
offensichtliche Lösung,
um große
Längen
von FGL in kleine Räume
zu verpacken, ist der Gebrauch einer Art Rollenanordnung. Leider
können FGL-Drähte beschädigt werden,
wenn sie um scharfe Kanten geführt
werden. Typischerweise sollte ein FGL-Draht nicht in einem Radius gebogen
werden, der weniger als das fünfzigfache
des Drahtdurchmesser beträgt.
Zum Beispiel wird bei einem Draht mit einem Durchmesser von 250 μm ein minimaler Biegeradius
von ungefähr
1,25 cm empfohlen, um eine hohe Anzahl Lebenszyklen zu gewährleisten.
Es sollte erwähnt
werden, dass der Ausdruck „minimaler Biegeradius", wie er hier gebraucht
wird, als minimaler Radius zu verstehen ist, mit dem ein FGL-Draht gebogen
werden kann, so dass er in der Lage ist, wiederholt Martensit-Austenit-Zyklen
zu durchlaufen, ohne dass er beschädigt wird. Die Zugabe einer
großen
Anzahl von Rollen führt
zu einer mechanischen Komplexität
des Systems, wodurch der Vorzug beseitigt wird, wegen dem FGL an
erster Stelle verwendet werden. Also gibt die Anforderung an den
Biegeradius eine untere Grenze für
die Größe des Aktuators
vor.
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(3) Zyklusdauer
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Ein
FGL-Draht wird normalerweise über
einen ihn durchlaufenden elektrischen Strom geheizt. Der Draht muss
unter seine Ms-Temperatur abkühlen, bevor er zurück in seine
Ausgangsposition gestreckt werden kann. Wenn diese Abkühlung in
freier Luft erfolgt, kann es viele Sekunden dauern, bis der Aktuator
wieder benutzt werden kann. Der 250 μm Draht, welcher oben erwähnt wurde,
hat eine optimale Zyklusdauer von ungefähr 5 Sekunden oder mehr in freier
Luft. Dadurch erreicht z. B. Stiquito, ein durch FGL angetriebenes
laufendes Insekt [J. M. Conrad, J. W. Mills, ,"Stiquito: Advanced Experiments with
a simple and Inexpensive Robot",
IEEE Computer Society Press, Los Alamitos CA, USA, ISBN 0-8186-7408-3]
eine Laufgeschwindigkeit von nur 3–10 cm/min. Weil die Abkühlrate von
dem Verhältnis der
Oberfläche
des Drahtes zu seinem Volumen abhängt, wirken sich Änderungen
des Drahtdurchmessers bei der Zyklusdauer aus. Bei kleineren Drähten hat
man kürzere
Zyklusdauern.
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Die
Probleme der Zyklusdauer sind größer, wenn
der FGL-Aktuator
wiederholt An-Aus-Zyklen durchläuft,
so wie sie bei Stiquito oder bei ähnlichen Spielzeugen oder in
anderen Fällen
eingesetzt werden, bei denen der Aktuator ständig seinen Zyklus durchläuft. Dann
werden die Luft und andere sich um das FGL befindliche Komponenten
weit über
die Umgebungstemperatur erwärmt,
was zu einer eingeschränkten
Fähigkeit
der FGL-Elemente
führt Wärme abzugeben,
um zum Martensitzustand abzukühlen.
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Die
Lebensdauer (Anzahl der Zyklen) kann auch von dem Unvermögen die
Kühlung
zu steuern, nachteilig beeinflusst werden, weil schnelle Erwärmung zur
Erzielung der vollständigen
Kontraktion schnell dazu führen
kann, dass die Temperatur der FGL, vor allem im Mittelabschnitt
des Drahtes, deutlich die Af-Temperatur überschreitet.
Und solche wiederholten Temperaturschwankungen erzeugen Ermüdung in
dem Draht und eine Reduzierung der Lebensdauer.
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Um
diese Einschränkungen
zu überwinden haben
Entwickler von auf FGL basierten Aktuatoren typischerweise lange
gerade Drähte
oder Drahtwicklungen verwendet. Siehe, z. B., M. Hashimoto, M. Takeda,
H. Sagawa, I. Chiba, K. Sato, „Application
of Shape Memory Alloy to Robotic Actuators", J. Robotic Systems, 2(1), 3–25 (1985);
K. Kuribayashi, "A New
Actuator of a Joint Mechanism using TiNi Alloy Wire", Int. J. Robotics,
4(4), 47–58
(1986); K. Ikuta, "Micro/Miniature
Shape Memory Alloy Actuator", IEEE
Robotics and Automation, 3, 2151–2161 (1990); and K. Ikuta,
M. Tsukamoto, S. Hirose, "Shape
Memory Alloy Servo Actuator with Electrical Resistance Feedback
and Application for Active Endoscope", Proc. IEEE Int. Conf. On Robotics
and Information, 427–430
(1988). Offenkundig ist, dass es in vielen Anwendungsfällen, besonders
wenn eine Miniaturisierung gefordert ist, unmöglich ist, lange gerade Drähte zu verwenden.
Drahtwicklungen sind, obwohl sie wesentlich den erzeugten Hub erhöhen, wuchtig und
unterschreiten signifikant die verfügbare Kraft (die Kraft ist
proportional zum Sinus des Nickwinkels – der Winkel zwischen der Achse
der gesamten Drahtwicklungen und der Achse einer einzigen Windung – und dieser
kann unter ein paar Grad liegen); und, um den Krafteinbruch zu kompensieren,
werden dickere Drähte
verwendet, die die Ansprechempfindlichkeit des resultierenden Aktuators
reduzieren und es für
viele Anwendungsfälle
ungeeignet machen.
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Andere
Einrichtungen, die üblicherweise
für eine
mechanische Verstärkung
der Verformung verwendet werden, wie sie in D. Grant, V. Hayward, „Variable
Control Structure of Shape Memory Alloy Actuators", IEEE Control Systems,
17(3), 80–88
(1997) und in
US Patent Nr. 4,806,815 offenbart
sind, leiden an der gleichen Einschränkung der verfügbaren Kraft,
was wiederum dazu führt,
dass dickere Drähte mit
den damit verbundenen Problemen der Zyklusdauer benötigt werden.
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Eine übliche Methode,
um FGL-Aktuatoren zu ihrer Umwandlungstemperatur zu erwärmen, ist die
Pulsweitenmodulation (PWM). Bei dieser Methode wird eine feste Spannung
während
eines Teils eines vorbestimmten Zeitabschnitts angelegt. Wenn das
Verhältnis
der Einschaltzeit gegenüber
der Ausschaltzeit in einem Zeitabschnitt (bezogen auf die Gesamtdauer)
verändert
wird, kann der Gesamtbetrag der Energie, der an die FGL geliefert
wird, gesteuert werden. Diese Maßnahme ist wegen ihrer Leichtigkeit,
mit der sie in digitalen Systemen durchgeführt werden kann üblich, wobei
ein einziger Transistor alles ist, was benötigt wird, um einen Aktuator anzusteuern
und dadurch der Gebrauch eines Digital-Analog-Wandlers und damit
verbundener Verstärker
vermieden wird.
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PWM
ist besonders vielversprechend, weil viele handelsübliche Mikrocontroller
eingebaute Hardware zur Erzeugung von PWM-Signalen enthalten und dadurch den rechnerbedingten
Anteil am Controller reduzieren; außerdem wird ein PWM-Ausgangssignal häufig in
Soundchips (wie solche, die in „sprechenden" Grußkarten
o. ä. verwendet
werden) als kostengünstiger
D/A-Wandler verwendet. Dadurch sind diese kostengünstigen
Chips als Controller für
FGL-Aktuatoren dieser Erfindung geeignet. In einigen Anwendungsfällen wird
eine vollständige PWM-Steuerung
nicht benötigt
und somit kann ein kostengünstiger
Timerchip verwendet werden, um die benötigten Digitalsignale zu erzeugen.
Wenn ein Temperatursignal verfügbar
ist, reduziert die PWM-Steuerung außerdem die durchschnittliche Stromaufnahme,
weil kein Widerstand zur Strombegrenzung notwendig ist, der das
FGL-Element vor Überhitzung
schützt.
Weil der Stromfluss dazu neigt in einem FGL-Draht (genauso wie bei
allen festen Leitern) sich auf der Oberfläche des Drahts zu konzentrieren,
gibt es außerdem
ein Risiko Wärmestau und
ungleiche Wärmeverteilung
zu erhalten, was die Lebensdauer des Drahtes reduziert. Wenn die
Aktivierungsspannung gepulst wird, so führt dies in einem FGL-Draht
zu einer gleichmäßigeren
Wärmeverteilung.
Weiterhin ist in einem herkömmlichen DC-Controlsystem
der FGL-Strom praktisch konstant und relativ gering, weil dieser
von dem stromflussbegrenzenden Widerstand bestimmt wird, dessen
Wert gewählt
wurde, um ein Überhitzen
des FGL Elements zu verhindern, sobald es sich vollständig zusammengezogen
hat. In einem PWM- oder gepulsten Verfahren mit Widerstandsrückführung kann
ein langer Zyklus durchlaufen werden, um eine Ersterwärmung eines
FGL-Elementes durchzuführen,
was zu einer schnellen anfänglichen
Bewegung führt.
Der Betriebszyklus kann verkürzt
werden, indem, wenn das FGL-Element die gewünschte Position erreicht, es nur
noch mit soviel Energie versorgt werden muss, dass es in dem gewünschten
Zustand verharren kann.
