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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf pharmazeutische Zusammensetzungen.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine feste pharmazeutische
Zusammensetzung, umfassend a) Orlistat und b) eine Fettsäure oder
ein Fettsäuresalz
oder ein Gemisch aus einer Fettsäure
und einem Fettsäuresalz,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Bestandteile von a) und b) beim Kontakt mit einer wässerigen
Lösung
eine Senkung ihrer Schmelzpunkte auf ≤ 37°C zeigen.
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Viele
pharmazeutisch aktive Verbindungen zeigen geringe Löslichkeiten
und geringe Auflösungsgeschwindigkeiten
in der biologischen Umwelt. Beispiele umfassen Cyclosporin, Nifedipin,
Ritonavir, Griseofulvin, Ubidecarenon, Danazol, Halofantrin und
Tetrahydrolipstatin. Aufgrund der geringen Löslichkeit und der geringen
Auflösungsgeschwindigkeit
der pharmazeutisch aktiven Verbindungen wird nur ein bestimmter
Prozentsatz der Arzneimittelmoleküle aus den Kristallen gelöst. Ungelöste Arzneimittelkristalle
zeigen in den meisten Fällen
keine oder eine sehr eingeschränkte
therapeutische Aktivität,
unabhängig
davon, ob eine systemische Wirkung (erfordert Arzneimittelabsorption)
oder eine lokale Wirkung (innerhalb des Lumen des GIT-Trakts) gewünscht ist.
Aufgrund der geringen Auflösung
der aktiven Verbindung müssen
höhere
Dosen verabreicht werden, was zu einer erhöhten Gefahr von Nebenwirkungen
führen
kann. Außerdem
wurde herausgefunden, daß die
Gegenwart von Nahrung die Auflösung,
Absorption und Aktivität
der Verbindung in einem großen
Umfang bewirken kann. Als ein Beispiel erhöhte sich die Bioverfügbarkeit
von alpha-Tocopherol-nicotinat 28fach in dem Zustand nach einer
Mahlzeit im Vergleich zum Nüchternzustand
(William N. Charman, Christopher J. H. Porter, Sabena Mithani, Jennifer
B. Dressman: Physicochemical and physiological mechanisms for the
effects of food an drug absorption: The role of lipids and pH. J.
Pharm. Sci: 86, 269–282
(1997)). Andere Beispiele umfassen Danazol, Halofantrin und Etretinat.
Es ist für
den Fachmann offensichtlich, daß der
hohe Einfluß von
Nahrung auf die Auflösung
des Arzneimittels zu einer unvorhersehbaren Leistung des Arzneimittels
führt.
Jedoch ist eine geringe Variation der Arzneimittelauflösung eine
Notwendigkeit, um die gewünschte
Konzentration für
die pharmazeutische Wirkung zu erreichen, und um die toxischen Wirkungen
aufgrund von Überdosierung
zu vermeiden. Eine pharmazeutisch aktive Verbindung kann nur akzeptiert
werden, wenn ein zuverlässiges
pharmakokinetisches Profil erreicht werden kann.
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Die
Notwendigkeit für
die Entwicklung von Arzneimittelabgabesystemen zur Überwindung
der hohen Schwankung der Arzneimittelauflösung ist weitgehend anerkannt.
Ansätze
umfassen die Entwicklung von festen Dispersionen („fester
Lösung") (A. T. M. Serajudin:
Solid dispersion of poorly water-soluble drugs: Early promises,
subsequent Problems, and recent breakthroughs J. Pharm. Sci. 88,
1058–1066
(1999)). Der Hauptnachteil dieses Ansatzes ist die thermodynamische
Instabilität
der übersättigten
festen Dispersion, die zu Kristallisationsprozessen führen kann,
welche zu verringerten Auflösungsgeschwindigkeiten
und unvorhersehbaren Bioverfügbarkeiten
führen.
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Ein
anderer Ansatz zur Verringerung des Einflusses von Nahrungsmittelauswirkungen
ist die Herstellung von Arzneimittelnanoteilchen durch Naßmahlen
(
US-Patente Nr. 4,540,602 und
5,145,684 ) oder Hochdruckhomogenisierung
(
US-Patent Nr. 5,858,410 ).
Jedoch umfassen die Nachteile die Kontamination des Produktes mit
Abriebmaterial aus dem Mahlverfahren. Außerdem erfordern beide Verfahren
die Gegenwart von Suspendierungsflüssigkeiten, und das primäre Produkt
ist eine Nanosuspension und keine trockenen Nanoteilchen. Die Verhinderung
der Erhöhung
der Teilchengröße aufgrund
von Aggregation oder Ostwald-Reifung ist sehr schwierig. Die Stabilisierung
der Teilchen im Submikrometerbereich erfordert oftmals die zeit-
und kostenaufwendige Entfernung der zuvor zugegebenen Suspensionsflüssigkeit
durch Trocknungs- oder Kryotrocknungsverfahren. Andere Nachteile
umfassen die lange Verarbeitungszeit beim Naßmahlen (Stunden bis mehrere
Tage) und die Erhöhung
der Temperatur und die mögliche
Bildung von Radikalen während
des Hochdruckhomogenisierungsverfahrens (R. Lander, W. Manger, M.
