-
Die
Erfindung betrifft eine Rundballenpresse nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
-
Bei
Rundballenpressen, denen eine Wickelvorrichtung nachgeschaltet ist,
stellt die Übergabe des
Rundballens von der Rundballenpresse an die Wickelvorrichtung ein
kritisches Problem dar.
-
Die
vorstehend beschriebene Rundballenpresse, von der die Erfindung
ausgeht, läßt sich
der
DE 41 38 499 A1 entnehmen.
Hierbei schließt
sich unterhalb des Förderbodens
der Rundballenpresse eine ortsfest angeordnete Ballenabrolleinrichtung
mit konstanter, d. h. nicht veränderbarer
Neigung an. In Fahrtrichtung hinter der Abrolleinrichtung ist ein
Ballenladebügel
angeordnet, der um eine der Wickelvorrichtung benachbarte Drehachse
hydraulisch verschwenkbar ist und mit einem ebenfalls hydraulisch verschwenkbaren
Wickeltisch zusammenwirkt. Nach vollständigem Aufklappen des Hintergehäuses soll der
Rundballen über
die Abrolleinrichtung auf den Ballenladebügel rollen, der den Rundballen
dann nach dem Überkopfprinzip
auf den in Fahrtrichtung leicht geneigten Wickeltisch heben soll.
-
Diese
vorbekannte Rundballenpresse weist grundsätzlich folgende Nachteile auf:
- – Die
Abrolleinrichtung kann nur eine relativ kleine Neigung zur Horizontalen
aufweisen, weil sich sonst das Hintergehäuse nicht öffnen bzw. schließen läßt. Bei
Hangabwärtsbetrieb
ist somit keine sichere Übergabe
an den Ballenladebügel
gewährleistet.
- – Die
Abrolleinrichtung beginnt erst mit relativ großem Abstand hinter dem Ende
des Förderbodens. Dadurch
fällt der
Rundballen zunächst
auf andere ortsfeste Rahmenteile und wird abgebremst. Der Abrollvorgang
zum Ballenladebügel
wird dadurch verzögert.
- – Der äußere Schwenkbogen
des Hintergehäuses überschneidet
sich mit dem äußeren Schwenkbogen
des Ballenladebügels
bzw. der Außenkante des
mit dem Ballenladebügel
verschwenkten Rundballens. Daraus resultiert der entscheidende Zeitnachteil,
daß das
Hintergehäuse
erst dann wieder geschlossen werden kann, wenn der Rundballen seine
Wickelposition auf dem Wickeltisch erreicht hat. Die Durchsatzleistung
der Kombination wird dadurch erheblich reduziert.
- – Der
Ballenladebügel
muß das
relativ große
Gewicht eines Rundballens an einem relativ langen Hebelarm bewältigen mit
der Folge, daß die
Konstruktion schwer und aufwendig ist.
- – Die
Baulänge
der Kombination ist relativ groß und
wirkt sich bei engen Zufahrten und Wendemanövern auf dem Feld nachteilig
aus.
-
Ähnliche
Nachteile weist auch die in der
GB 2221203 A dargestellte und beschriebene
Kombination aus Rundballenpresse mit angehängter Wickelvorrichtung auf.
-
In
der
DE 197 31 520
A1 ist eine Rundballenpresse dargestellt und beschrieben,
welche mit einer Wickelvorrichtung auf demselben Fahrgestell angeordnet
ist. Hierbei ist eine verfahrbare Transportvorrichtung zwischen
Rundballenpresse und Wickelvorrichtung vorgesehen, die so gestaltet
und verschiebbar ist, daß das
Hintergehäuse
der Rundballenpresse unmittelbar nach dem Ballenausstoß unabhängig von
der Position der Transportvorrichtung mit oder ohne Rundballen zu öffnen oder
zu schließen
ist. Vorteilhaft ist, daß keine
aufwendigen Hebevorrichtungen für
den schweren Ballen notwendig sind. Diese Vorrichtung weist aber
den großen
Nachteil auf, daß ein
Rundballen aufgrund des relativ großen freien Abstandes zwischen
hinterer unterer Preßwalze
der aufgeklappten Rundballenpresse und der in Fahrtrichtung vordersten
Position des Wickeltisches unmittelbar hinter der Preßwalze nach
unten fällt
und in dem Freiraum festgeklemmt wird, anstatt auf die Transportvorrichtung
abgegeben zu werden. Nachteilig ist darüber hinaus der hohe konstruktive
Aufwand für
die gleichzeitig horizontal und vertikal verschiebbare Transportvorrichtung.
