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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kombination von Alkylosid und
Pyridincarboxamid zur Hemmung im Wesentlichen der Anlagerung von
Mikroorganismen der FamilieGerman translation Propionibacterium
acnes auf die Corneocyten. Sie betrifft insbesondere die topische
Verwendung dieser Kombination sowie eine in der Kosmetik und/oder
Therapie geeignete Zusammensetzung, die mindestens diese Kombination
enthält.
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Stand der Technik
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Unter
einem Produkt, das die Anlagerung eines Mikroorganismus an eine
menschliche, tierische oder pflanzliche Zelle hemmt, wird ein Produkt
verstanden, das (a) das Adhäsionsprotein
(auch „Adhäsionsmolekül" genannt) denaturiert
oder inaktiviert oder (b) sich an den oder die Rezeptoren des Adhäsionsproteins
anlagert, die an der Wand der Zelle vorhanden sind, wobei, gemäß einem
Mechanismus der kompetitiv genannt wird, die Anlagerung des Adhäsionsproteins
gehemmt wird. Das mikrobiologische Verfahren ist noch nicht eindeutig aufgeklärt. Früher wurde
angenommen, allerdings handelt es sich dabei um eine Theorie, die
für die
Anmelderin nicht bindend ist, dass der Mechanismus folgendes einschließen könnte:
- (A) die Inaktivierung des Adhäsionsproteins,
das im Allgemeinen ein Proteinprodukt ist, oder die Denaturierung
des Adhäsionsproteins,
was zur Abwesenheit oder zur wesentlichen Einschränkung der
Anlagerung des Adhäsionsproteins
an seinen oder seine speziellen Rezeptoren führt;
- (B) die Anlagerung der inhibitorischen Substanz an den oder
die Rezeptoren des Adhäsionsproteins,
was im Wesentlichen, durch Konkurrieren, die Anlagerung des Adhäsionsproteins
an seinen oder seine Zellrezeptoren verhindert oder hemmt; oder
- (C) gegebenenfalls ein Anteil von (A) plus (B).
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Es
ist bekannt, dass die Mono- und Polyaldehyde antibakterielle Eigenschaften
aufweisen und dass diese Produkte, in antibakteriellen Dosen, von
dem Organismus nicht vertragen werden: bei topischer Anwendung rufen
sie Reizungen hervor. Dies erklärt,
warum die Mono- und Polyaldehyde in den kosmetischen und pharmazeutischen
Präparaten
als Konservierungsmittel in geringeren Dosen verwendet werden. Siehe
diesbezüglich
WO-A-94/04167 und
der Artikel von N. MELTZER et al., Cosmetics and Toileteries. 1977:124,
95–98.
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Die
ausgegebene französische
Patentschrift
FR-B-2740039 empfiehlt
eine sehr wirksame technische Lösung
zur Hemmung der Anlagerung von Staphylokokken, insbesondere für die Stämme Staphylococcus
aureus, an die Corneocyten. Diese Lösung verwendet vorzugsweise
ein bestimmtes Dialdehyd, nämlich
Glutaraldehyd (oder 1,5-Pentandial) und eignet sich für das atopische
Ekzem und die Komplikationen dieser Erkrankung.
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In
dem Artikel von S. J. MILLER et al., Arch. Dermatol., 1988:124,
209–215,
wird empfohlen, auf eine freie Fettsäure zurückzugreifen, vorzugsweise aus
dem Stratum corneum [wo die Säure
in gebundener Form vorhanden ist (insbesondere in einer Esterform
des Triglycerid-Typs)], extrahiert oder isoliert, um die Corneocyten
vor der Wirkung der Stämme
von Staphylococcus aureus zu schützen.
Es wurde gefunden, dass die Verwendung einer Fettsäure eindeutig
unzureichend ist, um im Wesentlichen in vivo die Anlagerung der
Stämme von
Staphylococcus aureus zu hemmen.