Scouloudis, A. Ku, C. Davis, A. Lee: Gaulin Homogenization: a mechanistic
study. Biotechnol. Prog. 16, 80–15
(2000)). Veränderungen
von Arzneimittelmodifikationen wurden ebenso als Ergebnis der Mahlverfahren
angesehen.
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Man
sollte ebenso bedenken, daß sich
amorphe Arzneimittelmoleküle
und Arzneimittelnanoteilchen aufgrund der erhöhten Oberfläche schneller abbauen können als
das nicht verarbeitete Material.
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Andere
Ansätze
umfassen die Verabreichung der löslich
gemachten pharmazeutisch aktiven Verbindung. Jedoch kann dieser
Ansatz zu Problemen führen,
die mit der chemischen Stabilität
der aktiven Verbindung in Verbindung stehen, da Abbauvorgänge im Vergleich
zum kristallinen Zustand im löslich
gemachten Zustand schneller auftreten.
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Beispielsweise
sind Lipaseinhibitormoleküle
Orlistat (Tetrahydrolipstatin) oder strukturell verwandte Verbindungen,
z. B. 2-Oxy-4H-3,1-benzoxanzin-4-one, wie in
WO 00/40569 beschrieben, oder 2-Oxoamidtriacylglycerolanaloga
(S. Kotsovolou, A. Chiou, R. Verger, G. Kokotos: Bis-2-oxoamide
triacylglycerol analogues: A Novel Class of Potent Human Gastric
Lipase Inhibitors. J. Org. Chem., 66, 962–967 (2001)), Moleküle, die
sich während
der Lagerung durch verschiedene Mechanismen abbauen können. Es
ist allgemein bekannt, daß die
Abbaugeschwindigkeit im großen
Umfang von dem physikochemischen Zustand der aktiven Verbindung
abhängt.
Im allgemeinen weisen Arzneimittelkristalle im amorphen oder flüssigen Zustand
im Vergleich zu Arzneimittelmolekülen höhere chemische Stabilität auf. Deshalb
ist es für
die gute Lagerstabilität wünschenswert,
Arzneimittelmoleküle
in kristalliner Form in das Arzneimittelabgabesystem einzuführen. Es
ist jedoch ebenso allgemein bekannt, daß sich in den meisten Fällen die
Pharmakoaktivität
auf die physikochemischen Zustände
mit hoher Mobilität
bezieht, z. B. das löslich
gemachte oder geschmolzene Molekül.
Deshalb sollte aus Sicht der Pharmakoaktivität das Arzneimittelmolekül entweder
in löslich
gemachter Form gegeben werden oder innerhalb des Körpers in
eine löslich
gemachte Form umgewandelt werden.
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Sowohl
die Stabilitäts-
als auch die Aktivitätsaspekte
sollten berücksichtigt
werden. Deshalb ist die Entwicklung eines Arzneimittel-Kristall-geladenen
Trägers,
der ein löslich
gemachtes Arzneimittel freisetzt, der am stärksten gewünschte Fall. Dieses Konzept
wird leicht für
wasserlösliche
Arzneimittel (z. B. Ascorbinsäure) realisiert.
Jedoch bleibt die in situ-Umwandlung
von schwer wasserlöslichen
Arzneimitteln eine Herausforderung.
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Überraschenderweise
wurde herausgefunden, daß sich
Fettsäuren
und/oder Fettsäuresalze
mit pharmazeutisch aktiven Verbindungen, bevorzugt Orlistat, unter
Bedingungen, die die physiologische Umwelt simulieren, in flüssige Tröpfchen umwandeln.
Eine kritische Rolle spielt der pH-Wert, der einen Teil des Fettsäuresalzes
in die protonierte Fettsäure
umwandelt. Protonierte Fettsäuren
senken den Schmelzpunkt von bestimmten lipophilen pharmazeutisch
ak tiven Verbindungen, z. B. Lipaseinhibitoren wie Orlistat, und
können ausreichende
Mengen der pharmazeutisch aktiven Verbindung löslich machen. Aufgrund der
eutektischen Interaktion zwischen den Verbindungen fällt der
Schmelzpunkt von sowohl der lipophilen pharmazeutisch aktiven Verbindung,
z. B. Orlistat mit einem Schmelzpunkt von 43°C, als auch der Fettsäure unter
die Körpertemperatur
(< 37°C). Deshalb
werden die lipophile pharmazeutisch aktive Verbindung, z. B. Orlistat,
und die Fettsäure in
der flüssigen
Phase freigesetzt, obwohl ihre (einzelnen) Schmelzpunkte die Körpertemperatur überschreiten können.
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Folglich
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine feste pharmazeutische
Zusammensetzung, umfassend
- a) Orlistat (das
einen Schmelzpunkt ≥ 37°C aufweist,
und
- b) eine Fettsäure
oder ein Fettsäuresalz
oder ein Gemisch aus einer Fettsäure
und einem Fettsäuresalz, wie
nachstehend definiert wird, und
- c) gegebenenfalls zusätzliche
pharmazeutisch akzeptable Hilfsstoffe dadurch gekennzeichnet, daß die Bestandteile
von a) und b) beim Kontakt mit einer wässerigen Lösung eine Senkung ihrer Schmelzpunkte
auf ≤ 37°C zeigen.
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FIGUREN:
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1:
Lichtmikroskopaufnahmen von wässerigen
Dispersionen von Orlistat/Natriumlaurat-Dispersionen bei unterschiedlichen pH-Werten
(37°C).
