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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Screening nach
Anti-HIV-Mitteln
und die Verwendung bestimmter Ligandenmoleküle, die an CD87 binden, zur
Herstellung von pharmazeutischen Mitteln zum Hemmen der Reproduktion
von HIV in einem Individuum, das mit dem Virus infiziert ist.
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Hintergrund der Erfindung
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HIV,
das Virus, das das erworbene Immundefektsyndrom (AIDS) verursacht,
ist ein RNA-Virus, das zum Lentivirus der Retroviridiae-Familie
gehört.
Die Infektion und Reproduktion von HIV findet folgendermaßen statt.
Zunächst
bindet ein Hüllprotein
des HIV-Partikels,
gp120 (Glycoprotein 120) an die Oberfläche von Zielzellen. Das so
gebundene Gp120 und CD4 binden dann an einen Chemokin-Rezeptor (hauptsächlich an CCR5
auf Makrophagen oder CXCR4 auf T-Zellen), der als Co-Rezeptor dient
und bilden einen aus gp120, CD4 und dem Chemokin-Rezeptor bestehenden
Komplex aus. Anschließend
bindet ein anderes Hüllprotein, gp41,
an die Plasmamembran der Zielzelle. Dies führt zu einer Fusion des Hüllproteins
mit der Zellmembran und der Kern des Virus dringt dabei in die Zelle
ein. Wenn das HIV einmal in der Zelle ist, wird es ausgepackt und
eine doppelsträngige
Provirus-DNA wird unter Verwenden des RNA-Genoms als Templat mit
Hilfe der ReversenTranskriptase, die durch das Virus eingebracht
wurde, synthetisiert. Die Provirus-DNA wird dann mit Hilfe der Integrase,
einem ebenfalls viralen Enzym, in die chromosomale DNA der Wirtszelle
integriert. Unter Verwenden der LTR (lange terminale Wiederholung,
long terminal repeat) am 5'-Ende
des Provirus als Promotor ergibt die Transkription des eingeschlossenen
Provirus virale mRNA. In diesem Prozess werden verschiedene mRNAs
mit unterschiedlicher Länge
erzeugt, die in zwei Gruppen, d.h. mRNAs für die Synthese viraler Proteine
und eine, die als virale genomische RNA verwendet wird, eingeteilt
werden. Die viralen Proteine schließen beispielsweise Strukturproteine
für die
Ausbildung von Viruspartikeln und Proteine zur Beschleunigung der
Replikation des Virus ein. Beispielsweise bindet ein virales Protein
Tat an die 5'-LTR-Region
des Provirus, das in das Wirtsgenom eingebaut ist, und erhöht dadurch
die Produktion viraler RNA-Transkripte um das Hundertfache. Zum
anderen verbinden sich die Strukturproteine zur Ausbildung der Viruspartikel
mit der viralen, genomischen RNA innerhalb der Zelle, in der Nähe der Zellmembran,
um die Viruspartikel zusammenzubauen. Die so zusammengebauten Partikel
werden dann durch Knospung aus der Zelle freigesetzt. Die Mechanismen
des Zusammenbauens und Knospens sind derzeit nicht allgemein bekannt.
In den freigesetzten Partikeln wird eine Protease aktiviert, es
findet das Prozessieren statt, und hierdurch werden reife infektiöse Viruspartikel
erzeugt. Das HIV reproduziert sich schnell durch Wiederholen des
gesamten Prozesses, der aus dem Binden an das CD4 auf den Zielzellen,
dem Einbauen in die chromosomale DNA des Wirts, der Replikation,
dem Knospen und der Reifung besteht. Gleichzeitig mit der Reproduktion
des HIV erfolgt die Zerstörung
der CD4-positiven Zellen des Wirts. Um damit fertig zu werden, löst der Wirt
eine schnelle Vermehrung frischer CD4-positiver Zellen aus, um so den Verlust
auszugleichen. Das dynamische Gleichgewicht, das dadurch bereitgestellt
wird, wird mehrere Jahre lang nach der Infektion fortdauern, früher oder
später
jedoch wird die Versorgung mit CD4-positiven Zellen den Verlust
nicht mehr auffangen können,
was zu einem vollständigen
Zusammenbruch des Immunsystems und dem Auftreten verschiedener Symptome
von AIDS führt.
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Bei
einem Individuum, das mit HIV infiziert ist, laufen verschiedene
Immunreaktionen ab, um sich von dem HIV zu befreien. Zum Beispiel
werden unter anderem neutralisierende Antikörper gegen die viralen Antigene
produziert und die infizierten Zellen durch zytotoxische T-Zellen
eliminiert. Es ist auch bekannt, dass einige humorale Faktoren,
die von CD8-positiven Zellen produziert werden, eine wichtige Rolle
dabei spielen, die Individuen, die mit HIV infiziert sind, in der
Zeitspanne zu halten, in der noch keine Symptome zu sehen sind.
[Levy, J.A., et al., Immunol. Today, 17:217–224 (1996), Fauci, A.S., Nature,
384:539–534
(1996)]. Von diesen Faktoren wurden bislang Chemokine (RANTES, MIP-α, 1β, SDF-1)
und IL-16 identifiziert. Sie stellen jedoch keine ausreichende Grundlage
bereit, die dafür
erforderlich ist, die von CD8-positiven Zellen stammende anti-HIV-Aktivität vollständig zu
erklären,
was eine Beteiligung einiger nicht identifizierter HIV unterdrückender
Faktoren vermuten lässt.
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Chemokine
wirken dabei, ein Eindringen des HIV in die Zielzellen (Makrophagen
und T-Zellen) zu hemmen. Andererseits liegen jedoch auch Berichte
vor, die nahe legen, dass Chemokine die Replikation des HIV in Makrophagen
beschleunigen. IL-16 ist dafür
bekannt, den Prozess der Transkription des HIV zu unterdrücken, es
ist jedoch vermutlich eine sehr hohe Konzentration notwendig, um
irgendeine solche Wirkung auszuüben.
Obwohl Versuche unternommen wurden, diese Verbindungen als Therapeutika
gegen AIDS zu entwickeln, hat keine dieser Verbindungen das Stadium
praktischer Anwendungen erreicht. Zum anderen wird erwartet, dass
einige der nicht identifizierten anti-HIV-Faktoren den Prozess der Transkription
des HIV hemmen. Solange solche Faktoren jedoch unidentifiziert bleiben,
bleibt jeder ihrer Wirkmechanismen lediglich reine Spekulation.
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Nachstehend
sind die Grade der Hemmung der Reproduktion von HIV mit Faktoren,
die von Organismen stammen und von denen bis jetzt berichtet wurde,
dass sie eine inhibitorische Aktivität auf HIV ausüben, zusammengefasst.
- (1) RANTES (MW = 7.851): In einem, in dem PM1-Zellen
und ein HIV-1BaL-Stamm verwendet werden;
5 % bei 0,78 ng/ml (= 0,1 nM), 50 % bei 1,56 ng/ml (= 0,2 nM) und
90 % bei 3,12 ng/ml (= 0,4 nM) [Cocchi, F. et al., Science 270:
1811–1815
(1995)].
- (2) MW-1 α (MW
= 7.717): In dem gleichen System, wie es oben für RANTES verwendet wird; 0
% bei 3,12 ng/ml, 5 % bei 6,25 ng/ml (= 0,8 nM) und 50 % bei 12,5
ng/ml (= 1,6 nM) [Cocchi, F. et al., supra].
- (3) MW-1 β (MW
= 7.819): In dem gleichen System, wie es oben für RANTES verwendet wird; 0
% bei 0,78 ng/ml, 5 % bei 1,56 ng/ml (= 0,2 nM), 15 % bei 3,12 ng/ml
(= 0,4 nM) und 60 % bei 6,25 ng/ml (= 0,8 nM) [Cocchi, F. et al.,
supra].
- (4) IL-16 (MW = 12.422): 61 % bei 40–70 ng/ml (~ 1 nM) und 76 %
bei 400~700 ng/ml (= 10 nM), entsprechend für das Tetramer und 50 % bei
20 μg/ml
das Monomer [Baier, M. et al., Nature, 378:563 (1995); Amiel, C.
et al., J. Infect. Dis., 179:83–91
(1999)].
- (5) MDC (MW = 7.936): 29 % bei 25 ng/ml (= 3,15 nM), 50 % bei
50 ng/ml (= 6,3 nM) und 78 % bei 200 ng/ml (= 25 nM) [Pal, R. et
al., Science 278:695–698
(1997)].
- (6) SDF-1 (MW = 8.698): 30 % bei 500 ng/ml (= 57,5 nM) und entsprechend
60 % bei 1 μg/ml
(= 115 nM), wenn es als Grad der Hemmung des Eindringens des Virus
gemessen wird und 80–85
% bei 700 μg/ml (80,5
nM), wenn es als Grad der Hemmung der Reproduktion gemessen wird
[Oberlin, E. et al., Nature, 382:833–835 (1996)].
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Neuerdings
haben Inhibitoren der Reversen Transkriptase (die die Ausbildung
von Proviren hemmen) und Protease-Inhibitoren (die die Reifung der
Viruspartikel hemmen) praktische Anwendung als Therapeutika gegen
AIDS gefunden. Derzeit sind daher sechs auf Nukleosiden basierende
Inhibitoren der Reversen Transkriptase, zwei nicht auf Nukleosiden
basierende Inhibitoren der Reversen Transkriptase und fünf Protease-Inhibitoren
kommerziell erhältlich.
Eine Kombinationstherapie aus drei Arzneimitteln (HAART: hochwirksame, antiretrovirale
Therapie, highly active antiretroviral therapy), bei der eine Kombination
aus drei dieser Arzneimittel (in der Regel zwei Inhibitoren der
Reversen Transkriptase und ein Protease-Inhibitor) verwendet wird, wurde
verfügbar
gemacht, wodurch es möglich
wird, die Mengen an Viren im Blut auf unterhalb einer nachweisbaren
Grenze zu verringern.
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Jedoch
ist es nicht einmal mit einer solchen Kombinationstherapie aus drei
Arzneimitteln möglich,
HIV vollständig
aus infizierten Individuen zu entfernen. Um die Entwicklung von
AIDS zu verhindern, müssen
daher diejenigen Individuen, die mit HIV infiziert sind, ihr Leben
lang diese Arzneimittel einnehmen. Um wirksam zu sein, müssen solche
Arzneimittel in großen
Mengen eingenommen werden, und der Zeitplan der Einnahme jedes dieser
Arzneimittel wird starr festgesetzt werden. Es ist manchmal schwierig,
diese unter Befolgung des vorgegebenen Zeitplans einzunehmen, wodurch
es zu einer schlechten Compliance und verringerten therapeutischen
Effekten kommt. Zudem ist es für
diese Arzneimittel nicht ungewöhnlich,
ernsthafte Nebenwirkungen zu verursachen.
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Die
WO-A-96/13160 offenbart
ein in vitro-Verfahren zum Hemmen der Infektiosität von Humanem
Immundefekt-Virus (HIV) in einer Flüssigkeit, die HIV enthalten
kann, durch Aussetzen der Flüssigkeit
gegen einen Urokinasetyp Plasminogenaktivator mit einer Konzentration
und für
eine Zeitdauer, die ausreicht, um das HIV in der Flüssigkeit
zu inaktivieren. Es wird insbesondere eine anti-HIV-Aktivität von HMW-uPA
berichtet, worin das uPA so definiert ist, dass es zumindest die
katalytische Domäne
der B-Kette enthält.
Aus der
WO-A-96/13160 kann
jedoch nicht abgeleitet werden, dass Aminosäuren der A-Kette als wesentlicher
Bestandteil vorhanden sein müssen,
um eine anti-HIV-Aktivität
zu erreichen.
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Zum
anderen finden bei HIV ziemlich häufig Mutationen statt. Insbesondere
bei einer Behandlung mit nur einem einzigen Arzneimittel wird deshalb
innerhalb weniger Monate ein resistenter Stamm des Virus entstehen.
