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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der
enantiomeren Formen der 2-substituierten 2-(2,5-Dioxoimidazolidin-1-yl)-essigsäure-Derivate
der Formel I,
in der R
1,
R
2 und R
3 die unten
angegebenen Bedeutungen haben, durch stereodifferenzierende Umsetzung von
Enantiomerengemischen mit Hilfe von Enzymen.
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Die
chiralen Essigsäurederivate
der Formel I, die in der 2-Position der Essigsäure-Einheit einen 2-(2,5-Dioxoimidazolidin-1-yl)-Rest
und einen weiteren Substituenten R
2 tragen,
sind zentrale Bausteine bzw. Vorstufen für eine Reihe von potenten Arzneimittelwirkstoffen,
wie sie beispielsweise in der
EP-A-918059 und den
ihr entsprechenden Anmeldungen, darunter der
US-B-6331552 , oder in der
WO-A-99/60015 oder
der
WO-A-00/69831 beschrieben
sind. Die in diesen Schriften beschriebenen Wirkstoffe sind Inhibitoren
der Adhäsion
und Migration von Leukozyten und/oder Antagonisten des zur Gruppe
der Integrine gehörenden
Adhäsionsrezeptors
VLA-4 und eignen sich zum Beispiel zur Therapie und Prophylaxe von
Entzündungserkrankungen,
zum Beispiel der rheumatoiden Arthritis, von allergischen Erkrankungen
oder von Asthma oder Atherosklerose. Für die Herstellung von Arzneimittelwirkstoffen,
die an dem chiralen Kohlenstoffatom in der 2-Position der 2-substituierten
2-(2,5-Dioxoimidazolidin-1-yl)-essigsäure-Einheit in stereochemisch
einheitlicher Form vorliegen, wird von stereochemisch einheitlichen
Bausteinen ausgegangen, die gegebenenfalls zunächst in aufwendiger Weise aus
stereochemisch einheitlichen Ausgangsmaterialien synthetisiert werden
müssen,
oder es müssen
Gemische von stereoisomeren Verbindungen in aufwendiger Weise getrennt
werden, zum Beispiel durch Chromatographie. Insbesondere für die Produktion
von derartigen Arzneimittelwirkstoffen im industriellen Maßstab besteht
daher Bedarf an einem einfachen und kostengünstigen Zugang zu den enantiomeren
Formen der Verbindungen der Formel I in ausreichender Enantiomerenreinheit
(optischer Reinheit). Eine Racematspaltung bzw. Enantiomerentrennung
der racemischen Verbindungen der Formel I, die in einfacher Weise zum
Beispiel aus den racemischen 2-substituierten 2-Aminoessigsäure-Derivaten
durch Aufbau des Hydantoinringes oder durch Alkylierung des Hydantoins
mit racemischen 2-substituierten 2-Halogenessigäure-Derivaten erhältlich sind, ist bisher nicht
bekannt.
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Überraschend
wurde nun gefunden, daß eine
enzymatische Racematspaltung von Verbindungen der Formel I durch
stereoselektive Hydrolyse von Verbindungen, in denen R3 eine
andere Bedeutung als Wasserstoff hat, zwar mit einer Vielzahl von
Enzymen nicht in brauchbarer Weise gelingt, daß mit einer bestimmten Gruppe
von Enzymen aber doch aus Gemischen der enantiomeren Verbindungen
der Formel I die einzelnen enantiomeren Formen in reiner Form erhältlich sind.
Als ungeeignet erwiesen sich zum Beispiel Lipasen, sowohl Lipasen
mikrobiellen Ursprungs wie Lipasen aus Candida spec. oder Pseudomonas
spec., wie auch Lipasen aus der Bauchspeicheldrüse von Rind oder Schwein. Ebensowenig
geeignet für
die enzymatische Racematspaltung von Verbindungen der Formel I sind
Proteasen und Peptidasen wie zum Beispiel Subtilisin oder Pronase. Überraschenderweise
wurde nur mit Esterasen wie zum Beispiel Säugetierleber-Esterasen oder
mit Säugetierleber-Acetonpulvern
ein ausreichender Umsatz und eine gute Stereoselektivität beobachtet,
wodurch in einfacher und effizienter Weise die Auftrennung von Enantiomerengemischen
von Verbindungen der Formel I in die optisch reinen enantiomeren
Formen möglich
wird.
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Für bestimmte
andere Verbindungen wurde die Verwendung von Esterasen für die enzymatische
Spaltung von Enantiomerengemischen beschrieben, beispielsweise in
EP-A-149674 , welche
die Spaltung von 4-Hydroxy-3-methyl-2-[2'-propinyl]-2-cyclopentenon
betrifft, in der Literaturstelle M. Roberti et al., Tetrahedron: Asymmetry
2000, 11, 4397, welche die Spaltung von N-substituierten 4-Benzoyloxy-3-carbomethoxypiperidinen
betrifft, oder in der Literaturstelle M. Mamaghani, Tetrahedron
2002, 58, 147, welche die Spaltung von aromatisch substituierten
Norbornen-Monoestern betrifft.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung
einer Verbindung der Formel I,
in der
die zwei Reste
R
1 die gleiche Bedeutung haben und für Wasserstoff,
Fluor, (C
1-C
4)-Alkyl,
(C
2-C
4)-Alkenyl, (C
2-C
4)-Alkinyl oder (C
3-C
4)-Cycloalkyl stehen, wobei Alkyl, Alkenyl,
Alkinyl und Cycloalkyl durch 1, 2 oder 3 gleiche oder verschiedene
Substituenten aus der Reihe Fluor, Chlor, Brom und Methoxy substituiert
sein können,
oder die zwei Reste R
1 zusammen für Tetramethylen
-(CH
2)
4- oder Pentamethylen
-(CH
2)
5- stehen;
R
2 für
Fluor, Chlor, Brom, Nitro, Cyan, Hydroxy, Methoxy, Acetylamino,
tert-Butyloxycarbonylamino, Benzyloxycarbonylamino, Methylmercapto,
tert-Butylmercapto,
(C
1-C
10)-Alkyl,
Aryl, Aryl-(C
1-C
10)-alkyl-, Heteroaryl,
Heteroaryl-(C
1-C
10)-alkyl-,
(C
2-C
10)-Alkenyl, (C
2-C
10)-Alkinyl, (C
3-C
7)-Cycloalkyl
oder (C
3-C
7)-Cycloalkyl-(C
1-C
10)-alkyl- steht, wobei Alkyl, Aryl, Heteroaryl,
Alkenyl, Alkinyl und Cycloalkyl durch 1, 2 oder 3 gleiche oder verschiedene
Substituenten aus der Reihe Fluor, Chlor, Brom, Iod, Trifluormethyl,
Methyl, Nitro, Cyan, Acetylamino, 9-Fluorenylmethyloxycarbonylamino,
tert-Butyloxycarbonylamino,
Benzyloxycarbonylamino, Mercapto, Methylmercapto, tert-Butylmercapto,
Hydroxy, Methoxy, Ethoxy und COOR
4 substituiert
sein können;
R
3 für
Wasserstoff, (C
1-C
10)-Alkyl,
Aryl-(C
1-C
10)-alkyl-,
(C
2-C
10)-Alkenyl,
(C
3-C
10)-Alkinyl,
(C
3-C
7)-Cycloalkyl
oder (C
3-C
7)-Cycloalkyl-(C
1-C
10)-alkyl- steht,
wobei Alkyl, Aryl, Alkenyl, Alkinyl und Cycloalkyl durch 1, 2 oder
3 gleiche oder verschiedene Substituenten aus der Reihe Fluor, Chlor,
Brom, Iod, Trifluormethyl, Methyl, Cyan, Nitro, Acetylamino, tert-Butyloxycarbonylamino, Benzyloxycarbonylamino,
Hydroxy, Methoxy, Ethoxy und COOR
5 substituiert
sein können;
R
4 und R
5, die gleich
oder verschieden sein können,
für Wasserstoff,
(C
1-C
4)-Alkyl, (C
2-C
4)-Alkenyl oder Aryl-(C
1-C
10)-alkyl- stehen;
oder eines Salzes
davon, in im wesentlichen enantiomerenreiner Form, dadurch gekennzeichnet,
daß ein
Gemisch der enantiomeren Formen einer Verbindung der Formel I, in
der R
3 eine andere Bedeutung als Wasserstoff
hat, einer enzymatischen Hydrolyse mit Hilfe einer Esterase, die
keine Lipase ist, unterworfen wird und die umgesetzte und die nicht
umgesetzte Verbindung voneinander getrennt werden. Das Stereozentrum,
an dem die Verbindung der Formel I nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in im wesentlichen enantiomerenreiner Form vorliegt, ist durch den
Stern * in der Formel I markiert.
