-
Diese
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Geflügelschlachttieren,
insbesondere, jedoch nicht ausschließlich, von Hühnern und Truthähnen.
-
Ein
herkömmliches
Verfahren zur Bearbeitung der Schlachtkörper von zum Beispiel Hühnern umfasst
folgende Schritte: Zuerst werden die Tiere an ihren Füßen an einem
Hängefließband aufgehängt, sodann
werden die Tiere betäubt,
ihre Kehlen werden aufgeschlitzt, und die Tiere werden durch eine
Ausblutstation befördert,
wo sie ausgeblutet werden. Anschließend werden die Tierkörper durch einen
Heißwasserbehälter befördert, der
dazu dient, die Außenfläche der
Tierkörper
zu erwärmen,
um die Federn zu lockern, bevor die Tierkörper durch eine Rupfmaschine
befördert
werden, die die Federn entfernt.
-
Dieses
bekannte Verfahren weist eine Reihe von Nachteilen auf. Der Hauptnachteil
ist die relativ schlechte Hygiene, da alle Tierkörper durch den gleichen Heißwasserbehälter befördert werden
und somit ein erhebliches Risiko einer Kreuzkontamination besteht.
Um dieses Risiko zu senken, ist es notwendig zu gewährleisten,
dass das Ausbluten der Tierkörper
abgeschlossen ist, bevor sie in das Wasser gelangen. Dies hat den
Nachteil, dass die Tierkörper auskühlen, was
bedeutet, dass sie länger
im Wasser bleiben müssen,
damit ihre Außenflächen wieder
erwärmt
werden, bevor sie in die Rupfmaschine gelangen. Um die Gefahr der
Verschmutzung oder Kreuzkontamination zu senken, muss das Wasser
im Behälter
regelmäßig gereinigt
und/oder ersetzt und wieder erhitzt werden, was die Bearbeitungskosten
erhöht.
Darüber
hinaus bedeutet die Notwendigkeit, dass das Ausbluten beendet sein
muss, bevor die Tierkörper
in den Heißwasserbehälter gelangen,
unweigerlich, dass die Ausblutstation im Verhältnis größer sein muss, als dies notwendig
ist, und dass sie vom Heißwasserbehälter beabstandet
sein muss, was eine relativ große
Bodenfläche
für die
Vorrichtung in der Fabrik erfordert.
-
Die
deutsche Offenlegungsschrift
DE
2 007 305 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Sprühbehandeln
von Geflügel
vor dem Rupfen. Es wird ein geschlossenes Gehäuse verwendet, in dem das Geflügel ein
Fließband
entlangbefördert
wird. Das Geflügel
wird von beiden Seiten durch Sprühdüsen besprüht. Um die
Temperatur in dem Gehäuse
zu regeln, wird Luft von außerhalb
des Gehäuses
eingeführt.
-
DAS
US-Patent Nr. 3793021 offenbart
eine Anordnung, die ein vollständiges
Eintauchen vermeidet, aber immer noch ein Nasssystem verwendet,
bei dem die Tierkörper
einem Heißwassersprühnebel ausgesetzt
werden, der durch einen Luftstrom mitgeführt wird. Das Heißwasser
wird aus praktischen und ökologischen
Gründen
neuerlich in Umlauf gesetzt, womit die gleichen Nachteile wie beim
System mit vollständigem
Eintauchen auftreten.
-
Mit
der vorliegenden Erfindung ist beabsichtigt, eine verbesserte Vorrichtung
zur Bearbeitung von Tierkörpern
zu schaffen, die die Nachteile der bekannten Verfahren reduziert
oder beseitigt, wobei ein kompakteres und kosteneffizienteres Verfahren
geschaffen wird, das ein besseres Produkt erzeugt.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Geflügelschlachttieren
nach Anspruch 1 geschaffen.
-
Vorzugsweise
wird die Heißluft
im Allgemeinen nach unten gerichtet, um die Federn zu durchdringen
und über
einen bestimmten Zeitraum, der je nach der Größe des Geflügels zwischen vier und sechs
Minuten betragen kann, an die Haut auf den Tierkörpern zu gelangen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird in der Heizzone ein Wassersprühnebel vorgesehen, um sich
auf Staub und Federn zu legen, die aus den Tierkörpern fallen. Das Fließband bewegt
sich vorzugsweise entlang einer serpentinenartigen Bahn durch das
Gehäuse.
Vorzugsweise ist die Heizzone in einem im Wesentlichen geschlossenen
Gehäuse enthalten,
das gegen Wärmeverlust
isoliert ist. Das Gehäuse
kann in unmittelbarer Nähe
des Einlasses, wo die Tierkörper
in das Gehäuse
eintreten, eine Ausblutstation umfassen, und eine Rupfmaschine kann
in unmittelbarer Nähe
des Auslasses, wo die Tierkörper
die Heizzone verlassen, angeordnet sein.
