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Die
Erfindung hat neue Varianten des TAT-Proteins des "human immunodeficiency
virus" (HIV) sowie die
DNA-Fragmente, die diese Varianten kodieren, die Expressionskassetten,
die deren Expression auf rekombinantem Wege erlauben, und die Zellen,
die diese Expressionskassetten enthalten, zum Gegenstand. Die Varianten
des TAT-Proteins, Kassetten und Zellen sind insbesondere für die Verhütung oder
die Behandlung von HIV-Infektionen nützlich.
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Das
erworbene Immundefektsyndrom (AIDS) entwickelt sich in der Folge
einer Infektion der T4-Lymphozyten
eines Individuums durch das HIV-Virus. Die Infektion kann während zahlreicher
Jahre symptomlos verlaufen, aber ab dem Zeitpunkt, wo die Zellen
aktiviert sind, repliziert sich das HIV-Virus schnell und zerstört diese.
AIDS ist durch einen Defekt der zellulären Immunität gekennzeichnet, der zur Folge
hat, dass das Individuum hinsichtlich einer jeglichen opportunistischen
Infektion besonders empfindlich gemacht wird. Im Juli 1992 hat die
WHO 501 272 Fälle
von AIDS auf der Welt registriert (AIDS Information international
literature on acquired immunodeficiency syndrom and related retroviruses,
1992, 8, Leeds University Press. Herausgeber A. W. Boylston, Leeds).
Aber diese Zahlen sind gleichwohl geringer als die Realität, denn
diese Krankheit bildet in bestimmten afrikanischen Ländern eine
wahrhaftige Epidemie.
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AIDS
bleibt eine Krankheit, bei der der Mortalitätsgrad in 1992 noch immer sehr
hoch ist. Tatsächlich versterben
90% der Personen in den 2 Jahren nach dem Ausbruch von AIDS. Bis
heute hat sich trotz der zahlreichen investierten Anstrengungen
keine Behandlung als vollständig
zufrieden stellend erwiesen. Die Entwicklung von wirksamen Behandlungen
wird durch die besondere Komplexität des HIV-Virus behindert.
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Das
HIV ist ein Retrovirus, das zu der Familie der Lentiviren gehört. Wie
alle Retroviren wird das HIV aus einer Hülle gebildet, welche ein Kapsid
von Proteinnatur umgibt, welches das aus einem RNA-Molekül, welches
mit diversen viralen Proteinen assoziiert ist, die für die ersten
Schritte des Replikationszyklus erforderlich sind, bestehende genetische
Material enthält.
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Nach
einer Infektion eines T-Lymphozyten wird das RNA-Molekül durch
die virale reverse Transkriptase in DNA kopiert. Die DNA integriert
sich in das Zellgenom und bildet das, was üblicherweise als ein Provirus bezeichnet
wird. Die provirale DNA kann dort im latenten Zustand verbleiben
oder kann durch die zelluläre
Maschinerie in RNA transkribiert werden, um einerseits die virale
genomische RNA und andererseits die Messenger-RNAs (mRNA), die in
virale Proteine translatiert werden, zu produzieren.
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Die
Bildung der neuen Viruspartikel oder Virionen erfolgt durch Verkapselung
der genomischen RNA in dem Kapsid. Das so gebildete Partikel löst sich
von der Zelle durch Knospung ab, wobei es einen Teil der Zellmembran,
in welche das virale Hüllglycoprotein
eingebaut ist, mitführt.
Die so freigesetzten Virionen sind in der Lage, andere lymphoide
Zellen dank einer spezifischen und wechselseitigen Erkennung des
CD4-Rezeptors, der auf der Oberfläche der T4-Lymphozyten exprimiert
wird, und des Hüllproteins
des HIV zu infizieren.
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Allgemein
umfasst das HIV-Genom, wie in der 1 angegeben:
3
Strukturgene: gag, pol und env, welche die Proteine des Kapsids,
der Hülle
bzw. die reverse Transkriptase kodieren,
wenigstens 6 Gene:
tat, rev, nef, vif, vpr und vpu, die Proteine kodieren, die wahrscheinlich
regulatorische Funktionen, die für
bestimmte noch schlecht definiert sind, haben, und
die cis-regulatorischen
Sequenzen, die für
die Transkription unabdingbar sind, die an den beiden 5'- und 3'-Enden der proviralen
DNA auf der Höhe
der LTRs ("Long
Terminal Repeat")
lokalisiert sind. Die 5-LTR enthält
die Promotorsequenzen und die Regulationselemente, die für die Initiation
der Transkription erforderlich sind, wohingegen die 3'-LTR an der Beendigung
der Transkription beteiligt ist. Außerdem ist die Transkription
der viralen Gene einer komplexen Regulation, die insbesondere durch
die viralen Proteine TAT und REV kontrolliert wird, unterworfen.
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Das
TAT-Protein ist ein regulatorisches Protein, welches früh während des
viralen Zyklus exprimiert wird. Sein Wirkort ist der Kern. Seine
Rolle besteht darin, die Expression der Gene, welche die gesamten
Proteine des HIV kodieren, zu transaktivieren. Das TAT-Protein wechselwirkt
spezifisch mit einer kurzen Nukleotidsequenz des Virusgenoms: der
Sequenz TAR ("Trans-Activation
Responsive Region"),
die am 5'-Ende des Genoms
von HIV zwischen den Nukleotiden (nt) –17 und +80 der 5'-LTR lokalisiert
ist. Diese Sequenz ist folglich teilweise in allen viralen mRNAs
vorhanden. Man vermutet, dass der TAT-TAR-Komplex wahrscheinlich
in Verbindung mit anderen zellulären
Faktoren die Transkription der viralen Gene begünstigt, die so erhaltenen mRNAs
stabilisiert und die Translation dieser mRNAs in Proteine verbessert.
So vermehrt sich das Virus sehr schnell ab dem Zeitpunkt, wo das
tat-Gen aktiviert ist.
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Die
Transaktivierungswirkung, die durch das TAT-Protein induziert wird,
konnte in vitro unter Verwendung eines Indikatorgens, dessen Expression
leicht gemessen werden kann, wie des CAT (Chloramphenicolacetyltransferase)-Gens,
ausgewertet werden. Das CAT-Gen, welches unter die Kontrolle der
5'-LTR des HIV-Virus
einschließlich
der TAR-Sequenz gestellt ist, wurde in tierische Zellen durch Transfektion
eingeführt. In
den Zellen, die TAT nicht exprimieren, beispielsweise Zellen, die
nicht durch das HIV-Virus infiziert sind, ist die Transkription
des CAT-Gens ausgehend von dem viralen Promotor blockiert oder auf
ein Minimum reduziert derart, dass kein oder sehr wenig Produkt
des CAT-Gens nachgewiesen wird. Im Gegensatz dazu beobachtet man
in Gegenwart des TAT-Proteins eine Verstärkung der Genexpression um
einen Faktor von 100 bis 1000 je nach den Zellen, die aus einer
Beschleunigung der Transkription verbunden mit einer besseren Effizienz
der Translation resultiert.
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Das
Transaktivatorgen tat von HIV umfasst 2 kodierende Exons. Das Erste
befindet sich in der zentralen Region des Genoms zwischen den Sequenzen,
die die Gene pol und env kodieren, und kodiert den Hauptteil des
Proteins, nämlich
die 72 N-terminalen Aminosäuren.