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Jedoch
existiert ein Problem, das sich in Verbindung mit dem Punkt (C),
vorstehend, manifestiert. Die Phänomene
der Adhäsion
und Hemmung sind, auf pharmakologischem Gebiet, besonders komplex.
Um die Anlagerung der Mikroorganismen zu hemmen, muss das inhibitorische
Produkt entweder an die Adhäsionsstellen
der Corneocyten oder an diejenigen der Mikroorganismen binden. Wenn
dieses Produkt gleichzeitig an die beiden Typen von Stellen bindet,
kann es sich wie ein „Klebstoff" verhalten und die
Adhäsion
der Mikroorganismen an die Corneocyten verstärken. Somit ist demnach gemäß den eingesetzten experimentellen
Bedingungen (insbesondere: Inkubationsdauer, Konzentration der inhibitorischen
Substanz) die inhibitorische Wirkung eines Produkts auf die Adhäsion eines
Mikroorganismus an die Corneocyten zur Transformation in eine Wirkung
in der Lage, die die Haftung, die man vermeiden will, potenziert.
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Insbesondere
ist aus den veröffentlichten
Dokumenten
WO-A-97/22346 ,
US-A-6 080 323 ,
EP-A-0 252 276 ,
WO-A-95/09605 ,
CA-A-2 245 254 und
EP-A-0 185 971 bekannt,
dass Alkyloside, die mit den erfindungsgemäßen Alkylosiden der Formel
I, nachstehend, identisch oder ähnlich
sind, Substanzen sind, die als folgende Mittel bekannt sind: (i)
Tenside und (ii) Mikrobizide (insbesondere Bakterizide, Fungizide,
Viruzide, Desinfektionsmittel und/oder Antiseptika.
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Das
Dokument
WO-A-97/22346 lehrt
die topische Behandlung von Akne durch Zerstörung der verantwortlichen Stämme, nämlich die
Stämme
von Propionibacterium acnes (siehe Seite 9, Zeile 13 und Seite 13, Zeile
17) mittels eines Alkylosids, PLANTAREN
® 1200
(siehe Bsp. 2–4,
6 und 9–10),
welches ein Alkylosid der Formel I, nachstehend, ist, gegebenenfalls
in Kombination mit einem anderen Wirkstoff (siehe Seite 20, Zeilen 13–17), wie
eines Fettsäureamids.
Weder beschreibt noch schlägt
dieses Dokument jedoch einerseits die erfindungsgemäße Kombination
Alkylosid/Pyridincarboxamid und seine inhibitorische Wirkung auf
die Anlagerung der Stämme
von Propionibacterium acnes auf die Corneocyten vor.
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Die
US-Patentschrift US-A-6
080 323 beschreibt die Verwendung von Alkylosiden als oberflächenaktive
und antibakterielle Mittel bei der Dekontamination der in Systeme
von Schmutzwasser eingetauchten Oberflächen in Hinblick auf die Beseitigung
der Biofilme.
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Auf
dem Gebiet der Desinfektion schlägt
die
EP-A-0 252 276 Alkyloside
als Potenzierer von Alkoholen und/oder Säuren vor,
WO-A-95/09605 empfiehlt
eine Kombination Alkylosid/Halogenphenol und
EP-A-0 185 971 betrifft Alkyloside
als Potenzierer von antiseptischen Substanzen, die der Gesamtheit
der Biguanide angehören.
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Die
kanadische veröffentlichte
Patentschrift
CA-A 2
254 245 beschreibt eine Kombination Alkylosid/Iod zur Behandlung
der Haut und der Haare gegen bestimmte Dermatosen, wie seborrhöische Dermatitis,
Ekzem und Psoriasis.