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Alkylreste,
Alkenylreste und Alkinylreste in den Verbindungen der Formel I können geradkettig
oder verzweigt sein. Dies gilt auch, wenn sie substituiert sind
oder als Substituenten anderer Reste auftreten. Beispiele für Alkylreste
sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, n-Pentyl, n-Hexyl, n-Heptyl,
n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl, Isopropyl, Isobutyl, Isopentyl, Isohexyl,
3-Methylpentyl,
Neopentyl, Neohexyl, 2,3,5-Trimethylhexyl, sec-Butyl,
tert-Butyl, tert-Pentyl. Bevorzugte Alkylreste sind Methyl, Ethyl,
n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl und tert-Butyl. In einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthalten Alkylreste oder auch generell die
Reste R1, R2 und
R3 in den Verbindungen der Formel I kein
Chiralitätszentrum,
so daß in
dieser Ausführungsform
das chirale Kohlenstoffatom, an das der Rest R2 gebunden
ist, das einzige Chiralitätszentrum
in den Verbindungen der Formel I ist. Beispiele für substituierte
Alkylreste sind Hydroxymethyl, 2-Hydroxyethyl, 3-Hydroxypropyl,
4-Hydroxybutyl,
6-Hydroxyhexyl, Brommethyl, 3-Brompropyl, Chlormethyl, Trichlormethyl,
Trifluormethyl, 2,2,2-Trifluorethyl,
Methoxymethyl, 2-Methoxyethyl, 3-Methoxypropyl,
Cyanmethyl, 2-Cyanethyl, Methylmercaptomethyl, 2-Methylmercaptoethyl,
tert-Butylmercaptomethyl,
2-Acetylaminoethyl, 3-Benzyloxycarbonylaminopropyl,
3-tert-Butoxycarbonylaminopropyl,
Hydroxycarbonylmethyl, 2-Hydroxycarbonylethyl, 2-tert-Butoxycarbonylethyl.
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Alkenylreste
und Alkinylreste enthalten bevorzugt eine Doppelbindung bzw. eine
Dreifachbindung, die sich in einer beliebigen Position befinden
kann. Beispiele für
Alkenylreste und Alkinylreste sind Vinyl, 1-Propenyl, 2-Propenyl
(= Allyl), 2-Butenyl, 3-Butenyl, 2-Methyl-1-propenyl, 2-Methyl-2-propenyl, 3-Methyl-2-butenyl, 2-Hexenyl, 5-Hexenyl,
2-Decenyl, Ethinyl, 1-Propinyl, 2-Propinyl (= Propargyl), 2-Butinyl, 3-Butinyl,
2-Hexinyl, 4-Hexinyl
oder 5-Hexinyl.
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Beispiele
für Cycloalkylreste
sind Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl. Bevorzugte
Cycloalkylreste sind zum einen Cyclopropyl und zum anderen Cyclopentyl
und Cyclohexyl. Beispiele für
substituierte Cycloalkylreste sind 3,4-Dimethylcyclopentyl, 4-Methylcyclohexyl,
3,3-Dimethylcyclohexyl,
4,4-Dimethylcyclohexyl, 4-tert-Butylcyclohexyl,
4-Hydroxycyclohexyl. Beispiele für
Cycloalkyl-alkylreste sind Cyclopropylmethyl, 2- Cyclopropylethyl, 3-Cyclopropylpropyl,
Cyclobutylmethyl, Cyclopentylmethyl, 2-Cyclopentylethyl, Cyclohexylmethyl,
2-Cyclohexylethyl, 3-Cyclohexylpropyl, Cycloheptylmethyl, die im
Cycloalkylteil und/oder im Alkylteil wie angegeben substituiert
sein können.
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Beispiele
für Arylreste
sind Phenyl, 1-Naphthyl, 2-Naphthyl,
2-Biphenylyl, 3-Biphenylyl, 4-Biphenylyl oder Fluorenyl. Eine bevorzugte
Arylgruppe ist Phenyl. Beispiele für Arylalkylreste sind Benzyl,
1-Phenylethyl, 2-Phenylethyl,
3-Phenylpropyl, 4-Phenylbutyl,
2-, 3- und 4-Biphenylylmethyl, (1-Naphthyl)methyl, (2-Naphthyl)methyl,
2- (1-Naphthyl)ethyl,
2-(2-Naphthyl)ethyl, 9-Fluorenylmethyl, die im Arylteil und/oder
im Alkylteil wie angegeben substituiert sein können.