Und ein resistenter Virus reproduziert sich schnell, wenn eine Arzneimittelbehandlung
unterbrochen wird, wodurch das Arzneimittel unwirksam wird, selbst
wenn die gleiche Behandlung wieder aufgenommen wird. Zudem erlangt
ein Virus, der gegen ein Arzneimittel resistent wurde, oft eine
Resistenz gegen mehrere Arzneimittel, also auch gegen andere anti-HIV-Arzneimittel,
die über
den gleichen Wirkmechanismus wirken. Es ist daher entscheidend,
die Entstehung resistenter HIV zu verhindern, um eine Entwicklung
von AIDS zu unterbinden und dieses behandeln zu können. Zu
diesem Zweck ist es wichtig, HIV in mehr als einem Stadium seines
Lebenszyklus zu unterdrücken.
Es werden daher neue Arten von Arzneimitteln notwendig, die die HIV-Reproduktion in einem
anderen Stadium als denjenigen, in denen derzeit anti-HIV-Arzneimittel eingesetzt werden,
hemmen. In diesem Zusammenhang wird erwartet, dass einige humorale
Faktoren, die von CD8-positiven Zellen produziert werden, potentielle
Verbindungen für
neuartige Therapeutika gegen AIDS darstellen, da solche Faktoren,
obwohl ihre Mechanismen unbekannt sind, eine signifikante Rolle
beim Unterdrücken
der HIV-Reproduktion
spielen.
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Wenn
eine ernsthafte Nebenwirkung oder ein resistenter HIV während einer
AIDS-Behandlung
auftritt, ist es erforderlich, die zu verabreichenden Arzneimittel
zu ändern.
Derzeit gibt es jedoch nur eine dürftige Auswahl. Daher besteht
der Bedarf nach anti-HIV-Arzneimitteln,
die mit einem unterschiedlichen Wirkmechanismus wirken als denjenigen,
die bei herkömmlichen
Arzneimitteln bekannt sind, um so die Auswahl von Therapeutika gegen
AIDS zu erweitern und die Probleme mit resistenten HIV zu vermeiden.
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Unter
diesen Umständen
hat die vorliegende Erfindung die Aufgabe, eine neue Art eines Anti-HIV-Mittels
bereitzustellen, das mit einem Wirkmechanismus wirkt, der sich von
denjenigen, die bereits klinisch genutzt werden oder in der Entwicklung
sind, unterscheidet.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegenden Erfinder isolierten CD8-positive Zellen aus einem Menschen,
der mit HIV infiziert ist, und immortalisierten und klonierten diese
unter Verwenden von HTLV-1
und reinigten anschließend
einen unbekannten Faktor, der anti-HIV-Aktivität in dem Überstand der Zellen zeigte,
und untersuchten dessen Struktur und Funktionen. Als Ergebnis hat
sich offenbart, dass der Faktor das amino-terminale Fragment (ATF:
amino-terminal fagment) des Hochmolekulargewichts-Urokinasetyp Plasminogenaktivators
war. Es wurde auch gefunden: (1) dass der Faktor anti-HIV-Aktivität bei einer überraschend
niedrigen Konzentration (0,74 ng/ml) zeigte, (2) dass er sowohl
bei Makrophagen-tropischen und T-Zell-tropischen
Stämmen
von HIV wirksam war und (3) dass es wahrscheinlich war, dass der
Faktor spätere
Stadien als das Stadium der Translation der viralen mRNA in dem
Lebenszyklus des HIV, insbesondere die Stadien des Zusammenbauens
der Viruspartikel oder das Knospen, unterdrückte. Während ATF die Eigenschaft besitzt,
spezifisch an CD87 auf der Oberfläche von Zellen zu binden, wurde
unter Verwenden von Urokinase aus dem Urin gesunder Menschen auch
gefunden, dass der Hochmolekulargewichts-Urokinasetyp Plasminogenaktivator
(HMW-uPA), von dem bekannt ist, dass er einen ATF-Rest an einem
Ende seines Moleküls
einschließt
und ein Ligandenmolekül
für CD87
ist, auch eine anti-HIV-Aktivität besaß. Daneben
wurde bestätigt,
dass ATF, das durch Zersetzen der Urokinase aus dem Urin gesunder
Menschen erhalten und ebenso anti-HIV-Aktivität besaß. Zudem wurde gefunden, dass
anti-CD87-Antikörper
eine ATF-gleiche anti-HIV-Aktivität besaßen und dass die anti-HIV-Aktivität von ATF
durch das gleiche Zielmolekül
wie dasjenige des anti-CD87-Antikörpers (d.h.
CD87) vermittelt wurde. Diese Feststellungen machen klar, dass es
möglich
ist, die Reproduktion von HIV durch Blockieren von CD87 durch In-Kontakt-Bringen
von CD87 auf potentiellen HIV-Wirtszellen mit einem spezifisch bindenden
Ligandenmolekül,
wie beispielsweise ATF, HMW-uPA oder Fragmenten oder Analoga davon
zu unterdrücken.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zum Screening, wie es
in Anspruch 1 definiert ist, und die Verwendung eines Ligandenmoleküls, das
an CD84 bindet, zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zum Unterdrücken
der Reproduktion von HIV in einem Menschen, der mit HIV infiziert
ist, worin das Ligandenmolekül
eines ist, wie es in den Ansprüchen
2 bis 6 definiert ist, gerichtet.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt daher ein anti-HIV-Mittel, das
als Wirkstoff ein Ligandenmolekül, das
an CD87 bindet, umfasst. Das Ligandenmolekül kann insoweit ein Fragment
des Hochmolekulargewichts-Urokinasetyp Plasminogenaktivators, als
dass das Fragment eine spezifische Bindungsaffinität an CD87
besitzt. Des Weiteren können
das Ligandenmolekül,
das amino-terminale Fragment (ATF) des Hochmolekulargewichts-Urokinasetyp Plasminogenaktivators
sowie ein Fragment von ATF mit einer spezifischen Bindungsaffinität an CD87
sein. Andere Beispiele für
das Ligandenmolekül
schließen
einen anti-CD87-Antikörper (monoklonal
oder polyklonal) sowie ein Fragment eines anti-CD-87-Antikörpers mit
einer spezifischen Bindungsaffinität an CD87 ein.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die als Wirkstoff ein Ligandenmolekül, das an CD87 bindet, umfasst.
Beispiele für
solche Ligandenmoleküle
sind oben angegeben. Von diesen Ligandenmolekülen sind ATF und Fragmente
davon mit spezifischer Bindungsaffinität an CD87 besonders bevorzugt.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zum Screening nach einem
anti-HIV-Mittel
gerichtet, das das voneinander getrennte In-Kontakt-Bringen der
zu testenden Verbindungen mit CD87 und das Auswählen einer Verbindung von diesen
Verbindungen, die spezifisch an CD87 bindet, umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt ferner ein Verfahren zum Behandeln
eines Menschen, der mit HIV infiziert ist, um die Reproduktion von
HIV in dem Menschen zu unterdrücken,
dass das Verabreichen einer die Reproduktion von HIV unterdrückende Menge
eines Ligandenmoleküls,
das an CD87 bindet, an den Menschen umfasst. Beispiele für solche
Ligandenmoleküle
sind oben angegeben.
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Die
vorliegende Erfindung ist ferner auf die Verwendung eines Ligandenmoleküls, das
an CD87 bindet, zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zum Unterdrücken
der Reproduktion von HIV in einem Menschen, der mit HIV infiziert
ist, gerichtet, wobei das Ligandenmolekül, das an CD87 bindet, ein
Fragment oder ein Analogon des Hochmolekulargewichts-Urokinasetyp
Plasminogenaktivators ist, wobei das Fragment die Aminosäuren 21
bis 155 der Prepro-Urokinase (sc-uPA) umfasst und nicht über die
Aminosäure
178 des sc-uPA hinausgeht. Beispiele für solche Ligandenmoleküle sind
oben angegeben.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 veranschaulicht
die Primärstrukturen
des Urokinasetyp Plasminogenaktivators und ATF.
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2 veranschaulicht
die Struktur von pSEAP-Basic.
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3 veranschaulicht
die Struktur von pREP7.
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4 veranschaulicht
die Struktur von pSBR.
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5 veranschaulicht
die Struktur von pNL4-3 und die mittels PCR amplifizierte Region.
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6 veranschaulicht
die Struktur von pSBR-HIV.
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7 ist
ein Graph, der die anti-HIV-Aktivität der Eluatfraktionen von einer
Hydroxyapatit-Säule
und die den Fraktionen entsprechende Proteinkonzentration veranschaulicht.
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8 ist
ein SDS/PAGE-Elektropherogramm der Eluatfraktionen von einer Hydroxyapatit-Säule.
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9 ist
ein Graph, der die anti-HIV-Aktivität der Eluatfraktionen von einer
HiPrep Sephacryl S-100-Säule,
die mit einem Quellmaterial aus Urokinase aus humanem Urin beladen
wurde, und die den Fraktionen entsprechenden Proteinkonzentrationen
veranschaulicht.
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10 ist
ein SDS/PAGE-Elektropherogramm der Eluatfraktionen von einer HiPrep
Sephacryl S-100-Säule,
die mit einem Quellmaterial aus Urokinase aus humanem Urin beladen
wurde.
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11 ist
ein Graph der das Ergebnis eines anti-HIV-Aktivitäts-Tests
(p17) in einer Co-Kultur (T-Zelllinien) veranschaulicht.
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12 ist
ein Graph der das Ergebnis eines anti-HIV-Aktivitäts-Tests
(p17) in einer Co-Kultur (Makrophagen-Linien) veranschaulicht.
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13 ist
ein Graph der das Ergebnis eines SEAP-Reporterassays (p17) in der
Kultur nicht infizierter Zellen (MC141) veranschaulicht.
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14 ist
ein Graph der das Ergebnis eines SEAP-Reporterassays in der Kultur
nicht infizierter Zellen (CL35) veranschaulicht.
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15 ist
ein Graph, der das Ergebnis eines Tests einer vorübergehenden
Transfektion mit infektiöser HIV-DNA
veranschaulicht.
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16 ist
ein Graph, der das Ergebnis eines Tests mit einer Einzelkultur chronisch
infizierter Zellen (U1) veranschaulicht.
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17 ist
ein Graph, der das Profil der Menge an HIV über die Tage nach einer akuten
Infektion veranschaulicht.
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18 ist
eine Gruppe von Graphen, die getrennt voneinander die Unterdrückung der
viralen Reproduktion durch ATF an verschiedenen Tagen nach der Infektion
veranschaulichen.
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19 ist
ein Graph, der die Wirkung von anti-CD87-Antikörpern auf die anti-HIV-Aktivität von ATF
in T-Zelllinien veranschaulicht.
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20 ist
ein Graph, der die Wirkung von anti-CD87-Antikörpern auf die anti-HIV-Aktivität von ATF
in Makrophagen-Linien veranschaulicht.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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CD87,
eines der CD-Antigene, ist ein Membranprotein ohne eine intrazelluläre Domäne und gehört zu einer
GPI-(Glycosylphosphatidylinositol-) Ankertyp-Familie. Es wird auf
der Oberfläche
von Zellen, wie beispielsweise T-Zellen und Monozyten (einschließlich Makrophagen)
exprimiert. Es ist bekannt, dass dieses Protein eine hohe Affinität an Pro-Urokinase sowie an
den Hochmolekulargewichts-Urokinasetyp Plasminogenaktivator besitzt
und dass es als Rezeptor auf der Oberfläche solcher Zellen, wie beispielsweise
T-Zellen und Monozyten, dient. Humanes CD87 wird zunächst in
einer Prepro-Form synthetisiert, die aus den Aminosäuren 1 bis
335 besteht, von der der Signalpeptidrest (die Aminosäuren 1 bis
22) und die carboxyl-terminalen Aminosäuren (306 bis 355) während des
Prozessablaufs abgeschnitten werden. An den so erzeugten Carboxyl-Terminus
(305 Gly) wird ein Glykolipid (GPI) angehängt, durch das das Protein
an der Zellmembran befestigt wird. Bei CD87 spielt die N-terminale
Domäne
1 (1 bis 92 von CD87) eine Hauptrolle bei der Bindung an Ligandenmoleküle, wie
beispielsweise Pro-Urokinase und Hochmolekulargewichts-Urokinasetyp Plasminogenaktivator [Seki
et al., Seikagaku, 71(5):350–352
(1999)].