-
Der
in der
EP 1 077 025
A1 dargestellten und beschriebenen Funktionseinheit ist
eine Übergabeeinrichtung
entnehmbar, bestehend aus zwei einander zuarbeitenden Ballenhebevorrichtungen,
die erst nach Öffnen
des Hintergehäuses
und nach ausgeworfenem Rundballen nacheinander betätigbar sind. Ein
Zeitverlust entsteht, weil die in Fahrtrichtung vordere Hebevorrichtung
zur Ballenübergabe
erst nach oben und dann wieder in ihre Ausgangslage zurückgeschwenkt
sein muß,
bevor das Hintergehäuse
geschlossen werden kann. Darüber
hinaus baut die Funktionseinheit relativ lang und schwer wegen der erforderlichen
langen Hebelarme für
die in Fahrtrichtung gesehen hintere Übergabeeinrichtung.
-
Bei
im Solobetrieb arbeitenden Rundballenpressen, siehe beispielsweise
G 82 13 107 U1 und
DE
36 07 040 A1 sind Abrolleinrichtungen an sich bekannt,
jedoch besteht hier nicht das Problem, einen Rundballen schnell
oberhalb des Erdbodens an eine Wickelvorrichtung zu übergeben.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene
Rundballenpresse so zu verbessern, daß mit einfachen Mitteln und
ohne großen
Kraftaufwand eine sichere und schnellstmögliche Übergabe des Rundballens an
die Wickelvorrichtung gewährleistet
ist.
-
Ausgehend
von der eingangs beschriebenen Rundballenpresse wird diese Aufgabe
dadurch gelöst,
daß die
Neigung der Abrolleinrichtung verstellbar ist. Hinsichtlich der
weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird auf Ansprüche 2 bis
37 verwiesen.
-
Durch
die erfindungsgemäße Verstellbarkeit der
Abrolleinrichtung ist diese nicht mehr an den konstruktiv sehr begrenzten
freien Bauraum unterhalb des in geschlossener Stellung befindlichen
Hintergehäuses
gebunden, so daß diese
erfindungsgemäß bereits
kurz nach Öffnungsbeginn
des Hintergehäuses
wesentlich steiler gestellt werden kann als alle zur Zeit bekannten
Ballenabrolleinrichtungen mit fest vorgegebener Neigung. Auf diese
Art und Weise wird es ermöglicht,
die Rollenergie des Rundballens zu nutzen, damit der Rundballen
oberhalb des Erdbodens weit genug aus dem Schwenkbogenbereich des
Hintergehäuses
und bis zum Wickeltisch rollt. Das Hintergehäuse kann dadurch genauso schnell geschlossen
werden und der Preßvorgang
beginnen, wie bei im Solobetrieb arbeitenden Rundballenpressen.
-
In
Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Abrolleinrichtung
um wenigstens eine horizontale, quer zur Abrollrichtung des Rundballens
gelegene Drehachse beweglich ist. Dabei kann die Achse entweder
an der Rundballenpresse oder am Tragrahmen von Rundballenpresse
und Wickelgerät
angeordnet sein. Eine Drehachse am Tragrahmen hat den Vorteil, daß an der
Rundballenpresse praktisch keine Änderungen erforderlich sind.