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Neben
den zuvor zitierten Dokumenten, die Techniken betreffen, die Mikroben
zerstören,
ist aus der Patenschrift
US-A-5
416 075 eine Emulsion (insbesondere vom Typ Öl-in-Wasser)
bekannt, die eine wässrige Phase,
eine ölige
Phase und ein Emulgiersystem umfasst, das eine amphiphile Verbindung
enthält,
die am Ende ihrer hydrophilen Gruppe ein biospezifisches Fragment
aufweist, um die Anlagerung von Mikroorganismen an eine Wand zu
verhindern. Die amphiphile Verbindung ist zweckmäßigerweise ein Zuckerderivat
des Aldobionamid-Typs oder des Lipoteichoinsäure-Typs, das mehrere Phosphat-
und Alaningruppen umfasst (siehe Spalte 4, Zeilen 52–63, Spalte
5, Zeilen 14–31
und Spalte 7, Zeilen 2–19).
Mit einer solchen polyfunktionellen amphiphilen Verbindung sind
die vorgenannten Risiken der Adhäsion
der Mikroorganismen an ihre Rezeptoren nicht nichtig. Es findet
sich ferner, dass diese amerikanische Patentschrift als weiter vorstehend
besprochener Stand der Technik (i) die Kombination von Alkylosid/Pyridincarboxamid
gemäß der Erfindung,
(ii) ihre Hemmung der Anlagerung von Stämmen von Propionibacterium
acnes an die Corneocyten und (iii) ihre topische Bedeutung gegenüber der
Akne weder beschreibt noch nahe legt.
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Schließlich sind
von der Seite 35 der
WO
00/610066 A Shampoo-Zusammensetzungen
bekannt, die eine Komponente I, die ein Cocoglycosid (d. h. PLANTACARE
® 818)
ist, als nicht ionisches Tensid [das gemäß der vorliegenden Erfindung
nicht geeignet ist] und eine Komponente II, die Nikotinamid ist
(d. h. 3-Pyridincarboxamid),
in Kombination mit einer großen
Anzahl von anderen Bestandteilen umfassen. Dieses Dokument berücksichtigt
einerseits nicht die Verwendung der Kombination von Alkylglycosid/Pyridincarboxamid
zur Hemmung der Anlagerung der Stämme von Propionibacterium acnes
an die Corneocyten und andererseits nicht das Gewichtsverhältnis I/II,
das 1/1 bis 1/4 beträgt,
der Kombination und der erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
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Ziel der Erfindung
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Es
besteht ein zufriedenzustellender Bedarf, was den Schutz der Corneocyten
gegenüber
Bakterienstämmen
betrifft, welches die Stämme
von Propionibacterium acnes sind, einerseits, und was eine technische
Lösung
betrifft, um das vorstehend angesprochene Problem der Potenzierung
der Adhäsion
abzumildern, andererseits.
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Es
wird vorgeschlagen, eine neue Lösung
bereitzustellen, die eine bestimmte Kombination verwendet, die die
Anlagerung von Propionibacterium acnes an die Corneocyten hemmt
und die ihre inhibitorischen Eigenschaften beibehält, wenn
die experimentellen Bedingungen variieren.
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Gegenstand der Erfindung
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Das
vorgenannte Ziel wurde dank einer neuen technischen Lösung erreicht,
die eine Kombination von Alkylosid/Pyridincarboxamid verwendet.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Kombination zur
topischen Anwendung in der Kosmetik oder in der Therapie vorgeschlagen
von
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- 1. einer Alkylosidsubstanz, bestehend aus Alkylglycosiden,
Alkylglycosiden, die gewichtsbezogen mindestens 75% von
(i)
Alkylglycosiden der Formel I wobei n eine Zahl mit einem
Wert von 0 bis 1 ist; und
R(CH2)12 oder (CH2)14 ist; und
(ii) ihren Gemischen, mit