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HIV
wird in zwei Unterarten, HIV-1 und HIV-2, eingeteilt. Sowohl HIV-1
als auch HIV-2 sind Typen eines Virus, der durch Knospen aus dem
Wirt freigesetzt wird und sie sind genetisch gesehen nahezu ununterscheidbar.
Sie teilen einen gemeinsamen Lebenszyklus und reproduzieren sich
auf die gleiche Weise. Daher besteht in Zusammenhang mit anti-HIV-Arzneimitteln kein
Bedarf, diese zu unterscheiden und derzeit werden sie bei der Behandlung mit
herkömmlichen
anti-HIV-Arzneimitteln generell als äquivalent angesehen. In der
vorliegenden Beschreibung schließt der Begriff „HIV" sowohl „HIV-1" als auch „HIV-2" ein, soweit es nicht
anders angegeben ist.
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Der
Hochmolekulargewichts-Urokinasetyp Plasminogenaktivator (HMW-uPA)
(1(b); Aminosäuren 21 bis 178 und Aminosäuren 179
bis 431) ist ein Protein, das aus zwei Peptidketten besteht, die
durch eine Disulfidbrücke
miteinander verbunden sind. Die Ketten, Lang-A und -B, werden durch
enzymatische Spaltung (mit Plasmin, Kallikrein, Cathepsin usw.)
zwischen den Aminosäuren
178 und 179 der Pro-Urokinase, die durch Entfernen des N-terminalen Signalpeptids
(Aminosäuren
1 bis 20) aus einem Einzelkettenprotein, das Prepro-Urokinase (sc-uPA)
(1(a); Aminosäuren 1 bis 431) genannt wird,
ausgebildet wird, ausgebildet. HMW-uPA schließt eine EGF-gleiche Domäne, eine
Kringle-Domäne
und eine Urokinaserezeptor (CD87)-Bindungsdomäne ein.
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HMW-uPA
wird dann in vivo zwischen den Aminosäuren 155 und 156 gespalten,
wobei der Niedrigmolekulargewichts-Urokinasetyp Plaminogenaktivator
(LMW-uPA) (1(c); Aminosäuren 156
bis 178 und Aminosäuren
179 bis 431) und das amino-terminale Fragment (ATF) (1(d); Aminosäuren 21 bis 155), das keine
Plasminogenaktivator-Aktivität besitzt,
entstehen. Während
der Inkubation in, z.B. phosphatgepufferter Kochsalzlösung, pH
8, findet auch eine Spaltung zwischen den Aminosäuren 155 und 156 statt. ATF
kann somit durch eine einfache Inkubation von HMW-uPA in einer Pufferlösung (25–37°C) erzeugt
werden. Das ATF schließt
die vollständige
EGF-gleiche Domäne,
die vollständige
Kringle-Domäne
und die vollständige
Urokinaserezeptor (CD87)-Bindungsdomäne ein.
In dem Sequenzprotokoll sind die für sc-uPA codierende Nukleotidsequenz
und die entsprechende Aminosäuresequenz
entsprechend als SEQ ID NO:1 und NO:2 angegeben, In den als SEQ
ID NO:1 und NO:2 angegebenen Sequenzen entsprechen die Aminosäuren 1 bis
20 dem Signalpeptid, die Aminosäuren
21 bis 431 Pro-Urokinase,
die Aminosäuren
21 bis 431 (mit einer Spaltung zwischen den Aminosäuren 178
und 179) HMW-uPA, die Aminosäuren
21 bis 155 ATF und die Aminosäuren
156 bis 431 (mit einer Spaltung zwischen den Aminosäuren 178
und 179) entsprechend LMW-uPA.
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Die Übertragung
von HIV zwischen Menschen erfolgt durch Makrophagen-tropische HIV.
Nach dem Ablauf einer Zeitspanne nach der Infektion tritt T-Zell-tropisches
HIV bei Infizierten auf, was als Faktor angesehen wird, der mit
einer schlechten Prognose in Zusammenhang steht. CD87 tritt auf
sowohl T-Zellen als auch Makrophagen auf und ATF unterdrückt die
Reproduktion von HIV in sowohl mit HIV infizierten T-Zellen als
auch Makrophagen, indem es die Freisetzung von HIV aus diesen Zellen
unterdrückt.
Das bedeutet, dass ATF unabhängig
von der verstrichenen Zeitspanne effektiv als anti-HIV-Mittel als
anti-HIV-Mittel wirken kann. Daneben ist ATF sogar bei einer sehr
geringen Konzentration (0,74 ng/ml) wirksam. Daher wird eine Menge
von ATF, die an einen Patienten verabreicht werden soll, kleiner
sein als die von herkömmlichen
anti-HIV-Arzneimitteln.
Dies könnte
eine weniger physikalische Belastung für die Patienten erzeugen, die
durch die Verabreichung des Mittels verursacht wird. HMW-uPA, das
ATF an seinem N-Terminus
einschließt,
besitzt auch anti-HIV-Aktivität,
obwohl diese schwächer
ist als die von letzterem, und kann auf die gleiche Weise wie ATF
verwendet werden. Wenn es einmal an einem infizierten Patienten
verabreicht wurde, zeigt HMW-uPA erwartungsgemäß nicht nur als intaktes Molekül, sondern
auch in Form von ATF, das durch Spaltung im Körper erzeugt wird, anti-HIV-Aktivität. Zum anderen
ist der anti-CD87-Antikörper,
der die Reproduktion von HIV in mit HIV infizierten T-Zellen unterdrückt, zum
Unterdrücken
der Reproduktion von HIV nach dem Entstehen T-Zell-tropischer HIV
nach der Infektion nützlich.
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Die
nachstehend beschriebenen Ergebnisse geben an, dass ATF, das einer
der Wirkstoffe des anti-HIV-Mittels der vorliegenden Erfindung ist,
den Lebenszyklus des Virus in späteren
Stadien als demjenigen der Translation von viraler mRNA, insbesondere
in den Stadien des Zusammenbauens der Viruspartikel oder des Knospens,
unterdrückt,
was ein zu den Wirkmechanismen, die von anderen anti-HIV-Arzneimitteln
bekannt sind, unterschiedlicher Wirkmechanismus ist. ATF beeinflusst
nicht das Wachstum von Wirtszellen und zeigt somit keine Anzeichen
von Zytotoxizität.
Somit wird ATF, das in Kombination mit herkömmlichen anti-HIV-Arzneimitteln
verwendet wird, das dynamische Gleichgewicht der Reproduktion von
HIV in einem infizierten Patienten in die Richtung zu Gunsten des
Letzteren verschieben und es gleichzeitig leichter machen, das Auftreten
resistenter Viren und Probleme durch Nebenwirkungen zu vermeiden
und daher eine verbesserte Therapie gegen AIDS bereitstellen.
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<Natürlich vorkommendes
ATF und rekombinantes ATF>
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In
der vorliegenden Erfindung kann ATF beispielsweise aus dem Urokinasetyp
Plasminogenaktivator, der aus dem Urin eines gesunden Menschen erhalten
wurde, hergestellt werden [Stoppelli, P.M. et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 82:4939–4943
(1985)]. HMW-uPA wird zum Beispiel für 8 Stunden oder langer in
50 mM Phosphatpuffer, pH 8, der 0,2 M Natriumchlorid enthält, inkubiert
und die Reaktionsprodukte werden einer Gelfiltration (z.B. Sephadex
G-100) unterzogen. ATF wird durch Auftrennen der Eluatfraktionen,
die dem letzten Peak (Peak 3: ATF) in der UV-Absorptionskurve aus
den Fraktionen, die den vorausgehenden Peaks, d.h. Peak 1 (HMW-uPA)
und Peak 2 (LMW-uPA) entsprechen, erhalten. Eine weitere Reinigung
kann durchgeführt werden,
indem die ATF enthaltenden Fraktionen einer Ionenaustauschchromatographie
(z.B. Mono S HR5/5-Säule
50 mM Natriumacetatpuffer, pH 4,8, mit einem Natriumchloridgradienten
von 0–1,0
M) unterzogen werden.
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ATF
kann auch als rekombinantes Peptid erzeugt werden, indem eine ATF
enthaltende DNA in einen geeigneten Expressionsvektor eingebaut
wird und anschließend
in geeigneten Wirtszellen (z.B. E. coli-, Hefe- oder Säugerzellen)
mit dem Vektor transformiert wird. Da natürlich vorkommendes ATF keine
Zuckerketten besitzt, weist ein rekombinantes ATF, das von den Zellen
produziert wurde, die unter Verwenden der cDNA, die für natürlich vorkommendes
ATF codiert, transformiert wurden, die gleiche Struktur auf und
besitzt daher die gleiche Aktivität wie natürlich vorkommendes ATF. Fragmente
von ATF HMW-uPA mit der Fähigkeit,
spezifisch an CD87 zu binden, können
beispielsweise durch partielle Modifikation von ATF oder HMW-uPA,
zum Beispiel durch Deletion von einem oder mehreren Aminosäureresten
aus einem Terminus ihrer Moleküle,
hergestellt werden.
-
<Verfahren
zum Screening nach Ligandenmolekülen>
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Screening nach einem anti-HIV-Mittel, das das voneinander getrennte
In-Kontakt-Bringen der zu testenden Verbindungen mit CD87 und das
Auswählen
einer Verbindung von den Verbindungen, die spezifisch an CD87 bindet,
umfasst, kann unter Verwenden von Zellen, die CD87 an ihrer Oberfläche tragen
(T-Zellstämme,
Makrophagenstämme)
durchgeführt
werden. Die spezifische Bindung einer getesteten Verbindung an CD87
kann durch Anwenden eines gewünschten,
im Stand der Technik zum Nachweis einer spezifischen Bindung von
Ligandenmolekülen
an ihre Rezeptoren bekannten Verfahrens nachgewiesen werden. Zum
Beispiel wird eine Verbindung, die getestet werden soll, mit CD87,
das mit rekombinanten Techniken hergestellt wurde, vermischt, inkubiert
und anschließend
eine Immunpräzipitation
mit anti-CD87-Antikörpern
unterworfen.
-
Durch
Nachweisen der Co-Präzipitation
der Verbindung kann das Auftreten einer spezifischen Bindung bestimmt
werden.
-
Das
erfindungsgemäße anti-HIV-Mittel
kann denjenigen, die mit HIV infiziert sind, auf parenteralem Weg,
wie beispielsweise einer Injektion oder Einimpfung, sowie durch
transnasale oder transpulmonale Anwendung verabreicht werden. Wenn
das erfindungsgemäße anti-HIV-Mittel
in Form einer Injektion zubereitet wird, kann es als eine Zubereitung,
die beispielsweise für
intravenöse,
intraperitoneale, intramuskuläre
oder subcutane Injektion geeignet ist, bereitgestellt werden. Für die Injektion
kann das anti-HIV-Mittel
der vorliegenden Erfindung in Form einer sterilen, wässrigen
oder nicht-wässrigen
Lösung,
Suspension oder Emulsion bereitgestellt werden. Beispiele für wässrige Medien
schließen
Wasser und wässrige
Lösungen
aus einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen, inerten, gelösten Substanzen,
z.B. Salze, Polysaccharide oder Polyalkohole, ein. Sie können mit
pharmazeutisch verträglichen
Puffer auf einen pH-Wert innerhalb eines geeigneten Bereichs eingestellt
werden. Beispiele für
solche Medien schließen
eine Lösung
von Natriumchlorid, Ringer-Glucose-Lösung, Glucose-Lösung und
eine Lactat-Tinger Lösung
ein, sind aber nicht auf diese beschränkt. Um die Stabilität während der
Lagerung der Zubereitung zu verbessern, kann diese lyophilisiert
werden.
-
Als
nicht wässriges
Medium für
eine injizierbare Zubereitung kann wie gewünscht jedes beliebige nicht wässrige Medium,
das gewöhnlich
in parenteralen Anwendungen verwendet wird, beispielsweise Polyalkohole,
zum Beispiel Glycerin und Propylenglykol, Polyethylenglykol, Pflanzenöle (z.B.