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Der Übergang
von der Martensitphase (niedrige Temperatur) zur Austenitphase (hohe
Temperatur) in FGL geschieht nicht unverzüglich an einem bestimmten Temperaturpunkt,
sondern vollzieht sich stattdessen über einen Temperaturbereich. 1 zeigt
die Beziehung zwischen Bewegung und Temperatur für einen typischen FGL-Draht,
welcher einer Dehnung ausgesetzt und in seinem Martensitzustand gestreckt
wurde und sich durch Hitze zusam menzieht und in den Austenitzustand
gebracht wird und wiederum ausgedehnt wird, wenn er abkühlt und
unter dem Dehnungsstress" zum
Martensitzustand zurückkehrt. 1 zeigt
Austenitstart- As und Austenitfinishtemperaturen
Af ebenso wie Martensitstart- und Martensitfinishtemperaturen
Ms und Mf. In dem
Temperaturintervall, welches durch ☐T gekennzeichnet ist,
besteht die Legierung aus einem Austenit-/Martensitgemisch. Wie
ersichtlich, findet unter As keine wesentliche
Längenänderung
statt und ebenso findet keine weitere wesentliche Längenänderung über Af statt, wenn die FGL erwärmt ist. Ähnlich findet beim Kühlen keine
wesentliche Längenänderung über Ms und es findet keine wesentliche Längenänderung
unter Mf statt; jedoch gibt es typischerweise
eine erhebliche Hysterese in der Längen-Temperatur-Kurve. Also
wird für
die maximale Kontraktion eines FGL-Drahtes eine Erwärmung des
Drahtes über
eine Temperatur von Af und für eine maximale
Wiederausdehnung ein Abkühlen
auf eine Temperatur unter Ms benötigt. Das
bedeutet, dass in der Praxis von solchen Drähten ständig verlangt wird, dass sie
in einem Bereich von weit unter Ms bis weit über Af arbeiten, um eine maximale Kontraktion
und Wiederausdehnung zu erhalten.
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Weiterhin
werden FGL-Aktuatoren in
US-Patent
4,977,886 und
4,586,335 offenbart.
US-Patent 5,344,506 offenbart
einen hubvervielfachenden FGL-Aktuator, welcher eine Mehrzahl von
starren Bauteilen, die relativ zueinander bewegt werden können und
eine Vielzahl von FGL-Elementen umfasst, die mit den starren Elementen
in einer hubvervielfachenden Art und Weise miteinander verbunden
sind. Ein Aktuator umfasst drei FGL-Elemente in Stangenform. Die
Stangen werden durch elektrische Heizwiderstände erwärmt. Während des Heizvorgangs verlängern sich
zwei Stäbe
während
einer verkürzt
wird, wodurch ein Sägeblatt
für eine
einmalige Sägeaktion angetrieben
wird.
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Die
Offenbarungen sämtlicher
Dokumente, die in diesem und anderen Abschnitten zitiert wurden,
sind in diese Anmeldung eingeflossen.
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Es
wäre wünschenswert,
einen FGL-Aktuator mit einer verbesserten Temperatursteuerung für ein schnelleres
Ansprechverhalten (kürzere
Zyklusdauer) und einer verlängerten
Lebensdauer (höhere Anzahl
an erreichbaren Zyklen) zu entwickeln.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
einer ersten Ausführungsform
offenbart diese Erfindung einen FGL-Aktuator, der starre Bauteile
und FGL-Draht umfasst, in dem eine verbesserte Temperatursteuerung
der FGL-Drähte
des Aktuators durch eine Wärmesenke,
die sich in unmittelbarer Nähe
zumindest der Mittelabschnitte der Drähte befindet. Wenn die starren
Bauteile eine hohe thermische Leitfähigkeit haben (also wenn sie
aus Metall bestehen), kann die Wärmesenke
die starren Bauteile selbst umfassen, so dass sich die Drähte wenigstens
mit ihrem Mittelabschnitt in unmittelbarer Nähe zu den starren Bauteilen
befinden; oder die Wärmesenke
kann sich außerhalb
des Aktuators befinden. Der Aktuator ist typischerweise ein Aktuator
aus gestapelten Platten. Bei einer zweiten Ausführungsform wird die Wärmesenke
so dimensioniert und angeordnet, dass die Enden der Drähte, die
an den starren Bauteilen befestigt sind, sich nicht in unmittelbarer Nähe der Wärmesenke
befinden. In einer dritten Ausführungsform
ist diese Erfindung ein FGL-Aktuator, der eine externe Wärmesenke
hat, welche ein Kühlelement
umfasst, das sich als passive Wärmesenke während eines
Aufwärmzyklus
des Aktuators und die sich als aktives Kühlelement während eines Kühlzykus
des Aktuators verhält.
Eine vierte Ausführungsform
gibt einen FGL-Aktuator an, der eine Kontraktionsgrenze und einen
Stromversorgungskreis hat. Dieser Stromversorgungskreis umfasst
einen Schalter, der normalerweise geschlossen ist, wenn der Aktuator
auf eine Länge
zusammengezogen ist, die unter der gewünschten Grenze liegt und von
dem Aktuator geöffnet
wird, wenn die Kontraktionsgrenze erreicht wird.
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Die
verbesserte Temperatursteuerung bei diesen Aktuatoren bewirkt eine
höhere
Kühlung
der FGL-Drähte
und somit eine schnellere Ansprechzeit (kürzere Zyklusdauern) der Aktuatoren
und, weil eine Überhitzung
und eine daraus folgende Ermüdung
der Drähte
vermieden werden kann, eine Verlängerung der
Lebensdauer der Aktuatoren.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
ein Längen-Temperatur-Diagramm
eines typischen FGL-Elements.
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2 zeigt
perspektivisch ein FGL-Aktuator aus gestapelten Platten und veranschaulicht
die Anordnung der FGL-Drähte
und starren Bauteile.
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3 zeigt
ein starres Bauteil eines FGL-Aktuators aus gestapelten Platten,
das ein Beispiel der ersten Ausführungsform
dieser Erfindung zeigt.
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4 ist
eine perspektivische Sicht der Ausführung des FGL-Aktuators, der ein
starres Bauteil gemäß 3 enthält.
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5A zeigt
den Aktuator aus 4 in einer Seitenansicht in
seiner ausgestreckten Stellung.
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5B zeigt
den Aktuator aus 5A in seiner kontrahierten Stellung.
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6 zeigt
ein starres Bauteil für
einen FGL-Aktuator dieser Erfindung, das ein weiteres Beispiel der
ersten Ausführungsform
dieser Erfindung zeigt.
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7 zeigt
ein weiteres starres Element für den
FGL-Aktuator nach dieser Erfindung gemäß der ersten und zweiten Ausführungsform
dieser Erfindung.
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8A zeigt
ein weiteres starres Element für den
FGL-Aktuator nach dieser Erfindung gemäß der ersten und zweiten Ausführungsform
dieser Erfindung.
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8B zeigt
ein weiteres starres Element für den
FGL Aktuator nach dieser Erfindung gemäß der ersten und zweiten Ausführungsform
dieser Erfindung.
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9 zeigt
starre Bauteile und FGL-Drähte und
die Grundplatte eines weiteren Aktuators dieser Erfindung, gemäß der ersten
und zweiten Ausführungsform
dieser Erfindung zeigt.
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10 ist
eine Seitenansicht, die den eingebauten Aktuator mit der Bauteil/Draht-Anordnung
aus 9 zeigt.
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11 zeigt
schematisch die Ausführungsform
dieser Erfindung, bei der der Aktuator einen Schalter umfasst, mit
dem der Aktuator die Energiezufuhr abschaltet, wenn der Aktuator
die gewünschte Kontraktionsgrenze
erreicht hat.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Definitionen und allgemeine Parameter
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Eine „Formgedächtnis-Legierung" oder „FGL" ist eine Legierung,
die eine thermoelastische Martensitumwandlung durchführt, so
dass sie während
ihrer Martensitphase verformt werden kann und diese Verformung wieder
aufgehoben wird, wenn die Legierung zur Austenitphase zurückkehrt.
FGL, die für
Anwendungsfälle
dieser Erfindung bei Raumtemperatur geeignet sind, haben einen Austenit-Martensit-Umwandlungsbereich
knapp über
der erwarteten Umgebungstemperatur. Die Martensitfinishtemperatur
(Mf) liegt bei 30–50°C, so dass die FGL in Abwesenheit
einer Wärmequelle
in ihrer Martensitphase verbleiben. Ferner haben sie eine Austenitfinishtemperatur
(Af), die bei 80–100°C liegt und damit niedrig genug
für eine
Verträglichkeit
mit üblichen
technischen Kunststoffen ist und um die Heizmenge (z. B. elekt rische
Energie, die in die FGL gesteckt wird), die für eine vollständige Martensit-Austenit-Umwandlung benötigt wird,
zu minimieren. Solche Legierungen sind einfach auf dem Markt zu
bekommen. Legierungen mit anderen Umwandlungstemperaturen können für Aktuatoren
gewählt
werden, die entwickelt wurden, um bei tieferen (z. B. unter 0°C) oder höheren (z. B. über 100°C) Temperaturumgebungen
zu arbeiten. Ein Fachmann hat keine Schwierigkeit, in Anbetracht seiner
Fähigkeiten
und dieser Offenbarung, eine geeignete FGL für einen gewünschten Zweck auszuwählen. Es
ist allgemein bekannt, dass wenn ein FGL-Element, wie ein FGL-Draht,
innerhalb des wiederherstellbaren Bereichs unterhalb der Mf-Temperatur verformt wird und dann über die
Af-Temperatur erwärmt wird, es zur ursprünglichen
Ausgangsform zurückkehrt.
Jedoch führt
das Wiederabkühlen
des Elements unterhalb die Mf-Temperatur
nicht generell zu einer spontanen Rückkehr in die Ursprungsform:
Der Formgedächtniseffekt
ist generell ein Einwegeffekt. Also muss ein Druck oder eine Spannung
dem FGL-Element aufgeprägt
werden, damit es in seine Ursprungsform zurückkehrt, wenn es wiederum unter die
Mf-Temperatur
gekühlt
wird. Obwohl es nicht in Zusammenhang mit den unten beschriebenen FGL-Aktuatoren
dieser Erfindung umfassend diskutiert wird, wird angenommen, dass
eine Spannung an den Aktuator angelegt wird oder werden kann, um eine
Rückkehr
zum ursprünglichen
Martensitzustand zu bewirken, wenn das FGL-Element des Aktuators unter die Mf-Temperatur abkühlt. Diese Spannung kann ständig anliegen,
z. B. durch eine Feder (eine ständig
vorhandene Spannung, die mit zunehmender Kontraktion des Aktuators
ansteigt), wobei der Aktuator die Kraft der Feder überwinden
muss, um eine Bewegung des Aktuators zu erzeugen, wenn er erwärmt wird,
oder sie kann periodisch anliegen, z. B. kann sie mittels eines
entgegenwirkenden Aktuators angelegt werden (wo typischerweise ein
Aktuator erwärmt
wird, während
der andere nicht erwärmt
wird, aber es kann auch jeder erwärmt werden, um unterschiedliche
Ausdehnungen für
eine präzise
Steuerung zu erzeugen). Die ständige
Spannung ist günstig,
hat aber den Nachteil, dass ein Teil der Kraft des Aktuators von
der Spannfeder geschluckt wird, so dass der Aktuator nur eine geringere
Kraft auf eine externe Last aus üben
kann. Außerdem
verursacht eine Spannfeder die größte Begrenzung für den Aktuatorhub.