Das Zweite, das lediglich die 14 C-terminalen Aminosäuren kodiert, ist für die biologische
Aktivität
nicht unabdingbar.
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Die
Struktur des TAT-Proteins wird durch dessen Funktion nahegelegt.
Sie muss wenigstens eine Domäne,
die die Aktivierung der Transkription der viralen Gene erlaubt,
eine sogenannte Aktivierungsdomäne, eine
Domäne
für die
Bindung an die TAR-Nukleotidsequenz, dessen Zielsequenz, und eine
Domäne,
die dessen nukleäre
Lokalisation erlaubt, umfassen.
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Zahlreiche
Untersuchungen haben gezeigt, dass das TAT-Protein aus 5 Domänen gebildet
wird (2):
eine erste Domäne (Aminosäuren 1 bis 37) weist eine an
Cysteinen reiche Sequenz auf, deren Funktion noch unbekannt ist.
Bestimmte Untersuchungen vermuten, dass diese Region an der Faltung
des Proteins und an der Dimerisierung der TAT-Moleküle beteiligt
ist und dieses möglicherweise
gegenüber
Proteasen schützt,
die
aus den Aminosäuren
38 bis 48 bestehende Domäne
entspricht der ersten Aktivierungsdomäne,
die aus den Aminosäuren 49
bis 57 bestehende Domäne
weist die Kernlokalisierungssequenzen und die Sequenzen für die Anheftung
an das TAR-Element auf,
die aus den Aminosäuren 58 bis 72 bestehende Domäne entspricht
der zweiten Aktivierungsdomäne
von TAT,
die aus den Aminosäuren
73 bis 86 bestehende Domäne
ist für
die Aktivität
von TAT nicht essentiell.
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Der
größte Teil
der mit HIV verwandten Retroviren weisen Transaktivatorgene auf,
die Proteine kodieren, die in der Lage sind, die Transkription der
viralen Gene ausgehend von den LTRs zu aktivieren. Seit einigen
Jahren wurden zahlreiche Varianten dieser Transaktivatorproteine,
die von verschiedenen Virustypen abgeleitet wurden, beschrieben
und unter jenen negative und dominante Varianten (Wachsman et al.,
Science, 1987, 235, 674–677;
Friedman et al., Nature, 1988, 335, 452–454), welche nachfolgend als
transdominante Varianten bezeichnet werden.
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Die
transdominanten Varianten wurden als Varianten definiert, die ein
verringertes Vermögen,
die Aktivierung der Expression der unter die Kontrolle des viralen
Promotors gestellten Gene zu induzieren, (verringerte transaktivierende
Aktivität)
aufweisen, die aber die Fähigkeit
aufweisen, ihre Zielsequenz, die sich auf der Höhe eben dieses Promotors befindet,
zu erkennen derart, dass sie auf kompetitive Weise die Funktion des
nativen Transaktivatorproteins hemmen können.
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Da
diese Varianten auf dominante Weise mit der Funktion der nativen
Proteine interferieren, könnten sie
eine neue Klasse von antiviralen Mitteln bilden, welche in der Lage
sind, die "intrazelluläre Immunisierung" der infizierten
Zellen zu fördern.
Allgemein besteht diese Technik darin, Zellen genetisch zu modifizieren,
um diese ein Protein oder Nukleinsäuren synthetisieren zu lassen,
die ihnen einen besonderen Vorteil verleihen, wie beispielsweise
gemäß dem durch
D. Baltimore definierten Konzept (Nature, 1988, 335, 395–396) eine
Resistenz gegen die Infektion durch ein gegebenes Virus, wie das
HIV-Virus.
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So
haben Green et al. (Cell, 1989, 58, 215–233) transdominante Varianten
erzeugt, die in der ersten Aktivierungsdomäne des TAT-Proteins des HIV-Virus
modifiziert sind. Diese Autoren offenbaren 4 Varianten, die von
einem Peptidfragment des TAT-Proteins stammen: zwei von jenen werden
als wirksame transdominante Varianten beschrieben, nämlich die
Varianten TAT (Lys41 → Ala) und TAT (Tyr47 → Ala) und
die beiden anderen als mäßige transdominante
Varianten, nämlich
TAT (Ser46 → Ala) und die Doppelvariante
TAT (Ser46, Tyr47 → Ala, Ala).
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Indessen
scheinen die in dieser Veröffentlichung
erwähnten
Varianten kontrovers zu sein (Frankel et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 1989, 86, 7397–7401).
Die Anmelderin hat gleichfalls versucht, die mit der Variante (Lys41 → Ala)
erhaltenen Ergebnisse zu reproduzieren, aber ohne Erfolg, wie nachfolgend
angegeben wird.
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Andererseits
weisen Pearson et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1990, 87, 5079–5083) die
Bedeutung der aus den Aminosäuren
48 bis 54 bestehenden Region bei der Erzielung eines transdominanten
Phänotyps nach.
Tatsächlich
erzeugt das Ersetzen des Glutamin (Gln) an Position 54 kodierenden
Codons durch ein Stop-Codon eine verkürzte Variante ⎕TAT,
die einen solchen Phänotyp
aufweist.
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Es
wurden jetzt neue Varianten des TAT-Proteins von HIV gefunden, die
einen transdominanten Phänotyp
aufweisen und die auf der Höhe
von bestimmten Resten der Aktivierungsdomänen modifiziert worden sind.
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Diese
Varianten sind im Rahmen einer anti-AIDS-Therapie besonders nützlich,
denn sie weisen eine verringerte transaktivierende Aktivität auf und
sie interferieren auf dominante Weise mit der Funktion des nativen
TAT-Proteins. Diese neuen Varianten könnten wirksame antivirale Mittel
bilden, um die Replikation und die Vermehrung des HIV-Virus zu hemmen.
Tatsächlich
könnte
sich die Wirkung dieser transdominanten Varianten ab dem ersten
Infektionszyklus entfalten, sogar bevor das Virus die Pro teine und
die RNA, welche für
die Bildung von neuen Viruspartikeln erforderlich sind, hat synthetisieren
können.
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Die
Erfindung hat folglich eine transdominante Variante des TAT-Proteins
des HIV-Virus oder eines funktionalen Fragments dieses Proteins,
welche wenigstens eine Mutation umfasst, zum Gegenstand, wobei die
Mutation durch die Anwesenheit eines von dem natürlichen Rest verschiedenen
Aminosäurerest
an Position 38 gekennzeichnet ist.
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Allgemein
empfiehlt es sich, die Sequenz einer Variante des TAT-Proteins auf
der Grundlage der Sequenz des TAT-Proteins des Lai-Isolats des HIV1-Virus,
wie sie von Wain-Hobson et al. (Cell, 1985, 40, 9–17) offenbart
worden ist, zu beschreiben.