Olivenöl,
Sojabohnenöl, Rapsöl), organischer
Ether, zum Beispiel Ethyloleat, verwendet werden.
-
Wenn
das erfindungsgemäße anti-HIV-Mittel
in Form einer Einimpfung bereitgestellt wird, kann jeder Träger für eine fortwährende Freisetzung
verwendet werden, der eine anhaltende Freisetzung des verwendeten
CD87-Ligandenmoleküls,
wie beispielsweise ATF, etabliert. Es wird bevorzug, einen solchen
Träger
zu verwenden, der zu einer Verringerung der Häufigkeit und/oder Dosis des
verabreichten Ligandenmoleküls,
zu einer Vereinfachung der Handhabung und zu einer verbesserten
und/oder anhaltenden Wirkung führen
würde. Beispiele
für solche
Träger
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf, Liposome, Mikrokugeln und Mikrokapseln aus natürlichen
oder synthetischen Polymeren. Weitere Beispiele für Träger, die
für eine
anhaltende und verzögerte
Freisetzung in den meisten Umgebungen geeignet sind, schließen Gelatine,
Gummiarabikum, Xanthan-Polymer, Polyessigsäure, Polyglycolsäure und
Lactat-/Polyglycolat-Copolymer ein.
-
Eine
transnasale oder transpulmonale (Inhalation) Anwendung ist ein besonders
wirksamer Weg der Verabreichung, um die Belastung für den Patienten,
die von der Verabreichung der Arzneimittel herrührt, zu verringern. Für eine transnasale
oder transpulmonale (Inhalation) Anwendung kann das anti-HIV-Mittel
der vorliegenden Erfindung in jeder Form, die zum Sprühen und
Inhalieren als feine Partikel geeignet ist, wie beispielsweise eine
Lösung
oder ein Pulver, vorliegen. Beispiele für solche Zubereitungen schließen ein
trockenes Pulver, das aus der Mischung eines CD87-Ligandenmoleküls, wie
beispielsweise ATF, und einem Träger mit
einem Partikeldurchmesser von 10 μm
oder weniger besteht, ein. Beispiele für solche Träger, die zu diesem Zweck verwendet
werden, schließen
Monosaccharide, wie beispielsweise Glucose und Fructose, Disaccharide,
wie beispielsweise Lactose, Maltose und Sucrose, Polysaccharide,
wie beispielsweise Stärke,
Cellulose, Hyaluronsäure,
Chitin und Chitosan, Zuckeralkohole, wie beispielsweise Sorbitol
und Mannitol, organische Bindemittel, wie beispielsweise Cellulosederivate,
z.B. Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Methylcellulose
und Hydroxyethylcellulose, sowie Polyvinylpyrrolidon und Polyvinylalkohol,
nicht-ionischem oberflächenaktive
Stoffe, Proteine, wie beispielsweise Gelatine, Casein, und synthetische
Polymere, wie beispielsweise Polyethylenglykol ein. Ein weiteres
Beispiel für
die Zubereitung einer transnasalen oder transpulmonalen Anwendung
ist ein CD87-Ligandenmolekül, z.B.
trockenes ATF, das in Fluorkohlenwasserstofftreibgas suspendiert
ist.
-
In
der vorliegenden Erfindung beträgt
die Wirkstoffdosis des anti-HIV-Mittels pro Körpergewicht eines infizierten
Patienten ungefähr
10 μg–10 mg/kg/Tag
bei ATF, 10 μg–10 mg/kg/Tag
bei HMW-uPA und 10 μg–10 mg/kg/Tag
bei einem anti-CD87-Antikörper.
-
Beispiele
-
Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf Arbeitsbeispiele
ausführlich
beschrieben werden. Die vorliegende Erfindung soll durch die Beispiele
jedoch nicht eingeschränkt
werden.
-
Nachstehend
sind die Materialien und Verfahren angegeben, die zur Reinigung,
zur Identifizierung von ATF und zur Bestimmung der anti-HI V-Aktivitt
von ATF, HMW-uPA und anti-CD87-Antikörper verwendet wurden.
-
<Materialien>
-
1) Plasmide
-
- (i) pNL4-3: Es wurde das Plasmid, das bei NIH
AIDS Research and Reference Reagent Program, Katalog-Nr. 114 hinterlegt
wurde, verwendet (5). Das ist ein Plasmid, das
durch Einbauen von proviraler, genomischer DNA aus HIV-1, die aus
dem Genom einer mit HIV-1 infizierten Person isoliert worden war,
in den Plasmidvektor pUC18 konstruiert worden war [Adachi, A. et
al., J. Virol., 59(2):284–291
(1986)]. Die Transfektion einer Zelle mit diesem Plasmid wird bewirken,
dass die Zelle infektiöse
HIV-1-Viren produziert
- (ii) pSBR-HIV: Das ist ein Plasmid, das durch Einbauen der LTR-Region
von pNL4-3 als Promotor in das Grund-Plasmid pSEAP-Basic (CLONTECH,
Palo Alto, CA, USA) an einer Position stromaufwärts von dessen Reportergen,
d.h. dem Gen der sekretorischen, alkalischen Phosphatase (SEAP),
und ferner durch Einbauen eines Hygromycinresistenzgens als Selektionsmarker
konstruiert wurde.
-
Dieses
Plasmid wurde nach dem folgenden Verfahren hergestellt:
- (a) Verdauen von pSEAP-Basic (2) (CLONTECH)
mit NotI und SalI, um einen Bereich (2, angegeben
durch den Bogen), einschließlich
des SEAP-Gens, herauszuschneiden und Versehen seiner NotI-Stelle
mit Hilfe der T4-Polymerase mit glatten Enden,
- (b) separat davon, Verdauen von pREP7 (3) (INVITROGEN,
9704CH, Groningen, Niederlande) mit SalI und ClaI, um einen Bereich
(3, angegebenen durch den Bogen), einschließlich des
Hygromycinresistenzgens (Hygromycin), ColE1 und des Ampicillinresistenzgens
(Amp) herauszuschneiden, und Versehen seiner ClaI-Stelle mit Hilfe
der T4-Polymerase mit glatten Enden,
- (c) Ligieren des oben in (a) erhaltenen Fragments mit dem oben
in (b) erhaltenen Fragment, um pSBR (4) zu konstruieren,
- (d) PCR-Amplifizieren von HIV-LTR aus pNL4-3 unter Verwenden
von Primern mit entsprechend einer angeknüpften Xhol- oder HindIII-Stelle
(5) und Verdauen des PCR-Produkt mit XhoI und HindIII, und
- (e) Verdauen des oben in (c) erhaltenen pSBR mit HindIII und
anschließend
Einschleusen des oben in (d) erhaltenen HIV-LTR in das Produkt dieses
Verdaus, um pSBR-HIV
(6) zu konstruieren.
-
Nach
den obigen Angaben wurde pSBR-HIV als Beispiel eines Typs von Plasmiden,
die HIV-LTR als Promotor besaßen
und ein Reportergen (in dem Beispiel SEAP) exprimierten, konstruiert.
Jedes andere Plasmid, das HIV-LTR als Promotor hat und ein geeignetes
Reportergen exprimieren kann, kann konstruiert und in gleicher Weise
verwendet werden.
-
2) Zellen
-
- (i) HUT.78: Es wurden die Zellen, die bei NIH
AIDS Research and Reference Reagent Program, Katalog-Nr. 89 hinterlegt
worden waren, verwendet. Das ist eine CD4-positive T-Zelllinie, die aus peripherem
Blut eines Patienten mit Sézary-Syndrom,
einem chronischen Hautlymphom, etabliert worden war. Die Zellen
wurden in RPMI1640-Medium, das 10 % FKS (Gibco/BRL) enthielt, kultiviert.
- (ii) U937: Es wurden die Zellen, die bei ATCC (American Type
Culture Collection), Katalog-Nr. CRL-1593.2 und auch bei National
Institute of Health Sciences (Japan), JCRB Katalog-Nr. 9021 hinterlegt
worden waren, verwendet. Das ist eine CD4-positive Monoblastenlinie,
die aus Aszites eines Patienten mit echtem histiozytischem Lymphom
etabliert worden war. Die Zellen wurden in RPMI1640-Medium, das
10 % FKS enthielt, kultiviert.
- (iii) TALL-1: Es wurden die Zellen, die bei National Institute
of Health Sciences (Japan), JCRB Katalog-Nr. 0086 hinterlegt worden
waren, erworben. Das ist eine CD4-positive T-Zelllinie, die aus peripherem
Blut eines Patienten mit akuter lymphozytischer Leukämie etabliert
worden war. Die Zellen wurden in RPMI1640-Medium, das 10 % FKS enthielt,
kultiviert.
- (iv) T4/NL4-3: Die Zelllinie wurde durch Transfizieren von TALL-1-Zellen
mit pNL4-3 erzeugt. Dies ist eine Zelllinie, die chronisch mit HIV-1
infiziert ist. Die Zellen wurden in RPMI1640-Medium, das 10 % FKS
und 5 μM
AZT enthielt, kultiviert.
- (v) U1: Es wurden die Zellen, die bei NIH AIDS Research and
Reference Reagent Program, Katalog-Nr. 165 hinterlegt worden waren,
verwendet. Das ist eine Zelllinie, die chronisch mit Makrophagen-tropischen HIV-1
infiziert ist, die durch Infizieren von U937-Zellen mit einem HIV-1-Stamm, der klinisch
aus peripherem Blut einer Person, die mit HIV-1 isoliert worden war, erzeugt wurden
[Chen, B.K., et al., J. Virol., 68(2):654–660 (1994)]. Die Zellen wurden
in RPMI1640-Medium, das 10 % FKS und 5 μM AZT enthielt, kultiviert.
- (vi) Diese Zelllinie wurde durch Einschleusen des HIV-LTR-SEAP-Reportergens
in HUT.78-Zellen durch Transfizieren dieser Zellen mit pSBR-HIV
erzeugt. Dies ist ein Transfektant, der beständig SEAP exprimiert. Die Zellen
wurden in RPMI1640-Medium, das 10 % FKS und 300 μg/ml Hygromycin enthielt, kultiviert.
- (vii) CL35: Diese Zelllinie ist ein Transfektant, der beständig SEAP
exprimiert und durch Einschleusen des HIV-LTR-SEAP-Reportergens
in U937-Zellen durch Transfizieren dieser Zellen mit pSBR-HIV erzeugt
wurde. Die Zellen wurden in RPMI1640-Medium, das 10 % FKS und 300 μg/ml Hygromycin
enthielt, kultiviert.
- (viii) Clone#62: Diese wurden durch zunächst Isolieren von CD8-positiven
T-Zellen aus peripherem Blut eines mit HN-1 infizierten japanischen
Patienten mit einer lang andauernden, symptomfreien Vorgeschichte, durch
positive Selektion unter Verwenden von magnetischen Kügelchen,
die mit anti-CD8-Antikörper
beschichtet waren, und anschließend
Immortalisieren der erhaltenen Zellen durch In-Kontakt-Bringen dieser Zellen
mit einer gleichen Anzahl an Zellen einer HTLV-1 produzierenden
T-Zelllinie, MT-2 (bestrahlt mit 100 rad) und schließlich, nach
1-monatiger Kultur, Klonieren mit Hilfe limitierender Verdünnung erhalten.
Der Überstand
der Kultur dieses Klons zeigt eine wirksame SHIF- (löslicher,
die Reproduktion von HIV hemmender Faktor, soluble, HIV reproduction
inhibiting factor) Aktivität.
Die Zellen wurden durch Passagieren in RPMI1640-Medium, das 15 %
FKS, 10 Einheiten/ml IL-2 und 10 % mit PMBC (humane, periphere,
mononukleäre
Blutzellen) konditioniertem Medium enthielt, gehalten.
- (ix) PMBC: Diese wurde durch Reinigung eines Leukozytenfilms
aus gespendetem Blut unter Verwenden von Ficoll-Plaque (Amersham
Pharmacia) erhalten. Vor der Verwendung als konditioniertes Medium,
wurde dieses drei Tage lang in RPMI1640-Medium, das 3 μg/ml PHA, 1 Einheit/ml IL-2
und 10 % FKS enthielt, und weitere sechs Tage nach dem Austauschen
des Mediums gegen das gleiche Medium, jedoch ohne PHA, kultiviert.