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Heteroaryl
steht bevorzugt für
einen Rest eines monocyclischen oder bicyclischen aromatischen Ringsystems,
das ein, zwei oder drei oder vier, bevorzugt ein oder zwei, gleiche
oder verschiedene Ring-Heteroatome aus der Reihe Stickstoff, Sauerstoff
und Schwefel enthält
und das über
jedes geeignete Ringatom gebunden sein kann. Beispiele für Heteroarylreste
sind Pyrrolyl, Furanyl, zum Beispiel 2-Furanyl und 3-Furanyl, Thienyl, zum
Beispiel 2-Thienyl und 3-Thienyl, Imidazolyl, zum Beispiel 2-Imidazolyl
und 4-Imidazolyl, Pyrazolyl, 1,3-Oxazolyl, 1,2-Oxazolyl, 1,3-Thiazol, zum Beispiel
1,3-Thiazol-2-yl und 1,3-Thiazol-4-yl, 1,2-Thiazolyl, Tetrazolyl,
Pyridyl, zum Beispiel 2-Pyridyl, 3-Pyridyl und 4-Pyridyl, Pyrazinyl, Pyrimidinyl, Indolyl,
zum Beispiel 2-Indolyl, 3-Indolyl und 5-Indolyl, Benzothienyl, Benzofuranyl,
Chinolinyl, Isochinolinyl, Chinoxalinyl, Chinazolinyl. Beispiele
für Heteroarylalkylreste
sind 2-Pyridylmethyl, 3-Pyridylmethyl, 4-Pyridylmethyl, 2-(2-Pyridyl)ethyl,
2-(3-Pyridyl)ethyl, 2-(4-Pyridyl)ethyl,
2-Furylmethyl, 3-Furylmethyl, 2-Thienylmethyl,
3-Thienylmethyl, 4-Imidazolylmethyl, 3-Indolylmethyl, 2-(3-Indolyl)ethyl, die
im Heteroarylteil und/oder im Alkylteil wie angegeben substituiert
sein können.
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Substituierte
Alkylreste, Alkenylreste, Alkinylreste, Cycloalkylreste, Arylreste
und Heteroarylreste können
in beliebigen Positionen substituiert sein, vorausgesetzt, daß das resultierende
Molekül
hinreichend stabil ist und geeignete Eigenschaften für die vorgesehene
Verwendung aufweist. In monosubstituierten Phenylresten kann sich
der Substituent in der 2-Position, der 3-Position oder der 4-Position
befinden. Zweifach substituiertes Phenyl kann die Substituenten
in 2,3-Position, 2,4-Position, 2,5-Position, 2,6-Position, 3,4-Position
oder 3,5-Position
enthalten. In dreifach substituierten Phenylresten können sich
die Substituenten in 2,3,4-Position, 2,3,5-Position,
2,4,5-Position, 2,4,6-Position,
2,3,6-Position oder 3,4,5-Position befinden. Monosubstituierte 1-Naphthylreste
können
in der 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder 8-Position substituiert sein,
monosubstituierte 2-Naphthylreste in der 1-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder 8-Position.
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Salze
von Verbindungen der Formel I sind beispielsweise Alkalimetallsalze,
Erdalkalimetallsalze oder Ammoniumsalze von Verbindungen, die eine
oder mehrere Hydroxycarbonylgruppen enthalten, zum Beispiel Lithium-, Natrium-, Kalium-,
Magnesium- oder Calciumsalze oder Salze, die das unsubstituierte
Ammoniumion oder Ammoniumionen mit ein, zwei, drei oder vier gleichen
oder verschiedenen organischen Resten enthalten, zum Beispiel Methyl-,
Dimethyl-, Triethyl-, Tris(2-hydroxyethyl)-
oder 1,1,1-Tris(hydroxymethyl)methylammoniumionen. In Salzen der
Verbindungen der Formel I können
auch mehrere verschiedene Kationen vorliegen. Salze sind weiterhin
Säureadditionssalze
von Verbindungen der Formel I, die basische Gruppen enthalten, zum
Beispiel Stickstoffheterocyclen, mit anorganischen Säuren oder
organischen Carbonsäuren
oder Sulfonsäuren,
zum Beispiel Salzsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Essigsäure,
Weinsäure
oder Methansulfonsäure.
Verbindungen der Formel I, die sowohl saure Gruppen als auch basische
Gruppen enthalten, können auch
in Form von inneren Salzen, Zwitterionen oder Betainen vorliegen.
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Wenn
die beiden Reste R1 zusammen für Tetramethylen
oder Pentamethylen stehen, liegen die Spiroverbindungen der Formeln
Ia und Ib vor.
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Wenn
die Reste R1 nicht zusammen für eine Polymethylenkette
stehen, stehen die beiden Reste R1, die
beide die gleiche Bedeutung haben, bevorzugt für Wasserstoff, Methyl, Ethyl,
Propyl oder Trifluormethyl, besonders bevorzugt für Wasserstoff,
Methyl oder Trifluormethyl, ganz besonders bevorzugt für Methyl
oder Trifluormethyl, insbesondere für Methyl.
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R2 steht bevorzugt für (C1-C6)-Alkyl, Phenyl, Phenyl-(C1-C4)-alkyl- wie zum Beispiel Benzyl, (C3-C6)-Cycloalkyl oder (C3-C6)-Cycloalkyl-(C1-C4)-alkyl- steht,
wobei Alkyl, Cycloalkyl und Phenyl wie angegeben substituiert sein
können.
Besonders bevorzugt steht R2 für (C1-C6)-Alkyl oder
(C3-C6)-Cycloalkyl-(C1-C4)-alkyl-, ganz besonders
bevorzugt für
(C1-C6)-Alkyl oder
(C3-C6)-Cycloalkyl-(C1-C2)-alkyl-, speziell
bevorzugt für
(C1-C6)-Alkyl oder
Cyclopropyl-(C1-C2)-alkyl-,
darüber
hinaus bevorzugt für
Isobutyl ((CH3)2CH-CH2-) oder für den Cyclopropylmethyl-Rest
(Cyclopropyl-CH2-).
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In
den Verbindungen der Formel I, die in die enzymatische Racematspaltung
eingesetzt werden und in denen R3 nicht
für Wasserstoff
steht, steht R3 bevorzugt für (C1-C10)-Alkyl, das
wie angegeben substituiert sein kann, besonders bevorzugt für (C1-C6)-Alkyl, ganz
besonders bevorzugt für
(C1-C4)-Alkyl, speziell
bevorzugt für
Methyl oder Ethyl. In den Verbindungen der Formel I, die bei der
Durchführung
der enzymatischen Racematspaltung erhalten werden, steht R3 in jeder dieser bevorzugten Ausführungsformen
zusätzlich
auch für Wasserstoff,
das heißt,
es werden die Verbindungen der Formel I umfaßt, in denen die Gruppe COOR3 auch für
die Carbonsäuregruppe
COOH oder ein Salz davon steht.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung stehen die Reste R4 und R5 für
Wasserstoff oder (C1-C4)-Alkyl. In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung stehen in den Verbindungen der Formel I, die in die
enzymatische Racematspaltung eingesetzt werden und in denen R3 eine andere Bedeutung als Wasserstoff hat,
die Reste R4 und R5 für Wasserstoff.