Die Spannung mittels eines entgegenwirkenden Aktuators bietet eine
höhere
Verfügbarkeit der
Kraft, da der entgegenwirkende Aktuator, wenn er unbeheizt ist,
eine geringe Kraft für
die Bewegung braucht, und eine höhere
Positionsempfindlichkeit, wenn beide unterschiedlich erwärmt wurden,
benötigt
aber eine komplexere Steuerung und einen höheren Energiebedarf. Alternative
konstant anliegende Spannungen sind solche, bei denen die Kraft
konstant beim Zusammenziehen des Aktuators bleibt, wie z. B. wenn
ein Aktuator senkrecht montiert ist, und eine Kraft, die von dem
Aktuator ausgeübt
wird, die Spannung bewirkt, was einen etwas größeren Aktuatorhub bedeutet,
als wenn eine Spannfeder eingesetzt wird; und solche bei denen die
Kraft mit zunehmender Kontraktion abnimmt. Diese letztere Art von Spannung
ist von besonderem Interesse, weil sie das größte Ausmaß der Kontraktion und die größtmögliche Geschwindigkeit
für die
Kontraktion und Ausstreckung erlaubt, wenn dem Aktuator Energie
zu- oder abgeführt
wird. Eine geeignete Technik, um eine ansteigende Spannkraft zu
erhalten ist, dass der Aktuator einen Hebel bewegt (wie einen Nocken),
bei dem der Hebelarm relativ zum Aktuator mit zunehmender Aktuatorkontraktion
ansteigt und/oder der Hebelarm nimmt mit zunehmender Aktuatorkontraktion
relativ zur Spannung ab. Diese unterschiedlichen Spannungstechniken
sind in der Technik wohlbekannt.
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FGL-„Draht", wie er in dieser
Anmeldung verwendet wird, bezieht sich auf ein FGL-Material einer länglichen
Form, welches sich entlang der Längsachse
zusammenziehen oder strecken kann. Daher führt der Ausdruck „Draht" nicht zwingend zu
einem kreisrunden Querschnitt, obwohl dies der typische Querschnitt
ist. Aber er beinhaltet auch Querschnitte, die elliptisch, quadratisch,
dreieckig oder ähnlich
sein können.
Der „Durchmesser” eines
FGL-Drahtes mit nicht kreisrundem Querschnitt bezieht sich auf die Quadratwurzel
der (Querschnittsfläche
des Drahtes multipliziert mit 4/π).
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Der „Hub" eines FGL-Drahtsegmentes
ist die Änderung
der Strecke zwischen der kompletten ausgestreckten Länge und
der vollständig
zusammengezogenen Länge
des jeweiligen Segmentes. Der „Hub" eines FGL-Aktuators
ist die Veränderung
der Strecke zwischen der kompletten ausgestreckten Länge und
der vollständig
zusammengezogenen Länge
des Aktuators. Wenn der Draht oder der Aktuator eine Begrenzung
der Kontraktion und/oder der Streckung des Drahtes/Aktuators enthält, dann
ist der Hub die Strecke zwischen den Begrenzungen, der weniger sein
kann als der „Hub", wenn keine Begrenzungen
vorhanden sind.
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Ein
hubvervielfachender FGL-Aktuator ist ein FGL-Aktuator, bei dem der
Hub des Aktuators größer ist
als die Kontraktion oder die Streckung eines FGL-Drahtes der äußeren Länge des
Aktuators in der Richtung der Streckung oder Kontraktion.
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Ein
FGL-Aktuator mit „gestapelten
Platten" ist einer,
in dem eine Reihe von starren ebenen Bauteilen („Platten") übereinander
angeordnet sind, wobei das eine Ende (das erste Ende) jedes Bauteils
mit FGL-Draht an dem entgegengesetzten Ende (das zweite Ende) des
darüber
liegenden Bauteils verbunden ist. Solche Aktuatoren sind in dieser
Anmeldung eingehend beschrieben. In einem typischen Aktuator dieser
Erfindung mit gestapelten Platten, sind die Platten aus Metall und
daher thermisch und elektrisch leitend und sie sind deshalb durch
Isolierungsschichten voneinander getrennt.
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Mit „unmittelbarer
Nähe" ist gemeint, dass der
Abstand zwischen den FGL-Drähten
und der Wärmesenke
derart sein sollte, dass die Kühlung durch
Wärmeleitung
und Wärmestrahlung
der FGL-Drähte
signifikant (insbesondere wenigstens 25%, vorzugsweise 50%) die
Kühlung übersteigt,
die die Drähte
bei der gleichen Temperatur, die die Wärmesenke hat, in Luft erfahren
würden
,ohne dass jedoch eine Wärmesenke
vorhanden ist. Gemessen in Vielfachen von Drahtdurchmessern ist
ein geeigneter Abstand nicht mehr als das Zehnfache eines Drahtdurchmessers,
vorzugsweise nicht größer als
das Achtfache eines Drahtdurchmessers, noch bevorzugter nicht mehr
als das Fünffache
eines Drahtdurchmessers, und im Speziellen nicht mehr als das Vierfache
des Drahtdurchmessers. Ein gewisser Abstand, wie etwa 50–100 μm (relativ
unabhängig
vom Drahtdurchmesser) wird generell benötigt, um einen versehentlichen
Kontakt des FGL-Drahtes
mit der Wärmesenke
zu verhindern, besonders wenn die Wärmesenke elektrisch leitend
ist. Besonders geeignet sind Abstände zwischen einem und dem
vierfachen Drahtdurchmesser, z. B. etwa der dreifache Drahtdurchmesser.
Für einen
FGL-Draht mit 75 μm Durchmesser
beträgt
ein geeigneter Abstand nicht mehr als 750 μm, vorzugsweise nicht mehr als
600 μm,
noch bevorzugter nicht mehr als 400 μm und im Speziellen nicht mehr
als 300 μm.
Ein besonders geeigneter Abstand beträgt zwischen 100 und 300 μm, z. B.
200 μm.
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Eine „Wärmesenke" hat die üblicherweise geltende
Bedeutung, das heißt,
eine Masse aus einem thermisch leitfähigen Material, die ein zu
kühlendes
Objekt berührt
oder zumindest in dessen unmittelbarer Nähe angeordnet ist. Geeignete
Materialien sind typischerweise Metalle, besonders gut leitende wie
Aluminium und seine Legierungen, Kupfer und seine Legierungen (z.
B. Messing, Bronze, Kupfer/Zink/Nickel Legierungen wie „Nickelsilber" oder „Neusilber") und ähnliches.
Wenn die Wärmesenke elektrisch
leitend ist, kann es wünschenswert
sein, dass sie bezüglich
des FGL-Drahtes elektrisch isoliert ist, um unabsichtlichen Kontakt
zu verhindern und das kann z. B. mit einer Schicht aus Isolationslack
oder Ähnlichem
realisiert sein. Allerdings (1) muss dies nicht notwendig sein,
und (2) wenn die Wärmesenke
isoliert ist, sollte die Isolationsschicht so dünn wie möglich sein um den Wärmeaustausch zwischen
FGL und der Wärmesenke
zu maximieren.
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Die
Wärmesenke
kann, wie oben beschrieben, ein von den starren Bauteilen und den FGL-Drähten des
Aktuators gesondertes Element sein, das heißt außerhalb des Aktuators liegen.
In diesem Fall kann sie auch ein aktives Kühlelement sein, das fähig ist,
während
des Abschnitts eines Aktuatorzyklus Energie aufzunehmen, bei dem
die Kühlung
der FGL-Drähte
gewünscht
wird. Ein solches geeignetes aktives Kühlelement ist ein Peltier- Element, bei dem
die Kühlung
durch elektrischen Stromfluss durch eine Verbindung zweier unterschiedlicher
Metalle verursacht wird. Peltier-Elemente sind in der Technik wohlbekannt.
Es kann ferner möglich
sein, wenn das aktive Kühlelement
ein Peltier-Element ist, dieses Element in umgekehrter Richtung
zu betreiben, um Wärme
der Wärmesenke
und folglich den FGL-Drähten zuzuleiten.
Die elektrische Schaltungstechnik, die für den Betrieb eines aktiven
Kühl- oder Heiz-/Kühlelementes
wie ein Peltier-Element in Verbindung mit einem FGL-Aktuator (z.
B. um ein Element zum Heizen der Wärmesenke zu bringen, wenn der
Aktuator mit Energie versorgt wird und/oder um den Aktuator zu kühlen, wenn
der Aktuator ausgeschaltet ist) benötigt wird, ist einfach von
einem Fachmann zu verstehen.
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Jedoch
ist es möglich
den Körper
der starren Bauteile des FGL-Aktuators
als Wärmesenke
zu benutzen, indem die Drähte
in unmittelbare Nähe
dieser Bauteile angeordnet werden; und diese Technik bietet Vorteile
in Bezug auf das Design und eine Kostenreduktion, dadurch dass eine
externe Wärmesenke unnötig wird
und durch die Tatsache, dass sich die Wärmesenke bewegt und selbst
verformt [durch Bewegung der starren Elemente] wird, wenn sich die Drähte zusammenziehen
und sich ausdehnen, so dass sie immer für die Drähte optimiert ist. Dieses Merkmal
wird später
in dieser Anmeldung eingehend erörtert.