- 2. mindestens einer Substanz, die der Gesamtheit der Pyridincarboxamide
der Formel II angehört, wobei das Gewichtsverhältnis I/II
zwischen 1/1 und 1/4 liegt, um die Anlagerung von Stämmen von
Propionibacterium acnes an die Corneocyten zu hemmen.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird eine neue Zusammensetzung zur
topischen Anwendung in der Kosmetik und Therapie empfohlen, wobei
die Zusammensetzung dadurch gekennzeichnet ist, dass sie in Kombination
mit einem dermatologisch verträglichen
Hilfsstoff umfasst:
- 1. eine Alkylosidsubstanz,
bestehend aus Alkylglycosiden, Alkylglycosiden, die gewichtsbezogen
mindestens 75% von
(i) Alkylglycosiden der Formel I wobei n eine Zahl mit einem
Wert von 0 bis 1 ist; und
R(CH2)12 oder (CH2)14 ist; und
(ii) ihren Gemischen umfasst;
und
- 2. mindestens eine Substanz, die der Gesamtheit der Pyridincarboxamide
der Formel II angehört, wobei das Gewichtsverhältnis I/II
zwischen 1/1 und 1/4 liegt, um die Anlagerung von Stämmen von
Propionibacterium acnes an die Corneocyten zu hemmen.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der Erfindung wird eine neue Verwendung der Kombination
einer Alkylosidsubstanz bestehend aus Alkylglycosiden, Alkylglycosiden,
die gewichtsbezogen mindestens 75% von
(i) Alkylglycosiden
der Formel I
wobei n eine Zahl mit einem
Wert von 0 bis 1 ist; und
R(CH
2)
12 oder (CH
2)
14 ist; und
(ii) ihren Gemischen umfasst,
mit
mindestens einer Substanz, die der Gesamtheit der Pyridincarboxamide
der Formel II
angehört, wobei das Gewichtsverhältnis I/II
zwischen 1/1 und 1/4 liegt, zur Herstellung einer Zusammensetzung,
die zur lokalen kosmetischen oder therapeutischen Verwendung gegen
Akne, die durch eine Anlagerung der Stämme von Propionibacterium acnes
an die Corneocyten hervorgerufen wurde, bestimmt ist.
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Bei
dieser Verwendung liegt das Gewichtsverhältnis I/II zweckmäßigerweise
zwischen 1/1 und 1/4 und besser zwischen 2/3 und 3/4.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Gemische
von Alkylglycosiden, die Produkte der Formel I enthalten, sind bereits
im Handel, insbesondere unter den Markennamen PLANTACARE® und
PLANTAREN®,
und jedes Alkylglycosid von diesem Gemisch kann gemäß einem
an sich bekannten Arbeitsverfahren durch Anwendung klassischer Reaktionsmechanismen
synthetisiert werden.
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Erfindungsgemäß ist es
wichtig, dass R eine lineare C12- oder C14-Kohlenwasserstoffkette
ist oder dass, im Rahmen eines Gemisches von Alkylglycosiden, der
Gehalt an Verbindungen an C12-C14-Verbindungen
größer oder
gleich 75 Gew.-% (vorzugsweise größer oder gleich 80 Gew.-%),
bezogen auf das Gewicht des Gemisches, beträgt.
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Wenn
R(CH2)8 oder (CH2)10 darstellt, ist
jede resultierende Alkylglycosid-Verbindung inaktiv oder unzureichend
aktiv, um die Adhäsion
der Propionibacterium acnes an die Adhäsionsstellen der Corneocyten
zu hemmen. Das Gleiche trifft zu, wenn R eine lineare C16-
[d. h. (CH2)16]
oder höhere
Kohlenwasserstoffkette ist.
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PLANTACARE
® 1200,
das ein Gemisch ist, das umfasst:
Produkte
mit linearer Kette ≤ C10 | 0
bis 2 Gew.-% |
Produkte
mit linearer Kette ≥ C16 | 0
bis 6 Gew.-% und |
Produkte
mit linearer C12-C14-Kette | 100
bis 92 Gew.-% |
eignet sich als inhibitorische Substanz in Kombination
mit einer Pyridincarboxamid-Substanz,
die die Anlagerung von Propionibacterium acnes an menschliche Corneocyten
hemmt.