-
Die
Abrolleinrichtung nimmt bei geöffneter oder
teilgeöffneter
Position des Hintergehäuses
wenigstens eine Arbeitsstellung und bei geschlossener Position des
Hintergehäuses
eine Ruhestellung ein. Aufgrund des freien Raumes nach Öffnen des
Hintergehäuses
kann die Neigung genügend
groß eingestellt
werden, so daß beispielsweise
drei Arbeitsstellungen voreinstellbar sind: Hangaufwärts, Ebene, Hangabwärts.
-
Um
die Rollenergie des Rundballens optimal zu nutzen, ist es vorteilhaft,
wenn das in Fahrtrichtung vordere Ende der Abrolleinrichtung in
dem nach Aufklappen des Hintergehäuses freigewordenen Raum direkt
an die Preßelemente
im Vordergehäuse anschließt. Dadurch
gelangt der Rundballen unmittelbar hinter der in Fahrtrichtung gesehen
letzten Preßwalze
auf die Abrolleinrichtung und beginnt schnellstmöglich seine Rollbewegung auf
der schiefen Ebene.
-
Zweckmäßigerweise
liegt das in Fahrtrichtung hintenliegende Ende der Abrolleinrichtung
in ihrer Arbeitsstellung während
des Abrollens des Rundballens an einem gestellfesten Anschlag auf,
so daß die
(hohen) Gewichtskräfte
des Rundballens in den Tragrahmen eingeleitet werden und eine genaue
Höhenposition
für die
sich anschließende,
zweite Abrolleinrichtung gewährleistet
ist.
-
Um
sicherzustellen, daß der
Rundballen schnellstmöglich
auf die Abrolleinrichtung gelangt, wird diese bereits während des Öffnens des
Hintergehäuses,
d. h. nach ca. 20° Öffnungswinkel
des Hintergehäuses
in ihre Arbeitsstellung verstellt.
-
Die
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der ersten
Abrolleinrichtung eine zweite, als Ballenhalteeinrichtung ausgebildete
Abrolleinrichtung nachgeschaltet ist, welche in einer Arbeitsstellung
eine verlängerte
schiefe Ebene der ersten Abrolleinrichtung bildet, auf der der Rundballen
bis zum Wickeltisch rollt. Der Hebelarm zum Überführen des Rundballens in die
Wickelposition ist relativ klein, da der Rundballen bereits auf
der Abrolleinrichtung in seiner Endposition am Wickeltisch anliegt.
Die Bodenfreiheit wird nur kurzzeitig in unterer Stellung der Ballenhalteeinrichtung
eingeschränkt.
-
Für die Betätigung der
Abrolleinrichtung bietet sich das Hintergehäuse deshalb an, weil dann zusätzliche
Hilfsantriebe entfallen.
-
Grundsätzlich ist
es möglich,
die Neigungen der Abrolleinrichtung manuell voreinzustellen. Bei Betätigung des
Hintergehäuses
oder anderer Ansteuerung wird dann die Abrolleinrichtung in die
Stellung mit der gewünschten
Neigung gebracht.
-
Komfortabler
ist eine halbautomatische Lösung,
die vorsieht, daß die
Abrolleinrichtung mit einer Steuer- und/oder Bedieneinheit in Wirkverbindung steht,
an der mehrere Neigungen der Abrolleinrichtung voreinstellbar und
vom Bediener vom Schlepper aus per Tastendruck einstellbar sind.
-
Schließlich besteht
auch die Möglichkeit,
die Neigung der Abrolleinrichtung automatisch in Abhängigkeit
von der gemessenen Schiefstellung der Rundballenpresse bzw. der
Wickelvorrichtung zu steuern.
-
Eine
kompakte, gut manövrierbare
Funktionseinheit wird dann erreicht, wenn die Rundballenpresse und
die Wickelvorrichtung auf demselben Fahrwerk angeordnet sind.