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2:
Orlistat-Suspensionen (4 mg), stabilisiert durch Fettsäuresalze
(2 mg), wurden in 5 ml einer 10%igen Öl-in-Wasser-Emulsion überführt (pH-Wert
4,5; Ölkomponenten:
Olivenöl
bzw. Creme). Die Dispersion wurde für einen gewünschten Zeitraum End-over-end-Mischen
unterzogen. Die Ölphase
wurde durch Kaltzentrifugation abgetrennt, und der Orlistatgehalt
in der Ölphase
wurde durch HPLC bestimmt. Für
einen Vergleich wurde ebenso ein adäquates Experiment mit einer
Suspension, die aus XENICAL®-Pellets stammt, durchgeführt.
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Diese
Erfindung stellt pharmazeutische Zusammensetzungen bereit, die Orlistat
nach der oralen Aufnahme aus einer festen Form mit einem Schmelzpunkt
der Wirkstoffe von ≥ 37°C in eine
flüssige
Form, die freigesetzt wird, umwandeln kann. Die Herstellung der
Zusammensetzung schließt
die Nachteile anderer Formulierungsansätze aus, wie:
- – die
Bildung von übersättigten
Zusammensetzungen (wie in „festen
Lösungen")
- – hohe
mechanische Energie für
die Teilchenspaltung, die zur Kontamination mit Abriebmaterial (wie
durch Naßmahlen,
Hochdruckhomogenisierung) und/oder Radikalbildung führen kann
- – die
Bildung von unterschiedlichen polymorphen oder pseudopolymorphen
Arzneimitteln aufgrund der Verarbeitung
- – erhöhte Abbauraten
aufgrund der flüssigen/halbflüssigen Form
der aktiven Verbindung.
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Die
In-situ-Umwandlung der aktiven Verbindung zu einer Flüssigkeit
kombiniert die Vorteile der guten Lagerstabilität der Arzneimittelkristalle
(keine Arzneimittelauflösung,
keine Übersättigung,
keine Radikalbildung aufgrund von Teilchenspaltung, aufrechterhaltene
Teilchengröße) mit
der hohen Aktivität
der Zusammensetzungen, die das aktive Molekül in der flüssigen Form freisetzen.
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In
der vorliegenden Erfindung steht der Ausdruck „pharmazeutisch akzeptabel", wie hierin verwendet, dafür, daß der Puffer
oder Salze aus Sicht der Toxizität
akzeptabel sind.
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Der
Ausdruck „pharmazeutisch
akzeptable Salze",
wie hierin verwendet, steht für
Salze von Fettsäuren
mit einer organischen oder anorganischen Base, wie Ammoniumhydroxid,
Diethanolammoniumhydroxid, Triethanolammoniumhydroxid, (Hydroxyethyl)ammoniumhydroxid,
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid usw. Für die vorliegenden Zusammensetzungen
sind pharmazeutisch akzeptable Salze der genannten Fettsäuren Natrium-,
Kalium-, Magnesium- und
Calciumsalze, bevorzugt Natrium- und Kaliumsalze.
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Der
Ausdruck „pharmazeutisch
aktive Verbindung" bezieht
sich auf Moleküle
mit geringer Wasserlöslichkeit.
Bevorzugt ist die pharmazeutisch aktive Verbindung eine lipophile
Verbindung, stärker
bevorzugt ein Lipaseinhibitor und am stärksten bevorzugt Orlistat.
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Der
Ausdruck „Fettsäure" umfaßt eine
einzelne Fettsäure
sowie ein Gemisch aus zwei oder mehr Fettsäuren, wie nachstehend definiert.
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Der
Ausdruck „Fettsäuresalz" umfaßt ein einzelnes
Fettsäuresalz
sowie ein Gemisch aus zwei oder mehr Fettsäuresalzen, wie nachstehend
definiert.
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Die
Zusammensetzung zeigt „eutektisches
Verhalten" in dem
Sinne, daß der
Schmelzpunkt der Zusammensetzung in der wässerigen Phase unter pH 8 niedriger
als der Schmelzpunkt von jeder der einzelnen Komponenten ist.
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Die
pharmazeutisch aktive Verbindung, Orlistat, weist einen Schmelzpunkt ≥ 37°C auf.
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Orlistat
ist durch geringe Wasserlöslichkeit
gekennzeichnet.
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Der
Ausdruck „Lipaseinhibitor" bezieht sich auf
Verbindungen, die die Wirkung von Lipasen, beispielsweise gastrischen
und pankreatischen Lipasen, inhibieren können, z. B. Orlistat.
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Orlistat
(Tetrahydrolipstatin) ist ein allgemein bekanntes Beispiel für einen
Lipaseinhibitor (Formel (I)).
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Orlistat
ist bei der Bekämpfung
oder Vorbeugung von Fettleibigkeit und Hyperlipidämie nützlich.
Siehe
US-Patent Nr. 4,598,089 ,
erteilt am 1. Juli 1986, das ebenso Verfahren zur Herstellung von
Orlistat offenbart. Weitere Verfahren zur Herstellung von Orlistat
werden in den
europäischen Patentanmeldungen
Veröffentlichungs-Nr.
185,359 ,
189,577 ,
443,449 und
524,495 offenbart.