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Im
Gegenzug eignen sich die handelsüblichen
Gemische unter den Handelsnamen „PLANTACARE
® 2000" und „PLANTACARE
® 818" mit Rücksicht
auf ihre Zusammensetzung erfindungsgemäß nicht (in den gleichen Dosen
wie PLANTACARE
® 1200):
Produkte mit linearer Kette | „PLANTACARE ® 2000" | „PLANTACARE ® 828" |
≤ C10 | 60
bis 75 Gew.-% | 39
bis 53 Gew.-% |
≥ C16 | 0
bis 1 Gew.-% | 0
bis 4 Gew.-% |
C12-C14 | 40
bis 24 Gew.-% | 61
bis 43 Gew.-% |
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Zweckmäßigerweise
ist R-H eine Laurylgruppe [(CH2)12H], eher noch eine Myristylgruppe [(CH2)14H].
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Ebenfalls
hat n auf zweckmäßige Weise
als Wert 0, 1 oder 2. Es sollte dennoch angemerkt werden, dass wenn
ein Gemisch (wie das vorgenannte PLANTACARE®) verwendet
wird, eine Kombination von mehreren Molekülen der Formel I vorliegt und
n global zu einer Bruchzahl zweckmäßigerweise zwischen 0,2 und 1,6
wird.
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Die
erfindungsgemäßen Alkylglycoside
der Formel I umfassen insbesondere:
- • die α- und β-Alkylgalactoside
der Formel:
- • die α- und β-Alkylglycoside
der Formel: und
- • die α- und β-Alkylmannoside
der Formel:
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Praktischerweise
sind die Alkylglycosid-Verbindungen der Formel Ib (d. h. die α- und β-Alkylglycoside) gegenüber denjenigen
der Formeln Ia und Ic stärker
bevorzugt.
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Die
Pyridincarboxamide von Formel II, vorstehend, umfassen 2-Pyridincarboxamid
(Picolinamid), 3-Pyridincarboxamid (Nikotinamid) und 4-Pyridincarboxamid
(Isonikotinamid) der jeweiligen Formeln IIa, IIb und IIc:
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Das
bevorzugte erfindungsgemäße Pyridincarboxamid
ist 3-Pyrodincarboxamid.
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Die
Substanzen der Formel I und ihre Kombinationen mit dem Pyridincarboxamiden
der Formel II sind zur Hemmung der Anlagerung der Stämme von
Propionibacterium acnes wirksam. Insbesondere wurde festgestellt,
dass die Alkylglycoside der Formel I in Verbindung mit den Pyridincarboxamiden
der Formel II die Rezeptorstellen der Propionibacterium acnes blockieren.
Nach Verabreichung dieser Produkte auf topischem Weg (insbesondere
in Form von Gel) ist die Menge der vorgenannten Stämme, die
sich anlagert, im Falle von Akne, die von den Stämmen von Propionibacterium
acnes herrührt,
eindeutig geringer.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
weist eine Synergie auf, was die Hemmung der Anlagerung von Propionibacterium
acnes an die Corneocyten betrifft. Diese Synergie ist besonders
auffallend, wenn das Gewichtsverhältnis I/II zwischen 1/1 und
1/4 liegt.
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Die
Zusammensetzung umfasst zweckmäßigerweise
(1.) 1 bis 2 Gewichtsteile einer Substanz, ausgewählt aus
den Alkylglycosiden der Formel I und ihren Gemischen, (2.) 1 bis
4 Gewichtsteile einer Substanz, ausgewählt aus den Pyridincarboxamiden
der Formel II und ihren Gemischen.
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Praktischerweise
liegt das besonders bevorzugte Gewichtsverhältnis I/II zwischen 2/3 und
3/4 (die Synergie ist demnach maximal), wobei die entsprechende
erfindungsgemäße Zusammensetzung
dann insbesondere 4 Gew.-% von (1.) und 6 Gew.-% von (2.) oder 3
Gew.-% von (1.) und 4 Gew.-% von (2.) enthalten kann.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung werden besser bei der folgenden
Lektüre
der Ausführungsbeispiele
und der Versuchsergebnisse besser verstanden.
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Natürlich ist
die Gesamtheit dieser Elemente nicht einschränkend, sondern ist als Erläuterung
angegeben.