Wenn ein für
R2 bzw. R3 stehender
Rest Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Aryl oder Heteroaryl substituiert
ist, so trägt
dieser Rest in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung keinen
Substituenten COOR4 bzw. COOR5.
Gewünschtenfalls
kann für
die Herstellung von bestimmten Verbindungen der Formel I die Bedeutung
von R4 und R5 so
gewählt
werden, daß sich
die Reaktivität
der Gruppen COOR4 und/oder COOR5 von
der Reaktivität
der Gruppe COOR3 unterscheidet, und gegebenenfalls
kann nach der Durchführung
der erfindungsgemäßen Racematspaltung
eine Abwandlung dieser Gruppen durchgeführt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung
der Formel I, in der
die zwei Reste R1 die
gleiche Bedeutung haben und für
Wasserstoff, Methyl oder Trifluormethyl stehen, oder die zwei Reste
R1 zusammen für Tetramethylen -(CH2)4- oder Pentamethylen
-(CH2)5- stehen,
und bevorzugt die zwei Reste R1 beide für Methyl
oder beide für
Trifluormethyl stehen;
R2 für (C1-C6)-Alkyl oder
(C3-C6)-Cycloalkyl-(C1-C2)-alkyl- steht, und
bevorzugt für
Isobutyl oder Cyclopropylmethyl steht;
R3 für Wasserstoff
oder (C1-C4)-Alkyl
steht, und bevorzugt für
Wasserstoff, Methyl oder Ethyl steht; oder eines Salzes davon, in
im wesentlichen enantiomerenreiner Form, dadurch gekennzeichnet,
daß ein
Gemisch der enantiomeren Formen einer Verbindung der Formel I, in
der R3 eine andere Bedeutung als Wasserstoff
hat, einer enzymatischen Hydrolyse mit Hilfe einer Esterase, die
keine Lipase ist, unterworfen wird und die umgesetzte und die nicht
umgesetzte Verbindung voneinander getrennt werden.
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Die
folgenden Verbindungen seien als Beispiele für Verbindungen der Formel I
genannt, die zum Beispiel in Form der entsprechenden Methylester
oder Ethylester als Enantiomerengemisch in die enzymatische Racematspaltung
eingesetzt werden können
und in Form der bezeichneten Säuren
bzw. in Form der entsprechenden, nicht umgesetzten Ester in im wesentlichen
enantiomerenreiner Form erhalten werden können:
(R)-2-(2,5-Dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäure
(S)-2-(2,5-Dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäure
(R)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäure
(S)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäure
(R)-2-(4,4-Bis(trifluormethyl)-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäure
(S)-2-(4,4-Bis(trifluormethyl)-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäure
(R)-2-(4,4-Tetramethylen-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäure
(S)-2-(4,4-Tetramethylen-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-methyl-pentansäure
(R)-2-(4,4-Pentamethylen-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäure
(S)-2-(4,4-Pentamethylen-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäure
(R)-2-(2,5-Dioxoimidazolidin-1-yl)-3-cyclopropyl-propionsäure
(S)-2-(2,5-Dioxoimidazolidin-1-yl)-3-cyclopropyl-propionsäure
(R)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-cyclopropyl-propionsäure
(S)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-cyclopropyl-propionsäure
(R)-2-(4,4-Bis(trifluormethyl)-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-cyclopropyl-propionsäure
(S)-2-(4,4-Bis(trifluormethyl)-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-cyclopropyl-propionsäure
(R)-2-(4,4-Tetramethylen-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-cyclopropyl-propionsäure
(S)-2-(4,4-Tetramethylen-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-cyclopropyl-propionsäure
(R)-2-(4,4-Pentamethylen-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-cyclopropyl-propionsäure
(S)-2-(4,4-Pentamethylen-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-cyclopropyl-propionsäure
(R)-2-(2,5-Dioxoimidazolidin-1-yl)-3-phenyl-propionsäure
(S)-2-(2,5-Dioxoimidazolidin-1-yl)-3-phenyl-propionsäure
(R)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-phenyl-propionsäure
(S)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-phenyl-propionsäure
(R)-2-(4,4-Bis(trifluormethyl)-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-phenyl-propionsäure
(S)-2-(4,4-Bis(trifluormethyl)-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-phenyl-propionsäure
(R)-2-(4,4-Tetramethylen-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-phenyl-propionsäure
(S)-2-(4,4-Tetramethylen-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-phenyl-propionsäure
(R)-2-(4,4-Pentamethylen-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-phenyl-propionsäure
(S)-2-(4,4-Pentamethylen-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-phenyl-propionsäure
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Die
bei der Durchführung
der erfindungsgemäßen Racematspaltung
erhaltenen enantiomeren Formen der Verbindungen der Formel I, das
heißt
die R-Form und die S-Form, können
durch die Formeln Ic und Id dargestellt werden,
wobei
die Zuordnung der stereochemischen Bezeichnungen R und S zu den
Formeln von der Bedeutung des Restes R
2 abhängt.
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Die
Herstellung der racemischen Ausgangsverbindungen für das erfindungsgemäße Verfahren,
das heißt
der Verbindungen der Formel I, in der R
3 eine
andere Bedeutung als Wasserstoff hat, kann zum Beispiel ausgehend
von racemischen 2-substituierten Halogenessigsäurederivaten oder Aminosäurederivaten
bzw. Dipeptiden gemäß den Verfahren
in der
EP-A-918059 und
den ihr entsprechenden Anmeldungen, darunter der US-B-6331552, oder
in X. Xiao et al., J. Org. Chem. 1997, 62, 6968, und der dort zitierten
Literatur erfolgen. In das erfindungsgemäße Verfahren können aber
neben racemischen Gemischen ebenso auch nicht-racemische Gemische eingesetzt werden,
das heißt,
Gemische, die die beiden enantiomeren Formen in einem anderen Verhältnis als
1:1 enthalten. Wenn beispielsweise von einer enzymatischen Racematspaltung
gesprochen wird, werden derartige Ausgangsgemische in dieser Erfindung
stets mit umfaßt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur enzymatischen Racematspaltung durch stereoselektive Hydrolyse
kann nach den üblichen,
dem Fachmann geläufigen
Vorgehensweisen für
enzymatische Reaktionen durchgeführt
werden. Es kann in homogenen oder heterogenen Systemen gearbeitet
werden. Als Lösungsmittel
oder Verdünnungsmittel
können
Wasser, organische Lösungsmittel,
Gemische von zwei oder mehr organischen Lösungsmitteln oder Gemische
von Wasser mit einem oder mehreren organischen Lösungsmitteln verwendet werden,
wobei naturgemäß in dem
Reaktionsgemisch neben organischen Lösungsmitteln zumindest so viel
Wasser vorhanden sein muß,
wie als Reaktionspartner für
die angestrebte Hydrolyse des Esters zur Carbonsäure benötigt wird. Geeignete organische
Lösungsmittel
sind zum Beispiel Alkohole, zum Beispiel (C1-C4)-Alkanole wie Methanol, Ethanol, Isopropanol
oder tert-Butanol, Ether, zum Beispiel Dialkylether wie Diisopropylether
oder tert-Butylmethylether, Ethylenglykolether und Diethylenglykolether
wie 1,2-Dimethoxyethan oder cyclische Ether wie Tetrahydrofuran
oder Dioxan, Ketone, zum Beispiel (C3-C6)-Alkanone wie Aceton oder Butanon, Amide
wie Dimethylformamid oder N-Methylpyrrolidon,
oder gesättigte
oder aromatische Kohlenwasserstoffe wie Hexan, Heptan, Cyclohexan
oder Toluol. Vorteilhaft wird die erfindungsgemäße Racematspaltung in Wasser
oder einem Gemisch aus Wasser und einem oder mehreren organischen
Lösungsmitteln, besonders
vorteilhaft in einem Gemisch aus Wasser und einem oder zwei organischen
Cosolventien, durchgeführt.
