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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf Verfahren zur Herstellung eines gereinigten
umhüllten
Virus-Antigens, zum Beispiel eines Ross River Virus (RRV)-Antigens,
und auf einen Impfstoff gerichtet, welcher aufgereinigtes, deaktiviertes
Ross River Virus (RRV)-Antigen umfasst, wobei das RRV-Antigen frei
von heterologer Nukleinsäure-
und Protein-Verunreinigungen aus den Zellen und der Zellkultur ist.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Eine
sichere Impfstoffherstellung, insbesondere für eine Verabreichung an Menschen,
erfordert das Züchten
von großen
Mengen des Virus, welches in hohen Erträgen von einem Wirtsystem hergestellt
wird, sowie effiziente Reinigungs- und Deaktivierungsverfahren.
Serum oder von Serum abgeleitete Substanzen, wie Albumin, Transferrin
und Insulin und/oder Proteine aus tierischen oder menschlichen Quellen,
welche zu einem Zellkulturmedium hinzugefügt werden, können unerwünschte Mittel
enthalten, welche die Kultur und das daraus hergestellte biologische
Material verunreinigen können.
Eines der Hauptbedenken bei der Herstellung von biologischen Produkten,
wie Impfstoffen oder rekombinanten Produkten, liegt in dem potenziellen
Risiko von Verunreinigungen, wie boviner spongioformer Enzephalopathie
(BSE). Weiterhin empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
die Verwendung von Mitteln, welche eine deaktivierende Wirkung auf
die biologische Aktivität
von DNA aufweisen. Auf der Grundlage einer Studie über die
potenziellen Risiken, welche mit biologischen Produkten verbunden
sind, die in Tierzellen hergestellt wurden, folgerte die WHO-Studiengruppe, dass
Mengen von bis zu 10 ng Nukleinsäure
pro gereinigter Dosis als verträglich
angesehen werden können (1998,
WHO, Technical Report Series Nr. 878), aber Mengen von weniger als
100 pg pro Dosis bevorzugt werden würden. Die meisten Viren, welche
für die
Impfstoffherstellung verwendet werden, wurden jedoch nicht aufgereinigt,
um ihre sensible biologische Aktivität zu erhalten, welche entscheidend
für die
Wirksamkeit des Impfstoffes ist, da effiziente Reinigungsverfahren
die Immunogenität
und Antigenität
des Virus zu beeinflussen scheinen. Außerdem entfernen die derzeit
verfügbaren
Reinigungsverfahren für
Viren oder Virus-Antigen die Zellkultur-Verunreinigungen nicht immer effizient.
Daher muss für
jedes besondere Virus ein geeignetes Verfahren entwickelt und an
einen großen
Maßstab
angepasst werden.
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Weiterhin
beschreibt die
WO 01/92552
A2 Verfahren zur Herstellung und Reinigung von Alphavirus-Replikon-Teilchen,
und die
WO 96/17072
A2 beschreibt Alphavirus-Vektor-Konstrukte und Alphavirus-Teilchen,
sowie Verfahren zum Herstellen und Verwenden derselben.
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Ross
River Virus (RRV) ist ein Alphavirus aus Mücken, welches eine Krankheit
im Menschen verursacht, die als epidemische Polyarthritis (EPA)
bekannt ist. Sie ist in Australien endemisch, mit mehr als 5000 Fällen, die
jedes Jahr auftreten. Zur Zeit gibt es keinen Impfstoff, und Mücken Kontrollprogramme
wiesen keine merkliche Wirkung beim Reduzieren der Inzidenz der
Erkrankung auf.
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Für einen
von Yu et al. (1994, Vaccine 12: 1118-1124) und Aaskov et al. (1997,
Vaccine 15: 1396-1404) kürzlich
entwickelten experimentellen Kandidaten-RRV-Impfstoff wurde gezeigt, dass er Mäuse bei
einer Provokation mit lebendem Virus schützt. Dieser Impfstoff wird
aus dem Überstand
von infizierten VERO-Zellen erhalten, die in kleinem Maßstab in
Roller-Flaschen in Serum enthaltendem Medium kultiviert wurden.
Der Virus enthaltende Überstand
wird zentrifugiert, um zelluläre
Rückstände zu entfernen,
und der Überstand
wird für eine
Virus-Deaktivierung mit binärem
Ethylenimin (BEI) unter alkalischen Bedingungen bei pH-Wert 8,5-9,0
inkubiert. Die deaktivierte Virussuspension wird einer Sucrosegradientenzentrifugation
unterzogen, die aus der Gradientengrenzfläche gewonnene Virusbande wird
in Salzlösungspuffer
resuspendiert und für
Immunisierungsstudien in Mäusen verwendet.
In der Zubereitung, welche einzig einer Sucrosegradientenreinigung
ohne irgendeine andere Behandlung unterzogen wurde, können noch
zelluläre
Verunreinigungen, wie zelluläre
DNA oder Proteine, in der Virus-Zubereitung anwesend sein.