-
Zur
weiteren Erläuterung
der Erfindung wird auf die Zeichnungen und auf die nachfolgende
Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele
verwiesen. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine
schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Rundballenpresse mit einer aufgesattelten
Wickelvorrichtung während
des Preß- und/oder
Wickelvorganges, wobei sich die Abrolleinrichtung in Ruhestellung
befindet.
-
2 eine
Draufsicht auf die Abrolleinrichtung in 1 gemäß der Linie
A-A in Blickrichtung der Pfeile,
-
3 bis 6 Seitenansichten
gemäß 1 mehrerer
aufeinanderfolgender Funktionen,
-
7 eine
schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform einer Abrolleinrichtung mit
in Volllinie dargestellter Ruhestellung bei geschlossenem Hintergehäuse und
in Strichlinie gezeichneter Arbeitsstellung bei teilgeöffnetem
Hintergehäuse,
-
8 eine
Ansicht gemäß 7 einer
dritten Ausführungsform
einer Abrolleinrichtung und
-
9 eine
Draufsicht auf die Abrolleinrichtung gemäß 8.
-
Die
in 1 dargestellte Rundballenpresse 1 ist
durch einen Tragrahmen 2 mit einer Wickelvorrichtung 3 verbunden.
Rundballenpresse 1 und Wickelvorrichtung 3 werden
von einem gemeinsamen Fahrwerk getragen, von dem übersichtshalber
nur die Radumfänge
eines zweiachsigen Fahrwerks angedeutet sind. Der Tragrahmen 2 kann
zweiteilig ausgeführt
sein, um die Wickelvorrichtung 3 für einen Solobetrieb der Rundballenpresse 1 und/oder
der Wickelvorrichtung 3 abzubauen.
-
Die
Rundballenpresse
1 ist beispielsweise aus der
DE 24 43 838 C3 bekannt.
Sie weist ein Pressengehäuse
mit einem Preßraum
4 auf,
der von umlaufenden, antreibbaren Preßelementen
5 gebildet wird.
Das Pressengehäuse
besteht aus einem gestellfesten Vordergehäuse
6 und einem um
eine obere Achse
7 in eine Entladestellung
8,
siehe
4, für den
fertigen Rundballen
9 aufklappbaren Hintergehäuse
10.
-
Die
Wickelvorrichtung 3 besteht im wesentlichen aus einem um
eine quer zur Fahrtrichtung 11 liegende Achse 12 nach
vorn und hinten kippbaren Wickeltisch 13 mit antreibbaren,
von Förderbändern 14 umschlungenen
Rollen 15, die einen Rundballen 16 tragen und
einem um eine hochgelegene, vertikale Achse 17 drehbaren
Doppel-Wickelarm 18 mit zwei Folienrollen 19,
der den Rundballen 16 während seiner
Rotation um eine horizontale Zylinderachse umkreist und dabei mit
Folie einwickelt. Übersichtshalber
ist der Doppel-Wickelarm 18 nur in 1 dargestellt.
-
Die Übergabe
eines Rundballens 9 von der Rundballenpresse 1 zur
Wickelvorrichtung 3 erfolgt durch zwei Abrolleinrichtungen 20, 21,
die in ihren Arbeitsstellungen 22, 23, siehe 3 und 4,
eine schiefe Ebene bilden, die oberhalb des Erdbodens am Wickeltisch 13 endet.
-
Die
erste Abrolleinrichtung 20 besteht aus zwei im Abstand
nebeneinander angeordneten, unterhalb der ersten Preßwalze 24 des
in geschlossener Stellung 25 befindlichen Hintergehäuses 10 beginnenden
und sich in Fahrtrichtung 11 gesehen nach hinten erstreckenden
Rampen 26.