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Mit „wenigstens
dem Mittelabschnitt",
der sich in unmittelbarer Nähe
der Wärmesenke
befindet ist gemeint, dass wenigstens die mittleren 20%, vorzugsweise
wenigstens die mittleren 40%, speziell wenigstens die mittleren
60%, noch spezieller wenigstens die mittleren 70% der Länge des
FGL-Drahtes zwischen den Befestigungspunkten zu den starren Bauteilen
in unmittelbarer Nähe
der Wärmesenke befinden.
Wenn die zweite Ausführungsform
der Erfindung, nämlich
die Dimensionierung und Anordnung der Wärmesenke, so dass die Drahtenden,
dort wo sie mit den starren Bauteilen verbunden sind, sich nicht
in unmittelbarer Nähe
der Wärmesenke
befinden, vorliegt, dann befinden sich vorzugsweise 1 mm des Endes,
insbesondere 1–3
mm des Endes des Drahtes nicht in unmittelbarer Nähe der Wärmesenke.
Aber der Rest befindet sich in unmittelbarer Nähe der Wärmesenke. Für übermäßig lange Aktuatoren ist der
Kontraktionsverlust durch die Tatsache, dass 1–2 mm der Drahtenden, die an
die Befestigungspunkte zu den starren Bauteilen anschließen [von metallischen
starren Bauteilen ausgegangen] durch die Wärmeleitung der starren Bauteile
nicht signifikant ist; aber wenn die Aktuatoren verkleinert werden,
so dass die arbeitende Länge
jedes FGL-Drahtes weniger als 1 cm bis 5 cm beträgt, insbesondere weniger als
1 cm bis 3 cm, dann kann der Effekt der besseren Temperatursteuerung
signifikant die effektive arbeitende Länge steigern. Zum Beispiel,
wenn ein Aktuator von insgesamt 4,5 cm Länge Draht eine arbeitende Länge von
4 cm hat und an jedem Ende, wo der Draht befestigt ist, 2 mm verliert
und diese Bereiche niemals auf Af erwärmt werden,
dann ist der Verlust der effektiven Arbeitslänge der Drähte 10%. Mit dem zweiten Merkmal
der Erfindung, nämlich
indem der Verlust des Endes von 2 mm auf 1 mm verkürzt wird,
gewinnt die Arbeitslänge
5% zurück.
Falls die Aktuatoren 2,5 cm lang wären, mit Drähten einer Arbeitslänge von
2 cm, läge
der Verlust ohne das zweite Merkmal bei 20%, und die Rückgewinnung durch
das zweite Merkmal der Erfindung würde 10% betragen. Berücksichtigt
man, dass die Drähte
typischerweise mit einem Kontraktionsgrad von nur 3–4% ihrer
Arbeitslänge
arbeiten, ist einleuchtend, dass wenn die Aktuatoren kürzer werden,
Verbesserungen der Temperatursteuerung, wie es das zweite Merkmal
dieser Erfindung darstellt, einen höheren Stellenwert erhalten.
Also, weil Heizen so viel wie möglich über Af die Art und Weise ist, um die Kontraktion
der FGL-Drähte
zu maximieren, führt
der Wunsch, die Wärmeeinspeisung
in den FGL-Draht zu steigern, um die Enden zu heizen dazu, dass
die Drahtmitte übermäßig erwärmt wird
und er dadurch beschädigt
wird – wenn
nicht sofort, dann wenigstens über
viele Zyklen. Die Kombination des ersten und zweiten Merkmals der
Erfindung maximiert somit die effektive Arbeitslänge eines FGL-Drahtes, während das
Risiko, den Draht zu überhitzen
minimiert wird und somit die Verwendung des FGL-Drahtes im Aktuator optimiert wird.
-
Wie
es wohl aus der Technik der FGL-Aktuatoren bekannt ist, ist pro
Längeneinheit
die zu kühlende
Drahtmasse proportional zur Querschnittsfläche des Drahtes (eine Funktion
des Quadrates des Durchmessers), während die Kühlrate proportional zur Oberfläche des
Drahtes (eine Funktion des Durchmessers) ist. Tatsächlich ist
diese Rate ferner mit der Wärmeleitfähigkeit
des Drahtes selbst verbunden, aber es ist offensichtlich, dass die
Kühlrate eines
FGL-Drahtes von der Af-Temperatur zu seiner Mf-Temperatur wesentlich mit der Abnahme des Drahtdurchmessers
abnimmt. Das verkürzt
die Zyklusdauer eines FGL-Aktuators, da die Aufwärmdauer von der Mf-Temperatur
zur Af-Temperatur immer wesentlich kürzer ist
als die Abkühlzeit,
vorausgesetzt, dass genügend
Energie zugeführt
wird, um eine schnelle Aufwärmrate
zu erzielen. Zum Beispiel, während
ein Draht mit einem Durchmesser von 250 μm eine Zyklusdauer von 6–7 s oder
mehr hat, hat ein Draht mit 50 μm
Durchmesser eine Zyklusdauer von weniger als 1 s, und ein Draht
mit einem Durchmesser von 37 μm
hat eine Zyklusdauer von 0,4 s für
den ersten Zyklus.
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Das
Grunddesign des hubvervielfachenden FGL-Aktuators umfasst eine Vielzahl
von parallel, einschließlich
konzentrisch angeordneten, starren (d. h. nicht-FGL) Bauteilen,
die relativ frei aneinander gleiten können. Jedes ist gegenseitig
durch FGL-Draht
derart verbunden, dass der Hub des Aktuators im Wesentlichen gleich
der Summe der Hübe der
einzelnen FGL-Drähte
ist.
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Bei
einem Aktuator mit gestapelten Platten umfasst der Aktuator einen
Satz gestapelter, parallel angeordneter Platte, die voneinander
elektrisch isoliert sind und durch FGL-Drähte verbunden werden. Der Aufbau
eines solchen Aktuators ist in 2 dargestellt.
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2 zeigt
schematisch einen Aktuator mit gestapelten Platten, der mit 20 bezeichnet
ist und der drei starre leitende Platten 21–23 umfasst,
die durch zwei FGL-Drähte 212 und 213 verbunden
sind. Draht 212 ist mit Platte 21 am Punkt 21A und
Platte 22 an Punkt 22B verbunden, während Draht 223 mit
Platte 22 an Punkt 22A und mit Platte 23 an
Punkt 23B verbunden ist.
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Die
Platten 21 bis 23 sind voneinander beabstandet
und sind jeweils voneinander elektrisch isoliert wie z. B. mit Polymerfolien,
wie z. B. Thermoplaste (z. B. Polyester wie Poly(ethylenterephthalat),
Polyamide wie Nylon, Polyimide wie KAPTON®, oder ähnlichem),
vorzugsweise wird ein Polymer mit einem niedrigen Reibwert (z. B.
fluoridierte Polymere wie Polytetrafluorethylen) zwischen sie eingebracht oder
eine Polymerummantelung um die Platten gebracht, so dass die Platten
einfach aneinander gleiten können.
Platte 21 ist mit einem äußeren Befestigungspunkt versehen,
wie es Öffnung 211 am
Ende, benachbart zu dem Befestigungspunkt 21A des Drahtes
zeigt, während
Platte 23 mit einem äußeren Befestigungspunkt,
abgebildet als Öffnung 231 am Ende
benachbart zu Befestigungspunkt 23B. Wenn eine Spannung
an den Aktuator zwischen den Punkten 21 und 23 auf
den Platten angelegt wird, werden die FGL-Drähte 212 und 213 erwärmt und
ziehen sich somit zusammen. Dabei bewegen sich die äußeren Befestigungspunkte 211 und 231 näher aufeinander
zu. Der Hub des Aktuators ist ungefähr der Summe der einzelnen
Kontraktionen der Drähte 212 und 223,
und deshalb etwa zweimal der Kontraktion jedes einzelnen Drahtes,
die ausgeübte
Kraft ist nicht wesentlich kleiner als die ausgeübte Kraft jedes Drahtes. Es
ist offensichtlich, dass ein erhöhter
Hub für den
Aktuator durch eine Erhöhung
der Anzahl der Platten und Drähte
erhalten werden kann. In dieser Figur, welche darauf abzielt die
Prinzipien eines solchen Aktuators zu veranschaulichen, sind keine
bestimmten Abstände
(oder "unmittelbaren
Nähen") zwischen den FGL-Drähten und
starren Platten aufgeführt.
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Eine
Abwandlung des Aktuators, wie es in 2 gezeigt
ist, ist in den 3, 4, 5A und 5B dargestellt.
Hier wird das erste Merkmal der Erfindung veranschaulicht.
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3 zeigt
eine Doppel-T-Stück-
oder „Hundeknochen-" förmige Platte
dieses Aktuators. Die Platte, die mit 30 bezeichnet ist,
hat einen länglichen Schaft
und Enden 32 und 33. Äußere Befestigungspunkte 32A und 33A welche
zum Beispiel Öffnungen sein
können,
an denen externe Vorspannglieder oder Ähnliches angebracht werden
können,
können
an einem oder beiden Enden der Platte vorhanden sein. Jedoch ist
typischerweise nur ein Ende der untersten Platte und das andere
Ende der obersten Platte nach außen hin angeschlossen, um die
Kraft des Aktuators an eine externe Last zu leiten. Es ist zweckdienlich für alle Platten,
dass sie genauso gefertigt sind. An den Enden 32 und 33 sind
auch die Drahtbefestigungspunkte 32B und 33B vorhanden.
Diese sind an den Seiten der Enden der Anschaulichkeit halber gezeigt,
können
aber angeordnet sein, wo immer es zweckmäßig ist. Es ist auch möglich, dass ähnliche Drahtbefestigungspunkte
an den anderen Seiten der Enden vorhanden sind, so dass sie es ermöglichen, zwei
Drähten
zwischen jedem Plattepaar befestigt zu sein und die Kraft zu verdoppeln,
die vom Aktuator erhältlich
ist. Wie in den 4, 5A und 5B gezeigt,
ist kein besonderer Abstand (oder „unmittelbare Nähe") zwischen den FGL-Drähten und
den starren Platten vorhanden und wegen des Gehäuses, das in späteren Figuren
dargestellt ist und das die Platten beinhaltet um den Aktuator zu
bilden, wird ein verhältnismäßig großer Abstand
erwartet.