-
<Zubereitung
des Überstands
einer CD-8-positiven Klonkultur>
-
Clone#62,
der durch Passagieren in RPMI1640-Medium beibehalten wurde, wurde
3 bis 4 Tage lang nach dem Austausch des Mediums gegen PM 1000-Medium
(Eiken Kagaku), das 5 % FKS und 10 Einheiten/ml IL-2 enthielt, kultiviert.
Eine Hälfte
des Mediums wurde gesammelt und die Zellkultur nach Zugabe der gleichen
Menge des frischen Mediums fortgesetzt. Der gesammelte Überstand
wurde durch 0,22 μm-Filter
filtriert, um alle Niederschläge
zu entfernen, und bei –80°C gelagert.
-
<Messung
der anti-HIV-Aktivität>
-
1) Co-Kultur-Test:
-
In
einem Co-Kultur-Test wird eine Zellmischung die aus Zellen aus einer
Zelllinie, die chronisch mit HIV infiziert ist, und jenen, einer
nicht-infizierten Zelllinie, kultiviert. Dies bietet ein Testsystem
an, dass alle Stadien des viralen Lebenszyklus, der die Adsorption
des Virus an nicht-infizierte Zellen, die Infektion, die Replikation des
Virus in den infizierten Zellen und die Freisetzung der Viruspartikel
umfasst, einschließt.
Daher kann unter Verwenden eines solchen Co-Kultur-Systems die anti-virale
Aktivität
einer gegebenen Testverbindung unabhängig von dem Stadium, in welchem
die Verbindung wirkt, durch Messen der Menge an Viren, die aus den Zellen
freigesetzt wurden, und Vergleichen der gemessenen Werte zwischen
den beiden Bedingungen, der An- und Abwesenheit der Testverbindung,
nachgewiesen werden. Daneben kann die anti-HIV-Aktivität einer Testverbindung
für T-Zell-tropische
HIV und entsprechend Makrophagen-tropische HIV durch Verwenden einer Kombination
aus T-Zelllinien (HUT.78 und T4/NL4-3) oder Makrophagen-Linien (U1
und U937) als Kombination von chronisch infizierten Zellen und nicht-infizierten
Zellen bewertet werden.
-
Testverfahren:
In eine Platte mit 48 Vertiefungen wurden 300 μl einer Probe, die mit PM 1000-Medium und
100 μl RMPI1640-Medium,
das 6 ng/ml TNF α und
20 % FKS enthielt, verdünnt
worden war, eingebracht. Zu diesen wurden 100 μl HUT.78-Zellen, die mit OPTI-MEM
1-Medium auf 2 × 105 Zellen eingestellt worden waren und 100 μl T4/NL4-3-Zellen, die mit RPMI1640-Medium
zu 5 × 104 Zellen/ml suspendiert worden waren (infizierte
T4/NL4-3: nicht-infizierten HUT.78 = 1:4) zugegeben und die Mischung
drei Tage lang kultiviert. Eine Hälfte des Kulturüberstands
wurde dann gegen frisches Medium, das die gleiche Konzentration
der Probe enthielt, ausgetauscht und die Kultur drei weitere Tage
lang fortgesetzt. Der Überstand
der Sechs-Tage-Kultur wurde gesammelt und auf die Menge des Virus
(p17) und die Menge an HIV-LTR-Transkript (SEAP) gemessen. Für die Messung
wurden ein HIV p17-Antigen-ELISA-Kit (Eiken Kagaku) und ein chemilumineszierendes Kit
für einen
SEAP-Reportergen-Test (ROCHE) gemäß den Anweisungen des Herstellers
verwendet. Zu den Zellen, die sechs Tage lang inkubiert worden waren,
wurden 50 μl
MTS-Testreagens
(wasserlösliches
Tetrazoliumsalz) (PROMEGA) gegeben. Die Mischung wurde weitere vier
Stunden lang kultiviert, um eine Farbentwicklung zuzulassen und
die optische Dichte wurde bei 490 nm gemessen, und soll die Anzahl
an lebenden Zellen zu dem Zeitpunkt, an dem die Messungen durchgeführt wurden,
wiedergeben.
-
Auf
die gleiche Weise wurde ein andere Co-Kultur-System, das aus U1
(chronisch infizierter Zelllinie) und U937 (nicht-infizierte Zelllinie)
(U1:U937 = 1:4) bestand, ebenso dem Test unterzogen.
-
2) Einzelkultur-Test der chronisch infizierten
Zellen:
-
Um
Informationen darüber
zu sammeln, in welchem Stadium des HIV-Lebenszyklus HIV von ATF
unterdrückt
wird, als Grundlage der insgesamt beobachteten anti-HIV-Aktivität von ATF,
wurde ATF in einem Einzel-Kultur-System, das aus chronisch infizierten
U1-Zellen bestand,
auf seine anti-HIV-Aktivität
getestet. Da bekannt war, dass in U1-Zellen keine Mehrfachinfektion
mit HIV auftreten würde,
würde jede
in dem Einzelkultur-System der U1-Zellen nachgewiesene anti-HIV-Aktivität einen
Beweis dafür
erbringen, dass ATF in dem Stadium der Transkription der DNA des
HIV-Provirus oder in späteren
Stadien wirkt. In eine Platte mit 48 Vertiefungen wurden 300 μl einer Probe,
die mit PM 1000-Medium und 200 μl
RPMI1640-Medium, das 6 ng/ml TNF α und
15 % FKS enthielt, verdünnt
worden war, eingebracht. Zu diesen wurden 100 μl chronisch infizierte Zellen
(U1), die mit OPTI- MEM
1-Medium auf 2 × 105 Zellen eingestellt worden waren, gegeben
und die Mischung wurde drei Tage lang kultiviert. Eine Hälfte des
Kulturüberstands
wurde dann gegen frisches Medium, das die gleiche Konzentration
der Probe enthielt, ausgetauscht und die Kultur drei weitere Tage
lang fortgesetzt. Der Überstand
der Sechs-Tage-Kultur wurde gesammelt und auf die Menge des Virus
(p17) gemessen.
-
3) Vorübergehende
Transfektion mit infektiöser
HIV-DNA:
-
Es
ist möglich,
künstlich
infektiöse
HIV-DNA in das Stadium von dessen Eindringen in den Zellkern einzubringen,
indem die virale DNA mit Hilfe von Liposomen mit Gewalt in die Zelle
eingeschleust wird. Unter Verwenden dieses Systems ist es möglich, eine
gegebene Testverbindung auf die unterdrückende Aktivität in späteren Stadien
des HIV-Lebenszyklus als demjenigen des Eindringens in die Wirtszellen
zu untersuchen.
-
Testverfahren:
Vier μg
infektiöse
HIV-1-DNA (pNL4-3) und 10 μl
DMRIE-C-Reagens
(GIBCO/BRL) wurden miteinander vermischt. Die Mischung wurde zum
Transfizieren von 2 × 106 MC141-Zellen verwendet. Vierundzwanzig
Stunden später
wurden die Zellen gesammelt und ihre Dichte mit OPTI-MEM 1-Medium
auf 2 × 105 Zellen/ml eingestellt. In eine Platte mit
48 Vertiefungen wurden 300 μl
einer Probe, die mit PM 1000-Medium
und 200 μl
RPMI1640-Medium, das 6 ng/ml TNF α und
15 % FKS enthielt, verdünnt
worden war, eingebracht. Zu diesen wurden 100 μl transfizierte MC141-Zellen
(2 × 105 Zellen) und die Mischung drei Tage lang kultiviert.
Eine Hälfte
des Kulturüberstands
wurde dann gegen frisches Medium, das die gleiche Konzentration der
Probe enthielt, ausgetauscht und die Kultur vier weitere Tage lang
fortgesetzt. Der Überstand
wurde acht Tage nach der Transfektion gesammelt und auf die Menge
des Virus (p17) und die Menge an HIV-LTR-Transkript (SEAP) gemessen.
-
4) SEAP-Reporter-Test in nicht-infizierten
Zellen:
-
In
nicht mit HIV infizierten Zellen (MC141-Zellen und CL35-Zellen),
in die das HIV-LTR-SEAP-Reportengen
eingeschleust wurde, löst
eine Stimulation mit TNF α eine
Aktivierung des HIV-Promotors LTR aus, was zur Expression des Gens
der sekretorischen, alkalischen Phosphatase, das stromabwärts von
dem Promotor eingebaut ist, führt.
Diese Zellen können
daher dazu verwendet werden zu untersuchen, ob eine gegebene Testverbindung
eine hemmende Aktivität
in dem Stadium der Transkription des Provirus in dem HIV-Lebenszyklus
bewirkt, ohne dass daran eine wirkliche Reproduktion von HIV beteiligt
ist. Der Grad der Aktivität
der HIV-LTR-Transkription kann durch Messen der Menge an SEAP in
dem Kulturüberstand
bestimmt werden.
-
Testverfahren:
In eine Platte mit 96 Vertiefungen wurden 50 μl einer Probe, die mit serum-freiem
PM 1000-Medium und 25 μl
RMPI1640-Medium, das 6 ng/ml TNF α und
20 % FKS enthielt, verdünnt
worden war, eingebracht. Anschließend wurden diese mit 25 μl MC141-Zellen
oder CL35-Zellen, die mit OPTI-MEM 1-Medium (GIBCO/BRL) auf eine
Dichte von 2 × 105 Zellen/ml zubereitet worden waren, angeimpft.
Die Zellen wurden entsprechend mit oder ohne ATF kultiviert und
der Überstand
der Sechs-Tage-Kultur wurde gesammelt und unter Verwenden des chemilumineszierenden
Kits für
den SEAP-Reportergen-Test
auf die darin enthaltene Menge an SEAP gemessen.
-
5) Test der hemmenden Aktivität auf die
Reproduktion von HIV bei akuter Infektion (Transfektionstest):
-
Vier μg infektiöse HIV-1-DNA
(pNL4-3) und 10 μl
DMRIE-C-Regans (GIBCO/BRL) wurden miteinander vermischt und die
Mischung wurde dazu verwendet, 2 × 106 HUT.78-Zellen
zu transfizieren. Vierundzwanzig Stunden später wurden die Zellen gesammelt,
mit OPTI-MEM 1-Medium gewaschen und auf eine Dichte von 2 × 105 Zellen/ml eingestellt. In eine Platte mit
48 Vertiefungen wurden 300 μl
PM 1000-Medium, das eine schrittweise verdünnte Probe oder eine Pufferlösung enthielt,
und 200 μl
RPMI1640-Medium, das 6 ng/ml TNF α und
15 % FKS enthielt, eingebracht. Zu diesen wurden 100 μl der transfizierten
HUT.78-Zellen (2 × 105 Zellen/ml) gegeben und die Mischung wurde
vier Tage lang kultiviert. Eine Hälfte des Mediums wurde dann
gesammelt und gegen frisches Medium, das die gleiche Konzentration
der Probe oder des Puffers enthielt, ausgetauscht. Nach der Infektion
wurde die Kultur zwölf
Tage lang fortgesetzt, während
denen alle vier Tage wiederholt Proben genommen und die Hälfte des
Mediums ausgetauscht wurde.
-
Der
Test wurde mit Zweifachbestimmung (n = 2) durchgeführt, wobei
die Menge an Viren in dem Kulturüberstand
unter Verwenden des HIV p17-Antigen-ELISA-Kits (Eiken Kagaku) gemessen
wurde.
-
6) Untersuchung der Wirkung von anti-CD87-Antikörper auf
die anti-HIV-Aktivität
von ATF
-
Da
bekannt war, dass ATF und HMW-uPA spezifisch an CD87 auf der Zelloberfläche binden,
wurde erwartet, dass die anti-HIV-Aktivität, die sowohl bei ATF als auch
bei HMW-uPA beobachtet
wurde, über
ihre Bindung an CD87 vermittelt wurde. Um dies zu bestätigen wurde
eine Untersuchung durchgeführt,
um zu bestimmen, ob die anti-CD87-Antikörper die anti-HIV-Aktivität von ATF
blockieren könnten.