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Indessen
wurden das TAT-Protein und das DNA-Fragment, welches das TAT-Protein
kodiert, ursprünglich
ausgehend von dem HIV1-Virusstamm, Isolat Lai, beschrieben. Indessen
existieren Virusstämme und
Virusisolate, die im Rahmen ein und desselben Stamms beschrieben
worden sind, in großer
Zahl. Außerdem
kann ein bestimmtes Virus während
seiner Vermehrung Abwandlungen erfahren. Folglich kann das DNA-Fragment,
welches das TAT-Protein kodiert, eine Nukleotidsequenz aufweisen,
welche sich von dem einen Virus zum anderen unterscheidet. Ebenso
kann das TAT-Protein eine Aminosäuresequenz
aufweisen, die sich von einem Virus zum anderen unterscheidet. Der
gemeinsame Nenner ist aber die Funktion des Proteins, die darin
besteht, die Expression der unter die Kontrolle eines Promotors,
welcher eine TAR-Zielsequenz enthält, wie des Promotors des HIV-Virus
einschließlich
der 5'-LTR des Virusgenoms,
gestellten Gene zu transaktivieren. Unter TAT-Protein von HIV versteht
man ein jegliches Protein, welches ein Transaktivierungsergebnis
liefert, welches im Wesentlichen identisch ist mit jenem, welches
durch das TAT-Protein des Isolats Lai des HIV1-Virus gezeigt wird.
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In
der Praxis wird die Sequenz einer Variante des TAT-Proteins durch
Alignment gegenüber
jener des TAT-Proteins des HIV1-Virus ausgerichtet. Die Nummerierung
der Aminosäuren
in der Sequenz einer Variante des TAT-Proteins wird folglich von
jener, die für
das TAT-Protein des HIV1-Virus etabliert worden ist, übernommen.
So ist ein Aminosäurerest
an Position z.B. 41 in der Sequenz einer Variante des TAT-Proteins
tatsächlich ein
Aminosäurerest,
der nach einem Alignment der Aminosäure an Position 41 in der Sequenz
des nativen TAT-Proteins des HIV1-Virus entspricht.
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Spezieller
weist eine Variante des TAT-Proteins gemäß der Erfindung insbesondere
einen transdominanten Phänotyp
auf, welcher durch eine transaktivierende Aktivität unter
ungefähr
50% bezogen auf jene des nativen TAT-Proteins, vorteilhafterweise
unter 20% und bevorzugt unter 10% und eine die native TAT-Funktion zu über 50%,
vorteilhafterweise zu über
75% und vorzugsweise zu über
90% inhibierende Aktivität,
wie bei einem Konzentrationsverhältnis
Variante/natives TAT von 10/1 bestimmt, gekennzeichnet ist. Gegenwärtig sind
verschiedene Methoden zur Messung der gekennzeichnet ist. Gegenwärtig sind
verschiedene Methoden zur Messung der transaktivierenden Aktivität bekannt.
Sie variieren je nach dem eingesetzten Reportergen. Als Beispiel
kann die Methode, die das CAT-Gen, welches unter die Kontrolle der
5'-LTR des HIV-Virus
gestellt ist, einsetzt, die in den nachfolgenden Beispielen beschrieben
wird, aufgeführt
werden.
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Eine
erfindungsgemäße Variante
des TAT-Proteins kann von einem funktionalen Fragment des Proteins
abgeleitet und auf der Höhe
eines Rests, wie oben angegeben, mutiert werden, wobei die Nummerierung der
Aminosäuren
gleichfalls durch Alignment mit jener, die für das native TAT-Protein des
HIV-1-Referenzvirus etabliert
worden ist, in Übereinstimmung
gebracht worden ist. Unter funktionalem Fragment des TAT-Proteins versteht
man ein jegliches Fragment des Proteins, das in der Lage ist, eine
Transaktivierung der Expression der unter die Kontrolle eines Promotors,
welcher die TAR-Sequenz umfasst, wie des Promotors des HIV-Virus, gestellten
Gene zu induzieren. Beispielsweise kann eine Variante des TAT-Proteins
gemäß der Erfindung
nach einer Mutation eines Fragments des TAT-Proteins, wie eines
Fragments, welches bei der Aminosäure 1 beginnt und bei der Aminosäure 72 endet,
erzeugt werden.
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Eine
Variante des TAT-Proteins gemäß der Erfindung
kann bezogen auf das native TAT-Protein des HIV mehrere Mutationen
umfassen. Sie kann eine Kombination von wenigstens 2 Mutationen,
wie sie oben beschrieben worden sind, umfassen.
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Spezieller
weist eine Variante des TAT-Proteins gemäß der Erfindung insbesondere
eine Sequenz auf, deren Homologiegrad mit der nativen TAT-Sequenz
von HIV1 über
75%, vorteilhafterweise über
90% und bevorzugt über
95% liegt.
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Selbstverständlich können die
zu mutierenden Reste durch eine jegliche andere Aminosäure als
den natürlichen
Rest ersetzt werden bis auf den Rest an Position 41, der durch ein(e)
Arginin, Asparagin, Asparaginsäure,
Cystein, Glycin, Glutaminsäure,
Glutamin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Methionin, Phenylalanin,
Prolin, Serin, Tryptophan, Tyrosin und Valin ersetzt werden kann;
und den Rest an Position 47, der durch ein(e) Arginin, Asparagin,
Asparaginsäure,
Cystein, Glycin, Glutaminsäure,
Glutamin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Prolin,
Serin, Threonin, Tryptophan und Valin ersetzt werden kann.
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Gemäß einem
besonders vorteilhaften Aspekt der Erfindung umfasst eine TAT-Variante
an Position 38 eine Aminosäure,
die eine saure Seitenkette aufweist, wie eine Glutaminsäure, eine
Asparaginsäure
oder vorzugsweise eine Asparaginsäure.
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Die
Erfindung betrifft gleichfalls ein DNA-Fragment, welches die Variante
des TAT-Proteins kodiert. Die eine Variante des TAT-Proteins kodierende
Sequenz kann erhalten werden gemäß den klassischen Techniken der
Gentechnologie, beispielsweise durch gezielte Mutagenese. So wird
das DNA-Fragment, welches das das native TAT-Protein von HIV kodierende
Gen oder einen Abschnitt dieser Sequenz umfasst, in einen Phagen vom
Typ M13 kloniert. Die Sequenz wird modifiziert, indem ein geeignetes
Oligonukleotid eingesetzt wird derart, dass die gewünschte(n)
Mutation(en) erhalten wird bzw. werden.
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Die
Erfindung umfasst gleichfalls eine Expressionskassette, welche ein
DNA-Fragment, welches eine Variante des TAT-Proteins gemäß der Erfindung
kodiert, welches unter die Kontrolle von geeigneten Elementen, welche
deren Expression erlauben, gestellt ist, umfasst. Eine Expressionskassette
ist insbesondere nützlich,
um zu erlauben, eine Variante des TAT-Proteins in einem heterologen
Expressionssystem zu synthetisieren, oder ebenso als Element eines
Vektors, welcher für
die Gentherapie bestimmt ist, wie eines retroviralen oder adenoviralen
Vektors. Unter geeigneten Elementen, welche die Expression des eine
Variante des TAT-Proteins kodierenden DNA-Fragments erlauben, versteht
man die Gesamtheit der Elemente, die die Transkription des DNA-Fragments
in mRNA und die Translation der mRNA in Protein erlauben.
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Diese
Elemente umfassen insbesondere einen geeigneten Promotor. Im Kontext
der Erfindung bezeichnet der Ausdruck "Promotor" ein jegliches Transkriptionskontrollelement,
welches an der Expression eines DNA-Fragments in Abhängigkeit
von der Wirtszelle, die dieses enthält, beteiligt ist. Solche Kontrollelemente
sind dem Fachmann auf diesem Gebiet wohlbekannt und werden in die
Expressionskassette durch die herkömmlichen Techniken der Gentechnologie
inseriert.