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Der
beschriebene BEI-deaktivierte Ross River-Kandidatenimpfstoff, supra,
wird bei verschiedenen Konzentrationen eines Adjuvans und ohne Adjuvans
in Mäusen
getestet. Ein größerer Schutz
wird bei dem Impfstoff in einer höheren Dosis ohne Adjuvans,
als in jenem mit einem Adjuvans, gefunden. Selbst bei niedriger
Dosis induzierte der nicht adjuvierte Impfstoff signifikant höhere Antikörper-Titer,
verglichen mit dem adjuvierten. Vergleichende Studien über neutralisierende
Antikpörper-Titer
nach einer zweiten Injektion der Mäuse mit niedrigen Antigenkonzentrationen
von 0,2 oder 2,0 μg
Impfstoff mit und ohne Adjuvans ließen die Forscher folgern, dass
das Adjuvans bei niedrigen Konzentrationen den schützenden
Bestandteil einer zweiten Immunantwort auf den BEI-deaktivierten
Impfstoff unterdrücken
kann.
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Aufgrund
des Bedarfs an einem sicheren und wirksamen Ross River Virus-Impfstoff für eine Verabreichung
an Menschen, werden eine Herstellung des Virus in großem Maßstab und
effiziente Reinigungs- und Deaktivierungsverfahren benötigt. Die
vorliegende Erfindung ist auf die Herstellung von Ross River Virus
in großem
Maßstab
gerichtet, welches für
die Herstellung eines Impfstoffs zur Verabreichung an Menschen geeignet
ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren für die Herstellung
von gereinigtem Ross River Virus-Antigen bereitzustellen.
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Es
ist auch ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur
Herstellung eines Impfstoffs bereitzustellen, welcher gereinigtes
Ross River Virus umfasst, das für
eine Verabreichung an Menschen geeignet ist.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1:
Western Blot-Analyse zur Wirksamkeit des Filtrierens der Ross River
Virus-Ernte zum
Entfernen zellulärer
Proteine, die aus der Zellkultur stammen. A: Nachweis von VERO-Zellprotein
mit Anti-VERO Proteinantikörpern
und B: Nachweis von Ross River Virus-Antigen mit Anti-RRV-Antikörpern. Gezeigt
ist in Spur 1: VERO-Zelllysat als Kontrolle, Spur 2: RRV-Ernte nach
Zentrifugation, Spur 3: nach Filtration, Spur 4: nach Benzonase
Behandlung, Spur 5: nach Zuckergradienten Reinigung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Ein
Ziel der Erfindung ist, ein gereinigtes RRV-Antigen bereitzustellen,
welches im Wesentlichen frei von Verunreinigungen ist, die aus dem
Zellkulturmedium und den Zellen der Zellkultur stammen, wie zelluläre Proteine
und zelluläre
Nukleinsäure,
wobei das gereinigte Antigen in einem Impfstoff verwendet wird,
welcher insbesondere für
die klinische Verwendung beim Menschen in einer den Wirt schützenden
Menge geeignet ist.
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Der
Begriff "zelluläre Nukleinsäure" bedeutet eine heterogene
DNA oder RNA, die aus den Zellen stammt, welche mit dem Virus infiziert
wurden, um das Virus zu vermehren.
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"Gereinigtes Ross
River Virus-Antigen" bedeutet
mehr als ungefähr
97% Reinheit, wie durch SDS-PAGE- und Western Blot-Analyse mit spezifischen
anti-zellulären
Protein-Antikörpern
und Quantifizierung verbleibender zellulärer Nukleinsäure bestimmt
wird.
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Der
Begriff "im Wesentlichen
frei" bedeutet,
dass die Menge der verunreinigenden Proteine, welche aus den Zellen
oder der Zellkultur stammen oder der verunreini genden zellulären Nukleinsäure unter
der Nachweisgrenze des Nachweisverfahrens des Standes der Technik
liegt. Western Blot-Analyse und densitometrische Bestimmung werden
verwendet, um die Menge der verunreinigenden zellulären Proteine
zu überprüfen. Ein
hochsensibles PCR-Verfahren, wie in der
US 5,858,658 beschrieben, zur Quantifizierung
von Nukleinsäure,
insbesondere für
genomische VERO-Zell-DNA, wird verwendet, um verbleibende zelluläre Nukleinsäure in der
Zubereitung zu quantifizieren.
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Der
Begriff "geeignet
für klinische
Verwendung bei Menschen" bedeutet,
dass der Endotoxingehalt von 10 μg
Antigen weniger als ungefähr
2 IU beträgt,
wie durch den chromogenen LAL-Test bestimmt wird. Zusätzlich beträgt die Menge
der DNA/μg
Protein-Antigen in der Impfstoffdosis weniger als ungefähr 50 pg,
vorzugsweise weniger als ungefähr
20 pg, weiter bevorzugt weniger als ungefähr 10 pg/μg Antigen. Weiterhin beträgt die Menge
der zellulären
Verunreinigungen pro Dosis des Virusantigens weniger als ungefähr 0,1%
des Gesamtproteingehalts, vorzugsweise weniger als ungefähr 0,05%,
vorzugsweise unter der Nachweisgrenze eines hochsensiblen Analyseverfahrens,
wie einer Western Blot-Analyse mit spezifischen Antikörpern oder
einer HPLC-Analyse.