-
Nun
soll eine bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung als Beispiel unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben werden, wobei:
-
1 eine
Stirnansicht eines Heizgehäuses zeigt
und 2 eine schematische Draufsicht eines Heizgehäuses zeigt;
-
3 einen
Querschnitt durch ein Heizgehäuse
mit einer Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
-
Nun
soll auf 1 Bezug genommen werden, die
eine Querschnittansicht eines Heizgehäuses 1 zur Integration
in eine Tierkörperverarbeitungsanlage
darstellt, in der insbesondere Hühner
verarbeitet werden. Es ist klar, dass auch andere Arten von hühnerartigen
Tieren, wie z. B. Truthähne
und Enten, in dieser Vorrichtung verarbeitet werden können.
-
Das
Heizgehäuse 1 besteht
aus einem äußeren Gehäuse, das
eine Schicht aus wärmeisolierendem
Material 2 umfasst, wobei dieses Gehäuse von einem Einlass (nicht
dargestellt) bis zu einem Auslass (nicht dargestellt) durch ein
Hängefließband 3 durchquert
wird, das einer serpentinenartigen Bahn durch das Gehäuse folgt. 2 zeigt
schematisch eine Draufsicht einer typischen serpentinenartigen Bahn.
Das Gehäuse 1 ist
im Wesentlichen in sich abgeschlossen und auf einstellbaren Füßen 6 montiert. Auf
diese Weise sind keine größeren strukturellen
Arbeiten am Fußboden
der Fabrik erforderlich, wenn die Vorrichtung montiert wird, und
wird Flexibilität
gewährleistet,
wenn in der Folge gewünscht
wird, das Gehäuse
an eine andere Stelle zu transportieren.
-
Das
Heizgehäuse 1 umfasst
einen schematisch mit 7 bezeichneten Abfallauslass, durch
den Staub, Federn und anderer Schmutz aus dem Gehäuse entfernt
werden. Der Abfallauslass 7 kann eine Wasserrinne umfassen,
um bei der Entfernung des Abfalls zu helfen, und der Boden des Gehäuses fällt schräg zum Auslass
hin ab. Das Fließband 3 und
die daran aufgehängten
Tierkörper
sind durch Seitenwände 8 umschlossen,
die von einer Position nahe der Decke des Gehäuses bis zu einer vom Boden
beabstandeten Position herabhängen,
um einen im Wesentlichen geschlossenen Kanal zu bilden, der an seinem
unteren Ende offen ist. An den oberen Enden sind die Seitenwände 8 mit
Gebläsen 10 verbunden, die
durch geeignete Elektromotoren 11 angetrieben werden und
heiße
Luft nach unten durch den geschlossenen Kanal blasen, der durch
die Seitenwände
gebildet wird. Nach dem Verlassen des geschlossenen Kanals am offenen unteren
Ende 15 strömt
die heiße
Luft nach oben zur Decke des Heizgehäuses, um durch die Gebläse 10 wieder
in Umlauf gebracht zu werden. Das Heizgehäuse 1 umfasst Heizvorrichtungen 12,
um die in Umlauf gebrachte Luft zu heizen. Der Kanal umfasst in
Abständen
angeordnete Thermostate 13, die die Temperatur im Kanal
messen. Der Kanal umfasst auch in regelmäßigen Abständen Wassernebeldüsen 14,
die einen feinen Sprühnebel
nach unten in den Kanal sprühen,
um Staub zu entfernen und die Abwärtsbewegung der von den Tierkörpern abgelösten Federn
zu fördern.
-
Die
Tatsache, dass die heiße
Luft nach unten auf die Tierkörper
geblasen wird, hat den Vorteil, dass dies in einer Richtung erfolgt,
die dem natürlichen
Wuchs der Federn entgegengesetzt ist, so dass sie zwischen die Federn
eindringt, um dabei zu helfen, diese zu entfalten, wodurch es der
heißen
Luft ermöglicht
wird auf der Oberfläche
des Tierkörpers aufzutreffen.
Die Tatsache, dass die Luft an den unteren Enden der Kanäle austritt
und anschließend
einem Richtungswechsel um 180° unterzogen
wird, bevor sie nach oben strömt,
hilft bei der Trennung von Staub und Stroh aus dem Luftstrom, und
da deren Gewicht notwendigerweise größer als jenes von Luft ist,
neigen sie durch ihre Massenträgheit
dazu, auf den Boden des Gehäuses
zu fallen, wie dies bei einem Zentrifugalfilter der Fall ist. Es
können
Ablenkplatten vorgesehen sein, um diese Richtungsänderung
des Luftstroms zu unterstützen.
-
3 veranschaulicht
eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei der Heißluftstrahlen verwendet werden,
wobei sie vier Längen des
Fließbands
zeigt, das seiner serpentinenartigen Bahn durch das Heizgehäuse folgt.