Der Anteil an organischen Lösungsmitteln
in einem Gemisch aus Wasser und organischen Lösungsmitteln liegt vorzugsweise
bei ungefähr
5 bis ungefähr
80 Volumenprozent, insbesondere bei ungefähr 5 bis ungefähr 30 Volumenprozent,
zum Beispiel bei ungefähr
10 bis ungefähr
20 Volumenprozent (Volumenprozente ermittelt aus den eingesetzten
Volumina der Lösungsmittel).
Die Menge an Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
wird im allgemeinen so gewählt,
daß die
Reaktionsmischung ungefähr
1 bis ungefähr
50 Gewichtsprozent der umzusetzenden Verbindung der Formel I enthält, vorzugsweise
ungefähr
5 bis ungefähr
20 Gewichtsprozent.
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Je
nach dem eingesetzten Enzym und der eingesetzten Verbindung der
Formel I kann es vorteilhaft sein, das erfindungsgemäße Verfahren
in einem bestimmten pH-Bereich
durchzuführen,
zum Beispiel bei einem pH-Wert im Bereich von ungefähr 5 bis
ungefähr
9, insbesondere im Bereich von ungefähr 6 bis ungefähr 8, zum
Beispiel bei einem pH-Wert von ungefähr 7. Zur Aufrechterhaltung
des pH-Bereichs kann dem Reaktionsmedium ein geeigneter Puffer zugesetzt
werden oder es können
andere Maßnahmen
getroffen werden. Als Puffer kommen zum Beispiel Phosphat-Puffer
oder IRIS-Puffer (= 1,1,1-Tris(hydroxymethyl)methylamin-Puffer)
in Betracht. Die Puffer können
zum Beispiel als ungefähr
0.01-molare bis ungefähr
1-molare wäßrige Lösungen eingesetzt
werden, die gegebenenfalls nach Zusatz von organischen Lösungsmitteln
als Reaktionsmedium dienen können.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird bevorzugt unter Rühren
des Reaktionsgemisches bei ungefähr 10°C bis ungefähr 80°C durchgeführt, bevorzugt
bei ungefähr
15°C bis
ungefähr
60°C, zum
Beispiel bei ungefähr
15°C bis
ungefähr
40°C.
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Als
Enzyme für
die Racematspaltung der Verbindungen der Formel I eignen sich insbesondere
Esterasen, die keine Lipasen sind, und zwar, da die reagierende
Gruppe in der Verbindung der Formel I eine Carbonsäureestergruppe
ist, speziell Carbonsäure-Esterasen
oder Carboxy-Esterasen.
Bevorzugt werden Esterasen aus Säugetierlebern
eingesetzt, zum Beispiel Schweineleber-Esterase (PLE, porcine liver esterase;
Sigma Chemical Co. oder Roche Diagnostics), die auch in Form von
Isoenzymfraktionen wie Chirazyme® E-1
und Chirazyme® E-2 (Roche
Diagnostics) eingesetzt werden kann, oder Kaninchenleber-Esterase
(Sigma Chemical Co.). Die Enzyme können auch in Form von Gemischen
eingesetzt werden oder können
in Form von üblichen
Säugetierleber-Acetonpulvern eingesetzt
werden, zum Beispiel Leber-Acetonpulver
vom Pferd, vom Kalb, von der Ratte oder vom Kaninchen (Sigma Chemical
Co.). Die Enzyme können
in freier Form, zum Beispiel als handelsüblicher Feststoff, Lösung oder
Suspension, oder in immobilisierter Form (siehe W. Hartmeier, Immobilized
Biocatalysts, Springer Verlag Berlin, 1988) eingesetzt werden. Die
Enzymmenge hängt
von der Art und Aktivität
des eingesetzten Enzyms, der eingesetzten Verbindung der Formel
I, den Reaktionsbedingungen, dem angestrebten Umsetzungsgrad und
der angestrebten Reaktionszeit ab und kann dementsprechend frei
gewählt
oder gewünschtenfalls
durch einfache Vorversuche leicht bestimmt werden. Durch eine entsprechende
Wahl der Parameter kann zum Beispiel eine Reaktionszeit von ungefähr einem
Tag eingestellt werden.
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Wenn
die Reaktion im gewünschten
Umfang abgelaufen ist, werden der nicht umgesetzte Ester, das heißt der verbliebene
Teil der Verbindung der Formel I, in der R3 eine
andere Bedeutung als Wasserstoff hat, und die gebildete Säure, das
heißt
die Verbindung der Formel I, in der R3 für Wasserstoff
steht – und
somit die beiden enantiomeren Formen der Verbindung der Formel I – voneinander
getrennt. Hierzu kann das Reaktionsgemisch nach Standardverfahren
aufgearbeitet werden, zum Beispiel durch Extraktion oder chromatographische
Methoden. Beispielsweise kann der nicht umgesetzte Ester durch Verteilen
der Reaktionslösung
zwischen Wasser und einem nicht wassermischbaren organischen Lösungsmittel
wie Essigsäureethylester, tert-Butylmethylether
oder Dichlormethan, und Trocknen und Einengen der organischen Phase
isoliert werden. Die entstandene Säure kann dann isoliert werden,
indem die erhaltene wäßrige Phase
angesäuert
wird und zum Beispiel mit Essigsäureethylester
oder Dichlormethan extrahiert wird und die organische Phase getrocknet
und eingeengt wird. Gewünschtenfalls
können
die erhaltenen Produkte dann nach üblichen Verfahren weiter gereinigt
werden. Gegebenenfalls kann vor der Aufarbeitung das Reaktionsgemisch
teilweise eingeengt werden und/oder ein spezifischer pH-Wert eingestellt
werden, zum Beispiel für
die Extraktion des Esters ein pH-Wert im basischen Bereich. Die
Produkte können
auch in Form von Salzen isoliert werden. Die Wiedergewinnung des
Enzyms kann durch Gefriertrocknung erfolgen. Die Abtrennung des
Enzyms und seine Wiederverwendung in einem späteren Ansatz kann durch Immobilisierung
erleichtert werden.