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4 ist
eine perspektivische Ansicht eines Aktuators, der mit 40 bezeichnet
ist, mit sechs übereinander
gestapelten Platten 41 bis 46 und fünf FGL-Drähten 411 bis 456.
In dieser FIG. werden die Drähte
in entspanntem Zustand gezeigt und der Aktuator ist in seiner gestreckten
Position dargestellt. Die Platten 41 bis 46, die
aus einem leitendem Material wie Messing hergestellt sind, werden,
durch Isolationsschichten (nicht gezeigt) getrennt, von einem Gehäuse 47 gehalten,
was dafür
sorgt, dass die Platten nur parallel verschiebbar sind. Das Gehäuse 47, welches
die Rolle der Wärmesenke
für die FGL-Drähte hat,
ist aus einem für
diesen Zweck geeigneten Material hergestellt, wie aus Metall oder
Metalllegierungen, wie sie oben aufgeführt sind und ist von den Platten
elektrisch isoliert, wie z. B. durch einen Isolationslack oder durch
andere Isolationsschichten auf seiner inneren Oberfläche. Der
Aktuator kann über
die Punkte 41A (wo der Draht 412 mit der Platte 41 verbunden
ist) und 46B (wo der Draht 456 mit der Platte 46 verbunden
ist), oder, falls die Platten elektrisch leitend sind, an jeder
beliebigen Stelle auf den Platten 41 und 46 mit
Energie versorgt werden, und der Schaltkreis wird durch alle sechs Platten
und fünf
Drähte
geschlossen.
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5A und 5B sind
Seitenansichten eines Aktuators, wobei 5A (wie 4)
einen Aktuator in seiner ausgestreckten Position darstellt und 5B ihn
in seiner kontrahierten Position zeigt, wobei die dicken Pfeile
in Richtung der Kontraktion zeigen. Hier wird die Kontraktion als
symmetrisch gezeigt, so dass die Enden der Platten auf einer Linie liegen.
Aber das ist keine Bedingung. Der Hub des Aktuators beträgt etwa
das fünffache
der Kontraktion eines einzelnen Drahtes, während die Kraft, die durch
den Aktuator hervorgerufen werden kann, nicht wesentlich unter der
liegt, die durch jeden Draht hervorgerufen werden kann.
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Obwohl
der Aktuator (wie sämtliche
FGL-Aktuatoren dieser Erfindung) während er erwärmt wird durch
Kontraktion des FGL-Drahtes
arbeitet, so dass der Aktuator seine Länge vermindert, wie es in 5B gezeigt
ist, versteht ein Fachmann leicht, dass es möglich ist, ein Platte wie Platte 41 an
dem gegenüberliegendem
Ende der Platte, die den Befestigungspunkt 41A aufweist,
mit einem Ansatzstück 411 zu
verlängern.
Wenn man die relativen Positionen des Befestigungspunktes 46B und
dem Ansatzstück 411 in 5A und 5B vergleicht,
sieht man, dass das Ansatzstück 411 gegenüber dem
Befestigungspunkt 46B hervorsteht, wenn der Aktuator kontrahiert
ist. Also kann durch Streckung einer der äußersten Platten und Befestigung
der anderen äußersten
Platte der Aktuator, basierend auf der Kontraktion, eine Last schieben
anstelle sie zu ziehen, je nachdem, wie es für den jeweiligen Zweck gewünscht wird.
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In
den Varianten der 3 bis 5B, wie sie
oben gezeigt wurden, sind die FGL-Drähte nur auf einer Seite der
Enden gezeigt. Aber es ist möglich,
einen zweiten Satz Drähte
auf der anderen Seite der Enden zu haben, um die ausgeübte Kraft
zu verdoppeln. Also kann, wie vorher beschrieben, die Anzahl der Platten
und Drähte
erhöht
werden, um den Hub des Aktuators zu erhöhen.
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Ein
Merkmal, das vorhanden ist, um die benötigte Gesamtspannung zu reduzieren,
um einen Aktuator mit mehreren Platten anzutreiben, wenn die Anzahl
der Platten ansteigt, ist es, eine ungerade Anzahl an Platten zu
verwenden (auch Anzahl an FGL-Drähten)
und anstelle zwischen die äußersten Platten
an den Aktuator eine Spannung anzulegen (wo der Widerstand des Aktuators,
unterstellt, dass der Plattenwiderstand signifikant kleiner ist
als der Drahtwiderstand, sich aus der Summe der Widerstände aller
Drähte
ergibt), die äußersten
Platten elektrisch zu verbinden und eine Spannung zwischen diesen
beiden Platten und der mittleren Platte anzulegen (wobei der Widerstand
des Aktuators dann ein Viertel der Summe der Widerstände aller
Drähte
beträgt).
Dies ermöglicht
es, eine niedrigere Versorgungsspannung zu verwenden, um einen gegebenen Stromfluss
durch den Aktuator zu erzeugen. Wenn die äußersten Platten nicht elektrisch
verbunden sind, und eine Spannung zwischen einer der äußeren Platten
und der mittleren Platten angelegt wird, wird nur die Hälfte des
Aktuators mit Energie versorgt.
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Natürlich ist
es auch möglich,
einen Schaltkreis für
einen Aktuator zu entwickeln, so dass jeder FGL-Draht einzeln oder
jeder gewählte
Anteil der Drähte
mit Energie versorgt werden kann (z. B. ein Drittel der Drähte anstelle
der Hälfte,
wie in vorstehendem Abschnitt). Solche Variationen sind in dieser Erfindung
enthalten.
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Das
Gehäuse 47 fungiert
als Wärmesenke der
Drähte,
in dem es derart um die Platten angeordnet ist, dass sich die Drähte in "unmittelbarer Nähe" (wie oben definiert)
zu dem Gehäuse
befinden.
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6 ist
eine Draufsicht auf ein starres Bauteil ("Platte") eines FGL-Aktuators dieser Erfindung, die
den Abstand zwischen dem FGL-Draht und dem starren Bauteil veranschaulicht,
wobei der starre Bauteil als Wärmesenke
wirkt. Der Einfachheit halber werden keine der Merkmale des starren
Bauteils außer
diesen, die sich auf den Abstand des Drahtes beziehen (z. B. Merkmale,
die sich auf die Energieversorgung des Aktuators, Bewegung der Platten
untereinander, usw., einige dieser Merkmale werden in den 3 bis 5B gezeigt),
in den 6 bis 8B gezeigt. Ebenfalls der Einfachheit
halber ist der Draht 61 mit beiden Enden 62A und 62B des
gleichen starren Bauteils verbunden dargestellt. Dies ist in ähnlicher
Weise vereinfacht in 7 bis 8B dargestellt,
obwohl natürlich
bei dem vorliegenden Aktuator jeder Draht an zwei anliegende starre
Bauteile angebracht ist, um eine Relativbewegung zwischen diesen
beiden zu erzeugen (wie oben in 4 bis 5B und
unten in 9 gezeigt). Der Abstand „d" zwischen dem FGL-Draht 61 und
dem starren Bauteil 62 ist so gehalten, dass sich der FGL-Draht
in „unmittelbarer" Nähe (wie
definiert) zur geraden Kante 63 des starren Bauteils befindet,
das sich am nächsten
zum Draht befindet. Bei dem vorliegenden Aktuator befindet sich
der FGL-Draht in „unmittelbarer" Nähe zu den
nächstgelegenen
Kanten der starren Bauteile zwischen denen es angeschlossen ist. Auf
diese Art und Weise wird die Temperatur des Drahtes durch den Kühleffekt
des starren Bauteils gesteuert; und Temperaturüberschreitungen in dem Mittelabschnitt
des Drahtes werden vermieden und die Kühlrate des Drahtes wird erhöht, wenn
keine Energieversorgung stattfindet. So erhält man die Vorteile des ersten
Merkmals dieser Erfindung. Dies bietet Vorteile bei der Zyklusdauer
und bietet voraussichtlich einen Vorteil bei der Lebensdauer durch
die Minimierung der Überhitzung
(abhängig
von der Steuerungsmethode, die für
das Erwärmen
des Drahts angewendet wird – wenn
das Erwärmen
lediglich durch die Form der Kontraktionskurve gesteuert wird, ist der
Vorteil nicht sehr groß,
aber er wäre
größer, wenn die
Steuerung auf der Messung der Drahttemperatur basieren würde).
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Weil
der FGL-Draht 61 auf eine elektrisch leitende Art und Weise
(wie z. B. durch Crimpen) an den Enden 62A und 62B des
starren Bauteils 62 befestigt ist, gibt es nicht nur thermischen
Verlust beim FGL-Draht durch Leitung von wärme durch die Luft zur geraden
Kante 63 des starren Bauteils 62, sondern es gibt
thermischen Verlust durch Leitung von Wärme direkt von den Enden des
Drahtes zu den Enden 62A und 62B des starren Bauteils 62 und
durch Leitung von Wärme
durch die Luft zu diesen Enden 62A und 62B. Wenn
der Draht mit Energie versorgt wird, gibt es deshalb ein Temperaturgefälle entlang des
Drahtes, wobei die Enden des Drahtes kühler als der mittlere Teil
sind. Der Verlust von „Arbeitslänge" (die Länge des
Drahts, die für
eine vollständige
Kontraktion des Drahtes geeignet ist, wenn der Aktuator mit Energie
versorgt wird, ohne dass dem Draht Schaden zugefügt wird) des FGL-Drahtes auf
Grund des Unvermögens
die Drahtenden auf Af aufzuwärmen, ohne
dass der Mittelabschnitt überhitzt
wird, beträgt
ungefähr
2 mm an jedem Ende, natürlich
abhängig
von der thermischen Masse des starren Bauteils 62 und insbesondere
seinen Enden 62A und 62B, wo der Draht 61 befestigt
ist.