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Die "den Wirt schützende Menge" bedeutet die kritische
schützende
Dosis des viralen Antigens im Impfstoff, wobei die Menge wirksam
ist, um ein empfängliches
Säugetier
gegen eine Ross River Virus-Infektion zu immunisieren und eine schützende Immunantwort
im Wirt induziert.
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Um
diese und andere Ziele der vorliegenden Erfindung zu erreichen,
wird in einem Aspekt der Erfindung ein Verfahren für die Herstellung
von gereinigtem Ross River Virus-Antigen bereitgestellt. Dieses
Verfahren umfasst die Schritte des Infizierens einer Zellkultur
von Zellen mit Ross River Virus, des Inkubierens der Zellkultur,
um das Virus zu vermehren, des Erntens des erzeugten Virus und des
Filtrierens des geernteten Virus durch einen ersten Filter mit einer
Porengröße von zwischen
0,3 und 1,5 μm
und umfassend eine positiv geladene Matrix, und des Filtrierens
des Filtrats aus dem ersten Filterschritt durch einen zweiten Filter
mit einer Porengrö ße von zwischen
0,1 und 0,5 μm,
und umfassend eine hydrophile Matrix, wodurch ein gereinigtes Ross
River Virus-Antigen nach dem zweiten Filtrierungsschritt erhalten
wird, welches mindestens 97% rein ist, wie durch SDS-PAGE- und Western
Blot-Analyse mit spezifischen Anti-zelluläres Protein-Antikörpern und Quantifizierung
verbleibender zellulärer
Nukleinsäure
bestimmt wird.
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Weiterhin
werden in einer Ausführungsform
der Erfindung die Zellen und zellulären Rückstände nach dem Ernten des Virus
aus dem Überstand
entfernt.
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Die
Zellen, die für
eine Infektion mit dem Virus verwendet werden, können irgendeine Zelle darstellen, die
empfänglich
für RRV
ist. Gemäß einem
Aspekt der Erfindung stellen die Zellen eine kontinuierliche Zelllinie von
Affennierenzellen dar, wie VERO-Zellen oder CV-1-Zellen. VERO-Zellen
sind von der American Tissue Cell Culture erhältlich, hinterlegt als ATCC
CCL81.
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Einige
Substanzen, wie Serum und aus Serum abgeleitete Zusatzstoffe, welche
das am Ende geerntete virale Antigen verunreinigen können, können entweder
aus dem Zellkulturmedium oder den Zellen stammen. Gängige Zellkulturmedien
umfassen Serum oder Proteinzusatzstoffe, wie Albumin, Transferrin
oder Insulin, und andere Proteine oder Polypeptide, welche aus dem
Serum stammen oder während
des Zellwachstums zu dem Zellkulturmedium hinzugefügt wurden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung werden die Zellen in einem Serumfreien Medium gezüchtet. Das
Medium kann ein Minimalmedium darstellen, wie DMEM oder DMEM HAM's F12 und andere
im Stand der Technik bekannte Minimalmedien, welche keine Serumzusatzstoffe
umfassen, wie in Kistner et al. (1998, Vaccine 16:960-968) beschrieben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die Zellen vor der Infektion in einem Serum-
und Protein-freiem Medium gezüchtet,
wie in der
WO 96/15213 ,
der
WO 00/0300 oder der
WO 01/23527 beschrieben,
wobei das Minimalmedium mit Hefeextrakten oder Sojapepton ergänzt sein
kann.
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Die
Zellen können
während
des Zellkulturwachstums an Mikroträger gebunden werden. Der Mikroträger kann
ein Mikroträger
sein, welcher aus der Gruppe der Mikroträger ausgewählt ist, die auf Dextran, Kollagen,
Plastik, Gelatine und Zellulose und anderen basieren, wie in Butler
(1988, In: Spier & Griffiths,
Animal cell Biotechnology 3:283-303) beschrieben. Daher werden gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung die Serum-freien oder Serum- und Protein-freien Zellen
auf Mikroträgern
kultiviert und infiziert. Vorzugsweise ist der Mikroträger ausgewählt aus
der Gruppe mit glatter Oberfläche,
wie Cytodex I®,
Cytodex II® und
Cytodex III®, Cytopore® und
Cytoline® (alle
Pharmacia).
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Die
an einen Mikroträger
gebundenen Zellen werden bei einer Multiplizität der Infektion (m.o.i. für engl.:
multiplicity of infection) zwischen ungefähr 0,001 und ungefähr 5 mit
RRV infiziert.
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Verschiedene
gängige
Verfahren, wie Chromatographie, Gradientenzentrifugation usw. sind
im Stand der Technik bekannt, um verunreinigende Proteine aus dem
biologischen Produkt zu entfernen, welches wünschenswerterweise isoliert
und gereinigt werden soll. Effiziente Reinigungsverfahren umfassen
häufig
mehrere Schritte und Kombinationen von Filtration, Ionenaustauschchromatographie
und Gradientenzentrifugation. Die verschiedenen Verfahren können jedoch
den Virusliter und die Antigenausbeute während jedem Reinigungsschritt
reduzieren.