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Der
enthaltene Promotor kann zellulärer
oder viraler Herkunft sein. Der Promotor kann vom ubiquitären Typ
sein, welcher eine permanente Expression des DNA-Fragments erlaubt.
Ein solcher Fall ist der PGK (Phosphoglyceratkinase)-Promotor, der
in der Hefe funktionsfähig
ist, oder der späte
Promotor des SV40-Virus (Simian Virus 40), der Promotor des HMG
(Hydroxymethylglutaryl-Coenzym A-Reduktase)-Gens,
der Promotor des Gens der Thymidinkinase (TK) des Herpes simplex-Virus
vom Typ 1 (HSV1), der Promotor EIII und MLP ("Major Late Promotor") des Adenovirus und die LTR des Mo-MuLV-Virus ("Moloney Murine Leukemia
Virus), die in den tierischen Zellen funktionsfähig sind.
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Der
Begriff "Promotor" umfasst gleichfalls
einen Promotor vom regulierbaren Typ, beispielsweise einen gewebespezifischen
Promotor, wie den für
die lymphozytären
Zellen spezifischen Promotor der Immunglobulingene.
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Außerdem kann
die Expressionskassette enthalten:
- (1) UAS
("Upstream Activating
Sequence"), wie
die UAS des Gens GAL4 (Galactose) der Hefe,
- (2) Enhancer-Sequenzen, die entweder strangaufwärts von
dem Promotor oder strangabwärts
von dem DNA-Fragment platziert sein können und die erlauben, die
Expressionsniveaus zu erhöhen,
wie den Enhancer des humanen CD2-Gens. Außerdem umfasst dieser Letztere
Elemente, die erlauben, die Expression des DNA-Fragment zielgerichtet
in den lymphozytären
Zellen vom T-Typ erfolgen zu lassen,
- (3) Intronsequenzen, die dafür
bekannt sind, die Genexpression bei den höheren Eukaryoten zu verbessern,
wie das Intron des SV40-Virus,
- (4) Spleißsignalsequenzen,
wie beispielsweise jene des SV40-Virus, welche die Entfernung der
Intronsequenzen in den mRNAs, welche dazu bestimmt sind, in Proteine
translatiert zu werden, erlauben,
- (5) die Elemente, welche an der Beendigung der Transkription
beteiligt sind, wie die Polyadenylierungssignale des SV40-Virus.
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Allgemein
kann die Expressionskassette die Expression einer Variante des TAT-Proteins
im Inneren einer Wirtszelle und vorzugsweise im Inneren eines Lymphozyten
erlauben.
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Die
Expressionskassette kann auch die Produktion der Variante des TAT-Proteins
in dem Kulturmedium, aus welchem sie leicht geerntet werden kann,
erlauben. In diesem Falle kodiert das DNA-Fragment eine Vorstufe
der Variante des TAT-Proteins, welche strangaufwärts von der reifen Sequenz
ein Signalpeptid umfasst, welches die Sekretion dieser Variante
aus der Wirtszelle erlaubt. Solche Signalpeptide sind dem Fachmann
auf diesem Gebiet wohlbekannt, beispielsweise die Signalsequenz
des Faktors Mat alpha aus der Hefe.
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Die
Expressionskassette wird in einen Expressionsvektor inseriert, der
dazu dient, eine Wirtszelle, in welcher der Promotor und die geeigneten
Elemente funktionsfähig
sind, zu transformieren. Ein solcher Vektor kann in der Form eines
Plasmids oder eines viralen Vektors, beispielsweise eines retroviralen
Vektors, welcher sich von dem MoMuLV ableitet, oder eines adenoviralen
Vektors, welcher sich von dem Adenovirus vom Typ 5 ableitet, vorliegen.
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Die
Erfindung erstreckt sich auf die Zellen, welche eine erfindungsgemäße Expressionskassette
umfassen, wobei die Zellen eukaryotischer oder prokaryotischer Herkunft
sein können.
Die Wirtszelle kann ein Bakterium, ein Pilz, beispielsweise eine
Hefe, oder eine Säugetierzelle
sein. Die Wirtszelle wird vorzugsweise eine humane Zelle der hämopoetischen
Linie sein.
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Die
Erfindung betrifft gleichfalls ein Verfahren zur Herstellung einer
Variante des TAT-Proteins gemäß der Erfindung,
gemäß welchem:
- (1) man eine eukaryotische oder prokaryotische
Zelle gemäß der Erfindung,
welche ein DNA-Fragment, welches die Variante kodiert, umfasst,
in einem geeigneten Kulturmedium kultiviert und
- (2) man die Variante ausgehend von dem Kulturmedium oder der
Zelle gewinnt.
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Die
Erfindung umfasst gleichfalls eine Variante des TAT-Proteins, welche
durch das Ausführen
des Verfahrens erhalten wird.
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Die
Erfindung erstreckt sich gleichfalls auf die therapeutische Verwendung
einer Variante des TAT-Proteins
gemäß der Erfindung,
einer Expressionskassette oder einer Zelle, die die Variante produziert,
um die Replikation des HIV-Virus zu hemmen. Bevorzugt betrifft die
Erfindung die Verwendung einer Variante des TAT-Proteins oder einer
Expressionskassette oder einer Zelle, welche die Variante produziert,
für die
Herstellung eines Arzneimittels, welches für die Behandlung oder die Verhütung von
AIDS bei Säugetieren,
vorzugsweise bei Menschen, bestimmt ist.
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Vorteilhafterweise
können
eine Expressionskassette oder eine Zelle gemäß der Erfindung zu Zwecken einer
anti-AIDS-Gentherapie eingesetzt werden. Die Expressionskassette
wird in einen Vektor vom retroviralen Typ inseriert, der in die
Stammzellen der hämopoetischen
Linie, die aus dem Knochenmark eines Individuums (welches vorzugsweise
durch HIV infiziert ist) entnommen worden sind, eingeführt wird.
Die so transfizierten Stammzellen werden dem Spender wieder injiziert.
Sie sind in der Lage, sich zu teilen und sich unter anderem zu Lymphozyten
zu differenzieren. Die Lymphozyten, die den retroviralen Vektor
enthalten, werden zeitlich länger
andauernd das Gen exprimieren, welches eine transdominante Variante
des TAT-Proteins kodiert, was die Zellen gegenüber der Infektion durch das
HIV resistent macht.
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Die
Erfindung bezieht sich gleichfalls auf eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die als therapeutisches oder prophylaktisches Mittel eine erfindungsgemäße Variante,
eine Expressionskassette oder eine Zelle, welche eine solche Variante
produziert, umfasst. Eine erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung
kann gemäß den Techniken,
die allgemein Verwendung finden, hergestellt werden. Beispielsweise
kombiniert man mit dem therapeutischen oder prophylaktischen Mittel
in therapeutisch wirksamer Menge einen Träger, ein Verdünnungsmittel
oder ein Adjuvans, die annehmbar sind.
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Schließlich betrifft
die Erfindung ein Behandlungsverfahren, gemäß welchem man eine therapeutisch wirksame
Menge einer Variante des TAT-Proteins gemäß der Erfindung, eine Expressionskassette
oder eine Zelle, die eine solche Variante produziert, einem Patienten
verabreicht.