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Die
bevorzugten Zusammensetzungen weisen eutektisches Verhalten in wässerigen
Lösungen
bei pH-Werten von ≤ 8
auf. Ein Beispiel für
diese Art von Lösung
ist bukkale oder gastrische Flüssigkeit.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Ausdruck „Fettsäure oder
das Fettsäuresalz
oder das Gemisch aus einer Fettsäure
und einem Fettsäuresalz" auf gesättigte und
nicht-gesättigte
C8- bis C24-, bevorzugt
C12- bis C18-Fettsäuren und
Salze davon. Der obige Ausdruck bezieht sich auch auf Dicarbonsäuren und
Salze davon. Die entsprechenden Fettsäuresalze können aus der Gruppe ausgewählt werden, bestehend
aus dem entsprechenden Ammonium-, Bis(2-hydroxyethyl)ammonium-,
Diethanolammonium-, Triethanolammonium-, Natrium-, Kalium-, Magnesium-
und Calciumsalz, bevorzugt dem entsprechenden Natrium- oder Kaliumsalz,
und am stärksten
bevorzugt dem entsprechenden Natriumsalz.
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Die
Fettsäuren,
Fettsäuresalze
und Gemische davon sind in der Technik bekannt und kommerziell erhältlich (DM
Small: Handbook of lipid research. Bd. 4, Plenum Press New York,
1986; Fettsäurequellen:
Aldrich, Sigma, Fluka, Karlshamns, Indofine, Cognis, Croda). Die
Herstellung von Gemischen aus Fettsäuren, aus Fettsäuresalzen
und aus Fettsäuren
und Fettsäuresalzen
kann gemäß den in
der Technik bekannten Verfahren, z. B. Trockenmischen, Schmelzen
mit oder ohne Lösungsmittel
usw. durchgeführt
werden.
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WO 01/19340 offenbart Zusammensetzungen,
die Orlistat und Fettsäuresalze
umfassen (siehe Ansprüche
1, 3 und 19 bis 28 und Seite 4, Zeilen 27 bis 28). Zusammensetzungen,
die Magnesiumstearat und Orlistat umfassen, werden in
WO 99/33450 offenbart (Seite 10,
Zeilen 18 bis 32 und Seite 11, Formulierung 1).
WO 00/09122 offenbart eine Zusammensetzung,
die Orlistat und Stearinsäure
umfaßt
(siehe Seite 10, Beispiel 2).
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Fettsäure
oder ein Fettsäuresalz
oder das Gemisch aus einer Fettsäure
und einem Fettsäuresalz
ausgewählt
aus Laurinsäure,
Myristinsäure,
Palmitinsäure,
Stearinsäure,
Arachinsäure
und Behensäure;
stärker
bevorzugt Laurinsäure,
Myristinsäure
und Palmitinsäure,
und am stärksten
bevorzugt Laurin- oder Myristinsäure
und Salzen davon.
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Gemäß der Erfindung
kann die Fettsäure
oder ein Fettsäuresalz
oder das Gemisch aus einer Fettsäure
und einem Fettsäuresalz
ausgewählt
sein aus einfach oder mehrfach ungesättigten C8-
bis C24-, bevorzugt C12-
bis C18-Fettsäuren und Salzen davon, z. B.
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Palmitoleinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Erucasäure, Linolsäure, gamma-Linolensäure, alpha-Linolensäure und
Arachidonsäure,
bevorzugt Ölsäure oder
Linolsäure
und Salzen davon.
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Ferner
kann die Fettsäure
oder ein Fettsäuresalz
oder das Gemisch aus einer Fettsäure
und einem Fettsäuresalz
ausgewählt
sein aus Dicarbonsäuren
von C5 bis C24,
z. B. Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Dodecandisäure und
Tetradecandisäure
und/oder einem Salz davon.
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Die
Fettsäure
(oder das entsprechende Salz) kann eine einzelne Fettsäure (oder
das entsprechende Salz) sowie ein Gemisch aus zwei oder mehr Fettsäuren (oder
den entsprechenden Salzen) umfassen, wie oben beschrieben.
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Das
entsprechende Fettsäuresalz
kann ein Ammonium-, Bis(2-hydroxyethyl)ammonium-, Diethanolammonium-,
Triethanolammonium-, Natrium-, Kalium-, Magnesium- oder Calciumsalz,
bevorzugt ein Natrium- oder Kaliumsalz sein.
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Das
bevorzugte Verhältnis
(Gewicht/Gewicht) zwischen der pharmazeutisch aktiven Verbindung
und der Fettsäure
oder einem Fettsäuresalz
oder einem Gemisch aus einer Fettsäure und einem Fettsäuresalz
ist folgendermaßen:
Die Zusammensetzung kann 0,05 mg bis 20 mg Fettsäure oder 0,05 mg bis 20 mg
Fettsäuresalz
oder 0,05 mg bis 20 mg eines Gemisches aus einer Fettsäure und
einem Fettsäuresalz
pro 1 mg pharmazeutisch aktiver Verbindung umfassen. Bevorzugt umfaßt die Zusammensetzung
0,5 mg bis 2 mg Fettsäure oder
0,5 mg bis 2 mg Fettsäuresalz
oder 0,5 bis 2 mg eines Gemisches aus einer Fettsäure und
einem Fettsäuresalz
pro mg pharmazeutisch aktiver Verbindung. Die bevorzugte pharmazeutisch
aktive Verbindung in dieser Zusammensetzung ist der Lipaseinhibitor
Orlistat.
