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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Ophthalmoskope und insbesondere, jedoch nicht
ausschließlich,
Ophthalmoskope, die einfach und preiswert herstellbar sind.
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Hintergrund der Erfindung
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Ein
Ophthalmoskop ist für
gewöhnlich
ein komplexes optisches Instrument, das zur Untersuchung der Retina
von Menschen und Tieren verwendet wird. üblicherweise haben Ophthalmoskope
mehr als 20 Linsen und zwischen drei und sechs Lampen und sind somit
kompliziert und kostenaufwändig
in Herstellung und Erwerb.
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Beispiele
solcher bekannter Ophthalmoskop-Typen sind in der
GB-A-2235308 , der
GB-A-2204144 , der
WO-A-2000/30527 ,
der
US 4526449 und der
DE-A-3714041 beschrieben.
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Ophthalmoskope
werden routinemäßig in der
täglichen
Arbeit von Ärzten,
Optometristen, Veterinär-Chirurgen,
Pflegekräften
und Auszubildenden dieser Berufe verwendet.
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Aufgrund
der hochpreisigen Natur dieses Instruments ist jedoch nur eine beschränkte Anzahl
für den
tatsächlichen
Gebrauch verfügbar
und es gibt mit Sicherheit keine Möglichkeit, dass ein Ophthalmoskop
für beispielsweise
jeden Arzt vorgesehen werden kann, der es notwendig hätte.
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Aufgrund
des Mangels dieser Instrumente und ihrer Komplexität haben
Studenten und sogar nicht spezialisiertes medizinisches Personal
sehr oft keine Möglichkeit,
zu lernen, wie dieses Instrument richtig benutzt wird.
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Diese
Situation ist in unterentwickelten Ländern und Ländern der Dritten Welt noch
schlimmer, wo an manchen Orten keine Ophthalmoskope für örtliche Ärzte oder
Hilfspersonal zur Verfügung
stehen, da sie einfach zu aufwändig
in der Anschaffung oder Herstellung sind.
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Das
Problem der begrenzten Anzahl von Ophthalmoskopen in Krankenhäusern, bei
Optikern und in der Veterinärchirurgie
zusammen mit dem damit einhergehenden Mangel an Erfahrung, wie das Instrument
angewendet wird, wenn es denn zur Ver fügung steht, ist somit ein ernstes
Problem und jeder Versuch, die Komplexität des Instruments und die Herstellungskosten
zu verringern, ist wünschenswert.
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„Manufacture
and Use of Homemade Opthalmoscopes: a 150th Anniversary
Tribute to Helmholtz",
eine Veröffentlichung
von BMJ, 21-30. Dezember 2000, Nr. 321, Seiten 1557-1559, beschreibt
ein einfaches Ophthalmoskop. Dieses Instrument hat, obgleich es
viel einfacher und billiger in der Herstellung als Standard-Ophthalmoskope
ist, ein Hauptproblem dahingehend, dass die Sichtöffnung,
durch welche die Retina beobachtet wird, Blendungen im Auge des
Beobachters verursacht, so dass die Sicht erheblich verschlechtert
wird.
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Die
WO-A-02/15773 beschreibt
ein Ophthalmoskop, wie es im Oberbegriff von Anspruch 1 definiert
ist.
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Jegliches
Verfahren zur preiswerten Herstellung eines einfachen Ophthalmoskops,
welches die Probleme, die mit dem einfachen Ophthalmoskop einhergehen,
das in der obigen Druckschrift erwähnt ist, beseitigt oder zumindest
wesentlich verringert, ist daher gefragt.
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Die vorliegende Erfindung
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Folglich
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile, die mit
bekannten Ophthalmoskop-Typen, etwa denjenigen gemäß obiger
Erläuterung,
einhergehen, zu beseitigen oder wenigstens erheblich zu verringern.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein linsenfreies Ophthalmoskop, welches
aufweist:
eine Einrichtung, die einen ersten Lichtweg definiert;
eine
Reflexionseinrichtung, die angeordnet ist, vom ersten Lichtweg kommendes
Licht auf einen zweiten Lichtweg abzulenken, der aus dem Ophthalmoskop durch
ein erstes Fenster in ein zu untersuchendes Auge austritt;
ein
zweites Fenster, durch welches ein Benutzer auf ein zu untersuchendes
Auge entlang einem Weg schauen kann, der sich im wesentlichen parallel
zu dem zweiten Lichtweg erstreckt,
und ist dadurch gekennzeichnet,
dass es weiterhin aufweist:
eine Blende, die zwischen dem ersten
Lichtweg und dem zweiten Fenster angeordnet ist, um zu verhindern
oder um deutlich zu verringern, dass Licht von dem ersten Lichtweg
das Ophthalmoskop durch das zweite Fenster verlässt.