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Beispiel 1
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Es
wird eine Zusammensetzung in Form von Gel mit der folgenden Formulierung
(in Gew.-%) hergestellt:
Laurylglucosid
(PLANTACARE® 1200) | 3,00% |
Nikotinamid | 4,00% |
Ethanol | 22,75% |
Polyoxyethylenalkohol
(Laureth-12) | 6,00% |
Magnesiumaluminosilikat
(VEEGUM®K) | 2,00% |
Hydroxypropylmethylcellulose | 1,70% |
Zitronensäure | 0,15% |
Wasser | qsp.
100,00% |
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Beispiel 2
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Mit
den Hilfsstoffen von Beispiel 1 wird eine Zusammensetzung in Form
von Gel hergestellt, die enthält:
Laurylglucosid
(Formel I, n = 0,6) | 4,00% |
Nikotinamid | 6,00% |
- Anmerkung: Hier wird das Laurylglucosid
der Formel I, wobei n 0,6 ist, aus einem Gemisch von 1,3 mol Laurylglucosid
der Formel I, wobei n 0 ist, mit 2 mol Laurylglucosid der Formel
I, wobei n 1 ist, erhalten.
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Beispiel 3
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Mit
den Hilfsstoffen des Beispiels 1 wird eine Zusammensetzung in Form
von Gel hergestellt, die enthält:
Laurylglucosid
(Formel I, n = 1,6) | 3,5% |
Nikotinamid | 5,0% |
- Anmerkung: Hier wird das Laurylglucosid
der Formel I, wobei n 1,6 ist, aus einem Gemisch von 1,3 mol Laurylglucosid
der Formel I, wobei n 1 ist, mit 2 mol Laurylglucosid der Formel
I, wobei n 2 ist, erhalten.
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Beispiel 4
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Mit
den Hilfsstoffen des Beispiel 1 wird eine Zusammensetzung in Form
von Gel hergestellt, die enthält:
Laurylglucosid
(PLANTACARE® 1200) | 4,0% |
Isonikotinamid | 6,0% |
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Nachstehend
wurde ein Teil der Versuche, die durchgeführt wurden, zusammengefasst.
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Ex vivo Versuche
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Produkte
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Die
folgenden Produkte wurden verwendet.
Zu testendes Produkt:
Zusammensetzung von Beispiel 1.
Puffer: PBS [Produkt enthaltend
NaCl (8 g/l), Na2HPO4 (1,15
g/l), KH2PO4 (0,2
g/l), KCl (0,2 g/l), CaCl2 (0,1 g/l) und
MgCl2 (0,1 g/l); pH 7,4],
Dispergiermittel:
Tween 80 (hergestellt von der Fa. SIGMA),
Wasser: ultrareines
Wasser (nach dem Filtrationssystem MILLIQ® der
Fa. MILLIPORE),
Bakterienstamm: Propionibacterium acnes, Acrydinorange-farbiger
Stamm.
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Behandlung
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Die
Individuen mit Akne und die Individuen ohne Akne wurden 3 Tage lang
auf einem Unterarm behandelt (Applikation von zu testendem Beispiel
1 einmal pro Tag), wobei der andere Unterarm als Kontrolle diente.
Die Verwendung einer Plastikmanschette wird eingeschaltet, um jeden
Unterarm während
der Körperpflege
zu schützen.
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Zur
Herstellung der Corneocyten wurde zuerst die Abnahme durch Waschen
der Unterarme mit einer 1%igen Tween-Lösung in PBS und anschließend die
Ernte der Waschwässer
durchgeführt.
Anschließend
wurden die in den Waschwässern
enthaltenen Zellen (d. h. Corneocyten) nach Filtration über Nylontuch
(Maschengröße 60 μm) gesammelt.
Schließlich
wurden sie durch Zentrifugation (10 min bei 1000 U/min; 3 aufeinanderfolgende
Wäschen)
in PBS gewaschen. Eine neue Filtration wird vor dem Zählen der
Corneocytenhaufen in einer Nageotte-Zelle eingeschoben.