-
Die
Rampen 26 sind in einem Abstand nebeneinander angeordnet,
der kleiner ist als die Ballenbreite. Die vorderen Enden 27 der
Rampen 26 sind an einem Querträger 28 befestigt,
der sich beidseitig nach außen über die
Preßraumbreite
erstreckt. Mit dem Querträger 28 sind
Längslenker 29 drehfest verbunden,
die auf am Tragrahmen 2 befestigten Zapfen 30 verschwenkbar
sind. Der Querträger 28 ist beidseitig über Hydrozylinder 31 mit
dem Tragrahmen 2 verbunden. In der in 1 dargestellten
Ruhestellung 32 der Abrolleinrichtung 20 sind
die Hydrozylinder 31 ausgefahren. Die Hydrozylinder 31 stehen
in Wirkverbindung mit einem Hydroventil 33, einer Steuer-
und/oder Bedieneinheit 34 und einem Sensor 35,
der bei Öffnung
des Hintergehäuses 10, beispielsweise
um ca. 20°,
ein Schaltsegment 36 überläuft und
Signale an das Steuer- und/oder Bediengerät 34 sendet oder auch
direkt das Hydroventil 33 ansteuert, worauf die Rampen 26 um
die von den Zapfen 30 gebildete Drehachse 37 in
die in 3 dargestellte Arbeitsstellung 22 schwenken.
Beim Bewegen der Abrolleinrichtung 20 aus der Ruhestellung 32 in
die Arbeitsstellung 22 wird das vordere Ende 27 der
Abrolleinrichtung 21 in etwa vertikaler Richtung in den
nach Aufklappen des Hintergehäuses 10 freigewordenen
Raum hinter die Preßwalze 38 angehoben.
Dadurch gelangt der Rundballen 9 unmittelbar nach Verlassen
des Preßraumes 4 auf
die Abrolleinrichtung 20.
-
In
der Arbeitsstellung 22 liegen die hinteren freien Enden 39 der
Rampen 26 auf einem Anschlag 40 auf, der von einem
am Tragrahmen 2 befestigten Querrohr 41 gebildet
wird und in vertikaler Richtung verstellbar sein kann. Die Neigung
und die Länge
der Rampen 26 sind in ihrer Arbeitsstellung 22 so
dimensioniert, daß der
Rundballen 42a, b, c auf der zweiten, die schiefe Ebene
der ersten Abrolleinrichtung 20 verlängernden Abrolleinrichtung 21 bis
zum Wickeltisch 13 rollt und dabei außerhalb des äußeren Schwenkbogens 43 des
Hintergehäuses 10 gelangt, so
daß das
Hintergehäuse 10 schnellstmöglich geschlossen
werden kann, d. h. genauso schnell als wäre keine Wickelvorrichtung 3 nachgeschaltet.
Darüber
hinaus müssen
sich die Rampen 26 in ihrer Ruhestellung 32 so
weit nach hinten erstrecken, daß ein Rundballen 42c aus
dem äußeren Schwenkbogenbereich 43 ferngehalten
wird, z. B. bei Betrieb hangabwärts,
wenn der Rundballen 42c zum Zurückrollen neigt, siehe gestrichelt
gezeichnete Rampenenden 44 in 4.
-
Um
eine Beschädigung
des Rundballens bzw. seiner Umhüllung
beim Zurückrollen
zu vermeiden, können
die freien Rampenenden 44 jeweils eine Rolle 45 aufweisen.
Die Rampen können
zur Anpassung an unterschiedliche Ballendurchmesser auch längeneinstellbar
ausgebildet sein. Zum Zurückschwenken
der Rampen aus der Arbeitsstellung in die Ruhestellung ist auch
die Verwendung eines Federelementes möglich, so daß ein einfachwirkender Hydrozylinder
ausreicht. Anstelle des Anschlages 40 am Tragrahmen 2 könnte auch
eine Verstell- und Feststelleinrichtung dienen, die an wenigstens
einer Rampe 26 und am ortsfesten Vordergehäuse 6 angreift.
Im Rahmen der Erfindung kann die Abrolleinrichtung anstelle einer
geraden schiefen Ebene auch gekrümmt
oder mehrteilig mit einer Knickachse ausgebildet sein.