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Die
Vorrichtung kann auch eine Lichtquelle aufweisen, das mit den anderen
Bestandteilen der Vorrichtung als ein anderes Bestandteil hiervon
zusammengefasst werden kann oder welche eine separate, entfernbare
Lichtquelle aufzunehmen vermag.
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Die
den ersten Lichtweg definierende Einrichtung kann ein Rohr aufweisen,
wobei bevorzugt wenigstens die äußere Oberfläche des
Rohrs opak ist und die innere Oberfläche nicht-reflektierend sein kann.
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Die
Reflexionseinrichtung kann einen Spiegel aufweisen, bevorzugt einen
halbkreisförmigen, der
annähernd
um 45° zum
ersten Lichtweg und/oder dem zweiten Lichtweg geneigt ist. Alternativ
kann die Reflexionseinrichtung ein Prisma aufweisen.
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Das
erste Fenster kann eine Öffnung
in beispielsweise einem Rohr sein, das den ersten Lichtweg definiert.
Eine jede derartige Öffnung
ist bevorzugt kreisförmig.
Das zweite Fenster kann in dem ansonsten geschlossenen Ende des
Rohrs sein, beispielsweise in einem Dach des Rohrs. Dieses zweite Fenster
ist wiederum bevorzugt kreisförmig.
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Die
Reflexionseinrichtung kann der Blende zugeordnet sein, welche bevorzugt
entweder ein Flansch oder ein Block ist. Bei einem Block ist die
Reflexionseinrichtung bevorzugt hieran angeordnet.
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Die
Positionierung und die Abmessungen der Blende stellen sicher, dass
wenig oder kein Licht das zweite Fenster erreicht und folglich wird
von einem Beobachter keine oder nur sehr wenig Blendung durch das
zweite Fenster wahrgenommen.
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Man
erkennt somit, dass der linsenfreie Aufbau eines Ophthalmoskops
gemäß der Erfindung
gemäß obiger
Beschreibung ein preiswertes Produkt liefert, das einfach im Gebrauch
ist und jegliche Blendung aufgrund der Verhinderung oder zumindest
wesentlichen Verringerung irgendeines unerwünschten Lichtaustritts aus
dem Ophthalmoskop über
dessen zweites Fenster in das Auge eines Beobachters verhindert
oder zumindest wesentlich verringert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt
eine teilweise auseinandergezogene Darstellung eines Ophthalmoskops
nach dem Stand der Technik;
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2 zeigt
das Ophthalmoskop nach dem Stand der Technik gemäß 1 im zusammengebauten
Zustand mit einer angebrachten entfernbaren Lichtquelle;
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3 bis 5 zeigen
das Ophthalmoskop der 1 und 2 im Gebrauch;
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6 zeigt
eine Schnittteilansicht einer ersten Ausführungsform eines Ophthalmoskops
gemäß der Erfindung
im Gebrauch; und
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7 bis 9 zeigen
eine zweite Ausführungsform,
ebenfalls in Schnittteilansicht, eines Ophthalmoskops gemäß der Erfindung
im Gebrauch.
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Detaillierte Beschreibung
der Zeichnung
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Bezugnehmend
zunächst
auf die 1 bis 5 der Zeichnung
weist ein linsenfreies Ophthalmoskop nach dem Stand der Technik,
das insgesamt mit 1 bezeichnet ist, ein Rohr 2,
das gemäß den 3 und 5 einen
ersten Lichtweg a definiert, eine Reflexionseinrichtung in Form
eines ovalen Spiegels 3, ein erstes Fenster 4 in
Form einer kreisförmigen Öffnung in
der Seitenwand des Rohrs 2, ein zweites Fenster 5 in
Form einer kreisförmigen Öffnung in
einem ovalen Dach 7 des Rohrs 2 und eine Blendscheibe 6 auf;
es werden keine Linsen verwendet.
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Das
Ophthalmoskop 1 ist so aufgebaut, dass der Spiegel 3 die
Unterseite des geneigten Dachs 7 des Rohrs 2 bildet,
wobei das zweite Fenster 5 im wesentlichen mittig durch
den Spiegel 3 verläuft.