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Inkubation
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Die
Suspensionen von Corneocyten wurden in Gegenwart von Propionibacterium
acnes 1 h lang unter sanftem Rotationsrühren lichtgeschützt bei
einer Umgebungstemperatur (RT = 15–25°C) inkubiert.
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Messung
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Durch
Durchflusscytometrie wurde die Variation der durchschnittlichen
Fluoreszenzintensität,
die auf der Oberfläche
der Zellen mit angelagerten Bakterien (FACScalibur®; Sté Becton
Dickinson) vorhanden war, mit Anregung bei 500 nm und Emission bei
530 nm und Auswertung der Daten mit einem CellQuest®-Rechner bestimmt.
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Die
Fluoreszenz der Corneocyten allein („Blank") wurde gemessen und von den Fluoreszenzwerten der
gemessenen Proben subtrahiert.
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Zur
Darstellung der Ergebnisse wurden die Fluoreszenzeinheiten pro Probe
und die prozentuale Variation bezüglich der Gruppe, die als „nicht
behandelte Zone" bezeichnet
wurde, unter Berücksichtigung
derjenigen der entsprechenden Gruppe, die „behandelte Zone” genannt
wurde, festgehalten.
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Ergebnisse
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Die
erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in der Tabelle I [Akne-Individuen
(Männer)
C und D], II [Akne-Individuen 6–8
(Frauen) und 9–10
(Männer)]
und III [zusammenfassende Tabelle für die Akne-Individuen 6–10] dargestellt,
wobei die Bezeichnung der statistischen Signifikanz auf der „Tabelle" beruht.
- *
- = Mittelwert signifikant
unterschiedlich zu demjenigen der entsprechenden Kontrollgruppe,
p < 0,1
- **
- = Mittelwert signifikant
unterschiedlich zu demjenigen der entsprechenden Kontrollgruppe,
p < 0,05
- ***
- = Mittelwert signifikant
unterschiedlich zu demjenigen der entsprechenden Kontrollgruppe,
p < 0,01
wobei die Ergebnisse der ex vivo Studie hier alle
mit *** bezeichnet wurden (d. h. p ≤ 0,01). TABELLE 1 Wirkung ex vivo von Beispiel 1 auf die
Adhäsion
von Propionibacterium acnes an menschliche Corneocyten (Akne-Individuen) – erste
Charge – | Akne-Individuum
C (Mann) | Akne-Individuum
D (Mann |
Corneocyten
nicht behandelt | Corneocyten
behandelt | Corneocyten
nicht behandelt | Corneocyten
behandelt |
Blank | 18,1 | 9,1 | 4,2 | 7,1 |
Fluoreszenz-Blank | 3243,3 | 603,6 | 1528,2 | 61,9 |
3329,1 | 590,0 | 1500,9 | 59,3 |
3164,4 | 571,7 | 1453,1 | 59,1 |
Mittelwert Standardabweichung | 3245,6 | 588,4*** | 1494,1 | 60,1*** |
82,3 | 16,0 | 38,0 | 1,5 |
%
Kontrolle | 100 | 18 | 100 | 4 |
TABELLE II Wirkung ex vivo von Beispiel 1 auf die
Adhäsion
von Propionibacterium acnes an menschliche Corneocyten (Akne-Individuen) – 2. Charge – | Individuum
6 | Individuum
7 | Individuum
8 |
Corneocyten
nicht behandelt | Corneocyten
behandelt | Corneocyten
nicht behandelt | Corneocyten
behandelt | Corneocyten
nicht behandelt | Corneocyten
behandelt |
Blank | 24,61 | 12,72 | 13,34 | 16,97 | 28,8 | 15,6 |
Fluoreszenz-Blank | 1356,45 | 615,57 | 3360,91 | 1662,87 | 3352,41 | 237,17 |