-
Die
zweite Abrolleinrichtung 21 besteht aus einem rechteckförmigen Bügel 46,
dessen Längsstreben 47 entsprechend
der Ballenkontur leicht nach unten gekrümmt sind, innerhalb der Ballenbreite
liegen und durch Querverstrebungen 48 miteinander verbunden
sind. Der Bügel 46 ist
um eine Drehachse 49, die parallel zur Drehachse 37 der
ersten Abrolleinrichtung 20 liegt, drehbar am Wickeltisch 13 angelenkt.
Hydrozylinder 50, die einenends an den Längsstreben 47 und
anderenends am Wickeltisch 13 angelenkt sind, dienen dazu,
um den Bügel 46 in eine
Arbeits- 23 oder in eine Ruhestellung 51, siehe 1,
zu bringen. In Arbeitsstellung 23 hat der Bügel 46 die
Funktion einer Abrolleinrichtung 21, die sich als Verlängerung
an die erste Abrolleinrichtung 20 anschließt und den
Rundballen 42c gegen den in einer Ladestellung 52 befindlichen
Wickeltisch 13 rollen läßt, der
in dieser Stellung etwa einen Winkel von 90° mit der Abrolleinrichtung 21 bzw.
der schiefen Ebene einnimmt. Am Wickeltisch 13 ist eine
Tasteinrichtung 53 vorgesehen, die ein Signal an die Steuer-/Bedieneinheit 34 meldet,
daß der
Rundballen 42c seine Endposition 54 auf der zweiten
Abrolleinrichtung 21 erreicht hat. Dieses Signal dient
beispielsweise dazu, um die Schließung des Hintergehäuses 10 auszulösen und
ist gleichzeitig eine Freigabe dafür, daß der Wickeltisch 13 in
seine Wickelstellung 55 schwenkt. Die Tasteinrichtung 53 kann
beispielsweise aus einem gefederten Tasthebel 56 mit Schaltelement
bestehen. Bei unbelastetem, d. h. bei leerem Wickeltisch 13 nimmt
der Tasthebel 56 eine Stellung gemäß 3 ein. Läuft ein
Rundballen 42c in Ladestellung 52 gegen den Wickeltisch 13,
verschwenkt der Tasthebel 56 gemäß 4. Während der Schwenkung
des Wickeltisches 13 aus seiner Ladestellung 52 in
seine horizontale Wickelstellung 55 bleibt die Stellung
des Bügels 46 relativ
zum Wickeltisch 13 unverändert, d. h. der Bügel 46 dient
in der Arbeitsstellung 23 auch als Ballenhalteeinrichtung, da
diese den Rundballen 42c beim Verschwenken des Wickeltisches 13 festhält. Hat
der Wickeltisch 13 seine horizontale Wickelstellung 55 erreicht, schwenkt
der Bügel 46 vor
Wickelbeginn aus der Umlaufbahn des Wickelarmes 18 hinaus
in die zum Wickeltisch 13 parallele Ruhestellung 51,
siehe 1. Zum Entladen des fertig gewickelten Rundballens 57 vom Wickeltisch 13 wird
dieser kurzzeitig nach hinten in eine Entladestellung 58 gekippt.
Die Verschwenkung des Wickeltisches 13 erfolgt durch Hydrozylinder 59,
die am Tragrahmen 2 und am Wickeltisch 13 angelenkt
sind. Bei schwierigem Hangabwärtsbetrieb kann
es passieren, daß der
Rundballen nicht ganz den Wickeltisch erreicht, weil die schiefe
Ebene praktisch in der Horizontalen liegt. Um hier Abhilfe zu schaffen,
sind zur Einstellung unterschiedlicher Neigungen der Rampen 26 relativ
zum Erdboden bzw. zur Rundballenpresse 1 mehrere versetzte
Zapfen 60, siehe 1, am Tragrahmen 2 zur
verstellbaren Anlenkung der Hydrozylinder 31 vorgesehen.