-
Testverfahren:
In eine Platte mit 48 Vertiefungen wurden 300 μl monoklonale anti-CD87-Antikörper, die mit
PM1000-Medium (# 3936: AMERICAN DIAGNOSTICA INC.) und 100 μl RPMI1640-Medium,
das 6 ng/ml TNF α und
20 % FKS enthielt, verdünnt
worden waren, eingebracht. Zu diesen wurden 100 μl MC141-Zellen, die mit OPTI-MEM
1-Medium auf eine Dichte von 2 × 105 Zellen/ml eingestellt worden waren, und
100 μl T4/NL4-3-Zellen,
die mit 5 × 104 Zellen/ml in RPMI1640-Medium suspendiert
worden waren, gegeben und die Mischung zwei Stunden lang kultiviert
(die Endkonzentration des Antikörpers
betrug 10 μg/ml).
Zwei Stunden später
wurden 12 μl
einer Probe, die ATF enthielt (die Endkonzentration von ATF betrug
annähernd
3,3 ng/ml), zugegeben. Nach dreitägiger Kultur wurde eine Hälfte des
Kulturüberstands
gegen frisches Medium, das die gleiche Konzentration des Antikörpers und
der Probe enthielt, ausgetauscht und die Kultur drei weitere Tage lang
fortgesetzt. Der Überstand
der Sechs-Tage-Kultur wurde gesammelt und die darin enthaltene Virusmenge (p17)
gemessen. Als Kontrollen wurden ähnliche
Kulturen unter Verwenden von Medien, die entsprechend weder einen
noch beide von dem Antikörper
und ATF enthielten, und eines Mediums, das nicht-spezifisches IgG anstelle
des anti-CD87-Antikörpers enthielt,
durchgeführt.
-
Auf
die gleiche Weise wurde eine Untersuchung mit einem Co-Kultur-System,
das aus infizierten U1- und nicht-infizierten CL35-Zellen bestand
(U1:CL35 = 1:4), durchgeführt.
-
<Zubereitung
eines Faktors mit anti-HIV-Aktivität>
-
Der
gesamte, unten angegebene Reinigungsprozess wurde bei 4°C durchgeführt, soweit
es nicht anders angegeben ist.
- 1) Zunächst wurde
1 N Salzsäure
zu dem Überstand
gegeben, um den pH des letzteren auf 2,5 einzustellen, und der Überstand
wurde 24 Stunden lang bei 4°C
stehen gelassen. Durch diese Behandlung wurden potentielle Risiken
einer viralen Infektion ausgeschlossen und das im Überfluss
vorhandene Interferon γ wurde
inaktiviert. Anschließend
wurde 1 N Hydroxidlösung
dazugegeben, um den pH der Mischung auf 3,8 einzustellen. Fünfhundert
ml des pH-behandelten Kulturüberstands
wurden auf eine SP Sepharose High Performance-(AMERSHAM PHARMACIA) Säule (26
mm × 10
cm), die mit 25 mM Acetatpuffer (pH 3,8), der 50 mM Natriumchlorid
enthielt, äquillibriert
worden war, geladen. Nach Waschen mit 175 ml des gleichen Puffers
wurde die Säule
mit 175 ml 50 mM HEPES/NaOH- Puffer
(pH 7,4) (E1) und anschließend
mit 175 ml 50 mM HEPES/NaOH-Puffer (pH 7,4), der 250 mM Natriumchlorid
enthielt, (E2) eluiert. Bei jeder Fraktion wurde durch eine NAP-5-Säule der Puffer ausgetauscht
und die Fraktion einem Test auf ihre anti-HIV-Aktivität bei einer
Konzentration von 50 % unterzogen.
- 2) Es wurde gefunden, dass die Aktivität in der E2-Fraktion aus der
SP Sepharose High Performance-Säule gesammelt
war. Zu den beiden Anteilen der E2-Fraktionen (die 11 des Kulturüberstands
entsprechen) wurde bis zu einer Erdkonzentration von 500 mM Natriumchlorid
gegeben. Die Lösung
wurde auf eine Blue Sepharose 6FF-(AMERSHAM PHARMACIA) Säule (26
mm × 10
cm), die mit 50 mM HEPES/NaOH-Puffer (pH 7,4), der 50 mM Natriumchlorid
enthielt, äquillibriert
worden war, geladen. Nach Waschen mit 175 ml des gleichen Puffers
wurde die Säule
mit 200 ml 50 mM HEPES/NaOH-Puffer (pH 7,4), der 1,8 mM Natriumchlorid
und 0,1 % CHAPS enthielt, (E1) eluiert. Bei der Fraktion wurde durch
eine NAP-5-Säule
der Puffer ausgetauscht und die Fraktion einem Test auf ihre anti-HIV-Aktivität bei einer
Konzentration von 33 % unterzogen.
- 3) Es wurde gefunden, dass die Aktivität in der E1-Fraktion aus der
Blue Sepharose 6FF-Säule
gesammelt war. Die Fraktion wurde auf eine HiPreP Butyl 4FF-(AMERSHAM
PHARMACIA) Säule
(16 mm × 10
cm), die mit 50 mM HEPES/NaOH-Puffer (pH 7,4), der 1,8 mM Natriumchlorid
und 0,1 % CHAPS (P) enthielt, äquillibriert
worden war, geladen. Nach Waschen mit 50 ml des gleichen Puffers
(W) wurde die Säule
mit 100 ml von 0,1 CHAPS/Wasser (E) eluiert. Bei der Fraktion wurde
durch eine NAP-5-Säule
der Puffer ausgetauscht und die Fraktion einem Test auf ihre anti-HIV-Aktivität bei einer
Konzentration von 33 % unterzogen.
- 4) Es wurde gefunden, dass die Aktivität in den nicht adsorbierten
Fraktionen (P und W) aus der Butyl Sepharose-Säule gesammelt war. Zu den drei
Anteilen der nicht-adsorbierten
Fraktionen (die 3 l des Kulturüberstands
entsprechen) wurde bis zu einer Endkonzentration von 2 M Natriumchlorid
gegeben. Die Lösung
wurde auf eine HiPreP Phenyl (HighSub) 6FF-(AMERSHAM PHARMACIA)
Säule (16
mm × 10
cm), die mit 50 mM HEPES/NaOH-Puffer (pH 7,4), der 2 M Natriumchlorid
und 0,1 % CHAPS (P) enthielt, äquillibriert
worden war, geladen. Nach Waschen mit 175 ml des gleichen Puffers
wurde die Säule
mit 150 ml 50 mM HEPES/NaOH-Puffer (pH 7,4), der 250 mM Natriumchlorid
und 0,1 % CHAPS enthielt, (E1) und weiter mit 100 ml 0,1 CHAPS/Wasser
(E2) eluiert. Bei den Fraktionen wurde durch eine NAP-5-Säule der
Puffer ausgetauscht und die Fraktion einem Test auf ihre anti-HIV-Aktivität bei einer
Konzentration von 25 % unterzogen.
- 5) Es wurde gefunden, dass die Aktivität in der E1-Fraktion gesammelt
war. Die Fraktion wurde auf eine Hydroxyapatit-(CHT-2, 20 μm; BioRad)
Säule (10
mm × 10
cm), die mit 10 mM HEPES/NaOH-Puffer (pH 7,3), der 0,1 % CHAPS enthielt, äquillibriert
worden war, geladen. Nach Waschen mit 50 ml des gleichen Puffers
(W) wurde die Säule
mit 200 mM Natriumphosphatpuffer (pH 7,3), der 0,1 % CHAPS enthielt, (E200)
eluiert. Bei der Fraktion wurde durch eine NAP-5-Säule der
Puffer ausgetauscht und die Fraktion einem Test auf ihre anti-HIV-Aktivität bei einer
Konzentration von 25 % unterzogen.
- 6) Es wurde gefunden, dass die Aktivität in der nicht adsorbierten
Fraktion (P) von der Hydroxyapatit-Säule gesammelt war. Unter Verwenden
einer CentriPlus-10 (MW 10.000 geschnitten) – Ultrafiltrationsmembran (AMICON
MILLIPORE) wurde die Fraktion auf das annähernd Vierzigfache eingeengt.
Die eingeengte, aktive Fraktion (3,75 ml) wurde auf eine HiPrep
Sephacryl S-100 HR-(AMERSHAM PHARMACIA) Säule (16 mm × 60 cm), die mit 10 mM Natriumphosphatpuffer
(pH 6,4), der 0,1 % CHAPS und 5 Glycerin enthielt, äquillibriert
worden war, geladen. Die Säule
wurde mit 144 ml des gleichen Puffers eluiert und das Eluat wurde
in jeweils 2,5 ml gesammelt. Bei den Fraktionen wurde durch eine
NAP-5-Säule der
Puffer ausgetauscht und die Fraktion einem Test auf ihre anti-HIV-Aktivität bei einer
Konzentration von 12,5 % unterzogen.
- 7) Die aktiven Fraktionen wurden gesammelt, anschließend zweifach
mit 10 mM Natriumphosphatpuffer (pH 6,4), der 0,1 % CHAPS enthielt,
verdünnt
und auf eine Resource S-(AMERSHAM PHARMACIA) Säule (0,64 × 3 cm), die mit dem gleichen
Puffer äquillibriert
worden war, geladen. Nach Waschen mit 10 ml des gleichen Puffers
wurde die Säule
mit 10 mM Natriumphosphatpuffer (pH 6,4), der 0,1 % CHAPS enthielt, mit
einem Natriumchlorid-Gradienten von 0–500 mM (25 ml insgesamt) eluiert
und das Eluat wurde in jeweils 1 ml gesammelt. Die Fraktionen wurden
einem Test auf ihre anti-HIV-Aktivität bei einer Konzentration von
2,5 % unterzogen.
- 8) Die aktiven Fraktionen wurden gesammelt. Drei Anteile der
aktiven Resource 5-Fraktionen
(die 9 l des Kulturüberstands
entsprechen) wurden 2,5-fach mit 10 mM Kaliumphosphatpuffer (pH
6,35), der 0,1 % CHAPS enthielt, verdünnt und auf eine Hydroxyapatit-(CHT-2,
20 μm; BioRad)
Säule (0,5 × 5 cm),
die mit dem gleichen Puffer äquillibriert
worden war, geladen. Nach Waschen mit 5 ml des gleichen Puffers
wurde die Säule
mit einem Kaliumphosphat-Gradienten von 10 mM–400 mM (pH 6,35) (insgesamt
25 ml), der 0,1 % CHAPS enthielt, eluiert und das Eluat wurde in
jeweils 0,5 ml gesammelt.
-
Die
Fraktionen wurden einem Test auf ihre anti-HIV-Aktivität bei einer
Konzentration von 1 % unterzogen.
-
Bei
jeder Fraktion wurde die Bestimmung der anti-viralen Aktivität unter
Verwenden von p17-Antigenen, die in dem Kulturüberstand eines Co-Kultur-Systems,
das aus einer chronisch mit HIV infizierten Zelllinie und einer
nicht-infizierten Zelllinie (1:4) bestand, freigesetzt worden waren,
durchgeführt.
-
In
den Fällen,
wo die Probenkonzentration 5 % oder mehr betrug, wurde bei der Probe
der Puffer durch eine NAP-5-Säule
(AMERSHAM PHARMACIA), die mit dem Medium äquillibriert worden war, gegen
serum-freies PM1000-Medium ausgetauscht, um jeglichen Einfluss des
aus dem Verfahren der Chromatographie stammenden überschüssigen Salzes
auszuschließen.
Wenn die Probenkonzentrationen kleiner als 5 % war, wurde die Probe
direkt aufgeladen und die Fraktionen, die bei einem Blinddurchlauf
der Chromatographie erhalten wurden, als Kontrollen verwendet, um
jeglichen Einfluss des aus dem Verfahren der Chromatographie stammenden
Salzes auszuschließen.
-
Die
Ergebnisse sind in den 7 und 8 gezeigt.