Jede Länge
des Fließbands
weist einander gegenüberliegende
Luftdüsen 16 auf,
die angrenzend an die Tierkörper
angeordnet sind, die auf dem Fließband befördert werden, wobei sie so
angeordnet sind, dass die einen Hochdruck-Luftstrahl auf die Tierkörper richten,
die auf dem Fließband
befördert
werden, um zwischen die Federn einzudringen. Der Strom bzw. die
Ströme wird/werden
im Allgemeinen gegen den Wuchs der Federn nach unten auf die Tierkörper gerichtet,
da dies dazu beiträgt,
die Federn zu entfalten und den Kontakt des Heißluftstroms mit der Haut der
Tierkörper
erleichtert. Jede Luftdüse
ist mit einer Heißluftzufuhrleitung 17 verbunden,
durch die wieder in Umlauf gebrachte Heißluft aus dem Gehäuse zu den
Luftdüsen
geführt
wird. Die Ausrichtung der Luftdüsen
ist einstellbar, indem die Luftdüsen
um ihre Achsen, durch die sie mit der Heißluftzufuhrleitung 17 verbunden
sind, geschwenkt werden, so dass die Luftdüsen auf die verschiedenen Größen des
Geflügels
eingestellt werden können,
das auf dem Fließband
befördert
wird. Die Düsen
sind in einer kleinen Gruppe in einer Luftdüseneinheit zusammengefasst,
die schwenkbar an der Heißluftzufuhrleitung 17 montiert ist.
Die Position der Tierkörper
in Bezug auf die Düsen
kann festgelegt werden, indem eine entsprechende Länge des
Hakens vorgesehen wird, an dem der Tierkörper aufgehängt ist.
-
Es
hat sich herausgestellt, dass die Zufuhr von dünnen Strahlen heißer Luft
mit hohem Druck zu den Tierkörpern
die Rupfwirkung verbessert, da die Heißluft eine größere Effizienz
beim Vordringen zur Haut des Tierkörpers besitzt.
-
Um
das Vordringen der Heißluft
zur Haut des Tierkörpers
weiter zu verbessern, kann der Tierkörper einem Vorrupfprozess unterzogen
werden, wobei herkömmliche
Rupffinger verwendet werden, die etwa 30 Prozent der Federn entfernen
und die Anordnung der verbleibenden Federn verändern, um das Vordringen des
heißen
Luftstroms zur Haut zu erleichtern.
-
Die
zu verarbeitenden Tierkörper
hängen
auf bekannte Weise an Haken 5 an den Füßen vom Fließband herab.
Wie oben erwähnt,
werden die Tierkörper
zuerst betäubt,
anschließend
wird ihre Kehle aufgeschlitzt, während
sie eine Ausblutstation passieren. Bei der vorliegenden Vorrichtung
kann die Ausblutstation angrenzend an den Einlass des Heizgehäuses 1 angeordnet
sein, da es nicht mehr wesentlich ist, dass das Ausbluten beendet
ist, bevor die Tierkörper
in die Heizzone gelangen. Es ist beabsichtigt, dass das Ausbluten
zum Großteil
erfolgt, bevor die Tierkörper
in das Heizgehäuse 1 gelangen,
doch da die Tierkörper
einander nicht berühren
und nicht in Kontakt mit einer gewöhnlichen Flüssigkeit wie z. B. dem Wasser
in einem Heißwasserbehälter sind,
das auf dem Tierkörper
verteiltes Blut aufnehmen würde und
auf diese Weise die Gefahr einer Kreuzkontamination erhöhen würde, kann
ein Teil des Ausblutens in dem Heizgehäuse stattfinden. Die Ausblutstation kann
daher unmittelbar angrenzend an den Einlass in das Heizgehäuse angeordnet
sein, was nicht nur den Platzbedarf der Anlage verringert, sondern
auch den Wärmeverlust
der Tierkörper
auf einem Minimum hält.
Die Tierkörper
können
daher viel rascher als mit dem bekannten Verfahren verarbeitet werden,
und die geringeren Temperaturveränderungen
bei der Verarbeitung sowie die erhöhte Verarbeitungsgeschwindigkeit
führen
zu einer besseren Qualität
des Endprodukts.
-
Obwohl
dies nicht dargestellt ist, können
zusätzliche
Filter im Gehäuse 1 am
Einlass der Gebläse angeordnet
sein. Es versteht sich von selbst, dass die dargestellten Gebläse und Antriebsanordnungen nur
ein Beispiel sind und auch in der Form einer Leitungsanordnung vorgesehen
sein können,
bei der nur ein oder zwei starke Gebläse verwendet werden, die mit
Abstand entlang der serpentinenartigen Bahn angeordnet sind. Die
Verweilzeit der Tierkörper
im Gehäuse
hängt von
der Art und der Größe der zu
rupfenden Tierkörper
ab, sie beträgt
jedoch typischerweise zwischen vier und sechs Minuten.
-
Die
Anwendung der vorliegenden Erfindung hat den zusätzlichen Vorteil, dass die
Größe der Ausblutstation
im Vergleich zu den bekannten Anlagen verringert werden kann. Es
ist geplant, dass kein Heißwasserbehälter vorgesehen
werden muss, obwohl es möglich
ist, dass unter bestimmten Umständen
und bei bestimmten Anlagen ein kleiner Heißwasserbehälter beibehalten wird, um die
Flügel
einzutauchen, deren Temperatur durch die Heißluft schwieriger zu erhöhen ist.