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Im
Stand der Technik wird eine Filtration verwendet, um biologisches
Material zu reinigen, z.B. um verunreinigende Mittel zu entfernen
oder während
der Herstellung von Virus-freien Blutprodukten, um mögliche verunreinigende
Viren zu entfernen, wobei Viren, insbesondere umhüllte Viren,
im Retenat verbleiben, und der Virus-Titer im Filtrat reduziert
wird.
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Es
wurde überraschenderweise
durch die vorliegende Erfindung gefunden, dass durch Filtrieren
des Zellkulturüberstandes,
der von Zellen abgeleitet ist, welche mit umhüllten Viren (z.B. dem Ross
River Virus) infiziert sind, das umhüllte Virus das Filtersystem
ohne Reduktion des Virus-Titers passiert, während zelluläre Verunreinigungen,
wie Proteine und Nukleinsäure
effizient entfernt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren stellt eine Reinigung
einer Virus-Zubereitung mit hohem Titer durch Filtration bereit,
wobei dieses Verfahren für
eine Reinigung im großen
Maßstab
einfach anwendbar ist und einen Großteil des Proteins, welches
aus den Wirtszellen stammt, sowie zelluläre Nukleinsäure effizient entfernt. Das
erfindungsgemäße Verfahren
stellt daher ein Verfahren zum Reinigen von Virus-Antigen durch Filtrieren
bereit, ohne bemerkenswerten Verlust des Virus-Titers und Virus-Antigens.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
verwendet werden, um irgendwelche umhüllten Viren zu reinigen. Beispielhafte
Viren schließen
Alphaviren (z.B. Ross River Virus, Östliches Pferdeenzephalitis
Virus, Venezuelanische Pferdeenzephalitis, Westliche Pferdeenzephalitis,
Sindbis Virus, Semiliki Forest Virus), Flaviviren (z.B. St. Louis
Enzephalitis Virus, Japanisches Enzephalitis Virus, Dengue Virus,
Gelbfieber Virus, Zeckenenzephalitis Virus), Orthomyxoviren (z.B.
Influenza Virus) und Paramyxoviren (z.B. Virus der New Castle Erkrankung)
ein.
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Das
Filtrieren durch eine Kombination von Filtern kann entweder in einer
Reihe oder in getrennten Schritten durchgeführt werden. Der Filter kann
ein Filter, wie ein positiv geladener Tiefenfilter mit einer Porengröße von ungefähr 0,3 bis
ungefähr
1,5 μm sein,
und ein hydrophiler Filter mit einer Porengröße von ungefähr 0,22 μm. Ebenso
kann irgendein im Stand der Technik bekanntes Filtrationssystem
verwendet werden. Durch Filtrieren während der Virus-/Virus-Antigenreinigung
wird im Wesentlichen die gesamte zelluläre Proteinverunreinigung entfernt.
Die verunreinigende zelluläre
Nukleinsäure
wird auch effizient mit einem Faktor von mindestens 35 entfernt,
und eine mittelmäßig reine
Zubereitung mit einer Reinheit von mindestens ungefähr 97% verglichen
mit der anfänglichen
Virusernte wird durch diesen Reinigungsschritt erhalten.
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Der
verwendete Filter kann auf einer Zellulosefasermatrix basieren,
hydrophile Filter, wie auf einer Polyvinylidenfluoridmembran basierend,
oder Filter, basierend auf einer Polypropylenmembran darstellen.
Solche Filter sind kommerziell verfügbar, z.B. ZetaPlus® (CUNO),
Durapore®,
Millipak® oder
MillidiskTM (Millipore) oder Filter von
Pall.
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Das
wie oben beschriebene erfindungsgemäße Verfahren stellt daher ein
gereinigtes Ross River Virus-Antigen bereit, welches im Wesentlichen
frei von verunreinigenden Proteinen und Nukleinsäure aus den Zellen oder der
Zellkultur ist. Die Zubereitung weist eine Reinheit von mindestens
ungefähr
97% verglichen mit dem Ausgangsmaterial auf.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung eines gereinigten Ross River Virus, umfassend die
Schritte des Infizierens einer Zellkultur von Zellen mit Ross River
Virus, des Inkubierens der Zellkultur, um das Virus zu vermehren,
des Erntens des erzeugten Virus, des Filtrierens des geernteten
Virus, das Behandelns des filtrierten Virus mit einem Nukleinsäurezersetzenden
Mittel und des Reinigens des Virus.
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Die
nach dem Filtrieren erhaltene Virus-Zubereitung wird mit einem Nukleinsäurezersetzenden
Mittel behandelt, um die strukturelle Unversehrtheit der Nukleinsäure durch
Abbauen der verbleibenden Nukleinsäure, welche durch das Filtrieren
nicht entfernt wurde, zu zerstören.
Das Zersetzen der Nukleinsäure
stellt sicher, dass Nukleinsäuren
mit hohem Molekulargewicht zu Molekülen mit niedrigerem Molekulargewicht
abgebaut werden, die anschließend
während
des abschließenden
Reinigungsschrittes entfernt werden.