In 7 geben entsprechend die ausgefüllten Quadrate
die anti-virale Aktivität
für die
getesteten Fraktionen, die gestrichelte Linie die Kurve der UV-Absorption
des Eluats und die ansteigende Linie die Konzentration von Kaliumphosphat,
die jeder Fraktion entspricht, wieder. 8 zeigt
die SDS/PAGE-Elektrophorese
(reduzierende Bedingung) der Fraktionen 8 bis 19. Wie in den 7 und 8 zu
sehen ist, wurden die Banden von ungefähr 18 kDa in den Fraktionen
nachgewiesen, die anti-HIV-Aktivität zeigen,
wie bezüglich
der Hemmung der freigesetzten p17 bestimmt wurde.
- 9)
Die aktiven Fraktionen wurde unter Verwenden einer Centricon-10
(MW 10.000 geschnitten) – Ultrafiltrationsmembran
(MILLIPORE) um das 15-Fache eingeengt. Zu zwei der eingeengten Anteile
der aktiven Fraktionen aus der Hydroxyapatit-Säule (entsprechend 181 des Kulturüberstands)
wurde Trifluoressigsäure
(TFA) einer Endkonzentration von 0,2 gegeben, und die Mischung auf
eine Resource RPC-(AMERSHAM PHARMACIA) Säule (0,64 × 3 cm), die mit 0,2 % Trifluoressigsäure/Wasser äquillibriert
worden war, geladen. Nach Waschen mit 5 ml des Puffers wurde die
Säule mit
5 ml eines Eluenten mit einem Gradienten von bis zu 0,2 % TFA/30
% Acetonitril, dann mit 15 ml eines Eluenten mit einem Gradienten
von bis zu 0,2 % TFA/50 % Acetonitril und letztlich mit 5 ml eines
Eluenten mit einem Gradienten von bis zu 0,2 % TFA/100 % Acetonitril
eluiert und das Eluat wurde in jeweils 0,5 ml gesammelt. Die Reverse
Phase-Säulenchromatographie
wurde bei 10°C
durchgeführt.
Die anti-HIV-Aktivität
wurde bei einer Konzentration von 0,2 % bestimmt. Als Ergebnis wurden
auch Banden von 18 kDa auf einer SDS/PAGE in den entsprechenden
Eluatfraktionen aus dieser Resource RPC-Säule, die anti-HIV-Aktivität zeigten,
nachgewiesen.
-
Die
aktiven Fraktionen, die gesammelt und bei reduziertem Druck getrocknet
wurden, ergaben 0,9 μg (500
pmol) des 18 kDa-Proteins. Bei einem Aktivitätstest wurde dieses Protein
in einem Phosphatpuffer (PBS), der 0,5 BSA und 0,1 % CHAPS enthielt,
gelöst.
Für die
Sequenzierung wurde das Protein in einem SDS-PAGE-Probenpuffer gelöst.
-
<Aminosäuresequenzierung>
-
Ein
Teil des 18 kDa-Proteins, das oben gereinigt wurde, wurde einer
SDS-PAGE, die mit Coomassie Brilliant Blue (CBB) gefärbt wurde,
unterzogen und die entsprechenden Banden herausgeschnitten. Das
aus dem Gel herausgeschnittene Stück wurde direkt trypsiniert
und einer Peptid-Kartierung unterzogen. Drei der erhaltenen Peaks
wurden auf einer Sequenziervorrichtung auf ihre Aminosäuresequenz
analysiert. Als Ergebnis wurden die folgenden inneren Sequenzen
gefunden.
- – die
Aminosäuresequenzen,
die als SEQ ID NO: 3 angegeben sind (Fragment 1)
- – die
Aminosäuresequenzen,
die als SEQ ID NO: 4 angegeben sind (Fragment 2)
- – die
Aminosäuresequenzen,
die als SEQ ID NO: 5 angegeben sind (Fragment 3)
-
Die
Aminosäuresequenzen
der Fragmente 1, 2 und 3 passten mit der Sequenz des amino-terminalen Fragments
(ATF, auch „lange
A-Kette genannt")
des Urokinasetyp Plasminogenaktivators zusammen. Die Ergebnisse
der Peptid-Kartierung und der Aminosäuresequenzierung ergaben, dass
das oben gereinigte Protein ATF war.
-
<Reinigung
von ATF aus Urokinase-Quellmaterial>
-
In
der aktiven Fraktion wurde keine Bande nachgewiesen, die dem Einzelketten-Urokinasetyp Plasminogenaktivator,
dem HMW-uPA oder dem LMW-uPA, entsprach. Dies lässt dringend vermuten, dass
ATF die anti-HIV-Aktivität
zeigte. Die vorliegenden Erfinder haben dann ATF aus Quellmaterial
aus Urokinase aus humanem Urin zubereitet und dessen anti-HIV-Aktivität bewertet,
wie nachfolgend beschrieben ist.
-
Ein
4,5 ml-Aliquot des Quellmaterials aus Urokinase aus humanem Urin
(JUN-9604) (das annähernd 50.000
Einheiten Urokinase enthielt), das von Seishin Factory of JCR Pharmaceuticals
Co. Ltd. hergestellt worden war, wurde auf eine HiPrep Sephacryl
S-100-Säule (16
mm × 60
cm), die mit 10 mM Natriumphosphatpuffer (pH 6,4), der 0,1 % CHAPS
und 100 mM Natriumchlorid enthielt, äquillibriert worden war, geladen.
Die Säule
wurde mit 144 ml des gleichen Puffers eluiert und das Eluat wurde
in jeweils 2,5 ml gesammelt. Die Aktivität wurde bei einer Konzentration
von 1 % gemessen.
-
Als
Ergebnis der Analyse wurde gefunden, dass das obige Urokinase-Quellmaterial,
das HMW-uPA, LMW-uPA und ATF mit Anteilen von ungefähr 9:1:1
umfasste. Von den Fraktionen aus der HiPrep Sephacryl S-100-Sule
zeigten diejenigen, die nur ATF (Nr. 27 bis 33) enthielten, eine
wirksame anti-HIV-Aktivität
(Hemmung der freigesetzten p17) (9 und 10).
Dies gibt an, dass ATF eine anti-HIV-Aktivität besaß, wie aus dem vorhergehenden
Test erwartet wurde, der mit löslichem,
die Reproduktion von HIV unterdrückenden
Faktor, der aus dem Überstand
von Clone#62 gereinigt worden war, durchgeführt worden war.
-
Neben
der anti-HIV-Aktivität
von ATF wurde auch gefunden, dass die Fraktionen, die HMW-uPA (Nr. 15
bis 18) enthielten, ebenfalls anti-HIV-Aktivität (p17) besaßen, obwohl
diese schwächer
als die von ATF (9 und 10) war.
-
<Ergebnisse
des Tests auf die anti-HIV-Aktivität von ATF in Co-Kultur-Systemen>
-
Das
gereinigte ATF verringerte die enge von p17, das in dem Überstand
der Co-Kultur, die
aus entweder den T-Zelllinien oder den Makrophagen-Linien bestand,
erschien, in Abhängigkeit
von der Konzentration. Der Grad der Hemmung bei einer Konzentration
von 1,5 ng/ml betrug ungefähr
40 % (11 und 12).
-
Da
die Zugabe von ATF die Proliferationsrate der kultivierten Zellen
nicht änderte,
im Vergleich zu der Kontrolle (11 und 12),
war es klar, dass ATF nicht die Zellproliferation beeinflusste und
nicht zytotoxisch war. Diese Erkenntnisse geben an, dass sich die
anti-HIV-Aktivität, die bei
ATF beobachtet wird, nicht aus einer Art Zytotoxizität ergibt,
dass ATF bei sehr kleinen Konzentrationen anti-HIV-Aktivität zeigt
und dass ATF im Wesentlichen eine vergleichbare Aktivität gegen
sowohl T-Zell-tropische HIV und Makrophagen-tropische HIV zeigt.
-
<Ergebnisse
des SEAP-Reportertests und einer Kultur nicht-infizierter Zellen>
-
Siehe 13 und 14.
In dem SEAP-Reportertest in der Einzelkultur von MC141- und CL35-Zellen beeinflusste
ATF nicht die Menge an alkalischer Phosphatase in dem Kulturüberstand
von beiden Arten von Zellen (13 und 14).
Dies gibt an, dass ATF nicht die Reproduktion von HIV in den Stadien
der von HIV-LTR als Promotor geförderten
Transkription der Translation, die darauf folgt, hemmt. Bei den
beschriebenen Bedingungen wurde auch bestätigt, dass ATF nicht die Proliferationsrate
der Zellen beeinflusst (13 und 14).
-
<Ergebnisse
der vorübergehenden
Transfektion mit infektiöser
HIV-DNA>
-
Siehe 15.
Auch in dem Test unter Verwenden von MC141-Zellen, die vorübergehend
mit infektiöser
HIV-DNA (pNL4-3), transfiziert sind, unterdrückten 1,5 ng/ml ATF die Freisetzung
von HIV-p17 in den Kulturüberstand
um ungefähr
60 %. ATF hatte jedoch keine Wirkung auf die Expression von SEAP
und damit auf die die Transkription fördernde Aktivität von LTR.
Bei keinen der Zellen wurde ein Einfluss auf die Proliferationsrate
beobachtet.
-
Die
Tatsache, dass die Freisetzung von p17 durch ATF gehemmt wurde,
während
das Ausmaß der durch
LTR geförderten
Transkription nicht durch ATF beeinflusst wurde, gibt an, dass die
bei ATF beobachtete anti-HIV-Aktivität nicht aus irgendeiner Hemmung
in den Stadien der durch LTR geförderten
Transkription, der durch HIV-tat geförderten Transkription oder
einer nachfolgenden Translation herrührte und legt nahe, dass die beobachtete
anti-HIV-Aktivität
das Ergebnis einer Hemmung in etwas späteren Stadien der nachfolgenden Translation,
d.h. des Zusammenbauens oder des Knospens des HIV-Partikels war.
-
<Ergebnisse
des Tests mit einer Einzelkultur chronische infizierter Zellen>
-
Siehe 16.
In dem Einzelkultur-Test chronisch infizierter Zellen (U1) hemmten
1,5 ng/ml ATF die Freisetzung des viralen Antigens p17 in den Kulturüberstand
um ungefähr
50 %. Intrazelluläres
p17 wurde jedoch nicht von ATF beeinflusst. Bei keinen Zellen wurde
die Proliferationsrate durch ATF beeinflusst.
-
Da
bekannt ist, dass bei U1-Zellen eine Mehrfachinfektion mit HIV stattfindet,
ist die in einer Einzelkultur von U1-Zellen nachweisbare anti-HIV-Aktivität auf diejenige
Aktivität
begrenzt, die in dem Stadium der Transkription der proviralen DNA
oder in späteren
Stadien wirkt. Die Unterdrückung
der Freisetzung der Viruspartikel (p17) in der Einzelkultur er U1-Zellen durch ATF
gibt daher an, dass ATF eine unterdrückende Aktivität auf das
Stadium der Transkription der proviralen DNA oder spätere Stadien
besitzt. Da ATF zum anderen nicht die Menge an intrazellulärem p17
beeinflusst, ist offensichtlich, dass ATF keines der Stadien von
der Transkription der DNA des HIV-Provirus bis zur Translation der
HIV-mRNA beeinflusst. Dieses Ergebnis bei dem Einzelkulturtest der
chronisch infizierten Zellen ist das gleiche Ergebnis, das bei dem
vorstehend aufgeführten
vorübergehenden
Transfektionstest erhalten wurde. Diese Erkenntnisse lassen dringend
vermuten, dass ATF etwas spätere
Stadien nach der Translation der HIV-mRNA, d.h. vom Zusammenbauen
des HIV-Partikels bis zum Knospen der Viruspartikel, unterdrückt.
-
<Ergebnis
des Tests zur hemmenden Aktivität
auf die Reproduktion von HIV bei akuter Infektion (Transfektionstest)>
-
Siehe 17,
die das Profil der Virusmenge über
die Tage nach Kulturbeginn veranschaulicht. In der Figur ist zu
sehen, dass, in der Kontrollgruppe, die Menge der Viren während der
Zeitspanne von dem 8. bis 12. Tag nach Kulturbeginn schnell zunahm.