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Dieser
Spiegel 3 lenkt Licht, das von einer Lichtquelle 8 entlang
des ersten Lichtwegs a kommt, gemäß 3 entlang
eines zweiten Lichtwegs b um, der durch das erste Fenster 4 aus
dem Rohr 2 aus- und in ein zu untersuchendes Auge 9 eintritt.
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Das
zweite Fenster 5 erlaubt einem Benutzer 10, das
zu untersuchende Auge 9 entlang eines Pfads zu betrachten,
der sich im wesentlichen parallel zu und zusammenfallend mit dem
zweiten Lichtweg b erstreckt.
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Wie
jedoch aus den 2, 3 und 5 zu
sehen ist, hat dieser Aufbau ein Problem dahingehend, dass das zweite
Fenster 5 eine Blendung, welche schematisch mit c veranschaulicht
ist, im Auge 10 eines beobachtenden Benutzers verursacht,
so dass die Betrachtung des zu untersuchenden Auges 9 erheblich
beeinträchtigt
wird, da ein Teil des Lichts vom Lichtweg a durch das zweite Fenster 5 austritt, was
diese unerwünschte
Blendung am Auge 10 des Beobachters verursacht.
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Um
diese Blendung zu verringern, ist die Blendscheibe 6 an
der oberen Fläche
des geneigten Dachs 7 des Rohrs 2 befestigt und
hat eine mittig liegende kreisförmige Öffnung 11,
die in Fluchtung mit der kreisförmigen Öffnung des
zweiten Fensters 5 ist. Die Dicke der Blendscheibe 6 im
Bereich der mittigen Öffnung 11 erhöht folglich
die Gesamtdicke der beiden Öffnungen 5 und 9,
wenn versucht wird, eine Blendung am Auge 10 des Beobachters
zu verringern.
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Wie
jedoch bereits oben kurz ausgeführt,
ist diese Vorgehensweise nicht erfolgreich und ein beobachtender
Benutzer erfährt
nach wie vor eine unvernünftig
starke Blendung, die durch die in Fluchtung liegenden Öffnungen 5 und 11 des
Rohrdachs 7 und der Blendscheibe 6 verläuft.
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Wie
aus 2 zu sehen ist, wird die Lichtquelle 8 durch
einen Lichtstab 12 geschaffen, der in das Bodenende des
Rohrs 2 eingeführt
ist, welches opak ist und bevorzugt eine mattschwarze nicht-reflektierende
innere Fläche
hat.
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Um
diese Blendung, die mit dem bekannten Ophthalmoskop 1 gemäß obiger
Beschreibung unter Bezug auf die 1 bis 5 einhergeht,
zu beseitigen oder wenigstens wesentlich zu verringern, ist ein
linsenfreies Ophthalmoskop gemäß der Erfindung
mit einer Blende versehen, die zwischen dem ersten Lichtweg und
dem zweiten Fenster angeordnet ist, wie nachfolgend unter Bezugnahme
auf die beiden Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Ophthalmoskops
unter Bezug auf die 6 bzw. 7 bis 9 näher beschrieben
werden wird.
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Bezugnehmend
auf 6 weist somit eine erste Ausführungsform eines Ophthalmoskops,
das insgesamt mit 21 bezeichnet ist, ein opakes Rohr 22 auf,
von dem nur das obere Ende gezeigt ist und welches einen ersten
Lichtweg a definiert, sowie eine Reflexionseinrichtung in Form eines
ebenen halbkreisförmigen
Spiegels 23, ein erstes Fenster 24, das als kreisförmige Öffnung in
der Seitenwand des Rohrs 22 ausgebildet ist, ein zweites
Fenster 25 in Form einer kreisförmigen Öffnung im Dach 27 des Rohrs 22 und
eine Blende 26 in Form eines Flanschs, der zwischen dem
ersten Lichtweg a und dem zweiten Fenster 25 liegt. Wie
zu sehen ist, werden keine Linsen verwendet.
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Licht,
das entlang des ersten Lichtwegs a von einer (nicht gezeigten) Lichtquelle
kommt, beispielsweise der Lichtquelle 8 des Lichtstifts 12 von 2,
wird an dem um 45° abgewinkelten
Spiegel 23 entlang eines zweiten Lichtwegs b um 90° reflektiert, der
dann durch das erste Fenster 24 verläuft und dann in ein zu untersuchendes
Auge 29.