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Das
erfindungsgemäße Nukleinsäure-zersetzende
Mittel kann ein Enzym sein, welches Nukleinsäure zersetzt, vorzugsweise
ein Nukleinsäure-zersetzendes
Enzym, wie eine Nuklease, welche eine DNase- und RNase-Aktivität aufweist,
oder eine Endonuklease, wie aus Serratia marcescens, kommerziell
verfügbar
als Benzinase® (Benzon
Pharma A/S). Am meisten bevorzugt ist das Nukleinsäurezersetzende
Mittel Benzonase®.
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Das
mit einem Nukleinsäure-zersetzenden
Mittel behandelte Virus kann weiterhin mit einem Deaktivierungsmittel
behandelt werden. Das Deaktivierungsmittel kann irgendein Mittel
mit deaktivierender Aktivität sein,
welches im Stand der Technik bekannt ist, wie z.B. Formalin, BEI,
Laserlicht, UV-Licht, chemische Behandlung, wie Methylenblau, Psoralen,
Carboxyfulleren (C60) oder eine Kombination von irgendwelchen davon,
wie im Stand der Technik beschrieben (Rowland et al. (1972). Arch.
Ges. Virusforsch. 39:274-283; Mowat et al. (1973). Arch. Ges. Virusforsch.
41:365-370, Rweyemamu et al. (1989). Rev. Sci. tech. Off. Int. Epiz. 8:747-767 und die
WO 01/46390 ). Andere im
Stand der Technik bekannte Verfahren zum Deaktivieren von Viren
können
ebenso verwendet werden.
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Die
Behandlung des Virus mit dem Nukleinsäure-zersetzenden und Deaktivierungsmittel
kann durch eine aufeinanderfolgende Behandlung oder in einer kombinierten/gleichzeitigen
Weise durchgeführt
werden, wobei das gereinigte Virus-Antigen mit einer Kombination aus Benzonase
als Nukleinsäure-zersetzendem
Mittel und Formalin oder UV oder BEI oder einer Kombination aus
Formalin/BEI oder Formalin/UV als Deaktivierungsmittel behandelt
wird. Das Nukleinsäurezersetzende
Mittel wird vorzugsweise vor dem Hinzufügen des Deaktivierungsmittels
und während
des Verlaufes des Deaktivierungsverfahrens zu der Virus-Zubereitung hinzugefügt, das
Nukleinsäure-zersetzende
Mittel kann weiterhin nachfolgend hinzugefügt werden, wenn nötig.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das deaktivierte Virus weiter gereinigt. Das Verfahren umfasst
daher nach dem Schritt der Nukleinsäure-Zersetzungs-/Virus-Deaktivierungs-Behandlung
einen weiteren Schritt, um das Nukleinsäure-zersetzende Mittel und
das Deaktivierungsmittel aus der Virus-Zubereitung zu entfernen.
Dies kann mit irgendeinem im Stand der Technik bekannten Verfahren,
wie Chromatographie, Gelfiltration oder Gradientenzentrifugation
durchgeführt
werden. Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist eine Gradientenreinigung, wie Sucrosegradientenzentrifugation,
bevorzugt. Dieser abschließende
Reinigungsschritt entfernt auch die Abbauprodukte der Nukleinsäurebehandlung
mit dem Nukleinsäure-zersetzenden
Mittel und ent fernt die verbleibende/n Nukleinsäure und Proteine, welche nicht
durch das Filtrieren entfernt wurden.
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Die
mit diesem Verfahren erhaltene Zubereitung umfasst Ross River Virus-Antigen, wobei die
Zubereitung im Wesentlichen frei von verunreinigenden Proteinen
ist, die aus den Zellen oder der Zellkultur stammen, und weniger
als ungefähr
50 pg zelluläre
Nukleinsäure/μg Virus-Antigen,
vorzugsweise weniger als ungefähr
20 pg und am meisten bevorzugt weniger als ungefähr 10 pg zelluläre Nukleinsäure/μg Virus-Antigen aufweist.
Erhaltenes gereinigtes Ross River Virus-Antigen ist frei von verunreinigenden
Proteinen und Nukleinsäure,
ist geeignet für
eine klinische Verwendung bei Menschen und ist stabil.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung
eines Impfstoffs bereit, umfassend gereinigtes, deaktiviertes Ross
River Virus-Antigen, umfassend die Schritte des Infizierens einer
Zellkultur von Zellen mit Ross River Virus, des Inkubierens der
Zellkultur, um das Virus zu vermehren, des Erntens des erzeugten
Virus, des Filtrierens des geernteten Virus, des Behandelns der
filtrierten Virus-Zubereitung mit einem Nukleinsäure-zersetzenden Mittel und
einem Virus-Deaktivierungsmittel, des Reinigens des Virus und des
Formulierens des gereinigten und deaktivierten Virus in einer Impfstoffzusammensetzung.
Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung stellt das Verfahren einen Impfstoff bereit, welcher
gereinigtes Ross River Virus-Antigen umfasst und im Wesentlichen
frei von verunreinigenden Proteinen und Nukleinsäuren ist.