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7 ist
eine Draufsicht auf das starre Bauteil („Platte") eines FGL-Aktuators dieser Erfindung, die
den Abstand veranschaulicht, der zwischen dem FGL-Draht und dem
starren Bauteil herrscht, wobei das starre Bauteil als Wärmesenke
fungiert und somit das zweite Merkmal dieser Erfindung zeigt. Der
Abstand „d" zwischen dem FGL-Draht 71 und
dem starren Bauteil 72 ist so gehalten, dass sich der Draht
in „unmittelbarer
Nähe” (wie definiert)
zu der geraden Kante 73 des starren Bauteils befindet,
die sich am nächsten
zum Mittelabschnitt des Drahtes befindet, z. B., so dass ein 75 μm Draht zwischen
150 und 300 μm
von der nächsten
Kante des starren Bauteils entfernt ist. Auf diese Art und Weise
wird die Temperatur des Drahtes durch den Kühleffekt des starren Bauteils
gesteuert; und Temperaturüberschreitungen
in dem Mittelabschnitt des Drahtes werden verhindert und die Kühlrate des
Drahtes wird gesteigert, so dass die Vorteile des ersten Merkmals
dieser Erfindung erhalten werden. Wegen der Ausschnitte 74,
die in die starren Bauteile an jedem Ende der Kante 73 geschnitten
sind, ist die Wärmeübertragung
des Drahtes zur Platte durch die Luft an diesen Enden vermindert,
und dies reduziert den Verlust an Arbeitslänge an den Enden wie es bei 6 beschrieben
wurde. Die Tiefe „t" jedes Ausschnittes 74 ist
so bemessen, dass sich der Draht nicht in „unmittelbarer Nähe" zum starren Bauteil
an der Unterkante 75 des Ausschnittes befindet, z. B. so
dass der Draht wenigstens das zehnfache des Drahtdurchmessers, insbesondere wenigstens
das 15-fache des Drahtdurchmessers (z. B. wenigstens 750 μm, insbesondere
wenigstens 1000 μm,
für einen
75 μm Draht)
von der Unterkante eines jeden Ausschnittes entfernt ist, um den
Kühleffekt
des als Wärmesenke
agierenden starren Bauteils zu reduzieren. Die Weite „w" eines jeden Ausschnittes
ist so bemessen, dass der Kühleffekt
der Enden, welcher oben beschrieben wurde, auf ein praktikables
Ausmaß reduziert
wird. Eine geeignete Weite „w" ist wenigstens 1
mm und geht bis zu 3 mm, so dass 1 bis 2 mm typisch für einen
rechtwinkligen Ausschnitt 74 sind.
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8A ist
eine Draufsicht auf ein weiteres starres Bauteil („Platte") eines FGL-Aktuators
dieser Erfindung, die den Abstand zwischen dem FGL-Draht und dem
starren Bauteil veranschaulicht, wobei das starre Bauteil als Wärmesenke
fungiert und somit das zweite Merkmal der Erfindung gezeigt wird.
Der Abstand „d" zwischen dem FGL-Draht 81 und
dem starren Bauteil 82 ist so gehalten, dass sich der Draht
in „unmittelbarer
Nähe” (wie definiert)
zu der geraden Kante 83 des starren Bauteils befindet, die
sich am nächsten
zum Mittelabschnitt des Drahtes befindet. In dieser Art und Weise
wird die Temperatur des Drahtes durch den Kühleffekt des starren Bauteils
gesteuert; und Temperaturüberschreitungen im
Mittelabschnitt des Drahtes werden vermieden und die Kühlungsrate
des Drahts wird erhöht,
so dass die Vorteile des ersten Merkmals dieser Erfindung erhalten
werden. Wegen der Ausschnitte 84, die in jedes Ende der
geraden Kante 83 des starren Bauteils geschnitten sind,
ist der Wärmeübergang
von dem Draht zur Platte an diesen Enden vermindert und dies reduziert
den Verlust von Arbeitslänge
an den Enden, wie es bei 6 beschrieben wurde. Die Tiefe „t" eines jeden Ausschnittes 84 ist
so bemessen, dass sich der Draht nicht in „unmittelbarer Nähe" zum starren Bauteil
befindet. Wenigstens die Bodenkante 85 des Ausschnittes
ist so bemessen, dass zum Beispiel der Draht wenigstens 750 μm, insbesondere
wenigstens 1000 μm
von der Bodenkante eines jeden Ausschnittes beabstandet ist, um
den Kühleffekt
der starren Bauteile zu reduzieren, und die Weite „w" oben an jedem Ausschnitt
ist so bemessen, dass der Kühleffekt
der Enden, wie er oben beschrieben ist auf ein praktikables Ausmaß reduziert
ist.
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Eine
geeignete Weite „w" liegt bei wenigstens
2 mm, und geht bis zu 4 mm, so dass 3 mm für das obere Maß eines
jeden trapezförmigen
Ausschnittes 84 typisch sind, während die Weite am Boden eines
jeden Ausschnittes an dem unteren Ende des dreiecksförmigen Ausschnittes 74 aus 7 typischerweise
z. B. 1 bis 2 mm, insbesondere 1 bis 1,5 mm beträgt. Die Tiefe der Ausschnitte
in den starren Bauteilen erhöht
sich oder vermindert sich bei FGL-Drähten mit größerem oder kleineren Durchmesser
und bei starren Bauteilen mit größerer oder kleinerer
Dicke oder thermischer Leitfähigkeit,
weil die Kühlung
des Drahtes durch die Luft zum starren Bauteil sich mit diesen Veränderungen
des Drahtes und der starren Bauteile verändert; aber die Weite steigt
relativ wenig, weil sie teilweise durch die direkte thermische Leitfähigkeit
zwischen dem FGL-Draht und den starren Bauteilen an ihren Befestigungspunkten
bestimmt wird.
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8B ist
eine Draufsicht auf ein weiteres starres Bauteil („Platte") eines FGL-Aktuators
dieser Erfindung, ähnlich
dem Bauteil aus 8B, wobei der FGL-Draht 811 sich
in "unmittelbarer
Nähe" (wie definiert)
zur Kante 813 des starren Bauteils 812 befindet,
die sich am nächsten
zum Mittelabschnitt des Drahtes befindet. Aber hier werden abgerundete Ausschnitte 814 anstelle
von scharfkantigen Ausschnitten 84 aus 8 gezeigt.
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Die
Strecke „d", die Form des Ausschnittes mit
Tiefe „t", Weite „w" und die Beschaffenheit,
können
auf die folgende Art und Weise ausgestaltet sein, wenn die Größenordnungen
des Drahtes und des starren Bauteils und deren thermische Eigenschaften bekannt
sind, und wenn gewisse Arbeitsparameter wie die Umgebungstemperatur
und die gewünschte Arbeitstemperatur
des Drahtes angenommen werden können:
- 1. Berechnung der Kühlung des Drahtes an den Verbindungsstellen
(Crimpen) zwischen dem Draht und dem starren Bauteil;
- 2. Berechnung der Kühlung
des Drahtes durch die Luft zum starren Bauteil, sowohl zu den Enden zum
starren Bauteil und zur Kante die sich am nächsten zum Draht befindet,
für eine
gewählte Anfangsform
des starren Bauteils (z. B. die Form wie sie in 7 gezeigt
ist);
- 3. Danach Bestimmung des Temperaturprofils des Drahtes;
- 4. Iterative Veränderung
der Form des starren Bauteils und Bestimmung des Temperaturprofils des
Drahtes, wobei darauf abgezielt wird, eine niedrigste Temperaturdifferenz
entlang des Drahtes bei Veränderung
des starren Bauteils zu erhalten.
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Die
Ausgestaltung einer geeigneten Form für starre Bauteile der FGL-Aktuatoren
dieser Erfindung kann in einfacher Art und Weise von einem Fachmann
auf dem Gebiet der FGL-Aktuatoren und -Technik durchgeführt werden,
unter Berücksichtigung
der Fähigkeiten
und der einer solchen Person verfügbaren Informationen, einschließlich der
Dokumente auf die sich diese Anmeldung bezieht und diese Offenbarung
selbst.
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Wenn
die Wärmesenke
weder das um die Platten des Aktuators vorhandene Gehäuse ist,
noch die Platten es selber sind, sondern sie sich vollständig außerhalb
des Aktuators befindet, ist alles, was bei der ersten Ausführung dieser
Erfindung gefordert ist, dass sich die Wärmesenke in „unmittelbarer
Nähe" zu den FGL-Drähten des
Aktuators befindet. Es wird keine Figur als notwendig erachtet weil
solch eine Anordnung durch die Beschreibung selbsterklärend ist.
Dann ist beträchtlicher
Freiraum bei der Gestaltung der Wärmesenke vorhanden, um deren
Effizienz zu erhöhen,
wie z. B. durch Hinzufügen
von Kühlrippen
oder anderen hitzeabweisenden Einrichtungen an den Seiten der Wärmesenke,
die nicht zu den Aktuatordrähten
weisen. Jedoch verursacht der Gebrauch einer vollständig externen
Wärmesenke einen
erhöhten
Aufwand und eine Vergrößerung des fertigen
Aktuators. Ein Vorteil einer externen Wärmesenke ist, dass ermöglicht wird,
dass eine Wärmesenke
mit einem aktiven Kühleffekt
verwendet werden kann, wie ein Peltier-Element, das eine Temperaturumgebung
während
des Kühlungszyklus
für den FGL-Draht
zur Verfügung
stellen kann. Die Steuerung dieses Peltier-Elementes kann mit der
Steuerung des FGL-Aktuators abgestimmt werden, so dass das Peltier-Element
mit Energie versorgt wird, wenn es vom FGL-Draht abgenommen wird,
so dass die Abkühlzeit
der FGL-Drähte
minimiert wird. Es ist ferner möglich,
wenn das Kühlelement
ein Peltier-Element ist, dieses in umgekehrter Funktion zu verwenden,
um der Wärmesenke
Wärme zuzufügen und
folglich den FGL-Drähten
während
des Betriebs des Aktuators um einen Hitzeverlust der Drähte zu minimieren
und die Zyklusgeschwindigkeit des Aktuators zu steigern.