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Die
Erfindung wird nachfolgend durch Bezugnahme auf die folgenden Figuren
veranschaulicht:
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Die 1 ist
eine schematische Darstellung des Genoms des HIV-Virus, wobei die
die Proteine kodierenden Gene gemäß dem verwendeten Leseraster
dargestellt sind; LTR: ausgefüllte
Rahmen; die Strukturproteine kodierende Gene: grau eingefärbte Rahmen;
Regulationsproteine kodierende Gene: leere Rahmen.
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Die 2 ist
eine schematische Darstellung der verschiedenen Domänen, die
das native TAT-Protein des HIV-Virus bilden, wobei die Aminosäuren, die
jede Domäne
bilden, oberhalb von jeder der Domänen angegeben sind.
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Die 3 ist
eine schematische Darstellung des eukaryotischen Expressionsvektors
pSG5, der der Reihenfolge nach umfasst: den SV40-Promotor (SV40
pro; ausgefüllter
Rahmen), das 3'-Fragment
des nicht-kodierenden Exons 1 des ⎕-Globingens des Kaninchens
(leerer Rahmen), das Intron des ⎕-Globingens des Kaninchens (durchgezogene
Linie), den nicht-kodierenden Beginn des Exons 2 des ⎕-Globingens des Kaninchens
(leerer Rahmen), den Promotor des Bakteriophagen T7 (T7 pro; ausgefüllter Rahmen),
einmalig vorkommende EcoRI-, BamHI-, BgIII-Stellen, die die Klonierung
eines Gens von Interesse erlauben, und das Polyadenylierungssignal
des SV40-Virus (pA SV40; grau gefärbter Rahmen).
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Die 4 ist
eine schematische Darstellung des Expressionsvektors des nativen
TAT-Proteins pHMG-Tat,
der der Reihenfolge nach umfasst: den Promotor des HMG-Gens (HMGpro),
das nicht-kodierende Exon I des HMG-Gens (gestreifter Rahmen), das
Intron I und die Spleißakzeptorstelle
des HMG-Gens, die cDNA, welche die 86 Aminosäuren des TAT-Proteins kodiert,
(ausgefüllter
Rahmen) und das Polyadenylierungssignal von SV40 (pA, leerer Rahmen).
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Die 5 ist
eine schematische Darstellung des retroviralen Vektors pLXSP, welcher
der Reihenfolge nach die 5'-LTR
des MSV-Virus ("Marine
Sarcoma Virus")
einschließlich
der viralen Promotorregion, eine Verkapselungsregion (psi), den
5'-Abschnitt des
viralen gag-Gens (gag°),
Mehrfachklonierungsstellen, welche die Insertion von heterologen
Genen (Gen x) erlauben, den Promotor des SV40-Virus, welcher die
Expression des Puromycinresistenzgens (PAC) dirigiert, und die 3'-LTR des MPSV-Virus
("Myelo Proliferative
Sarcoma Virus") einschließlich der
Polyadenylierungssignale umfasst.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1: Konstruktion
des Expressionsplasmids pTG2332, Expression der Variante TAT (Phe38 → Asp)
und Charakterisierung des transdominanten Phänotyps
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Ein
DNA-Fragment, welches die cDNA, welche den 2 Exons des tat-Gens
des Genoms des HIV-Isolats Lai (Wain-Hobson et al., Cell, 1985,
40, 9–17;
Sodroski et al., Science, 1985, 229, 74–77) entspricht, umfasst, war
modifiziert worden, um eine BamHI-Stelle 5' von dem ATG-Startcodon zu erzeugen.
Außerdem
existiert von Natur aus eine BamHI-Stelle 53 bp nach dem Stop-Codon
des tat-Gens. Das BamHI-Fragment von 300 bp, welches das nicht mutierte
tat-Gen umfasst, war durch den Kit Gene Clean (Bio 101, Inc., P.
O. Box 2284, La Jolla) gereinigt und in einen Vektor M13TG130 (Kieny
et al., Gene, 1983, 26, 91–99)
inseriert worden, um den Vektor M13TG2306 zu erhalten, an welchem
die Mutagenesen ausgeführt
werden.
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Die
Mutation des Codons, welches den Rest 38 kodiert, erfolgt an M13TG2306
unter Verwendung des Amersham-Kits ("Oligonucleotide-directed in vitro mutagenesis
system", Version
2.1 RPN 1523) und unter Einsatz des in der Sequenzbeschreibung SEQ
ID NO: 1 beschriebenen Oligonukleotids.
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Das
Oligonukleotid war so gestaltet worden, dass das den Phenylalaninrest
(Phe) an Position 38 kodierende Codon durch eine Asparaginsäure (Asp)
ersetzt wird und gleichfalls eine HindIII-Restriktionsstelle auf der Höhe des Codons,
welche den Rest an Position 42 der TAT-Sequenz kodiert, erzeugt
wird, ohne die Aminosäure,
welche es kodiert, zu modifizieren. Die Anwesenheit einer Restriktionsstelle
erlaubt es, leicht die ausgehend von den Ausgangsvektoren mutierten
Vektoren während
der Analyse der DNAs des Bakteriophagen durch die von Maniatis et
al. (Molecular Cloning: a laboratory manual, 1989, Cold Spring Harbor
Laboratory) beschriebene Minipräparationsmethode
zu identifizieren.
-
Nach
der Mutagenese wird dann das BamHI-Fragment; welches das mutierte
tat-Gen umfasst, in den eukaryotischen Expressionsvektor pSG5 (Green
et al., Nucleic Acids Res., 1988, 16, 369), der in der 3 veranschaulicht
wird, transferiert. Das daraus resultierende Plasmid, pTG2332, erlaubt
die Expression der TAT-Variante (Phe38 → Asp).
-
Die
transdominanten TAT-Varianten des Standes der Technik, die TAT-Variante
(Lys41 → Ala)
bzw. ΔTAT
(Gln54 → Stop),
wurden durch zielgerichtete Mutagenese des Vektors M13TG2306 erzeugt
unter Einsatz der Oligonukleotide, die beschrieben werden in SEQ
ID NO: 2, welches Oligonukleotid erlaubt, das den Lysinrest an Position
41 kodierende Codon durch ein Alanin zu modifizieren, bzw. in SEQ
ID NO: 3, welches Oligonukleotid erlaubt, ein Stop-Codon anstelle
des den Glutaminrest an Position 54 kodierenden Codons zu erzeugen.
-
Nach
der Mutagenese wird das mutierte tat-Gen in den eukaryotischen Expressionsvektor
pSG5 inseriert, was pTG2351, welcher die Produktion der TAT-Mutante
(Lys41 → Ala)
erlaubt, bzw. pTG2352, welcher die Produktion von ΔTAT erlaubt,
ergibt. Diese Mutanten des Standes der Technik werden als positive
Transdominanz-Vergleichsprobe eingesetzt. Ihre transaktivierende
Aktivität
wie auch ihre Fähigkeit,
das native TAT-Protein zu hemmen, werden gemäß Bedingungen, die streng identisch
sind mit jenen, die für
die erfindungsgemäßen TAT-Varianten
eingesetzt werden, und die nachfolgend beschrieben werden, ausgewertet.