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Diese
und andere hier offenbarten Aspekte der Erfindung werden dem Fachmann
angesichts der hier enthaltenen Offenbarung deutlich werden.
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BEISPIEL 1:
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Herstellung von gereinigtem, deaktivierten
Ross River Virus-Antigen
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a) Herstellung von Ross River Virus mit
einer Serum- und Protein-freien VERO-Zellkultur
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VERO-Zellen
(Afrikanische Grüne
Meerkatze, Cercopthecus aethiops, Niere) werden als Herstellungszelllinie
verwendet. Die Zellen werden von der American Type Cell Culture
Collection, Rockville, Maryland mit einer Passagenzahl von 124 unter
der Bezeichnung ATCC CCL 81 erhalten. Die Zellen werden adaptiert,
um in Serum- oder Protein-freiem Medium zu wachsen, wie in Kistner
et al., 1998 (supra) oder der
WO 96/15231 beschrieben.
Zum Wachstum in Serum-freiem Medium wird ein DMEM HAM's F12 Basismedium, ergänzt mit
anorganischen Salzen, Aminosäuren,
Natriumbicarbonat und Hefeextrakt verwendet. Die Arbeitszellbank
wird ohne Verwendung irgendwelcher von Tieren abgeleiteter Medium-Bestandteile hergestellt.
Die Zellen der Arbeitszellbank werden in T-Flaschen und Roller-Flaschen
mit einem Split-Verhältnis
von 1:6 expandiert. Die weitere Vermehrung der Zellen wird in einem
gerührten
Bioreaktortank unter Verwendung von Cytodex
®-Mikroträger als
Anheftungssubstrat durchgeführt.
Die Zellen werden bei 37°C
gezüchtet.
Die Kulturbedingungen der Sauerstoffsättigung, 20% +/– 10% und
pH-Wert 7,25 +/– 0,35,
werden während
des Virus-Vermehrungsverfahrens konstant gehalten. Ein Serum-freies
Zellkultursystem von VERO-Zellen, wie von Kistner et al., (Vaccine
16:960-968 (1998)) beschrieben, wird mit Ross River Virus bei einer
Multiplizität
der Infektion (m.o.i.) von 0,001 infiziert. Nach einer Inkubationszeit
von 3 Tagen bei 37°C
wird der Fermenter geerntet, und das Virus wird aus dem Zellkulturüberstand
gewonnen. Das geerntete Virus ergab einen Titer von 8,0 TCID
50/ml nach dem Entfernen der Mikroträger und
der Zellrückstände durch
Zentrifugation (ungefähr
9000 g).
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b) Reinigung von RRV
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Das
geerntete Virus wird durch Filtrieren mit einer Kombination aus
einem 1,2 μm
Filter (ZetaPlus®, CUNO) und einem 0,22 μm Filter
(Durapore®,
Millipore) gereinigt. Die Wirksamkeit des Filtrierens, um lösliche Proteine
zu entfernen, welche aus der Zellkultur, insbesondere aus den VERO-Zellen,
stammen, wird durch eine Western Blot-Analyse mit spezifischen VERO-Zellprotein
Antikörpern
bestimmt (1A). 1 zeigt
in beeindruckender Weise, dass das Filtrieren im Wesentlichen alle
aus den VERO-Zellen stammenden Proteine aus der Virus-Zubereitung
entfernt.
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Die
Bestimmung des Virus-Titers der Virusernte vor dem Filtrieren beträgt 8,0 TCID50/ml und nach dem Filtrieren 7,4 TCID50/ml (Tabelle 1) und macht deutlich, dass
während
des Filtrierungsschrittes im Wesentlichen kein Virus-Antigen verloren
wird. Ein Nachweis von RRV-Antigen durch eine Western Blot-Analyse
mit spezifischen RRV-Antikörpern
derselben Proben, die für
den Nachweis des VERO-Zellproteins (1B) verwendet wurden,
zeigte, dass ähnliche
Mengen des Virus-Antigens in allen Proben, die während der verschiedenen Reinigungsschritte überprüft wurden,
gefunden wurden, was darauf hinweist, dass es zu keinem Verlust
des Virus-Antigens während
der Reinigung kommt.
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Die
Menge der VERO-Zell-DNA wird, wie in der
US 5,858,658 beschrieben, durch eine
PCR nach jedem Reinigungsschritt bestimmt und ist in Tabelle 1 zusammengefasst.
Die Ergebnisse zeigen, dass während des
Filtrierungsschrittes die verunreinigende zelluläre Nukleinsäure mit einem Faktor von mindestens
35 entfernt wird.