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Durch
geeignete Reaktionsführung
gelingt es immer, mindestens eine der beiden enantiomeren Formen
der Verbindung der Formel I enantiomerenrein (optisch rein) oder
im wesentlichen enantiomerenrein (im wesentlichen optisch rein)
zu erhalten. Wenn die angestrebte enantiomerenreine Form als die
Carbonsäure anfällt, in
der R3 in der Formel I für Wasserstoff steht, wird die
enzymatische Esterspaltung zweckmäßigerweise bereits beendet,
wenn in racemischer Form eingesetzter Ester noch zu weniger als
50% oder höchstens
zu 50% umgesetzt ist. Wenn die angestrebte enantiomerenreine Form
als der Ester anfällt,
in dem R3 in der Formel I eine andere Bedeutung
als Wasserstoff hat, wird die enzymatische Esterspaltung zweckmäßigerweise erst
beendet, wenn in racemischer Form eingesetzter Ester mindestens
zu 50% oder zu mehr als 50% umgesetzt ist. Die Bestimmung des Umsatzes
einer enzymatischen Reaktion kann zum Beispiel gleichzeitig mit
der Bestimmung der optischen Reinheiten der beiden Reaktionsprodukte,
der in der einen Konfiguration anfallenden Säure und des in der entgegengesetzten
Konfiguration anfallenden Esters, durch Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC) an einer optisch aktiven stationären Phase erfolgen. Die Enantiomerenreinheit
(optische Reinheit) eines erhaltenen Produktes kann zum Beispiel
durch den üblichen
ee-Wert (Enantiomerenüberschuß) angegeben
werden, der das Verhältnis
der Differenz der Mengen der beiden Enantiomeren zur Summe der Mengen
der beiden Enantiomeren ist. Bevorzugt ist es, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mindestens
eine der enantiomeren Formen der Verbindung der Formel I in im wesentlichen
enantiomerenreiner Form (im wesentlichen optisch reiner Form) mit
einem Enantiomerenüberschuß ee von
mindestens ungefähr
90%, besonders bevorzugt mindestens ungefähr 95%, ganz besonders bevorzugt
mindestens ungefähr 98%,
herzustellen, wobei Produkte mit einem Enantiomerenüberschuß ee von
mindestens ungefähr
98% als enantiomerenrein (optisch rein) angesehen werden.
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Die
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
entstehende Säure
bzw. der verbleibende Ester in der unerwünschten Konfiguration läßt sich
gegebenenfalls nach bekannten Methoden wieder verestern und racemisieren
und kann dann erneut in die enzymatische Racematspaltung eingesetzt
werden, so daß sich
die Ausbeute am erwünschten
Enantiomer auf über
50% erhöhen
läßt. Beispielsweise
lassen sich nicht-racemische Säuren
durch Überführung in
den Ester unter basischen Bedingungen, zum Beispiel durch Erwärmen mit
dem Alkohol der Formel R3OH in Gegenwart
des Natriumalkoholats der Formel R3ONa,
in das racemische Gemisch überführen und
erneut in die Racematspaltung einsetzen.
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Wenn
das erwünschte
Enantiomer bei der erfindungsgemäßen Racematspaltung
als Carbonsäure
anfällt,
für die
Folgestufe bei der Synthese des Wirkstoffes aber als Ester benötigt wird,
kann die Säure
nach bekannten Veresterungsmethoden ohne Racemisierung oder Inversion
in einen Ester überführt werden
(siehe zum Beispiel E. Haslam, Tetrahedron 1980, 36, 2409). Ebenso
läßt sich,
wenn das erwünschte
Enantiomer bei der erfindungsgemäßen Racematspaltung
als Ester anfällt,
für die
Folgestufe bei der Synthese des Wirkstoffs aber als Carbonsäure oder
als anderes Carbonsäurederivat
benötigt
wird, der Ester nach bekannten Methoden ohne Racemisierung oder
Inversion in die Carbonsäure
oder ein Carbonsäurederivat überführen (siehe
zum Beispiel C. J. Salomon et al., Tetrahedron 1993, 49, 3691).
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur kinetischen
Racematspaltung bzw. zur Enantiomerentrennung einer Verbindung der
Formel Ie,
in der
die zwei Reste
R
1 die gleiche Bedeutung haben und für Wasserstoff,
Fluor, (C
1-C
4)-Alkyl,
(C
2-C
4)-Alkenyl, (C
2-C
4)-Alkinyl oder (C
3-C
4)-Cycloalkyl stehen, wobei Alkyl, Alkenyl,
Alkinyl und Cycloalkyl durch 1, 2 oder 3 gleiche oder verschiedene
Substituenten aus der Reihe Fluor, Chlor, Brom und Methoxy substituiert
sein können,
oder die zwei Reste R
1 zusammen für Tetramethylen
-(CH
2)
4- oder Pentamethylen
-(CH
2)
5- stehen;
R
2 für
Fluor, Chlor, Brom, Nitro, Cyan, Hydroxy, Methoxy, Acetylamino,
tert-Butyloxycarbonylamino, Benzyloxycarbonylamino, Methylmercapto,
tert-Butylmercapto,
(C
1-C
10)-Alkyl,
Aryl, Aryl-(C
1-C
10)-alkyl-, Heteroaryl,
Heteroaryl-(C
1-C
10)-alkyl-,
(C
2-C
10)-Alkenyl, (C
2-C
10)-Alkinyl, (C
3-C
7)-Cycloalkyl
oder (C
3-C
7)-Cycloalkyl-(C
1-C
10)-alkyl- steht, wobei Alkyl, Aryl, Heteroaryl,
Alkenyl, Alkinyl und Cycloalkyl durch 1, 2 oder 3 gleiche oder verschiedene
Substituenten aus der Reihe Fluor, Chlor, Brom, Iod, Trifluormethyl,
Methyl, Nitro, Cyan, Acetylamino, 9-Fluorenylmethyloxycarbonylamino,
tert-Butyloxycarbonylamino,
Benzyloxycarbonylamino, Mercapto, Methylmercapto, tert-Butylmercapto,
Hydroxy, Methoxy, Ethoxy und COOR
4 substituiert
sein können;
R
3 für
(C
1-C
10)-Alkyl,
Aryl-(C
1-C
10)-alkyl-,
(C
2-C
10)-Alkenyl, (C
3-C
10)-Alkinyl, (C
3-C
7)-Cycloalkyl
oder (C
3-C
7)-Cycloalkyl-(C
1-C
10)-alkyl- steht, wobei Alkyl, Aryl, Alkenyl,
Alkinyl und Cycloalkyl durch 1, 2 oder 3 gleiche oder verschiedene
Substituenten aus der Reihe Fluor, Chlor, Brom, Iod, Trifluormethyl,
Methyl, Cyan, Nitro, Acetylamino, tert-Butyloxycarbonylamino, Benzyloxycarbonylamino,
Hydroxy, Methoxy, Ethoxy und COOR
5 substituiert
sein können;
R
4 und R
5, die gleich
oder verschieden sein können,
für Wasserstoff,
(C
1-C
4)-Alkyl, (C
2-C
4)-Alkenyl oder Aryl-(C
1-C
10)-alkyl- stehen;
oder eines Salzes