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Man
wertet die transaktivierende Aktivität der TAT-Variante (Phe38 → Asp)
durch transitorische Transfektion von HeLa-Zellen durch den Expressionsvektor
pTG2332 mit dem Reportervektor LTR-CAT (Emerman et al., EMBO J.,
1987, 6, 37–55)
aus. Die Zellen werden gemäß der Calciumphosphat-Technik (Maniatis
et al., Molecular cloning: a laboratory manual, 1989, Cold Spring
Harbor Laboratory) transfiziert. Andere Protokolle, die erlauben,
eine Nukleinsäure
in eine Zelle einzuführen,
können
gleichfalls eingesetzt werden, wie die Dextransulfat-Technik, die
Elektroelution, die auf osmotischen Schocks basierenden Methoden
oder die Mikroinjektion in eine ausgewählte Zelle.
-
Man
kultiviert die humanen HeLa-Zellen bei 37°C in Gegenwart von 5% CO2 in einem MEM-Medium ("Eagle's minimum essential medium"), ergänzt mit
10% fötalem
Kälberserum,
1% nicht-essentiellen Aminosäuren,
1% Glutamin und 1% Gentamycin.
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Man
reinigt die Plasmid-DNAs auf einem Cäsiumchlorid-Gradienten. Man
cotransfiziert die zu 4 × 105 Zellen pro Vertiefung verteilten HeLa-Zellen
in Kultur mit 1 μg
pTG2332 und 0,5 μg
des Plasmids LTR-CAT. Die Transfektion mit 1 μg pHMG-Tat (4)
und 0,5 μg
LTR-CAT bildet die positive Vergleichsprobe der Transaktivierung.
Der Vektor pHMG-tat entstammt der Klonierung des BamHI-Fragments, welches
die cDNA des tat-Gens, welche die 86 Aminosäuren des TAT-Proteins kodiert,
umfasst, in die BamHI-Stelle des Vektors pHMG (Mehtali et al., Gene,
1990, 91, 179–184).
Die Plasmid-DNAs,
mit denen eine Transfektion ausgeführt werden muss, werden in
420 μl TE
(10 mM Tris-HCl, pH 7,5; 1 mM EDTA) wieder aufgenommen und mit 60 μl 2 M CaCl2 gemischt. Man setzt die Mischung zu 480 μl 2 × HBS (280
mM NaCl; 50 mM HEPES, 1,5 mM Na2HPO4·2H2O, mit NaOH auf pH 7,12 eingestellt) hinzu,
indem man das Röhrchen
leicht bewegt. Nach 15 min wird der Niederschlag tropfenweise auf
die Zellen gegossen. Man wechselt das Medium 24 h nach der Transfektion,
um den Überschuss
von Niederschlag zu entfernen. Man analysiert die Zellextrakte 48
h nach den Transformationen, um die Expression des CAT-Gens auszuwerten.
-
Man
sammelt die HeLa-Zellen durch Abkratzen in einem CAT-Puffer (150
mM Tris-HCl, pH 8; 60 mM KCl; 15 mM NaCl; 2 mM EDTA; 0,15 mM Spermin;
1 mM Dithiothreitol (DTT); 0,4 mM Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF)).
Man führt
drei Einfrier-Auftau-Zyklen in flüssigem Stickstoff, gefolgt
von einer Inkubation bei 37°C
während
4 min aus. Man inkubiert das so erhaltene Lysat bei 65°C 10 min
und man zentrifugiert bei 10000 Upm 10 min, um die Zellrückstände zu entfernen.
Man gewinnt den Überstand,
bei welchem man die Proteinkonzentration durch einen kolorimetrischen
Biorad-Test bestimmt.
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Man
inkubiert 15 μl
gegebenenfalls verdünnten
und mit H2O auf 800 μl aufgefüllten Zellextrakt und 200 μl Biorad-Reagens
in H2O 10 bis 60 min bei Umgebungstemperatur.
Man bestimmt die Proteinkonzen tration durch Messung der optischen
Dichte bei 595 nm bezogen auf einen Referenzbereich von Rinderserumalbumin.
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Man
bestimmt die Expression des CAT-Gens an einem Aliquot Extrakt, welches
10 bis 20 μg
Proteinen entspricht. Man inkubiert das adäquate Volumen Zellextrakt,
das vorab mit 0,25 M Tris-HCl-Puffer, pH 7,8, auf 300 μl aufgefüllt worden
ist, mit 32 μl
5 mM Acetyl-Coenzym A und 20 μl
(0,5 μCi) 14C-Chloramphenicol
1 h 30 bei 37°C.
Nach der Extraktion mit Ethylacetat und Zentrifugation bei 10000
Upm während
5 min lyophilisiert man die obere Phase. Jene wird in 15 μl Ethylacetat
wieder aufgenommen, auf eine Kieselgel 60F234-Platte (Merck)
aufgetragen und durch Dünnschichtchromatographie
(Wanderung in einem Chloroform/Methanol 19/1-Puffer während 1
h 30) analysiert. Die Chromatographie wird durch Autoradiographie
sichtbar gemacht und die dem acetylierten Chloramphenicol entsprechenden
Banden werden ausgeschnitten. Der Radioaktivitätsgehalt wird durch Szintillationszählung ausgewertet.
Der Prozentsatz von transaktivierender Aktivität der Mutante wird bezogen
auf den bei der Vergleichsprobe (pHMG-Tat + LTR-CAT) gemessenen
Wert, welcher 100% transaktivierende Aktivität repräsentiert, berechnet.
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Man
wertet die transdominante Aktivität der Variante TAT (Phe38 → Asp)
aus, indem man deren Vermögen,
die transaktivierende Funktion des nativen TAT-Proteins zu hemmen,
misst. Die transdominante Aktivität wird durch transitorische
Transfektion von HeLa-Zellen mit dem Expressionsvektor pTG2332 mit
dem LTR-CAT-Reportervektor und dem Expressionsvektor des nativen
TAT-Proteins pHMG-Tat bestimmt. Man cotransfiziert mit 10 μg pTG2332,
1 μg pHMG-Tat
und 0,5 μg
LTR-CAT gemäß dem zuvor
beschriebenen Protokoll.
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48
h nach der Transfektion werden die Zellextrakte hergestellt und
deren Proteinkonzentration bestimmt. Ein Aliquot Extrakt, welches
10 bis 20 μg
Proteinen entspricht, wird dem CAT-Assay unterworfen. Die eingesetzten
technischen Bedingungen wurden zuvor im Detail beschrieben. Der
Prozentsatz von Inhibition des nativen TAT-Proteins durch die Variante
TAT (Phe38 → Asp) wird bezogen auf die
positive Vergleichsprobe der Aktivierung, welche aus der Cotransfektion
mit pHMG-Tat und LTR-CAT resultiert, welche 0% repräsentiert, berechnet.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 1 angegeben.
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-
Die
Variante TAT (Phe38 → Asp) ist eine wirkungsvolle
transdominante Mutante, denn die transaktivierende Aktivität, die sie
zeigt, ist verschwindend klein (Expression des CAT-Gens ausgewertet
zu 1,4% bezogen auf jene, die mit dem nativen TAT-Protein gemessen
wird) und da diese die Aktivität
des nativen TAT-Proteins stark hemmt (98% Inhibition in Gegenwart
von pTG2332).