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Falls
zusätzlich
zu der Wirkung eines Lipaseinhibitors eine zusätzliche Inhibierung von gastrischen
Lipasen erreicht werden soll, kann eine höhere Menge an Fettsäuren/Fettsäuresalzen
ratsam sein. Diese zusätzliche
Inhibierung von gastrischen Lipasen durch Bereitstellung zusätzlicher
Fettsäuren
oder Fettsäuresalzen
oder einem Gemisch aus mindestens einer Fettsäure und mindestens einem Fettsäuresalz
ist in der Technik bekannt und wurde z. B. in der
europäischen
Patentanmeldung Nr. 901,792 und der
deutschen Patentanmeldung Nr. 3,217,071 beschrieben.
In diesem Fall kann sich das Verhältnis zwischen Lipaseinhibitor
und Fettsäure
oder Fettsäuresalz
und einem Gemisch aus Fettsäuresalz
bis auf 1:20 (Gew./Gew.) verändern.
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Für Lipaseinhibitoren,
wie oben beschrieben, z. B. Orlistat, umfassen bevorzugte Zusammensetzungen
10 bis 240 mg, stärker
bevorzugt 40 bis 120 mg, z. B. 40, 60, 80, 100 oder 120 mg.
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Besonders
bevorzugte Zusammensetzungen umfassen 60 bis 120 mg Orlistat und
30 mg bis 100 mg Fettsäure
oder Fettsäuresalz
oder ein Gemisch aus Fettsäure
und Fettsäuresalz.
Beispielsweise kann eine Zusammensetzung, wie oben definiert, 120
mg Orlistat und 60 mg Fettsäure
oder Fettsäuresalz
oder ein Gemisch aus einer Fettsäure
und einem Fettsäuresalz
umfassen.
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Jede
Dosierungseinheit der obigen pharmazeutischen Zusammensetzungen
kann die täglichen
Dosen der pharmazeutisch aktiven Verbindung enthalten oder kann
eine Fraktion der täglichen
Dosis, wie ein Drittel der Dosen, enthalten. Alternativ kann jede
Dosierungseinheit die gesamte Dosis von einer der Verbindungen und
eine Fraktion der Dosis der anderen Verbindung enthalten. In einem
solchen Fall würde
der Patient täglich
eine der Kombinationsdosierungseinheiten und eine oder mehrere Einheiten,
die nur die andere Verbindung enthalten, einnehmen.
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Orlistat
wird bevorzugt von 30 bis 800 mg pro Tag in geteilten Dosen zwei-
bis dreimal pro Tag oral verabreicht. Bevorzugt ist, wo 120 bis
240 mg, am stärksten
bevorzugt 180 mg pro Tag eines Lipaseinhibitors an einen Patienten
verabreicht werden, bevorzugt in geteilten Dosen zwei- oder insbesondere
dreimal pro Tag. Im allgemeinen ist es bevorzugt, daß der Lipaseinhibitor
innerhalb etwa einer oder zwei Stunden nach der Aufnahme einer fetthaltigen
Mahlzeit verabreicht wird. Im allgemeinen ist es für die Verabreichung
eines Lipaseinhibitors, wie oben definiert, bevorzugt, daß die Behandlung
an einem Menschen vorgenommen wird, der eine starke Familiengeschichte
in bezug auf Fettleibigkeit oder einen Bodymaßindex von 25 oder mehr aufweist.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können an Menschen in konventionellen
oralen Zusammensetzungen, wie Tabletten, Tabletten in Hüllenform,
harten und weichen Gelatinekapseln, Emulsionen oder Suspensionen
verabreicht werden. Beispiele von Trägern, die für Tabletten, Tabletten in Hüllenform, Dragees,
harte Gelatinekapseln und Säckchen
verwendet werden können,
sind Lactose, andere Zucker und Zuckeralkohole wie Sorbitol, Mannitol,
Maltodextrin oder andere Füllstoffe;
oberflächenaktive
Mittel, wie Natriumlaurylsulfat, Brij 96, Tween 80 oder Saccharoseester;
Lösungsvermittler,
wie Natriumstärkeglycolat,
Maisstärke
oder Derivate davon; Polymere wie Povidon, Crospovidon; Schmiermittel, wie
Talk; Stearinsäure
oder ihre Salze und dergleichen. Außerdem können die pharmazeutischen Präparate Konservierungsmittel,
Löslichmacher,
Stabilisatoren, Feuchthaltemittel, Emulgatoren, Süßungsmittel,
Färbemittel,
Aromastoffe, Salze zum Verändern
des osmotischen Drucks, Puffer, Beschichtungsmittel und Antioxidationsmittel
enthalten. Sie können
ebenso noch andere therapeutisch wertvolle Substanzen enthalten.
Die Formulierungen können
günstigerweise
in Einheitsdosierungsform vorliegen und können durch irgendeines der
in der Pharmazie bekannten Verfahren hergestellt werden.
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Speziell
können
die obigen Zusammensetzungen ein oder mehrere pharmazeutisch akzeptable
Hilfsstoffe umfassen, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Mannitol, Lactose, HPMC, Talg, Sorbitol,
Polyvinylpyrrolidon, Lecithin, Trimyristin, Polyethylenglycol, Saccharoseester,
Polysorbat, Polyoxethylenstearat und Dimethicon, bevorzugt einem
Saccharoseester, z. B. Saccharosepalmitat und/oder Lactose.