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Der
Spiegel 23 ist an einer sich nach unten erstreckenden Verlängerung 31 in
einem Winkel von 45° an
der mit einem Flansch versehenen Blende 26 angeordnet.
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Das
Auge 30 eines beobachtenden Benutzers vermag die Retina
des zu untersuchenden Auges 29 entlang eines Wegs d zu
betrachten, der sich durch die zweiten und ersten Fenster 25 und 24 erstreckt,
wobei dieser Weg d im wesentlichen parallel zum zweiten Lichtweg
b ist.
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Da
die Blende 26 und bis zu einem bestimmten Betrag deren
Verlängerung 31 zwischen
dem ersten Lichtweg a und dem zweiten Beobachtungsfenster 25 liegt,
wird jegliches Licht, das ansonsten durch diesen Spiegel 25 in
das Auge 30 eines Benutzers laufen könnte, beseitigt oder zumindest
erheblich verringert, so dass eine Blendung im wesentlichen verringert
wird und die Betrachtung des zu untersuchenden Auges 29 durch
den Benutzer verbessert wird.
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Restlicht,
das nicht entlang des Lichtwegs b umgeleitet wird, wird von der
mattschwarzen inneren Oberfläche
des Rohrs 22 im wesentlichen absorbiert.
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Bezugnehmend
auf die zweite Ausführungsform
des Ophthalmoskops 41 der 7 und 9, so
ist wiederum nur das obere Ende eines Rohrs 42 gezeigt,
das einen ersten Lichtweg a definiert; weiterhin gezeigt ist ein
ebener Spiegel 43, ein erstes Fenster 45 in Form
einer kreisförmigen Öffnung in
der Seitenwand des Rohrs 42, ein zweites Fenster 45 in Form
einer kreisförmigen Öffnung im
Dach 47 des Rohrs 42 und ein Block 46,
auf dem der Spiegel 43 angeordnet ist und der wiederum
an dem Rohrdach 47 angeordnet ist. Auch hier werden keine
Linsen verwendet.
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Licht
von einer Lichtquelle, das entlang des ersten Lichtwegs a verläuft, der
durch das Rohr 42 definiert ist, wird vom Spiegel 43 um
90° entlang
des Lichtwegs b und dann in ein zu untersuchendes Auge 49 reflektiert.
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Dieses
Auge 49 kann durch das Auge 50 eines beobachtenden
Benutzers entlang eines Wegs d betrachtet werden, der sich durch
die zweiten und ersten Fenster 45 und 44 erstreckt.
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Die
Kombination aus dem Block 46 und dem Spiegel 43,
sowie die Abmessungen hiervon und insbesondere die Dicke des Blocks 46 wirken
als eine Blende zwischen dem ersten Lichtweg a und dem zweiten Betrachtungsfenster 45,
so dass jegliche Blendung beseitigt oder zumindest wesentlich verringert
wird, welche ansonsten über
das zweite Betrachtungsfenster 45 in das Auge des Benutzers
eintreten könnte
und welche somit hieran gehindert wird.
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Wie
im Fall der ersten Ausführungsform,
die oben unter Bezug auf 6 beschrieben wurde, verbessert
auch diese zweite Ausführungsform
die Betrachtbarkeit des zu untersuchenden Auges 49 durch das
Auge 50 eines Benutzers entlang des Wegs d, wie in den 6 und 7 gezeigt,
der im wesentlichen parallel zum zweiten Lichtweg b ist.
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Es
versteht sich, dass der Spiegel 43 und der tragende Block 46 der
zweiten Ausführungsform,
die unter Bezug auf die 8 und 9 beschrieben wurden,
durch den Spiegel 23 und die Blende 26 mit dem
Flansch der ersten Ausführungsform
ersetzt werden können,
die oben unter Bezug auf 6 beschrieben wurden.
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Man
erkennt somit, dass ein Ophthalmoskop 24 bzw. 41 gemäß der Erfindung
jegliche Blendung im Auge eines beobachtenden Benutzers beseitigt oder
zumindest wesentlich verringert, so dass der Blick eines Benutzers
in ein zu untersuchendes Auge ganz erheblich verbessert wird, wobei
auch die Verwendung von Linsen beseitigt wird, so dass die Herstellungskosten
erheblich verringert werden.