Es wurde ein nur geringer Einfluss durch die verwendeten Puffer festgestellt.
Andererseits war die Geschwindigkeit der Reproduktion der Viren
bei den ATF-Gruppen deutlich verringert und es wurde gefunden, dass
die Unterdrückung
der viralen Reproduktion abhängig
von den ATF-Konzentrationen
war. Zudem nahm die Geschwindigkeit der Unterdrückung der Reproduktion der
Viren im Verlauf der Kultivierungstage zu (siehe 18)
und zeigt nach 12 Tagen der Infektion entsprechend mehr als 75 %
bei 0,74 ng/ml ATF und mehr als 87 % bei 2,22 ng/l ATF.
-
<Wirkung
von anti-CD87-Antikörpern
auf die anti-HIV-Aktivität
von ATF>
-
Siehe 19.
In dem Co-Kultur-System von T-Zelllinien, T4/NL4-3 und MC141 wurde,
unabhängig von
dem verwendeten Medium, d.h. einem Medium, das nur 3,3 ng/ml ATF
enthielt, oder einem Medium, das sowohl 3,3 ng/ml ATF und 10 μg/ml monoklonalen
Antikörper
gegen CD87, der der Rezeptor für
ATF und HMW-uPA ist, enthielt, eine nahezu gleiche Unterdrückung der
Freisetzung von p17 in den Kulturüberstand beobachtet. Zum anderen
wurde bei 10 μg/ml
anti-CD87-Antikörpern
selbst eine anti-HIV-Aktivität
gefunden, die größtenteils
mit derjenigen von 3,3 ng/ml ATF vergleichbar ist. Da vergleichbare
Ausmaße
der Unterdrückung
der Freisetzung von p17 mit Medien, die anti-CD87-Antikörper oder
ATF oder beide enthielten, beobachtet wurden, wird in Betracht gezogen,
dass sowohl ATF als auch anti-CD87-Antikörper durch ein gemeinsames
Zielmolekül
auf der Zelle wirken. Daneben ergab die Kultur, die in der Gegenwart
von nicht-spezifischem igG anstelle des anti-CD87-Antikörpers durchgeführt wurde,
das gleiche Ergebnis wie das, das in einer Kultur ohne jeglichen
Antikörper
erhalten wurde. Diese Feststellung gibt an, dass die beobachtete
anti-HIV-Aktivität
des anti-CD87-Antikörpers
von dessen Spezifität
abhängt.
Daher wird in Betracht gezogen, dass der Antikörper die Freisetzung des HIV
durch spezifisches Binden an CD87 auf der Zelle unterdrückte. Es
wird vermutet, dass die Feststellung, dass die Zugabe von ATF zu
dem Medium, das anti-CD87-Antikörper
enthielt, keine Verstärkung
der Unterrückung
der Freisetzung von HIV bewirkte, davon herrührt, dass ATF von einer Bindung
an CD87, die bereits durch anti-CD87-Antikörper blockiert worden waren,
abgehalten wird. Da sowohl die anti-CD87-Antikörper als auch ATF eine anti-HIV-Aktivität (p17)
in den T-Zelllinien zeigen und beide Verbindungen sind, die spezifisch
an CD87 binden, geben die oben erhaltenen Testergebnisse, was noch
wesentlicher ist, an, dass die spezifische Bindung von CD87 an seine
Ligandenmoleküle
die Unterdrückung
der Freisetzung von HIV (in dem Stadium des Zusammenbauens oder
Knospens), über
einen noch unbekannten Mechanismus in der Zellen, bewirkt.
-
Zum
anderen blockierte die Zugabe von anti-CD87-Antikörpern in
dem Co-Kultur-System,
das aus den Makrophagen-Linien U1 und U937 (siehe 20)
besteht, nahezu vollständig
die anti-HIV-Aktivität
von ATF. Daneben zeigten die anti-CD87-Antikörper keine anti-HIV-Aktivität in diesen
Zelllinien. Diese Ergebnisse unterscheiden sich daher von den oben
mit den T-Zelllinien erhaltenen Ergebnissen. Dieser Unterschied
kann jedoch wie folgt erklärt
werden: aus manchen Gründen
zeigten die anti-CD87-Antikörper
keine anti-HIV-Aktivität auf Makrophagen
und bewirkten einfach eine Blockierung von CD87 und verhinderten
dadurch eine Bindung von ATF an CD87 in einer Zellkultur in einem
Medium, das sowohl ATF als auch den anti-CD87-Antikörper enthielt.
Die vorhergehende Schlussfolgerung, dass ATF die Reproduktion von
HIV über
die Bindung von CD87 unterdrückt,
auch durch die Tatsache gestützt,
dass die anti-HIV-Aktivität
von ATF durch anti-CD87-Antikörpern
in den Makrophagen-Linien blockiert wurde.
-
CD87
sowie sein Komplex ist auf einer sphingolipid-reichen Zelloberflächenstruktur,
die „Lipidfloß" genannt wird, angeordnet
[Koshelnic, Y. et al., Thromb. Haemost., 82(2):305–311(1999)],
wohingegen berichtet wird, dass das Knospen des HIV selektiv in
dem Bereich des Lipidfloßes
stattfindet [Nguyen, D.H. et al., J. Virol., 74(7):3264–3272 (2000)].
Daneben ist bekannt, dass Thy-1, das auch in dem Bereich des Lipidfloßes angeordnet
ist, selektiv von HIV in dessen Hülle aufgenommen wird [Nguyen,
D.H. et al., J. Virol., 74(7):3264–3272 (2000)]. Diese Berichte
und die Erkenntnisse aus den Versuchen der vorliegenden Erfinder zusammengenommen
lassen einen wahrscheinlichen Mechanismus vermuten, nach dem Ligandenmoleküle an CD87,
wie Beispielsweise ATF, das Knospen von HIV durch eine Wirkung, über CD87,
auf die Molekülbestandteile
des Lipidfloßes
hemmen.
-
<Zubereitung
Beispiel 1> Zubereitung
für eine
intravenöse,
subcutane oder intramuskuläre
Injektion
-
Gemäß der folgenden
Formel werden die notwendigen Mengen der Bestandteile miteinander
vermischt, um eine Lösung
auszubilden und die Lösung
wird durch einen Membranfilter mit einer Porengröße von 0,22 μm sterilfiltriert,
um so eine angestrebte Zubereitung herzustellen.
ATF | 10
mg |
Mannitol | 50
mg |
destilliertes
Wasser | auf
1 ml |
-
<Zubereitung
Beispiel 2> Zubereitung
für eine
intravenöse,
subcutane oder intramuskuläre
Injektion
-
Gemäß der folgenden
Formel werden die notwendigen Mengen der Grundbestandteile miteinander vermischt,
um eine Lösung
auszubilden. Nach der Zugabe von ATF wird die Lösung auf das entsprechende Volumen
gebracht und durch einen Membranfilter mit einer Porengröße von 0,22 μm sterilfiltriert,
um so eine angestrebte Zubereitung herzustellen.
ATF | 50
mg |
Natriumchlorid | 8,6
mg |
Kaliumchlorid | 0,3
mg |
Calciumchlorid | 0,33
mg |
destilliertes
Wasser für
die Injektion | auf
1 ml |
-
<Zubereitung
Beispiel 3> Zubereitung
für eine
intravenöse,
subcutane oder intramuskuläre
Injektion
-
Gemäß der folgenden
Formel werden die notwendigen Mengen der Grundbestandteile miteinander vermischt,
um eine Lösung
auszubilden. Nach der Zugabe von ATF wird die Lösung auf das entsprechende Volumen
gebracht und durch einen Membranfilter mit einer Porengröße von 0,22 μm sterilfiltriert,
um so eine angestrebte Zubereitung herzustellen.
ATF | 50
mg |
Natriumchlorid | 8,3
mg |
Kaliumchlorid | 0,3
mg |
Calciumchlorid | 0,33
mg |
Natriumhydrogenphosphat·12H2O | 1,8
mg |
1 N
Salzsäure | q.s.
(pH 7,4) |
destilliertes
Wasser für
die Injektion | auf
1 ml |
-
<Zubereitung
Beispiel 4> Zubereitung
für eine
intravenöse,
subcutane oder intramuskuläre
Injektion
-
Gemäß der folgenden
Formel werden die notwendigen Mengen der Grundbestandteile miteinander vermischt,
um eine Lösung
auszubilden. Nach der Zugabe von ATF wird die Lösung auf das entsprechende Volumen
gebracht und durch einen Membranfilter mit einer Porengröße von 0,22 μm sterilfiltriert,
um so eine angestrebte Zubereitung herzustellen.
ATF | 50
mg |
Natriumchlorid | 8,3
mg |
Kaliumchlorid | 0,3
mg |
Calciumchlorid | 0,33
mg |
Glucose | 0,4
mg |
Natriumhydrogenphosphat·12H2O | 1,8
mg |
1 N
Salzsäure | q.s.
(pH 7,4) |
destilliertes
Wasser für
die Injektion | auf
1 ml |
-
<Zubereitung
Beispiel 5> Zubereitung
für eine
pulmonale Verabreichung
-
Gemäß der folgenden
Formel werden ATF und Lactose eingewogen und in 120 ml gereinigtem
Wasser gelöst,
um eine Sprühlösung bereitzustellen
und mit einem herkömmlichen
Verfahren einer Sprühtrocknung unterworfen,
um eine Zubereitung für
eine pulmonale Verabreichung auszubilden.
ATF | 100
mg |
Lactose
(Monohydrat) | 2900 mg |
Gesamt | 3000
mg |
-
<Zubereitung
Beispiel 6> Zubereitung
für eine
pulmonale Verabreichung
-
Gemäß der folgenden
Formel werden ATF und Hydroxypropylcellulose eingewogen und in 120
ml gereinigtem Wasser gelöst,
um eine Sprühlösung bereitzustellen
und mit einem herkömmlichen
Verfahren einer Sprühtrocknung
unterworfen, um eine Zubereitung für eine pulmonale Verabreichung
auszubilden.
ATF | 100
mg |
Hydroxypropylcellulose | 2900 mg |
Gesamt | 3000
mg |
-
<Zubereitung
Beispiel 7> Zubereitung
für eine
pulmonale Verabreichung
-
Gemäß der folgenden
Formel werden ATF und hydriertes Lecithin eingewogen und in 120
ml gereinigtem Wasser gelöst,
um eine Sprühlösung bereitzustellen
und mit einem herkömmlichen
Verfahren einer Sprühtrocknung
unterworfen, um eine Zubereitung für eine pulmonale Verabreichung
auszubilden.
ATF | 100
mg |
Hydriertes
Lecithin | 2900 mg |
Gesamt | 3000
mg |
-
<Zubereitung
Beispiel 8> Zubereitung
für eine
pulmonale Verabreichung
-
Gemäß der folgenden
Formel werden ATF, Hydroxypropylcellulose und D-Mannitol eingewogen
und in 90 ml gereinigtem Wasser gelöst, um eine Sprühlösung bereitzustellen
und mit einem herkömmlichen
Verfahren einer Sprühtrocknung
unterworfen, um eine Zubereitung für eine pulmonale Verabreichung
auszubilden.
ATF | 240
mg |
Hydriertes
Lecithin | 129
mg |
D-Mannitol | 2631 mg |
Gesamt | 3000
mg |
-
Die
vorliegende Erfindung stellt einen neuartigen Typ eines anti-HIV-Mittels
bereit, das die Reproduktion von HIV in einem infizierten Patienten
durch einen zu den Wirkmechanismen, die bei herkömmlichen Arzneimitteln bekannt
sind, unterschiedlichen Wirkmechanismus unterdrückt. Daher dient die vorliegende
Erfindung dazu, die Auswahl therapeutischer Mittel gegen AIDS zu
erweitern, wobei sowohl die Prophylaxe vor und die Behandlung nach
dem Ausbruch der Erkrankung angestrebt wird und dadurch die Wirksamkeit
der AIDS-Therapien in Kombination mit herkömmlichen anti-HIV-Arzneimitteln verbessert.
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