davon, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch der enantiomeren
Formen der Verbindung der Formel Ie einer enzymatischen Hydrolyse
mit Hilfe einer Esterase, die keine Lipase ist, unterworfen wird
und die umgesetzte und die nicht umgesetzte Verbindung voneinander
getrennt werden. Alle obigen Ausführungen zu den Verbindungen
der Formel I gelten für
die Verbindungen der Formel Ie und das Verfahren zur kinetischen
Racematspaltung bzw. zur Enantiomerentrennung dieser Verbindungen
entsprechend, zum Beispiel die Ausführungen zu bevorzugten Bedeutungen
von Resten, zur Durchführung
des Verfahrens oder zur Trennung der nicht umgesetzen Verbindung
der Formel Ie von der entstandenen entsprechenden Carbonsäure, in
der R
3 in der Formel Ie für Wasserstoff
steht, oder einem Salz davon.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
ermöglichen
die ökonomische
und schnelle Herstellung von im wesentlichen enantiomerenreinen
Formen der Verbindungen der Formel I mit technisch einfachen Maßnahmen. Sie
erfordern keine äquimolaren
Mengen optisch reiner Ausgangsstoffe oder Hilfsstoffe, keine teuren
Reagenzien oder Lösungsmittel
und keine aufwendigen und kostenintensiven Arbeitsschritte und verbessern
das Gesamtverfahren zur Synthese der entsprechenden Arzneimittelwirkstoffe
wesentlich.
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Die
nachfolgenden Beispiele erläutern
die vorliegende Erfindung.
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Beispiele
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Der
verwendete Phosphatpuffer war ein 0.1 M Kalium-Natrium-Phosphatpuffer vom pH-Wert 7.0,
der gemäß CRC Handbook
of Chemistry and Physics, R. C. Weast (Editor), 49. Auflage, 1968–1969, Cleveland (Ohio),
Seite D-79, aus Kaliumdihydrogenphosphat und Natronlauge hergestellt
wurde.
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Die
eingesetzten Enzyme werden wie folgt abgekürzt:
- PLE
- Schweineleber-Esterase
(Technical Grade, Suspension; Roche Diagnostics)
- RLE
- Kaninchenleber-Esterase
(Sigma Chemical Co.)
- CLAP
- Kälberleber-Acetonpulver (Sigma
Chemical Co.)
- HLAP
- Pferdeleber-Acetonpulver
(Sigma Chemical Co.)
- RLAP
- Kaninchenleber-Acetonpulver
(Sigma Chemical Co.)
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Die
optische Reinheit der Ester und Säuren wurde durch HPLC an einer
chiralen Phase mit UV-Detektion unter folgenden Bedingungen bestimmt:
- HPLC (Methode A): Säule
Chiralpak AD 250 × 4.6
(Daicel); Eluens n-Hexan/Isopropanol (25/1) + 0.1% Trifluoressigsäure; Fluß 1 ml/min;
Temperatur 30°C;
Detektionswellenlänge
202.6 nm.
- HPLC (Methode B): Säule
Chiralpak AD 250 × 4.6
(Daicel); Eluens n-Hexan/Isopropanol (25/1) + 0.1% Trifluoressigsäure; Fluß 1 ml/min;
Temperatur 30°C;
Detektionswellenlänge
205.4 nm.
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Die
isolierten Produkte und Rohproduktgemische wurden durch 1H-NMR-Spektren und/oder Massen-Spektren
(MS) und/oder durch HPLC-Retentionszeiten identifiziert.
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Beispiel 1
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäuremethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Aceton wurden 2 bis 5 mg Chirazyme® E-1
(Roche Diagnostics) bei 20 bis 25°C zugegeben
und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur 22 bis 23 h gerührt. Eine
Probe wurde entnommen und durch HPLC (Methode A) untersucht. Die
optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters war > 99%, die optische
Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure war
58%.
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Beispiel 2
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Ethanol wurde 1 Tropfen PLE bei
20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur 1 Tag
gerührt.
Eine Probe wurde entnommen und durch HPLC (Methode A) untersucht.
Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters war 68%,
die optische Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure
war 93%.
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Beispiel 3
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Zu
2.0 g (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 200 ml Phosphatpuffer und 34 ml Ethanol wurden 10 Tropfen PLE
bei 20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur bis zu
einem Umsatz von ca. 36% gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde mit Essigsäureethylester extrahiert und
die vereinigten organischen Phasen mit Magnesiumsulfat getrocknet.
Einengen im Vakuum ergab 1.0 g des nicht umgesetzten (S)-Esters
mit einer optischen Reinheit von 64.8% ee (HPLC, Methode A). Analytische
Daten des nicht umgesetzten (S)-Esters:
1H-NMR
(CDCl3, 300 MHz) :, δ = 0.95 (d, J = 7 Hz, 6H, CH(CH 3)2), 1.25 (t, J = 7.5 Hz, 3H, OCH2CH 3),
1.46 (s, 6H, C(CH3)2),
1.5 (m, 1H, CH(CH3)2), 1.88 (m, 1H, CHCH 2CH), 2.30 (m,
1H, CHCH 2CH),
4.20 (m, 2H, OCH 2CH3), 4.70 (dd, J1 =
10 Hz, J2 = 4 Hz, 1H, N-CH-CH2), 5.8 ppm
(s, br, 1H, NH).
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Die
nach der Extraktion mit Essigsäureethylester
erhaltene wäßrige Phase
wurde mit verdünnter
Salzsäure
auf einen pH-Wert von 3 angesäuert
und mit Essigsäureethylester
extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit Magnesiumsulfat
getrocknet. Einengen im Vakuum ergab 0.65 g der (R)-Säure mit einer optischen Reinheit
von 94% ee (HPLC, Methode A). Analytische Daten der erhaltenen (R)-Säure:
1H-NMR (CDCl3, 300
MHz):, δ =
0.9–1.0
(m, 6H, CH(CH 3)2), 1.46 (s, 6H, C(CH3)2), 1.5 (m, 1H, CH(CH3)2), 1.88 (m, 1H,
CHCH 2CH),
2.30 (m, 1H, CHCH 2CH),
4.75 (dd, J1 = 10 Hz, J2 =
4 Hz, 1H, N-CH-CH2),
6.75 (s, 1H, NH), 8.3 (s, br, 1H, COOH).