1397,57 | 648,34 | 3414,91 | 1834,48 | 3275,55 | 241,44 |
1481,81 | 830,56 | 3247,82 | 1676,14 | 3253,54 | 240,43 |
Mittelwert | 1411,94 | 698,16*** | 3341,21 | 1724,50*** | 3293,83 | 239,68*** |
Standardabweichung | 63,90 | 115,83 | 85,27 | 95,48 | 51,91 | 2,23 |
%
Kontrolle | 100 | 49 | 100 | 52 | 100 | 7 |
TABELLE II (Ende) | Individuum
9 | Individuum
10 |
Corneocyten
nicht behandelt | Corneocyten
behandelt | Corneocyten
nicht behandelt | Corneocyten
behandelt |
Blank | 20,2 | 10,13 | 18,84 | 24,3 |
Fluoreszenz-Blank | 1924,04 | 56,57 | 3327,4 | 1622,25 |
1969,16 | 52,56 | 3329,78 | 1655,31 |
2028,26 | 54,62 | 3212,57 | 1635,31 |
Mittelwert | 1973,82 | 54,58*** | 3289,92 | 1637,62*** |
Standardabweichung | 52,27 | 2,01 | 66,99 | 16,65 |
%
Kontrolle | 100 | 3 | 100 | 50 |
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In
dieser Untersuchung betrugen die Mengen des Gels von Beispiel 1,
die (auf topischem Weg während
3 tägiger
Behandlung) an die Individuen 6–10
verabreicht wurden 2,14 g für
Individuum 6, 1,41 g für
Individuum 7, 2,89 g für
Individuum 8, 2,75 g für
Individuum 9 und 2,56 g für
Individuum 10. TABELLE III Inhibitorische Wirkung von Beispiel 1
auf die Adhäsion
von Propionibacterium acnes an menschliche Corneocyten (Akne-Individuen) – Zusammenfassung
Beispiel
1 |
Akne-Individuen | %
Hemmung |
6
(Frau | 51% |
7
(Frau) | 48% |
8
(Frau) | 93% |
9
(Mann) | 97% |
10
(Mann) | 50% |
Durchschnitt | 67,8 |
Standardabweichung | 24,9 |
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In vitro Test
-
Unter
Befolgung der vorstehend angegebenen Arbeitsmodalitäten hinsichtlich
des Entnehmens der Corneocyten, Inkubation mit dem Stamm von Propionibacterium
acnes und Messen der Fluoreszenzen wurde die Haftung in vitro des
Stammes an menschlichen Corneocyten verglichen, die einem gesunden
Individuum [Individuum B ohne Akne] und nicht behandelten Akne-Individuen
[Individuen A, C und D (wobei die Individuen C und D diejenigen
des ersten Durchgangs, vorstehend, waren)] entnommen wurden. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV dargestellt. TABELLE IV Vergleich der Haftung in vitro von Propionibacterium
acnes an menschlichen Corneocyten, die einem gesunden Individuum
und Akne-Individuen (nicht behandelte Corneocyten) entnommen wurden
| Individuum
B ohne Akne | Individuum
A Akne | Individuum
C Akne | Individuum
D Akne |
Blank | 11,1 | 13,1 | 18,1 | 4,2 |
Fluoreszenz-Blank | 3629,8 | 4952,3 | 3243,3 | 1528,2 |
| 3659,0 | 4737,5 | 3329,1 | 1500,9 |
| 3679,9 | 4811,4 | 3164,4 | 1453,1 |
Durchschnitt | 3656,2 | 4833,8 | 3245,6 | 1494,1 |
Standardabweichung | 25,2 | 109,1 | 82,3 | 38,0 |
-
Schlussfolgerungen
-
Aus
der Gesamtheit dieser Tests folgt, dass:
- 1)
Die Adhäsion
ex vivo von Propionibacterium acnes an Keratinocyten von behandelten
Akne-Individuen in vivo durch das Gel von Beispiel 1 stark herabgesetzt
ist; und
- 2) es scheint [allerdings muss dies mit einer größeren Anzahl
von Individuen (mit und ohne Akne) bestätigt werden], dass kein Unterschied
in der Haftung von Propionibacterium acnes bei dem gesunden Individuum B
oder bei den Akne-Individuen
A, C und D besteht.