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Orale
Dosierungsformen sind die bevorzugten Zusammensetzungen zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung und diese sind die bekannten pharmazeutischen
Formen für
diese Verabreichung, beispielsweise Tabletten, Kapseln oder Säckchen.
Die pharmazeutisch akzeptablen Hilfsstoffe (Verdünnungsmittel und Träger) sind
in der Pharmazie bekannt. Tabletten können aus einem Gemisch der
aktiven Verbindungen mit Füllstoffen,
beispielsweise Calciumphosphat; Lösungsvermittlern, beispielsweise
Maisstärke,
Schmiermitteln, beispielsweise Magnesiumstearat; Bindemitteln, beispielsweise
mikrokristalliner Cellulose oder Polyvinylpyrrolidon und anderen
optionalen Inhaltsstoffen, die in der Technik dafür bekannt
sind, das Tablettieren des Gemisches durch bekannte Verfahren zu
ermöglichen,
gebildet werden. Ebenso können
Kapseln, beispielsweise harte oder weiche Gelatinekapseln, die die
aktive Verbindung mit oder ohne zusätzliche Hilfsstoffe enthalten, durch
bekannte Verfahren hergestellt werden. Die Inhalte der Kapseln können unter
Verwendung bekannter Verfahren formuliert werden, um so die anhaltende
Freisetzung der aktiven Verbindung zu erreichen. Beispielsweise
können
die Tabletten und Kapseln günstigerweise
jeweils die Mengen einer pharmazeutisch aktiven Verbindung und einer
Fettsäure
oder eines Fettsäuresalzes
oder eines Gemisches aus einer Fettsäure und einem Fettsäuresalz,
wie oben beschrieben, enthalten.
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Die
orale Dosierungsform kann eine Kautablette sein, umfassend 10 bis
240 mg Orlistat, 0,5 bis 2000 mg Fettsäure oder Fettsäuresalz
oder eines Gemisches aus Fettsäuresalz
mit Fettsäure,
5–200
mg Saccharosepalmitat und gegebenenfalls 1,5 g Lactose.
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In
den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können die
aktiven Verbindungen, wenn gewünscht,
mit anderen verträglichen
pharmazeutisch aktiven Inhaltsstoffen verbunden werden. Gegebenenfalls können Vitaminergänzungen
mit den Verbindungen der vorliegenden Erfindung verabreicht werden.
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Die
Erfindung bezieht sich ebenso auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Zusammensetzung, wie oben beschrieben, umfassend das Mischen
einer pharmazeutisch aktiven Verbindung davon mit Fettsäure oder
einem Fettsäuresalz
oder einem Gemisch aus einem Fettsäuresalz mit einer Fettsäure und
ein oder mehreren pharmazeutisch akzeptablen Verdünnungsmitteln
und/oder Trägern.
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Die
Erfindung stellt ebenso die Verwendung der obigen Zusammensetzung
bei der Herstellung eines Medikaments für die Behandlung und Vorbeugung
von Fettleibigkeit bereit. Außerdem
stellt sie die obigen Zusammensetzungen zur Verwendung bei der Behandlung
und Vorbeugung von Fettleibigkeit bereit.
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Die
Erfindung bezieht sich ebenso auf die Verwendung einer Zusammensetzung,
wie oben definiert, bei der Behandlung und Vorbeugung von Fettleibigkeit.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Zusammensetzung, wie oben definiert, umfassend das Mischen
einer pharmazeutisch aktiven Verbindung nach Anspruch 1 mit einer
Fettsäure
oder einem Fettsäuresalz
oder einem Gemisch aus einer Fettsäure und einem Fettsäuresalz,
und gegebenenfalls ein oder mehreren pharmazeutisch akzeptablen
Verdünnungsmitteln
und/oder Trägern.
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Ferner
bezieht sich die Erfindung auf einen Kit zur Behandlung von Fettleibigkeit,
wobei der Kit eine erste Komponente, die der Lipaseinhibitor Orlistat
ist, und eine zweite Komponente, die eine Fettsäure oder ein Fettsäuresalz
oder ein Gemisch aus einer Fettsäure
und einem Fettsäuresalz
ist, in Einheitsdosierungsformen umfaßt.
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Eine
andere Ausführungsform
bezieht sich auf die Verwendung einer Zusammensetzung, wie oben definiert,
bei der Herstellung von Medikamenten, die zur Behandlung und Vorbeugung
von Fettleibigkeit nützlich
sind. Die Erfindung bezieht sich ebenso auf Orlistat und Fettsäure oder
ein Fettsäuresalz
oder ein Gemisch aus einer Fettsäure
und einem Fettsäuresalz,
wie oben definiert, zur Behandlung und Vorbeugung von Fettleibigkeit.
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Die
Erfindung wird durch den Verweis auf die folgenden Beispiele verständlich,
die die hierin beschriebene Erfindung veranschaulichen, aber nicht
einschränken
sollen.
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BEISPIELE
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Allgemeine
Anmerkungen: Alle Verbindungen, die in den Beispielen verwendet
werden, sind kommerziell erhältlich.