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Man
kann feststellen, dass die Variante TAT (Lys41 → Ala), die
von Green et al. beschrieben worden ist und die nach den Autoren
einen transdominanten Phänotyp
aufweisen sollte, in diesen Experimenten ganz und gar entgegengesetzte
Ergebnisse liefert. Tatsächlich
weist diese eine besonders hohe transaktivierende Aktivität auf (172%)
und scheint folglich in Kooperation mit dem nativen TAT-Protein
zu wirken. Außerdem übt diese
Variante keinerlei dominante Wirkung auf die native TAT-Funktion
aus (0% transdominante Aktivität).
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Die
durch pTG2352 produzierte Variante ⎕TAT des Standes der
Technik bildet gut eine Vergleichsprobe für die Transdominanz, was die
Gültigkeit
dieser Experimente bestätigt.
Sie hemmt die transaktivierende Aktivität des nativen TAT-Proteins
zu 92%. Indessen ist diese Variante in der Lage, eine Expression
des CAT-Gens, welches unter die Kontrolle der LTR des HIV gestellt
ist, zu induzieren (28%), wobei die Transaktivierung gleichwohl
geringer als jene ist, die bei der positiven Vergleichsprobe pHMG-Tat gemessen wird.
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BEISPIEL 2: Konstruktion
des Expressionsvektors pTG2333 Expression der Variante TAT (Thr40 → Ala)
und Charakterisierung des Transdominanz-Phänotyps.
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Der
Vektor M13TG2306 wird einer zielgerichteten Mutagenese unterworfen,
um das den Threoninrest (Thr) an Position 40 des TAT-Proteins des
HIV kodierende Codon durch ein Codon, welches einen Ala-ninrest (Ala) kodiert,
zu ersetzen und stumme Mutationen einzuführen derart, dass eine HindIII-Restriktionsstelle
auf der Höhe
des den Rest 42 kodierenden Codons erzeugt wird, welche eine schnelle
Identifizierung der mutierten Vektoren erlaubt. Das eingesetzte
Oligonukleotid ist in der SEQ ID NO: 4 beschrieben. Das mutierte tat-Gen
wird in den Vektor pSG5 transferiert, was pTG2333 ergibt, welches
erlaubt, die Variante TAT (Thr40 → Ala) zu
produzieren.
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HeLa-Zellen
werden transitorisch mit dem Vektor pTG2333 und dem Vektor LTR-CAT
cotransfiziert, um die transaktivierende Aktivität der Variante TAT (Thr40 → Ala)
gemäß dem zuvor
beschriebenen Protokoll zu bestimmen. Parallel dazu wird deren transdominante
Aktivität
durch Cotransfektion mit pTG2333, pHMG-Tat und LTR-CAT in einem
Konzentrationsverhältnis
von 10:1:0,5 bestimmt.
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Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 1 angegeben. Man kann feststellen,
dass die Variante TAT (Thr40 → Ala) einen
transdominanten Phänotyp
aufweist, wie gemäß der Erfindung
definiert. Sie hemmt die Funktion des nativen TAT-Proteins um 83%
und sie bewahrt eine geringe transaktivierende Aktivität von 15,6%.
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BEISPIEL 3: Konstruktion
des Expressionsvektors pTG2340, Expression der Variante TAT (Lys41 → Glu)
und Charakterisierung des Transdominanz-Phänotyps.
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Der
Vektor M13TG2306 wird einer zielgerichteten Mutagenese unterworfen,
um das den Lysinrest (Lys) an Position 41 des TAT-Proteins des HIV
kodierende Codon durch ein Codon, welches einen Glutaminsäurerest
(Glu) kodiert, zu ersetzen und stumme Mutationen einzuführen derart,
dass eine HindIII-Restriktionsstelle
auf der Höhe
des den Rest 42 kodierenden Codons erzeugt wird, welche eine schnelle
Identifizierung der mutierten Vektoren erlaubt. Das eingesetzte
Oligonukleotid ist in der SEQ ID NO: 5 beschrieben. Das mutierte
tat-Gen wird in den Vektor pSG5 transferiert, was pTG2340 ergibt,
welches erlaubt, die Variante TAT (Lys41 → Glu) zu
produzieren.
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HeLa-Zellen
werden transitorisch mit dem Vektor pTG2340 und dem Vektor LTR-CAT
cotransfiziert, um die transaktivierende Aktivität der Variante TAT (Lys41 → Glu)
gemäß dem zuvor
beschriebenen Protokoll zu bestimmen. Parallel dazu wird deren transdominante
Aktivität
durch Cotransfektion mit pTG2340, pHMG-Tat und LTR-CAT in einem
Konzentrationsverhältnis
von 10:1:0,5 bestimmt.
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Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 1 angegeben. Man kann feststellen,
dass die Variante TAT (Lys41 → Glu) einen
transdominanten Phänotyp
aufweist, wie gemäß der Erfindung
definiert. Die transaktivierende Aktivität der Variante ist gering (3%
der durch das native TAT-Protein verliehenen Aktivität) und sie ist
in der Lage, die transaktivierende Funktion des nativen TAT-Proteins
wirksam zu hemmen (Hemmung um 97%).
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Man
kann festhalten, dass die durch pTG2340 produzierte Variante TAT
(Lys41 → Glu)
und die Variante TAT (Lys41 → Ala) des
Standes der Technik, die sich wie das native TAT-Protein verhält, an dem
gleichen Rest mutiert sind. Je nach der ausgeführten Modifizierung kann folglich
der Phänotyp
der erhaltenen Variante vollständig
unterschiedlich sein. So verleiht die Ersetzung des Lys41 durch
ein Glu, wie von der Anmelderin offenbart, der erzeugten Variante
einen transdominanten Phänotyp.
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BEISPIEL 4: Konstruktion
des Expressionsvektors pTG2358, Expression der Variante TAT (Ile45 → Ser)
und Charakterisierung des Transdominanz-Phänotyps.
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Der
Vektor M13TG2306 wird einer zielgerichteten Mutagenese unterworfen,
um das den Isoleucinrest (Ile) an Position 45 des TAT-Proteins des
HIV kodierende Codon durch ein Codon, welches einen Serinrest (Ser)
kodiert, zu ersetzen und um eine BamHI-Restriktionsstelle auf der
Höhe des
den Rest 45 kodierenden Codons zu erzeugen, welche eine schnelle
Identifizierung der mutierten Vektoren erlaubt. Das eingesetzte
Oligonukleotid ist in der SEQ ID NO: 6 beschrieben. Das mutierte
tat-Gen wird in den Vektor pSG5 transferiert, was pTG2358 ergibt,
welches erlaubt, die Variante TAT (Ile45 → Ser) zu
produzieren.
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HeLa-Zellen
werden transitorisch mit dem Vektor pTG2358 und dem Vektor LTR-CAT
cotransfiziert, um die transaktivierende Aktivität der Variante TAT (Ile45 → Ser)
gemäß dem zuvor
beschriebenen Protokoll zu bestimmen. Parallel dazu wird deren transdominante
Aktivität
durch Cotransfektion mit pTG2358, pHMG-Tat und LTR-CAT in einem
Konzentrationsverhältnis
von 10:1:0,5 bestimmt.