MS (ESI): m/z = 243
([M + H]+; 100%), 197 ([M-COOH]+;
22%).
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Beispiel 4
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Aceton wurde 1 Tropfen PLE bei
20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur bis zu
einem Umsatz von ca. 53% gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde mit Essigsäureethylester extrahiert und
die organische Phase durch HPLC (Methode A) untersucht. Die optische Reinheit
ee des nicht umgesetzten (S)-Esters war > 99%.
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Beispiel 5
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml n-Heptan wurden 3 bis 5 mg HLAP
bei 20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur gerührt. Nach
ca. 50%igem Umsatz wurde eine Probe entnommen und durch HPLC (Methode
A) untersucht. Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters
war 93%, die optische Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure war
94%.
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Beispiel 6
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Aceton wurden 3 bis 5 mg RLAP
bei 20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur gerührt. Nach
ca. 52 bis 55%igem Umsatz wurde eine Probe entnommen und durch HPLC
(Methode A) untersucht. Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten
(S)-Esters war > 98%, die
optische Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure war 80%.
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Beispiel 7
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Cyclohexan wurden 3 bis 5 mg HLAP
bei 20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur gerührt. Nach
ca. 50%igem Umsatz wurde eine Probe entnommen und durch HPLC (Methode
A) untersucht. Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters
war > 99%, die optische
Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure
war > 95%.
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Beispiel 8
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml n-Heptan wurde 1 Tropfen PLE bei
20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur gerührt. Nach
ca. 54%igem Umsatz wurde eine Probe entnommen und durch HPLC (Methode
A) untersucht. Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters
war 93%, die optische Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure war
79%.
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Beispiel 9
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Diisopropylether wurden 3 bis
5 mg HLAP bei 20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur gerührt. Nach
ca. 53%igem Umsatz wurde eine Probe entnommen und durch HPLC (Methode
A) untersucht. Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters
war 98%, die optische Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure war > 86%.
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Beispiel 10
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-cyclopropyl-propionsäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Cyclohexan wurden 3 bis 5 mg HLAP
bei 20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur gerührt. Nach
ca. 37%igem Umsatz wurde eine Probe entnommen und durch HPLC (Methode
B) untersucht. Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters
war 55%, die optische Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure war
94%.
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Beispiel 11
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml tert-Butyl-methylether wurden
3 bis 5 mg HLAP bei 20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur gerührt. Nach
ca. 47%igem Umsatz wurde eine Probe entnommen und durch HPLC (Methode
A) untersucht. Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters
war 83%, die optische Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure war > 92%.
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Beispiel 12
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml 1,2-Dimethoxyethan wurde 1 Tropfen
PLE bei 20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur 1 Tag
gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde mit Essigsäureethylester extrahiert und
die organische Phase durch HPLC (Methode A) untersucht. Die optische
Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters war 99%.
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Beispiel 13
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Aceton wurde 1 Tropfen RLE bei
20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur 21 h gerührt. Eine
Probe wurde entnommen und durch HPLC (Methode A) untersucht. Die
optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters war 98%, die
optische Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure
war 79%.
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Beispiel 14
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml tert-Butyl-methylether wurden
3 bis 5 mg RLAP bei 20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur gerührt. Nach
ca. 49%igem Umsatz wurde eine Probe entnommen und durch HPLC (Methode
A) untersucht. Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters
war 89%, die optische Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure war
93%.
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Beispiel 15
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäuremethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Aceton wurden 3 bis 5 mg RLAP
bei 20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur 22 bis
23 h gerührt.
Eine Probe wurde entnommen und durch HPLC (Methode A) untersucht.
Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters war > 99%, die optische
Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure war
54%.
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Beispiel 16
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Aceton wurden 3 bis 5 mg Chirazyme® E-1
(Roche Diagnostics) bei 20 bis 25°C zugegeben
und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur gerührt. Nach
ca. 45%igem Umsatz wurde eine Probe entnommen und durch HPLC (Methode
A) untersucht. Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters war 77%.
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Beispiel 17
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Dimethylformamid wurde 1 Tropfen
PLE bei 20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur 1 Tag
gerührt.
Eine Probe wurde entnommen und durch HPLC (Methode A) untersucht.
Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters war 97%,
die optische Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure war 75%.
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Beispiel 18
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Aceton wurden 3 bis 5 mg Chirazyme® E-2
(Roche Diagnostics) bei 20 bis 25°C zugegeben
und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur gerührt. Nach
ca. 50%igem Umsatz wurde eine Probe entnommen und durch HPLC (Methode
A) untersucht. Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters war 95%.
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Beispiel 19
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäuremethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Aceton wurde 1 Tropfen PLE bei
20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur 22 bis
23 h gerührt.
Eine Probe wurde entnommen und durch HPLC (Methode A) untersucht.
Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters war > 99%, die optische
Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure war
57.6%.
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Beispiel 20
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäuremethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Aceton wurden 2 bis 5 mg Chirazyme® E-2
(Roche Diagnostics) bei 20 bis 25°C zugegeben
und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur 22 bis 23 h gerührt. Eine
Probe wurde. entnommen und durch HPLC (Methode A) untersucht. Die
optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters war 97.7%,
die optische Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure
war 58%.
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Beispiel 21
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml tert-Butyl-methylether wurden
3 bis 5 mg CLAP bei 20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur gerührt. Nach
ca. 33%igem Umsatz wurde eine Probe entnommen und durch HPLC (Methode
A) untersucht. Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters
war 46%, die optische Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure war
92%.
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Beispiel 22
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-4-methyl-pentansäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Diisopropylether wurde 1 Tropfen
PLE bei 20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur 1 Tag
gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde mit Essigsäureethylester extrahiert und
die organische Phase durch HPLC (Methode A) untersucht. Die optische
Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters war 96.7%.
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Beispiel 23
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Zu
25 mg (RS)-2-(4,4-Dimethyl-2,5-dioxoimidazolidin-1-yl)-3-cyclopropyl-propionsäureethylester
in 3 ml Phosphatpuffer und 0.5 ml Ethanol wurde 1 Tropfen PLE bei
20 bis 25°C
zugegeben und die Reaktionsmischung bei dieser Temperatur gerührt. Nach
ca. 19%igem Umsatz wurde eine Probe entnommen und durch HPLC (Methode
B) untersucht. Die optische Reinheit ee des nicht umgesetzten (S)-Esters
war 23%, die optische Reinheit ee der gebildeten (R)-Säure war > 99%.