Dadurch kann in starken Hanglagen die Neigung der Abrolleinrichtung 20 zusätzlich vergrößert oder
bei Bedarf verringert werden. Die Betätigung in Abhängigkeit
vom Hintergehäuse 10 bleibt
unverändert, kann
aber auch manuell durch direkte Ansteuerung der Hydrozylinder 31 erfolgen.
Bei halbautomatischer Betriebsart werden z. B. verschiedene Neigungen vorprogrammiert,
z. B. für
Hangabwärts-,
Hangaufwärtsbetrieb
oder Ebene und per Tastendruck vom Bediener vom Schlepper aus gewählt. Der
vollautomatische Betrieb sieht einen Neigungssensor 61 an der
Rundballenpresse 1 oder am Tragrahmen 2 vor, der
z. B. die Längsneigung
der Rundballenpresse 1 zur Vertikalen mißt und die
Meßsignale
an eine Steuer-Auswerte- und Recheneinheit meldet, die die Verstellung
der Neigung der Rampen 26 automatisch steuert in Abhängigkeit
von der Schiefstellung der Rundballenpresse 1.
-
Die
Arbeitsweise ist wie folgt:
Während des Preßvorganges
und/oder des Wickelvorganges nehmen die Funktionselemente die in 1 gezeichneten
Positionen ein. Das Hintergehäuse 10 ist
in geschlossener Stellung 25, die Abrolleinrichtungen 20, 21 in
ihren Ruhestellungen 32, 51 und der Wickeltisch 13 in
Wickelstellung 55. Sobald in der Rundballenpresse 1 ein
Rundballen 9 seine gewünschte
Preßdichte
erreicht und der Rundballen 9 mit Bindematerial umhüllt ist,
wird durch ein Signal, z. B. abgeleitet von der Beendigung der Bindung,
das Hintergehäuse 10 in
Richtung des Pfeiles 62 aufgeklappt. Nach etwa 20° Öffnungsweg
läuft der
Sensor 35 über
das Schaltsegment 36 und gibt ein Signal an die Steuer/Bedieneinheit 34,
die eine Betätigung
der Hydrozylinder 31, 50, 59 bewirkt,
so daß die
Abrolleinrichtungen 20, 21 und der Wickeltisch 13 in
die in 3 gezeigten Stellungen 22, 23, 52 bewegt
werden. Erreicht das Hintergehäuse 10 die
in 4 gezeigte Entladestellung 8, rollt der
Rundballen 42a über
die letzte Preßwalze 24 im
Vordergehäuse 6,
die als Kippkante dient, auf den Abrolleinrichtungen 20, 21 in
Richtung des Pfeiles 63 gegen den Wickeltisch 13 in
die Endposition 54 und betätigt dabei die Tasteinrichtung 53,
die über
das Hydroventil 33 bzw. die Steuereinheit 34 bewirkt,
daß das
Hintergehäuse 10 in
seine geschlossene Stellung 25 fährt, die Abrolleinrichtung 20 in
ihre Ruhestellung 32 und der Wickeltisch 13 mit
dem Rundballen 42c in die Wickelstellung 55, wie
in 5 dargestellt. Der Schwenkbogen 43 des
Hintergehäuses 10 und
der Schwenkbogen 64 der äußeren Ballenkante überschneiden
sich während
der Schwenkung des Wickeltisches 13 nicht, so daß alle Bewegungsvorgänge unabhängig voneinander
und schnellstmöglich
erfolgen und ein neuer Preßzyklus
beginnen kann. Vor Wickelbeginn wird die Ballenhalteeinrichtung 21 bzw.
Abrolleinrichtung in die in 1 dargestellte
Ruhestellung 51 geschwenkt. Pressen und Wickeln erfolgen
gleichzeitig. Bei Beendigung des Wickelvorganges wird der Wickeltisch 13 in
die in 6 gezeichnete Entladestellung 58 geschwenkt
und der Rundballen 57 auf den Erdboden entladen. Ist der
Preßvorgang
des nächsten
Ballens beendet, beginnt ein neuer Übergabezyklus gemäß 3.