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Beispiel – ein kleiner hubvervielfachender
Aktuator
-
9 zeigt
in einer Explosionsdarstellung eine Anordnung, im ganzen bezeichnet
mit 91, von Platten und Drähten dieser Ausführung und
die Grundplatte 92, auf die die Platten aufgebaut sind. Diese
Platten werden in einer parallelen Reihe auf dem Rahmen gestapelt,
Platte 911 ist hierbei die unterste, sukzessive gefolgt
von den Platten 912 bis 916 und abgedeckt mit
Platte 917. Jede Platte ist aus einem Material gefertigt,
das starr aber weich genug ist, um das Material auf die FGL-Drähte 921 bis 926 durch
die Crimpverbindungen 911A und 912B bis 916A und 917B zu
crimpen, ohne die Drähte
zu beschädigen
(übermäßige Kompression
der FGL-Drähte
erzeugt Brüchigkeit
und eine Änderung
der Leitfähigkeit).
Ein geeignetes Material für
die Platten ist Messing oder Nickelsilber. Andere Verbindungsmethoden
der Drähte
können
angewendet werden, aber Crimpen ist eine geeignete Methode, die
leicht ist, ökonomisch,
und nicht die Größe des zusammengebauten
Aktuators erhöht.
Die unterste Platte 911, welches die Platte des Aktuators
mit dem größten Spiel relativ
gesehen zur obersten Platte 917 ist, ist mit einem Befestigungspunkt 911C für externe
Verbindungen zu einer Last versehen, an dem der Aktuator zu ziehen
ist, wenn er kontrahiert und einer Verbindungscrimpe 911D für die Verbindung
mit einem Stromversorgungsdraht (nicht gezeigt). Die mittlere Platte 914 ist
ebenfalls mit einer Verbindungscrimpe 914D versehen, um
einen Stromversorgungsdraht anzuschließen (nicht gezeigt). Die oberste
Platte 917 ist mit einem Befestigungspunkt 917C versehen,
z. B. wird dieser gebraucht, um den Aktuator an eine externe Struktur
anzuschließen,
und ist außerdem
mit einer Verbindungscrimpe 917D versehen, um den Anschluss
eines Stromversorgungsdrahtes (nicht gezeigt) herzustellen. Die
Basis 92 kann aus jedem geeigneten nicht leitenden oder
isolierendem Material hergestellt sein, wie Thermoplastik, z. B.
ein technischer Thermoplast, und umfasst eine Grundplatte 92A aus
dem zwei beabstandete Pins 92B und 92C herausstehen.
Jede der Platten 911 bis 916 ist mit einem Schlitz
(nicht nummeriert) versehen, während die
oberste Platte 917 mit zwei Löchern versehen ist (nicht nummeriert).
Die Platten sind in der Reihenfolge 911 bis 917 auf
der Grundplatte 92A angeordnet und weisen eine Isolationsschicht
(welche aus einem separaten Stück
Isolationsmaterial wie ein Stück
Polymer sein kann, oder aus einer Isolationsschicht bestehen kann,
die eine oder beide Seiten der Platten ummanteln kann) zwischen
jedem Plattepaar auf, so dass die Pins 92B und 92C innerhalb
der Schlitze in den Platten 911 bis 916 und den
Löchern
in der Platte 917 liegen. Gezeigt sind die Platten mit
Ausschnitten (nicht nummeriert), die an den Crimpverbindungen 911A bis 917B angrenzen,
in der Art und Weise der Platten, wie es in 7 oder 8 gezeigt wird, und die Drähte 921 bis 926 weisen
einen Abstand von den entsprechenden Kanten der Platten auf, so
dass sie sich in „unmittelbarer
Nähe" zu diesen Kanten
befinden, wie es zu 6 bis 8 beschrieben
wurde; so dass beide, sowohl das erste als auch das zweite Merkmal
dieser Erfindung in dem Aktuator wie es in 9 und 10 dargestellt
ist, enthalten sind. Die Platten werden durch die Pins auf jegliche
konventionelle Art und Weise gehalten, so dass sie parallel zur Basisplatte
liegen; eine sehr geeignete ist, die Enden der Pins 92B, 92C,
die über
das Platte 917 hinaus stehen (wie in 10 gezeigt)
thermisch zu verformen, so dass sie die Platten in einer Art und
Weise, wie sie für
eine Anordnung von Kunststoffkomponenten gut bekannt ist fixieren,
und wie es beispielhaft in dem Verbindungssystem VELOBIND® ausgeführt ist.
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10 zeigt
einen zusammengesetzten Aktuator in einer Seitenansicht. Obwohl
jede der Platten 911 bis 917 und die Crimpverbindungsstellen 911A bis 917B gezeigt
sind, sind die FGL-Drähte aus
Vereinfachungsgründen
nicht gezeigt. Die Platten 911 bis 917 sind aus
halb gehärtetem
Nickel Silber hergestellt [eine Legierung die sich aus 55,25% Cu, 27,17%
Zn, 17,22% Ni, 0,26% Mn und 0,02% Pb zusammensetzt; ABC Metals Inc.
Elmhorst EL, 770 Alloy], 200 μm
dick um ein adäquates
Crimpen der FGL-Drähte ohne
Beschädigung
zu erlauben und trotzdem eine ausreichende Festigkeit den Platten
zu geben. Lagen aus 250 μm
dicken PET [Dupont Deljin MYLAR®A]
Isolierungen 931 bis 936 sind zwischen den Platten
angeordnet, isolieren die Platten gegenseitig elektrisch und ermöglichen
den Platten 911 bis 916 mit niedriger Reibung
zu gleiten, wenn sich der Aktuator kontrahiert und auseinander streckt.
Die Drähte
sind aus einer 75 μm
dicken DYNALLOY FLEXINOLTM TiNi-Legierung
mit einer Umwandlungstemperatur von 90°C, und sind unter einer Vorspannung von
10 g verbunden, um ein Durchhängen
zu vermeiden, das andererseits in einem Verlust von Bewegung des
Aktuators münden
würde.
Der Abstand zwischen den Crimpen (die Länge jedes Drahtsegmentes) ist
27 mm. Die Platten haben einen Ausschnitt an jeder Crimpe mit einer
Form, ähnlich
wie es in 8B gezeigt wurde, mit einer
Tiefe von 1,0 mm, einer Weite am Boden des Ausschnittes von etwa
1,2 mm und einer Weite oben am Ausschnitt von etwa 3,0 mm. Die Drähte sind
an die Platten gecrimpt, so dass sie etwa 200 μm von der nahen Kante der Platte entfernt
liegen, wenn der Aktuator zusammengesetzt ist. Ein geeignetes Material
für den
Rahmen ist ein technischer Thermoplast wie gefülltes Nylon 6/6 (NYLATRON® GS),
ein Polycarbonat, oder Ähnliches.
Der fertige Aktuator hat eine Höhe
von 6,1 mm, eine Weite von 5,3 mm, eine ausgezogene Länge von
38,6 mm [von dem Befestigungspunkt am Ende der untersten Platte
bis zum Verbindungscrimp für den
Stromversorgungsdraht am entgegengesetzten Ende der obersten Platte],
und eine kontrahierte Länge
von 34,6 mm, was einen Hub von 4 mm ergibt (12% Hub/Längen- Verhältnis).
Der vollständige
Aktuator wiegt lediglich 1,1 g. Der Aktuator hat eine Kontraktionskraft
von 70 g, eine Rückstellkraft
von 4 g und ein Kraftlimit, das 500 g übersteigt. Bei 4,0 V beträgt der Spitzenwert
des Stromes 470 mA. Die Pins 92B und 92C wirken
als mechanischer Haltepunkt mit den Schlitzen in den Platten zusammen
und begrenzen die maximale Ausdehnung und Kontraktion des Aktuators
und das Spiel der Platten insbesondere von Platte 91, an
das eine Last angeschlossen werden kann. Auf diese Art und Weise:
(1) kann das Anbringen einer überhöhten externen
Zugkraft, die viel größer als
eine vom Aktuator ausübbare
Kraft ist, die FGL-Elemente nicht überbeanspruchen; und (2) der
Aktuator zieht sich nicht bis zur Grenze seiner Fähigkeit
zusammen, so dass sichergestellt wird, dass die FGL-Elemente gleichmäßig altern
und an Beständigkeit
verlieren. Wie es wohlbekannt für
FGL-Elemente ist, wird der Aktuator über den gesamten Bereich zwischen
den Begrenzungen bewegt.
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Ein
weiteres Merkmal dieser Erfindung ist, dass der Aktuator mit elektrischen
Sensoren versehen werden kann, die die maximale Ausdehnung oder
Kontraktion des Aktuators erfassen und, z. B. der Sensor, der eine
maximale Kontraktion des Aktuators misst, mit einem Schalter verbunden
sein kann, der in dem Schaltkreis vorhanden ist, der die FGL-Drähte mit
Strom versorgt, wobei es der Schalter erlaubt, Stromfluss zum Aktuator
zuzulassen, wenn der Aktuator in seinem normalen Kontraktionsbereich
arbeitet, aber die Stromversorgung unterbricht, wenn der Aktuator
das Maximum der Kontraktion erreicht.
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Einen
beispielhaften Schaltkreis der diese Funktion enthält und teilweise
für eine
digitale Steuerung des Aktuators angepasst ist, ist in 11 gezeigt.
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In 11 ist
schematisch ein Aktuator dargestellt, der mit 1101 bezeichnet
ist. Der Aktuator 1101 ist ein 7-Platten Aktuator der Art,
wie es in 9 und 10 gezeigt
wurde. Mit einer untersten Platte 1111, welche die Platte
ist, die den größten Bewegungsbereich
aufweist (d. h. die Platte die an eine Last angeschlossen werden
würde).
Die übrigen
verbleibenden Platten werden nicht gezeigt. Dem Aktuator 1101 wird
Strom zugeführt,
indem die unterste Platte 1111 und die oberste Platte mit
der Stromquelle verbunden werden; im Schema dargestellt als +V mit
Drähten 1111A zur
untersten Platte 1111 und 1117A zur obersten Platte.