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Nach
dem Filtrieren wird Benzonase
® (2000 U/I) zu der Virusernte
hinzugefügt,
um verbleibende VERO-Zell- und virale Nukleinsäure zu spalten. Während der
folgenden Benzonase Behandlung werden die verbleibenden Verunreinigungen
mit einem Faktor von mindestens 2 entfernt. TABELLE 1 Bestimmung des Virus-Titers und der verunreinigenden
Nukleinsäure
während
des Ross River Virus-Antigen Reinigungsverfahrens
Reinigungsschritt | Virus-Titer (TCID50/ml) | Gesamt-Proteinmenge (μg/ml) | VERO-Zell-DNA (pg/ml) | DNA/Protein (pg/μg) |
Ernte | 8,0 | 86 | 54 × 104 | 6.300 |
Abscheider | 7,6 | 81 | 34 × 104 | 4.200 |
Filtration
1,2 μm/0,2 μm | 7,2 | 80 | 14 × 103 | 175 |
Benzonase | 7,4 | 85 | 7 × 103 | 82 |
Zuckergradient | deaktiviert | 180 | 1 × 103 | 5,5 |
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Nach
1 h Inkubation bei 37°C
mit Benzonase, wird Formalin als ein Virus-Deaktivierungsmittel mit einer Endkonzentration
von 0,1% (w/v) für
eine Gesamtdeaktivierungszeit von 120 h bei 37°C hinzugefügt. 24 Stunden nach dem Hinzufügen von
Formalin wird erneut Benzonase® (1000 U/I) hinzugefügt. Die
Filtrationsschritte auf einem 0,22 μm sterilem Filter (Millipore)
werden bei 0, 2, 6, 24, 48, 72, 96, 120, 144, 168 und 192 Stunden
durchgeführt,
und die Proben für
die Virus-Titration
und die Sicherheitsexperimente werden parallel entnommen.
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Die
Virus-Titration wird mit VERO-Zellen durch Bestimmen der Gewebekultur
Infektionsdosis 50 (TCID50 für engl.:
tissue culture infectious dose 50) durchgeführt. Die Sicherheitstests zum
Zeigen der vollständigen
Virus-Deaktivierung werden mit C6-36-Zellen durchgeführt, da
sie ungefähr
10- bis 100-mal empfindlicher für
eine Infektion mit RRV sind als VERO-Zellen.
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Die
Zubereitung, welche das deaktivierte Virus umfasst, wird einer Fluss-Zonal-Zentrifugation im
großen
Maßstab über einen
0-50% Sucrosegradienten unterzogen, um verbleibendes Formalin, verbleibende Benzonase
und Nukleinsäure
Abbauprodukte, die aus der Benzonase-Behandlung stammen, zu entfernen. Die
Sucrosegradientenreinigung des deaktivierten Virus führte zu
einem Höchstwert
bzw. Peak bei einer Sucrosekonzentration zwischen 40% und 42%, was
eine reine und homogene Antigen-Zubereitung zeigt. Die Fraktionen,
welche das Virus enthalten, werden vereinigt und einem sterilen
0,2 μm Filtrationsschritt
unterzogen.
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Die
Gesamtreduktion während
des Reinigungsverfahrens nach dem Sucrosegradienten erlaubte daher
eine Reduktion der verunreinigenden Nukleinsäure um mindestens 4 Log-Schritte.
Die endgültige
gereinigte RRV-Zubereitung enthielt ungefähr 5,5 pg zelluläre DNA/μg Virus-Antigen.
Die isolierte Zubereitung des RRV-Antigens weist eine Reinheit von
mindestens 98% bezüglich
der zellulären
Verunreinigungen auf. Die endgültige
Reinheit dieser Zubereitung bezüglich
der Nukleinsäure
ist auch in Tabelle 1 angegeben.
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BEISPIEL 2:
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Charakterisierung von RRV
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Die
deaktivierte RRV-Zubereitung aus Beispiel 1 wird auf eine Proteinkonzentration
von 10 μg/ml
eingestellt. Der Endotoxingehalt, durch einen LAL-Assay bestimmt,
beträgt
weniger als 1,50 EU/ml. Der Pyrogenizitätstest wird gemäß der Eurpoäischen Pharmacopoeia
2001, 2.6.8. durchgeführt.
Ein Temperaturanstieg von mehr als 2,65°C wird als pyrogen angesehen,
und von weniger als 1,15°C
als pyrogenfrei. Die Menge der VERO-Zell-DNA wird durch eine PCR,
wie in der
US 5,858,658 beschrieben,
bestimmt. Die Menge der verbleibenden VERO-Zell-DNA in der Zubereitung
liegt weit unter der Grenze, welche von der WHO für biologische Produkte
gefordert wird, die in kontinuierlichen Zelllinien (CCLs für engl.:
continuous cell lines) hergestellt werden, d.h. 10 ng pro Dosis
(1998, WHO, Technical Report Series No. 878). Die Ergebnisse der
Charakterisierung der Reinheit der deaktivierten RRV-Zubereitung
sind in Tabelle 2 gezeigt. TABELLE 2: Analyse des RRV-Impfstoffs
Test | Ergebnis |
Dosis/Antigen | 10 μg |
LAL | < 1,50 EU/ml |
Pyrogenizität | 0,50°C (pyrogenfrei) |
VERO-Zell-DNA | 50
pg |
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BEISPIEL 3:
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Immunogenität des RRV-Impfstoffs
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Die
Bestimmung der wirksamen Dosis (ED
50 für engl.:
Effective Dose) des Antigens wird durch Einstellen der RRV-Antigen-Konzentration
auf 10 μg/Dosis,
ohne und mit Al(OH)
3 als Adjuvans bei einer
Konzentration von 0,05%, 0,1% und 0,2% (w/v), durchgeführt. Die
Kandidatenimpfstoffzubereitung wird anschließend in 4-fachen Schritten
verdünnt.