Schmelzpunkte der Gemische wurden durch DSC (Differentialscanningkalorimetrie)
und Heiztischmikroskopie bestimmt. Beispiel 1: Orlistat/Fettsäuresalz
ZUSAMMENSETZUNG
II |
Natriumlaurat | 50
mg |
Orlistat | 100
mg |
Wasser | 3
ml |
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Eine
Suspension wurde durch Mischen der Inhaltsstoffe in Wasser bei 37°C gebildet.
Der pH wurde schrittweise mit 0,1 N HCl eingestellt. Die Proben
wurden durch Lichtmikroskopie untersucht, und die folgenden Ergebnisse
wurden erhalten (1).
- a) > pH 9,4: nur Orlistatkristalle
- b) pH 8,54: sowohl Orlistatkristalle als auch Fettsäure/Orlistat-Tröpfchen
- c) < pH 8,15:
nur Fettsäure/Orlistat-Tröpfchen
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Die
Verringerung der pH-Werte führte
zur Bildung von Orlistat/Laurinsäure/Natriumlaurat-Tröpfchen. Bei
pH-Werten von 8,15 und darunter lagen alle Orlistatmoleküle in ihrer
flüssigen
Form vor.
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Die
DSC (Differentialscanningkalorimetrie) von Orlistat/Fettsäure in Wasser
zeigte, daß der
Schmelzpunkt von Orlistat/Laurinsäure/Natriumlaurat in wässeriger
Lösung
für pH-Werte < 8 auf 32°C verschoben
wurde. Beispiel 2: Orlistat/Fettsäuresalz
ZUSAMMENSETZUNG
III |
Natriumoleat | 50
mg |
Orlistat | 100
mg |
Wasser | 3
ml |
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Die
Inhaltsstoffe wurden in Wasser bei 37°C gemischt. Nach der pH-Einstellung
mit 0,1 N HCl auf pH 7 verschwanden die Orlistatkristalle und Orlistat/Ölsäure-Tröpfchen wurden
gebildet. Beispiel 3: Orlistat/Fettsäure
ZUSAMMENSETZUNG
IV |
Myristinsäure | 60
mg |
Orlistat | 120
mg |
Wasser | 3
ml |
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Die
Inhaltsstoffe wurden in Wasser bei 37°C gemischt. Die mikroskopische
Untersuchung zeigte die Gegenwart von Orlistat/Myristinsäure-Tröpfchen;
es wurden keine Orlistatkristalle beobachtet. Beispiel 4: Orlistat/Fettsäure
ZUSAMMENSETZUNG
V |
Palmitinsäure | 60
mg |
Orlistat | 120
mg |
Wasser | 3
ml |
-
Die
Inhaltsstoffe wurden in Wasser bei 37°C gemischt. Die mikroskopische
Untersuchung zeigte die Gegenwart von Orlistat/Palmitinsäure-Tröpfchen;
es wurden keine Orlistatkristalle beobachtet. Beispiel 5: Orlistat/Fettsäure/Fettsäuresalz Herstellung des Fettsäure-Natriumsalz-Komplexes:
ZUSAMMENSETZUNG
V |
Natriumlaurat | 30
mg |
Laurinsäure | 30
mg |
Orlistat | 120
mg |
(Wasser) | (0,1
ml) |
-
Ein
Komplex zwischen Natriumlaurat und Laurinsäure wurde gebildet, der durch
Standardverfahren hergestellt werden konnte, z. B. intensives Mischen
der Substanzen bei erhöhten
Temperaturen (> 40),
mit oder ohne Zugabe von Lösungsmitteln
(Wasser, Ethanol) oder Trocknen des löslich gemachten Fettsäure/Fettsäuresalz-Gemisches.
-
Der
Laurinsäure/Natriumlaurat-Komplex
wurde mit Orlistat durch eine verbreitet verwendete Vorrichtung
gemischt, bis Homogenität
erreicht war. Die Zusammensetzung wurde bei 30°C im Vakuum auf ein konstantes
Gewicht getrocknet.
-
Das
Aussetzen des getrockneten Gemisches den Pufferlösungen, pH < 8, bei 37°C (z. B. künstlichem Magensaft) führte zur
Bildung von flüssigen
Orlistat-Fettsäure-Tröpfchen. Beispiel 6: Orlistat/Fettsäure/Fettsäuresalz Herstellung des Fettsäure-Natriumsalz-Komplexes:
ZUSAMMENSETZUNG
V |
Natriummyristat | 30
mg |
Myristinsäure | 30
mg |
Orlistat | 120
mg |
(Wasser) | (0,1
ml) |
-
Ein
Komplex zwischen Natriummyristat und Myristinsäure wurde gebildet, der durch
Standardverfahren hergestellt werden konnte, z. B. intensives Mischen
der Substanzen bei erhöhten
Temperaturen (> 40),
mit oder ohne Zugabe von Lösungsmitteln
(Wasser, Ethanol) oder Trocknen des löslich gemachten Fettsäure/Fettsäuresalz-Gemisches.
-
Der
Myristinsäure/Natriummyristat-Komplex
wurde mit Orlistat durch eine verbreitet verwendete Vorrichtung
gemischt, bis Homogenität
erreicht war. Die Zusammensetzung wurde bei 30°C im Vakuum auf ein konstantes
Gewicht getrocknet.
-
Das
Aussetzen des getrockneten Gemisches den Pufferlösungen, pH < 8, bei 37°C (z. B. künstlichem Magensaft USP) führte zur
Bildung von flüssigen
Orlistat/Myristinsäure-Tröpfchen.