Die mittlere (vierte) Platte ist durch den Draht 1114A über den
Drain des MOSFET 1105 mit der Masse verbunden. Somit werden mit
diesem Schaltkreis eher zwei „Hälften" des Aktuators bei
einer niedrigeren Spannung parallel betrieben, als dass eine höhere Spannung
zwischen der obersten und untersten Platte angelegt wird, wie es oben
bereits diskutiert wurde. Platte 1111, welche leitend ist,
umfasst einen Teil eines elektrischen Schaltkreises von Kontakt 1111C durch
die Platte (in dem elektrischen Schaltkreis als 1111B gezeigt)
zum Kontakt 1111D. Wenn der Aktuator 1101 vollständig ausgestreckt
ist, d. h. bei 0% Kontraktion, berührt Kontakt 1111D den
Pin 1102 und das 0%-Signal liegt bei +V (digital high),
und erlaubt die Messung der 0%-Position durch einen externen Steuerkreis
(nicht gezeigt); auf die gleiche Weise, wenn der Aktuator 1101 vollständig zusammengezogen
ist, d. h. bei 100% Kontraktion, berührt Kontakt 1111C den
Pin 1103 und das 100%-Signal
liegt bei +V (digital high), was erlaubt, dass die 100%-Position
durch einen externen Steuerkreis gemessen wird. Wenn ein CTRL-Signal
anliegt, hebt dieses die Spannung am Gate des MOSFET 1105,
so dass MOSFET 1105 eingeschaltet ist und dem Aktuator 1101 wird
zwischen die Platten 1111/1117 und Platte 1114 Strom
zugeführt.
Dies führt
dazu, dass sich die FGL-Drähte und somit
der Aktuator 1101 selbst kontrahieren. Wenn er mit der
Kontraktion beginnt, löst
sich Kontakt 1111D von Pin 1102 und das 0%-Signal
wird auf digital low gesetzt. Wenn der Aktuator 1101 vollständig kontrahiert
ist, berührt
Kontakt 1111C den Pin 1103 und das 100%-Signal
wird digital high; somit wird Transistor 1106 eingeschaltet,
damit wird die Spannung am Gate des MOSFET 1105 gesenkt,
was dazu führt, dass
die Stromversorgung am Aktuator 1101 ausgeschaltet wird.
Wenn der Aktuator abkühlt
und sich wiederum ausdehnt, löst
sich Kontakt 1111C von Pin 1103. MOSFET 1105 schaltet
sich wieder an, und der Aktuator zieht sich wieder zusammen. Also,
solange das CTRL-Signal anliegt, zieht sich der Aktuator auf 100%-Kontraktion zusammen,
und pendelt dann in einem nahen Bereich um die 100%-Kontraktion.
Widerstände 1104 und 1107 bis 1109 steuern
den Stromfluss durch den Schaltkreis. Für den Aktuator, der in den 9 und 10 gezeigt
ist und in der Spezifikation beschrieben wurde ist die Frequenz
für diese
Kontraktion und Wiederausstreckung in der Nähe der 100%-Kontraktion ungefähr 50 Hz,
so dass es erscheint, dass der Aktuator 1101 völlig kontrahiert
bleibt, während
der Stromverbrauch selbst geregelt ist. Für solch einen Aktuator ist
ein geeigneter MOSFET der IRLML2502 und ein geeigneter Transistor
ist der MMBT3904, während
geeignete Widerstandswerte bei 10 kOhm liegen. Dies, zusammen mit
den Pins 1102 und 1103, kann durch SMD-Technik
auf einem flexiblen Schaltkreis angebracht sein und unterhalb oder
innerhalb eines hohlen Bauteils des Basisteils des Aktuators angebracht
sein, wobei dadurch die Größe des Aktuators
und seines Steuerkreises minimiert wird.
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Es
ergibt einen doppelten Vorteil, einen Schaltkreis, wie er in 11 gezeigt
ist, zu verwenden:
Erstens unterbricht der Schaltkreis die
Stromversorgung des Aktuators, sobald sich der Aktuator auf das gewünschte Ausmaß kontrahiert
hat. Dies stellt sicher, dass der Aktuator keinen weiteren Strom
verbraucht, sobald er das gewünschte
Kontraktionslimit erreicht, egal ob ein Steuersignal anliegt oder
nicht. Dadurch wird der Stromverbrauch minimiert der andererseits
stattfinden würde,
wenn der Aktuator gegen eine Begrenzung drückt oder versucht sich darüber hinaus
weiter zu kontrahieren. Es wird ebenso sichergestellt, dass der
FGL-Draht des Aktuators durch ein weiteres Anliegen von Energie
nicht überhitzt
wird, aber trotzdem wird die gewünschte
Kontraktion erreicht und diese Reduzierung der Beanspruchung und
eine Reduzierung der maximalen Temperatur der FGL-Drähte reduziert
eine Ermüdung und
maximiert die Lebensdauer (Anzahl der Zyklen) des Aktuators.
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Zweitens
ermöglicht
es der Schaltkreis, dass der Aktuator an seinem gewünschten
Ausmaß der Kontraktion
verharrt, möglicherweise
für eine
verlängerte
Dauer, bei einem Minimum an Strom verbrauch und einer minimalen Temperatur
des FGL-Drahtes. Für
die Zeit, die das Steuersignal anliegt und der Aktuator nicht vollständig kontrahiert
ist, wird dem Aktuator Energie zugeführt und dadurch eine Kontraktion verursacht.
Ist der Aktuator einmal vollständig
kontrahiert, so wird die Stromversorgung unterbrochen, jedoch sobald
der FGL-Draht kühlt
und sich wieder ausdehnt, dehnt sich der Aktuator wieder aus, und Stromfluss
zum Aktuator ist wieder hergestellt. Der Aktuator zieht sich daraufhin
wieder zusammen und erneut wird die Stromversorgung zum Aktuator
unterbrochen, usw.. Das An-/Ausschalten
ist hinreichend schnell, so dass der FGL-Draht eine notwendige konstante
Temperatur erreicht, die gerade ausreichend ist, um den Aktuator
in seiner maximalen Kontraktion zu halten, welche z. B. eine Temperatur
unter Af sein kann, was wiederum dazu führt, dass
Ermüdung
minimiert und die Lebensdauer des Aktuators maximiert wird. Weiterhin,
dadurch dass die FGL-Drähte lediglich
die Temperatur erreichen, die dafür notwendig ist, um die maximale
Kontraktion zu erreichen, sobald das Steuersignal unterbrochen ist
kühlen
sie schneller ab, als wenn sie bis auf Af aufgeheizt
worden wären,
und das vermindert die Zyklusdauer (erhöht die Zyklusfrequenz) des
Aktuators.
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Während der
Vorteil der Temperatursteuerung im Detail nur bei der Demonstration
der Arbeitsweise eines FGL-Aktuators beschrieben wurde, ist es für einen
Fachmann auf diesem Gebiet offensichtlich, dass die Ausführung auf
alle FGL-Aktuatoren übertragen
werden kann, bei denen die Vorteile, die diese Ausführung mit
sich bringt, notwendig sind oder gewünscht werden, wie etwa bei
solchen, wo die gewünschte
Kontraktion auf weniger als die Kontraktion des Aktuators begrenzt
werden muss, wo gewünscht wird,
dass der Aktuator für
eine verlängerte
Zeitdauer aktiviert bleibt (zusammengezogen) oder wo ein schnellerer
Zyklus und/oder eine längere
Lebensdauer des Aktuators gewünscht
werden. Andere Methoden als die gezeigte können verwendet werden, um das
Messen und Schalten zu vervollständigen. Diese
Steuerungstechnik kann z. B. ausgeführt werden, indem Sensoren/Schalter
verwendet werden, die abseits vom Aktuator liegen aber mit diesem
verbunden sind, um auf ihn einzuwirken (sie sind z. B. an die Last
angeschlossen, an die der Aktuator angeschlossen ist); und kann
mit einem reinen elektrischen Schaltkreis und einem einfachen Schalter,
der bei der maximalen Kontraktion des Aktuators geschlossen wird
ausgeführt
werden, eher jedoch mit der Transistorschaltung wie sie in 11 dargestellt ist.
Somit kann diese vierte Ausführungsform
der Erfindung einfach bei einem FGL-Aktuator dieser Erfindung angewendet
werden, der nur Merkmale der ersten Ausführungsform, Merkmale der ersten
und zweiten Ausführungsform
oder Merkmale aller Ausführungsformen
dieser Erfindung aufweist.
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Die
Software die benötigt
wird, um die verschiedenen Funktionen auszuführen, einschließlich der
Mess- und Steuerfunktionen für
die FGL-Aktuatoren dieser Erfindung, kann einfach von einem Fachmann
auf dem Gebiet der FGL-Aktuatoren und der damit verbundenen Elektronik
und ihrem Gebrauch fertiggestellt werden, unter Berücksichtigung
der Fähigkeiten
und der dem Fachmann verfügbaren
Informationen einschließlich
der Dokumente auf die in dieser Anmeldung Bezug genommen wird und
dieser Anmeldung selbst.
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Es
wurden mehrere Aspekte dieser Erfindung gezeigt, die jeweils bei
Anwendung bei einem FGL-Aktuator ihren eigenen Nutzen aufweisen,
so dass ein FGL-Aktuator, der nur ein Aspekt aufweist einen Vorteil
gegenüber
einem Aktuator aufweist, der diesen Aspekt nicht hat. Es ist offensichtlich,
dass sich die Vorteile der ausgeführten Aspekte addieren, wenn
mehr als ein Aspekt bei einem Aktuator realisiert ist, so dass ein
FGL-Aktuator, bei
dem mehr als ein Aspekt realisiert ist, einen größeren Vorteil hat, als ein
Aktuator, der weniger dieser Aspekte zeigt.
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Verschiedene
Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung sind einem
Fachmann offenkundig, ohne dass man sich von dem Bereich der Erfindung
entfernt. Obwohl die Erfindung im Zusammenhang mit besonders bevorzugten
Ausführungen
be schrieben wurde, sollte es offensichtlich sein, dass die Erfindung,
wie sie beansprucht wird, nicht übermäßig auf
die bestimmten Ausführungsformen
begrenzt ist. Allerdings befinden sich verschiedene Modifikationen
der beschriebenen Ausführungsformen
der Erfindung, welche für
einen Fachmann offensichtlich sind, im Bereich dieser Anmeldung
und den angefügten
Patentansprüchen.