-
Bei
dem in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei im
Abstand nebeneinander angeordnete Rampen 65 nach Art einer
Wippe um eine ortsfeste Drehachse 66 schwenkbar gelagert,
die entweder an der Rundballenpresse 67 oder am Tragrahmen 68 angeordnet
ist. Die Drehachse 66 ist etwa bei zwei Fünftel der
Länge der
Rampe 65 angeordnet. Die Betätigung der Rampen 65 erfolgt
durch das Hintergehäuse 69 über eine
Steuerstange 70. Bei geschlossenem Hintergehäuse 69 nehmen
die Rampen 65 eine Ruhestellung 71 ein und schwenken bei
Beginn der Öffnung
des Hintergehäuses 69 in
die Arbeitsstellung 72, in der sich das vordere Ende an die
Preßwalze 73 anschließt und das
hintere Ende auf dem Anschlag 74 liegt.
-
Das
in 8 und 9 dargestellte Ausführungsbeispiel
einer Abrolleinrichtung 75 besteht aus einer um eine Drehachse 76 drehbar
am Vordergehäuse 77 gelagerten
Schwenkarmanordnung 78 mit nach vorn gerichteten Armen 79 und
einem drehbar auf der Schwenkarmanordnung 78 gelagerten
U-förmigen
Bügel 80 mit
nach hinten gerichteten Armen 81, welche die Rampen 82 für den Rundballen 83 bilden.
Die nach vorn gerichteten Arme 79 sind drehfest aber lösbar mit
einer sich über
die Pressenbreite erstreckenden Querwelle 84 verbunden
und auf gegenüberliegenden
Pressenseiten koaxial auf den Wellenenden der Preßwalze 85 gelagert.
Der U-förmige Bügel 80 wird
von einem Querrohr 86 gebildet, an das die nach hinten
gerichteten Arme 81 geschweißt sind. Das Querrohr 86 ist
verschwenkbar auf der Querwelle 84. Wenigstens auf einer
Seite ist eine Steuerstange 87 vorgesehen, welche die Schwenkarmanordnung 78 mit
dem Hintergehäuse 88 verbindet.
Zwischen Steuerstange 87 und U-förmigem Bügel 80 ist eine Zugfeder 89 vorgesehen,
welche den Bügel 80 bei
geschlossenem Hintergehäuse 88 in
die in 8 in Volllinie gezeichnete Ruhestellung 90 zieht.
-
Zwischen
Steuerstange 87 und Bügel 80 ist zur
Begrenzung der Schwenkbewegung nach oben eine Kulissenstange 91 mit
Langloch 92 angeordnet, in die ein am Bügel 80 befestigter
Zapfen 93 eingreift. Gleich nach Öffnung des Hintergehäuses 88 wird
der Bügel 80 durch
die Steuerstange 87 zunächst
nach oben in die in 8 in Strichlinie gezeichnete
Stellung 94 bewegt, in der das vordere Ende des Bügels 80 hinter
der Preßwalze 85 liegt.
Beim Auswurf des Rundballens 83 drückt dieser die Rampen 82 in
die in 8 in Strichlinie gezeichnete Arbeitsstellung 95,
in der die Rampen 82 am Anschlag 96 aufliegen
und eine steile schiefe Ebene bilden.
-
Durch
das Verstellen der Abrolleinrichtungen 20, 21, 65, 78 in
den nach Aufklappen des Hintergehäuses freigewordenen Raum ist
trotz Kombination mit einem Wickelgerät auf einer schiefen Ebene
die jeweils notwendige Neigung erreichbar, um den Rundballen oberhalb
des Erdbodens sicher und schnell bis zur Wickelvorrichtung und aus
dem Schwenkbogenbereich des Hintergehäuses rollen zu lassen, anstatt
aufwendige, ablaufverzögernde,
aktive Hebe- bzw. Fördereinrichtungen
zu verwenden.