Jede Verdünnung
wird in eine Gruppe von 10 CD1-Mäusen
injiziert. Nach 4 Wochen werden die Mäuse mit der entsprechenden
Menge des Antigens aufgefrischt. Blutproben werden nach 4 Wochen,
vor der Auffrischung und 6 Wochen nach der Auffrischung entnommen.
Die Seren der Proben werden durch einen RRV-Antikörper ELISA
analysiert, und die ED
50 wird berechnet.
Tabelle 3 zeigt die ED
50 des Impfstoffs
mit und ohne Adjuvans. Um eine Immunantwort mit ähnlichen Antikörper-Titern
zu induzieren, wird bei dem Impfstoff, welcher ein Adjuvans umfasst,
nur 1/5 bis 1/20 der Menge des Antigens des Impfstoffes mit Adjuvans
benötigt,
abhängig
von der verwendeten Adjuvanskonzentration. Ein Erhöhen der
Adjuvanskonzentration in der endgültigen Zubereitung erlaubt
eine Reduktion der Virus-Antigenmenge im Impfstoff. Dies steht im Gegensatz
zu Ergebnissen des Standes der Technik von Yu et al. und Aaskov
et al. (supra), welche einen negativen Einfluss des Adjuvans auf
eine schützende
Antikörperinduktion
gezeigt haben. TABELLE 3: Wirksame Dosis (ED
50)
und schützende
Dosis (PD
50 für engl.: Protective Dose) des
RRV-Impfstoffs in Mäusen
ED50 Antigen (ng) 4 Wochen | ED50 Antigen (ng) Auffrischung 6 Wochen | PD50 Antigen (ng) 6 Wochen | Adjuvans
Al(OH)3 |
413 | 150 | 1250 | - |
83 | 2 | 20 | 0,05% |
74 | 9 | 20 | 0,1% |
20 | 7 | 20 | 0,2% |
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Die
Seren der Mäuse,
die zur Bestimmung der ED50 verwendet wurden,
werden auch auf ihre Neutralisierungsaktivität analysiert. Der Neutralisierungsassay
wird durch Verdünnen
von infektiösem
Virus in 10-fach-Schritten durchgeführt, und entweder mit Puffer
oder mit Hitze deaktivierten 1:10 Verdünnungen des Mäuseserums
für 1 Stunde
bei RT inkubiert. Die Virusverdünnungen
werden einem Plaque-Assay mit VERO-Zellen unterzogen, um den Virus-Titer
zu bestimmen. Der Neutralisierungsindex oder das Verhältnis von
Virus-Titer in Puffer als Kontrolle im Vergleich zu dem Virus-Titer,
welcher mit Mäuseserum
inkubiert wurde, wird berechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass weniger
Antigen in der Impfstoffzusammensetzung, die ein Adjuvans umfasst,
benötigt
wird, um höhere
Neutralisierungstiter (NT) zu induzieren, verglichen mit dem Impfstoff,
welcher ein Adjuvans enthält.
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Die
Bestimmung der schützenden
Dosis (PD50) wird mit der Hälfte der
immunisierten Mäuse
jeder Gruppe durchgeführt,
die in dem vorigen Experiment verwendet wurden, welche in Woche
6 und 2 Wochen nach einer Auffrischung mit 106 TCID50 des infektiösen RRV provoziert wurden.
Die Ergebnisse des Experiments zeigen, dass 50% der Mäuse, die
mit infektiösen
RRV infiziert wurden, keine Virämie
bei der entsprechenden Antigendosis entwickelt haben. Diese Ergebnisse
sind in Tabelle 3 dargestellt.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass die Anwesenheit eines Adjuvans im Impfstoff
die Induktion einer schützenden
Immunantwort nicht beeinflusste. Die erfindungsgemäße Impfstoffzubereitung
erlaubte sogar eine drastische Reduktion des Antigengehalts in der
Impfstoffdosis von bis zu 1/20 in der Anwesenheit eines Adjuvans,
verglichen mit dem Impfstoff ohne Adjuvans. Daher unterscheidet
sich die erfindungsgemäße Impfstoffzubereitung
bezüglich
der Reinheit und Möglichkeit,
eine schützende
Immunantwort in der Anwesenheit eines Adjuvans zu induzieren von
jenen, welche im Stand der Technik bekannt sind.
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Demgemäß wird die
Menge der schützenden
Dosis für
ein größeres Säugetier
im Bereich zwischen 0,1 und 50 μg
Antigen/schützender
Dosis liegen, abhängig
von dem durchschnittlichen Körpergewicht
des Säugetiers.
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Die
oben genannten Beispiele werden bereitgestellt, um die Erfindung
darzustellen, aber nicht, um ihren Schutzumfang zu begrenzen. Andere
erfindungsgemäße Varianten
werden dem Fachmann einfach offensichtlich sein und sind durch die
beigefügten
Ansprüche
eingeschlossen.