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Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 1 angegeben. Man kann feststellen,
dass die Variante TAT (Ile45 → Ser) einen
transdominanten Phänotyp
aufweist, wie gemäß der Erfindung
definiert. Sie hemmt die Funktion des nativen TAT-Proteins partiell
um 62,5% und sie bewahrt eine moderate transaktivierende Aktivität von 47%.
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BEISPIEL 5: Konstruktion
des Expressionsvektors pTG2348, Expression der Variante TAT (Tyr47 → Arg)
und Charakterisierung des Transdominanz-Phänotyps.
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Der
Vektor M13TG2306 wird einer zielgerichteten Mutagenese unterworfen,
um das den Tyrosinrest (Tyr) an Position 47 des TAT-Proteins des
HIV kodierende Codon durch ein Codon, welches einen Argininrest (Arg)
kodiert, zu ersetzen und um eine XbaI-Restriktionsstelle auf der
Höhe des
den Rest 47 kodierenden Codons zu erzeugen, welche eine schnelle
Identifizierung der mutierten Vektoren erlaubt. Das eingesetzte
Oligonukleotid ist in der SEQ ID NO: 7 beschrieben. Das mutierte
tat-Gen wird in den Vektor pSG5 transferiert, was pTG2348 ergibt,
welches erlaubt, die Variante TAT (Tyr47 → Arg) zu
produzieren.
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HeLa-Zellen
werden transitorisch mit dem Vektor pTG2348 und dem Vektor LTR-CAT
cotransfiziert, um die transaktivierende Aktivität der Variante TAT (Tyr47 → Arg)
gemäß dem zuvor
beschriebenen Protokoll zu bestimmen. Parallel dazu wird deren transdominante
Aktivität
durch Cotransfektion mit pTG2348, pHMG-Tat und LTR-CAT in einem
Konzentrationsverhältnis
von 10:1:0,5 bestimmt.
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Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 1 angegeben. Man kann feststellen,
dass die Variante TAT (Tyr47 → Arg) einen
moderaten transdominanten Phänotyp
aufweist, wie gemäß der Erfindung
definiert. Sie hemmt die Funktion des nativen TAT-Proteins um 78%
und sie bewahrt eine transaktivierende Aktivität von 56%.
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BEISPIEL 6: Etablierung
von stabilen Zelllinien, welche eine transdominante TAT-Variante
exprimieren, und Auswertung von deren Widerstandsfähigkeit
gegen die Infektion durch das HIV-Virus.
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Es
wurden stabile Zelllinien, die die transdominante Variante TAT (Phe38 → Asp)
produzieren, etabliert, um die Wirksamkeit der Varianten für eine etwaige
Verwendung in vivo, beispielsweise in einem Gentherapieprotokoll,
zu validieren. Um die Widerstandsfähigkeit der Zellen gegenüber einer
Infektion durch das HIV auszuwerten, ist es erforderlich, dass diese
durch das Virus infizierbar sind, d.h. dass sie den humanen CD4-Rezeptor
auf ihrer Oberfläche
exprimieren.
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Es
wurden zwei Arten von Zelllinien etabliert:
- – die von
den humanen T-Zellen abgeleiteten CEM-A3-Zellen (ATCC CCL119) weisen
den CD4-Rezeptor auf und sind folglich von Natur aus durch das HIV
infizierbar,
- – die
HeLa-Zellen (ATCC CCL2), die mit einem ubiquitären Expressionsvektor des humanen
CD4-Rezeptors, pTG620, cotransfiziert sind, um diesen eine Empfindlichkeit
gegenüber
einer Infektion durch das HIV zu verleihen. Der Vektor pTG620 geht
aus der Einführung
eines durch das Klenow-Fragment
der DNA-Polymerase von E. coli behandelten EcoRI-Fragments, welches
die cDNA des humanen CD4-Rezeptors umfasst (Maddon et al., Cell,
1986, 47, 333–348),
in die EcoRV-Stelle des Vektors pHMG hervor.
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Das
BamHI-Fragment, welches das die transdominante Variante TAT (Phe38 → Asp)
kodierende Gen umfasst, wird in die BamHI-Stelle des retroviralen
Vektors pLXSP inseriert (5), wodurch pTG2350 erzeugt wird.
Der Vektor pLXSP leitet sich von pLXSN (Miller und Rossman, Biotechniques,
7, 1989, 980–988)
ab und geht aus der Ersetzung des Neomycingens durch ein Gen, welches
eine Resistenz gegen Puromycin verleiht, und der 3'-LTR des MSV durch
jene des MPSV hervor.
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Die
Plasmid-DNA von pTG2350 wird in die CEM-A3-Zellen durch Elektroporation
eingeführt.
Man nimmt 20 μg
auf einem Cäsiumchloridgradienten
gereinigte DNA in 20 μl
PBS-Puffer (1 mM KH2PO4;
2 mM KCl; 136 mM NaCl, 3 mM Na2HPO4) wieder auf. Man mischt die DNA-Präparation
mit 2 × 107 Zellen, die in 180 μl PBS in einem Elektroporationsgefäß (Biorad)
resuspendiert worden sind. Man inkubiert bei Umgebungstemperatur
10 min vor. Nach der Elektroporation (Gene pulser Biorad, Spannung
210 V, Kapazität
960 μF)
hält man
die Zellen 10 min bei Umgebungstemperatur und man inkubiert sie
bei 37°C
in 6 ml RPMI (Gibco-BRL) in Gegenwart von 5% CO2.
Man isoliert die gegen Puromycin resistenten CEM-A3-Klone durch
Grenzwertverdünnung
(Puromycin 0,5 μg/ml).
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HeLa-Zellen
werden durch die pTG2350-Plasmid-DNA und pTG620 durch die zuvor
beschriebene Calciumphosphat-Transfektionstechnik cotransfiziert.
Man isoliert die Klone von gegen Puromycin resistenten HeLa-Zellen
durch aufeinanderfolgende Repickierungen (Puromycin 2 μg/ml). Man
analysiert die Expression des humanen CD4-Rezeptors auf der Oberfläche der
Zellen durch Fluorozytometrie (FACS; Fluorescence Activated Cell
Sorter, Scan Becton Dickinson) mit Hilfe des mit Phycoerythrin markierten
Antikörpers
Leu3A, der gegen diesen Rezeptor gerichtet ist (Becton Dickinson).
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Man
detektiert die Expression des TAT-Proteins in der Zelllinie CEM-A3
unter Ausführung
von transitorischen Transfektionen mit den Vektoren LTR-CAT und
pHMG-TAT gemäß der zuvor
beschriebenen Technik.
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Drei
Klone, die aus der Zelllinie CEM-A3 hervorgehen, die gegen Puromycin
resistent sind und die transdominante TAT-Variante exprimieren und
bei welchen verschiedene Inhibitionsgrade des nativen TAT-Proteins
beobachtet worden sind, werden durch das HIV-Virus infiziert. Die
Vermehrung des Virus kann ausgewertet werden durch Messung der reverse
Transkriptase-Aktivität
in den Kulturüberständen. So
konnte eine Verschiebung der Virusvermehrung um 2 Tage in einem
der Klone der CEM-A3-Zelllinie,
welche die transdominante Variante exprimiert, bezogen auf das Ergebnis,
welches in den CEM-A3-Zellen, die keine transdominante Variante
exprimieren, erhalten wird, detektiert werden. Darüber hinaus
ist die reverse Transkriptase-Aktivität in diesem Klon um 90% verringert.
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