-
Beispiel 7: Transfereffizienz von Orlistat/Fettsäuresalz
-
Orlistatsuspensionen
(4 mg), stabilisiert durch Fettsäuresalze
(2 mg), wurden in 5 ml einer 10%igen Öl-in-Wasser-Emulsion (pH-Wert
4,5; Ölkomponenten:
Olivenöl
bzw. -creme) überführt. Die
Dispersion wurde für
einen gewünschten
Zeitraum End-over-end-Mischen unterzogen. Die Ölphase wurde durch Kaltzentrifugation
abgetrennt und der Orlistatgehalt in der Ölphase durch HPLC bestimmt.
Für einen
Vergleich wurde ein adäquates
Experiment ebenso mit einer Suspension von XENICAL® durchgeführt.
-
Die
Ergebnisse zeigen (
2), daß in situ-gebildete von Fettsäure abgeleitete
Orlistatemulsionen im Vergleich zu XENICAL
® wirksamer
(bis zum 20fachen) Orlistat in Öl überführen. Neben
einer allgemein höheren
Transfereffizienz und im Gegensatz zu XENICAL
® wird
Orlistat in andere Ölsorten
(Creme: emulgierte und caseinbedeckte ölige Tröpfchen; Olivenöl: ungeschütztes Öl) bei vergleichbaren
Raten überführt. Deshalb kann
eine Dosisverringerung und eine verringerte Nahrungsmittelabhängigkeit
erwartet werden. Beispiel 8: Kautablettenzusammensetzung-Fettsäure-Orlistat
Verbindung | Menge |
Orlistat | 60
g |
Myristinsäure | 30
g |
Mannitol | 400
g |
Lactose | 400
g |
Talk | 10
g |
-
Orlistat
und Myristinsäure
wurden zusammen bei 50°C
geschmolzen. Mannitol und Lactose wurden zugegeben, und das Gemisch
auf RT (Raumtemperatur) unter kontinuierlichem Rüh ren abgekühlt. Talg wurde zugegeben und
homogen verteilt. Das Pulver wurde zu Tabletten mit einem Gewicht
von 960 mg gepreßt
(= Orlistatgehalt von 120 mg). In-vitro-Freisetzungsexperimente zeigen die Freisetzung
von Orlistattröpfchen
bei 37°C
in die folgenden Freisetzungsmedien: Phosphatpuffer, pH 7,4; Zitratpuffer,
pH 4,5; 0,1 M HCl, pH 1,0. Beispiel 9: Kautablettenzusammensetzung-Fettsäure-Orlistat
Verbindung | Menge |
Orlistat | 120
g |
Myristinsäure | 30
g |
PEG40-Stearat | 12
g |
Lactose | 15
g |
-
Orlistat
und Myristinsäure
wurden zusammen bei 50°C
geschmolzen. Saccharosepalmitat und Lactose wurden zugegeben, und
das Gemisch auf RT unter kontinuierlichem Rühren abgekühlt. Das Pulver wurde zu Tabletten
mit einem Gewicht von 960 mg gepreßt (= Orlistatgehalt von 120
mg). In-vitro-Freisetzungsexperimente zeigen die Freisetzung von
Orlistattröpfchen
bei 37°C
in die folgenden Freisetzungsmedien: Phosphatpuffer, pH 7,4; Zitratpuffer,
pH 4,5; 0,1 M HCl, pH 1,0. Beispiel 10: Tablettenzusammensetzung-Fettsäuresalz-Orlistat
Verbindung | Menge |
Orlistat | 120
g |
Natriumlaurat | 30
g |
Mannitol | 80
g |
HPMC
3cp | 60
g |
-
Die
Inhaltsstoffe wurden zusammen unter schrittweiser Zugabe eines (50:50%
M/M) Ethanol/Wasser-Gemisches (0,2 ml/g) gemischt. Die gebildeten
Granulate wurden im Vakuum bei 30°C
auf ein konstantes Gewicht getrocknet und zu Tabletten gepreßt (jeweils
enthaltend 120 mg Orlistat). In-vitro-Freisetzungsexperimente zeigen
die Freisetzung von Orlistattröpfchen
bei 37°C
in die folgenden Freisetzungsmedien: Phosphatpuffer, pH 7,4; Zitratpuffer,
pH 4,5; 0,1 M HCl, pH 1,0. Beispiel 11: Tablettenzusammensetzung-Fettsäure/Fettsäuresalz-Orlistat
Verbindung | Menge |
Orlistat | 120
g |
Myristinsäure | 15
g |
Natriummyristat | 15
g |
Mannitol | 80
g |
HPMC
3cp | 60
g |
-
Die
Inhaltsstoffe wurden zusammen unter schrittweiser Zugabe eines (50:50%
M/M) Ethanol/Wasser-Gemisches (0,2 ml/g) gemischt. Die gebildeten
Granulate wurden im Vakuum bei 30°C
auf ein konstantes Gewicht getrocknet und zu Tabletten gepreßt (jeweils
enthaltend 120 mg Orlistat). In-vitro-Freisetzungsexperimente zeigen
die Freisetzung von Orlistattröpfchen
bei 37°C
in die folgenden Freisetzungsmedien: Phosphatpuffer, pH 7,4; Zitratpuffer,
pH 4,5; 0,1 M HCl, pH 1,0.